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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verringerung von Lärm in einem Fahrzeug.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verringerung von Lärm in einem Fahrzeug.
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Aus der
DE 10 2018 208 785 A1 ist eine Steuervorrichtung für ein Fahrzeuglärmunterdrückungssystem bekannt. Die Steuervorrichtung umfasst Eingabemittel zum Empfangen einer Eingabe von einem Fahrzeugzustandserfassungsmittel und Verarbeitungsmittel. Die empfangene Eingabe zeigt eine Stellung von Öffnungsverschlusselementen des Fahrzeugs an. Die Öffnungsverschlusselemente umfassen Fenster, Türen, ein Schiebedach, ein Dach und eine Heckklappe. Die Fahrzeugzustandserfassungsmittel umfassen ein Schallerfassungsmittel zum Erfassen von Schall. Das Schallerfassungsmittel umfasst ein Mikrofon, einen Beschleunigungsmesser oder einen Schwingungssensor. Die Verarbeitungsmittel sind zum Betreiben in einem ersten Betriebsmodus zum Ausgeben eines als Audiosignal ausgebildeten Lärmunterdrückungssignals, zum Bestimmen, ob eine Lärmunterdrückungsfehlerbedingung abhängig von der Eingabe, die von dem Fahrzeugzustandserfassungsmittel empfangen wurde, vorliegt, und zum Betreiben in einem zweiten Betriebsmodus abhängig von dem Bestimmen ausgebildet. Die Lärmunterdrückungsfehlerbedingung gilt als eine Bedingung, in der ein Betrieb des Lärmunterdrückungssystems zu einem Erhöhen eines von einem Insassen des Fahrzeugs empfundenen Lärms führt, anstatt diesen zu verringern. Dies tritt auf, wenn das Lärmunterdrückungssystem Lärm mit hoher Lautstärke, beispielsweise ein Flattern bei einem offenen Fenster, empfängt. Die Steuervorrichtung ist konfiguriert, den Betriebsmodus durch Übergehen von dem ersten Betriebsmodus in den zweiten Betriebsmodus oder von dem zweiten Betriebsmodus in den ersten Betriebsmodus zu ändern. Dabei werden in dem zweiten Betriebsmodus eine Lautstärke und ein Volumen des als Audiosignal ausgebildeten Lärmunterdrückungssignals im Vergleich zum ersten Betriebsmodus verringert. Weiterhin wird ein Verfahren zum Verringern von Lärm in einem Fahrzeug beschrieben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein neuartiges Verfahren und eine neuartige Vorrichtung zur Verringerung von Lärm in einem Fahrzeug anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren, welches die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist, und durch eine Vorrichtung, welche die im Anspruch 7 angegebenen Merkmale aufweist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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In dem Verfahren zur Verringerung von Lärm in einem Fahrzeug wird erfindungsgemäß ein innerhalb eines Fahrzeuginnenraums auftretendes, aus zumindest einer geöffneten Fahrzeugöffnung und an dieser außerhalb des Fahrzeugs vorbeiströmender Luft resultierendes fluktuierendes Störgeräusch erfasst und/oder prädiziert. Bei erfasstem und/oder prädiziertem Störgeräusch wird automatisch derart eine Position zumindest eines Verschlusselements der zumindest geöffneten Fahrzeugöffnung verändert und damit ein freier Öffnungsquerschnitt derselben vergrößert oder verkleinert und/oder eine Position zumindest eines Verschlusselements zumindest einer weiteren Fahrzeugöffnung verändert und damit ein freier Öffnungsquerschnitt derselben vergrößert oder verkleinert, dass eine Intensität des Störgeräuschs verringert wird.
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Unter einer Fahrzeugöffnung wird dabei eine Öffnung verstanden, welche zwischen dem Fahrzeuginnenraum und einem Fahrzeugäußeren, beispielsweise in einer Fahrzeugkarosserie, ausgebildet ist.
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Abhängig von einem Fahrzeugmodell, einer Fahrzeuggeschwindigkeit und sowie einem Öffnungsgrad einer Fahrzeugöffnung, beispielsweise einer Seitenfensteröffnung oder einer Dachöffnung, kann es zu einem für Fahrzeuginsassen hörbaren und diese störenden fluktuierenden Störgeräusche kommen, welches auch als „Wummer-Geräusch“ oder „Wummer-Dröhn-Geräusch“ bezeichnet wird. Ein solches Geräusch resultiert daraus, dass an einer geöffneten Fahrzeugöffnung während einer Fahrt des Fahrzeugs vorbeiströmende Luft Unterdruck innerhalb des Fahrzeugsinnenraums hervorruft. Dieser Unterdruck bewirkt, dass Luft aus dem Fahrzeuginnenraum gezogen wird, welche jedoch aufgrund eines daraus resultierenden neuen Druckverhältnisses zwischen Fahrzeuginnenraum und Fahrzeugäußerem wieder durch die Fahrzeugöffnung einströmt. Hierdurch entsteht ein schwingendes System, welches für die Fahrzeuginsassen als sehr störendes und unangenehmes Wummern bzw. Dröhnen wahrgenommen wird.
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Mittels des vorliegenden Verfahrens kann eine Entstehung eines solchen Störgeräusches verhindert oder selbiges eliminiert oder zumindest dessen Intensität verringert werden. Somit kann eine Verringerung einer Geräuschbelästigung für alle Fahrzeuginsassen bei Fahrten mit offenen Fahrzeugöffnungen, beispielsweise Seitenfensteröffnungen, erzielt werden. Auch können schreckhafte Situationen, welche bei plötzlichem Eintreten eines solchen Störgeräuschs bei Fahrzeuginsassen auftreten können, vermieden werden. Ferner können aus einer aus einem solchen Störgeräusch resultierenden Ablenkung eines Fahrers des Fahrzeugs resultierende sicherheitskritische Ereignisse vermieden werden und ein signifikant erhöhter Komfort für die Fahrzeuginsassen und daraus folgend eine deutlich höhere Nutzerzufriedenheit erreicht werden.
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In einer möglichen Ausgestaltung des Verfahrens wird das Störgeräusch mittels eines im Fahrzeuginnenraum angeordneten Mikrofons erfasst. Eine solche Erfassung ist besonders zuverlässig, wobei ein mittels des Mikrofons erfasstes und/oder mittels eines der Erfassung nachgeschalteten Audio-Analyse-Algorithmus analysiertes Störgeräusch direkt bei dessen Auftreten erkannt und einer Steuereinheit zur Einleitung einer Ansteuerung des Verschlusselements der entsprechenden Fahrzeugöffnung übermittelt werden kann. Beispielsweise kann hierzu ein im bereits Fahrzeug für andere Funktionen, beispielsweise für eine Sprachbedienung sowie zur Durchführung von Telefonaten, Notrufen und/oder Servicediensten verbautes Mikrofon verwendet werden, so dass ein zusätzlicher Materialaufwand und daraus folgend Kosten minimiert werden können.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des Verfahrens wird der freie Öffnungsquerschnitt der zumindest einen geöffneten Fahrzeugöffnung anhand einer Stellung des zumindest einen zugehörigen Verschlusselements ermittelt und durch Vergleich des ermittelten freien Öffnungsquerschnitts, zumindest eines Ist-Fahrzeugparameters und zumindest eines Ist-Parameters einer Fahrzeugumgebung mit zugehörigen hinterlegten Vergleichswerten wird das Störgeräusch prädiziert. Da das Störgeräusch beispielsweise in Abhängigkeit von einem Fahrzeugtyp, einer Fahrzeuggeschwindigkeit und anderen physikalischen Umgebungsbedingungen, wie beispielsweise einer Umgebungstemperatur und eines Luftdrucks, bei unterschiedlichen, jedoch reproduzierbaren Stellungen des Verschlusselements der jeweiligen Fahrzeugöffnung auftritt, kann das Auftreten des Störgeräuschs sehr zuverlässig prädiziert werden. Beispielsweise können im Rahmen einer Entwicklung des Fahrzeugs durch Versuchsreihen sowie durch eine Simulation kritische Bedingungen ermittelt werden, unter welchen das unerwünschte Störgeräusch auftritt. Diese kritischen Auslöse-Bedingungen können in einer Steuereinheit gespeichert werden, welche während eines Betriebs des Fahrzeugs fortlaufend vorherrschende Bedingungen überwacht mit den gespeicherten Auslöse-Bedingungen vergleicht. Kommt es zu einer Übereinstimmung, löst die Steuereinheit die Ansteuerung der entsprechenden Verschlusselemente zur Vermeidung des Störgeräuschs aus. Die Auslösung dieser Maßnahmen kann bei Prädiktion des Störgeräuschs bereits vor einem wirklichen Auftreten desselben erfolgen, so dass bereits die Entstehung des Störgeräuschs vermieden werden kann.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des Verfahrens wird aus mehreren weiteren Fahrzeugöffnungen zumindest eine Fahrzeugöffnung zur Veränderung ihres freien Öffnungsquerschnitts in Abhängigkeit einer im Fahrzeuginnenraum vorhandenen Sitzbelegung automatisch gewählt. Dies ermöglicht eine Minimierung des Störgeräuschs bei gleichzeitiger Minimierung anderer, durch die Veränderung des freien Öffnungsquerschnitts hervorgerufener Störfaktoren für die Fahrzeuginsassen. Hierdurch kann erreicht werden, dass eine Geräuschbelastung und ein Luftstrom für die Fahrzeuginsassen möglichst gering gehalten werden und eine Quelle zum Ausgleich des Störgeräuschs an einer Position im Fahrzeug entstehen zu lassen, an welcher sie die geringsten negativen Auswirkungen auf die Fahrzeuginsassen hat. Daraus folgt, dass die automatisch durchgeführte Veränderung des freien Öffnungsquerschnitts zur Verringerung des Störgeräuschs nicht immer an der gleichen Fahrzeugöffnung und mit gleicher Endposition des entsprechenden Verschlusselements durchgeführt wird. Sitzt beispielsweise ein Fahrer allein im Fahrzeug auf einem linken Vordersitz und öffnet eine rechte, hintere Fensteröffnung zur Belüftung, kann zur Vermeidung des Störgeräuschs automatisch ein Verschlusselement einer rechten, vorderen Fensteröffnung um 3 cm heruntergefahren werden. Eine linke, am Sitzplatz des Fahrers befindliche Fahrzeugöffnung bleibt dagegen verschlossen, da aufgrund der Nähe zum Fahrer dort eine eventuell störende Quelle von Geräusch und Luftzug näher am Kopf des Fahrers ist und damit störender wirkt als die an der rechten, vorderen Fahrzeugöffnung erzeugte Quelle.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des Verfahrens wird bei einer automatisch durchgeführten Veränderung des freien Öffnungsquerschnitts der zumindest einen bereits geöffneten Fahrzeugöffnung und/oder der zumindest einen weiteren Fahrzeugöffnung eine die Veränderung betreffende Information optisch, haptisch und/oder akustisch im Fahrzeuginnenraum ausgegeben. Dies ermöglicht es, Irritationen bei Fahrzeuginsassen zu vermeiden, welche aus dem automatischen Verfahren des entsprechenden Verschlusselements zur Reduktion des Störgeräuschs bei nicht durchgeführter manueller Bedienung durch den entsprechenden Fahrzeuginsassen resultieren. Die Information kann dabei beispielsweise als visuelle Anzeige mit oder ohne akustischem Signalton in einem Kombiinstrument und/oder einer Headunit des Fahrzeugs ausgegeben werden. Auch kann die Information als akustische Sprachansage über ein Audiosystem des Fahrzeugs ausgegeben werden.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des Verfahrens wird bei einem manuell ausgelösten Verschluss der bereits geöffneten Fahrzeugöffnung das zumindest eine Verschlusselement der zumindest einer weiteren Fahrzeugöffnung in eine vor der automatischen Veränderung vorliegende Ausgangsposition oder in eine die weitere Fahrzeugöffnung vollständig verschließende Position verfahren. Somit ist es möglich, dass dann, wenn die von einem Fahrzeuginsassen wunschgemäß geöffnete Fahrzeugöffnung wieder von diesem geschlossen wird, das zumindest eine Verschlusselement der zumindest einen weiteren Fahrzeugöffnung automatisch wieder in seine vor seiner Auslösung befindliche Position oder in eine vollständig geschlossene Position verfährt.
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Die Vorrichtung zur Verringerung von Lärm in einem Fahrzeug umfasst erfindungsgemäß zumindest eine Erfassungseinheit zur Erfassung eines innerhalb eines Fahrzeuginnenraums auftretenden, aus zumindest einer geöffneten Fahrzeugöffnung und an dieser außerhalb des Fahrzeugs vorbeiströmender Luft resultierenden fluktuierenden Störgeräuschs und/oder zumindest eine Prädiktionseinheit zur Prädiktion eines innerhalb eines Fahrzeuginnenraums auftretenden, aus zumindest einer geöffneten Fahrzeugöffnung und an dieser außerhalb des Fahrzeugs vorbeiströmender Luft resultierenden fluktuierenden Störgeräuschs. Weiterhin umfasst die Vorrichtung eine Steuereinheit, welche bei erfasstem und/oder prädiziertem Störgeräusch automatisch derart eine Positionsänderung zumindest eines Verschlusselements der zumindest geöffneten Fahrzeugöffnung auslöst und damit einen freien Öffnungsquerschnitt derselben vergrößert oder verkleinert und/oder eine Positionsänderung zumindest eines Verschlusselements zumindest einer weiteren Fahrzeugöffnung auslöst und damit ein freier Öffnungsquerschnitt derselben vergrößert oder verkleinert, dass sich eine Intensität des Störgeräuschs verringert.
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Mittels der vorliegenden Vorrichtung kann eine Entstehung eines als Wummern und/oder Dröhnen von Fahrzeuginsassen empfundenes Störgeräusch verhindert oder selbiges eliminiert oder zumindest dessen Intensität verringert werden. Somit kann eine Verringerung einer Geräuschbelästigung für alle Fahrzeuginsassen bei Fahrten mit offenen Fahrzeugöffnungen, beispielsweise Seitenfensteröffnungen, erzielt werden. Auch können schreckhafte Situationen, welche bei plötzlichem Eintreten eines solchen Störgeräuschs bei Fahrzeuginsassen auftreten können, vermieden werden. Ferner können aus einer aus einem solchen Störgeräusch resultierenden Ablenkung eines Fahrers des Fahrzeugs resultierende sicherheitskritische Ereignisse vermieden werden und ein signifikant erhöhter Komfort für die Fahrzeuginsassen und daraus folgend eine deutlich höhere Nutzerzufriedenheit erreicht werden.
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In einer möglichen Ausgestaltung der Vorrichtung ist die Erfassungseinheit ein Mikrofon. Eine mittels eines solchen Mikrofons durchgeführte Erfassung ist besonders zuverlässig, wobei ein mittels des Mikrofons erfasstes und/oder mittels eines der Erfassung nachgeschalteten Audio-Analyse-Algorithmus analysiertes Störgeräusch direkt bei dessen Auftreten erkannt und einer Steuereinheit zur Einleitung einer Ansteuerung des Verschlusselements der entsprechenden Fahrzeugöffnung übermittelt werden kann. Beispielsweise kann hierzu ein im bereits Fahrzeug für andere Funktionen, beispielsweise für eine Sprachbedienung sowie zur Durchführung von Telefonaten, Notrufen und/oder Servicediensten verbautes Mikrofon verwendet werden, so dass ein zusätzlicher Materialaufwand und daraus folgend Kosten minimiert werden können.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung der Vorrichtung ist die zumindest eine bereits geöffnete Fahrzeugöffnung eine Seitenfensteröffnung oder eine Dachöffnung, beispielsweise eine mittels eines Klapp- und/oder Schiebedachs, mittels eines Faltdachs oder eines Cabriodachs verschließbare Dachöffnung. Die zumindest eine weitere Fahrzeugöffnung ist beispielsweise eine Seitenfensteröffnung, eine Dachöffnung, eine Karosserieöffnung oder eine Bodenöffnung. Die Karosserieöffnung oder Bodenöffnung kann dabei speziell zur Ausführung der Eliminierung des Störgeräuschs im Fahrzeug vorgesehen sein oder bereits Bestandteil eines Klimatisierungssystems oder eines Druckausgleichssystems, um ein Öffnen und Schließen von Fahrzeugtüren und -klappen zu ermöglichen, sein.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
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Dabei zeigt:
- 1 schematisch ein Blockschaltbild einer Vorrichtung zur Verringerung von Lärm in einem Fahrzeug.
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In der einzigen 1 ist ein Blockschaltbild eines möglichen Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung 1 zur Verringerung von Lärm in einem Fahrzeug dargestellt.
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Die Vorrichtung 1 umfasst eine Steuereinheit 2, eine Erfassungseinheit 3, mehrere jeweils mittels zumindest eines Verschlusselements 4 bis 9 verschließbare Fahrzeugöffnungen 10 bis 15 und mehrere Sitzbelegungserkennungsvorrichtungen 16 bis 19. Die genannten Komponenten der Vorrichtung 1 sind über geeignete Datenverbindungen, beispielsweise Datenleitungen, miteinander gekoppelt.
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Die Vorrichtung 1 ist insbesondere ausgebildet, ein innerhalb eines Fahrzeuginnenraums auftretendes, aus zumindest einer geöffneten Fahrzeugöffnung 10 bis 15 und an dieser außerhalb des Fahrzeugs vorbeiströmender Luft resultierendes fluktuierendes Störgeräusch zu minimieren. Ein solches Störgeräusch wird für Fahrzeuginsassen als sehr störendes und unangenehmes Wummern bzw. Dröhnen wahrgenommen.
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Die Fahrzeugöffnungen 10 bis 15 umfassen beispielsweise mehrere Seitenfensteröffnungen (= Fahrzeugöffnungen11, 12, 14, 15), welche mittels verschiebbaren oder klappbaren, als Fensterscheiben ausgebildeten Verschlusselementen 5, 6, 8, 9 verschließbar sind. Die Fahrzeugöffnungen 10 bis 15 umfassen weiterhin eine Dachöffnung (= Fahrzeugöffnung 13), welche mittels eines als Klapp- und/oder Schiebedach, Faltdachs oder eines Cabriodachs ausgebildeten Verschlusselements 7 verschließbar ist. Ferner umfassen die Fahrzeugöffnungen 10 bis 15 eine Karosserieöffnung oder Bodenöffnung (= Fahrzeugöffnung 10), welche beispielsweise mittels eines als verstellbare Klappe ausgebildeten Verschlusselements 4 verschließbar ist. Diese Fahrzeugöffnung 10 und das zugehörige Verschlusselement 4 können dabei speziell zur Ausführung einer Eliminierung des Störgeräuschs im Fahrzeug vorgesehen sein oder bereits Bestandteil eines Klimatisierungssystems oder eines Druckausgleichssystems sein, um ein Öffnen und Schließen von Fahrzeugtüren und -klappen zu ermöglichen.
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Zur Eliminierung des Störgeräuschs ist beispielsweise vorgesehen, dieses zunächst zu erfassen und/oder zu prädizieren, anschließend das Störgeräusch durch geeignete Maßnahmen zu minimieren, die Fahrzeuginsassen über die Maßnahmen zu informieren und nach Wegfall einer für das Störgeräusch verantwortlichen Ursache die Maßnahmen zu beenden.
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Die Erfassung des Störgeräuschs erfolgt dabei mittels der Erfassungseinheit 3, welche beispielsweise als Mikrofon ausgebildet ist. Dieses Mikrofon kann beispielsweise ein bereits im Fahrzeug für andere Funktionen, beispielsweise für eine Sprachbedienung sowie zur Durchführung von Telefonaten, Notrufen und/oder Servicediensten verbautes Mikrofon sein.
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Alternativ oder zusätzlich erfolgt eine Prädiktion des Störgeräuschs mittels einer nicht näher dargestellten Prädiktionseinheit. Hierzu wird beispielsweise ein freier Öffnungsquerschnitt zumindest einer geöffneten Fahrzeugöffnung 10 bis 15 anhand einer Stellung des zumindest einen zugehörigen Verschlusselements 4 bis 9 ermittelt und durch Vergleich des ermittelten freien Öffnungsquerschnitts, zumindest eines Ist-Fahrzeugparameters und zumindest eines Ist-Parameters einer Fahrzeugumgebung mit zugehörigen hinterlegten Vergleichswerten wird das Störgeräusch prädiziert. Da das Störgeräusch beispielsweise in Abhängigkeit von einem Fahrzeugtyp, einer Fahrzeuggeschwindigkeit und anderen physikalischen Umgebungsbedingungen, wie beispielsweise einer Umgebungstemperatur und eines Luftdrucks, bei unterschiedlichen, jedoch reproduzierbaren Stellungen des entsprechenden Verschlusselements 4 bis 9 der jeweiligen Fahrzeugöffnung 10 bis 15 auftritt, kann das Auftreten des Störgeräuschs sehr zuverlässig prädiziert werden. Zu dieser Prädiktion können im Rahmen einer Entwicklung des Fahrzeugs durch Versuchsreihen sowie durch eine Simulation kritische Bedingungen ermittelt werden, unter welchen das unerwünschte Störgeräusch auftritt. Diese kritischen Auslöse-Bedingungen können in der Steuereinheit 2 hinterlegt werden, so dass diese während eines Betriebs des Fahrzeugs fortlaufend vorherrschende Bedingungen überwacht und dieses mit den gespeicherten Auslöse-Bedingungen vergleicht. Kommt es zu einer Übereinstimmung, kann die die Steuereinheit 2 eine entsprechende Maßnahme zur Eliminierung des Störgeräuschs auslösen. Die Auslösung dieser Maßnahmen kann bei einer Prädiktion des Störgeräuschs bereits vor einem wirklichen Auftreten desselben erfolgen.
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Eine mittels der Steuereinheit 2 durchgeführte Maßnahme umfasst dabei insbesondere, dass diese bei erfasstem und/oder prädiziertem Störgeräusch automatisch derart eine Positionsänderung zumindest eines Verschlusselements 4 bis 9 der zumindest einen, das Störgeräusch verursachenden geöffneten Fahrzeugöffnung 10 bis 15 auslöst und damit einen freien Öffnungsquerschnitt derselben vergrößert oder verkleinert, dass sich eine Intensität des Störgeräuschs zumindest verringert. Alternativ oder zusätzlich löst die Steuereinheit 2 automatisch derart eine Positionsänderung zumindest eines Verschlusselements 4 bis 9 zumindest einer weiteren, nicht das Störgeräusch verursachenden Fahrzeugöffnung 10 bis 15 aus und vergrößert oder verkleinert damit einen freien Öffnungsquerschnitt derselben derart, dass sich die Intensität des Störgeräuschs zumindest verringert.
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Eine Auswahl, welche der weiteren Fahrzeugöffnungen 10 bis 15 zur Eliminierung des Störgeräuschs geöffnet wird, erfolgt automatisch beispielsweise in Abhängigkeit einer im Fahrzeuginnenraum vorhandenen Sitzbelegung. Die Sitzbelegung wird dabei mittels der Sitzbelegungserkennungsvorrichtungen 16 bis 19 ermittelt, wobei diese beispielsweise jeweils zumindest einen Sitzbelegungserkennungssensor und/oder zumindest einen Sensor umfassen, anhand dessen eine jeweilige Sitzbelegung über einen Status einer in einem Gurtschloss eingerasteten Schlosszunge ermittelt wird. Insbesondere wird die Auswahl der betreffenden Fahrzeugöffnung 10 bis 15 dabei derart getroffen, dass mit der Störgeräuscheliminierung verbundene Komforteinbußen für die Fahrzeuginsassen minimal sind. Dies ermöglicht eine Minimierung des Störgeräuschs bei gleichzeitiger Minimierung anderer, durch die Veränderung des freien Öffnungsquerschnitts hervorgerufener Störfaktoren für die Fahrzeuginsassen. Hierdurch kann erreicht werden, dass eine Geräuschbelastung und ein Luftstrom für die Fahrzeuginsassen möglichst gering gehalten werden und eine Quelle zum Ausgleich des Störgeräuschs an einer Position im Fahrzeug entstehen zu lassen, an welcher sie die geringsten negativen Auswirkungen auf die Fahrzeuginsassen hat. Daraus folgt, dass die automatisch durchgeführte Veränderung des freien Öffnungsquerschnitts zur Verringerung des Störgeräuschs nicht immer an der gleichen Fahrzeugöffnung und mit gleicher Endposition des entsprechenden Verschlusselements durchgeführt wird. Sitzt beispielsweise ein Fahrer allein im Fahrzeug auf einem linken Vordersitz und öffnet eine rechte, hintere Fensteröffnung (= Fahrzeugöffnung 15) zur Belüftung, kann zur Vermeidung des Störgeräuschs automatisch ein Verschlusselement 6 einer rechten, vorderen Fensteröffnung (= Fahrzeugöffnung 12) um 3 cm heruntergefahren werden. Eine linke, am Sitzplatz des Fahrers befindliche Fensteröffnung (= Fahrzeugöffnung 11) bleibt dagegen verschlossen, da aufgrund der Nähe zum Fahrer dort eine eventuell störende Quelle von Geräusch und Luftzug näher am Kopf des Fahrers ist und damit störender wirkt als die an der rechten, vorderen Fensteröffnung erzeugte Quelle.
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Weiterhin wird in einer möglichen Ausgestaltung bei einer automatisch durchgeführten Veränderung des freien Öffnungsquerschnitts der zumindest einen bereits geöffneten Fahrzeugöffnung 10 bis 15 und/oder der zumindest einen weiteren Fahrzeugöffnung 10 bis 15 eine die Veränderung betreffende Information optisch, haptisch und/oder akustisch im Fahrzeuginnenraum ausgegeben. Dies kann beispielsweise mittels einer visuellen Anzeige mit oder ohne akustischem Signalton in einem Kombiinstrument und/oder einer Headunit des Fahrzeugs erfolgen. Auch kann die Information als akustische Sprachansage und/oder haptisch, beispielsweise durch Erzeugung eines Vibrierens an Lenkrad und/oder Sitz, ausgegeben werden.
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Wird die von dem Fahrzeuginsassen wunschgemäß geöffnete Fahrzeugöffnung 10 bis 15 wieder geschlossen, ist in einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen, dass auch die eingeleitete Maßnahme zur Eliminierung des Störgeräuschs, das heißt die Öffnung der zumindest einen weiteren Fahrzeugöffnung 10 bis 15, wieder zurückgenommen wird. Das heißt, das zumindest eine Verschlusselement 4 bis 9 der zumindest einer weiteren Fahrzeugöffnung 10 bis 15 wird in eine vor der automatischen Veränderung vorliegende Ausgangsposition oder in eine die weitere Fahrzeugöffnung 10 bis 15 vollständig verschließende Position verfahren.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Steuereinheit
- 3
- Erfassungseinheit
- 4 bis 9
- Verschlusselement
- 10 bis 15
- Fahrzeugöffnung
- 16 bis 19
- Sitzbelegungserkennungsvorrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102018208785 A1 [0003]