DE102022003190A1 - Unlösliches Farbmittel sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Farbmittel, das zumindest ein Pigment umfasst, welches mindestens ein wasserquellbares, hydrophiles, aber wasserunlösliches Polysaccharid, und mindestens ein Farbstoff enthält. Außerdem betrifft die Erfindung das Verfahren zur Herstellung dieses Farbmittels.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Farbmittel und das Verfahren zu seiner Herstellung, sowie die Verwendung von Tangunuss zur Herstellung von Farbmitteln, bevorzugt zur Herstellung eines unlöslichen Farbmittels, das mindestens einen löslichen Farbstoff enthält. Das erfindungsgemäße Farbmittel kann bevorzugt als Wand-, Mal-, oder andere, dem Fachmann bekannten, Farben und auch für die Färbung von Lebensmitteln, Genussmitteln, Nahrungsergänzungsmitteln, kosmetischen oder pharmazeutischen Produkten verwendet werden.
  • Farbmittel können in zwei Gruppen eingeteilt werden, 1. Lösliche Farbstoffe und 2. Unlösliche Farbstoffe auch als Pigmentfarbstoffe oder Pigmente bezeichnet. Die physikalisch chemischen Eigenschaften dieser beiden Gruppen unterscheiden sich in der Wechselwirkung mit Licht. Der Farbeindruck von löslichen Farbstoffen entsteht durch die Absorption von Licht entsprechender Wellenlänge. Pigmentfarbstoffe basieren auf der Reflexion und Streuung des Lichts an den Pigmentteilchen.
  • Die Umwandlung von löslichen in unlösliche Farben wird als Verlackung bezeichnet. Hierbei wird ein löslicher Farbstoff an ein Aluminiumhydroxid Gel über ionische Wechselwirkung gebunden, oft unter Zugabe von mehrwertigen Kationen wie Ca++ oder Mg++. Bekannte Beispiele für solche Aluminiumlacke, die im Lebensmittel- und Kosmetikbereich Anwendung finden, sind Echtes Karmin (E 120, CI Natural Red 4) oder Lacke der künstlichen Lebensmittelfarbstoffe wie Tartrazin (E 102, CI Food Yellow 4), Chinolingelb (E 104, CI Food Yellow 13) Gelborange S (E 110, CI Food Yellow 3), Allura Rot (E 129, CI Food Red 17), Ponceau 4R (E 124, Cochenille Rot A, Cl Food Red 7), Carmoisin (E 122, Azorubin, CI Food Red 3), Brilliantblau FCF (E133, CI Food Blue 2), Patentblau (E 131, CI Food Blue 5), nur um die üblichsten zu nennen.
  • Aluminiumlacke der natürlichen Farbstoffe Kurkumin, Karmin, Kupfer Komplexe der Chlorophylle und Chlorophylline sowie Anthocyane sind in der EU als Lebensmittelzusatzstoffe zwar prinzipiell erlaubt (EU-Verordnung 1333/208), aber durch eine Novellierung (EU-Verordnung 380/2012) weitestgehend wegen des enthaltenen Aluminiumgehaltes nicht mehr einsetzbar, da die gesetzlich festgelegten Höchstwerte bei üblichen Einsatzmengen überschritten werden würden. In den USA sind nur die Aluminiumlacke der dort zugelassenen künstlichen Lebensmittelfarben zulässig, Aluminiumlacke der natürlichen Lebensmittelfarben sind nicht zulässig.
  • Im Gegensatz zu Lacken der künstlichen Farbstoffe kommt es bei der Verlackung von natürlichen Farbstoffen oft zu einer Änderung des Farbtons. So werden aus den roten Anthocyanen mehr oder weniger blaue Anthocyan Farblacke, aus der orangenen Karminsäure ein rotvioletter Karmin Farblack. Die damit verbundene Veränderung der Absorption im längerwelligen Bereich des sichtbaren Lichtspektrums wird in der Literatur mit der Komplexbildung der Farbstoffe mit dem Aluminium Kation erklärt. Natürlich kommt diese durch Komplexierung der Blütenanthocyane mit Aluminium hervorgerufene Farbverschiebung bei rot bzw. blau blühenden Hortensien vor.
  • Da einerseits die Herstellung solcher Aluminium Lacke mit Farbverschiebungen verbunden ist und andererseits der Einsatzbereich solcher Aluminium Lacke durch die hohen Aluminiumgehalte stark eingeschränkt ist, und Konsumenten nach natürlicheren, pigmentären Farben beispielsweise im Kosmetikbereich verlangen, besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein neues Farbmittel bzw. einen neuen Weg für die Umwandlung von löslichen in unlösliche Farbmittel zu finden, das die oben genannten Probleme nicht aufweist.
  • Gelöst wird die Aufgabe durch ein Farbmittel, das zumindest ein Pigment umfasst, welches
    • - mindestens ein wasserquellbares, hydrophiles, aber wasserunlösliches Polysaccharid, und
    • - mindestens einen Farbstoff
    enthält.
  • Die meisten Polysaccharide sind entweder hydrophil und wasserlöslich, wie z.B. Inulin, Maltodextrin, Xanthan, Pektin, Gummi Arabicum, Gum Ghatti, Guar oder Johannesbrotkern Mehl, oder wasserunlöslich, wie z.B. Zellulose oder die meisten Hemizellulosen, oder wasserlöslich und besitzen aber eine hydrophobe interne Oberfläche, wie z.B. Stärke, Amylose oder Amylopektin die sich nicht zum Einschluss von hydrophilen Farbpigmenten eignet.
  • Überraschend hat sich gezeigt, dass ein wasserquellbares, hydrophiles, aber wasserunlösliches Polysaccharid, das aus dem Endosperm der Frucht der Taguanuss gewonnen wurde, sehr gut als Matrix für die Verkapselung von löslichen Farbstoffen dienen kann. Hauptbestandteil der Taguanuss Polysaccharide sind Mannane, die die gewünschten Eigenschaften aufweisen.
  • Durch Matrixverkapselung mit Taguanuss Polysacchariden wurde eine Verbesserung der Stabilität der verkapselten Farbstoffe gegenüber Oxidation oder Hydrolyse beobachtet.
  • Ein entscheidender Vorteil gegenüber handelsüblichen Farblacken ist die Tatsache, dass für das „unlöslich Machen“ mit Taguanuss Polysacchariden keine Metallsalze zum Einsatz kommen, und dadurch die chemische Reaktion mit diesen, die zu einer Änderung des Farbtons führen können, vollkommen vermieden wird. Die Farbtöne bleiben deshalb unverändert erhalten, was insbesondere bei der Verlackung von Anthocyanen ein bisher ungelöstes Problem darstellt.
  • Das erfindungsgemäße Farbmittel, bevorzugt das in diesem Farbmittel enthaltende Pigment, liegt in Form eines Pulvers vor, wobei die Partikelgröße D90 bis zu ca. 100 µm, bevorzugt von ca. 0,5 µm bis ca. 50 µm, besonders bevorzugt von ca. 1 µm bis ca. 20 µm, ganz besonders bevorzugt von ca. 15 µm beträgt.
  • Die Partikelgrößenverteilungen wurden mittels Laserlichtbeugung mit einem Gerät vom Typ Malvern Mastersizer 3000 mit der Detektions- und Berechnungsmethode nach Mie gemessen.
  • Die Angaben der charakteristischen Kenngrößen Dx sind mit den üblichen Standardabweichungen bei Messungen von Partikelgrößenverteilungen mittels Laserlichtbeugung zu verstehen. Der Fachmann kann die Standardabweichung anhand von Mehrfachmessungen des betreffenden Farbmittels beziehungsweise Pigments bestimmen.
  • Die ganz besonders bevorzugte, maximal anzustrebende Partikelgröße entspricht dem Wert von D90 von ca. 15 µm d.h., dass 90 % aller vorhandenen beziehungsweise entstandenen Partikel eine durchschnittliche Partikelgröße unter 15 µm aufweisen.
  • In der vorliegenden Erfindung wird als Farbstoff eine in Wasser oder anderen Lösungsmittel lösliche farbgebende Substanz verwendet. Der Farbstoff kann aus der Gruppe ausgewählt werden, die mindestens ein Naturfarbstoff, mindestens ein synthetischer Farbstoff oder Mischungen davon umfasst.
  • Besonders interessant für die vorliegende Erfindung war die Umwandlung von löslichen Naturfarbstoffen, d.h. welche in Wasser oder anderen Lösungsmittel löslich sind, in unlösliche Farben. Als Naturfarbstoffe im Sinne der Erfindung sind Farbstoffe pflanzlichen oder tierischen Ursprungs zu verstehen. Bevorzugt sind die Farbstoffe, die aus Pflanzen(teilen) gewonnen werden. Dazu eignen sich bevorzugt unterschiedliche Pflanzenteile, je nach gewünschtem Farbstoff. Es versteht sich jedoch, dass ein Farbstoff aus mehr als einem Pflanzenteil gewonnen werden kann. Detaillierte Beschreibungen der Naturfarbstoffe finden sich unter anderem in der dem Fachmann bekannten Handbuch der Naturfarbstoffe: Vorkommen, Verwendung, Nachweis, H. Schweppe, ecomed Verlagsgesellschaft, 1993, Landsberg/Lech.
  • Die Menge an löslichem Farbstoff im erfindungsgemäßen Farbmittel kann bis zu 50 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Farbmittels, betragen. Bevorzugt liegt der Anteil an Farbstoff von ca. 0,001 bis ca. 20 Gew.-%, besonders bevorzugt von ca. 0,05 bis ca. 10 Gew.-%.
  • Die Menge an Polysaccharid im erfindungsgemäßen Farbmittel kann bis zu 99,999 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Farbmittels, betragen. Bevorzugt liegt der minimale Anteil an Polysaccharid bei ca. 50 Gew.-%. Besonders bevorzugt beträgt die Menge an Polysaccharid von ca. 80 bis ca. 99,95 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Farbmittels.
  • Das erfindungsgemäße Farbmittel kann ein oder mehrere weitere Komponenten und/ oder Hilfsstoffe enthält, die bevorzugt aus der Gruppe ausgewählt sind, die Vitamine, bioaktive Inhalt- und Wirkstoffe, pharmazeutische Wirkstoffe umfasst.
  • Das Farbmittel stellt bevorzugt einen festen, pulverförmigen Feststoff dar. Das Farbmittel kann dann je nach Verwendungszweck weiterverarbeitet werden. So ist es möglich, das Farbmittel mit einer oder mehreren weiteren Komponenten und/ oder Hilfsstoffen zu kombinieren. Die bevorzugten Komponenten können z.B. aus der Gruppe ausgewählt werden, die Vitamine, bioaktive Inhalt- und Wirkstoffe oder pharmazeutische Wirkstoffe, umfasst.
  • Die Erfindung ermöglicht damit die Verwendung des erfindungsgemäßen Farbmittels zum Einbringen mindestens eines Farbstoffes in als Wand-, Mal- oder andere, dem Fachmann bekannten, Farben und auch in ein Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel, kosmetisches oder pharmazeutisches Produkt.
  • Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist das Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Farbmittels. Das Verfahren zur Herstellung eines Farbmittels, bevorzugt eines in Wasser oder anderen Lösungsmittel unlöslichen Farbmittels bzw. Pigments, umfasst:
    1. (a) Das Bereitstellen eines Pulvers, das mindestens ein wasserquellbares, hydrophiles, aber wasserunlösliches Polysaccharid enthält,
    2. (b) Quellen des Pulvers aus dem Schritt (a) in einer wässrigen Lösung,
    3. (c) In Kontakt bringen der Schritt (b) erhaltenen Mischung mit mindestens einem Farbstoff,
    4. (d) Abtrennung der überschüssigen Flüssigkeit von der im Schritt (c) erhaltenen Masse unter Erhalt der festen Phase.
  • Das Polysaccharid im Schritt (a) wird aus dem Endosperm der Frucht der Taguanuss gewonnen. Das pulverförmige Polysaccharid weist eine Partikelgröße D90 bis zu 100 µm, bevorzugt von ca. 0,5 µm bis ca. 50 µm, besonders bevorzugt von ca. 1 µm bis ca. 20 µm, ganz besonders bevorzugt von ca. 15 µm auf.
  • Die wässrige Lösung im Schritt (b) kann mindestens ein Salz enthalten. Dabei wird der Fachmann den Gehalt an Lösung and Salz so einstellen, dass die Güte der Quellung für den Anwendungsfall optimiert wird. Auch die Wahl des Salzes, der Temperatur während der Quellung sowie Dauer, beispielsweise durch Einstellung der Rührergeschwindigkeit, bieten Möglichkeiten, die Güte der Quellen zu beeinflussen.
  • Bevorzugtes ist Salz, das für Lebensmittel, Kosmetik- und Pharmaprodukte geeignet ist, wobei Alkali oder Erdalkali Chloride, wie Kalium Chlorid, Natrium Chlorid, Magnesium Chlorid, Calcium Chlorid bevorzugt sind, Kochsalz besonders bevorzugt ist. Die bevorzugte Menge an Salz beträgt von ca. 1 bis ca. 40 Gew.-%, besonders bevorzugt 20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der wässrigen Lösung. Die optimale Daure der Quellung beträgt von ca. 30 min bis 24 Stunden, bevorzugt 1 bis 2 Stunde. Die optimale Temperatur im Schritt (b) beträgt ca. 15 bis ca. 40 °C, bevorzugt ca. 20 bis ca. 25 °C.
  • Das „in-Kontakt-bringen“ im Schritt (c) kann mit Hilfe jedes dem Fachmann bekannten, zu diesem Zwecke geeigneten Verfahren, bevorzugt Mischen, durchgeführt werden.
  • In der vorliegenden Erfindung wird als Farbstoff eine in Wasser oder anderen Lösungsmittel lösliche farbgebende Substanz verwendet. Der Farbstoff kann aus der Gruppe ausgewählt werden, die mindestens ein Naturfarbstoff, mindestens ein synthetischer Farbstoff oder Mischungen davon umfasst. Naturfarbstoffe sind bevorzugt. Im erfindungsgemäßen Verfahren können die löslichen Farbstoffe in Form eines pflanzlichen Extraktes eingesetzt werden.
  • Die Abtrennung (d) kann mit Hilfe jedes dem Fachmann bekannten, zu diesem Zwecke geeigneten Verfahren, bevorzugt Filtration, Zentrifugation oder Trocknen, durchgeführt werden. Die Abtrennung der festen Phase von der flüssigen Phase führt zum Erhalt einer abgetrennten festen Phase, welche das Zielprodukt - das Farbmittel - enthält.
  • In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung umfasst das Verfahren den weiteren Schritt:
    • (d1) Trocken der im Schritt (c) erhalte Masse oder der im Schritt (d) festen Phase.
  • Besonders vorteilhaft, wenn die Abtrennung (d), bevorzugt durch Filtration oder Zentrifugation, durch eine Trocknung (d1) unterstützt wird.
  • In einer einfachen Ausführungsform kann die abgetrennte feste Phase beispielsweise als Filterkuchen mit Luftstrom, insbesondere bei einem Druck von 2 bar, in Richtung auf die Filterschicht durchströmt werden. Statt Druckluft kann auch ein inertes Gas verwendet werden. Bei Trocknen ist bevorzugt, dass die Produkttemperatur 70 °C, besonders bevorzugt 65 °C, nicht übersteigt.
  • In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung umfasst das Verfahren den weiteren Schritt:
    • (e) Zerkleinerung des getrockneten Zielproduktes unter Erhalt eines Pulvers, wobei die Partikelgröße D90 bis zu 100 µm, bevorzugt von ca. 0,5 µm bis ca. 50 µm, besonders bevorzugt von ca. 1 µm bis ca. 20 µm, ganz besonders bevorzugt von ca. 15 µm beträgt.
  • Durch das erfindungsgemäße Verfahren können auch andere lösliche Substanzen, nicht nur Farbstoffe, in ihre unlösliche Form überführt werden. Die Substanz kann dann je nach Verwendungszweck in ihrer unlöslichen Form gewählt werden. Somit ist ein weiterer Gegenstand der Erfindung ein unlösliches Produkt, das mindestens ein Polysaccharid, das aus dem Endosperm der Frucht der Taguanuss gewonnen wurde, und mindestens eine lösliche Substanz enthält.
  • Darüber hinaus umfasst die vorliegende Erfindung auch die Verwendung mindestens eines Polysaccharids, das aus dem Endosperm der Frucht der Taguanuss gewonnen wurde, zur Herstellung eines unlöslichen Produktes, das mindestens eine in Wasser oder anderen Lösungsmittel lösliche Substanz enthält. Bevorzugt ist die Verwendung mindestens eines Polysaccharids, das aus dem Endosperm der Frucht der Taguanuss gewonnen wurde, zur Herstellung eines unlöslichen Farbmittels, das mindestens einen löslichen Farbstoff enthält.
  • Die Erfindung soll anhand der beigefügten Beispiele erläutert werden, ohne jedoch auf die speziell beschriebene Ausführungsform beschränkt zu sein. Die Erfindung bezieht sich auch auf sämtliche Kombinationen von bevorzugten Ausgestaltungen, soweit diese sich nicht gegenseitig ausschließen. Die Angaben „etwa“ oder „ca.“ in Verbindung mit einer Zahlangabe bedeuten, dass zumindest um 10 % höhere oder niedrigere Werte oder um 5 % höhere oder niedrigere Werte und in jedem Fall um 1 % höhere oder niedrigere Werte eingeschlossen sind.
  • Beispiele
  • Die Farbe des erhaltenen Farbmittels wird mit Hilfe des CIELAB-Farbraums beschrieben, wobei die Farbe durch einen L*-Wert, einen a*-Wert und einen b*-Wert ausgedrückt wird.
  • Beim CIE-LCh-Farbraum handelt es sich um den CIELab-Farbraum, wobei anstelle der kartesischen Koordinaten a* und b* die Zylinderkoordinaten C* (relative Farbsättigung, englisch chroma, Buntheit") und h (englisch hue angle,Farbtonwinkel') angegeben werden. Die Farbhelligkeit L* bleibt dabei unverändert. Für diesen Farbraum sind die vereinfachten Schreibweisen LCh, LCH und HLC (Farbton H; Helligkeit L; Sättigung C) gebräuchlich.
  • Beispiel 1: Verkapselung von Roter Rettich Anthocyanen in Taguanuss Polysacchariden (Quellung in Kochsalzlösung)
  • 20 g Kochsalz werden in 100 ml heißem Wasser gelöst. 50 g YuraQ M (Taguanuss Polysaccharide) mit einer Teilchengröße D90 15 µm (Döhler) werden in dieser Salzlösung unter leichtem Rühren eingearbeitet und bei 20°C für 1 Stunde quellen gelassen. 50 g eines Anthocyanextrakts aus rotem Rettich (H95113 Cos Red Radish), mit einem Anthocyangehalt von 4.0%, werden hinzugefügt und gerührt bis eine homogene teigige Masse entsteht (ca. 1 Stunde). Danach wird die Masse filtriert, um die überschüssige Flüssigkeit abzutrennen. Danach wird die Masse im Luftstrom getrocknet, wobei die Produkttemperatur 65°C nicht übersteigt. Abschließend wird das getrocknete Produkt wieder auf D90 15 µm zerkleinert. Die Ausbeute beträgt 98 Gew.-%.
  • Der Farbwert des Pulvers wird in einem Farbmessgerät Digieye (Verivide) gemessen und ergibt folgende L*a*b und C, H Werte:
    L a b H C
    25,69 41,09 8,11 41,88 11,17
  • Beispiel 2: Verkapselung von Roter Rettich Anthocyanen in Taguanuss Polysacchariden (Quellung in demineralisiertem Wasser)
  • 50 g YuraQ M mit einer Teilchengröße D90 15 µm (Döhler) werden in dieser Salzlösung unter leichtem Rühren eingearbeitet und bei 20°C für 2 Stunden quellen gelassen. 50 g eines Anthocyanextrakts aus rotem Rettich (H95113 Cos Red Radish), mit einem Anthocyangehalt von 4.0%, werden hinzugefügt und gerührt bis eine homogene teigige Masse entsteht (ca 1 Stunde). Danach wird die Masse filtriert, um die überschüssige Flüssigkeit abzutrennen. Danach wird die Masse im Luftstrom getrocknet, wobei die Produkttemperatur 65°C nicht übersteigt. Abschließend wird das getrocknete Produkt wieder auf D90 100 µm zerkleinert. Die Ausbeute beträgt 98 Gew.-%.
  • Der Farbwert des Pulvers wird in einem Farbmessgerät Digieye (Verivide) gemessen und ergibt folgende L*a*b* und C, H Werte:
    L a b C H
    21,78 33,24 7,13 34 12,11
  • Beispiel 3-15: Verkapselung diverser natürlicher Farbstoffe in Taguanuss Polysacchariden (Quellung in Kochsalzlösung)
  • Analog zu Beispiel 1 wurden weitere lösliche Farbstoffe oder Farbemulsionen in Taguanuss Polysacchariden verkapselt. Zum Einsatz kamen der Taguanuss Polysacchariden mit der Partikelgröße D90 von 15 µm in allen Beispielen. Um die breite Einsetzbarkeit der erhaltenen Produkte zu demonstrieren, wurden diese Produkte nach der Färbung gemahlen oder gesiebt, um zwei Pulver mit zwei verschiedenen D90-Partiklrößen zu erhalten. Auf diese Weise wurden zwei unterschiedliche Farbtöne erzielt: Ein Pulver mit einer Partikelgröße D90 von 15 µm hat einen Pastellton, während ein Pulver mit einer Partikelgröße D90 von etwa gleich oder weniger als 100 µm eine etwas intensivere Farbe aufweist (s. Tabelle 1 und Figure 1). Eine kleinere Pigmentpartikelgröße erhöht in der Regel die Farbhelligkeit (L) und -sättigung (C).
    Figure DE102022003190A1_0001

Claims (10)

  1. Farbmittel, das zumindest ein Pigment umfasst, welches - mindestens ein wasserquellbares, hydrophiles, aber wasserunlösliches Polysaccharid, und - mindestens ein Farbstoff enthält.
  2. Farbmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Polysaccharid aus dem Endosperm der Frucht der Taguanuss gewonnen wurde.
  3. Farbmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Farbstoff einen Naturfarbstoff und/ oder synthetische Farbstoff darstellt, der in Wasser oder anderen Lösungsmitteln löslich ist.
  4. Farbmittel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Farbmittel in Form eines Pulvers vorliegt, wobei die Partikelgröße D90 bis zu ca. 100 µm, bevorzugt von ca. 0,5 µm bis ca. 50 µm, besonders bevorzugt von ca. 1 µm bis ca. 20 µm, ganz besonders bevorzugt von ca. 15 µm beträgt, wobei das Farbmittel eine oder mehrere weitere Komponenten und/ oder Hilfsstoffe enthält, die bevorzugt aus der Gruppe ausgewählt sind, die Vitamine, bioaktive Inhalts- und Wirkstoffe, pharmazeutische Wirkstoffe und Füllstoffe umfasst.
  5. Verfahren zur Herstellung des Farbmittels gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, das zumindest ein Pigment umfasst, wobei das Verfahren folgende Schritte enthält: (a) Bereitstellen eines Pulvers, das mindestens ein wasserquellbares, hydrophiles, aber wasserunlösliches Polysaccharid enthält, (b) Quellung des Pulvers aus dem Schritt (a) in einer wässrigen Lösung, (c) In Kontakt bringen der Schritt (b) erhaltenen Mischung mit mindestens einem Farbstoff, (d) Abtrennung der überschüssigen Flüssigkeit von der im Schritt (c) erhaltenen Masse unter Erhalt der festen Phase.
  6. Verfahren nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, dass das Polysaccharid im Schritt (a) aus dem Endosperm der Frucht der Taguanuss gewonnen wurde und in Form eines Pulvers vorlieget, die die Partikelgröße D90 bis zu 100 µm, bevorzugt von ca. 0,5 µm bis ca. 50 µm, besonders bevorzugt von ca. 1 µm bis ca. 20 µm, ganz besonders bevorzugt von ca. 15 µm aufweist.
  7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6 dadurch gekennzeichnet, dass die im Schritt (b) genannte wässrige Lösung, mindestens ein Salz enthalten kann, wobei das Salz bevorzugt aus der Gruppe ausgewählt ist, die Alkali- oder Erdalkali-Chloride, wie Kalium Chlorid, Natrium Chlorid, Magnesium Chlorid, Calcium Chlorid umfasst.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7 umfassend einen weiteren Schritt (d1) Trocknen der im Schritt (c) erhalte Masse oder der im Schritt (d) festen Phase.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8 umfassend einen weiteren Schritt (e) Zerkleinerung des getrockneten Zielprodukts unter Erhalt eines Pulvers, wobei die Partikelgröße D90 bis zu 100 µm, bevorzugt von ca. 0,5 µm bis ca. 50 µm, besonders bevorzugt von ca. 1 µm bis ca. 20 µm, ganz besonders bevorzugt von ca. 15 µm beträgt.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 9 dadurch gekennzeichnet, dass der Farbstoff einen Naturfarbstoff und/ oder synthetischen Farbstoff darstellt, der in Wasser oder anderen Lösungsmitteln löslich ist.
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