-
Die Erfindung betrifft ein Sicherheitselement zur Absicherung eines Wertdokuments, umfassend ein Trägersubstrat, eine mit einer optischen Oberflächenmarkierung versehene Beschichtung und eine für das Verkleben des Sicherheitselement mit einem Wertdokumentsubstrat geeignete, bei Raumtemperatur im Wesentlichen nicht klebrige, heißsiegelfähige Klebschicht. Die Erfindung betrifft des Weiteren ein mit dem erfindungsgemäßen Sicherheitselement versehenes Wertdokument, insbesondere eine Banknote, und ein Verfahren zum Herstellen des Wertdokuments.
-
Wertdokumente, insbesondere Banknoten, werden zur Absicherung oft mit Sicherheitselementen versehen, die eine Überprüfung der Echtheit des Wertdokuments gestatten und die zugleich als Schutz vor unerlaubter Reproduktion dienen. Eine besondere Rolle bei der Echtheitsabsicherung spielen Sicherheitselemente mit betrachtungswinkelabhängigen Effekten, da diese selbst mit modernsten Kopiergeräten nicht reproduziert werden können. Die Sicherheitselemente werden dabei mit optisch variablen Elementen ausgestattet, die dem Betrachter unter unterschiedlichen Betrachtungswinkeln einen unterschiedlichen Bildeindruck vermitteln und beispielsweise je nach Betrachtungswinkel einen anderen Farb- oder Helligkeitseindruck und/ oder ein anderes graphisches Motiv zeigen.
-
Es ist bekannt, in Wertdokumenten wie etwa Banknoten Sicherheitselemente in Form von Sicherheitsfäden einzubringen oder in Form von Sicherheitsstreifen oder Sicherheitspatche bzw. Sicherheitsetiketten aufzubringen. Üblicherweise weisen Sicherheitselemente eine heißsiegelfähige Klebschicht auf, die der Verankerung des Sicherheitselement auf dem Papier dient. Beim Beaufschlagen mit Hitze schmilzt die heißsiegelfähige Klebschicht und wirkt als Klebstoff.
-
Die
EP 1 776 240 B1 beschreibt ein Sicherheitselement zur Absicherung eines Wertdokuments mit einer für das Verkleben des Sicherheitselements mit einem Wertdokumentsubstrat geeigneten, bei Raumtemperatur im Wesentlichen nicht klebrigen, heißsiegelfähigen Klebschicht, wobei die Klebschicht zusätzlich UV-härtend ist. Im Zuge der UV-Härtung verbessert sich die Haftung des Sicherheitselements auf dem Wertdokumentsubstrat.
-
Die im Zuge der Herstellung eines Wertdokuments bereitgestellten Sicherheitselemente liegen üblicherweise in Form einer Endlosfolie vor. Die heißsiegelfähige Klebschicht, mit der die Sicherheitselemente versehen sind, kann unter Umständen zu einem gegenseitigen Verkleben der in der aufgewickelten Endlosfolie vorhandenen, übereinander gestapelten Sicherheitselemente führen. Die Gefahr des gegenseitigen Verklebens besteht insbesondere im Falle des Vorliegens einer UV-härtenden, heißsiegelfähigen Klebschicht.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Sicherheitselement der eingangs genannten Art bereitzustellen, das die Nachteile des Standes der Technik vermeidet.
-
Diese Aufgabe wird auf Grundlage der in den unabhängigen Ansprüchen definierten Merkmalskombinationen gelöst.
-
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
- 1. (Erster Aspekt der Erfindung) Sicherheitselement zur Absicherung eines Wertdokuments, umfassend ein Trägersubstrat, eine mit einer optischen Oberflächenmarkierung versehene Beschichtung und eine für das Verkleben des Sicherheitselement mit einem Wertdokumentsubstrat geeignete, bei Raumtemperatur im Wesentlichen nicht klebrige, heißsiegelfähige Klebschicht, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der Klebschicht mit einer bei Kontakt mit Waschflüssigkeit abwaschbaren Beschichtung versehen ist.
- 2. (Bevorzugte Ausgestaltung) Sicherheitselement nach Klausel 1, wobei die für das Verkleben des Sicherheitselement mit einem Wertdokumentsubstrat geeignete, bei Raumtemperatur im Wesentlichen nicht klebrige, heißsiegelfähige Klebschicht zusätzlich UV-härtend ist.
- 3. (Bevorzugte Ausgestaltung) Sicherheitselement nach Klausel 1 oder 2, wobei die mit einer optischen Oberflächenmarkierung versehene Beschichtung einen optisch variablen Effekt, insbesondere ein Beugungsmuster, ein Hologramm, eine Mikrospiegelanordnung, einen Farbkippeffekt oder eine sich bei Betrachtung im Auflicht und bei Betrachtung im Durchlicht variierende Farbveränderung, aufweist.
- 4. (Bevorzugte Ausgestaltung) Sicherheitselement nach einer der Klauseln 1 bis 3, wobei die mit einer optischen Oberflächenmarkierung versehene Beschichtung einen mit einem eingeprägten Relief versehenen Prägelack und eine Metallisierung aufweist, wobei die Metallisierung insbesondere ein mehrlagiges Dünnschichtelement wie etwa eine Reflektor/ Dielektrikum/ Absorber-Mehrschichtanordnung oder eine zwei semitransparente Metallisierungen mit einer dazwischen eingebetteten dielektrischen Schicht aufweisende Mehrschichtanordnung ist.
- 5. (Bevorzugte Ausgestaltung) Sicherheitselement nach einer der Klauseln 1 bis 4, wobei das Sicherheitselement ein Sicherheitsfaden, ein Sicherheitsstreifen oder ein Sicherheitspatch ist.
- 6. (Zweiter Aspekt der Erfindung) Wertdokument, umfassend ein damit versehenes Sicherheitselement nach einer der Klauseln 1 bis 5.
- 7. (Bevorzugte Ausgestaltung) Wertdokument nach Klausel 6, wobei das Wertdokument eine Banknote ist.
- 8. (Dritter Aspekt der Erfindung) Verfahren zum Herstellen des Wertdokuments nach Klausel 6 oder 7, umfassend:
- - das Bereitstellen eines Wertdokumentsubstrats;
- - das Bereitstellen eines Sicherheitselements, umfassend ein Trägersubstrat, eine mit einer optischen Oberflächenmarkierung versehene Beschichtung und eine für das Verkleben des Sicherheitselement mit dem Wertdokumentsubstrat geeignete, bei Raumtemperatur im Wesentlichen nicht klebrige, heißsiegelfähige Klebschicht, wobei die Oberfläche der Klebschicht mit einer bei Kontakt mit Waschflüssigkeit abwaschbaren Beschichtung versehen ist;
- - das Abwaschen der abwaschbaren Beschichtung mittels einer Waschflüssigkeit, um auf diese Weise die Klebschicht freizusetzen;
- - das Versehen des Wertdokumentsubstrats mit dem Sicherheitselement mittels der freigesetzten Klebschicht bei erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur.
- 9. (Bevorzugte Ausgestaltung) Verfahren nach Klausel 8, wobei die Klebschicht zusätzlich UV-härtend ist und im Zuge des Versehens des Wertdokumentsubstrats mit dem Sicherheitselement zusätzlich ein Aushärten der Klebschicht mittels UV-Strahlung erfolgt.
- 10. (Bevorzugte Ausgestaltung) Verfahren nach Klausel 8 oder 9, wobei das Sicherheitselement ein Sicherheitsfaden ist und der Schritt des Abwaschens der abwaschbaren Beschichtung mittels einer Waschflüssigkeit, um auf diese Weise die Klebschicht freizusetzen, vor dem Einbetten des Sicherheitsfadens in das Wertdokumentsubstrat erfolgt.
-
Ausführliche Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
-
Der vorliegenden Erfindung liegt die Idee zugrunde, ein Sicherheitselement zur Absicherung eines Wertdokuments mit einer für das Verkleben des Sicherheitselement mit einem Wertdokumentsubstrat geeigneten, bei Raumtemperatur im Wesentlichen nicht klebrigen, heißsiegelfähigen Klebschicht auszustatten, wobei die Oberfläche der Klebschicht mit einer bei Kontakt mit Waschflüssigkeit abwaschbaren Beschichtung versehen ist. Die bei Kontakt mit Waschflüssigkeit abwaschbare Beschichtung wird vorzugsweise drucktechnisch mittels einer Druckfarbe erzeugt. Die bei Kontakt mit Waschflüssigkeit abwaschbare Beschichtung wird daher der Einfachheit halber als „Waschfarbe“ bezeichnet.
-
Geeignete, bei Kontakt mit Waschflüssigkeit abwaschbare Beschichtungen sind im Stand der Technik bekannt. Die
EP 1 972 462 B1 beschreibt eine Waschfarbe zur Herstellung eines Sicherheitselements mit einer konturscharfen Negativschrift. Sobald die Waschfarbe mit einer Waschflüssigkeit in Kontakt kommt, erfolgt die Erzeugung eines Gases. Bereits winzige Mengen an Gas führen zu einer starken Druckerhöhung und somit zur Ausübung einer starken mechanischen Kraft, sodass eine oberhalb der Waschfarbe vorhandene Metallisierung aufgerissen wird. Die auf diese Weise erhaltenen Aussparungen in der Metallisierung, die insbesondere in Gestalt von Zeichen, Mustern oder Codierungen gebildet sind, nimmt der Betrachter als eine konturscharfe Negativschrift wahr.
-
Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Idee basiert auf dem Einsatz der im Stand der Technik bekannten Waschfarbe als Abdeckung einer heißsiegelfähigen Klebschicht. Das zu erzeugende Sicherheitselement, insbesondere ein Sicherheitsfaden, Sicherheitsstreifen oder Sicherheitspatch, wird an der Stelle, an der eine heißsiegelfähige Klebschicht vorhanden ist, zusätzlich mit Waschfarbe ausgestattet. Das Aufbringen der Waschfarbe erfolgt vorzugsweise drucktechnisch. Das Abwaschen der Waschfarbe wird vorzugsweise mittels Wasser als eine geeignete Waschflüssigkeit durchgeführt. Nach dem Auflösen der Waschfarbe liegt die heißsiegelfähige Klebschicht in freier Form vor und kann sich ungehindert mit einem mit dem Sicherheitselement abzusichernden Wertdokumentsubstrat, z.B. ein Papiersubstrat, verbinden.
-
Geeignete, bei Kontakt mit Waschflüssigkeit abwaschbare Beschichtungen sind z.B. in der
EP 1 972 462 B1 beschrieben. Die Waschfarbe basiert insbesondere auf einem wasserlöslichen Bindemittel, z.B. Hydroxypropylcellulose, Polyethylenglykol, Casein und/oder Polyvinylpyrrolidon, wobei ggf. eine oder mehrere Arten von Füllstoffen beigemengt werden, z.B. Titandioxid, Silikat und/ oder Polymethylharnstoffe. Große Mengen an Füllstoffen dienen dazu, der Waschfarbe Porosität zu verleihen, die einen raschen Zutritt des Waschmediums ermöglicht.
-
Die erfindungsgemäßen Sicherheitselemente liegen üblicherweise in Form einer Endlosfolie vor. Die heißsiegelfähige Klebschicht, mit der die Sicherheitselemente versehen sind, ist zusätzlich mit Waschfarbe ausgestattet, um auf diese Weise ein gegenseitiges Verkleben der in der aufgewickelten Endlosfolie vorhandenen, übereinander gestapelten Sicherheitselemente zu verhindern. Die Gefahr des gegenseitigen Verklebens besteht insbesondere im Falle des Vorliegens einer UV-härtenden, heißsiegelfähigen Klebschicht.
-
Das erfindungsgemäße Sicherheitselement zur Absicherung eines Wertdokuments umfasst ein Trägersubstrat, vorzugsweise eine Polyethylenterephthalat(PET)-Folie, und eine mit einer optischen Oberflächenmarkierung versehene Beschichtung. Die mit einer optischen Oberflächenmarkierung versehene Beschichtung gewährleistet eine für den Fälscher schwere Reproduzierbarkeit und steigert somit die Fälschungssicherheit des mit dem erfindungsgemäßen Sicherheitselement auszustattenden Wertdokuments. Die mit einer optischen Oberflächenmarkierung versehene Beschichtung weist vorzugsweise einen optisch variablen Effekt, insbesondere ein Beugungsmuster, ein Hologramm, eine Mikrospiegelanordnung, einen Farbkippeffekt oder eine sich bei Betrachtung im Auflicht und bei Betrachtung im Durchlicht variierende Farbveränderung, auf.
-
Die mit einer optischen Oberflächenmarkierung versehene Beschichtung weist vorzugsweise einen mit einem eingeprägten Relief versehenen Prägelack und eine Metallisierung auf, wobei die Metallisierung insbesondere ein mehrlagiges Dünnschichtelement wie etwa eine Reflektor/ Dielektrikum/ Absorber-Mehrschichtanordnung oder eine zwei semitransparente Metallisierungen mit einer dazwischen eingebetteten dielektrischen Schicht aufweisende Mehrschichtanordnung ist. Als Prägelack kann insbesondere ein mittels UV-Strahlung vernetzbarer Prägelack eingesetzt werden. Eine farbkippende Reflektor/ Dielektrikum/ Absorber-Mehrschichtanordnung wäre z.B. eine Al/SiO
2/Cr-Mehrschichtanordnung, die insbesondere mittels Aufdampfen erhältlich ist. Eine Mehrschichtanordnung, die bei Betrachtung im Auflicht und bei Betrachtung im Durchlicht eine variierende Farbveränderung aufweist, ist z.B. aus der
WO 2011/082761 A1 und der
WO 2019/068362 A1 bekannt und ist insbesondere eine zwei semitransparente Metallisierungen mit einer dazwischen eingebetteten dielektrischen Schicht aufweisende Mehrschichtanordnung, z.B. eine Al/SiO
2/Al-Mehrschichtanordnung oder eine Ag/SiO
2/Ag-Mehrschichtanordnung.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Sicherheitselement so beschaffen, dass sowohl die für das Verkleben des Sicherheitselement mit einem Wertdokumentsubstrat geeignete, bei Raumtemperatur im Wesentlichen nicht klebrige, heißsiegelfähige Klebschicht, als auch die oberhalb der Klebschicht vorhandene, bei Kontakt mit Waschflüssigkeit abwaschbare Beschichtung jeweils strukturiert in Form eines Musters, in Form von Zeichen oder in Form einer Codierung vorliegen. Dabei sind die heißsiegelfähige Klebschicht und die oberhalb der Klebschicht vorhandene Waschfarbe gemäß einer speziellen Variante außerhalb des Bereichs der mit einer optischen Oberflächenmarkierung versehenen Beschichtung angeordnet. Eine strukturierte heißsiegelfähige Klebschicht ist im Stand der Technik bekannt, siehe z.B. die
EP 1 880 864 A1 . Gemäß der vorliegenden Erfindung kann die strukturierte Anordnung der heißsiegelfähigen Klebschicht und der Waschfarbe vorzugsweise in Randbereichen des Sicherheitselements erfolgen, insbesondere im Register zu dem Bereich der mit einer optischen Oberflächenmarkierung versehenen Beschichtung. Eine solche strukturierte Anordnung wäre insbesondere im Falle des Vorliegens des erfindungsgemäßen Sicherheitselements als Sicherheitsfaden vorteilhaft. Speziell im Falle des Vorliegens des erfindungsgemäßen Sicherheitselements als sogenannter Fenstersicherheitsfaden werden die heißsiegelfähige Klebschicht und die Waschfarbe vorzugsweise in den (bei Einbettung des Sicherheitsfadens in ein Papiersubstrat) mit Papierstegen zu versehenden Bereichen strukturiert angeordnet, insbesondere im Register zu den Bereichen der mit einer optischen Oberflächenmarkierung versehenen Beschichtung (siehe z.B. die
4a der
EP 1 880 864 B1 ).
-
Die für das Verkleben des Sicherheitselements mit einem Wertdokumentsubstrat geeignete, bei Raumtemperatur im Wesentlichen nicht klebrige, heißsiegelfähige Klebschicht ist vorzugsweise zusätzlich UV-härtend. Im Zuge des Aufbringens des Sicherheitselements auf ein damit abzusicherndes Wertdokumentsubstrat, z.B. ein Papiersubstrat, verbessert sich im Zuge der der UV-Vernetzung die Haftung des Sicherheitselements auf dem Wertdokumentsubstrat und die innere Festigkeit der ausgehärteten Klebschicht steigt in vorteilhaftem Ausmaß an. Die unmittelbar vor, während und nach der UV-Vernetzung vorliegende Temperatur der Klebschicht ist ein wichtiger, den erzielbaren Vernetzungsgrad bestimmender Parameter. Bei höherer Temperatur kann ein höherer Vernetzungsgrad erzielt werden, weil die Beweglichkeit der reaktiven Gruppen höher ist. Geeignete bei Raumtemperatur im Wesentlichen nicht klebrige, heißsiegelfähige Klebschichten, die zusätzlich UV-härtend sind, sind im Stand der Technik bekannt, siehe z.B. die
EP 1 776 240 B1 .
-
Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Wertdokument, das ein damit versehenes erfindungsgemäßes Sicherheitselement umfasst, wobei das Wertdokument insbesondere eine Banknote ist.
-
Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zum Herstellen eines Wertdokuments, umfassend:
- - das Bereitstellen eines Wertdokumentsubstrats;
- - das Bereitstellen eines Sicherheitselements, umfassend ein Trägersubstrat, eine mit einer optischen Oberflächenmarkierung versehene Beschichtung und eine für das Verkleben des Sicherheitselement mit dem Wertdokumentsubstrat geeignete, bei Raumtemperatur im Wesentlichen nicht klebrige, heißsiegelfähige Klebschicht, wobei die Oberfläche der Klebschicht mit einer bei Kontakt mit Waschflüssigkeit abwaschbaren Beschichtung versehen ist;
- - das Abwaschen der abwaschbaren Beschichtung mittels einer Waschflüssigkeit, um auf diese Weise die Klebschicht freizusetzen;
- - das Versehen des Wertdokumentsubstrats mit dem Sicherheitselement mittels der freigesetzten Klebschicht bei erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Klebschicht zusätzlich UV-härtend, wobei im Zuge des Versehens des Wertdokumentsubstrats mit dem Sicherheitselement zusätzlich ein Aushärten der Klebschicht mittels UV-Strahlung erfolgt. Dabei ist das Sicherheitselement insbesondere ein Sicherheitsfaden, wobei der Schritt des Abwaschens der abwaschbaren Beschichtung mittels einer Waschflüssigkeit, um auf diese Weise die Klebschicht freizusetzen, vor dem Einbetten des Sicherheitsfadens in das Wertdokumentsubstrat erfolgt. Für ein optimiertes Abwaschen können ggf. Spritzdüsen eingesetzt werden. Bei der Waschflüssigkeit handelt es sich vorzugsweise um Wasser.
-
Eine geeignete Heißprägepresse zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist im Stand der Technik bekannt. Die
EP 3 173 232 B1 beispielsweise beschreibt eine geeignete Heißprägepresse mit einer Folienauftragseinheit, die zum Übertragen oder Laminieren von Folienmaterial durch Heißprägen auf ein in Form von aufeinanderfolgenden Blättern zugeführtes Substrat ausgelegt ist, wobei die Heißprägepresse zusätzlich eine UV-Härtungseinheit aufweist.
-
Weitere Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit schematisch stark vereinfachten Figuren erläutert, bei deren Darstellung auf eine maßstabs- und proportionsgetreue Wiedergabe verzichtet wurde, um die Anschaulichkeit zu erhöhen.
-
Es zeigen:
- 1 ein erfindungsgemäßes Sicherheitselement gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
- 2 ein mit dem erfindungsgemäßen Sicherheitselement gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel versehenes Wertdokument;
- 3 und 4 ein erfindungsgemäßes Sicherheitselement gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel; und
- 5 ein erfindungsgemäßes Sicherheitselement gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel.
-
Die 1 zeigt eine Querschnittansicht eines erfindungsgemäßen Sicherheitselements 1, im Beispiel ein Sicherheitspatch, gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel. Als Substrat 2 dient eine Polyethylenterephthalat(PET)-Folie. Das Substrat 2 ist mit einem UV-Prägelack 3 versehen, der auf der dem Substrat 2 gegenüber liegenden Hauptfläche ein Prägerelief aufweist. Das Prägerelief ist der Einfachheit halber in der 1 nicht gezeigt. Das Prägerelief kann z.B. Mikro- und/oder Nanostrukturen aufweisen, sodass in Kombination mit einer reflektierenden Schicht 4, z.B. eine hochbrechende Schicht oder eine Metallisierung, diffraktive optische Effekte, Hologrammeffekte oder Mikrospiegeleffekte erzeugt werden. Im Falle einer Metallisierung kann es sich ggf. um ein Dünnschichtelement handeln, z.B. eine einen Farbkippeffekt aufweisende Reflektor/ Dielektrikum/ Absorber-Mehrschichtanordnung. Beispiele für hochbrechende Materialien sind CaS, CrO2, ZnS, TiO2, SiOx. Die reflektierende Schicht 4 kann auch in Form von Mustern oder Zeichen, insbesondere Positiv- oder Negativmustern, aufgebracht werden. Oberhalb der reflektierenden Schicht 4 wird eine UV-Dispersion aufgetragen und thermisch getrocknet, z.B. bei 80°C, wodurch eine für das Verkleben des Sicherheitselements mit einem Wertdokumentsubstrat geeignete, bei Raumtemperatur im Wesentlichen nicht klebrige, heißsiegelfähige Klebschicht 5 entsteht, die zusätzlich UV-härtend ist. Die Oberfläche der Klebschicht 5 wird anschließend drucktechnisch mit einer bei Kontakt mit Waschflüssigkeit abwaschbaren Beschichtung 6 versehen.
-
Optional kann zwischen dem Substrat 2 und dem UV-Prägelack 3 eine Releaseschicht, z.B. eine Wachsschicht, angeordnet werden, sodass das Substrat 2 nach dem Aufbringen des Sicherheitselements 1 auf ein damit abzusicherndes Wertdokument abgelöst werden kann. Des Weiteren kann zwischen der reflektierenden Schicht 4 und der Klebschicht 5 bei Bedarf eine Primerschicht bzw. Haftvermittlerschicht angeordnet werden.
-
Da die heißsiegelfähige Klebschicht 5, mit der das in der 1 gezeigte Sicherheitselement 1 versehen ist, zusätzlich mit Waschfarbe 6 ausgestattet ist, wird ein gegenseitiges Verkleben der in einer aufgewickelten Endlosfolie vorhandenen, übereinander gestapelten Sicherheitselemente 1 verhindert. Die Gefahr des gegenseitigen Verklebens besteht insbesondere im Falle des Vorliegens einer UV-härtenden, heißsiegelfähigen Klebschicht 4.
-
Das Abwaschen der Waschfarbe 6 wird vorzugsweise mittels Wasser als eine geeignete Waschflüssigkeit durchgeführt. Nach dem Auflösen der Waschfarbe 6 liegt die heißsiegelfähige Klebschicht 5 in freier Form vor und kann sich ungehindert mit einem mit dem Sicherheitselement abzusichernden Wertdokumentsubstrat 6, z.B. ein Papiersubstrat, verbinden (siehe 2).
-
Die 2 zeigt ein mit dem erfindungsgemäßen Sicherheitselement 1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel abgesichertes Wertdokument 7, im Beispiel eine Banknote.
-
Die 3 zeigt eine Querschnittansicht eines erfindungsgemäßen Sicherheitselements 8 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel, im Beispiel ein Sicherheitsfaden. Der in der 3 gezeigte Querschnitt wurde senkrecht zur Längsrichtung des Sicherheitsfadens 8 aufgenommen. Der Sicherheitsfaden 8 basiert auf einem Substrat 2, im Beispiel eine Polyethylenterephthalat(PET)-Folie, mit einer Oberseite 9 und einer Unterseite 10. Das Substrat 2 ist an seiner Oberseite 9 im zentralen Bereich mit einem UV-Prägelack 3 versehen, der auf der dem Substrat 2 gegenüber liegenden Hauptfläche ein Prägerelief aufweist. Das Prägerelief ist der Einfachheit halber in der 3 nicht gezeigt. Das Prägerelief kann z.B. Mikro- und/oder Nanostrukturen aufweisen, sodass in Kombination mit einer reflektierenden Schicht 4, z.B. eine hochbrechende Schicht oder eine Metallisierung, diffraktive optische Effekte, Hologrammeffekte oder Mikrospiegeleffekte erzeugt werden. An der Oberseite 9 des Substrats 2 wird in den beiden Randbereichen jeweils eine UV-Dispersion aufgetragen und thermisch getrocknet, z.B. bei 80°C. Dadurch entsteht eine bei Raumtemperatur im Wesentlichen nicht klebrige, heißsiegelfähige Klebschicht 5, die beim Einbetten des Sicherheitsfadens 8 in eine Banknote für das Verkleben mit Papierstegen geeignet ist. Die Klebschicht 5 ist insbesondere zusätzlich UV-härtend. Die Oberfläche der Klebschicht 5 wird anschließend drucktechnisch mit einer bei Kontakt mit Waschflüssigkeit abwaschbaren Beschichtung 6 versehen.
-
An der Unterseite 10 des Substrats 2 wird vollflächig eine UV-Dispersion aufgetragen und thermisch getrocknet, z.B. bei 80°C. Dadurch entsteht eine bei Raumtemperatur im Wesentlichen nicht klebrige, heißsiegelfähige Klebschicht 5, die beim Einbetten des Sicherheitsfadens 8 in eine Banknote für das zuverlässige Verankern des Sicherheitsfadens 8 im Papier geeignet ist. Die Klebschicht 5 ist insbesondere zusätzlich UV-härtend. Die Oberfläche der Klebschicht 5 wird anschließend drucktechnisch mit einer bei Kontakt mit Waschflüssigkeit abwaschbaren Beschichtung 6 versehen.
-
Die 4 zeigt eine Draufsicht auf die Oberseite des in der 3 dargestellten Sicherheitsfadens 8.
-
Die 5 zeigt ein erfindungsgemäßes Sicherheitselement 9 gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel in Draufsicht auf die Oberseite des Sicherheitselements. Das dritte Ausführungsbeispiel ist an das zweite Ausführungsbeispiel gemäß den 3 und 4 angelehnt. Ebenso wie in der 3 sind auf der Unterseite 10 des Substrats 2 die Schichten 5 und 6 vollflächig angeordnet. Auf der Oberseite 9 des Substrats 2 sind die Schichten 3 und 4 einerseits und die Schichten 5 und 6 andererseits im Falle des Fenstersicherheitsfadens 9 räumlich anders angeordnet als im Falle des Sicherheitsfadens 8. Im Falle des in der 5 gezeigten Fenstersicherheitsfadens 9 werden die heißsiegelfähige Klebschicht 5 und die Waschfarbe 6 in den bei Einbettung des Sicherheitsfadens 9 in ein Papiersubstrat mit Papierstegen zu versehenden Bereichen strukturiert angeordnet, nämlich im Register zu den Bereichen der mit einer optischen Oberflächenmarkierung versehenen Beschichtung (siehe die Bezugsnummern 3 und 4).
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- EP 1776240 B1 [0004, 0017]
- EP 1972462 B1 [0010, 0012]
- WO 2011082761 A1 [0015]
- WO 2019068362 A1 [0015]
- EP 1880864 A1 [0016]
- EP 1880864 B1 [0016]
- EP 3173232 B1 [0021]