-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines aus einem Grundkörper, einem additiven Bereich und einem Anbindungsbereich gebildeten Hybridbauteils sowie ein Hybridbauteil, hergestellt in einem solchen Verfahren.
-
Durch die additive Fertigung, insbesondere durch das selektive Laserschmelzen, ist es möglich, ein konventionell hergestelltes Bauteil mit einem aus einem Pulvergemisch hergestellten additiven Bauteil zu substituieren. Das Pulvergemisch weist insbesondere wenigstens ein Pulvermaterial auf.
-
Weiterhin ist es möglich, ein konventionelles Bauteil durch einen additiven Bereich zu ergänzen, wodurch ein sogenanntes Hybridbauteil erhalten wird.
-
Ein Hybridbauteil weist einen Grundkörper und einen additiven Bereich auf, wobei der additive Bereich über einen Anbindungsbereich mit dem Grundkörper verbunden ist.
-
Bei einem solchen Hybridbauteil kann - wie auch bei einem konventionell hergestellten Bauteil - eine Wärmebehandlung durchgeführt werden. Eine Wärmebehandlung kann auf konventionellem Weg, insbesondere durch Einsatzhärten, oder durch thermochemische Prozesse, insbesondere Nitrieren, durchgeführt werden. Dabei kann die Oberfläche des Hybridbauteils verschleißresistenter gemacht werden, indem diese gehärtet wird.
-
Die Aufhärtung eines Hybridbauteils findet jedoch überwiegend an dessen Oberfläche statt. Demgegenüber kann es in dem Anbindungsbereich zu einer sprunghaften Änderung der Werkstoffzusammensetzung und somit zu einer sprunghaften Werkstoffeigenschaftsänderung, insbesondere zu einer sprunghaften Werkstoffhärteveränderung kommen. Der Grundkörper kann beispielsweise duktiles Gusseisen aufweisen, wohingegen der additive Bereich, aufgrund der lokalen Erwärmung durch einen Energiestrahl und der sich daran anschließenden raschen Selbstabschreckung, einen teilweise aufgehärteten Eisenwerkstoff aufweisen kann. Eine solche sprunghafte Werkstoffeigenschaftsveränderung, insbesondere eine sprunghafte Werkstoffhärteveränderung, kann für die Gesamtintegrität, insbesondere den Spannungsverlauf und die Rissbildungsneigung des Hybridbauteils nachteilig sein.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen eines aus einem Grundkörper, einem additiven Bereich und einem Anbindungsbereich gebildeten Hybridbauteils sowie ein solches Hybridbauteil zu schaffen, wobei die genannten Nachteile reduziert sind, vorzugsweise nicht auftreten.
-
Die Aufgabe wird gelöst, indem die vorliegende technische Lehre bereitgestellt wird, insbesondere die Lehre der unabhängigen Ansprüche sowie der in den abhängigen Ansprüchen und der Beschreibung offenbarten bevorzugten Ausführungsformen.
-
Die Aufgabe wird insbesondere gelöst, indem ein Verfahren zum Herstellen eines aus einem Grundkörper, einem additiven Bereich und einem Anbindungsbereich gebildeten Hybridbauteils geschaffen wird. Der Grundkörper wird aus einem ersten Werkstoff, der ein Legierungselement mit einem ersten Massenanteil aufweist, bereitgestellt, wobei der additive Bereich unter Bildung des mit dem Grundkörper verbundenen Anbindungsbereichs auf dem Grundkörper durch additive Herstellung aus einem von dem ersten Werkstoff verschiedenen zweiten Werkstoff hergestellt wird. Als der zweite Werkstoff wird ein Anbindungs-Pulvermaterial verwendet, welches das Legierungselement mit einem von dem ersten Massenanteil verschiedenen zweiten Massenanteil aufweist, wobei ein Hybrid-Rohling erhalten wird. Der Hybrid-Rohling wird wärmebehandelt, sodass insbesondere durch diese thermische Aktivierung das Legierungselement zwischen dem Grundkörper und dem additiven Bereich über den Anbindungsbereich diffundiert, wobei das Hybridbauteil erhalten wird. Auf diese Weise wird vorteilhaft ein Verfahren zum Herstellen eines Hybridbauteils geschaffen, welches einen Grundkörper, einen additiven Bereich und einen Anbindungsbereich aufweist. Vorteilhafterweise wird insbesondere in dem Anbindungsbereich eine als Differenz zwischen dem ersten Massenanteil und dem zweiten Massenanteil definierte Massenanteilsdifferenz verringert, sodass in dem Anbindungsbereich der erste Massenanteil quantitativ über einen insbesondere stetigen Massenanteilsverlauf in den zweiten Massenanteil übergeht.
-
Insbesondere ist der Grundkörper ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus: Einem Gussteil, einem Schmiedeteil, einem Strangpressteil, einem Flachzeug und einem Halbzeug.
-
Insbesondere wird zur additiven Herstellung ein 3D-Druckverfahren, ein selektives Laserschmelzverfahren und/oder ein selektives Elektronenstrahlschmelzverfahren verwendet.
-
In einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Wärmebehandlung für eine Zeitdauer von 30 Minuten bis 30 Stunden durchgeführt wird.
-
Insbesondere wird die Wärmebehandlung zeitlich nach der Herstellung des additiven Bereichs durchgeführt.
-
In einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Wärmebehandlung während der additiven Herstellung durchgeführt wird. Insbesondere wird die zur Wärmebehandlung notwendige Wärme über eine Bauplatte einer additiven Fertigungsanlage in den Grundkörper und/oder den Anbindungsbereich und/oder den additiven Bereich eingeleitet. Die notwendige Wärme kann auch über eine Erwärmung eines Bauraums der additiven Fertigungsanlage in den Grundkörper und/oder den Anbindungsbereich und/oder den additiven Bereich eingeleitet werden.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Hybridbauteil nach der Wärmebehandlung abgeschreckt wird. Auf diese Weise wird vorteilhaft eine hohe Aufhärtung des Grundkörpers und/oder des additiven Bereichs und/oder des Anbindungsbereichs oder des gesamten Hybridbauteils erreicht.
-
In einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass, insbesondere zeitlich nach dem Abschreckvorgang, wenigstens eine weitere Wärmebehandlung, insbesondere eine Anlassbehandlung und/oder eine Warmauslagerung und/oder ein Spannungsarmglühen, durchgeführt wird.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass als der Grundkörper ein Grundkörper verwendet wird, der aufgrund des ersten Massenanteils eine erste Werkstoffeigenschaft aufweist. Der additive Bereich wird so erzeugt, dass er aufgrund des zweiten Massenanteils eine zu der ersten Werkstoffeigenschaft artgleiche, insbesondere qualitativ gleiche, aber quantitativ verschiedene zweite Werkstoffeigenschaft aufweist. In dem Anbindungsbereich wird durch die Wärmebehandlung eine als quantitative Differenz zwischen der ersten Werkstoffeigenschaft und der zweiten Werkstoffeigenschaft definierte Werkstoffeigenschaftsdifferenz verringert. Auf diese Weise kann vorteilhaft eine sprunghafte Werkstoffeigenschaftsveränderung reduziert, vorzugsweise vermieden werden.
-
In einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die erste und die zweite Werkstoffeigenschaft eine Werkstoffhärte ist. Vorteilhafterweise kann so eine sprunghafte Werkstoffhärteveränderung reduziert, vorzugsweise vermieden werden. Das Hybridbauteil weist im Inneren, vorzugsweise im Anbindungsbereich, eine Art Dämpfungszone auf, in welcher eine erste Werkstoffhärte, insbesondere stetig, vorzugsweise in einem differenzierbaren Verlauf, in eine zweite Werkstoffhärte übergeht.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der erste Massenanteil höher ist als der zweite Massenanteil. Alternativ ist vorgesehen, dass der erste Massenanteil geringer ist als der zweite Massenanteil. Vorteilhafterweise können so auch Werkstoffe miteinander kombiniert werden, wobei der erste Massenanteil höher ist als der zweite Massenanteil. Alternativ können vorteilhafterweise auch Werkstoffe miteinander kombiniert werden, wobei der erste Massenanteil geringer ist als der zweite Massenanteil.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass für den ersten Werkstoff und den zweiten Werkstoff eine Eisenbasislegierung und als das Legierungselement Kohlenstoff verwendet wird. Alternativ ist vorgesehen, dass für den ersten Werkstoff und den zweiten Werkstoff eine Aluminiumbasislegierung und als das Legierungselement Magnesium verwendet wird. Auf diese Weise kann das Verfahren vorteilhaft mit bei der additiven Fertigung üblichen Werkstoffen und Werkstoffkombinationen verwendet werden.
-
In einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass für den ersten Werkstoff und den zweiten Werkstoff eine Titanbasislegierung, eine Kupferbasislegierung oder eine Nickelbasislegierung verwendet wird.
-
Bei einer Basislegierung handelt es sich um eine Legierung, die einen Massenanteil von mindestens 50 % eines chemischen Elements aufweist und weitere Legierungselemente enthalten kann. Bei einer Eisenbasislegierung handelt es sich somit um eine Legierung, die einen Massenanteil von mindestens 50 % des Elements Eisen aufweist und weitere Legierungselemente enthalten kann. Gleiches gilt analog auch für eine Aluminiumbasislegierung, eine Titanbasislegierung, eine Kupferbasislegierung und eine Nickelbasislegierung.
-
In einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Wärmebehandlung bei einer Temperatur von mindestens 500 °C, insbesondere von mindestens 700 °C, insbesondere in der austenitischen Phase der Eisenbasislegierung durchgeführt wird, insbesondere wenn für den ersten Werkstoff und den zweiten Werkstoff eine Eisenbasislegierung verwendet wird.
-
In einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Wärmebehandlung bei einer Temperatur von mindestens 150 °C, insbesondere von mindestens 250 °C, insbesondere von mindestens 400 °C, insbesondere von mindestens 500 °C durchgeführt wird, insbesondere wenn für den ersten Werkstoff und den zweiten Werkstoff eine Aluminiumbasislegierung verwendet wird.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass als der erste Werkstoff eine Aluminiumlegierung mit der Bezeichnung AlMg5Mn verwendet wird. Alternativ oder zusätzlich ist vorgesehen das als der zweite Werkstoff eine Aluminiumlegierung mit der Bezeichnung AlSi10Mg verwendet wird. Insbesondere wird als das Legierungselement Magnesium verwendet. Vorteilhafterweise können so auch spezielle Aluminiumlegierungen in dem Verfahren verwendet werden.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass als der erste Werkstoff ein Werkstoff in Form eines Grundkörper-Pulvermaterials verwendet wird, welches das Legierungselement mit dem ersten Massenanteil aufweist. Der Grundkörper wird durch additive Herstellung aus dem Grundkörper-Pulvermaterial hergestellt und dadurch bereitgestellt. Vorteilhafterweise kann so der Grundkörper - ebenfalls wie der additiv hergestellte Bereich - aus einem Pulvermaterial additiv hergestellt werden.
-
Die Aufgabe wird auch gelöst, indem ein Hybridbauteil mit dem Grundkörper, dem Anbindungsbereich und dem additiven Bereich geschaffen wird, hergestellt in einem erfindungsgemäßen Verfahren oder in einem Verfahren gemäß einer oder mehreren der zuvor beschriebenen Ausführungsformen. Der Grundkörper weist das Legierungselement mit dem ersten Massenanteil auf, wobei der additive Bereich das Legierungselement mit dem zweiten Massenanteil aufweist. In dem Anbindungsbereich geht der erste Massenanteil über einen insbesondere stetigen Massenanteilsverlauf in den zweiten Massenanteil über. In Zusammenhang mit dem Hybridbauteil ergeben sich insbesondere die Vorteile, die bereits in Zusammenhang mit dem Verfahren erläutert wurden.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Grundkörper aufgrund des ersten Massenanteils die erste Werkstoffeigenschaft aufweist, wobei der additive Bereich aufgrund des zweiten Massenanteils die zweite Werkstoffeigenschaft aufweist. In dem Anbindungsbereich geht die erste Werkstoffeigenschaft quantitativ über einen insbesondere stetigen Werkstoffeigenschaftsverlauf in die zweite Werkstoffeigenschaft über.
-
Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Herstellen eines Hybridbauteils,
- 2 eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels in Form einer Weiterbildung des Verfahrens von 1,
- 3 eine weitere schematische Darstellung des zweiten Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Herstellen eines Hybridbauteils, und
- 4 eine schematische Darstellung eines dritten Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Herstellen eines Hybridbauteils.
-
1 zeigt eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Herstellen eines aus einem Grundkörper 3, einem additiven Bereich 5 und einem Anbindungsbereich 7 gebildeten Hybridbauteils 1.
-
In einem ersten Schritt S1 wird der Grundkörper 3 aus einem ersten Werkstoff 9.1, der ein Legierungselement 11 mit einem ersten Massenanteil 11.1 aufweist, bereitgestellt.
-
In einem zweiten Schritt S2 wird der additive Bereich 5 unter Bildung des mit dem Grundkörper 3 verbundenen Anbindungsbereichs 7 auf dem Grundkörper 3 durch additive Herstellung aus einem von dem ersten Werkstoff 9.1 verschiedenen zweiten Werkstoff 9.2 hergestellt.
-
Als der zweite Werkstoff 9.2 wird ein nicht dargestelltes Anbindungs-Pulvermaterial 7.1 verwendet, welches das Legierungselement 11 mit einem von dem ersten Massenanteil 11.1 verschiedenen zweiten Massenanteil 11.2 aufweist, wobei ein Hybrid-Rohling 13 erhalten wird.
-
In einem ersten Koordinatensystem 15.1 ist zur Veranschaulichung der erste Massenanteil 11.1 und der zweite Massenanteil 11.2 über einer Ortskoordinate aufgetragen. Die Ortskoordinate entspricht dabei dem Ort entlang einer gedachten, gestrichelt dargestellten Linie 17, welche von dem Grundkörper 3 über den Anbindungsbereich 7 zum additiven Bereich 5 verläuft. Der erste Massenanteil 11.1 geht in dem Anbindungsbereich 7, insbesondere sprunghaft und abrupt, in den zweiten Massenanteil 11.2 über.
-
In einem dritten Schritt S3 wird der Hybrid-Rohling 13 wärmebehandelt, sodass das Legierungselement 11 zwischen dem Grundkörper 3 und dem additiven Bereich 5 über den Anbindungsbereich 7 diffundiert, wobei das Hybridbauteil 1 erhalten wird.
-
In einem zweiten Koordinatensystem 15.2 ist zur Veranschaulichung der erste Massenanteil 11.1 und der zweite Massenanteil 11.2 nach der Wärmebehandlung über der Ortskoordinate aufgetragen. Bevorzugt wird in dem Anbindungsbereich 7 eine als Differenz zwischen dem ersten Massenanteil 11.1 und dem zweiten Massenanteil 11.2 definierte Massenanteilsdifferenz verringert. Der erste Massenanteil 11.1 geht nach der Wärmebehandlung in dem Anbindungsbereich 7 insbesondere stetig und mit einer geringeren Steigung als vor der Wärmebehandlung in den zweiten Massenanteil 11.2 über.
-
Bevorzugt ist vorgesehen, dass der erste Massenanteil 11.1 höher ist, als der zweite Massenanteil 11.2.
-
In einem hier nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass der erste Massenanteil 11.1 geringer ist, als der zweite Massenanteil 11.2.
-
Bevorzugt ist vorgesehen, dass für den ersten Werkstoff 9.1 und den zweiten Werkstoff 9.2 eine Eisenbasislegierung und als das Legierungselement Kohlenstoff verwendet wird. Alternativ ist bevorzugt vorgesehen, dass für den ersten Werkstoff 9.1 und den zweiten Werkstoff 9.2 eine Aluminiumbasislegierung und als das Legierungselement Magnesium verwendet wird.
-
Bevorzugt ist alternativ vorgesehen, dass für den ersten Werkstoff 9.1 und den zweiten Werkstoff 9.2 eine Titanbasislegierung, eine Kupferbasislegierung oder eine Nickelbasislegierung verwendet wird.
-
Bevorzugt ist vorgesehen, dass als der erste Werkstoff eine Aluminiumlegierung AlMg5Mn verwendet wird. Alternativ oder zusätzlich ist bevorzugt vorgesehen das als der zweite Werkstoff eine Aluminiumlegierung AlSi10Mg verwendet wird. Bevorzugt wird als das Legierungselement Magnesium verwendet.
-
Bevorzugt ist der Grundkörper 3 ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus: Einem Gussteil, einem Schmiedeteil, einem Strangpressteil, einem Flachzeug und einem Halbzeug.
-
Bevorzugt wird zur additiven Herstellung ein 3D-Druckverfahren, ein selektives Laserschmerzverfahren und/oder ein selektives Elektronenstrahlschmelzverfahren verwendet. Bei diesem ersten Ausführungsbeispiel wird zur additiven Herstellung ein selektives Energiestrahlschmelzverfahren, insbesondere ein Laserstrahlschmelzverfahren verwendet. Ein bei dem Laserstrahlschmelzverfahren verwendeter Laserstrahl 8 wird beispielsweise durch eine Laserstrahlquelle 10 erzeugt.
-
Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Wärmebehandlung während der additiven Herstellung durchgeführt wird. Bevorzugt wird die zur Wärmebehandlung notwendige Wärme über eine Bauplatte einer additiven Fertigungsanlage in den Grundkörper 3 und/oder den Anbindungsbereich 7 und/oder den additiven Bereich 5 eingeleitet. Die notwendige Wärme kann auch über eine Erwärmung eines Bauraums der additiven Fertigungsanlage in den Grundkörper 3 und/oder den Anbindungsbereich 7 und/oder den additiven Bereich 5 eingeleitet werden.
-
Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Wärmebehandlung für eine Zeitdauer von 30 Minuten bis 30 Stunden durchgeführt wird.
-
Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Wärmebehandlung bei Verwendung einer Eisenbasislegierung bei einer Temperatur von mindestens 500 °C, bevorzugt von mindestens 700 °C, bevorzugt in der austenitischen Phase der Eisenbasislegierung durchgeführt wird.
-
Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Wärmebehandlung bei Verwendung einer Aluminiumbasislegierung bei einer Temperatur von mindestens 150 °C, bevorzugt von mindestens 250 °C, bevorzugt von mindestens 400 °C, bevorzugt von mindestens 500 °C durchgeführt wird.
-
2 zeigt eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels in Form einer Weiterbildung des Verfahrens von 1. Dabei werden die Schritte S1 bis S3 des Verfahrens von 1 mit einem vierten Schritt S4 ergänzt.
-
Dabei sind gleiche und funktionsgleiche Elemente in beiden Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen, sodass insoweit jeweils auf die vorangegangene Beschreibung verwiesen wird.
-
In dem vierten Schritt S4 wird das Hybridbauteil 1 nach der Wärmebehandlung abgeschreckt. Bevorzugt wird das Bauteil durch ein Fluid abgeschreckt. Bei diesem zweiten Ausführungsbeispiel wird das Hybridbauteil 1 in einem Ölbad 19 abgeschreckt.
-
Bevorzugt ist vorgesehen, dass wenigstens eine weitere Wärmebehandlung, insbesondere Anlassbehandlung und/oder eine Warmauslagerung und/oder ein Spannungsarmglühen, durchgeführt wird.
-
3 zeigt eine weitere schematische Darstellung des zweiten Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Herstellen eines Hybridbauteils 1. Dabei basiert das Verfahren auf den Schritten S1 bis S3 des Verfahrens von 1 sowie dem vierten Schritt S4 des Verfahrens von 2.
-
Bei diesem zweiten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass in dem ersten Schritt S1 als der Grundkörper 3 ein Grundkörper verwendet wird, der aufgrund des ersten Massenanteils 11.1 eine erste Werkstoffeigenschaft 12.1 aufweist.
-
In einem dritten Koordinatensystem 15.3 - welches dem ersten Koordinatensystem 15.1 aus 1 entspricht - ist zur Veranschaulichung der erste Massenanteil 11.1 über der Ortskoordinate aufgetragen. Der erste Massenanteil 11.1 geht in dem Anbindungsbereich 7, insbesondere sprunghaft und abrupt, in den zweiten Massenanteil 11.2 über.
-
In dem zweiten Schritt S2 wird der additive Bereich 5 so erzeugt, dass er aufgrund des zweiten Massenanteils 11.2 eine zu der ersten Werkstoffeigenschaft 12.1 artgleiche, insbesondere qualitativ gleiche, aber quantitativ verschiedene zweite Werkstoffeigenschaft 12.2 aufweist.
-
Bevorzugt ist vorgesehen, dass die erste Werkstoffeigenschaft 12.1 und die zweite Werkstoffeigenschaft 12.2 eine Werkstoffhärte ist.
-
In einem vierten Koordinatensystem 15.4 sind zur Veranschaulichung die erste Werkstoffeigenschaft 12.1 und die zweite Werkstoffeigenschaft 12.2 über der Ortskoordinate aufgetragen. Die Ortskoordinate entspricht dabei - analog zu 1 - dem Ort entlang der gedachten Linie 17, welche von dem Grundkörper 3 über den Anbindungsbereich 7 zum additiven Bereich 5 verläuft. Die erste Werkstoffeigenschaft 12.1 geht in dem Anbindungsbereich 7, insbesondere sprunghaft und abrupt, in die zweite Werkstoffeigenschaft 12.2 über. Bevorzugt ist die erste Werkstoffeigenschaft 12.1 kleiner als die zweite Werkstoffeigenschaft 12.2. Bevorzugt ist eine erste Werkstoffhärte des Grundkörpers 3 kleiner als eine zweite Werkstoffhärte des additiven Bereichs 5.
-
In einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die erste Werkstoffeigenschaft 12.1 größer ist als die zweite Werkstoffeigenschaft 12.2.
-
In dem dritten Schritt S3 wird in dem Anbindungsbereich 7 durch die Wärmebehandlung, insbesondere ergänzt durch einen in einem vierten Schritt S4 stattfindenden Abschreckvorgang, eine als quantitative Differenz zwischen der ersten Werkstoffeigenschaft 12.1 und der zweiten Werkstoffeigenschaft 12.2 definierte Werkstoffeigenschaftsdifferenz verringert.
-
In einem fünften Koordinatensystem 15.5 ist zur Veranschaulichung die erste Werkstoffeigenschaft 12.1 und die zweite Werkstoffeigenschaft 12.2 nach der Wärmebehandlung und insbesondere nach dem Abschreckvorgang über der Ortskoordinate aufgetragen. Die erste Werkstoffeigenschaft 12.1 geht in dem Anbindungsbereich 7 insbesondere stetig und mit einer geringeren Steigung als vor der Wärmebehandlung in die zweite Werkstoffeigenschaft 12.2 über.
-
Bevorzugt ist nach der Wärmebehandlung, insbesondere nach dem Abschreckvorgang, die erste Werkstoffeigenschaft 12.1 größer als die zweite Werkstoffeigenschaft 12.2. Bevorzugt ist die erste Werkstoffhärte des Grundkörpers 3 größer als die zweite Werkstoffhärte des additiven Bereichs 5.
-
4 zeigt eine schematische Darstellung eines dritten Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Herstellen eines Hybridbauteils 1. Dabei ist in 4 nur ein erster Schritt S1 gezeigt.
-
In dem ersten Schritt S1 wird als der erste Werkstoff 9.1 ein Werkstoff in Form eines Grundkörper-Pulvermaterials 3.1 verwendet wird, welches das Legierungselement 11 mit dem ersten Massenanteil 11.1 aufweist. Der Grundkörper 3 wird durch additive Herstellung, insbesondere mit einem von einer Laserstrahlquelle 10 erzeugten Laserstrahl 8, aus dem Grundkörper-Pulvermaterial 3.1 hergestellt und dadurch bereitgestellt. Die weiteren Schritte des Verfahrens werden insbesondere so durchgeführt, wie dies in Zusammenhang mit den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen erläutert wurde.