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Die Erfindung betrifft ein Tischset mit einer Erwärmungseinrichtung für auf einem Speisenträger angerichtete Speisen, mit der die Speisen während des Verzehrs derselben warmgehalten werden können.
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Ein solches Tischset ist aus der, auf den Anmelder zurückgehenden
DE 20 2021 000 416 U1 , vorbekannt. In diesem vorbekannten Tischset ist eine induktive Erwärmungseinrichtung verbaut, die elektromagnetische Wellen ausstrahlt, welche in einem induktionsreaktiven Material, z.B. einer metallischen Platte, die auf dem Tischset aufliegt, Wirbelströme erzeugt, welche das Material und den Körper, der mit dem Material in thermischer Verbindung steht, z.B. einen Speiseträger, erwärmt.
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Obwohl diese Erwärmungseinrichtung bestens geeignet ist, einen Speisenträger und die auf ihm angerichteten Speisen zu erwärmen, ist sie aber vom technischen Aufbau her sehr aufwendig gestaltet.
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Aufwendig deshalb, weil diese metallische Platte thermisch erst über die fertigungs- und arbeitsintensiv herzustellende Induktionseinrichtung aufgeladen werden muss.
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Teller mit induktionsreaktivem Material im Bodenbereich sind durchaus bereits in der Speisenvorbereitung im Einsatz, insbesondere im sozialen Bereich und der Alten-Versorgung. Auch wird bereits an Porzellanrohmaterial geforscht, bei dem das Rohmaterial mit Ingredienzen dotiert ist, die dasselbe gewissermassen „von Haus aus“ induktionsfähig macht.
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Aus der
EP 0 432 246 A1 ist es bekannt, Speisen während des Verzehrs dadurch warmzuhalten, indem unter dem Teller eine elektrisch erwärmbare Matte textiler Gestalt abgelegt ist. Die elektrische Energieversorgung wird dabei leitungsgebunden von einer Ringleitung durchgeführt. In der textilen Matte sind ohmsche Heizleiter verwebt. Die Anbringung am Tisch und deren Handhabung ist äusserst umständlich.
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Die
EP 0 941 633 B1 weist eine induktive Tellererwärmungseinrichtung auf, die in einem Tischset verbaut ist, deren energetische Versorgung von einer separat zu installierenden Baugruppe bereitgestellt wird. Dies ist eine nur schwer an einem Speisetisch anzubringende Vorrichtung, die ausserdem den Einsatz induktionsreaktiven Geschirrs notwendig macht.
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Die
DE 20 2012 004 538 U1 zeigt eine Warmhalteplatte, die elektrisch beheizt und in einem Tisch integriert ist. Dies macht einen Eingriff in einen Tisch notwendig. Ausserdem schränkt es die Benutzungsmöglichkeiten deutlich ein.
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In der
GB 2 204 477 A ist eine als Tischset bezeichnete Warmhalteplatte gezeigt und beschrieben, die eine von unten beheizbare, runde Metallplatte aufweist, auf der Speisenträger und darauf angerichtete Speisen warmgehalten werden können. Die Metallplatte ist dabei von einem Ring aus wärmeresistentem Material umgeben und unten ist das Set zum Schutze der Tischoberfläche mit einer Filzschicht ausgestattet. Energetisch wird die Einrichtung kabelgebunden von einer am Speisetisch angebrachten Energiequelle versorgt.
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Schliesslich sind aus dem Gebrauchsmuster
DE 16 02 525 U Warmhalteplatten bekannt, die grossflächig von einem in einem Unterbau angeordnetem Heizelement erwärmt werden. Diese Geräte eignet sich möglicherweise zum Warmhalten von auf dem Tisch zu verteilende Speisen, nicht aber zum Warmhalten von auf einem Teller servierter Speisen während des Verzehrs.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Tischset zu schaffen, das unter Beibehaltung der Idee, Speisen auf einem Speisenträger während des Verzehrs der Speisen warm zu halten, ohne dass hierfür jedoch eine verhältnismäßig technisch aufwendige Induktionsheizung erforderlich ist.
Das Tischset sollte dabei nach Einbau der betriebsnotwendigen Bauteile nicht wesentlich grösser bauen, als handelsübliche Tischsets, um deren Funktion, nämlich Schonung der Tischoberfläche, sowie als dekoratives Element eines Tischgedecks zu wirken, weiter zu erfüllen.
Das sind ca. 25-30x40x0,6 cm.
Ausserdem soll der elektrische Energieeintrag mit höchst möglichem Wirkungsgrad erfolgen, um einerseits einen warmen Flächenbereich zu schaffen, auf dem ein Benutzer seinen Teller warmhaltend abstellen kann, dies aber angesichts der energetischen Versorgung mittels Batterien, äusserst energieschonend.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Massnahmen, wie im Kennzeichen des Anspruches 1 aufgeführt, nämlich durch ein Tischset mit einer Platte, die einen Speisenträger-Stellbereich aufweist, unter dem ein Flächenheizelement wärmeleitend verbunden ist, wobei trotz der kleinen Bemassung dennoch alle zum Betrieb notwendigen Bauteile in der Platte verbaut sind. In den Unteransprüchen sind Massnahmen angegeben, die den Gebrauch der erfindungsgemässen Einrichtung deutlich erweitern.
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Die wenigstens eine Widerstandsleiterbahn des Heizelementes kann im Siebdruck- oder einem dem Siebdruck vergleichbaren Verfahren auf der Unterseite der Deckplatte angeordnet sein. Eine solche Drucktechnik, insbesondere das Herausfinden einer zum Druck und der gewünschten Leistung geeigneten Paste, ist dem Durchschnittsfachmann, der Folienheizelemente beispielsweise herstellt, absolut geläufig.
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Gleichwohl ist es aber auch möglich, als Heizelement ein wenigstens eine Leiterbahn aufweisendes Folienheizelement einzusetzen, das auf die Unterseite der Deckplatte klebbar ist.
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Um dieses Flächenheizelement thermisch von der Grundplatte zu isolieren, ist in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, unterhalb der wenigstens einen Leiterbahn des Flächenheizelementes eine Isolierschicht anzuordnen. Damit soll eine thermische Strahlung in Richtung Grundplatte vermieden und damit gezielt die von der wenigstens einen Leiterbahn ausgehende Wärme auf die Unterseite der Deckplatte gelenkt werden.
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Um den Wärmeverlust z.B. eines normal grossen Spagettigerichtes näherungsweise zu ermitteln, wird die Oberfläche des Gerichtes mit der Temperaturdifferenz der Speise und der Umgebungstemperatur multipliziert. Das ergibt je nach den örtlichen Gegebenheiten Leistungen zwischen 20 und 45 Watt. Daran sollte sich die Leistung des Heizelementes orientieren, die somit vorzugsweise zwischen 25 und 40 Watt liegt. Dass bei dieser Berechnung auch noch Windverhältnisse und andere Konstanten einen Einfluss auf die Leistungsermittlung haben, sollte nicht unerwähnt bleiben, jedoch sind diese derart marginal, dass sie keine Bedeutung für diese Leistungsbetrachtung haben.
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Das Heizelement sollte so, sowohl von der körperlichen Grösse beschaffen, als auch von seinem Anbringungsort auf der Unterseite der Deckplatte angeordnet sein, dass der erwärmte Bereich der Deckplattenoberfläche dem Bereich entspricht, der von dem Speisenträger, also z.B. einem Teller als Stellfläche in Anspruch genommen wird. Eine solche Grösse bewegt sich bei üblichen tiefen und flachen Tellern zwischen 100 bis 400 qcm.
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Zusätzlich kann es zweckmässig sein, wenn die Stellfläche thermisch von den sie umgebenden Bereichen herausisoliert ist. Das kann mittels einer kreisförmigen Perforation realisiert werden. Damit soll erreicht werden, dass die erzeugte Wärme gezielt nur dort ankommt, wo auch eine Tellererwärmung gewünscht ist. Damit erreicht die Anordnung ein Höchstmass an Wirkungsgrad.
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Um dem Benutzer anzuzeigen, ob die Ladekapazität der Batterie bzw der Batterien für einen Verzehrdurchgang noch ausreicht, ist eine Kontrollschaltung mit LED's vorgesehen, an deren Leuchtverhalten der Ladezustand abzusehen ist.
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Um die Einheit Flächenheizelement und Isolation im Set unterzubringen, eignet sich eine die Teile aufnehmende Vertiefung in der Grundplatte.
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Anhand verschiedener Figuren, soll die Erfindung beispielhaft beschrieben werden:
- Dabei zeigen:
- 1 ein nicht massstabgerechtes Tischset mit mittig angeordneter, gestrichelt dargestellter Heizleiterbahn, die unter der Deckplatte angeordnet ist,
- 2 einen nicht massstabgerechten Teilquerschnitt durch ein Tischset mit Heizleiterbahn und darunter angeordneter Isolierung, und Grundplatte,
- 3 ein vereinfachtes Schaltbild der elektrischen Verdrahtung und
- 4 eine andere Variante des Tischset-Aufbaus.
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In 1 ist mit (1) die Platte eines Tischsets gezeigt, die aus einer Grundplatte (3) und einer mit dieser verbundenen Deckplatte (2) besteht. Im vorliegenden Beispiel ist die Deckplatte aus einem HPL (high pressure laminate) Material gefertigt, welches sich durch anspruchsvolle Optik und hohe Verschleissfestigkeit auszeichnet. Denkbar wäre auch eine Alu-Platte bzw. eine Alu-Verbundplatte, die sich neben besonders hoher Wärmeleitfähigkeit auch durch Festigkeit auszeichnet. Unter der Deckplatte (2), die 0,8 mm stark ist, ist gestrichelt wenigstens eine Widerstandsleiterbahn eines Flächenheizelementes (4) gezeigt, die dort im Siebdruckverfahren angebracht ist. Anschlüsse (5) und (6) erlauben eine Verbindung mit einer Energieversorgung. Der mit der wenigstens einen Leiterbahn abgedeckte Stellbereich(44), entspricht dabei etwa der Grösse der Stellfläche eines Speisenträgers, der auf der Deckplatte zu positionieren ist.
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In 2 ist mit (2) die Deckplatte gezeigt, unter der die Widerstandsleiterbahn des Flächenheizelementes (4) im Siebdruckverfahren angebracht ist. Unter dieser ist eine thermische Isolation (7) angebracht, die eine Abstrahlung von Wärme nach unten, also in Richtung Grundplatte (3) verhindern soll, wenn das Heizelement eingeschaltet ist. Mit (44) ist der Bereich angezeigt, der von der Stellfläche des Speisenträgers belegt ist.
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Es ist davon auszugehen, dass mit dem Begriff Siebdruckverfahren auch alle anderen bekannten Druckverfahren eingeschlossen sind, mit denen ein Drucken solcher Leiterbahnen möglich ist.
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Das Schaltbild gemäss 3 zeigt eine Ladebuchse (10), über die eine Nachladung der Batterien(8) möglich ist. Dies sind Lithium Polymer Batterien, die sich durch besonders flache Bauweise auszeichnen. Die Ladung bzw Entladung überwacht eine Kontrolleinheit, hier eine Lade- und Entladekontrollschaltung (9), die auch einen Balance-Regler enthält, der das Lade- und Entladegleichgewicht unter den hier gezeigten drei Batterien gewährleistet. Damit ist eine optimale Auf- und Entladung möglich, was für die Lebensdauer solcher Lithium Batterien von Vorteil ist.
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An die positive Spannungsversorgung (13) ist ein Schalter (11) angeschlossen, der im eingeschalteten Zustand einen Stromfluss zum Flächenheizelement (4) zulässt. In die Zuleitung zum Heizelement ist noch ein temperaturabhängiger Regler (12) geschaltet, der den Stromfluss zum Heizkörper dann abschaltet, wenn im Wärmebereich des Heizelementes beispielsweise eine Temperatur von 50 Grad Celsius erreicht ist. Nach Überwinden einer Hysterese schaltet der Regler das Flächenheizelement (4) wieder ein. Damit ist die Einhaltung einer gewünschten Oberflächentemperatur der Deckplatte gewährleistet.
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An die Versorgungsspannung (13) ist ferner eine Batterie-Ladekontrolle geschaltet. Diese besteht aus einer geregelten Spannungsversorgung, bestehend aus einem Widerstand (14) und einer nachgeschalteten Zenerdiode (15), die z.B. 3,6 Volt konstant hält. An diese ist eine Leuchtdiode (16) angeschlossen. Diese leuchtet immer nahezu konstant, auch dann, wenn die Spannung an den Batterien schwanken sollte.
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Über die unterschiedlich ausgelegten Widerstände (17,19) sind weitere Leuchtdioden (18, 20) angeschlossen, deren Helligkeit sich jedoch im Zuge der Entladung der Batterien verkleinert, und zwar unterschiedlich, ausgelöst durch die unterschiedliche Widerstandsbemessung der Widerstände (17,19). Mit dieser Einrichtung ist es leicht optisch möglich zu erkennen, wieweit die Batterien entladen sind, um ein rechtzeitiges Nachladen zu starten.
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Anstelle dieser analog aufgebauten Ladekontrolle ist aber auch eine digitale möglich, an deren Ausgang eine der Batteriespannung entsprechende unterschiedliche Farben darstellende Leuchtdiode angeschlossen ist. Anhand der unterschiedlichen Farben, z. B. grün, gelb oder rot ist eine sehr einfache und vor allem eindeutige Interpretation des Ladezustandes der Batterien möglich.
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Aktiviert wird diese Ladekontrolle immer dann, wenn das Set eingeschaltet wird. Der Leuchtzustand ermahnt im übrigen einen Benutzer, das Set energiesparend auszuschalten, wenn der Essensprozess beendet ist.
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Das Unterbringen der verschiedenen Bauteile in der Grundplatte sowie das Nachladen mit einer besonders konstruierten Park- und Ladestation auch unter Zuhilfenahme einer induktiven Ladung, ist der auf den gleichen Anmelder zurückgehenden
DE 20 2022 000 032 U1 zu entnehmen
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Grundplatte mit der Deckplatte mittels wiederlösbarer Mittel verbunden ist. Solche Mittel sind beispielsweise Rastverbindungen, Magnetverbindungen, Klettverschlüsse, Druckknopftechnik, Schraubtechnik oder ganz einfach eine nicht zu feste Klebeverbindung. Damit ist es möglich, Batterien zu tauschen, sollten diese im Laufe der Zeit ihre Kapazität verloren haben.
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In 4 ist eine andere Variante eines Tischset-Aufbaus gezeigt:
- Hier ist die Deckplatte (2) dargestellt, in die von unten Vertiefungen (21, 22) und (23) eingebracht, z.B. eingefräst sind. Diese dienen zur Aufnahme von Bauteilen, von denen hier nur die Lithium Polymer Batterien (8) das Flächenheizelement (4) sowie die unter dem Flächenheizelement befestigte Isolation (7) zu sehen sind.
- Die Vertiefung (22) weist einen Durchmesser auf, der etwa dem Stellbereich (44) eines Speisenträgers entspricht. Damit ist gewährleistet, dass die vom Flächenheizelement, das flächenfüllend dort angeordnet ist, ausgehende Wärme nur den Bereich trifft, auf dem ein Speisenträger abgestellt ist und nicht in benachbarte Bereiche fliesst, von denen keine Wärme abgenommen wird. Ein Höchstmass an Wirkungsgrad ist die Folge.
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Abgeschlossen ist das Tischset unten mit der Grundplatte (3), die als dünne HPL-oder Aluplatte ausgebildet ist und die mit der Deckplatte so verbunden ist, dass eine spätere Öffnung zum Tausch von eventuell verbrauchter Batterien, möglich ist.