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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bestimmung einer Verdrehung einer Brillenfassung.
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Hintergrund
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Es ist bekannt, dass Gläser bei der Montage in Brillenfassungen nicht immer wie gewünscht eingesetzt sind. Insbesondere kann es dabei zu Verdrehungen kommen.
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Verdrehungen an der Brillenfassung sind in vielerlei Hinsicht nicht wünschenswert. So kann eine Verdrehung der Brillenfassung zu ungewünschten optischen Effekten und asthenopischen Beschwerden für den Nutzer aber auch zu unbefriedigenden Resultaten im optischen Erscheinungsbild führen. Andererseits sind Brillen, die eine verdrehte Brillenfassung aufweisen, davon betroffen, dass sie nicht sauber auf einer Fläche aufliegen und kippeln.
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Solche Verdrehungen werden auch als Propeller bezeichnet. Haben die beiden Gläser in der Brillenfassung unterschiedliche Vorneigungen, wird dies auch „Propeller“ genannt. Ein Propeller wirkt sich negativ auf weitere Parameter der Brillenfassung aus. Beispielsweise sind bei einer Brillenfassung mit Propeller die zusammengeklappten Bügel nicht parallel. Wird dann zwar die Fehlstellung der Bügel erkannt, nicht aber, dass diese auf einer Verdrehung basieren, so kann es passieren, dass stattdessen fälschlicherweise ein anderer Parameter verändert wird, sodass die zusammengeklappten Bügel wieder parallel sind. Durch Anpassen der Bügel kann beispielsweise trotz Verdrehung eine Vierpunktauflage erreicht werden. Daher schließt ein „Vierpunktauflage“ eine Verkippung oder Verdrehung der Gläser nicht aus.
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Tritt ein sogenannter Propeller auf, so sind in aller Regel auch die Bügel nicht parallel offen.
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Bisher war es nur erfahrenen Personen möglich solche Fehler zu erkennen.
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Eine Automatisierung im Sinne eines Soll-Ist-Vergleiches stellt eine große Herausforderung dar. Ein Soll-Ist-Vergleich auf Basis von Standardwerten bzw. Standardspannen ist nicht möglich. Da die Brillenfassungen untereinander sehr verschieden sind, existieren kaum Standardwerte. Aber auch ein Hersteller-bezogener Vergleich ist kaum realisierbar, da die Anzahl unterschiedlicher Brillenfassungen ständig steigt und damit auch die Notwendigkeit in einem solchen System die Solldaten nachzuerfassen. So ist es bekannt, dass typischerweise zweimal im Jahr ein Wechsel von Brillenfassungskollektionen bei vielen Herstellern stattfindet.
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Vor diesem Hintergrund verblieb es bei der ursprünglichen Lösung, der manuellen Kontrolle der Fassungsausrichtung durch erfahrene Mitarbeiter.
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Jedoch stellt dies einen nicht zu unterschätzenden Aufwand dar, der zudem stark von der Erfahrung des Mitarbeiters abhängig ist. Insbesondere können bei einer solchen Tätigkeit auch Fehler übersehen werden, denn es ist bekannt, dass unterschiedliche Parameter sich gegenseitig beeinflussen. Dies führt dann häufig dazu, dass anstatt der Ursache des Fehlers lediglich eine Folge des Fehlers behoben wird - ähnlich wie in der Medizin, in der häufiger Symptome als deren Ursache behandelt werden.
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Dabei ist zu berücksichtigen, dass im Prinzip hier jeweils pro Brille ein Einzelfall vorliegt.
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Aus dem Stand der Technik ist weiterhin die deutsche Patentanmeldung
DE 10 2016 009 810 A1 der Anmelderin bekannt, die die Erfassung einer Zentrierung eines einzelnen Brillenglases anhand von Funktionsgravuren ermöglicht.
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Aufgabe
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Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der Erfindung eine Vorrichtung vorzuschlagen, die solche Verdrehungen zuverlässig und reproduzierbar auffinden kann, um so fehlerhafte Brillenausrichtungen nach dem Einsetzen von Gläsern automatisch maschinell zu erkennen.
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Kurzdarstellung der Erfindung
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zur Bestimmung einer Verdrehung einer Brillenfassung, wobei in der Brillenfassung zwei Gläser angeordnet sind. Die Vorrichtung weist eine lasergestützte Einrichtung zur Erzeugung von linienhaften Belichtungsmustern auf zumindest einem der Gläser auf, wobei die lasergestützte Einrichtung dazu eingerichtet ist, ein erstes linienhaftes Belichtungsmuster und ein zweites linienhaftes Belichtungsmuster im Abstandzueinander zu erzeugen, wobei der Laser eine Wellenlänge aufweist, die von der für die Gläser verwendeten Glasart zumindest teilweise reflektiert wird, wobei zumindest ein erster Teil eines linienhaften Belichtungsmusters auf dem ersten Glas und ein zweiter Teil desselben linienhaften Belichtungsmusters auf dem zweiten Glas erzeugt wird. Die Vorrichtung weist weiterhin eine Aufnahmeeinrichtung auf, welche eingerichtet ist eine Reflektion von linienhaften Belichtungsmustern aufzunehmen, um den Abstand von Reflektionspunkten entlang der linienhaften Belichtungsmuster jeweils zu bestimmen. Darüber hinaus weist die Vorrichtung eine Bewertungseinrichtung auf, die basierend auf den gemessenen Reflektionspunkten des ersten linienhaften Belichtungsmusters und des zweiten linienhaften Belichtungsmusters bestimmt, ob eine Verdrehung vorliegt, wobei eine Verdrehung vorliegt, wenn die Abstände für das erste linienhafte Belichtungsmuster und das zweite linienhafte Belichtungsmuster vom ersten Glas zum zweiten Glas nicht im Wesentlichen deckungsgleich sind.
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In einer Weiterbildung der Erfindung ist die lasergestützte Einrichtung und die Aufnahmeeinrichtung Teil eines 3D-Scansystem.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung stellt die lasergestützte Einrichtung einen Linienscan mit einem Laserscanner zur Verfügung, wobei die Relativposition zwischen Laserscanner und Brillenfassung variabel einstellbar ist, wobei in einer ersten Stellung das erste linienhafte Belichtungsmuster bereitgestellt werden kann und in einer zweiten Stellung, die von der ersten Stellung verschieden ist, das zweite linienhafte Belichtungsmuster.
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In noch einer Weiterbildung der Erfindung ist die lasergestützte Einrichtung relativ zu der Brillenfassung veränderlich.
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Gemäß einer weiteren Weiterbildung ist die Brillenfassung relativ zu der lasergestützten Einrichtung veränderlich.
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In noch einer weiteren Weiterbildung der Erfindung weist die lasergestützte Einrichtung zwei Laserscanner auf, wobei ein erster Laserscanner das erste linienhafte Belichtungsmuster und der zweite Laserscanner das zweite linienhafte Belichtungsmuster bereitstellt.
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Gemäß noch einer weiteren Weiterbildung der Erfindung weist die Aufnahmeeinrichtung mehrere Kameras auf.
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In einer weiteren Weiterbildung der Erfindung ist die Relativposition zwischen Aufnahmeeinrichtung und Brillenfassung variabel einstellbar.
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Gemäß noch einer weiteren Weiterbildung der Erfindung sind die lasergestützte Einrichtung und die Aufnahmeeinrichtung relativ zu der Brillenfassung veränderlich.
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In noch einer weiteren Weiterbildung der Erfindung ist die Brillenfassung relativ zur Aufnahmeeinrichtung veränderlich.
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Figurenliste
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- 1 zeigt schematisch eine Brille in Bezug auf eine mögliche Achse für eine Verdrehung einer Brillenfassung
- 2 zeigt schematische eine Vorrichtung gemäß Ausführungsformen der Erfindung.
- 3 zeigt schematisch projizierte Linienhafte Muster als Beispiel zur Erläuterung der Erfindung
- 4 ä und b zeigen jeweils eine Wiedergabe von Messwerten von linienhaften Mustern zur weiteren Erläuterung der Erfindung.
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Ausführliche Darstellung der Erfindung
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Nachfolgend wird die Erfindung eingehender unter Bezugnahme auf die Figuren dargestellt werden. Dabei ist anzumerken, dass unterschiedliche Aspekte beschrieben werden, die jeweils einzeln oder in Kombination zum Einsatz kommen können. D.h. jeglicher Aspekt kann mit unterschiedlichen Ausführungsformen der Erfindung verwendet werden soweit nicht explizit als reine Alternative dargestellt.
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Weiterhin wird nachfolgend der Einfachheit halber in aller Regel immer nur auf eine Entität Bezug genommen. Soweit nicht explizit vermerkt, kann die Erfindung aber auch jeweils mehrere der betroffenen Entitäten aufweisen. Insofern ist die Verwendung der Wörter „ein“, „eine“ und „eines“ nur als Hinweis darauf zu verstehen, dass in einer einfachen Ausführungsform zumindest eine Entität verwendet wird.
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Soweit nachfolgend Verfahren beschrieben werden, sind die einzelnen Schritte eines Verfahrens in beliebiger Reihenfolge anordbar und/oder kombinierbar, soweit sich durch den Zusammenhang nicht explizit etwas Abweichendes ergibt. Weiterhin sind die Verfahren - soweit nicht ausdrücklich anderweitig gekennzeichnet - untereinander kombinierbar.
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Angaben mit Zahlenwerten sind in aller Regel nicht als exakte Werte zu verstehen, sondern beinhalten auch eine Toleranz von +/- 1 % bis zu +/- 10 %.
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Soweit in dieser Anmeldung Normen, Spezifikationen oder dergleichen benannt werden, werden zumindest immer die am Anmeldetag anwendbaren Normen, Spezifikationen oder dergleichen in Bezug genommen. D.h. wird eine Norm / Spezifikation etc. aktualisiert oder durch einen Nachfolger ersetzt, so ist die Erfindung auch hierauf anwendbar.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zur Bestimmung einer Verdrehung einer Brillenfassung ist in 2 schematisch dargestellt. Dabei wird angenommen, dass- wie in 1 und 4a und 4b gezeigt in der Brillenfassung B zwei Gläser G1, G2 angeordnet sind.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 weist eine lasergestützte Einrichtung (L; L1, L2) zur Erzeugung von linienhaften Belichtungsmustern auf zumindest einem der Gläser auf.
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Die lasergestützte Einrichtung L ist dazu eingerichtet ein erstes linienhaftes Belichtungsmuster L1 und ein zweites linienhaftes Belichtungsmuster L2 im Abstand zueinander zu erzeugen. Das Licht des Lasers L weist eine Wellenlänge aufweist, die von der für die Gläser verwendeten Glasart zumindest teilweise reflektiert wird.
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Beispielsweise kann das Licht des Lasers UV-Strahlung, z.B. 405 nm, aufweisen.
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Dabei wird zumindest ein erster Teil eines linienhaften Belichtungsmusters L1 bzw. L2 auf dem ersten Glas G1 und ein zweiter Teil desselben linienhaften Belichtungsmusters auf dem zweiten Glas G2 erzeugt.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 weist weiterhin eine Aufnahmeeinrichtung K auf, welche eingerichtet ist eine Reflektion von linienhaften Belichtungsmustern L1, L2 aufzunehmen, um den Abstand von Reflektionspunkten entlang der linienhaften Belichtungsmuster jeweils zu bestimmen.
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Weiterhin weist die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 eine Bewertungseinrichtung C auf, die basierend auf den gemessenen Reflektionspunkten des ersten linienhaften Belichtungsmusters L1 und des zweiten linienhaften Belichtungsmusters L2 bestimmt, ob eine Verdrehung vorliegt, wobei eine Verdrehung vorliegt, wenn die Abstände für das erste linienhafte Belichtungsmuster und das zweite linienhafte Belichtungsmuster nicht im Wesentlichen deckungsgleich sind bzw. allgemeiner die gemessenen Reflektionspunkten des ersten linienhaften Belichtungsmusters L1 und des zweiten linienhaften Belichtungsmusters L2 (Rechts zu Links) unterschiedlich sind.
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In der 4a und 4b sind Reflektionspunkte für jeweils zwei linienhafte Belichtungsmuster L1 und L2 über zwei Gläser G1, G2 hinweg einer Brillenfassung gezeigt.
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Im Fall I sind die die Abstände für das erste linienhafte Belichtungsmuster L1 und das zweite linienhafte Belichtungsmuster L2 für das linke Glas G1 im Wesentlichen nicht deckungsgleich, d.h. es liegt ein Propeller vor. Außerdem ist der Propeller im Rechts-Links Vergleich erkennbar, denn es besteht eine Abstandsdifferenz (z-Position) zur lasergestützte Einrichtung L für die gemessenen Reflektionspunkte des ersten linienhaften Belichtungsmusters L1 vom ersten Glas G1 zum zweiten Glas G2 bzw. des zweiten linienhaften Belichtungsmusters L2 vom ersten Glas G1 zum zweiten Glas G2.
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Im Fall II hingegen sind die die Abstände für das erste linienhafte Belichtungsmuster L1 und das zweite linienhafte Belichtungsmuster L2 für das linke Glas G1 im Wesentlichen deckungsgleich, d.h. es liegt kein Propeller vor. Außerdem ist im Rechts-Links Vergleich keine Verdrehung erkennbar, denn es besteht keine Abstandsdifferenz (z-Position) zur lasergestützte Einrichtung L für die gemessenen Reflektionspunkte des ersten linienhaften Belichtungsmusters L1 und des zweiten linienhaften Belichtungsmusters L2 vom ersten Glas G1 zum zweiten Glas G2.
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D.h., mittels der oben aufgeführten Vorrichtung 1 ist es nunmehr möglich eine Verdrehung einer Brillenfassung B zuverlässig und reproduzierbar zu erkennen.
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Die Vorrichtung kann dabei höchst unterschiedlich ausgestaltet sein, um die linienhaften Muster L1, L2 an unterschiedlichen Positionen auf den Gläsern G1, G2 zu erzeugen.
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Beispielsweise kann sowohl die lasergestützte Einrichtung L als auch die Aufnahmeeinrichtung K Teil eines 3D-Scansystems sein. Werden solche Systeme bereits für andere Messungen verwendet, so kann eine solche Messung, wie in der Erfindung beschrieben, kostengünstig in einen Messprozess integriert werden.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die lasergestützte Einrichtung L einen Linienscan mit einem Laserscanner zur Verfügung stellt, wobei die Relativposition zwischen Laserscanner L und Brillenfassung B variabel einstellbar ist, wobei in einer ersten Stellung das erste linienhafte Belichtungsmuster L1 bereitgestellt werden kann und in einer zweiten Stellung, die von der ersten Stellung verschieden ist, das zweite linienhafte Belichtungsmuster L2.
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Beispielsweise kann hierfür vorgesehen sein, dass - wie in 2a gezeigt - die lasergestützte Einrichtung L relativ zu der Brillenfassung B veränderlich ist.
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Dabei kann die Veränderung eine Drehung (um eine Achse, die parallel zu einer Brillenfassungsebene bzw. parallel zu einer Linie durch spiegelsymmetrische Punkte (beispielsweise die Scharniere)) und/oder Verschiebung (in einer Ebene parallel zur flächenhaften Erstreckung einer Brillenfassung B) aufweisen.
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Wesentlich an den linienhaften Belichtungsmustern ist lediglich, dass diese einen Abstand zueinander aufweisen und dass ein erster Teil eines linienhaften Belichtungsmusters L1 bzw. L2 auf dem ersten Glas G1 und ein zweiter Teil desselben linienhaften Belichtungsmusters auf dem zweiten Glas G2 erzeugt wird.
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Alternativ oder zusätzlich kann auch vorgesehen sein, dass die Brillenfassung B - wie in 2b gezeigt - relativ zu der lasergestützten Einrichtung L veränderlich ist.
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Dabei kann die Veränderung eine Drehung (z.B. um eine Linie durch spiegelsymmetrische Punkte (beispielsweise die Scharniere)) und/oder Verschiebung (in einer Ebene der flächenhaften Erstreckung einer Brillenfassung B) aufweisen.
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Wesentlich an den linienhaften Belichtungsmustern ist lediglich, dass diese einen Abstand zueinander aufweisen und dass ein erster Teil eines linienhaften Belichtungsmusters L1 bzw. L2 auf dem ersten Glas G1 und ein zweiter Teil desselben linienhaften Belichtungsmusters auf dem zweiten Glas G2 erzeugt wird.
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Weiterhin kann aber auch neben einer alternierenden Beleuchtung mittels einer lasergestützten Einrichtung L auch vorgesehen sein, dass die lasergestützte Einrichtung L zwei Laserscanner aufweist, wobei ein erster Laserscanner das erste linienhafte Belichtungsmuster L1 und der zweite Laserscanner das zweite linienhafte Belichtungsmuster L2 bereitstellt.
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Diese Vorrichtung 1 weist den Vorteil auf, dass weniger bewegliche Teile bereitgestellt werden müssen, sodass die Vorrichtung wartungsarm/wartungsfrei ist. Zudem ist diese Vorrichtung 1 schneller, da keine Zeit für die Bewegung benötigt wird.
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Werden zwei Laserscanner verwendet, so ist es auch möglich anstatt zwei nacheinander ausgeführten Scans beide Scans gleichzeitig auszuführen, sodass zusätzlich ein Zeitgewinn realisiert werden kann, da keine Bewegung benötigt wird.
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Ohne Beschränkung der Allgemeinheit kann auch vorgesehen sein, dass die Aufnahmeeinrichtung K eine Kamera oder mehrere Kameras an unterschiedlichen Positionen (z.B. oben, seitlich, vorne) aufweist.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Relativposition zwischen Aufnahmeeinrichtung K und Brillenfassung B variabel einstellbar.
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Ebenso kann natürlich auch die lasergestützte Einrichtung L zusammen mit der Aufnahmeeinrichtung K relativ zu der Brillenfassung B veränderlich sein. Alternativ oder zusätzlich kann aber auch die Brillenfassung B relativ zur Aufnahmeeinrichtung K veränderlich sein. Beispielsweise kann die Brillenfassung B in einer Halterung der Vorrichtung 1 gehalten werden, wobei die Halterung in ihrer Position veränderlich ist.
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Auch kann die Aufnahmeeinrichtung K und die lasergestützte Einrichtung L wie in 2a und 2b gezeigt integriert in einer gemeinsamen Einrichtung sein, oder aber, wie in 2c gezeigt, als getrennte Einheiten aufgeführt sein.
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D.h. in den unterschiedlichen Ausführungen der Erfindung kann mittels eines optischen Systems ein Symmetrievergleich in mehreren Raumdimensionen der linken und rechten Brillenfassungshälfte zueinander vorgenommen und ausgewertet werden. Dabei weist eine Differenz auf einen Fehler hin.
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In dem in 4 dargestellten Graphen wurde mit Hilfe eines Laserscanners (mit einer Wellenlänge von 405 nm) eine Laser-Linien-Triangulation durchgeführt.
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Dabei können die Abstände der Gläser G1, G2 zur lasergestützten Einrichtung L erfasst werden. Im Beispiel wurden zwei Messungen an zwei Positionen, d.h. zwei Linienscans, durchgeführt.
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Hat die Brillenfassung B keinen Propeller, so sind die Abstände vom linken Glas G1 zur lasergestützten Einrichtung L und vom rechten Glas G2 zur lasergestützten Einrichtung L bei beiden Messungen gleich. Im Fall II liegen bei beiden Gläsern G1 und G2 die Linien gleich weit voneinander entfernt. Zudem liegen im Rechts-Links Vergleich die Datenpunkte im Diagramm im Wesentlichen aufeinander (gleiche z-Position).
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Hat die Brillenfassung B hingegen einen Propeller, so sind die Abstände vom linken Glas G1 zur lasergestützten Einrichtung L und vom rechten Glas G2 zur lasergestützten Einrichtung L bei beiden Messungen unterschiedlich. D.h. im Fall I haben die Linien auf einer Seite einen deutlich erkennbaren Abstand zueinander, beim anderen Glas liegen sie sehr nah beieinander oder L2 liegt oberhalb L1. Zudem liegen im Rechts-Links Vergleich die Datenpunkte im Diagramm von Glas G1 auf einer anderen Höhe als bei Glas G2 (Abstand von G1 zur lasergestützten Einrichtung L ist unterschiedlich zu Glas G2).
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Ohne Beschränkung der Allgemeinheit können mittels der Vorrichtung auch noch andere Parameter durch die Vorrichtung 1 überprüft werden. Dazu zählen beispielsweise Untersuchungen, ob die Bohrungen bei sogenannten Bohrbrillen symmetrisch sind. Dazu kann die gesamte Oberfläche der Brillenfassung B inkl. Gläser in Fassungsebene erfasst (z.B. gescannt) werden. Ebenso kann überprüft werden, ob die Bügel im offen Zustand den gewünschten Winkel 92 ° für eine Standardbrille, bzw. einen hiervon abweichenden Winkel bei Sportbrillen aufweist. Ebenso kann die Vorneigung / Inklination für einen gewünschten Winkelbereich (z.B. 6° -12°) überprüft werden. Weiterhin ist es aber auch möglich zu überprüfen, ob die Bügel zusammengeklappt parallel / symmetrisch sind oder aber, ob eine Vierpunktauflage gewährleistet ist.
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Ohne Beschränkung der Allgemeinheit der Erfindung gilt, dass unterschiedliche Teile der Vorrichtung beweglich zueinander ausgestaltet sein können, um bei Verwendung einer einzelnen Einrichtung zwei Linien an unterschiedlichen Positionen auf einer Brillenfassung B zeitlich hintereinander erfassen zu können.
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Ebenso kann die Aufnahmeeinrichtung K mehrere Kameras aufweisen, z.B. innerhalb eines stereoskopischen Systems. Ebenso kann die Aufnahmeeinrichtung K eine Kamera aufweisen, die beweglich ist.
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Sind bewegliche Elemente vorgesehen, so können diese unter Ansteuerung der Bewertungseinheit C gesteuert sein, sodass die linienhaften Muster L1 und L2 nacheinander erzeugt, aufgenommen und bewertet werden können. Zudem kann die Vorrichtung 1 auch manuell gesteuert werden.
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Die Erfindung macht sich also einen multidimensionalen Symmetrie-Ansatz zu Nutze und ist von der Scantechnologie damit im Prinzip nicht abhängig.
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Dabei wird im Ergebnis die Bewertung der Ausrichtung der gesamten Brillenfassung B (inkl. Front, Bügel, etc.) auf Basis der Symmetrie ermöglicht. Dieser Ansatz erlaubt einen Vergleich der Formen G1 / G2 und Position G1 / G2. Werden dabei Differenzen festgestellt, so liegt in aller Regel ein Fehler vor. Bei der Feststellung, dass ein Fehler vorliegt können natürlich Fertigungstoleranzen berücksichtigt werden.
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D.h. durch die Symmetriemessung der Erfindung kann manuelle Kontrolltätigkeit ersetzt und/oder auf eine vergleichbare Basis gestützt werden.
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Es sei angemerkt, dass zuvor die Erfindung in Bezug auf die Gläser dargestellt wurde. Ohne Beschränkung der Allgemeinheit wäre es auch möglich die Erfindung auch nur mit Brillenfassungen B ohne Gläser zu verwenden. So könnten verbogene Brillenfassung B z.B. direkt nach der Herstellung der Fassung (z.B. bei einem Fassungshersteller), in der Wareneingangskontrolle oder vor der Montage zu identifizieren. D.h. hier weist die Vorrichtung eine lasergestützte Einrichtung zur Erzeugung von linienhaften Belichtungsmustern auf Fassung und / oder zumindest einem der Gläser auf, wobei die lasergestützte Einrichtung dazu eingerichtet ist, ein erstes linienhaftes Belichtungsmuster und ein zweites linienhaftes Belichtungsmuster im Abstand zueinander zu erzeugen, wobei der Laser eine Wellenlänge aufweist, die von der für die Gläser verwendeten Glasart zumindest teilweise reflektiert wird, wobei ein linienhaftes Belichtungsmuster an zwei unterschiedlichen auf die Fassungsebene bezogenen horizontalen Positionen auf beiden Gläsern (z.B. oberer und unterer Bereich) erzeugt wird. Oder zumindest ein erster Teil eines linienhaften Belichtungsmusters auf dem ersten Glas und ein zweiter Teil desselben linienhaften Belichtungsmusters auf dem zweiten Glas erzeugt wird. Die Vorrichtung weist weiterhin eine Aufnahmeeinrichtung auf, welche eingerichtet ist eine Reflektion von linienhaften Belichtungsmustern aufzunehmen, um den Abstand von Reflektionspunkten entlang der linienhaften Belichtungsmuster jeweils zu bestimmen. Darüber hinaus weist die Vorrichtung eine Bewertungseinrichtung auf, die basierend auf den gemessenen Reflektionspunkten des ersten linienhaften Belichtungsmusters und des zweiten linienhaften Belichtungsmusters bestimmt, ob eine Verdrehung vorliegt, wobei eine Verdrehung vorliegt, wenn die Abstände für das erste linienhafte Belichtungsmuster und das zweite linienhafte Belichtungsmuster Rechts zu Links nicht im Wesentlichen deckungsgleich sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung zur Bestimmung einer Verdrehung einer Brillenfassung
- B
- Brillenfassung
- G1, G2
- Glas
- L
- lasergestützte Einrichtung
- L1, L2
- linienhaftes Belichtungsmuster
- K
- Aufnahmeeinrichtung
- C
- Bewertungseinrichtung