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Die Erfindung betrifft ein Fahrzeugsteuerungssystem für ein Fahrzeug, umfassend mehrere Steuergeräte, welche jeweils zur bidirektionalen Kommunikation mit zumindest einem oder mehreren, dem jeweiligen Steuergerät zugeordneten Sensoren und/oder zumindest einem oder mehreren, dem jeweiligen Steuergerät zugeordneten Aktoren ausgebildet sind, sowie zumindest eine Domäne, der ein domänenspezifischer Fahrzeugfunktionsumfang zugeordnet ist, wobei die zumindest eine Domäne jeweils zumindest einen Domänenleitrechner sowie dem zumindest einen Domänenleitrechner, untergeordnete Steuergeräte auf denen der domänenspezifische Fahrzeugfunktionsumfang partitioniert ist, sowie eine erste Datenübertragungsverbindung zwischen dem zumindest einen Domänenleitrechner und jeweils einem untergeordneten Steuergerät zum Empfang und Übermitteln von Daten zwischen dem zumindest einen Domänenleitrechner und dem untergeordneten Steuergerät zur Steuerung des Fahrzeugfunktionsumfangs durch den zumindest einen Domänenleitrechner, umfasst. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren und ein Fahrzeug.
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Beim Domänenansatz wird die automotive E/E Bordnetzarchitektur in Domänen aufgegliedert. Viele Funktionen, die eine E/E-Architektur aufweisen, können klassischen Domänen wie Antriebsstrang, Fahrwerk, Karosserie oder Multi-Media zugeordnet werden. Jede der Domänen umfasst dabei einen zentralen Rechnerknoten (Domänenleitrechner) sowie untergeordnete Steuergeräte, auf denen der domänenspezifische E/E Funktionsumfang partitioniert ist. Die Steuergeräte steuern und/oder regeln mithilfe eines Aktors oder Sensors die Ausführung einer oder mehrerer Fahrzeugfunktionen.
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Aufgrund der hier vorliegenden Anordnung von Domänenleitrechner und untergeordneten Steuergeräten kann auch von einem Master-/Slave-Ansatz gesprochen werden. Die Domänen kommunizieren untereinander ausschließlich über die Domänenleitrechner (Master-ECUs), die wiederum die zugehörigen Steuergeräte separat ansteuern. Exemplarisch können die Domänen Antrieb, Fahrwerk, Karosserie und Komfort, Sicherheit und Fahrerassistenz sowie Infotainment genannt werden.
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Durch die Vermehrung elektrisch gesteuerter Funktionen und deren Komplexität erhöht sich die Anzahl der elektrischen und elektronischen Module und ebenso der notwendige Kommunikationsbedarf insbesondere bei autonom oder teilautonom fahrenden Fahrzeugen, so dass sich in vielerlei Hinsicht ein Verbesserungspotential ergibt.
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Die
DE 10 2017 203185 B4 offenbart ein Kraftfahrzeug mit einem Datennetzwerk, über welches mehrere Steuergeräte des Kraftfahrzeugs zum Austauschen von Nachrichtendaten miteinander gekoppelt sind, wobei das Datennetzwerk in unterschiedliche Domänen unterteilt ist und über jede der Domänen jeweils einige der Steuergeräte an das Datennetzwerk angekoppelt sind und hierbei in jeder Domäne jeweils andere der Steuergeräte enthalten sind und das Austauschen von Nachrichtendaten zwischen den Steuergeräten unterschiedlicher Domänen blockiert oder nur abhängig von einer an zumindest einem Domänenübergang vorgesehenen Berechtigungsprüfung zugelassen ist.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Fahrzeugsteuerungssystem und ein verbessertes Verfahren, insbesondere für eine E/E Architektur für ein Fahrzeug, sowie ein Fahrzeug anzugeben.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Fahrzeugsteuerungssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 11. Ferner wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 12.
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In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Maßnahmen aufgelistet, die geeignet miteinander kombiniert werden können, um weitere Vorteile zu erzielen.
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Dabei wird die Aufgabe gelöst durch ein Fahrzeugsteuerungssystem für ein Fahrzeug, umfassend mehrere Steuergeräte, welche jeweils zur bidirektionalen Kommunikation mit zumindest einem oder mehreren, dem jeweiligen Steuergerät zugeordneten Sensoren und/oder zumindest einem oder mehreren, dem jeweiligen Steuergerät zugeordneten Aktoren ausgebildet sind, sowie zumindest eine Domäne, der ein domänenspezifischer Fahrzeugfunktionsumfang zugeordnet ist, wobei die zumindest eine Domäne jeweils zumindest einen Domänenleitrechner sowie dem zumindest einen Domänenleitrechner, untergeordnete Steuergeräte auf denen der domänenspezifische Fahrzeugfunktionsumfang partitioniert ist, sowie eine erste Datenübertragungsverbindung zwischen dem zumindest einen Domänenleitrechner und jeweils einem untergeordneten Steuergerät zum Empfang und Übermitteln von Daten zwischen dem zumindest einen Domänenleitrechner und dem untergeordneten Steuergerät zur Steuerung des Fahrzeugfunktionsumfangs durch den zumindest einen Domänenleitrechner, umfasst,
wobei die zumindest eine Domäne eine zweite Datenübertragungsverbindung umfasst, wobei jedes der dem zumindest einen Domänenleitrechner untergeordneten Steuergeräte mit zumindest einem weiteren, dem zumindest einen Domänenleitrechner untergeordneten Steuergerät über die zweite Datenübertragungsverbindung bidirektional verbunden ist.
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Domänen können beispielsweise Antrieb, Sicherheit, Chassis und Karosserie, Fahrerassistenz, Cockpit, Infotainment oder Komfort etc. denen der entsprechende Fahrzeugfunktionsumfang zugeordnet ist, sein. Die domänenbasierte Architektur organisiert und gruppiert quasi vorhandene Fahrzeugfunktionen. Die Steuergeräte sind dabei nach ihrer Funktionalität in Domänen gruppiert.
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Innerhalb einer Domäne sind die Steuergeräte zum einen über die erste Datenübertragungsverbindung beispielsweise CAN-Busse, Ethernet Busse an den Domänenleitrechner verbunden.
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Durch die weitere zweite Datenübertragungsverbindung als redundante Datenübertragung kann bei auftretenden Verbindungsausfällen zwischen einem Steuergerät und dem Domänenleitrechner über das weitere Steuergerät die Verfügbarkeitsanforderung innerhalb des Systems erhöht werden, indem zu übermittelnde Daten über das weitere Steuergerät an und von dem Domänenleitrechner transportiert werden.
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Solche Verbindungsausfälle können beispielsweise bei einem verwendeten Bussystem als Datenübertragungsverbindung durch eine Unterbrechung der Busleitung, oder durch einen feuchten, verschmutzten oder korrodierten Steckkontakt etc. auftreten.
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Durch die zweite Datenübertragungsverbindung können somit sicherheitsrelevante Funktionen aufrechterhalten werden. Insbesondere bei autonom oder teilautonom fahrenden Fahrzeugen wird somit ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung der Sicherheit geleistet.
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Ferner können bei einem Ausfall der ersten Datenübertragungsverbindung zwischen einem, dem zumindest einen Domänenleitrechner untergeordneten ersten Steuergerät und dem zumindest einen Domänenleitrechner, die Daten zwischen dem ersten Steuergerät und dem zumindest einen Domänenleitrechner via dem, mit dem ersten Steuergerät über die zweite Datenübertragungsverbindung verbundenen, untergeordneten weiteren Steuergerät übermittelt werden.
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Ferner ist die zweite Datenübertragungsverbindung nicht mit dem zumindest einen Domänenleitrechner kommunikationstechnisch verbunden. Dies reduziert den benötigten Kabelbaum.
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In weiterer Ausbildung sind die erste Datenübertragungsverbindung und die zweite Datenübertragungsverbindung identisch. Dies bedeutet, dass die erste Datenübertragungsverbindung gleich die zweite Datenübertragungsverbindung ist, beispielsweise kann dies ein Gigabyte Ethernet Bus sein. Alternativ kann auch ein Can-Bussystem oder ein anderes Bussystem verwendet werden.
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In weiterer Ausbildung sind die erste Datenübertragungsverbindung und die zweite Datenübertragungsverbindung separat ausgebildet. Dabei können dies unterschiedliche Bussysteme oder gleiche separate Bussysteme sein.
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Dadurch kann eine weitere Erhöhung in der sicheren Übermittlung von Daten erzielt werden.
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In weiterer Ausbildung ist jedes der, dem Domänenleitrechner untergeordneten Steuergeräte mit genau zwei weiteren, dem Domänenleitrechner untergeordneten Steuergeräten über die zweite Datenübertragungsverbindung verbunden.
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Insbesondere kann sich durch die Verbindung von jedem, dem zumindest einen Domänenleitrechner untergeordneten Steuergeräten mit genau zwei weiteren Steuergeräten, eine ringförmige zweite Datenübertragungsverbindung zwischen den untergeordneten Steuergeräten einstellen.
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Durch die ringförmige Anbindung an zwei Steuergeräte kann eine weitere Erhöhung in der Sicherheit gewährleistet werden als auch ggf. eine schnelle Datenübertragung bei einem Ausfall der Verbindung von beispielsweise zwei benachbarten Steuergeräten.
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In weiterer Ausbildung sind mehrere Domänen vorgesehen, wobei jede Domäne zumindest einen unterschiedlichen Domänenleitrechner sowie dem zumindest einen Domänenleitrechner verschiedene untergeordnete Steuergeräte umfasst. Das heißt, dass jedes Steuergerät genau einem Domänenleitrechner zugeordnet ist.
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In weiterer Ausbildung sind mehrere Domänen vorgesehen, wobei jede Domäne zumindest einen unterschiedlichen Domänenleitrechner sowie dem zumindest einen unterschiedlichen Domänenleitrechner untergeordnete Steuergeräte umfasst, wobei zumindest ein untergeordnetes Steuergerät zumindest zwei unterschiedlichen Domänenleitrechnern zugeordnet ist. Dies bedeutet, dass ein Steuergerät zwei Domänen bzw. zwei Domänenleitrechnern zugeordnet ist. Dadurch ist es auch möglich, bei Ausfall einer Verbindung innerhalb einer Domäne eines oder mehrerer Steuergeräte zu dem Domänenleitrechner Daten von einer ersten zu einer zweiten Domäne über die zweite Datenübertragungsverbindung zu übermitteln. Dies kann die Fahrsicherheit deutlich erhöhen.
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Ferner wird die Aufgabe gelöst durch ein Fahrzeug mit einem wie oben beschriebenen Fahrzeugsteuerungssystem.
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Dabei kann das Fahrzeug ein PKW, ein LKW oder ein Motorrad sein, aber auch Züge Busse oder andere Transportmittel können hier zum Einsatz kommen.
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Insbesondere ist das Fahrzeug ein autonom oder teilautonom betriebenes Fahrzeug mit vielen Fahrerassistenzsystemen, bei denen eine sichere Betriebsweise der E/E Architektur, d.h. eine sichere Betriebsweise von Sensoren/Aktoren sowie deren Auswertung gewährleistet sein muss.
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Ferner wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeugsteuerungssystems für ein Fahrzeug wobei:
- mehrere Steuergeräte bereitgestellt werden, welche jeweils mit zumindest einem oder mehreren, dem jeweiligen Steuergerät zugeordneten, Sensoren und/oder zumindest einem oder mehreren, dem jeweiligen Steuergerät zugeordneten Aktoren bidirektional kommunizieren,
- und wobei zumindest eine Domäne, der ein domänenspezifischer Fahrzeugfunktionsumfang zugeordnet ist, bereitgestellt wird, wobei die zumindest eine Domäne zumindest einen Domänenleitrechner sowie
- dem zumindest einen Domänenleitrechner, untergeordnete Steuergeräte auf denen der domänenspezifische Fahrzeugfunktionsumfang partitioniert ist, umfasst und wobei die Domäne eine erste Datenübertragungsverbindung zwischen dem Domänenleitrechner und jeweils einem untergeordneten Steuergerät zum Empfang und Übermitteln von Daten zwischen dem zumindest einen Domänenleitrechner und jedem der Steuergeräte zur Steuerung des Fahrzeugfunktionsumfangs durch den zumindest einen Domänenleitrechner umfasst, und
- wobei jedes der dem zumindest einen Domänenleitrechner untergeordneten Steuergeräte mit zumindest einem weiteren, dem zumindest einen Domänenleitrechner untergeordneten Steuergerät über eine zweite Datenübertragungsverbindung bidirektional verbunden wird.
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Die Vorteile des Fahrzeugsteuerungssystems können auch auf das Verfahren übertragen werden.
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In weiterer Ausbildung werden bei einem Ausfall der ersten Datenübertragungsverbindung zwischen einem, dem zumindest einen Domänenleitrechner untergeordneten ersten Steuergerät und dem zumindest einen Domänenleitrechner die Daten zwischen dem ersten Steuergerät und dem zumindest einen Domänenleitrechner via dem, mit dem ersten Steuergerät über die zweite Datenübertragungsverbindung verbundenen, untergeordneten weiteren Steuergerät übermittelt.
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Ferner kann jedes der, dem zumindest einen Domänenleitrechner untergeordneten Steuergeräte mit genau zwei weiteren, dem zumindest einen Domänenleitrechner untergeordneten Steuergeräten über die zweite Datenübertragungsverbindung bidirektional verbunden werden.
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Ferner wird die zweite Datenübertragungsverbindung nicht mit dem zumindest einen Domänenleitrechner verbunden.
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Weitere Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren. Darin zeigen schematisch:
- 1: eine E/E Architektur gemäß dem Stand der Technik, und
- 2: ein fehlerhaftes Fahrzeugsteuerungssystem gemäß dem Stand der Technik,
- 3: ein Fahrzeugsteuerungssystem gemäß der Erfindung in einer ersten Ausbildung,
- 4: die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Fahrzeugsteuerungssystems bei einem Fehlbetrieb,
- 5: eine zweite Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Fahrzeugsteuerungssystems.
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1 zeigt ein Fahrzeugsteuerungssystem 100 gemäß dem Stand der Technik mit mehreren Domänen. Jede der Domänen umfasst dabei einen zentralen Domänenleitrechner 101,.., 107 sowie dem Domänenleitrechner 101,..,107 untergeordnete Steuergeräte, auf denen ein domänenspezifischer E/E Funktionsumfang partitioniert ist. Nachfolgend werden einige dieser Domänen vorgestellt.
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Dabei kann die Domäne Fahrwerk mit dem Domänenleitrechner 101 fahrwerksspezifische E/E Funktionen wie beispielsweise eine dynamische Antriebsschlupfregelung, ein Antiblockiersystem (ABS) oder eine Antriebsschlupfregelung enthalten und entsprechende Steuergeräte 101a,..101n die mit Sensoren und Aktoren verbunden sind, so dass die gewünschten Funktionen ausgeführt werden.
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Die Domäne Antrieb mit dem Domänenleitrechner 102 umfasst E/E Funktionen wie beispielsweise Motoren- und Getriebesteuerung, und entsprechende Steuergeräte 102a,..102n die mit Sensoren und Aktoren verbunden sind, so dass die gewünschten Funktionen ausgeführt werden.
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Die Domäne Sicherheit mit dem Domänenleitrechner 103 umfasst E/E Funktionen, die für die Sicherheit des Fahrers und seiner Umwelt sorgen und entsprechende Steuergeräte 103a,..103n, die mit Sensoren und Aktoren verbunden sind, so dass die gewünschten Funktionen ausgeführt werden.
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Die Domäne Fahrerassistenzsysteme mit dem Domänenleitrechner 104 umfasst E/E Funktionen, die Fahrerassistenzsysteme wie Spurwechselwarnung oder die Verkehrszeichenerkennung unterstützen und entsprechende Steuergeräte 104a,..104n die mit Sensoren und Aktoren verbunden sind, so dass die gewünschten Funktionen ausgeführt werden.
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Die Domäne Karosserie mit dem Domänenleitrechner 105 umfasst E/E Funktionen, die in der Karosserie bzw. im Chassis eines Fahrzeugs verortet sind und entsprechende Steuergeräte 105a,..105n die mit Sensoren und Aktoren verbunden sind, so dass die gewünschten Funktionen ausgeführt werden.
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Die Domäne Cockpit mit dem Domänenleitrechner 106 umfasst E/E Funktionen, die in Cockpit verortet sind und entsprechende Steuergeräte 106a,..106n die mit Sensoren und Aktoren verbunden sind, so dass die gewünschten Funktionen ausgeführt werden.
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Die Domäne Komfort mit dem Domänenleitrechner 107 umfasst E/E Funktionen welche größtenteils zum Komfort der Fahrzeuginsassen beitragen und entsprechende Steuergeräte 107a,..107n die mit Sensoren und Aktoren verbunden sind, so dass die gewünschten Funktionen ausgeführt werden. Dieser Domäne werden beispielsweise die Steuerung von Multifunktions-Sitzen, elektronische Schließsysteme inklusive Funkfernbedienung, elektronische Fenster und Schiebedach oder mehrzonige Klimatisierung des Fahrzeuginnenraums zugeordnet.
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2 zeigt ein fehlerhaftes Fahrzeugsteuerungssystem 100.
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Aufgrund der hier vorliegenden hierarchischen Anordnung der Domänenleitrechner 101,..107 und Steuergeräte 101a, ..., 107n kann von einem Master-/Slave-Ansatz ausgegangen werden.
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In den einzelnen Domänen wird ausschließlich über die Domänenleitrechner 101,..107 kommuniziert, welche wiederum die zugehörigen Steuergeräte 101 a, ..., 107n steuern. Das Fahrzeugsteuerungssystem 100 umfasst eine Datenübertragungsverbindung 108 zum Übermitteln der Daten zwischen jeweils einem Steuergerät 101 a, ..., 107n und dem dazugehörigen Domänenleitrechner 101,..107.
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Das Fahrzeugsteuerungssystem 100 wird beispielsweise an der Domäne Comfort mit dem Domänenleitrechner 107 detailliert beschrieben.
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Jedes Steuergerät 107a,107b, 107n kommuniziert ausschließlich mit den Domänenleitrechner 107 direkt um die Daten wie beispielsweise Steuerungs- und Regelungsdaten zur Steuerung der mit den Steuergeräten 107a,..,107b verbundenen Aktoren und Sensoren zu empfangen oder beispielsweise Daten von den Steuergerät 107a,107b, 107n an den Domänenleitrechner 107 zu übermitteln.
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Somit wurde erfindungsgemäß erkannt, dass die Steuergeräte 107a,107b, 107n auch untereinander ausschließlich über den Domänenleitrechner 107 kommunizieren.
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Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass beispielsweise bei einem Verbindungsausfall zwischen dem Steuergerät 107a und dem Domänenleitrechner 107 eine reduzierte Verfügbarkeit der Domäne bzw. der Funktionen die die Domäne beinhaltet entsteht. Insbesondere bei einen höher automatisierten Fahrzeug, welches beispielsweise teilautonom oder autonom betrieben wird, kann ein solcher Ausfall sicherheitsrelevant sein. Fällt beispielsweise die Verbindung zu einem Steuergerät für einen Radar- oder Lidarsensor aus, so können die umliegenden Objekte, wie andere Fahrzeuge, Fußgänger nicht mehr sicher erkannt werden.
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Solche Verbindungsausfälle können beispielsweise bei einem verwendeten Bussystem als Datenübertragungsverbindung durch eine Unterbrechung der Busleitung, oder durch einen feuchten, verschmutzten oder korrodierten Steckkontakt etc. auftreten.
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Damit stellt ein solcher Verbindungsaufall eine hohe potentiale Gefahr, insbesondere für autonom fahrende Fahrzeuge mit hoher Autonomiestufe oder Fahrerassistenzsysteme dar.
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3 zeigt ein Fahrzeugsteuerungssystem 1 gemäß der Erfindung.
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Dieses weist verschiedene Domänen auf, welche jeweils einen Domänenleitrechner 2 umfassen. Die Domänen weisen einen ihnen zugeordneten Funktionsumfang auf.
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Dabei kann das Fahrzeugsteuerungssystem 1 ein oder mehrere Domänen aufweisen.
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Dies können ebenfalls die Domänen Antrieb, Sicherheit, Chassis und Karosserie, Fahrerassistenz, Cockpit Infotainment oder Komfort etc. sein.
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Jedem Domänenleitrechner 2 sind Steuergeräte 3a,3b,3n angebunden.
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Diese weiteren Steuergeräte 3a,3b,3n sind an Aktoren und/oder Sensoren angebunden zum Empfang von Aktoren oder Sensordaten oder zur Übermittlung von Steuerung- oder Regelungsdaten.
Jedes Steuergerät 3a,3b,3n ist über eine erste Datenübertragungsverbindung 4 direkt an den Domänenleitrechner 2 angebunden zur Umsetzungen der in der Domäne verankerten Funktionen.
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Die erste Datenübertragungsverbindung 4 kann beispielsweise ein erster Ethernet Bus oder ein Can Bus sein.
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Ferner ist jedes der Steuergeräte 3a,3b,3n zumindest mit einem weiteren Steuergerät 3a,3b,3n innerhalb der Domäne über eine zweite Datenübertragungsverbindung 5 verbunden. Die zweite Datenübertragungsverbindung 5 und die erste Datenübertragungsverbindung 4 können dieselben sein beispielsweise ein erster Ethernet Bus sein oder es kann beispielsweise eine unabhängige Datenübertragungsverbindung verwendet werden, beispielsweise ein zweiter Ethernet Bus, Can Bus etc. Die zweite Datenübertragungsverbindung 5 ist ebenfalls zur bidirektionalen Datenübertragung zwischen zwei Steuergeräten 3a,3b,3n ausgebildet.
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Dadurch können Daten von und zu den Steuergeräten 3a,3b,3n nicht nur direkt über die erste Datenübertragungsverbindung 4 an und von den Domänenleitrechner 2 übertragen werden, sondern über ein anderes Steuergerät 3a,3b,3n über die zweite Datenübertragungsverbindung 5.
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4 zeigt das erfindungsgemäße Fahrzeugsteuerungssystem 1 bei einem Fehlbetrieb wie in 2.
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Bei dem als erste Datenübertragungsverbindung 4 beispielsweise verwendeten Bussystem, entsteht beispielsweise durch einen feuchten, verschmutzten oder korrodierten Steckkontakt eine Unterbrechung in der Busleitung, beispielsweise zwischen dem ersten Steuergerät 3a und Domänenleitrechner 2.
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Daten können somit nicht direkt vom Domänenleitrechner 2 an das erste Steuergerät 3a oder vom ersten Steuergerät 3a zu dem Domänenleitrechner 2 über die direkte erste Datenübertragungsverbindung 4 übermittelt werden.
Die Daten zwischen dem ersten Steuergerät 3a und Domänenleitrechner 2 werden nun über den mit dem ersten Steuergerät 3a, über die zweite Datenübertragungsverbindung 5 bidirektional verbundenen zweiten Steuergerät 3b übermittelt (Pfeil).
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Dazu werden die Daten, beispielsweise die Sensor- und/oder Aktordaten oder eine Auswertung hiervon zunächst an das zweite Steuergerät 3b übermittelt, mittels der zweiten Datenübertragungsverbindung 5. Anschließend werden die Daten des ersten Steuergeräts 3a als auch die Daten des zweiten Steuergeräts 3b über die erste Datenübertragungsverbindung 4 an den Domänenleitrechner 2 übertragen und dort verwendet.
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Ebenso sendet der Domänenleitrechner 2 die Daten, beispielsweise Steuerungs- und/oder Regelungsdaten für das erste Steuergerät 3a als auch das zweite Steuergerät 3b über die erste Datenübertragungsverbindung 4 zunächst an das zweite Steuergerät 3b, welches die Daten für das erste Steuergerät 3a über die zweite Datenübertragungsverbindung 5 an das zweite Steuergerät 3a leitet.
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Somit kann ein reibungsloser Betrieb aufrechterhalten werden.
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Durch die zweite Datenübertragungsverbindung 5 als redundante Datenübertragung können die Verfügbarkeitsanforderungen innerhalb des Systems erhöht werden. Insbesondere können somit sicherheitsrelevante Funktionen aufrechterhalten werden.
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Insbesondere bei autonom oder teilautonom fahrenden Fahrzeugen wird somit ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung der Sicherheit geleistet.
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Auch im nichtautonomen Betrieb trägt dies zur Erhöhung der Sicherheit bei, beispielsweise bei Fahrerassistenzsystemfunktionen.
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Insbesondere wird eine Fehlsteuerung durch die Domäne aufgrund fehlender oder unzureichender Informationen verhindert.
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Auch kann bei mehreren Ausfällen die Datenübertragung über die zweite Datenübertragungsverbindung 5 an den Domänenleitrechner 2 und ein sicherer Betrieb gewährleistet werden.
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5 zeigt eine zweite Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Fahrzeugsteuerungssystems 1a.
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Dieses weist mehrere Domänen auf mit mehreren Domänenleitrechnern 2 und den ihnen zugeordneten Funktionsumfang.
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Dies können beispielsweise die Domäne Antrieb, Sicherheit, Chassis und Karosserie, Fahrerassistenz, Cockpit Infotainment oder Komfort etc. sein.
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Ferner weist das Fahrzeugsteuerungssystem 1a die Steuergeräte 3a,3b,3c, 3n auf, welche über die erste Datenübertragungsverbindung 4 direkt an den Domänenleitrechner 2 angebunden sind zur Umsetzungen der in der Domäne verankerten Funktionen.
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Ferner ist jedes der Steuergeräte 3a,3b,3c, 3n mit zwei weiteren Steuergeräten 3a,3b,3c, 3n innerhalb der Domäne über die zweite Datenübertragungsverbindung 5 verbunden. Insbesondere stellt sich hierdurch eine ringförmige zweite Datenübertragungsverbindung 5 zwischen den untergeordneten Steuergeräten 3a,3b,3c, 3n ein.
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Somit können beispielsweise bei einem Ausfall der Verbindung zwischen dem Steuergerät 3a und dem Domänenleitrechner 2 und einen Ausfall der Verbindung zwischen dem Steuergerät 3b und dem Domänenleitrechner 2, die Daten von und zu dem ersten Steuergerät 3a über die zweite Datenübertragungsverbindung 5 und dem Steuergerät 3n und die Daten von und zu dem zweiten Steuergerät 3b über die zweite Datenübertragungsverbindung 5 und dem Steuergerät 3c übertragen werden.
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Dadurch kann eine weitere Erhöhung in der Sicherheit gewährleistet werden als auch ggf. eine schnelle Datenübertragung bei einem Ausfall der Verbindung von beispielsweise zwei Steuergeräten 3a,3b,3c,3n zu dem Domänenleitrechner 2.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Fahrzeugsteuerungssystem (Stand der Technik)
- 101,...,107
- Domänenleitrechner(Stand der Technik)
- 101a,..107n
- Steuergeräte (Stand der Technik)
- 108
- Datenübertragungsverbindung (Stand der Technik)
- 102
- Domänenleitrechner
- 1,1a
- Fahrzeugsteuerungssystem
- 2
- Domänenleitrechner
- 3a,3b,3n
- Steuergeräte
- 4
- erste Datenübertragungsverbindung
- 5
- zweite Datenübertragungsverbindung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102017203185 B4 [0005]