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Die Erfindung betrifft eine hydraulische Steuereinrichtung für ein Kraftfahrzeug, umfassend eine Vielzahl von Leitungen, wobei wenigstens eine erste Leitung mit wenigstens einer zweiten Leitung in Verbindung steht, wobei die wenigstens eine erste Leitung und die wenigstens eine zweite Leitung auf unterschiedlichen Niveaus, insbesondere bezogen auf ein Sumpfniveau eines Ölsumpfes, angeordnet sind, und die wenigstens eine erste Leitung wenigstens eine erste Entlüftungsöffnung und die wenigstens eine zweite Leitung wenigstens eine zweite Entlüftungsöffnung aufweist
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Hydraulische Steuereinrichtungen bzw. „hydraulische Steuergeräte“ für Kraftfahrzeuge sind grundsätzlich aus dem Stand der Technik bekannt. Üblicherweise werden diese dazu verwendet eine entsprechende Hydraulikflüssigkeit, insbesondere Öl, aus einem Ölsumpf in Leitungen zu leiten, um verschiedene Aggregate bzw. Teile einer Getriebevorrichtung mit der Flüssigkeit zu versorgen. Hierbei kann die Flüssigkeit beispielsweise Temperieraufgaben oder Betätigungsaufgaben übernehmen bzw. für diese Aufgaben verwendet werden. Zum Beispiel können verschiedene Ventile der hydraulischen Steuereinrichtung entsprechend geöffnet und geschlossen werden, um ein entsprechendes Druckniveau auf einer Leitung und somit an einer Einrichtung des Kraftfahrzeugs anzulegen.
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Aus dem Stand der Technik ist ferner bekannt, dass in verschiedenen Zuständen des Kraftfahrzeugs, insbesondere in einem abgestellten Zustand bzw. einem „Stopp-Zustand“, der im Rahmen eines Start-Stopp-Systems eingenommen werden kann, eine Druckerzeugung seitens einer dem hydraulischen Steuergerät zugeordneten Druckerzeugungseinrichtung eingestellt wird. In einem derartigen abgestellten Zustand werden die einzelnen Leitungen der hydraulischen Steuereinrichtung nicht aktiv mit Flüssigkeit versorgt, sodass auch bei geschlossenen Ventilen eine gewisse Restleckage auftritt, die die Leitungen entleert. In Abhängigkeit von verschiedenen Betriebsparametern in diesem Zustand des Kraftfahrzeugs, beispielsweise die Dauer des abgestellten Zustands sowie die Temperatur und die Viskosität der Flüssigkeit können hierbei unterschiedliche Leckageraten auftreten.
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Dies führt dazu, dass die Flüssigkeit aus den Leitungen zurück in den Ölsumpf fließen kann, insbesondere kann hierbei durch die Entlüftungsöffnungen der Leitungen Luft in die Leitungen nachströmen. Wird die hydraulische Steuereinrichtung bzw. das Kraftfahrzeug anschließend wieder in Betrieb genommen, ist eine gewisse Zeit erforderlich, um die Betriebsfähigkeit der hydraulischen Steuereinrichtung wieder vollständig herzustellen. Die Zeit wird insbesondere dafür aufgewendet, die Leitungen wieder vollständig zu füllen, sodass die volle Betriebsfähigkeit wieder hergestellt ist. Somit können Betriebszustände auftreten, in denen, beispielsweise nach vergleichsweise längeren abgestellten Zuständen sowie einem Betrieb bei vergleichsweise hohen Temperaturen und damit einhergehender niedriger Viskosität der Flüssigkeit, ein Teil der Leitungen leergelaufen ist, sodass entsprechend die Zeitdauer zur Herstellung der vollständigen Betriebsfähigkeit unter Umständen eine akzeptable Schwelle übersteigen kann. Mit anderen Worten wäre es in solchen Betriebssituationen wünschenswert, wenn die hydraulische Steuereinrichtung schneller vollständig betriebsfähig wäre.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine demgegenüber verbesserte hydraulische Steuereinrichtung für ein Kraftfahrzeug anzugeben, bei der insbesondere eine Leckage in abgestellten Zuständen reduziert ist.
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Die Aufgabe wird durch eine hydraulische Steuereinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Wie beschrieben, betrifft die Erfindung eine hydraulische Steuereinrichtung für ein Kraftfahrzeug, die eine Vielzahl von Leitungen umfasst, von denen zumindest eine erste Leitung und eine zweite Leitung miteinander in Verbindung stehen. Die wenigstens eine erste Leitung und die wenigstens eine zweite Leitung befinden sich dabei auf unterschiedlichen Niveaus in Bezug auf ein Sumpfniveau eines Ölsumpfes. Bezogen auf das Sumpfniveau des Ölsumpfes, beispielsweise einen Füllstand des Ölsumpfes, kann somit eine erste Leitung weiter oben oder weiter unten angeordnet sein als eine zweite Leitung. Die beiden miteinander verbundenen Leitungen weisen zumindest eine Entlüftungsöffnung auf, insbesondere kann die erste Leitung eine erste Entlüftungsöffnung und die zweite Leitung eine zweite Entlüftungsöffnung aufweisen. Die Begriffe „erste“ und „zweite“ sind beliebig austauschbar bzw. änderbar.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass die erste Entlüftungsöffnung und die wenigstens eine zweite Entlüftungsöffnung mittels einer gemeinsamen Entlüftungsleitung miteinander verbunden sind, wobei eine gemeinsame Entlüftungsöffnung der gemeinsamen Entlüftungsleitung auf einem Entlüftungsniveau angeordnet ist, das oberhalb eines Sumpfniveaus angeordnet ist. Mit anderen Worten werden die beiden Entlüftungsöffnungen derart miteinander verbunden, dass die gemeinsame Entlüftungsöffnung, die zur Entlüftung der ersten Leitung und der zweiten Leitung ausgebildet ist, oberhalb eines Sumpfniveaus angeordnet wird. Anstelle somit eine erste Entlüftungsöffnung und eine zweite Entlüftungsöffnung für die Entlüftung der ersten Leitung und der zweiten Leitung vorzusehen, die auf unterschiedlichen Niveaus angeordnet sind, wird vorgeschlagen, eine gemeinsame Entlüftungsleitung zu verwenden, um die beiden Leitungen zu verbinden und somit die Entlüftung durch die gemeinsame Entlüftungsleitung vorzunehmen.
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Die erste Entlüftungsöffnung, die zweite Entlüftungsöffnung und die gemeinsame Entlüftungsöffnung können somit in einem speziellen Fall auch identisch sein, insbesondere dann, wenn die erste Leitung und die zweite Leitung mit einer gemeinsamen Entlüftungsleitung verbunden sind, die zu einer gemeinsamen Entlüftungsöffnung führt, insbesondere dann, wenn die gemeinsame Entlüftungsleitung Bestandteil der ersten und/oder zweiten Leitung ist. Zum Beispiel kann die erste Leitung mit der zweiten Leitung verbunden sein, wobei die erste oder die zweite Leitung wiederum mit einer Entlüftungsöffnung verbunden ist. Die erste und die zweite Leitung können dadurch über die gemeinsame Entlüftungsöffnung entlüftet werden.
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Die Entlüftungsleitung kann dabei, zumindest abschnittsweise, auch Bestandteil der ersten und/oder der zweiten Leitung sein. Mit anderen Worten wird die erste Leitung und die zweite Leitung, je nach konkreter Ausgestaltung der Leitungsführung, mit einer gemeinsamen Entlüftungsöffnung verbunden, sodass die erste Leitung und die zweite Leitung über die gemeinsame Entlüftungsöffnung entlüftet werden können. Die gemeinsame Entlüftungsöffnung ist hierbei auf einem speziellen Entlüftungsniveau angeordnet, das insbesondere oberhalb des Sumpfniveaus liegt. Dadurch wird verhindert, dass in einem drucklosen Zustand, beispielsweise in einem abgestellten Zustand des Kraftfahrzeugs, die Flüssigkeit aus den miteinander verbundenen Leitungen ausströmen und in das Sumpfniveau bzw. den Ölsumpf zurückfließen kann. Stattdessen wird die gemeinsame Entlüftungsöffnung gegenüber dem Stand der Technik nach oben verlagert, insbesondere in Bezug auf die niedrigste Leitung bezogen auf das Sumpfniveau, nach oben gesetzt.
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Dadurch definiert die gemeinsame Entlüftungsöffnung letztlich denjenigen Flüssigkeitsstand bzw. Füllstand, der in einem abgestellten Zustand des Kraftfahrzeugs maximal eingenommen werden kann. Da die gemeinsame Entlüftungsöffnung die Entlüftung für beide miteinander verbundenen Leitungen ermöglicht, wird der Füllstand in den Leitungen nicht unterhalb des Entlüftungsniveaus absinken. Jede der wenigstens zwei Leitungen weist somit eine Verbindung zu der gemeinsamen Entlüftungsleitung auf, die separat oder in der Leitung selbst ausgeführt sein kann. Die wenigstens zwei Leitungen sind somit miteinander und mit der gemeinsamen Entlüftungsleitung verbunden, wobei auch nur eine der beiden Leitungen direkt mit der Entlüftungsleitung verbunden sein kann und die Verbindung der anderen Leitung zu der Entlüftungsleitung über die zuerst genannte Leitung erfolgen kann. Hierbei kann eine beliebige Anzahl von miteinander verbundenen Leitungen vorgesehen sein, die mit der gemeinsamen Entlüftungsleitung bzw. der gemeinsamen Entlüftungsöffnung direkt oder indirekt verbunden werden können. Ebenso ist es möglich, dass die hydraulische Steuereinrichtung mehrere Gruppen von Leitungen aufweist, die wiederum einzelnen oder gemeinsam benutzten Entlüftungsleitungen zugeordnet und mit diesen verbunden sein können.
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Durch die beschriebene Ausgestaltung wird somit effektiv verhindert, dass in einem abgestellten Zustand leckagebedingt Flüssigkeit aus den Leitungen ausfließt und in den Ölsumpf zurückfließt und entsprechend Luft in die Leitungen nachströmt. Stattdessen können die miteinander verbundenen Leitungen über die gemeinsame Entlüftungsleitung entlüftet werden, wobei in einem abgestellten Zustand ein unbeabsichtigtes Zurückfließen der Flüssigkeit in den Ölsumpf verhindert wird, da das gemeinsame Entlüftungsniveau oberhalb des Sumpfniveaus angeordnet ist.
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Durch die Auswahl der Anordnung des Entlüftungsniveaus, insbesondere wie weit dieses oberhalb des Sumpfniveaus angeordnet ist, kann letztlich festgelegt werden, bis zu welchem Füllstand die Leitungen maximal in einem abgestellten Zustand leerlaufen können. Hierbei kann das Entlüftungsniveau auch oberhalb der obersten Leitung, bezogen auf das Sumpfniveau, angeordnet werden, sodass ein Leerlaufen auch vollständig verhindert werden kann. Ersichtlich wird dadurch ermöglicht, dass ein Leerlaufen einer oder mehrerer Leitungen bzw. eines Abschnitts einer oder mehrere Leitungen verhindert wird, sodass auch nach einem abgestellten Zustand, beispielsweise bei einer Wiederaufnahme des Betriebs nach einem Stopp-Zustand eines Start-Stopp-Betriebs, die Betriebsfähigkeit der hydraulischen Steuereinrichtung zügig wiederhergestellt werden kann bzw. die Betriebsfähigkeit durch den abgestellten Zustand überhaupt nicht beeinträchtigt wird.
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Wie beschrieben, sind bei der Auswahl des Entlüftungsniveaus mehrere Möglichkeiten gegeben. Nach einer Ausgestaltung der hydraulischen Steuereinrichtung kann vorgesehen sein, dass das gemeinsame Entlüftungsniveau oberhalb des Niveaus der ersten und/oder der zweiten Entlüftungsöffnung angeordnet ist. Wie beschrieben, legt die Position des gemeinsamen Entlüftungsniveaus, insbesondere bezogen auf das Sumpfniveau des Ölsumpfes, fest, wie weit der Füllstand in den Leitungen leckagebedingt maximal absinken kann. Hierbei kann das gemeinsame Entlüftungsniveau beispielsweise derart angeordnet werden, dass ein Wiederbefüllen der Leitungen nach einem abgestellten Zustand unter definierten Betriebsbedingungen einen bestimmten Zeitwert nicht übersteigt. Ebenso kann das gemeinsame Entlüftungsniveau oberhalb der ersten und der zweiten Entlüftungsöffnung gelegt werden, sodass weder die erste Leitung noch die zweite Leitung in dem abgestellten Zustand leerlaufen kann. Die entsprechenden Kombinationen sind auf eine beliebige Anzahl von Leitungen übertragbar.
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Letztlich kann das Entlüftungsniveau somit auf einem definierten Niveau angeordnet werden, um ein Leerlaufen zu reduzieren oder dieses vollständig zu verhindern. Je nach Art und Anordnung der jeweiligen Leitungen, beispielsweise deren Zuordnung zu einem bestimmten Aggregat, sowie der konkreten Ausgestaltung des Geflechts an Leitungen in dem hydraulischen Steuergerät bzw. der hydraulischen Steuereinrichtung, kann somit erreicht werden, dass insbesondere für die Betriebsfähigkeit der hydraulischen Steuereinrichtung erforderliche Leitungen ausreichend befüllt bleiben, um zumindest die Betriebsfähigkeit nach Wiederaufnahme des Betriebs nicht nennenswert zu beeinträchtigen oder ein Wiedererlangen der vollständigen Betriebsfähigkeit nach einer definierten Zeitspanne zu erreichen.
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Nach einer Ausgestaltung der hydraulischen Steuereinrichtung kann vorgesehen sein, dass die wenigstens eine erste Leitung und die wenigstens eine zweite Leitung mittels der gemeinsamen Entlüftungsleitung ein kommunizierendes Gefäß bilden. Das kommunizierende Gefäß wird somit durch die gemeinsame Entlüftungsöffnung der gemeinsamen Entlüftungsleitung geöffnet, insbesondere bezogen auf das Sumpfniveau „nach oben“ geöffnet. Die einzelnen Leitungen der hydraulischen Steuereinrichtung, die mittels der gemeinsamen Entlüftungsleitung verbunden sind, sind somit einzelne Gefäße, die zusammen zu dem kommunizierenden Gefäß verbunden sind. Bekanntermaßen steht eine Flüssigkeit in dem kommunizierenden Gefäß bzw. den Einzelgefäßen, die zu dem kommunizierenden Gefäß verbunden sind, gleich hoch, insbesondere bezogen auf das Sumpfniveau. Die Verbindung über die gemeinsame Entlüftungsleitung ermöglicht somit, dass alle zugeordneten und mit der gemeinsamen Entlüftungsleitung verbundenen Leitungen entlüftet werden können. Hierbei wird jedoch verhindert, dass eine bezogen auf eine zweite Leitung weiter von dem Sumpfniveau entfernte erste Leitung durch die zweite Leitung leerläuft, da die beiden Leitungen miteinander verbunden sind.
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Wie beschrieben, kann die Anordnung, die Ausrichtung und der Verlauf der gemeinsamen Entlüftungsleitung von dem jeweiligen hydraulischen Steuergerät bzw. der hydraulischen Steuereinrichtung abhängig definiert werden. Hierbei kann die gemeinsame Entlüftungsleitung linear von dem ersten Niveau oder zweiten Niveau zu dem gemeinsamen Entlüftungsniveau verlaufen oder die gemeinsame Entlüftungsleitung kann wenigstens eine Verflechtung aufweisen. Die einzelnen Entlüftungsöffnungen bzw. die Leitungen selbst können somit mit einer Art „Steigleitung“ verbunden werden. Die gemeinsame Entlüftungsleitung kann wenigstens abschnittsweise Bestandteil einer der Leitungen sein, die diese miteinander verbindet bzw. die mittels der Entlüftungsleitung entlüftet werden sollen. Die Orientierung der Entlüftungsleitung ist hierbei letztlich beliebig wählbar und kann von der Verflechtung der Leitungen in der hydraulischen Steuereinrichtung abhängig gewählt werden. Die Festlegung oder Definition der Entlüftungsleitung kann dabei insbesondere bei der Entflechtung bei der Auslegung der hydraulischen Steuereinrichtung berücksichtigt werden. Diese kann somit integral in der hydraulischen Steuereinrichtung ausgeführt sein und beliebig viele der einzelnen Leitungen der hydraulischen Steuereinrichtung miteinander verbinden, um diese zu entlüften.
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Die hydraulische Steuereinrichtung kann ferner eine Gehäuseeinrichtung aufweisen, in der die wenigstens eine erste Leitung und die wenigstens eine zweite Leitung zumindest abschnittsweise angeordnet sind, wobei die wenigstens eine gemeinsame Entlüftungsleitung zumindest abschnittsweise innerhalb und/oder außerhalb der Gehäuseeinrichtung angeordnet ist. Somit kann die Entlüftungsleitung beispielsweise vollständig innerhalb oder vollständig außerhalb der Gehäuseeinrichtung angeordnet sein. Ebenso ist es möglich, dass wenigstens ein Abschnitt der Entlüftungsleitung innerhalb und wenigstens ein weiterer Abschnitt außerhalb der Gehäuseeinrichtung verläuft. Beispielsweise können mit einer außerhalb der Gehäuseeinrichtung angeordneten gemeinsamen Entlüftungsleitung zwei nach außerhalb der Gehäuseeinrichtung führende Entlüftungsöffnungen zweier verschiedener Leitungen, die miteinander verbunden sind, verbunden werden. Hierbei kann die gemeinsame Entlüftungsleitung, insbesondere wenn die gemeinsame Entlüftungsleitung bei der Entflechtung der Leitungen der hydraulischen Steuereinrichtung bereits berücksichtigt wurde, weitgehend vollständig innerhalb der Gehäuseeinrichtung der hydraulischen Steuereinrichtung, beispielsweise innerhalb eines Ventilblocks, geführt werden.
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Ebenso ist es möglich, dass die gemeinsame Entlüftungsleitung in Form einer Nachrüsteinheit ausgebildet wird. Die beschriebene Entlüftungsleitung kann somit eine gemeinsame Entlüftungsöffnung aufweisen sowie Anschlüsse für die wenigstens zwei Leitungen. Die Entlüftungsleitung kann mit den wenigstens zwei Leitungen verbunden werden, sodass diese über die gemeinsame Entlüftungsöffnung entlüftet werden können und, wie beschrieben, nach Art eines kommunizierenden Gefäßes verbunden sind. Somit können auch bestehende hydraulische Steuereinrichtungen mit einer entsprechenden Entlüftungsleitung versehen werden, die derart verbundene Leitungen mit Entlüftungsöffnungen aufweisen, die die Leitungen in ein die hydraulische Steuereinrichtung und den Ölsumpf aufnehmendes Gehäuses entlüften.
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Die gemeinsame Entlüftungsleitung kann abschnittsweise durch einen Ventilblock der hydraulischen Steuereinrichtung verlaufen, wobei wenigstens zwei Ventile mit der gemeinsamen Entlüftungsleitung verbunden sind und/oder wenigstens ein Ventil mit einer eigenen Entlüftungsleitung verbunden ist. Wie beschrieben, kann die hydraulische Steuereinrichtung eine Vielzahl an Leitungen aufweisen, die der Anforderung an die hydraulische Steuereinrichtung entsprechend miteinander verflochten sein können. Die hydraulische Steuereinrichtung kann dabei insbesondere eine Vielzahl unterschiedlicher Leitungen aufweisen, die beispielsweise als Druckleitung oder als Volumenleitung ausgeführt sein können. Beispielsweise kann Flüssigkeit zur Kühlung von verschiedenen Komponenten einer Getriebevorrichtung durch eine erste Art von Leitung geführt werden, wobei wenigstens eine zweite Art von Leitung vorgesehen ist, die zur Druckbetätigung einer Einrichtung des Kraftfahrzeugs vorgesehen sein kann. Wenigstens eine dieser Leitungen kann eine eigene Entlüftungsleitung aufweisen oder wenigstens zwei Ventile der hydraulischen Steuereinrichtung können dabei derselben Entlüftungsleitung zugeordnet sein. Die verschiedenen Gruppen von Leitungen können sich beispielsweise in einem Betätigungsdruck oder einem Durchfluss der darin geführten Flüssigkeit unterscheiden.
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Die hydraulische Steuereinrichtung kann ferner wenigstens einen Arbeitsanschluss aufweisen, d.h. ein Anschluss, durch den Flüssigkeit geführt wird, um eine bestimmte Einrichtung des Kraftfahrzeugs zu betätigen. Wenigstens ein solcher Arbeitsanschluss kann wenigstens einer Leitung oberhalb des gemeinsamen Entlüftungsniveaus angeordnet sein und/oder wenigstens ein Arbeitsanschluss kann ein Verriegelungsventil aufweisen. Die beschriebenen Arbeitsanschlüsse sind beispielsweise als Drehübertrager ausgebildet bzw. weisen Drehübertrager auf, insbesondere, um Flüssigkeit unter Druck einem bestimmten Aggregat oder einer Einrichtung des Kraftfahrzeugs zuzuführen.
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Ein solcher Arbeitsanschluss kann bevorzugterweise oberhalb des gemeinsamen Entlüftungsniveaus angeordnet sein, sodass bei einem Übergang des Kraftfahrzeugs einen abgestellten Zustand oder in dem abgestellten Zustand die Flüssigkeit aus dem Arbeitsanschluss nur bis zu dem Entlüftungsniveau entleert werden kann. Wird der Arbeitsanschluss unterhalb des gemeinsamen Entlüftungsniveaus angeordnet kann ein Verriegelungsventil bzw. Verschlussventil verwendet werden, das den Arbeitsanschluss sperrt, sodass eine Entleerung verhindert wird. Mit anderen Worten können die Arbeitsanschlüsse derart angeordnet werden, dass diese von dem gemeinsamen Entlüftungsniveau aus steigend angeordnet sind, d.h., dass ihre Leitungen mit zunehmendem Abstand von dem Entlüftungsniveau bezogen auf das Niveau ansteigen.
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Die hydraulische Steuereinrichtung kann dabei letztlich beliebig in Bezug auf den Ölsumpf angeordnet werden. Zum Beispiel kann die hydraulische Steuereinrichtung liegend oder stehend in Bezug auf den Ölsumpf ausgebildet sein. Eine liegenden Steuereinrichtung kann diese insbesondere vollständig unterhalb eines Sumpfniveaus des Ölsumpfes angeordnet sein. Ebenso ist es möglich, dass die hydraulische Steuereinrichtung mit wenigstens einem Abschnitt aus dem Ölsumpf ragt, d.h. dass der betreffende Abschnitt oberhalb des Sumpfniveaus angeordnet ist. Zu Beispiel kann eine stehende Steuereinrichtung mit einer längeren Seite senkrecht zu dem Sumpfniveau angeordnet oder ausgerichtet sein wohingegen eine liegende Steuereinrichtung mit ihrer längsten Längsseite parallel zu dem Sumpfniveau angeordnet ist.
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Die hydraulische Steuereinrichtung kann ferner ein in der Entlüftungsleitung angeordnetes Reservoir aufweisen, das dazu ausgebildet ist, in der Steuereinrichtung geführte Fremdpartikel aufzunehmen. Das Reservoir ist insbesondere an einem tiefsten Punkt der Entlüftungsleitung angeordnet und kann eine gewisse Ausnehmung definieren, in der die Fremdpartikel aufgenommen werden können. Die Fremdpartikel können somit durch die Schwerkraft von der Flüssigkeit separiert bzw. in dieser abgesenkt werden und sich in dem Reservoir sammeln. Das Reservoir kann somit als Schmutzreservoir dienen, in dem sich in Form einer Tasche oder einer Ausnehmung Fremdpartikel ansammeln und somit aus dem Flüssigkeitskreislauf entfernt werden können. Weiterhin kann das Reservoir derart ausgeführt werden, dass man dieses öffnen bzw. reinigen kann, um die Fremdpartikel aus dem System zu entfernen.
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Daneben betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug, umfassend eine zuvor beschriebene hydraulische Steuereinrichtung. Sämtliche Vorteile, Einzelheiten und Merkmale, die in Bezug auf die hydraulische Steuereinrichtung beschrieben wurden, sind auf das Kraftfahrzeug übertragbar.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Fig. erläutert. Die Fig. ist eine schematische Darstellung und zeigt einen Ausschnitt eines Kraftfahrzeugs mit einer hydraulischen Steuereinrichtung.
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Die Fig. zeigt einen Ausschnitt eines Kraftfahrzeugs 1 mit einer hydraulischen Steuereinrichtung 2, die eine erste Leitung 3 und eine zweite Leitung 4 aufweist, die auf verschiedenen Niveaus in Bezug auf einen Ölsumpf 5 angeordnet sind. Die erste Leitung 3 weist ein erstes Ventil 6 und die zweite Leitung 4 weist ein zweites Ventil 7 auf, durch die ein Durchfluss durch die Leitungen 3, 4 gesteuert werden kann. Zudem weist die erste Leitung 3 eine erste Entlüftungsöffnung 8 und die zweite Leitung 4 eine zweite Entlüftungsöffnung 9 auf, durch die die Leitungen 3, 4 entlüftet werden können.
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In einem abgestellten Zustand des Kraftfahrzeugs 1 entfällt der Betätigungsdruck bzw. entfällt der Druck, mit dem Flüssigkeit in die Leitungen 3, 4 gefördert wird, beispielweise mittels einer nicht dargestellten Fördereinrichtung bzw. Druckerzeugungseinrichtung. Da die Leitungen 3, 4 miteinander in Verbindung stehen, und auf verschiedenen Niveaus angeordnet sind, würde die Flüssigkeit aus den Leitungen 3, 4, insbesondere aufgrund von Leckagen durch die Ventile 6, 7, ausströmen und in den Ölsumpf 5 zurückströmen. Hierbei könnte Luft aus den Entlüftungsöffnungen 8, 9 in die Leitungen 3, 4 nachströmen, sodass die Leitungen 3, 4 entleert würden, sodass bei der Wiederaufnahme des Betriebs aus dem abgestellten Zustand des Kraftfahrzeug 1 zunächst ein Wiederbefüllen der Leitungen 3, 4 erforderlich wäre.
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Um dies zu verhindern, weist die hydraulische Steuereinrichtung 2 eine gemeinsame Entlüftungsleitung 10 auf, die eine gemeinsame Entlüftungsöffnung 11 definiert. Hierbei liegt die gemeinsame Entlüftungsöffnung 11 oberhalb eines Sumpfniveaus 12, das letztlich durch den Füllstand der Flüssigkeit, beispielsweise Öl, in dem Ölsumpf 5 vorgegeben wird. Die gemeinsame Entlüftungsleitung 10 kann somit ein Entlüftungsniveau 13 definieren, das über dem Sumpfniveau 12 angeordnet ist. Die miteinander verbundenen Leitungen 3, 4 sind somit auch über die gemeinsame Entlüftungsleitung 11 miteinander verbunden, sodass sich letztlich ein kommunizierendes Gefäß ergibt. Dadurch wird verhindert, dass im abgestellten Zustand des Kraftfahrzeugs 1 die Flüssigkeit in den Leitungen 3, 4 unter das Entlüftungsniveau 13 absinkt.
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In diesem Ausführungsbeispiel ist das Entlüftungsniveau 13 auf eine Oberkante des ersten Ventils 6 gelegt, das der ersten Leitung 3 zugeordnet ist. Wird das Kraftahrzeug 1 somit in den abgestellten Zustand versetzt, sinkt der Füllstand in der hydraulischen Steuereinrichtung 2, insbesondere in dem Ventilblock 14 der hydraulischen Steinrichtung 2, nicht unter das Entlüftungsniveau 13. Die Leitungen 3, 4 bleiben daher befüllt, sodass die Betriebsfähigkeit nach Wiederaufnahme des Betriebs unmittelbar erreicht wird. Ebenso ist es möglich, das Entlüftungsniveau 13 auf ein beliebiges anderes Niveau zu verschieben, indem die gemeinsame Entlüftungsöffnung 11 entsprechend positioniert wird. Ferner ist es möglich, die gemeinsame Entlüftungsleitung 10 vollständig innerhalb der hydraulischen Steuereinrichtung 2 anzuordnen. Die gemeinsame Entlüftungsleitung 10 kann dabei insbesondere bereits während der Entflechtung der Vielzahl an Leitungen 3, 4 der hydraulischen Steuereinrichtung 2 berücksichtigt werden.
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Ebenso ist es möglich, eine gemeinsame Entlüftungsleitung 10 als Nachrüsteinheit zu verbauen, die beispielsweise, wie in der Fig. gezeigt, mit den Entlüftungsöffnungen 8, 9 bestehender Leitungen 3, 4 verbunden werden kann und somit eine gemeinsame Entlüftungsöffnung 11 bereitstellt, die in Bezug auf das Sumpfniveau 12 höher liegt. Weiter ist in der Fig. ein Arbeitsanschluss 15 dargestellt, der der Leitung 3 zugeordnet ist. Der Arbeitsanschluss 15 ist dabei oberhalb des gemeinsamen Entlüftungsniveaus 13 gelegt, sodass bei Übergang in den abgestellten Zustand bzw. innerhalb des abgestellten Zustands Flüssigkeit aus dem Arbeitsanschluss 15 austreten kann, jedoch die Leitung 3 befüllt bleibt. Die Flüssigkeit kann somit nur bis zu dem gemeinsamen Entlüftungsniveau 13 austreten, sodass die Leitung 3 befüllt bleibt. Alternativ ist es ebenso möglich, in den Arbeitsanschluss 15, beispielsweise in die zugeordnete Steigleitung ein Verriegelungs- oder Verschlussventil einzubauen.
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Somit ist es möglich, dass die Leitungen 3, 4 auch in einem abgestellten Zustand beliebig lange befüllt bleiben, sodass der Aufwand für die Wiederherstellung der Betriebsfähigkeit entfallen oder erheblich reduziert werden kann. Insbesondere ist hierbei die Betriebsfähigkeit nach Wiederaufnahme des Betriebs nicht von weiteren Betriebspunkten, wie beispielsweise der Viskosität der Flüssigkeit, der Außentemperatur oder der Leckage der Ventile 6, 7 abhängig. Da die Leitungen 3, 4 und die gemeinsame Entlüftungsleitung 10 ein kommunizierendes Gefäß bilden, ist verhindert, dass sich die Leitungen 3, 4 über den abgestellten Zustand hinweg leeren. Dadurch wird die Wiederaufnahme des Betriebs aus dem abgestellten Zustand des Kraftfahrzeugs 1 deutlich verbessert.
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Die Fig. zeigt weiter, dass in der gemeinsamen Entlüftungsleitung 10 ein Reservoir 16 vorgesehen ist, das sich an dem tiefsten Punkt der gemeinsamen Entlüftungsleitung 10 befindet. Fremdpartikel, beispielsweise Schmutz, können somit schwerkraftbedingt in der gemeinsamen Entlüftungsleitung 10 nach unten sinken und in dem Reservoir 16 gesammelt werden. Das Reservoir 16 kann gegebenenfalls gereinigt bzw. entleert werden, um die Fremdpartikel vollständig aus dem System zu entfernen. Somit wird verbessert, dass Schmutzpartikel vereinfacht aus dem Hydraulikkreislauf abgetrennt und gesammelt werden können. Die abgetrennten bzw. gesammelten Fremdpartikel können somit Bestandteile der hydraulischen Steuereinrichtung 2, beispielsweise Ventile, nicht mehr beeinträchtigen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- hydraulische Steuereinrichtung
- 3, 4
- Leitung
- 5
- Ölsumpf
- 6, 7
- Ventil
- 8, 9
- Entlüftungsöffnung
- 10
- gemeinsame Entlüftungsleitung
- 11
- gemeinsame Entlüftungsöffnung
- 12
- Sumpfniveau
- 13
- Entlüftungsniveau
- 14
- Ventilblock
- 15
- Arbeitsanschluss
- 16
- Reservoir