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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Magnetresonanztomographen mit einem Patiententunnel, der eine Längsrichtung aufweist und in den ein vorgegebenes Objekt einführbar ist, einer Patientenliege, mit der das vorgegebene Objekt in der Längsrichtung in den Patiententunnel bewegbar ist, und einer Bildakquisitionseinrichtung. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung ein entsprechendes Verfahren zum Erfassen einer Außenkontur eines Objekts mittels eines Magnetresonanztomographen. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Computerprogrammprodukt und ein computerlesbares Speichermedium.
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Magnetresonanztomographen sind bildgebende Vorrichtungen, die zur Abbildung eines Untersuchungsobjektes (nachfolgend auch kurz als Objekt oder Patient bezeichnet) Kernspins des Untersuchungsobjektes mit einem starken äußeren Magnetfeld ausrichten und durch ein magnetisches Wechselfeld zur Präzession um diese Ausrichtung anregen. Die Präzession bzw. Rückkehr der Spins aus diesem angeregten in einen Zustand mit geringerer Energie wiederum erzeugt als Antwort ein magnetisches Wechselfeld, das über Antennen empfangen wird.
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Mit Hilfe von magnetischen Gradientenfeldern wird den Signalen eine Ortskodierung aufgeprägt, die nachfolgend eine Zuordnung von dem empfangenen Signal zu einem Volumenelement ermöglicht. Das empfangene Signal wird dann ausgewertet und eine dreidimensionale bildgebende Darstellung des Untersuchungsobjektes bereitgestellt. Zum Empfang des Signals werden vorzugsweise lokale Empfangsantennen, sogenannte Lokalspulen verwendet, die zur Erzielung eines besseren Signal-Rauschabstandes unmittelbar am Untersuchungsobjekt angeordnet werden. Die Empfangsantennen können auch in einer Patientenliege verbaut sein.
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In der Strahlentherapie, z. B. bei der radiologischen Behandlung von Tumoren, wird ein Bild eines Patienten als Grundlage für die Behandlungsplanung verwendet. Traditionell wurde hierfür die Computertomographie (CT)-Bildgebung verwendet. Aufgrund operativer und finanzieller Vorteile werden jedoch immer mehr Arbeitsabläufe bevorzugt, die ausschließlich auf Magnetresonanz (MR) basieren.
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Um einen Therapiestrahl mit ausreichender dosimetrischer Genauigkeit planen zu können, muss die geometrische Genauigkeit des Patientenmodells akzeptabel sein, und zwar bis hin zur Haut des Patienten. Je größer jedoch die Breite des Patienten innerhalb des Patiententunnels ist, desto weniger akzeptabel ist die geometrische Genauigkeit, mit der das MR-Bild die Außenkontur des Patienten abbilden kann. Die Genauigkeit von MR-Bildern nimmt nämlich von innen nach außen ab. Ursachen hierfür sind vor allem Gradienten-Nichtlinearitätseffekte und Gleichfeld- bzw. B0-Inhomogenitäten.
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Auch bei MRT-Geräten mit einem Patiententunnel, der einen Innendurchmesser von 80 cm aufweist, kann nicht gewährleistet werden, dass die Außenkontur eines Patienten ausreichend genau erfasst wird. Vielmehr zeigten Experimente, dass auch bei derart großen Geräten in der Regel nur ein verhältismäßig kleiner Raumbereich (so genanntes Field of View) hinreichend genau dargestellt werden kann, wenn der Patient auf einer flachen Tischplatte liegt.
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Immer noch werden daher MR-Bilder für die Behandlungsplanung mit CT-Bildern abgeglichen. Die CT ist sozusagen der Goldstandard für die geometrische Genauigkeit, so dass entsprechende Geometrietreue garantiert werden kann.
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In dem Maße, wie reine MR-Arbeitsabläufe in der klinischen Praxis Einzug halten, suchen die Anwender nach neuen Methoden, um die Präzision der Patientenposition innerhalb des Patiententunnels zu gewährleisten. Die meisten Anwender greifen auf Messungen an antropomorphen Phantomen zurück, um das Konfidenzniveau der Präzision einer Messung in der Nähe der Tunnelränder abzuschätzen, und gehen dann davon aus, dass dies auch für Patienten gilt.
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Andere führen langwierige Sequenzen durch, die die Außenkontur mit einbeziehen, was jedoch zu Unannehmlichkeiten für den Patienten und oft auch zu Patientenbewegungen führt. Zu guter Letzt werden Geräte zur Oberflächenüberwachung im Raum eingesetzt, die sich auf thermische Technologien oder optische Methoden stützen.
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Aus der Druckschrift
US 2020/0258243 A1 ist ein Verfahren zum Training eines neuronalen Netzwerkes zum Abschätzen einer dreidimensionalen Oberfläche eines Patienten mittels Machinelearing bekannt. Die abgeschätzte Oberfläche wird genutzt, um ein Isocenter des Patienten zu bestimmen. Die abgeschätzten Körperregionen werden genutzt, um sichtbare und unsichtbare Grenzen zwischen Körperregionen zu markieren. Die abgeschätze Körperoberfläche, das Isocenter und die Grenzen zwischen Körperregionen können genutzt werden, um die Planung einer Bilderfassung zu unterstützen, einschließlich einer automatischen Patientenpositionierung.
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Die Druckschrift
US 2003/0081837 A1 beschreibt ein Verfahren für einen Computer, um Veränderungen in der Lage eines Objektes zu beobachten. Das Verfahren weist die Schritte auf, aufeinanderfolgende Umrisse mittels eines dynamischen Konturen-Modellierungs-Algorithmus zu berechnen, wobei der Konturen-Modellierungs-Algorithmus aufeinanderfolgende Umrisse entwickelt und eine Korrelation zwischen aufeinanderfolgenden Konturen ermittelt, um eine Re-Iteration des Algorithmus zu stoppen, wenn eine Korrelation kleiner einem vorbestimmten Wert ermittelt wird.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, die Außenkontur eines Objekts beziehungsweise Patienten bei der MR-Bildgebung einfacher oder komfortabler zu gewinnen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Magnetresonanztomographen und ein Verfahren gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Erfindungsgemäß wird demnach ein Magnetresonanztomograph mit einem Patiententunnel, der eine Längsrichtung aufweist und in den ein vorgegebenes Objekt einführbar ist, vorgeschlagen. Der Patiententunnel wird auch als Patientenröhre oder Untersuchungsröhre bezeichnet. Er besitzt in etwa hohlzylindrische Gestalt mit einer Mittelachse, die sich in Längsrichtung des Patiententunnels erstreckt. In den Patiententunnel ist ein vorgegebenes Objekt zum Zwecke einer MRT-Untersuchung einführbar. Bei dem Objekt handelt es sich beispielsweise um einen Patienten oder ein Phantom. Grundsätzlich kann es sich bei dem Objekt aber auch um ein Industrieprodukt, ein Tier und dergleichen handeln.
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Der Magnetresonanztomograph weist außerdem eine Patientenliege auf, mit der das vorgegebene Objekt in der Längsrichtung in dem Patiententunnel bewegbar ist. Die Patientenliege soll hier stellvertretend für jegliche Art eines Transportschlittens verstanden werden, mit der ein Objekt in der Untersuchungsröhre beziehungsweise dem Patiententunnel bewegbar ist. Üblicherweise liegt ein Patient auf einer solchen Patientenliege und wird in den Patiententunnel geschoben beziehungsweise dort automatisch in Längsrichtung des Patiententunnels bewegt.
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Darüber hinaus besitzt der Magnetresonanztomograph eine Bildakquisitionseinrichtung, mit der MR-Bilder des vorgegebenen Objekts gewonnen werden können. Die Bildakquisitionseinrichtung verfügt in der Regel über eine geeignete Sensorik (z. B. Antennen), mit der entsprechende MR-Signale aufgenommen werden können, sowie eine Datenverarbeitungseinheit, mit der aus den MR-Signalen die gewünschten Bilder erzeugt werden können.
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Die Patientenliege ist nun derart ausgestaltet, dass sie bezogen auf die Längsrichtung in dem Patiententunnel in transversaler Richtung in eine linke Extremposition und eine gegenüberliegende rechte Extremposition bewegbar ist. Die Patientenliege ist somit senkrecht zur Längsrichtung nach links und rechts verschiebbar. Der auf der Patientenliege liegende Patient kann somit auch bezogen auf seine Körperachsen nach links und rechts in dem Patiententunnel bewegt werden.
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Mit der Bildakquisitionseinrichtung ist von dem vorgegebenen Objekt auf der Patientenliege in der linken Extremposition ein rechtes Bild einschließlich eines rechten Teils einer Außenkontur des vorgegebenen Objekts akquirierbar. Dies bedeutet, dass das Objekt, z. B. der Patient, auf der Patientenliege ganz nach links bewegt wird. In dieser Stellung befindet sich die rechte Außenkontur des Patienten näher in der Mitte des Patiententunnels. Der rechte Teil des Patienten befindet sich also vorzugsweise in dem hochauflösenden Raumbereich (auch Sweet Spot genannt) des MRT-Geräts. In dieser Position ist es möglich, den rechten Teil der Außenkontur des Objekts mittels der MR-Bildgebung exakt zu erfassen.
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In gleicher Weise ist mit der Bildakquisitionseinrichtung von dem vorgegebenen Objekt auf der Patientenliege in der rechten Extremposition ein linkes Bild einschließlich eines linken Teils einer Außenkontur des vorgegebenen Objekts akquirierbar. Analog zur oben beschriebenen Akquisition des rechten Teils der Außenkontur wird nun der linke Teil der Außenkontur dadurch gewonnen, dass das Objekt beziehungsweise der Patient ganz nach rechts geschoben wird. Dadurch befindet sich der linke Teil des Patienten in dem Sweet Spot, so dass der linke Teil der Außenkontur mit hoher Genauigkeit in der MR-Bildgebung gewonnen werden kann.
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Schließlich ist mit der Bildakquisitionseinrichtung aus dem linken Teil der Außenkontur sowie aus dem rechten Teil der Außenkontur entsprechend die (gesamte) Außenkontur des vorgegebenen Objekts erstellbar. Der linke Teil der Außenkontur und der rechte Teil der Außenkontur können also mit der Bildakquisitionseinrichtung automatisch oder teilautomatisch zusammengesetzt werden. Es ergibt sich durch die beiden Teile die gewünschte Außenkontur.
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Die automatische Zusammensetzung kann beispielsweise mit Hilfe von Landmarken erfolgen. Insbesondere können Knochen oder damit festverbundene Gewebesubstanzen (z. B. Knorpel) als solche Landmarken benutzt werden. Die Außenkontur kann sich auf eine Schicht der MR-Bildgebung, d. h. ein 2D-Bild, beziehen. In diesem Fall besitzt die Außenkontur je nach Körperbereich beispielsweise eine kreisförmige beziehungsweise ovale Form. Die Außenkontur kann jedoch vorzugsweise auch dreidimensional betrachtet werden, so dass sie sich aus den einzelnen zweidimensionalen Außenkonturen der jeweiligen Schichten zusammensetzt. Es kann damit auch eine dreidimensionale Außenkontur des Objekts aus den dreidimensionalen (Teil-) Außenkonturen gewonnen werden. In der Praxis werden dann in der linken Extremposition die Schichten des rechten Körperteils des Patienten und in der rechten Extremposition die Schichten des linken Teils des Körpers aufgenommen. Schlussendlich werden die daraus gewonnenen linken 2D-Außenkonturen der jeweiligen Schichten und die rechten 2D-Außenkonturen der jeweiligen Schichten zu einer dreidimensionalen Außenkontur zusammengesetzt. Alternativ können bei Blockanregung zwei 3D-Teilaußenkonturen gewonnen werden, die wiederum entsprechend zusammengesetzt werden, um die 3D-Außenkontur zu erhalten.
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In einem Ausführungsbeispiel ist die Bildakquisitionseinrichtung dazu ausgelegt, Untersuchungsbilder mit einer höheren Auflösung aufzunehmen als das linke Bild und das rechte Bild. In diesem Fall kann das linke Bild und das rechte Bild, die ja die jeweiligen Außenkonturen aufweisen, mit etwas verminderter Auflösung gegenüber herkömmlichen Untersuchungsbildern gewonnen werden.
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Durch die reduzierte Auflösung können das linke Bild und das rechte Bild beziehungsweise die linken Bilder und die rechten Bilder entsprechend schneller akquiriert werden (so genannter Quick Scan).
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass eine erzielbare Bildqualität der Bildakquisitionseinrichtung in einem räumlichen Hochqualitätsbereich in dem Patiententunnel ein vorgegebenes Maß nicht unterschreitet. Dieser räumliche Hochqualitätsbereich stellt den oben erwähnten „Sweet Spot“ dar. In diesem Hochqualitätsbereich ist beispielsweise ein Mindestmaß an örtlicher Auflösung gegeben. Insbesondere kann sich der Hochqualitätsbereich dadurch auszeichnen, dass dort keine zusätzlichen Korrekturen notwendig sind.
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Bei einer alternativen Ausführungsform ist die Bildakquisitionseinrichtung dazu ausgebildet, das linke und rechte Bild mit einer derart hohen Bandbreite aufzunehmen, dass Verzeichnungen auf Grund von Inhomogenitäten eines B0-Felds des Magnetresonanztomographen ein vorgegebenes Maß nicht überschreiten (z.B. mindestens 100 Hz pro Pixel). Bei hohen Bandbreiten, d. h. bei steilen Gradientenfeldern wirken sich Inhomogenitäten entsprechend weniger aus. Vorzugsweise werden jedoch Bandbreiten zwischen 130 und 200 Hz pro Pixel verwendet, damit die örtliche Auflösung zwischen Fett- und Wassersignalen kleiner als ein Pixel beträgt. Gegebenenfalls werden auch Bandbreiten von 650 Hz oder sogar bis 1000 Hz verwendet. Bei derart hohen Bandbreiten steigt jedoch auch der Rauschanteil überproportional an.
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In einer Ausführungsform kann, wie oben bereits angedeutet wurde, die Bildakquisitionseinrichtung dazu ausgebildet sein, das linke und rechte Bild mittels 3D-Sequenz-Anregung zu gewinnen. Bei dieser 3D-Sequenz-Anregung wird ein ganzer Block des Körpers des Objekts angeregt. Dabei kann ein flacherer Gradient verwendet werden als bei 2D-Schicht-Anregung. Vorteilhaft bei der 3D-Sequenz-Anregung ist, dass Störungen infolge von BO-Inhomogenitäten nur in Ausleserichtung auftreten und nicht in Stapelrichtung der Schichten wie bei 2D-Sequenz-Anregungen.
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In einem anderen Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die Bildakquisitionseinrichtung dazu ausgebildet ist, vor der Akquisition des linken und des rechten Bilds jeweils eine Ausgleichsprozedur (Shimming) durchzuführen, um eine Homogenität des magnetischen Gleichfelds des Magnetresonanztomographen für jede der Akquisitionen zu optimieren. Die Homogenität des magnetischen Gleichfelds B0 wird durch die Präsenz des Objekts gestört. Dem entsprechend liegt in der Situation, wenn das Objekt in die linke Extremposition geschoben ist, eine andere Inhomogenität des Gleichfelds vor als in der Situation, in der das Objekt in die rechte Extremposition geschoben ist. Daher ist es von Vorteil, wenn nach dem jeweiligen Verschieben und vor der MR-Bildgewinnung eine jeweilige Ausgleichsprozedur vollzogen wird. Nur so kann ein homogenes B0-Feld und damit eine hohe Bildqualität erzielt werden.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass die Bildakquisitionseinrichtung dazu ausgebildet ist, bei der Bildakquisition des linken und des rechten Bilds nicht-kartesische, insbesondere radiale, Trajektorien zu verwenden. Diese radialen Trajektorien ergeben sich, wenn der Aufnahmewinkel jeweils um einen bestimmten Winkel gekippt wird. Insbesondere haben radiale Trajektorien bei solchen Bewegungen des Patienten Vorteile, die durch Atmung hervorgerufen werden. Die radiale Technik hat in solchen Situationen insbesondere Vorzüge gegenüber Techniken, die auf kartesischen Koordinaten basieren.
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Besonders vorteilhaft ist auch, wenn die Bildakquisitionseinrichtung dazu ausgebildet ist, die Bildakquisitionen des linken und rechten Bilds in einer bestimmten Atemphase auszuführen. Hierdurch kann gewährleistet werden, dass in Bezug auf die Atmung das linke Bild auch zu dem rechten Bild passt. Dazu ist es notwendig, dass die Bildakquisitionen entsprechend dem Atemrhythmus getriggert werden.
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Des Weiteren kann die Bildakquisitionseinrichtung auch dazu ausgebildet sein, linke und rechte Bilder der genannten Art in drei Raumdimensionen und einer Zeitdimension aufzunehmen. Hierdurch lässt sich eine so genannte 4D-Akquisition erzielen. Speziell lassen sich durch diese Akquisition Bewegung der Außenkontur des Objekts im dreidimensionalen Raum erfassen. Damit stehen speziell für einen Therapieplan außerordentlich genaue Daten auch über der Zeitdimension bereit.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die Bildakquisition dazu ausgebildet ist, Bildpunkte eines akquirierten Anatomiebilds automatisch zu löschen, die außerhalb der Außenkontur liegen. Beispielsweise zur Erstellung einer Vorlage für einen Strahlentherapieplan ist es notwendig, ein akquiriertes Anatomiebild (2D oder 3D) mit einer erfassten Außenkontur (2D oder 3D) abzugleichen. Dies bedeutet, dass das akquirierte Anatomiebild exakt in die Außenkontur eingepasst bzw. mit ihm überlagert werden muss. Dabei kann es jedoch vorkommen, dass Bildpunkte beziehungsweise Anteile des akquirierten Anatomiebilds über die Außenkontur hinausragen. In diesem Fall werden die hinausragenden Anteile beziehungsweise Bildpunkte automatisch gelöscht. Bei diesen über die Außenkontur hinausragenden Teilen handelt es sich in aller Regel um Artefakte.
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Zusätzlich oder alternativ kann die Bildakquisitionseinrichtung auch dazu ausgebildet sein, ein akquiriertes Anatomiebild in die Außenkontur einzufügen und dabei fehlende Bildbereiche als Fett und/oder Wasser zu simulieren. Falls also das akquirierte Anatomiebild (2D oder 3D) in die Außenkontur eingepasst wird, ist es denkbar, dass die Außenkontur größer ist als das akquirierte Anatomiebild. Es entstehen also Lücken, die im zusammengesetzten Bild nicht gefüllt wären. Diese nicht gefüllten Lücken dürfen beispielsweise für die Strahlentherapie keinesfalls mit Luft gefüllt werden, da Luft die Strahlung nicht absorbiert, übliche Gewebetypen, die auf Wasser und/oder Fett basieren, jedoch schon. Daher ist es vorteilhaft, wenn die Bildakquisitionseinrichtung in der Lage ist, Lücken, die sich zwischen dem akquirierten Anatomiebild und der erfassten Außenkontur ergeben, automatisch mit Bildanteilen beziehungsweise Pixeln zu füllen, die Wasser beziehungsweise Fett repräsentieren. Auf diese Weise kann insbesondere die Oberfläche eines Patienten sehr naturgetreu simuliert werden.
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In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Magnetresonanztomographen ist
- - die Patientenliege in dem Patiententunnel in der Längsrichtung in eine vordere Extremposition und eine gegenüberliegende hintere Extremposition bewegbar,
- - mit der Bildakquisitionseinrichtung von dem vorgegebenen Objekt auf der Patientenliege in der vorderen Extremposition ein hinteres Bild einschließlich eines hinteren Teils einer Außenkontur des vorgegebenen Objekts akquirierbar,
- - mit der Bildakquisitionseinrichtung von dem vorgegebenen Objekt auf der Patientenliege in der hinteren Extremposition ein vorderes Bild einschließlich eines vorderen Teils der Außenkontur des vorgegebenen Objekts akquirierbar, und
- - mit der Bildakquisitionseinrichtung aus dem vorderen Teil der Außenkontur sowie aus dem hinteren Teil der Außenkontur die Außenkontur des vorgegebenen Objekts erstellbar.
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Die Begriffe „vordere Extremposition“ und „hintere Extremposition“ beziehen sich beispielsweise auf die Einschubrichtung der Patientenliege. In der vorderen Extremposition ist die Patientenliege z.B. weiter in den Patiententunnel eingeschoben sein als in der hinteren Extremposition. Die Zuordnung kann aber auch umgekehrt sein. In den jeweiligen Extrempositionen ergeben sich die entsprechenden Bilder.
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Die oben im Zusammenhang mit den Ausführungsformen des Magnetresonanztomographen, dessen Patientenliege in transversaler Richtung in die zwei gegenüberliegende Extrempositionen „links“ und „rechts“ verschiebbar ist, vorgestellten Variationen gelten sinngemäß auch für den Magnetresonanztomographen, dessen Patientenliege in Längsrichtung in die zwei gegenüberliegende Extrempositionen „vordere“ und „hintere“ verschiebbar ist. Insbesondere sind die beiden Ausführungsformen auch kombinierbar.
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Ebenso wird die oben genannte Aufgabe erfindungsgemäß auch gelöst durch ein Verfahren zum Erfassen einer Außenkontur eines Objekts mittels eines Magnetresonanztomographen, welcher einen Patiententunnel, der eine Längsrichtung aufweist und in den das Objekt eingeführt ist, sowie eine Patientenliege, mit der das Objekt in der Längsrichtung in dem Patiententunnel bewegbar ist, aufweist, durch
- - Bewegen der Patientenliege bezogen auf die Längsrichtung in dem Patiententunnel in transversaler Richtung in eine linke Extremposition und eine gegenüberliegende rechte Extremposition,
- - Akquirieren eines rechten Bilds einschließlich eines rechten Teils der Außenkontur des Objekts auf der Patientenliege in der linken Extremposition,
- - Akquirieren eines linken Bilds einschließlich eines linken Teils der Außenkontur des Objekts auf der Patientenliege in der rechten Extremposition und
- - aus dem linken Teil der Außenkontur sowie aus dem rechten Teil der Außenkontur die (gesamte) Außenkontur des Objekts erstellt wird.
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Die oben im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäße Magnetresonanztomographen dargestellten Variationen und Vorteile gelten sinngemäß auch für das erfindungsgemäße Verfahren. Dabei können die dargestellten funktionellen Merkmale entsprechende Verfahrensschritte darstellen.
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Weiterhin wird erfindungsgemäß ein Verfahren zum Erstellen einer Bestrahlungsvorlage durch Erfassen einer Außenkontur eines Objekts, wie es oben dargestellt wurde, bereitgestellt. Das Verfahren umfasst ein Erstellen mindestens einer Kontur eines Organs des Objekts, welches höchstens einer vorgegebenen Strahlendosis aussetzbar ist, in der Außenkontur. Beispielsweise sind Nerven gegenüber Bestrahlungen sehr empfindlich. Daher müssen sie in der Vorlage für die Strahlentherapie entsprechend kenntlich gemacht werden. Daher wird beispielsweise die Kontur eines Nervs erstellt und in die Außenkontur, z. B. für den Therapieplan, eingefügt. Gegebenenfalls werden auch andere Organe, die nur eine geringe Dosis ertragen, entsprechend markiert beziehungsweise mit ihrer Kontur in die Außenkontur beziehungsweise die Vorlage eingefügt. Unter Umständen kann auch die Kontur des Bestrahlungsobjekts (z. B. Tumor) in die Außenkontur eingefügt werden. Dadurch wird das Bestrahlungsobjekt gegebenenfalls besser kenntlich gemacht und als Vorlage für einen Therapieplan besser nutzbar.
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In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens weist das Verfahren weiterhin die Schritte auf:
- - Bewegen der Patientenliege bezogen auf die Längsrichtung in eine vordere Extremposition und eine gegenüberliegende hintere Extremposition,
- - Akquirieren eines vorderen Bilds einschließlich eines vorderen Teils der Außenkontur des Objekts auf der Patientenliege in der hinteren Extremposition,
- - Akquirieren eines hinteren Bilds einschließlich eines hinteren Teils der Außenkontur des Objekts auf der Patientenliege in der vorderen Extremposition und
- - aus dem vorderen Teil der Außenkontur sowie aus dem hinteren Teil der Außenkontur die Außenkontur des Objekts (5) erstellt wird.
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Auch hier gelten die oben im Zusammenhang mit den Ausführungsformen des Verfahrens zum Erfassen einer Außenkontur eines Objekts mittels eines Magnetresonanztomographen, dessen Patientenliege in transversaler Richtung in die zwei gegenüberliegende Extrempositionen „links“ und „rechts“ verschiebbar ist, vorgestellten Variationen sinngemäß auch für das Verfahren zum Erfassen einer Außenkontur eines Objekts mittels des Magnetresonanztomographen, dessen Patientenliege in Längsrichtung in die zwei gegenüberliegende Extrempositionen „vordere“ und „hintere“ verschiebbar ist. Insbesondere sind die beiden Ausführungsformen der Verfahren auch kombinierbar.
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Eine mögliche Ausführungsform der Erfindung weist ein Computerprogrammprodukt auf, welches direkt in einen Prozessor einer programmierbaren Steuerung ladbar ist, mit Programmcode-Mitteln, um alle Schritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betrieb eines Magnetresonanztomographen auszuführen, wenn das Programmprodukt auf der Steuerung ausgeführt wird.
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Eine mögliche Ausführungsform der Erfindung betrifft ein computerlesbares Speichermedium mit darauf gespeicherten elektronisch lesbaren Steuerinformationen, welche derart ausgestaltet sind, dass sie bei Verwendung des Speichermediums in einer Steuerung eines erfindungsgemäßen Magnetresonanztomographen das erfindungsgemäße Verfahren zum Betrieb eines Magnetresonanztomographen durchführen.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Ansicht eines MRT-Systems;
- 2 eine schematische Ansicht eines Transversalschnitts einer Außenkontur eines Objekts;
- 3 eine Überlagerung einer Außenkontur und eines MRT-Bilds;
- 4 die Überlagerung von 3 mit beschnittenem MR-Bild;
- 5 das beschnittene MR-Bild von 4 mit aufgefüllten Bildabschnitten;
- 6 eine Außenkontur mit eingepasstem MR-Bild eines Patienten und
- 7 ein schematisches Blockdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Die nachfolgend näher geschilderten Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dar. In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder ähnliche Elemente. Weiterhin sind die Figuren schematische Darstellungen verschiedener Ausführungsformen der Erfindung. Die in den Figuren dargestellten Elemente sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu dargestellt. Vielmehr sind diese derart wiedergegeben, dass ihre Funktion und ihr Zweck für den Fachmann verständlich werden. Die in den Figuren dargestellten Verbindungen zwischen funktionellen Einheiten oder sonstigen Elementen können auch als indirekte Verbindungen implementiert werden, wobei eine Verbindung drahtlos oder drahtgebunden erfolgen kann. Funktionelle Einheiten können als Hardware, Software oder eine Kombination aus Hard- und Software implementiert werden.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Magnetresonanzsystems (im vorliegenden Dokument auch als Magnetresonanztomograph bezeichnet) vorzugsweise zur verbesserten Strahlentherapieplanung, umfassend eine Magnetvorrichtung 1, eine Bildakquisitionseinrichtung 9 (mit HF-Spule 8 zur MR-Signalaufnahme) und eine Eingabeeinheit 14 sowie eine Ausgabeeinheit 12 mit Anzeigeelement 13. Ein computerlesbares Medium 10 (z.B. DVD, USB-Stick oder dergleichen) ist von der Bildakquisitionseinrichtung 9 verarbeitbar. Insbesondere ist auf dem computerlesbaren Medium 10 ein Computerprogramm gespeichert, mit dem zumindest ein Teil der Schritte des in 7 dargestellten Verfahrens auslösbar beziehungsweise steuerbar sind. Die Bildakquisitionseinrichtung 9 ist dementsprechend ausgelegt, um diese Verfahrensschritte zu steuern beziehungsweise durchzuführen. Dazu kann die Bildakquisitionseinrichtung 9 eine Auswerteeinrichtung 11 sowie eine Steuereinheit 15 aufweisen.
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Das MRT-Gerät und insbesondere die Magnetvorrichtung 1 umfasst im folgenden Beispiel einen Kryostaten 2, in dem sich ein Magnet aus supraleitendem Material befindet. Typischerweise ist ein solcher Kryostat 2 mit flüssigem Helium gefüllt, um den Magneten unter die Sprungtemperatur abzukühlen und in den supraleitenden Zustand zu überführen. Ein supraleitender Magnet ist Voraussetzung, um ein hohes statisches Magnetfeld B0 7 bis zu einer Stärke von mehreren Tesla in einem großen Patiententunnel 3 zu erzeugen. Der Kryostat 2 sowie der Magnet sind typischerweise im Wesentlichen als hohler Zylinder ausgebildet, in dessen hohlem Inneren das statische Magnetfeld B0 7 erzeugt werden kann. Weiterhin weist die Magnetvorrichtung 1 HF-Spulen 8 auf, die den Patiententunnel 3 umgeben. Die HF-Spulen 8 werden typischerweise sowohl zum Senden von Anregungssignalen als auch zum Empfangen von MR-Signalen verwendet.
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Der Patient 5 (allgemein: ein zu untersuchendes Objekt, ggf. ein Phantom) wird zur Untersuchung mit dem MRT-Gerät durch eine Patientenliege 4 in den Patiententunnel 3 gefahren. Um ein tomographisches Bild mit dem MRT-Gerät 1 vom Patienten 5 aufzunehmen und ihn dazu in geeigneter Weise zu bewegen, besitzt die Patientenliege eine Bewegungseinrichtung 6, mit der sie in Längsrichtung z des Patiententunnels 3, aber auch senkrecht dazu in Transversalrichtung x bewegbar ist. Gegebenenfalls ist auch eine Bewegung mittels der Bewegungseinrichtung 6 in y-Richtung eines kartesischen Koordinatensystems (x-y-z) möglich.
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2 zeigt schematisch einen Transversalschnitt in der x-y-Ebene durch einen Patienten 5. Der Patient 5 besitzt an der Schnittstelle, d. h. in der entsprechenden Schicht, eine Außenkontur 20. Diese besteht aus einem linken Teil 21 der Außenkontur und einem rechten Teil 22 der Außenkontur. Innerhalb der Außenkontur 20 ist in 2 ein Hochauflösungsbereich 23 (Sweet Spot) eingezeichnet. Der Hochauflösungsbereich 23 kann annähernd kugelförmig, zylinderförmig, würfelförmig oder quaderförmig sein. Beispielsweise besitzt er eine Kantenlänge von 35 cm.
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Aus 2 ist das Problem zu erkennen, dass die Außenkontur 20 nicht in dem Hochauflösungsbereich 23 liegt. Dadurch wird die Außenkontur 20 bei einer MR-Aufnahme in vielen Fällen nicht ausreichend genau dargestellt.
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Hier setzt nun die vorliegende Erfindung an und es wird vorgeschlagen, eine (schnelle) Bildaufnahme in das Sequenzprotokoll der Bildaufnahmeeinrichtung aufzunehmen, bei der sich die Patientenliege 4 beispielsweise von links nach rechts bewegt und dabei eine linke Extremposition und eine rechte Extremposition einnimmt. In 2 ist die linke Extremposition 24 gestrichelt eingezeichnet. Wie zu erkennen ist, verläuft nun ein rechter Teil 22 der Außenkontur (zumindest teilweise) durch den Hochauflösungsbereich 23. Dadurch kann zumindest der rechte Teil 22 der Außenkontur (soweit im Sweet Spot) mit Hilfe der MR-Bildgebung sehr genau dargestellt werden.
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In ähnlicher Weise kann der Patient in eine in 2 der Übersicht halber nicht dargestellte rechte Extremposition mittels der Patientenliege 4 bewegt werden. In dieser rechten Extremposition verläuft vorzugsweise der linke Teil 21 der Außenkontur (zumindest teilweise) durch den Hochauflösungsbereich 23. Somit kann zumindest der linke Teil 21 der Außenkontur (soweit im Sweet Spot) sehr genau dargestellt werden.
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Die in beiden Extrempositionen akquirierten Bilder können nun automatisch oder teilautomatisch mit Hilfe der Bildakquisitionseinrichtung 9 zusammengesetzt werden. Das Zusammensetzen kann anhand von Landmarken (z. B. Knochen) erfolgen, wodurch eine sehr genaue Außenkontur 20 des Patienten gewonnen werden kann.
Im Einzelnen wird der Patient 5 von der Mitte heraus oder von einer Extremposition in die andere Extremposition verschoben, so dass sich die linke oder rechte Außenfläche des Patienten (zumindest teilweise) im Hochauflösungsbereich 23 des statischen Hauptmagnetfelds 7 und des Gradientensystems befindet. Dies gewährleistet eine minimale Verzerrung und eine exakte Darstellung des entsprechenden Bereichs der Körperkontur bei voller Auflösung. Anschließend wird eine weitere Bildaufnahme am gegenüberliegenden Ende, also in der anderen Extremposition durchgeführt, um beide Seiten des Patienten mit hoher geometrischer Genauigkeit abzubilden. Die beiden Bilder werden sodann zusammengefügt, wobei auch die Überlappungen der Bilder berücksichtigt werden.
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Um Verzerrungen durch BO-Inhomogenitäten (aufgrund von Inhomogenitäten des statischen Hauptfelds 7 oder aufgrund von BO-Suszeptibilitätsartefakten) weiter zu reduzieren, wird die (schnelle) Bildakquisition vorzugsweise mit einer sehr hohen Auslesebandbreite (> 100 Hz pro Pixel) durchgeführt. Darüber hinaus wird eine 3D-Sequenz zur Anregung eines gesamten Blocks bevorzugt, da in diesem Fall Verzerrungen aufgrund von BO-Inhomogenitäten nur in Ausleserichtung auftreten und nicht in Richtung der Schichtauswahl wie bei 2D-Sequenzen.
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Vor jedem der beiden Scans in den Extrempositionen sollte ein separates Shimming-Verfahren zum Ausgleich von B0-Inhomogenitäten durchgeführt werden. Daher wird das Anpassungsvolumen, das den für die Berechnung des Shim-Stroms verwendeten Regionen entspricht, um diejenige Seite des Patienten herum positioniert, die gerade zum Ermitteln der Körperkontur beziehungsweise Außenkontur gescannt wird.
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Aus technischer Sicht kann der Körperkonturscan entweder vor oder nach dem Rest des Protokolls der MRT-Bildakquisition durchgeführt werden. Vorzugsweise wird er zu Beginn durchgeführt, um die Zuordnung der klinischen Scans (Untersuchungsbilder) zu erleichtern.
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Das oben beschriebene Verfahren kann mit einer Patientenliege durchgeführt werden, die nicht nur in der Lage ist, den Patienten auf herkömmliche Weise in z-Richtung in den Patiententunnel 3 hinein- und herauszufahren, sondern auch transversale Bewegungen (x-Richtung) innerhalb des Patiententunnels 3 zulässt. Alternativ könnte der Patient 5 auf einer schwimmenden Liege positioniert werden, die generell Verschiebungen in der x-z-Ebene ermöglicht. Wenn die Bewegungen der Patientenliege nicht genau kontrolliert werden können, sollten sich die beiden aufgenommenen Bilder überlappen, und im Bereich der Überlappung sollte eine lokale, starre Registrierung (Landmarke) durchgeführt werden.
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Alternativ oder zusätzlich kann der Patient also in z-Richtung verschiebbar sein, um zwei in z-Richtung verschobene Bilder (ggf. anstatt eines linken/rechten in x-Richtung verschobenen Bilds) aufzunehmen. Somit könnte man FOV-Begrenzungen in z-Richtung kompensieren.
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Insbesondere bei Anwendungen im Abdomen, im Becken oder im Thorax kann eine angemessene Berücksichtigung von Atembewegungen erforderlich sein. Dabei kann ein schneller Konturscan mit Hilfe einer bewegungsrobusten nichtkartesischen Radialtrajektorie während der freien Atmung durchgeführt werden. Im Vergleich zu konventionellen kartesischen Sequenzen, die unter Bewegungsartefakten leiden, erscheinen Bewegungsartefakte in Bilder von radialen Sequenzen in Form von weniger auffälligen Unschärfen. Eine höhere Genauigkeit der Körperkontur kann erreicht werden, indem die radiale Sequenz, die während der freien Atmung angewandt wird, mit einem respiratorischen „Motion Gating“ (Bewegungsmanagement) kombiniert wird. Dies ermöglicht die Berechnung der äußeren Körperkontur in einer bestimmten Atmungsphase beziehungsweise die Schätzung von 4D-Körperkonturbildern (drei räumliche Dimensionen und eine Zeitdimension). Alternativ können die Patienten angewiesen werden, während einer konventionellen, kartesischen Bildaufnahme den Atem anzuhalten (ein- oder ausatmen). Um die für die Behandlungsplanung beispielsweise einer Strahlungstherapie benötigen Informationen anhand anatomischer MR-Simulationsbilder zu erhalten, sind in der Regel zwei Arbeitsschritte erforderlich, die im Zusammenhang mit den 3 bis 5 nun erläutert werden. Ausgangspunkt ist ein anatomisches MR-Bild 25, das eine geringe geometrische Genauigkeit und einen Auflösungsverlust in den Randbereichen aufweist. Seine Außenkontur entspricht nicht der tatsächlichen Außenkontur 20 des Objekts beziehungsweise des Patienten 5. In dem Beispiel der 3 bis 5 ist die Außenkontur 20 im Gegensatz zum Beispiel von 2 oval gewählt. Die tatsächliche genaue Außenkontur 20 wird mit dem oben beschriebenen Verfahren ermittelt. Das anatomische MR-Bild 25 und die tatsächliche Außenkontur 20 werden beispielsweise mittels Landmarken zueinander ausgerichtet, wie dies 3 zeigt. In diesem Fall ergeben sich überstehende Bildbereiche 26, in denen das anatomische MR-Bild 25 über die Außenkontur 20 hinausragt. Außerdem ergeben sich Lücken 27, in denen das anatomische MR-Bild 25 nicht bis zur Außenkontur 20 reicht.
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Das anatomische MR-Bild weist also Grenzbereiche, d. h. überstehende Bildbereiche 26 auf, die fälschlicherweise als Gewebe (Fett oder Wasser) statt als Luft dargestellt werden.
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Daher erfolgt zunächst eine Beschneidung des anatomischen MR-Bilds 25, wie sie in 4 dargestellt ist. Die überstehenden Bildbereiche 26 sind abgeschnitten beziehungsweise gelöscht. Somit wird die Bildinformation auf die genaue Außenkontur 20 beschränkt.
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Da es in den anatomischen MR-Bildern 25 auch Randbereiche (Lücken 27) geben kann, die fälschlicherweise als Luft statt als Gewebe (Fett oder Wasser) dargestellt werden, wird in einem zweiten Schritt eine Fülloperation durchgeführt. Dadurch werden die verbleibenden Lücken 27 zwischen dem akquirierten anatomischen MR-Bild 25 und der ermittelten Außenkontur 20 gemäß 5 gefüllt. Vorzugsweise werden diese Lücken mit fettäquivalenten Voxeln aufgefüllt, da dies der wahrscheinlichere Gewebetyp ist, der sich unter der Haut befindet. Aus dosimetrischer Sicht sind die Unterschiede in der Röntgenabsorption zwischen Gewebetypen wie Wasser und Fett gering und können angesichts der Vorteile, die die genauen Konturen bei der Behandlungsplanung bieten, vernachlässigt werden.
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Zur Verdeutlichung zeigt 6 eine tatsächliche MR-Aufnahme 28. Die Außenkontur dieser tatsächlichen MR-Aufnahme 28 ist ungenau. Daher wird die Außenkontur 20 des Patienten separat ermittelt, wie dies oben beschrieben ist. Im vorliegenden Beispiel wird die Außenkontur 20 in der Form der Außenkontur von 2 gewählt. Die zwischen der Außenkontur 20 und der tatsächlichen MR-Aufnahme 28 gelegenen Voxel sollten mit fettäquivalenten Voxeln aufgefüllt werden.
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7 stellt schematisch ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens dar. Das Verfahren dient zum Erfassen einer Außenkontur eines Objekts, z. B. eines Patienten, mittels eines Magnetresonanztomographen, welcher einen Patiententunnel 3, der eine Längsrichtung aufweist und in den das Objekt eingeführt ist, sowie eine Patientenliege 4, mit der das Objekt in der Längsrichtung in dem Patiententunnel 3 bewegbar ist, aufweist. In einem ersten Schritt S1 wird die Patientenliege 4 bezogen auf die Längsrichtung z in den Patiententunnel 3 in transversaler Richtung x in eine transversale Extremposition bewegt. Beispielsweise ist die transversale Bewegung in x-Richtung hardwaretechnisch oder softwaretechnisch in beide entgegengesetzten Richtungen durch entsprechende Extrempositionen, nämlich eine linke Extremposition und eine rechte Extremposition begrenzt. Beispielsweise wird in Schritt S1 die Patientenliege in die linke transversale Extremposition bewegt. In einem optionalen Schritt S2 folgt ein Ausgleich (Shimming) des Gleichfelds, so dass in dieser Extremposition des Patienten ein homogenes B0-Feld erzielt werden kann.
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In einem anschließenden Schritt S3 wird ein rechtes Bild einschließlich eines rechten Teils einer Außenkontur des Objekts auf der Patientenliege in der linken Extremposition akquiriert. Falls der aufzunehmende Bereich des Objekts beziehungsweise Patienten durch Atmung bewegt wird, kann es günstig sein, die Akquisition nur bei einer bestimmten Atemphase φ durchzuführen. Diese Atemphase φ wird beispielsweise durch die Steuereinheit 15 bereitgestellt.
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In einem Schritt S4 wird nun die Patientenliege nach rechts in transversaler Richtung in ihre rechte transversale Extremposition bewegt. Optional kann auch hier ein Ausgleich des Gleichfelds zur Erhöhung von dessen Homogenität in Schritt S5 erfolgen.
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In dieser rechten transversalen Extremposition wird nun gemäß Schritt S6 ein linkes Bild einschließlich eines linken Teils der Außenkontur des Objekts auf der Patientenliege akquiriert. Es liegt nun ein linker Teil und ein rechter Teil der Außenkontur des Objekts vor. Diese beiden Teile können in einem Schritt S7 zu einer gesamten Außenkontur des Objekts zusammengefügt werden.
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Nun kann in einem Schritt S8 ein anatomisches MR-Bild mit der gesamten Außenkontur überlagert werden. Sollte bei dieser Überlagerung ein Teil des anatomischen MR-Bilds außerhalb der gesamten Außenkontur liegen, so wird dieser außenliegende Bildabschnitt beschnitten beziehungsweise gelöscht.
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Umgekehrt, wenn bei der Überlagerung des anatomischen MR-Bilds mit der gesamten Außenkontur Lücken entstehen, können sie in Schritt S9 gefüllt werden. Vorzugsweise werden sie mit wasseräquivalenten oder fettäquivalenten Voxeln beziehungsweise Pixeln gefüllt.
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Das so erhaltene vorzugsweise dreidimensionale MR-Bild, das gegebenenfalls beschnitten und/oder synthetisch gefüllt ist, kann als Grundlage zur Erstellung eines Therapieplans gemäß Schritt S10 für eine Strahlentherapie verwendet werden.
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In vorteilhafter Weise ist das oben dargestellte Verfahren zum Ermitteln einer Außenkontur eines Objekts robust und schnell in der Anwendung. Außerdem minimiert es Fehler, die durch das Unbehagen der Patienten entstehen. Es gibt Sicherheit, wenn klinische Routinen reine MR-Arbeitsabläufe enthalten sollen. Insbesondere sind auch bei großen Patienten keine zusätzlichen, teuren Oberflächenmonitoring-Geräte erforderlich. Da die CT-Erfassung umgangen wird, gelten die bekannten Vorteile einer Simulation mit nur einer Bildgebungsmodalität.