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Die Erfindung bezieht sich auf ein Antriebsgehäuse für ein wenigstens teilweise elektrifiziertes Kraftfahrzeug, umfassend ein Motorgehäuse zur Aufnahme einer elektrischen Maschine und ein Elektronikgehäuse zur Aufnahme einer Leistungselektronik.
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Die Erfindung bezieht sich weiter auf eine Steckersockel-Baueinheit, umfassend
- - ein elektrisch isolierendes, topfartiges Sockelgehäuse und
- - eine einerseits in den Innenraum des Sockelgehäuses ragende und andererseits dessen Topfboden durchsetzende, elektrisch leitfähige Steckersockelseele
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Gattungsgemäße Antriebsgehäuse sind bekannt aus der
US 2020/0290451 A1 . Gattungsgemäße Steckersockel-Baueinheiten sind bekannt aus der KR 10-2020-0003605 A.
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Wenigstens teilweise elektrifizierte Kraftfahrzeuge, d.h. reine Elektro- oder HybridFahrzeuge, verfügen über eine leistungsstarke elektrische Maschine, zu deren Betrieb hohe Ströme benötigt werden. Diese werden typischerweise von einer Traktionsbatterie an eine Leistungselektronik geliefert, dort bedarfsgerecht konditioniert und an die elektrische Maschine weitergeleitet. Aufgrund der unterschiedlichen Umgebungsanforderungen sind die elektrische Maschine und die Leistungselektronik typischerweise in unterschiedlichen Gehäusen, nämlich dem Motorgehäuse bzw. dem Elektronikgehäuse, untergebracht. Dabei ist es jedoch bekannt, beide Gehäuse als Teilgehäuse eines integrierten Antriebsgehäuses zu gestalten. So ist es aus der oben genannten, gattungsbildenden Druckschrift bekannt, dass Elektronikgehäuse als abgeschlossene Einheit koaxial innerhalb eines im wesentlichen zylindrischen Motorgehäuses und insbesondere innerhalb des Rotors der elektrischen Maschine zu positionieren. Aus der
US 6,323,613 B1 , der
DE 10 2004 013 578 A1 und der
DE 10 2015 220 852 A1 ist es hingegen bekannt, das Elektronikgehäuse als einen äußeren Aufsatz auf die Mantelfläche des Motorgehäuses auszubilden. Die Integration beider Teilgehäuse in einem gemeinsamen Antriebsgehäuse hat den Vorteil kurzer Wege zwischen der Leistungselektronik und der elektrischen Maschine, die mittels starrer Stromschienen aus gut leitfähigem Metall mit großem Querschnitt überbrückt werden können, um eine niederohmige Verbindung zu schaffen, an der nur eine geringe Verlustleistung anfällt. Dies ist insbesondere im Hinblick auf die dadurch entstehende Wärme von Bedeutung. Im Umfeld der elektrischen Maschine sind ohnehin vergleichsweise hohe Temperaturen zu erwarten; andererseits sind die elektronischen Komponenten der Leistungselektronik nur bedingt thermisch belastbar. Die integrierte Gehäusegestaltung kann in diesem Zusammenhang vorteilhaft genutzt werden, um mittels zur Kühlung der elektrischen Maschine ohnehin erforderlicher Kühlstrukturen auch Wärme aus dem Elektronikgehäuse abzuführen. Die vorgenannten Druckschriften offenbaren hierzu unterschiedliche Ansätze.
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Als problematisch erweist sich jedoch der Anschluss der typischerweise entfernt angeordneten Traktionsbatterie an die Leistungselektronik. Hier sind zum Teil lange, verwinkelte Wege zu überbrücken, was typischerweise mit flexiblen Kabeln bewerkstelligt wird. Es ist ohne weiteres möglich, entsprechende, hochstromgeeignete, niederohmige Kabel zur Verfügung zu stellen. Die Schnittstelle eines solchen Kabels zur Leistungselektronik ist jedoch kritisch. Im Hinblick auf eine Minimierung der Verlustleistung wäre eine stoffschlüssige Verbindung durch Schweißen oder Löten wünschenswert. Dies verbietet sich jedoch im Hinblick auf Reparatur/Austausch und Wartung von Komponenten. Und das nicht nur im Hinblick auf den Arbeits-Komfort für den Monteur, der besagte Löt- oder Schweiß-Schnittstelle lösen bzw. neu erstellen muss; auch im Hinblick auf die Qualitätssicherung sollte die Neuerstellung solcher systemrelevanter Verbindungsstellen allein dem Hersteller überlassen sein. Schraubverbindungen stellen einen Kompromiss zwischen Arbeits-Komfort und Verlustleistung dar. Allerdings hat sich der erzielbare Kompromiss in der Praxis als nicht optimal erwiesen und auch die vorgenannte Qualitätssicherungs-Problematik ist nicht zur Gänze zufriedenstellend gelöst. Die dritte denkbare Verbindungstechnik, nämlich mittels einer Steckverbindung, ist hinsichtlich des Arbeits-Komforts und der Qualitätssicherung im Sinne einer zuverlässigen Reproduzierbarkeit der Verbindungsqualität optimal. Nachteilig ist jedoch die vergleichsweise hohe Verlustleistung. Dies weniger im Hinblick auf den damit verbundenen Energieverlust als vielmehr im Hinblick auf den Wärmeeintrag in das Elektronikgehäuse.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein gattungsgemäßes Antriebsgehäuse derart weiterzubilden, dass eine im Hinblick auf Komfort und Reproduzierbarkeit optimale Anbindung der Traktionsbatterie an die Leistungselektronik möglich ist, ohne dass dies zu einer übermäßigen thermischen Belastung der elektronischen Komponenten im Elektronikgehäuse führen würde.
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Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen hierfür besonders geeigneten Steckersockel-Bausatz zur Verfügung zu stellen.
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Die oben erstgenannte Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 dadurch gelöst, dass in einer ersten Wand des Elektronikgehäuses ein diese durchsetzender Steckersockel mit einem elektrisch isolierenden Sockelgehäuse und einer darin angeordneten, elektrisch leitfähigen Steckersockelseele fixiert ist, welche einstückig in eine Stromschienenanschlusslasche ausläuft, die mittelbar über ein elektrisch isolierendes Wärmeleitpad an einer zweiten Wand des Elektronikgehäuses anliegt.
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Die oben zweitgenannte Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 12 dadurch gelöst, dass die Steckersockelseele jenseits des Topfbodens einstückig in eine als ein steifes Winkelblech ausgebildete Stromschienenanschlusslasche ausläuft, und weiter ein elektrisch isolierendes Wärmeleitpad umfasst ist, welches adhäsiv mit dem freien Schenkel des Winkelblechs verbunden ist.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Zur Optimierung des Arbeits-Komforts einerseits und der reproduzierbaren Verbindungsqualität andererseits setzt die Erfindung auf das Konzept der Steckerverbindung, bei der das Kabel der Traktionsbatterie mit einem Stecker ausgestattet ist, der in oder auf einen elektronikgehäuseseitigen Steckersockel steckbar ist. Das bei jeder Steckerverbindung existente Problem der Verlustleistung und damit der Wärmeentwicklung wird dabei erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die sich quasi verlustleistungsfrei in eine Stromschienenanschlusslasche fortsetzende Steckersockelseele thermisch mit der Wand des Elektronikgehäuses verbunden ist. Dadurch kann im Kontaktbereich zwischen Stecker und Steckersockel anfallende Verlustleistungswärme in unmittelbarer Nähe der Stecker/Sockel-Schnittstelle in die Gehäusewandung dissipiert werden. Diese kann, wie eingangs bereits erläutert, an ein Kühlsystem angeschlossen sein oder, wie bevorzugt vorgesehen und weiter unten an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert, für die Abführung der Steckerwärme spezifische Kühlstrukturen aufweisen. In jedem Fall wird die Wärme durch ihren Eintrag in die Gehäusewandung auf ein vergleichsweise großes Volumen mit großen Grenzflächen zu umgebenden, in der Regel kühleren Strukturen eingeleitet, was einer lokalen Temperaturerhöhung über eine kritische Grenze hinaus entgegenwirkt. Von besonderer Bedeutung ist dabei jedoch, dass die Schnittstelle zwischen Stromschienenanschlusslasche und Elektronikgehäuse-Wand zwar thermisch leitend, elektrisch jedoch isolierend ausgestaltet sein muss, um einen Kurzschluss zu verhindern. Erfindungsgemäß ist daher vorgesehen, zwischen der Stromschienenanschlusslasche und der Wand des Elektronikgehäuses ein elektrisch isolierendes Wärmeleitpad zu positionieren. Wärmeleitpads, insbesondere solche mit elektrisch isolierenden Eigenschaften, sind als dem Fachmann bekannte Standardbauteile erhältlich (vgl. z.B. https://de. wikipedia. org/wiki/waermeleitpad).
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Bevorzugt ist die Stromschienenanschlusslasche als ein steifes Winkelblech ausgebildet, dessen freier, d. h. nicht unmittelbar an die Steckersockelseele angebundener Schenkel, an dem Wärmeleitpad anliegt. Durch die steife Ausbildung der Anschlusslasche kann dieser eine Doppelfunktion zugewiesen werden, nämlich einerseits als Niederhalter für das Wärmeleitpad und andererseits als Widerlager für eine Schraubverbindung mittels derer eine Stromschiene, die Komponenten der Leistungselektronik untereinander und mit der elektrischen Maschine verbindet, angeschlossen werden kann. Man beachte, dass diese Schraubverbindung bei typischen Reparatur- und Wartungsarbeiten nicht gelöst werden muss. Sie kann vielmehr rein herstellerseitig vor dem Verschließen und ggf. Versiegeln des Elektronikgehäuses unter Beachtung höchster Qualitätssicherheitsstandards fixiert und gesichert werden.
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Bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass der freie Schenkel des Winkelblechs einen drehfest an ihm fixierten Gewindebolzen trägt. Dieser kann dafür genutzt werden, dass er einen Durchbruch einer Stromschiene durchsetzt und eine Fixierungsmutter trägt, mittels welcher die Stromschiene in Presskontakt mit der Stromschienenanschlusslasche fixiert ist.
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Alternativ kann vorgesehen sein, dass das Winkelblech eine drehfest mit ihm verbundene Gewindebuchse trägt und diese - besonders bevorzugt - an einer vom angebundenen Schenkel des Winkelblechs abragende Buchsenhaltelasche fixiert ist. Die Gewindebuchse kann dafür genutzt werden, dass in sie eine einen Durchbruch einer Stromschiene durchsetzende Fixierungsschraube eingeschraubt ist, mittels welcher die Stromschiene in Presskontakt mit der Stromschienenanschlusslasche fixiert ist.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass die erste Wand und die zweite Wand unterschiedliche Wände des Elektronikgehäuses sind, die in einem in etwa rechten Winkel zueinander stehen. Mit anderen Worten ist der Steckersockel des erfindungsgemäßen Antriebsgehäuses in einem Eckbereich des Elektronikgehäuses angeordnet. Bspw. kann das Sockelgehäuse in einem Durchbruch einer Seitenwand des Elektronikgehäuses fixiert sein und sich die Stromschienenanschlusslasche über das Wärmeleitpad an der Bodenwand des Elektronikgehäuses abstützen. Der Fachmann wird verstehen, dass sich Begriffe wie „Seite“ und „Boden“ etc. in diesem Zusammenhang auf die Position und Orientierung im bestimmungsgemäß endmontierten Kraftfahrzeug beziehen. Es sind jedoch auch Konstruktionen denkbar, bei denen die hier als „erste“ und „zweite“ Wand bezeichneten Wände von ein und dieselben Wand gebildet sind.
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Es hat sich als günstig erwiesen, wenn das Sockelgehäuse in einem Durchbruch der ersten Wand fixiert ist und sich über einen nach elektronikgehäuseeinwärts gerichteten Stützfuß - vorzugsweise mittelbar - über das Wärmeleitpad an der zweiten Wand abstützt. Damit wird ein weiterer Niederhalter für das Wärmeleitpad geschaffen, welches nun sowohl durch die Stromschienenanschlusslasche als auch den Stützfuß gegen die zweite Wand des Elektronikgehäuses, insbesondere gegen dessen Boden gepresst wird. Neben den Vorteilen im beschriebenen Endmontagezustand hat diese Ausführungsform auch Vorteile bei der Montage selbst sowie bei deren Vorbereitung, wie weiter unten noch näher beschrieben wird.
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Grundsätzlich ist es gleichgültig, ob Fixierungsmittel zur Fixierung des Sockelgehäuses an der ersten Wand, deren Durchbruch das Sockelgehäuse durchsetzt, oder an der zweiten Wand, an welchem sich das Sockelgehäuse mittels des Stützfußes und/oder der Stromschienenanschlusslasche abstützt, ansetzt. In der Praxis ist jedoch zu bevorzugen, wenn das Sockelgehäuse mittels einer seinen innerhalb des Elektronikgehäuses angeordneten Bereich durchsetzenden Schaubverbindung an der zweiten Wand festgelegt ist. Mit dem Anziehen dieser Schraubverbindung wird nämlich zugleich der Anpressdruck auf das Wärmeleitpad gesteigert. Die einzelnen Komponenten können so bei der Montage vergleichsweise locker eingelegt und erst dann beim Anziehen besagter Schraubverbindung zu einem stabilen Zusammenbau verbunden werden.
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Wie aus dem Stand der Technik grundsätzlich bekannt, ist auch im Kontext der vorliegenden Erfindung bevorzugt vorgesehen, dass das Elektronikgehäuse dem Motorgehäuse benachbart angeordnet ist. Allerdings wird es als besonders günstig angesehen, wenn das Elektronikgehäuse dabei zumindest mit demjenigen Gehäusebereich, in dem der Steckersockel angeordnet ist, das Motorgehäuse seitlich überragt, sodass die zweite Wand des Elektronikgehäuses benachbart und in einem Winkel zu der Außenwand des Motorgehäuses steht. Dieser „Überhang“ ist bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung über eine Mehrzahl von Kühl- und Stützrippen gegen besagte Außenwand des Motorgehäuses abgestützt. Damit ist diejenige, zweite Wand des Elektronikgehäuses, an welche die in der Steckerverbindung entstehende Verlustleitungswärme abgeführt wird, von Umgebungsluft umspült. Die Weiterleitung der Wärme und ihre Abführung an die Umgebungsluft wird durch die genannten Kühl- und Stützrippen verstärkt.
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Zur Optimierung der Montage hat sich eine erfindungsgemäße Steckersockel-Baueinheit als besonders günstig erwiesen. Diese umfasst das Sockelgehäuse und die erfindungsgemäß in ein steifes Winkelblech, nämlich die Stromschienenanschlusslasche, auslaufende Steckersockelseele sowie zusätzlich bereits das elektrisch isolierende Wärmeleitpad. Letzteres ist erfindungsgemäß adhäsiv mit dem freien Schenkel des Winkelblechs verbunden. Realisierbar ist eine derart vormontierte Baueinheit durch eine selbstklebende Ausgestaltung des Wärmeleitpads, die dem Fachmann grundsätzlich bekannt ist. Eine solche Vormontage erlaubt es nämlich, statt das Wärmeleitpad einzeln zu positionieren und erst bei der Verschraubung des Sockelgehäuses zu fixieren und dabei die elektrische Isolierung einerseits und die thermische Ankopplung andererseits zu realisieren, die gesamte bereits korrekt relativpositionierte Baueinheit einzusetzen und als solche zu fixieren. Montagefehler, die zu einer suboptimalen thermischen Anbindung oder - schlimmstenfalls - zu einer elektrisch leitenden Verbindung der Stromschienenanschlusslasche mit dem Elektronikgehäuse führen könnten, werden zuverlässig vermieden. In diesem Kontext zeigt sich zudem ein weiterer Vorteil der oben bereits genannte Ausführungsform mit einem vom Sockelgehäuse nach elektronikgehäuseeinwärts abragenden Stützfuß. Konkret ist bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass das Wärmeleitpad zusätzlich adhäsiv mit einem von dem Topfboden abragenden und in der Ebene des freien Schenkels des Winkelblechs endenden Stützfuß verbunden ist. Mit anderen Worten ist also das selbstklebende Wärmeleitpad sowohl mit dem freien Schenkel der Stromschienenanschlusslasche als auch mit dem Stützfuß verbunden, was seine sichere Fixierung innerhalb der Baueinheit garantiert und ein Abknicken oder Aufrollen von Ecken des Wärmeleitpads oder gar ein Abfallen des Wärmeleitpads zuverlässig verhindert.
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Um diese bevorzugte Relativpositionierung der Elemente der erfindungsgemäßen Baueinheit auch während längerer Transportwege oder einer längeren Lagerung sicherzustellen, ist eine ganz besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Steckersockelbaueinheit gekennzeichnet durch eine sie umgebende Blisterverpackung, die die Relativposition des Wärmeleitpads zu den übrigen Komponenten der Baueinheit sichert.
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Diese Blisterverpackung kann dann bis unmittelbar vor der Montage der Steckersockelbaueinheit als stützende Hülle an dieser verbleiben. Die Zeitspanne zwischen dem Abziehen der Hülle und dem Einsetzen der Baueinheit in das Elektronikgehäuse ist damit extrem kurz und unter ständiger Überwachung der (menschlichen oder automatisierten) Monteurseinheit, sodass das Fehlerpotential minimiert wird.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden, speziellen Beschreibung und den Zeichnungen.
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Es zeigen:
- 1: Eine Schnittdarstellung des Steckersockelbereichs eines erfindungsgemäßen Antriebsgehäuses,
- 2: eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Steckersockel-Bausatzes,
- 3: der Bausatz von 2, eingebaut in eine Unterschale des Elektronikgehäuses des erfindungsgemäßen Antriebsgehäuses,
- 4: eine bereichsweise Außenansicht eines erfindungsgemäßen Antriebsgehäuses sowie
- 5: eine zu 2 alternative Gestaltung eines erfindungsgemäßen Steckersockel-Bausatzes im eingebautem Zustand.
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Gleiche Bezugszeichen in den Figuren weisen auf gleiche oder analoge Elemente hin. Die Figuren sollen nachfolgend, soweit nicht im Einzelfall auf eine spezielle davon Bezug genommen wird, gemeinsam beschrieben werden.
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1 zeigt als Schnittdarstellung denjenigen Grenzbereich eines Antriebsgehäuses 10, in welchem dessen Elektronikgehäuse 100 und sein Motorgehäuse 200 aneinander angrenzen. Wie in 4 als Außendarstellung erkennbar, ragt dabei das Elektronikgehäuse 100 balkonartig über das Motorgehäuse 200 hinaus. Bei der dargestellten Ausführungsform ist das Elektronikgehäuse grob quaderförmig ausgebildet, wohingegen das Motorgehäuse 200 grob zylinderförmig ausgebildet ist, weshalb zwischen beiden Gehäuse außen ein spitzwinkliger Zwickel entsteht, auf den weiter unten noch näher einzugehen sein wird.
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In besagtem Grenzbereich weist das Elektronikgehäuse 100 eine Ecke zwischen einer ersten Wand 110 und einer zweiten Wand 120 auf. Bei der dargestellten Ausführungsform ist die erste Wand 110 als eine vertikale Seitenwand und die zweite Wand 120 als ein horizontaler Gehäuseboden ausgebildet. In der ersten Wand 110 ist ein Durchbruch 111 vorgesehen, in welchem ein Steckersockel 300 angeordnet ist, der in 2 nochmals isoliert und perspektivisch gezeigt ist. Der Steckersockel 300 weist ein Sockelgehäuse 310 auf, welches topfartig mit einer Eingangsöffnung 311, einem Topfboden 312 und einem Gehäuse-Innenraum 313 ausgebildet ist. Das Sockelgehäuse 310 durchsetzt den Durchbruch 111 in der ersten Wand 110 des Elektronikgehäuses 100 derart, dass seine Eingangsöffnung 311 von außerhalb des Antriebsgehäuses 10 zugänglich ist, insbesondere zum Einschub eines Steckers, der mit einem Verbindungskabel zu einer nicht dargestellten Traktionsbatterie verbunden sein kann. Im Gehäuseinnenraum 313 erstreckt sich eine elektrisch leitende Gehäusesockelseele 320, die bei eingestecktem Stecker dessen korrespondierende Steckerseele elektrisch kontaktiert. Die Steckersockelseele 320 durchsetzt den Topfboden 312 und geht außerhalb des Steckergehäuses 310 in eine Stromschienenanschlusslasche 330 über. Die Stromschienenanschlusslasche 330 ist, wie insbesondere in den 2 und 3 gut erkennbar, als ein Winkelblech ausgebildet. Im Bereich seines freien Schenkels 331, d. h. seines anders als der angebundene Schenkel 332 nicht unmittelbar in die Steckersockelseele 320 übergehenden Schenkels, ist ein Gewindebolzen 340 drehfest, vorzugsweise formschlüssig fixiert. Der Gewindebolzen 340 dient dazu, eine entsprechende Durchbruchsöffnung in einer nicht dargestellten Stromschiene zu durchsetzen und das Widerlager für eine auf ihn aufgeschraubte Fixierungsmutter darzustellen, mittels welcher besagte Stromschiene gegen den freien Schenkel der Stromschienenanschlusslasche 330 gepresst werden kann, um eine sichere elektrische und mechanische Verbindung zwischen der Steckersockelseele 320 und der Stromschiene (einschließlich der an sie angeschlossenen elektronischen Komponenten) zu realisieren.
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Der freie Schenkel 331 der Stromschienenanschlusslasche 330 liegt mittelbar über ein elektrisch isolierendes Wärmeleitpad 400 an der zweiten Wand 120 des Elektronikgehäuses 100 an. Im Steckerkomplex erzeugte Verlustwärme kann daher in unmittelbarer Nachbarschaft des Erzeugungsortes an das Gehäuse abgegeben werden, ohne dass ein elektrischer Kurzschluss zu befürchten wäre. Das Wärmeleitpad 400 welches naturgemäß eine gewisse Dauerelastizität aufweist, ist durch Anpressung des freien Schenkels 331 gegen die zweite Wand 120 fixiert. Diese Anpressung erfolgt durch eine in den 2 und 3 erkennbare Fixierungsschraube 315, die den Steckersockel 300 im Wesentlichen parallel zur ersten Wand 110 durchsetzt und in ein korrespondierendes Gewinde der zweiten Wand 120 eingeschraubt wird. Um dabei eine großflächige Anpressung des Wärmeleitpads 400 auch außerhalb des freien Schenkels 331 der Stromschienenanschlusslasche 330 zu erzielen, geht vom Sockelgehäuse 310 ein schräg nach elektronikgehäuseeinwärts gerichteter Stützfuß 314 ab, der in der Ebene des freien Schenkels 331 endet und daher ebenfalls zur Anpressung des Wärmeleitpads 400 an die zweite Wand 120 beiträgt.
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In der Außenansicht von 4, die den oben bereits erwähnten Zwickel zwischen dem Motorgehäuse 200 und dem balkonartig über es hinausragenden Elektronikgehäuses 100 zeigt, sind Kühl- und Stützrippen 130 zu erkennen, die sich zwischen der Außenseite der zweiten Wand 120 des Elektronikgehäuses 100 und der Außenwand des Motorgehäuses 200 erstrecken. Diese Kühl- und Stützrippen 130 tragen einerseits zur mechanischen Stabilisierung des erfindungsgemäßen Antriebsgehäuses 10 bei. Zum anderen erlauben sie eine schnelle Abgabe von Wärme an die das Antriebsgehäuse 10 umgebende Luft, insbesondere von im Steckerkomplex erzeugter Verlustleistungswärme, die über die Stromschienenanschlusslasche 330 und das Wärmeleitpad 400 an die zweite Wand 120 des Elektronikgehäuses 100 geleitet wurde.
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5 zeigt eine alternative Ausgestaltung der Stromschienenanschlusslasche 330'. Auch sie ist als ein Winkelblech mit einem freien Schenkel 331' und einem angebundenen Schenkel 332' ausgebildet. Der angebundene Schenkel 332' trägt eine Buchsenhaltelasche 333', an der drehfest eine Gewindebuchse 340' fixiert ist. In diese lässt sich eine Fixierungsschraube eindrehen, die einen Durchbruch in einer anzuschließenden Stromleitschiene durchsetzt, welche auf diese Weise in Presskontakt mit der Stromanschlusslasche 330', insbesondere elektrisch und thermisch leitend und mechanisch stabil fixiert werden kann.
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Natürlich stellen die in der speziellen Beschreibung diskutierten und in den Figuren gezeigten Ausführungsformen nur illustrative Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung dar. Dem Fachmann ist im Lichte der hiesigen Offenbarung ein breites Spektrum an Variationsmöglichkeiten an die Hand gegeben. Insbesondere spielt die konkrete Form der Stecker/Steckersockel-Schnittstelle im Kontext der vorliegenden Erfindung keine Rolle. Auch ist denkbar, dass die bei der gezeigten Ausführungsform als unterschiedliche Wände 110, 120 ausgebildeten Elektronikgehäusewände ein und dieselbe Wand sind, d. h. dass die Stromschienenanschlusslasche 330 über das Wärmeleitpad 400 an derselben Elektronikgehäusewand anliegt, in welcher auch der Durchbruch 111 zur Aufnahme des Sockelgehäuses 310 angeordnet ist. Alternativ zu den Kühl- und Stützrippen 130 ist es auch möglich, hier einen Zweig eines fluidbasierten Kühlsystems der im Motorgehäuse 200 angeordneten elektrischen Maschine entlangzuführen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Antriebsgehäuse
- 100
- Elektronikgehäuse
- 110
- erste Wand von 100
- 111
- Durchbruch in 110
- 120
- zweite Wand von 100
- 130
- Kühl- und Stützrippen
- 200
- Motorgehäuse
- 300
- Steckersockel
- 310
- Sockelgehäuse
- 311
- Eingangsöffnung von 310
- 312
- Topfboden von 310
- 313
- Innenraum von 310
- 314
- Stützfuß
- 315
- Fixierungsschraube
- 320
- Steckersockelseele
- 330, 330'
- Stromschienenanschlusslasche
- 331, 331'
- freier Schenkel von 330
- 332, 332'
- angebundener Schenkel von 330
- 333'
- Buchsenfixierungslasche
- 340, 340'
- Gewindebolzen
- 400
- Wärmeleitpad
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 20200290451 A1 [0003]
- US 6323613 B1 [0004]
- DE 102004013578 A1 [0004]
- DE 102015220852 A1 [0004]