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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrassistenzsystems eines Kraftfahrzeugs, wobei in einem Verfahrensschritt Bilddaten der Umgebung des Kraftfahrzeugs ausgewertet werden, um eine Lichtsignalanlage zu ermitteln, wobei die Lichtsignalanlage wenigstens eine Leuchtvorrichtung mit zumindest einer ersten Lichtquelle und zumindest einer zweiten Lichtquelle aufweist, wobei mittels der ersten Lichtquelle ein für das menschliche Auge wahrnehmbares optisches Signal ausgebbar ist, wobei eine Evaluation erfolgt hinsichtlich einer codierten Information, welche mittels der zweiten Lichtquelle übermittelbar ist. Weiterhin ist eine Vorrichtung vorgesehen, die eingerichtet ist, das Verfahren auszuführen.
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Stand der Technik
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Für viele Fahrerassistenzfunktionen sowie für teil- und hochautomatisiertes Fahren müssen Lichtsignalanlagen (insb. Ampeln) korrekt identifiziert werden. Häufig werden hierzu optische Systeme (Kameras, Videosysteme) mit entsprechender Bildverarbeitung verwendet. In aktuellen Systemen ist die Erkennung der Lichtsignalanlagen basierend auf reiner Bildverarbeitung häufig sehr fehleranfällig. In städtischen Gebieten mit vielen Lichtquellen können Lichtsignalanlagen häufig nicht korrekt erkannt werden. Es werden zum Teil auch andere Objekte fälschlicherweise als Lichtsignalanlagen erkannt. An großen Kreuzungen mit mehreren Lichtsignalen, die unterschiedliche Zustände annehmen können, ist es außerdem schwierig, das richtige Signal für den eigenen Fahrweg zu erkennen.
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Es finden sich bereits Ansätze, hier mit Datenkommunikation über Funk oder Mobilfunk eine Kommunikation von der Lichtsignalanlage zu Fahrzeugen zu ermöglichen („X-to-Car“). Dies braucht sowohl eine entsprechende Erweiterung der Lichtsignalanlage zum funkbasierten Datenversand als auch eine entsprechende Empfangsvorrichtungen im Fahrzeug.
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Aus dem Stand der Technik ist weiterhin bspw. die Patentanmeldung
DE 10 2011 084 613 A1 der Anmelderin bekannt. Diese Schrift betrifft ein Verfahren zum Erkennen einer Straßenbeleuchtung, wobei bei dem Verfahren zum Erkennen einer Straßenbeleuchtung wird an einer Straßenoberfläche reflektiertes Licht mit einer Kamera aufgenommen und eine zeitliche Modulation der Helligkeit des reflektierten.
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Offenbarung der Erfindung
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Vorteilhaft ermöglicht hingegen das erfindungsgemäße Verfahren sowie Vorrichtung ein sicheres und valides Erkennen von Lichtsignalanlagen auf optischen Signalen. Eine zusätzliche Empfangsvorrichtung im Fahrzeug ist hierbei nicht notwendig. Ermöglicht wird dies gemäß der Erfindung durch die in den unabhängigen Patentansprüchen angegebenen Merkmale. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
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Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrassistenzsystems eines Kraftfahrzeugs vorgesehen, wobei in einem Verfahrensschritt Bilddaten der Umgebung des Kraftfahrzeugs ausgewertet werden, um eine Lichtsignalanlage zu ermitteln, wobei die Lichtsignalanlage wenigstens eine Leuchtvorrichtung mit zumindest einer ersten Lichtquelle und zumindest einer zweiten Lichtquelle aufweist, wobei mittels der ersten Lichtquelle ein für das menschliche Auge wahrnehmbares optisches Signal ausgebbar ist, wobei eine Evaluation erfolgt hinsichtlich einer codierten Information, welche mittels der zweiten Lichtquelle übermittelbar ist.
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Hierunter wird verstanden, dass das Verfahren mittels einer dafür eingerichteten Vorrichtung in dem Kraftfahrzeug ausgeführt werden kann. Im Rahmen des Verfahrens können bspw. mittels einer Videokamera Bilder der Umgebung des Kraftfahrzeugs erzeugt werden. Diese Bilder werden ausgewertet, um darin eine für das Fahrzeug relevante Lichtsignalanlage (bspw. Ampel) zu identifizieren. Bei der Ermittlung der Lichtsignalanlage werden die Bilddaten erfindungsgemäß dahin gehend analysiert, ob eine codierte Information erkannt wird, welche bspw. mittels der zweiten Lichtquelle von der Lichtsignalanlage übermittelt wird.
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Vorzugsweise weist die solche Lichtsignalanlage drei Leuchtvorrichtungen auf, von denen jede Leuchtvorrichtung eine Vielzahl an ersten Lichtquellen und zweiter Lichtquellen umfasst. Als Lichtquellen können bspw. LEDs verwendet werden. Die ersten Lichtquellen der jeweiligen Leuchtvorrichtung können ein für das menschliche Auge wahrnehmbares optisches Signal ausgeben, insbesondere können sie ein farbig unterscheidbares Leuchtsignal ausgeben (bspw. grün, gelb, rot, als Signal für die jeweilige Ampelphasen) Die zweiten Lichtquellen können bspw. ein für das menschliche Auge nicht wahrnehmbares optisches Signal ausgeben, bspw. können Sie eine simultanes und/oder sequenzielles Leuchtmuster erzeugen, welches nur von einem Videosystem erkannt werden kann. In diesem Sinne kann das Verfahren zur Ermittlung und Identifikation von mehreren Information bzgl. einer Lichtsignalanlage verstanden werden, wobei eine erste Information (bspw. Ampelsignal „Grün“ oder „Gelb“ oder „Rot“) mittels einer ersten Lichtquelle ausgegeben wird sowie eine zweite Zusatz-Information (bspw. zeitliche Dauer bis zum Phasenwechsel) mittels einer zweiten Lichtquelle ausgegeben wird. Mittels der codierten, bzw. decodierten Information kann also nicht nur eine Evaluierung der erkannten Lichtsignalanlage erfolgen, sondern es können auch weiterführende Informationen übermittelt werden, aus denen das jeweilig Fahrzeug die Relevanz der Lichtsignalanlage für seine aktuelle Situation und bevorstehende Fahraufgabe beurteilen kann.
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Als Fahrassistenzsystem soll insbesondere ein System zur Unterstützung sowie Ausführung eines teilautomatisierten Fahrens verstanden werden, insbesondere ein Assistenzsystem zur Ausführung eines automatisierten Fahrmanövers, bspw. eines Automatisierten Bremsvorgangs, sowie ein Assistenzsystem zur automatisierten Regelung der Längsführung. Selbstverständlich kann unterm einen Fahrassistenzsystem auch ein System zur Ausführung eines hochautomatisierten Fahrens verstanden werden, d.h. ein System zur eigenständigen Ausführung einer Fahraufgabe.
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In einem vorteilhaften weiteren Verfahrensschritt erfolgt eine Ermittlung der Bilddaten, insbesondere mittels eines Videosystems. In einem weiteren vorteilhaften Verfahrensschritt erfolgt eine Decodierung der codierten Information. In einem alternativen Verfahrensschritt erfolgt eine Ausgabe eines Signals von dem Videosystem, bzw. der Auswertevorrichtung, welche von dem Fahrassistenzsystem weiterverarbeitet werden kann. Hierdurch kann die Informationen bei dem weiteren Betreiben des Fahrassistenzsystems berücksichtigt werden. Vorteilhafterweise wird dabei basierend auf der jeweiligen decodierten Information ein geändertes Signal ausgegeben.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass zur Evaluation der codierten Information eine für das menschliche Auge nicht wahrnehmbare Information analysiert wird.
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Hierunter wird verstanden, dass die Auswertung der Bilddaten dergestalt erfolgt, dass eine mittels der zweiten Lichtquelle übermittelte codierte Information erkannt wird, welche für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar ist. Die codierte Information ist also derart gestaltet ist, dass diese für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar ist. Bspw. kann die codierte Information in einem entsprechenden Lichtwellenlängen-Bereich übermittelt werden. Alternativ oder zusätzlich kann die codierte Information mit einer Frequenz moduliert werden, welche für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar ist. Das Verfahren ist entsprechend ausgestaltet, dass derartige Informationen dennoch wahrgenommen und analysiert werden können. Selbstverständlich ist auch die entsprechende Vorrichtung, bspw. das Videosystem, bzw. der Auswertevorrichtung des Kraftfahrzeugs entsprechend eingerichtet und ausgestaltet sein, eine für das menschliche Auge nicht wahrnehmbare Information zu erkennen. Die Ermittlung und Auswertung der Bilddaten erfolgen also dergestalt, dass eine mittels der zweiten Lichtquelle übermittelte codierte Information, welche für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar ist, erkannt werden können,
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In einer möglichen Ausgestaltung ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass zur Evaluation der codierten Information eine Modulation des Lichtsignals der zweiten Lichtquelle analysiert wird.
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Hierunter wird verstanden, dass in der Analyse überprüft wird, ob eine Modulation der zweiten Lichtquelle vorliegt, bzw. ob ein mittels Modulation der zweiten Lichtquelle erzeugtes moduliertes Lichtsignal erkannt wird. Auf eine codierte Information kann bspw. dann geschlossen werden, wenn eine definierte Modulation des Lichtsignals der zweiten Lichtquelle erkannt wird. Das modulierte Lichtsignal enthält in diesem Sinne der codierten Information, bzw. die Modulation entspricht der Codierung.
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Als Modulation der Lichtquelle, bzw. des Lichtsignals kann bspw. der zeitliche Verlauf des Leuchtprofils angesehen werden. Der zeitliche Verlauf des Leuchtprofils erzeugt in diesem Sinne ein sequenzielles Leuchtmuster. Die Modulation des Lichtsignals kann bspw. durch eine Änderung der Lichtstärke erzielt werden. Hierbei ist vorstellbar, dass die Lichtstärke in einem Zustand 100% beträgt („Licht an“) und in einem zweiten Zustand deaktiviert ist und damit 0% beträgt („Licht aus“). Selbstverständlich ist auch eine Modulation auch durch eine Reduzierung der Lichtstärke auf bspw. 50% im zweiten Zustand denkbar („Licht gedimmt“). Weiterhin ist denkbar, dass eine Reduzierung der Lichtstärke bei alle der zweiten Lichtquellen vorgenommen wird. Alternativ kann eine Reduzierung der Lichtstärke ggf. vorteilhaft dadurch erreicht werden, dass nur bei einem Teil der zweiten Lichtquellen vorgenommen wird eine Reduzierung, bzw. Deaktivierung erfolgt.
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In einer möglichen Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass zur Evaluation der codierten Information eine Modulation des Lichtsignals der zweiten Lichtquelle über die Zeit analysiert wird.
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In einer bevorzugten Ausführung ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass zur Evaluation der codierten Information eine Modulation des Lichtsignals bei wenigstens einer der zweiten Lichtquellen in einem definierten Bereich der Leuchtvorrichtung analysiert wird.
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Hierunter wird verstanden, dass nur in einem bestimmten Bereich der Leuchtvorrichtung eine codierte Information erwartet wird und entsprechend nur dieser Bereich bei der Auswertung hinsichtlich einer erkannten Lichtstärkeveränderung ausgewertet wird. In diesem Sinne wird die codierte Information auf Basis einer erkannten Modulation von wenigstens einer zweiten Lichtquelle nicht vollflächig, sondern nur in einem definierten Bereich einer Leuchtvorrichtung ermittelt.
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In einer alternativen Weiterbildung ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass zur Evaluation der codierten Information eine Modulation des Lichtsignals bei mehreren der zweiten Lichtquellen in mehreren definierten Bereichen der Leuchtvorrichtung analysiert wird.
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Hierunter wird verstanden, dass in bestimmten Bereich der Leuchtvorrichtung eine codierte Information erwartet wird und entsprechend nur diese Bereiche bei der Auswertung hinsichtlich einer erkannten Lichtstärkeveränderung ausgewertet werden. In diesem Sinne wird die codierte Information auf Basis einer erkannten Modulation von wenigstens einer zweiten Lichtquelle nicht vollflächig, sondern nur in definierten Bereichen einer Leuchtvorrichtung ermittelt. Da mehrere definierte Signalflächen der Leuchtvorrichtung ausgebildet sein können, kann vorteilhaft hierdurch eine gleichzeitige Übertragung mehrerer Datenaspekte erfolgen, bzw. mehrdimensionale Signale (bspw. simultan erzeugte Leuchtmuster) zur Übertragung verwendet werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass zur Evaluation der codierten Information eine Modulation des Lichtsignals bei mehreren der zweiten Lichtquellen analysiert wird, ob hierbei ein definiertes Leuchtmuster erkannt wird.
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Die Codierung der Information kann vorteilhafterweise mittels Modulation von mehreren zweiten Lichtquellen erfolgen, welche im Zusammenhang ein definiertes Leuchtmuster erzeugen. Daher wird in den Bilddaten eine Codierung mittels mehrdimensionale Leuchtmuster erwartet und die Leuchtpunkte (sowie deren Modulation) werden entsprechend nicht singulär, sondern ganzheitlich ausgewertet. Die codierte Information wird also auf Basis einer erkannten Modulation von mehreren zweiten Lichtquellen ermittelt, welche im Gesamten ein visuelles Leuchtmuster erzeugen, bspw. eine Leuchtmustervariation über die Zeit erzeugen.
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In einer alternativen Ausführung ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass zur Evaluation der codierten Information eine Modulation des Lichtsignals innerhalb eines gleichmäßiges Leuchtbildes der ersten Lichtquellen und der zweiten Lichtquellen analysiert wird.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass zur Evaluation der codierten Information eine Modulation des Lichtsignals der zweiten Lichtquelle bei einer Leuchtvorrichtung analysiert wird, wobei bei dieser Leuchtvorrichtung die erste Lichtquelle nicht aktiviert ist.
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Hierunter wird verstanden, dass nicht zwingend die erste und zweite Lichtquelle derselben Leuchtvorrichtung aktiviert sein müssen. Vielmehr kann eine erste Lichtquelle einer ersten (bspw. der oberen) Leuchtvorrichtung der Lichtsignalanlage aktiviert sein, um ein erstes Signal zu übertragen. Und gleichzeitig kann mittels einer (oder aller) zweiter Lichtquellen einer zweiten (bspw. der mittleren) Leuchtvorrichtung der Lichtsignalanlage ein codiertes Lichtsignal übertragen werden.
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Daher wird in den Bilddaten eine Codierung mittels der Leuchtvorrichtung, bzw. der Leuchtvorrichtungen erwartet, an welcher aktuell nicht ein für das menschliche Auge wahrnehmbares optisches Signal ausgegeben wird. Die codierte Information wird daher also auf Basis einer erkannten Modulation von einer zweiten Lichtquelle an einer Leuchtvorrichtung ermittelt, bei welcher die erste Lichtquelle nicht aktiviert ist.
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In einer mögliche Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass die codierte Information zumindest einen der folgenden Aspekte darstellt:
- - Identifikation der Lichtsignalanlage;
- - Information über die Fahrspur/Fahrspuren, die von dem jeweiligen Lichtsignal gesteuert werden;
- - Information zum Zustand des Signals, insbesondere Zeitdauer bis zum nächsten Phasenwechsel.
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Dieses Verfahren kann beispielsweise in Software oder Hardware oder in einer Mischform aus Software und Hardware beispielsweise in einem Steuergerät implementiert sein.
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Der hier vorgestellte Ansatz schafft ferner eine Vorrichtung, die ausgebildet ist, um die Schritte einer Variante eines hier vorgestellten Verfahrens in entsprechenden Einrichtungen durchzuführen, anzusteuern bzw. umzusetzen. Auch durch diese Ausführungsvariante der Erfindung in Form einer Vorrichtung, kann die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe schnell und effizient gelöst werden.
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Unter einer Vorrichtung kann vorliegend ein elektrisches Gerät verstanden werden, das Sensorsignale verarbeitet und in Abhängigkeit davon Steuer- und/oder Datensignale ausgibt. Die Vorrichtung kann eine Schnittstelle aufweisen, die hard- und/oder softwaremäßig ausgebildet sein kann. Bei einer hardwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen beispielsweise Teil eines sogenannten System-ASICs sein, der verschiedene Funktionen der Vorrichtung beinhaltet. Es ist jedoch auch möglich, dass die Schnittstellen eigene, integrierte Schaltkreise sind oder zumindest teilweise aus diskreten Bauelementen bestehen. Bei einer softwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen Softwaremodule sein, die beispielsweise auf einem Mikrocontroller neben anderen Softwaremodulen vorhanden sind. Als Vorrichtung kann daher zählen ein Assistenzsystem zur Ausführung eines automatisierten Fahrmanövers, bspw. eines Automatisierten Bremsvorgangs, sowie ein Assistenzsystem zur automatisierten Regelung der Längsführung, eine Umfeld-Erfassungsvorrichtung, insb. eine Kamera, ein zentrales oder dezentrales Steuergerät zur Ansteuerung einer der genannten Vorrichtungen sowie eine Vorrichtung zur Auswertung der Videodaten.
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Selbstverständlich kann auch eine entsprechend eingerichtete Lichtsignalanlage als Vorrichtung im Sinne der Erfindung verstanden werden, wobei die Lichtsignalanlage wenigstens eine Leuchtvorrichtung mit zumindest einer ersten Lichtquelle und zumindest einer zweiten Lichtquelle aufweist, wobei mittels der ersten Lichtquelle ein für das menschliche Auge wahrnehmbares optisches Signal ausgebbar ist und mittels der zweiten Lichtquelle eine codierte Information übermittelbar ist. Alternativ kann auch eine entsprechend ausgestaltete Leuchtvorrichtung als Vorrichtung im Sinne der Erfindung verstanden werden, insbesondere eine Leuchtvorrichtung, bei welcher die signalübertragenden zweiten Lichtquellen in entsprechend definierten Signalflächen angeordnet sind. Alternativ oder zusätzlich soll ein Signalgenerator zur Erzeugung eines entsprechenden Lichtsignals als Vorrichtung im Sinne der Erfindung verstanden werden.
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Von Vorteil ist auch ein Computerprogrammprodukt oder Computerprogramm mit Programmcode, der auf einem maschinenlesbaren Träger oder Speichermedium wie einem Halbleiterspeicher, einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert sein kann und zur Durchführung, Umsetzung und/oder Ansteuerung der Schritte des Verfahrens nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen verwendet wird, insbesondere wenn das Programmprodukt oder Programm auf einem Computer oder einer Vorrichtung ausgeführt wird.
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Ausführungsformen
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Es ist darauf hinzuweisen, dass die in der Beschreibung einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger, technisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Weitere Merkmale und Zweckmäßigkeit der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der beigefügten Figuren.
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Von den Figuren zeigt:
- 1 eine in einem Kraftfahrzeug umgesetzten Ausgestaltung der Erfindung; und
- 2 eine Detaildarstellung einer Leuchtvorrichtung mit einer Vielzahl an ersten Lichtquellen und eine Mehrzahl an zweiten Lichtquellen gemäß einer ersten Ausführung; und
- 3 eine Detaildarstellung einer Leuchtvorrichtung mit einer Vielzahl an ersten Lichtquellen und eine Mehrzahl an zweiten Lichtquellen gemäß einer zweiten Ausführung; und
- 4a eine schematische Darstellung einer möglichen Ansteuerung der zweiten Lichtquellen zur codierten Signalübertragung; und
- 4b eine schematische Darstellung einer alternativen Ansteuerung der zweiten Lichtquellen zur codierten Signalübertragung.
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1 zeigt eine in einem Kraftfahrzeug 1 umgesetzten Ausgestaltung der Erfindung. Das Kraftfahrzeug 1 weist dabei ein Videosystem 2 auf. Mittels des Videosystems 2 werden Bilddaten der Umgebung des Kraftfahrzeugs 1 aufgenommen. Diese Bilddaten werden von einer Auswertevorrichtung 3 mittels einer Auswerte-Software ausgewertet. Hierbei werden Signale generiert und an das Fahrassistenzsystem 4 weitergeleitet. Das Fahrassistenzsystem 4 kann bspw. automatisierte Fahrmanöver ausführen. Auch kann das Fahrassistenzsystem 4 bei Bedarf spezifische Informationen an den Fahrer kommunizieren. Weiterhin ist in 1 eine Lichtsignalanlage 10 gezeigt. Diese Lichtsignalanlage 10 umfasst drei Leuchtvorrichtungen 11. Die oberste Leuchtvorrichtung 11a kann bspw. ein rotes Licht anzeigen. Die mittlere Leuchtvorrichtung 11b kann bspw. ein gelbes Licht anzeigen. Und die untere Leuchtvorrichtung kann ein grünes Licht anzeigen. Weiterhin ist ein Signalgenerator 14 dargestellt. Mittels des Signalgenerators 14 kann bspw. in einer spezifischen Ampelphase ein konstantes Leuchten der ersten Lichtquelle 13a der Leuchtvorrichtung 11a angesteuert werden, so dass die Lichtsignalanlage 10 ein rotes Licht durch die Leuchtvorrichtung 11a ausgibt. Mittels des Signalgenerators 14 kann bspw. auch ein codiertes Leuchtsignal mittels der zweiten Lichtquelle 13b der Leuchtvorrichtung 11a angesteuert werden, so dass die Lichtsignalanlage 10 weiterhin eine codierte Information ausgibt.
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In 2 ist eine Detaildarstellung einer Leuchtvorrichtung mit einer Vielzahl an ersten Lichtquellen und eine Mehrzahl an zweiten Lichtquellen gemäß einer ersten Ausführung gezeigt. Gezeigt ist eine Leuchtvorrichtung 11a der Lichtsignalanlage 10. Diese Leuchtvorrichtung 11a umfasste eine Vielzahl an ersten Lichtquellen 13a. Die ersten Lichtquellen 13a werden konstant betrieben, um ein konstantes Leuchten zu erzielen. Weiterhin umfasst die Leuchtvorrichtung 11a auch eine Mehrzahl an zweiten Lichtquellen 13b. Die zweiten Lichtquellen 13b sind dabei in einem der vier Signalflächen 12a, 12b, 12c, 12d angeordnet. Mittels der zweiten Lichtquellen 13b können codierte Informationen übertragen werden. Sowohl die ersten Lichtquellen 13a als auch die zweiten Lichtquellen 13b sind als LEDs (Light Emitting Diodes) ausgebildet.
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Ein Lichtsignal 15 (z.B. „rot“) wird vollflächig oder segmentweise gemäß einem Übertragungsprotokoll vollständig oder teilweise gedimmt. Die Frequenz der Dimmung der zweiten Lichtquelle 13b liegt hierbei über der vom Menschen wahrnehmbaren Schwelle, so dass für den Menschen der optische Eindruck eines normal leuchtenden Signals entsteht. Eine Auswerteeinheit im Fahrzeug erkennt die Schwankungen der Lichtstärke und decodiert diese entsprechend des Übertragungsprotokolls. Die hieraus gewonnenen Informationen werden dem Fahrerassistenzsystem oder anderen Systemen zur Verfügung gestellt. Bei dieser Möglichkeit müssen die konstant leuchtenden LEDs, d.h. die ersten Lichtquellen 13a, entsprechend dauerhaft gedimmt werden, um eine homogene Helligkeitsverteilung für das menschliche Auge zu erreichen. Die Größe der Signalflächen 12a, 12b, 12c, 12d hängt von der Auflösung des empfangenden Videosystems und dem gewünschten Abstand ab, in dem die Signale erfasst werden sollen.
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In 3 ist eine Detaildarstellung einer Leuchtvorrichtung mit einer Vielzahl an ersten Lichtquellen und eine Mehrzahl an zweiten Lichtquellen gemäß einer zweiten Ausführung.
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In eine Leuchteinrichtung 11a der Lichtsignalanlage 10 werden zusätzliche Infrarot-LED(s) als zweite Lichtquellen 13b eingebracht. Diese zweiten Lichtquellen 13b senden - wie zu 2 beschrieben - per definiertem Protokoll die Informationen. Die Vorteile einer solchen Ausgestaltung sind, dass auch aus aktuell nicht leuchtenden Signalen Daten gesendet werden könnte. Also bei „Rot“ könnten die Infrarot LEDs in „Gelb“ und „Grün“ trotzdem senden. Des Weiteren können die Daten schneller übertragen werden, da kein gleichmäßiges Leuchtbild erzeugt werden muss. Hierbei werden keine Infrarotfilter in den Kameras eingesetzt, da die das Infrarotlicht herausfiltern würden.
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Bei den in 2 und 3 beschriebenen Ansätzen kann die Übertragungsgeschwindigkeit weiter erhöht werden, indem mehrere optisch eindeutig getrennte Bereiche gleichzeitig Daten senden.
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4a zeigt eine schematische Darstellung einer möglichen Ansteuerung der zweiten Lichtquellen zur codierten Signalübertragung. Gezeigt ist hierbei ein Verlauf eines modulierten Lichtsignals 15a einer zweiten Lichtquelle 13b über die Zeit t. Das Lichtsignal wird hierbei zwischen einem ersten Werte I1 (bspw. „Licht gedimmt“ oder „Licht aus“) und einem zweiten Wert 12 (bspw. „Licht ein“) geschalten. Bezüglich dem ersten Wert I1 ist zu erwähnen, dass eine Codierung und Erkennung der Codierung neben einer vollständigen Deaktivierung („Licht aus“) auch selbstverständlich mit einer teilweise Dimmung der Leuchtkraft (bspw. auf 50% oder 30%) der zweiten Signalquelle 13b umgesetzt werden kann. Die zeitliche Modulation erfolgt entsprechend einer definierten Codierung zur Übermittlung einer Information. Das modulierten Lichtsignals 15a wird mittels des Videosystems des Kraftfahrzeugs, bzw. der Auswertevorrichtung und dem Auswerte-Software erkannt. Anschließend kann eine Decodierung der Information im Fahrzeug erfolgen. Im Anschluss wird - wie bereits ausgeführt - auf Basis der übermittelten Information eine Information an das Fahrassistenzsystem weitergegeben.
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4b zeigt eine schematische Darstellung einer alternativen Ansteuerung der zweiten Lichtquellen zur codierten Signalübertragung. Hierzu sei insbesondere auf die Ausführungen zu 4a verwiesen. Deutlich erkennbar ist der geänderte Verlauf des modulierten Lichtsignals 15b. Hierdurch kann eine andere Information codiert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011084613 A1 [0004]