-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ansteuerung eines elektromagnetisch ansteuerbaren Gasventils gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein solches Gasventil wird auch Gasdosierventil oder Gasinjektor genannt. Bei dem Gas kann es sich insbesondere um einen gasförmigen Kraft- oder Brennstoff, beispielsweise Wasserstoff, handeln, der zum Betreiben einer Brennkraftmaschine oder eines Brennstoffzellensystems benötigt wird.
-
Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Steuergerät, ein Computerprogramm sowie ein Computerprogrammprodukt zur Ausführung des Verfahrens.
-
Stand der Technik
-
Gasventile zum Eindosieren gasförmiger Kraft- oder Brennstoffe sind aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt. Häufig werden sie elektromagnetisch angesteuert. In diesem Fall ist eine Magnetspule vorgesehen, die auf einen hin und her beweglichen Magnetanker einwirkt, der mit einem Ventilglied zum Öffnen und Schließen des Gasventils koppelbar ist oder selbst das Ventilglied ausbildet.
-
Beim Eindosieren gasförmiger Kraft- oder Brennstoffe kommt es auf eine hohe Zumessgenauigkeit an. Förderlich ist dabei eine genaue Kenntnis des Öffnungs- und Schließverhaltens des Gasventils, und zwar über die gesamte Lebensdauer des Gasventils, da sich das Öffnungs- und Schließverhalten über die Zeit ändern kann.
-
Bei der elektromagnetischen Ansteuerung eines Gasventils wird eine Magnetspule bestromt, so dass ein Magnetfeld aufgebaut wird, dessen Magnetkraft auf einen hubbeweglichen Magnetanker wirkt, der zugleich ein Ventilglied ausbildet oder mit einem Ventilglied gekoppelt bzw. koppelbar ist. Das Gasventil ist vollständig geöffnet, wenn der Magnetanker einen den Hub begrenzenden Anschlag erreicht. Da sich mit Erreichen des Hubanschlags die Geschwindigkeit des Magnetankers abrupt ändert, ist dieses Ereignis an einer plötzlichen Änderung der Induktion ablesbar. Im Stand der Technik wurde daher bereits vorgeschlagen, die Änderung der Induktivität zur Ermittlung des Öffnungszeitpunkts eines elektromagnetisch ansteuerbaren Gasventils zu nutzen. Die Regelfrequenz bei einer 2-Punkt-Stromregelung während des Öffnens, insbesondere während der Anzugsphase, kann dabei als Indiz für die Änderung der Induktivität herangezogen werden. Informationen über das Öffnungsverhalten des Gasventils liefert dieses Verfahren jedoch nicht.
-
Die vorliegende Erfindung ist mit der Aufgabe befasst, in Kenntnis des Öffnungsverhaltens eines elektromagnetisch ansteuerbaren Gasventils dessen Zumessgenauigkeit über die gesamte Lebensdauer zu erhöhen.
-
Zur Lösung der Aufgabe wird das Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen. Darüber hinaus werden ein Steuergerät, ein Computerprogramm sowie ein Computerprogrammprodukt angegeben.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Bei dem vorgeschlagenen Verfahren zur Ansteuerung eines elektromagnetisch ansteuerbaren Gasventils wird zum Öffnen des Gasventils eine auf einen Magnetanker einwirkende Magnetspule bestromt und zum Schließen des Gasventils wird die Bestromung der Magnetspule beendet, so dass der Magnetanker oder ein mit dem Magnetanker gekoppeltes bzw. koppelbares Ventilglied mittels Federkraft in einen Dichtsitz zurückgestellt wird. Erfindungsgemäß wird während des Öffnens des Gasventils, vorzugsweise während einer Anzugsphase, die aktuelle Regelfrequenz einer 2-Punkt-Stromregelung ermittelt und mit mindestens einer in einem Steuergerät hinterlegten Referenzkurve verglichen, die charakteristisch für die Regelfrequenz des Gasventils in einem definierten Betriebspunkt des Gasventils ist. In Kenntnis der Änderung der Regelfrequenz und in Kenntnis des maximalen Hubs des Magnetankers wird dann die aktuelle Position des Magnetankers ermittelt.
-
Das Verfahren beruht auf der Erkenntnis, dass ein Zusammenhang zwischen der Position des Magnetankers und der Regelfrequenz besteht. Denn je weiter der Hub des Magnetankers fortgeschritten ist, desto kleiner ist der Luftspalt zwischen Magnetanker und Hubanschlag. Die Regelfrequenz der 2-Punkt-Stromregelung nimmt mit kleiner werdendem Luftspalt zu. Die Regelfrequenz bildet demnach die Hubbewegung des Magnetankers ab. Durch Auswertung der Regelfrequenz kann damit auf die aktuelle Position des Magnetankers geschlossen werden.
-
In Kombination mit dem eingangs genannten Stand der Technik bzw. in Kenntnis des Beginns und des Endes der Hubbewegung des Magnetankers kann mit der durch das Verfahren zur Verfügung gestellten Information über die aktuelle Position des Magnetankers das Öffnungsverhalten des Gasventils in jedem Betriebszustand (auch im ballistischen Betrieb) bestimmt und verschiedenen Regelkonzepten zugrunde gelegt werden. Insbesondere kann eine closed-loop Regelung realisiert werden. Etwaige Mengenabweichungen, die auf einer Änderung der Ventildynamik beruhen, können durch eine entsprechende Anpassung der Ansteuerparameter korrigiert werden, so dass im Ergebnis eine Erhöhung der Zumessgenauigkeit des Gasventils über die gesamte Lebensdauer erzielt wird.
-
Bevorzugt wird bei der Durchführung des Verfahrens die Regelfrequenz RF_start zum Start der Öffnungsbewegung des Magnetankers bei variierenden Betriebsparametern, vorzugsweise bei variierendem Systemdruck, ermittelt und als Referenzkurve im Steuergerät hinterlegt. Die Ermittlung der Regelfrequenz RF_start zum Start der Öffnungsbewegung des Magnetankers kann für jedes Gasventil individuell oder für mehrere Gasventile derselben Generation durchgeführt werden. Ist letzteres der Fall, wird vorzugsweise die Ermittlung mit mindestens 25 verschiedenen Gasventilen derselben Generation durchgeführt.
-
Des Weiteren bevorzugt wird die Regelfrequenz RF_hub zum Zeitpunkt des Erreichens eines Hubanschlags bei variierenden Betriebsparametern, vorzugsweise bei variierendem Systemdruck, ermittelt und als Referenzkurve im Steuergerät hinterlegt. Analog der Vorgehensweise bei der Ermittlung der Regelfrequenz RF_start zum Start der Öffnungsbewegung des Magnetankers kann auch hier die Regelfrequenz RF_hub für jedes Gasventil individuell oder für mehrere Gasventile derselben Generation durchgeführt werden. Ist letzteres der Fall, wird vorzugsweise die Ermittlung mit mindestens 25 verschiedenen Gasventilen derselben Generation durchgeführt.
-
Die Ermittlung der Regelfrequenzen RF_start und RF_hub erfolgt vorzugsweise jeweils bei variierendem Systemdruck, da der Systemdruck die Öffnungsgeschwindigkeit des Magnetankers beeinflusst.
-
In Kenntnis der Regelfrequenzen RF_start und RF_hub kann zur Ermittlung der aktuellen Position des Magnetankers die folgende Formel verwendet werden:
denn der in der Formel genannte Ankerhub stellt ebenfalls eine bekannte Größe dar. Anhand der Formel kann somit die aktuelle Position des Magnetankers berechnet werden.
-
Vorteilhafterweise wird mindestens eine Referenzkurve während einer Werksprüfung bei einem vordefinierten Betriebspunkt ermittelt und mit bereits vorhandenen Referenzkurven abgeglichen. Im Fall einer Abweichung kann ein entsprechender Korrekturwert codiert werden, und zwar individuell für das jeweilige Gasventil. Alternativ oder ergänzend kann mindestens eine Referenzkurve im Betrieb eines das Gasventil aufweisenden Fahrzeugs bei einem vordefinierten Betriebspunkt ermittelt und mit bereits vorhandenen Referenzkurven abgeglichen werden. Im Fall einer Abweichung kann auch hier ein entsprechender Korrekturwert für das Gasventil codiert werden.
-
In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass bei der Ermittlung der aktuellen Regelfrequenz neben der aktuellen Position des Magnetankers mindestens ein weiterer Betriebsparameter, insbesondere eine Batteriespannung und/oder eine Spulentemperatur, ermittelt und berücksichtigt wird. Der weitere Betriebsparameter kann beispielsweise gemessen werden. Durch die Berücksichtigung des mindestens einen weiteren Betriebsparameters kann die aktuelle Position des Magnetankers noch genauer bestimmt werden. Dies gilt insbesondere, wenn als weiterer Betriebsparameter die Batteriespannung und/oder die Spulentemperatur berücksichtigt wird bzw. werden, da diese Betriebsparameter die aktuelle Ankerposition beeinflussen können.
-
Sofern die Batteriespannung und die Spulentemperatur berücksichtigt werden sollen, jedoch weder bekannt sind noch gemessen werden können, wird vorgeschlagen, dass eine Grundbedatung des Steuergeräts vorgenommen wird. Die Grundbedatung wird dann vorzugsweise bei den nachfolgenden Randbedingungen vorgenommen:
- - maximale Batteriespannung und minimale Spulentemperatur nach Spezifikation, beispielsweise nach Funktionsgrenzen laut Pflichten heft,
- - minimale Batteriespannung und maximale Spulentemperatur nach Spezifikation.
-
Bei maximaler Batteriespannung und minimaler Spulentemperatur ist die Regelfrequenz hoch, so dass die zugehörige Kurve jeweils ein Maximum anzeigt. Bei minimaler Batteriespannung und maximaler Spulentemperatur ist die Regelfrequenz niedrig und die zugehörige Kurve zeigt dementsprechend ein Minimum an. Wenn alle Kurven vorliegen, kann anhand der aktuell gemessenen Regelfrequenz RF_hub und der im Steuergerät hinterlegten Korrelation der Ist-Wert der Regelfrequenz RF_start bestimmt werden.
-
Des Weiteren bevorzugt wird mit Hilfe des Steuergeräts in Kenntnis der jeweils aktuellen Position des Magnetankers das Öffnungsverhalten des Gasventils bestimmt. Hieraus wird eine Ist-Einblasmenge abgeleitet und mit einem Soll-Wert verglichen. Im Fall einer Abweichung kann dann eine Korrektur mit Hilfe eines entsprechenden Korrekturwerts vorgenommen werden. Der Korrekturwert kann beispielsweise anhand der Messwerte aus den Lernwerten abgeleitet werden. Alternativ kann der Korrekturbedarf bereits während der Öffnungsphase des Gasventils bestimmt und der Korrekturwert bei gleicher Ansteuerung als Eingangsgröße zur Berechnung des Ansteuerendes verwendet werden („Echtzeit-Korrektur“). Das Steuergerät hat beim Volllastprüfpunkt ausreichend Zeit, beispielsweise 5 ms, den Korrekturwert zu bestimmen und im gleichen Einblaszyklus anzuwenden.
-
Mit Hilfe des vorgeschlagenen Verfahrens kann demzufolge auch eine Fehlfunktion des Gasventils zeitnah detektiert werden. Denn größere Schwankungen bei der Ventildynamik können als Symptom eines baldigen Ausfalls interpretiert und präventiv zur Ausgabe eines entsprechenden Warnhinweises und/oder zur Abschaltung verwendet werden.
-
Darüber hinaus wird ein Steuergerät zur Ansteuerung eines Gasventils vorgeschlagen. Das Steuergerät ist dazu eingerichtet, Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens auszuführen. Insbesondere können im Steuergerät die zur Durchführung des Verfahrens erforderlichen Referenzwerte bzw. Referenzkurven hinterlegt werden. Ebenso können mit Hilfe des Steuergeräts die ermittelten Regelfrequenzen mit den jeweiligen hinterlegten Referenzkurven verglichen werden. Im Fall einer Abweichung können dann die Ansteuerparameter entsprechend geändert werden.
-
Ferner wird ein Computerprogramm mit einem Programmcode beansprucht, der Schritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens ausführt, wenn das Computerprogramm auf einem Computer oder einer entsprechenden Recheneinheit, beispielsweise auf einem Steuergerät, abläuft. Hierbei kann es sich insbesondere um ein Steuergerät zur Ansteuerung eines Gasventils handeln.
-
Weiterhin wird ein Computerprogrammprodukt mit einem erfindungsgemäßen Computerprogramm vorgeschlagen, das auf einem maschinenlesbaren Datenträger oder Speichermedium gespeichert ist.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Diese zeigen:
- 1 einen schematischen Längsschnitt durch ein Gasventil in Schließstellung
- 2 einen schematischen Längsschnitt durch das Gasventil der 1, aber in Offenstellung,
- 3 a) zwei verschiedene Stromverläufe während der Bestromung einer Magnetspule zum Öffnen des in den 1 und 2 dargestellten Gasventils und 3 b) die zugehörige Regelfrequenz während der Anzugphase,
- 4 a) den Hub des Magnetankers eines Gasventils bei verschiedenen Systemdrücken, 4 b) die zugehörigen Bestromungsprofile sowie c) die zugehörigen Regelfrequenzen,
- 5 die Bestimmung einer Grundkurve während des Öffnens des Gasventils, und zwar während der Anzugsphase, anhand der Regelfrequenz RF_hub.
-
Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
-
Den 1 und 2 ist beispielhaft ein Gasventil 1 zu entnehmen, das zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist. Das dargestellte Gasventil 1 umfasst eine Magnetspule 3 zur Einwirkung auf einen hubbeweglichen Magnetanker 2, der mit einem hubbeweglichen Ventilglied 4 koppelbar ist. Das Ventilglied 4 ist durch die Federkraft einer Ventilfeder 7 in Richtung eines Dichtsitzes 5 vorgespannt. Der Magnetanker 2 wird von der Federkraft einer Ankerfeder 8 beaufschlagt, die der Magnetkraft der Magnetspule 3 entgegenwirkt.
-
Wird die Magnetspule 3 bestromt, bildet sich ein Magnetfeld aus, dessen Magnetkraft den Magnetanker 2 in Richtung des Ventilglieds 4 bewegt. Dabei gelangt ein mit dem Magnetanker 2 verbundener Ankerbolzen 9 zur Anlage am Ventilglied 4, so dass dieses entgegen der Federkraft der Ventilfeder 7 aus dem Dichtsitz 5 gehoben wird. Der Magnetanker 2 setzt seine Bewegung fort, bis er einen Hubanschlag 6 erreicht und das Gasventil 1 vollständig entdrosselt bzw. geöffnet ist (siehe 2). Zum Schließen des Gasventils 1 wird die Bestromung der Magnetspule 3 beendet, so dass die Ankerfeder 8 den Magnetanker 2 in seine Ausgangslage zurückstellt. Der Ankerbolzen 9 löst sich dabei von dem Ventilglied 4, so dass die Ventilfeder 7 das Ventilglied 4 in den Dichtsitz 5 zu ziehen vermag (siehe 1).
-
In der in der 1 dargestellten Schließstellung des Gasventils 1 bildet sich zwischen dem Magnetanker 2 und dem Hubanschlag 6 ein Luftspalt 10 aus, bei dem es sich um einen Arbeitsluftspalt des Magnetkreises handelt. Der Luftspalt beeinflusst die Regelfrequenz während einer Anzugsphase A, in welcher eine 2-Punkt-Stromregelung zur Bestromung der Magnetspule 3 eingesetzt wird.
-
Der Einfluss des Luftspalts 10 auf die Regelfrequenz des Anzugsstroms beim Öffnen des Gasventils 1 ist in der 3 dargestellt, wobei die 3a) das Bestromungsprofil und die 3b) die zugehörige Regelfrequenz zeigen. Die durchgezogene Linie bezieht sich auf das Bestromungsprofil bzw. die Regelfrequenz während der in der 1 dargestellten Ankerposition (maximaler Luftspalt). Der in der 3b) dargestellte Verlauf der Regelfrequenz wird nachfolgend als „Grundkurve“ bezeichnet. Die gestrichelte Linie bezieht sich auf das Bestromungsprofil bzw. die Regelfrequenz während der in der 2 dargestellten Ankerposition (minimaler Luftspalt).
-
Der Anzugstromphase A kann - wie beispielhaft in der 3a) dargestellt - eine Boostphase B vorausgehen, um eine anfänglich hohe Öffnungskraft bereitzustellen. Beim Umschalten auf Anzugsstrom während der Anzugsphase A kann es daher zu einem Einschwingverhalten kommen, das in der 3b) als Phase E gekennzeichnet ist.
-
Der 3 ist zu entnehmen, dass mit kleiner werdendem Luftspalt 10, das heißt mit fortschreitendem Hub des Magnetankers 2 die Regelfrequenz RF steigt.
-
Über den Systemdruck kann die Öffnungsgeschwindigkeit des Magnetankers 2 variiert werden, so dass sich die Ankerdynamik und damit der Hubverlauf des Magnetankers 2 ändert. Verschiedene Hubverläufe bei konstanter Ansteuerdauer aber variierendem Systemdruck sind beispielhaft in der 4a) dargestellt. Die gestrichelte horizontale Linie markiert den Hubanschlag 6. Die zugehörigen Bestromungsprofile sind in der 4b) und die zugehörigen Regelfrequenzen RF sind in der 4c) dargestellt. 4c) zeigt deutlich, dass die Ankerdynamik die Regelfrequenz RF des Anzugsstroms beeinflusst. Der Magnetanker 2 beginnt seine Hubbewegung jeweils zum Zeitpunkt t1, und beendet sie mit Erreichen des Hubanschlags 6 zum Zeitpunkt t2. Je geringer der Systemdruck ist, desto später (z. B. zum Zeitpunkt t2') - oder gar nicht - wird der Hubanschlag 6 erreicht.
-
Die Regelfrequenz RF bildet demnach die Ankerhubbewegung ab und kann somit zur Bestimmung der Ankerposition verwendet werden. Dabei gilt:
-
Da der Ankerhub bekannt ist, müssen lediglich die Regelfrequenzen RF_start zum Start der Ankerbewegung sowie RF_hub zum Zeitpunkt des Erreichens des Hubanschlags 6 als Referenzpunkte zur Bestimmung der Ankerhubkurve ermittelt werden.
-
Die Regelfrequenz RF_start und die Regelfrequenz RF_hub werden vorzugsweise für mehrere Gasventile einer Ventilgeneration durch Druckvariation einmalig ermittelt. Die ermittelten Regelfrequenzen werden dann als Referenzkurven in einem Steuergerät zur Ansteuerung des Gasventils 1 hinterlegt. Um die Zumessgenauigkeit weiter zu steigern, können die Referenzkurven bei definierten Betriebspunkten ermittelt werden. Die Ermittlung kann sowohl bei der Werksprüfung als auch im späteren Betrieb des Gasventils 1 vorgenommen werden.
-
Da die Regelfrequenz der 2-Punkt-Stromregelung der Anzugsphase A nicht nur von der Ankerposition, sondern grundsätzlich auch von der Batteriespannung und der Spulentemperatur abhängt, wird zur weiteren Steigerung der Zumessgenauigkeit vorgeschlagen, dass diese beiden Parameter berücksichtigt werden. Sind sie nicht bekannt und können auch nicht simultan gemessen werden, kann einmalig eine Grundbedatung mit den nachfolgenden Randbedingungen vorgenommen werden:
- - maximale Batteriespannung und minimale Spulentemperatur
- - minimale Batteriespannung und maximale Spulentemperatur,
jeweils nach Spezifikation, beispielsweise nach Funktionsgrenzen laut Pflichten heft.
-
Der 5 sind beispielhaft Grundbedatungen GBmax und GBmir, sowie jeweils eine Grundbedatung GBnom mit nominalem Wert bei geschlossenem Gasventil (untere Kurven) sowie bei vollständig geöffnetem Gasventil (obere Kurven) zu entnehmen. Ferner eingezeichnet ist eine Messkurve MK, welche die aktuell gemessene bzw. ermittelte Regelfrequenz angibt. Liegen all diese Kurven vor, kann mit Hilfe der gemessenen bzw. ermittelten Regelfrequenz RF_hub die Grundkurve bestimmt werden (siehe Abbildung auf der rechten Seite der 5).
-
Die Korrelation zwischen der Regelfrequenz RF_hub und der Grundkurve wird vorzugsweise durch eine Vielzahl von Gasventilen charakterisiert und in einem Steuergerät (nicht dargestellt) hinterlegt. Anhand der aktuell gemessenen bzw. ermittelten Regelfrequenz RF_hub im Betrieb des Gasventils 1 und der im Steuergerät hinterlegten Korrelation kann der Ist-Wert der Grundkurve bestimmt werden.
-
Ist nicht nur die aktuelle Position des Magnetankers bekannt, sondern ferner der Beginn und das Ende der Ankerbewegung sowie ggf. der Schließzeitpunkt des Gasventils 1, kann eine closed-loop-Mengenregelung mit sehr hoher Zumessgenauigkeit realisiert werden.