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Die Erfindung betrifft eine Beleuchtungsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen vom Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Eine derartige Beleuchtungsvorrichtung ist aus der
DE 10 2012 007 542 A1 bekannt geworden. Konkret wird darin eine Fahrzeugleuchte mit einer Lichtleiteranordnung vorgeschlagen, welche zwei Lichtleiter umfasst. Die Lichtleiter weisen eine Lichteinkoppelfläche, einen länglichen, lichtleitenden Körper und Auskoppelstrukturen auf, mittels derer das eingekoppelte Licht aus den Lichtleitern ausgekoppelt und von diesen abgestrahlt werden kann. Ferner sind Lichtquellen vorhanden, deren Lichtemission über die Lichteinkoppelflächen in die Lichtleiter einkoppelbar ist. Die Lichtleiter sind parallel zueinander ausgerichtet und über ein Verbindungselement in der Art eines Filmscharniers miteinander verbunden.
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Bei der Auslegung von Lichtleitern für die Exterieur- und Interieurbeleuchtung wird in der Regel an einem Ende des Lichtleiters Licht eingekoppelt. Bei sehr langen Lichtleitern, insbesondere aus Polycarbonat, verändert sich die Lichtfarbe vom Licht einkoppelnden Ende zum gegenüberliegenden Lichtleiterende durch materialbedingte Absorption des blauen Lichtanteils. Daher wird in der Entwicklung entweder auf längere Lichtleiter verzichtet oder die besagte Farbverschiebung wird als nicht beeinflussbar akzeptiert.
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Längere Lichtlinien werden durch Mehrfacheinkopplungen beleuchtet. Es ist auch bekannt, die Lichteinkopplung in den Lichtleiter von seinen beiden Enden aus zu bewerkstelligen oder in mehreren Abständen sogenannte Bypasseinkopplungen durchzuführen.
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Mehrfacheinkopplungen beziehungsweise Bypasseinkopplungen führen jedoch zu einem erhöhten Bauraumbedarf. Außerdem wird dadurch oftmals eine Inhomogenität im Erscheinungsbild geschaffen.
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In der
CN 2014 34 302 Y wird darüber hinaus eine hochgesetzte Bremsleuchte beschrieben, in deren Gehäuse zwei längliche Lichtleiter aufgenommen sind, wobei eine Lichteinkopplung an beiden Enden der Bremsleuchte erfolgt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Beleuchtungsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug bereitzustellen, bei der die Grundvoraussetzungen dafür geschaffen werden, dass einer Veränderung der von einem Lichtleiter abgestrahlten Lichtfarbe über seine Länge hinweg entgegengewirkt werden kann.
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Vorliegende Aufgabe wird durch eine Beleuchtungsvorrichtung mit den Merkmalen von Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausbildungen beziehungsweise Weiterbildungen der Erfindung sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
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Die Erfindung geht dabei von einer Beleuchtungsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug aus, mit wenigstens einem ersten und einem zweiten, länglichen Lichtleiter. Für jeden der Lichtleiter ist wenigstens ein Leuchtmittel vorhanden ist, durch das Licht über ein Ende des Lichtleiters in diesen einkoppelbar ist. Jeder Lichtleiter weist Auskoppelstellen auf, über die eingekoppeltes Licht aus diesem wieder auskoppelbar ist.
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Es wird erfindungsgemäß nun vorgeschlagen, dass das wenigstens eine Leuchtmittel des ersten Lichtleiters Licht in einer anderen Lichtfarbe aussenden kann als das wenigstens eine Leuchtmittel des zweiten Lichtleiters. Dabei ist wenigstens ein Vermischungsbereich vorhanden, in dem das Licht des wenigstens einen zweiten Leuchtmittels und das Licht des wenigstens einen ersten Leuchtmittels zu einem vermischten Licht miteinander vermischt werden können, wobei das vermischte Licht aus dem Vermischungsbereich in die Umgebung austreten kann.
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Durch diese Merkmale werden die Grundvoraussetzung dafür geschaffen, dass einer Veränderung der aus der Beleuchtungsvorrichtung austretenden Lichtfarbe über ihre Länge hinweg entgegengewirkt werden kann. Darüber hinaus kann der Ort des Vermischungsbereichs flexibel und bedarfsgerecht gewählt werden.
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Die erfindungsgemäße Beleuchtungsvorrichtung ist bevorzugt für die Innenbeleuchtung (Ambientebeleuchtung) eines Kraftfahrzeugs einsetzbar. Es ist aber auch der Einsatz als Exterieurbeleuchtung denkbar.
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Als Leuchtmittel können bevorzugt Leuchtdioden, besonders bevorzugt weiße Leuchtdioden eingesetzt werden. Es ist aber auch die Verwendung von mehreren einfarbigen oder von mehrfarbigen Leuchtdioden (z.B. RGB-Leuchtdioden) vorstellbar.
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In einer ersten Weiterbildung der Erfindung ist der Vermischungsbereich durch den ersten Lichtleiter ausgebildet, wobei die Lichtleiter derart zueinander ausgerichtet sind, dass in den zweiten Lichtleiter eingekoppeltes Licht in Richtung des ersten Lichtleiters ausgekoppelt und in diesen eingekoppelt werden kann. Auf diese Weise wird die Grundvoraussetzung für eine einfache und kostengünstige Konstruktion der Beleuchtungsvorrichtung geschaffen.
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Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung sind die Lichtleiter parallel zueinander ausgerichtet. Hierdurch wird eine platzsparende Bauform der Beleuchtungsvorrichtung begünstigt.
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Eine andere Weiterbildung schlägt vor, dass über eine Längsseite des zweiten Lichtleiters ausgekoppeltes Licht in Richtung einer Längsseite des ersten Lichtleiters ausgekoppelt werden kann.
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Diese Ausbildung trägt zu einer zuverlässigen Einkopplung von Licht aus dem zweiten Lichtleiter in den ersten Lichtleiter bei. Darüber hinaus kann eine derartige Beleuchtungsvorrichtung besonders gut zur Realisierung einer linienartigen Ambientebeleuchtung in einer Innenverkleidung eines Kraftfahrzeugs eingesetzt werden.
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Eine besonders effektive Einkopplung von Licht aus dem zweiten Lichtleiter in den ersten Lichtleiter kann dabei bewerkstelligt werden, wenn die beiden Lichtleiter an ihren zueinander zugewandten Längsseiten zumindest bereichsweise über ein Verbindungselement einstückig (also stoffschlüssig) miteinander verbunden sind. Hierdurch wird die Montage der Beleuchtungsvorrichtung erleichtert. Zudem kann ein somit aus den Lichtleitern gebildeter Lichtleiterverbund dadurch besonders kostengünstig in einem Kunststoff-Spritzgussverfahren hergestellt werden. Die Lichtleiter sind bevorzugt aus thermoplastischem Kunststoff. Der Lichtleiter ist besonders bevorzugt farblos transparent.
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Das Verbindungselement erstreckt sich vorzugsweise über die gesamte oder nahezu gesamte Länge der Lichtleiter. Dadurch wird über die gesamte Länge der Beleuchtungsvorrichtung eine optimale Durchmischung der im ersten Lichtleiter vermischten Lichtstrahlen begünstigt.
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In einer weiteren, höchst vorteilhaften Ausbildung des Erfindungsgedankens wird vorgeschlagen, dass das Leuchtmittel des ersten Lichtleiters weißes Licht und das Leuchtmittel des zweiten Lichtleiters blaues Licht aussenden kann.
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Eine derartige Weiterbildung ist insbesondere dann zweckmäßig, wenn mit der Beleuchtungsvorrichtung weißes Licht ausgestrahlt werden soll. Durch die Einkopplung von blauem Licht durch den zweiten Lichtleiter in den ersten Lichtleiter kann der materialbedingten Absorption des blauen Lichtanteils im ersten Lichtleiter sehr effektiv entgegengewirkt werden.
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Um die Herstellungskosten der Beleuchtungsvorrichtung weiter reduzieren zu können, wird zudem vorgeschlagen, dass die Leuchtmittel auf einer gemeinsamen Platine angeordnet sind, so dass Licht der Leuchtmittel nur von einem Ende in einen durch die Lichtleiter gebildeten Lichtleiterverbund einkoppelbar ist.
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Bei einer derartigen Weiterbildung ist es zudem sehr zweckmäßig, wenn, in Richtung der Lichtleitung des eingekoppelten Lichts durch die Lichtleiter betrachtet, die Auskoppelstellen derart ausgebildet und zueinander ausgerichtet sind, dass die durch die Lichtauskoppelstellen des ersten Lichtleiters auskoppelbare Lichtmenge in Richtung der Lichtleitung abnimmt und die durch die Lichtauskoppelstellen des zweiten Lichtleiters auskoppelbare Lichtmenge in Richtung der Lichtleitung zunimmt.
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Auf diese Weise kann ein besonders gleichmäßiges Lichterscheinungsbild der Beleuchtungsvorrichtung über ihre Länge hinweg realisiert werden, obwohl Licht nur von einer Seite in den Lichtleiterverbund eingekoppelt wird.
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Um Lichtverluste in Richtung der Lichtleitung durch einen Lichtleiter auszugleichen, nimmt grundsätzlich ein gegenseitiger Abstand von Auskoppelstellen in Richtung der Lichtleitung durch einen Lichtleiter ab. Mit anderen Worten nimmt also die Häufigkeit von Auskoppelstellen pro Längeneinheit mit Lichtleitung in Längsrichtung des Lichtleiters zu. Zu dem gleichen Zweck nimmt in aller Regel analog die Größe (z.B. Umfang, Tiefe) von Auskoppelstellen in Richtung der Lichtleitung durch einen Lichtleiter zu.
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Die Auskoppelstellen können auf unterschiedlichste Weise realisiert werden, was dem Fachmann bekannt ist. Sie können beispielsweise als Einkerbungen, angeformte Strukturen, eingebrachte Störstellen oder dergleichen ausgebildet sein. Bevorzugt sind bei der vorliegenden Erfindung die Auskoppelstrukturen als Einkerbungen ausgebildet.
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Zur Erreichung des oben erwähnten, gleichmäßigen Lichterscheinungsbildes ist es nun beispielsweise denkbar, dass die Größe der Auskoppelstellen beim zweiten Lichtleiter in Richtung der Lichtleitung schneller zunimmt als beim ersten Lichtleiter. Alternativ oder zusätzlich kann der gegenseitige Abstand der Auskoppelstellen beim zweiten Lichtleiter in Richtung der Lichtleitung schneller abnehmen als es beim ersten Lichtleiter der Fall ist.
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Alternativ ist gemäß einer anderen Ausbildung des Erfindungsgedankens auch noch denkbar, dass der anfangs genannte Vermischungsbereich durch ein weiteres Optikelement ausgebildet wird, in das aus den Lichtleitern ausgekoppeltes Licht einkoppelbar ist. Eine solche Weiterbildung ist dann zweckmäßig, wenn man die Beleuchtungsvorrichtung beispielsweise zur Beleuchtung einer bandartigen Öffnung in einer Innenverkleidung nutzen will und dafür beide Lichtleiter übereinander anordnet. Das Optikelement kann dann in der bandartigen Öffnung integriert werden und diese ausfüllen, so dass beide Lichtleiter vom Optikelement verdeckt werden. Bevorzugt besitzt das Optikelement volumenstreuende Eigenschaften. Es kann beispielsweise ein milchig aussehendes Optikelement sein.
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Mit der Erfindung soll auch ein Kraftfahrzeug unter Schutz gestellt werden, welches mit wenigstens einer erfindungsgemäßen Beleuchtungsvorrichtung ausgestattet ist.
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Das Kraftfahrzeug kann dadurch weitergebildet sein, dass die Beleuchtungsvorrichtung hinter einem blendenartigen Innenverleidungsteil angeordnet ist, welches eine schlitzartige Öffnung aufweist oder durch welches eines solche Öffnung ausgebildet ist. Dies erfolgt derart, dass der erste Lichtleiter hinter der Öffnung angeordnet ist und aus diesem ausgekoppelte Lichtstrahlen unmittelbar in einen Innenraum des Kraftfahrzeugs gelangen können. Der zweite Lichtleiter hingegen ist durch das blendenartige Innenverkleidungsteil verdeckt. Das blendenartige Innenverkleidungsteil kann auch aus zwei oder mehr Innenverkleidungsteilen bestehen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren dargestellt und werden anhand der Figuren in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Dadurch werden auch noch weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung deutlich. Gleiche Bezugszeichen, auch in unterschiedlichen Figuren, beziehen sich auf gleiche, vergleichbare oder funktional gleiche Bauteile. Dabei werden entsprechende oder vergleichbare Eigenschaften und Vorteile erreicht, auch wenn eine wiederholte Beschreibung oder Bezugnahme darauf nicht erfolgt. Die Figuren sind nicht oder zumindest nicht immer maßstabsgetreu. In manchen Figuren können Proportionen oder Abstände übertrieben dargestellt sein, um Merkmale eines Ausführungsbeispiels deutlicher hervorheben zu können. Wird der Begriff „und/oder“ in einer Aufzählung aus zwei oder mehr Begriffen bzw. Gegenständen verwendet, so kann dies bedeuten, dass ein beliebiger der aufgezählten Begriffe bzw. Gegenstände allein verwendet werden kann. Es kann auch bedeuten, dass eine beliebige Kombination aus zwei oder mehr der aufgezählten Begriffe bzw. Gegenstände verwendet werden kann.
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Es zeigen, jeweils schematisch
- 1 eine Ansicht auf den Umriss der Beleuchtungsvorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform,
- 2 eine Schnittansicht gemäß Schnittverlauf II aus 1, wobei nur die Lichtleiter dargestellt sind,
- 3 die Darstellung der montierten Beleuchtungsvorrichtung im Innenraum eines Kraftfahrzeugs,
- 4 eine Schnittdarstellung gemäß Schnittverlauf IV aus 3,
- 5 eine Schnittdarstellung gemäß einer zweiten Ausführungsform, vergleichbar mit Schnittverlauf IV aus 3 und
- 6 eine Schnittdarstellung gemäß einer dritten Ausführungsform, vergleichbar mit Schnittverlauf IV aus 3.
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Es wird zunächst auf 1 Bezug genommen. In dieser Figur ist eine Beleuchtungsvorrichtung 1 ersichtlich. Die Beleuchtungsvorrichtung 1 kann in einem Innenraum eines Kraftfahrzeugs zur Erzeugung einer Ambientebeleuchtung eingesetzt werden, was später noch näher dargestellt wird.
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Es ist angedeutet, dass die Beleuchtungsvorrichtung 1 ein Gehäuse 10 aufweist, in dem ein Lichtleiterverbund 11 aufgenommen ist.
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Der Lichtleiterverbund 11 besteht aus einem ersten, länglichen Lichtleiter 11a mit einer Längsachse A und einem zweiten, länglichen Lichtleiter 11b mit einer Längsachse B. Die Lichtleiter 11a und 11b sind mit ihren Längsachsen A, B parallel zueinander ausgerichtet.
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Des Weiteren ist ersichtlich, dass die Lichtleiter 11a und 11b an ihren zueinander zuwandten Längsseiten über ein Verbindungselement 11c miteinander verbunden sind. Insbesondere sind die Lichtleiter 11a und 11b über das Verbindungselement 11c einstückig (also stoffschlüssig) miteinander verbunden. Der gesamte Lichtleiterverbund 11 ist vorzugsweise aus einem transparenten Kunststoff, besonders bevorzugt aus einem farblos transparenten Kunststoff. Als Material kommt beispielsweise Polycarbonat in Betracht, wobei der Lichtleiterverbund 11 kostengünstig im Kunststoff-Spritzgussverfahren herstellbar ist. Im Ausführungsbeispiel erstreckt sich das Verbindungselement 11c über die gesamte Länge der Lichtleiter 11 a und 11b.
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Abweichend vom Ausführungsbeispiel ist es aber auch denkbar, dass das Verbindungselement 11c nicht einstückig mit den Lichtleitern 11a, 11b verbunden ist. Beispielsweise ist auch eine Klebung oder Verrastung des Verbindungselementes 11c mit den Lichtleitern 11a, 11b denkbar. Gleichermaßen ist auch vorstellbar, dass sich abweichend vom Ausführungsbeispiel das Verbindungselement 11c nicht über die gesamte Länge der Lichtleiter 11a, 11b erstreckt. Es ist auch denkbar, dass mehrere (kürzere) Verbindungselemente eingesetzt werden.
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Aus der Figur ist weiterhin erkennbar, dass durch das Gehäuse 10 ebenfalls eine Platine 12 aufgenommen ist, auf der ein erstes Leuchtmittel 13a und ein zweites Leuchtmittel 13b montiert sind.
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Die Leuchtmittel 13a, 13b sind bevorzugt als Leuchtdioden ausgebildet. Insbesondere ist das erste Leuchtmittel 13a als eine, weißes Licht aussendende Leuchtdiode und das zweite Leuchtmittel 13b als eine, blaues Licht aussendende Leuchtdiode ausgebildet.
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Der erste Lichtleiter 11a ist an seiner Rückseite (also der im Montagezustand dem Innenraum eines Kraftfahrzeugs abgewandten Seite) mit Auskoppelstellen 14a zur Auskopplung von über ein Ende 11d des Lichtleiterverbundes 11 eingekoppeltes Licht La des ersten Leuchtmittels 13a versehen.
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Desgleichen ist eine obenliegende Seite des zweiten Lichtleiters 11b mit Auskoppelstellen 14b zur Auskopplung von eingekoppelten Licht Lb des zweiten Leuchtmittels 13b versehen.
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Die Auskoppelstellen 14a, 14b sind vorzugsweise als Einkerbungen ausgebildet und erstrecken sich bevorzugt über die gesamte Länge des Lichtleiterverbundes 11.
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Konkret ist durch das erste Leuchtmittel 13a weißes Licht La über das Ende 11d in den ersten Lichtleiter 11a einkoppelbar. Eingekoppeltes Licht La breitet sich in Längsrichtung des ersten Lichtleiters 11a durch diesen aus. An den rückseitig angeordneten Auskoppelstellen 14a wird das Licht La in Richtung aus der Zeichenebene hinaus wieder aus dem ersten Lichtleiter 11a ausgekoppelt.
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Durch das zweite Leuchtmittel 13b ist blaues Licht Lb über das Ende 11d in den zweiten Lichtleiter 11b einkoppelbar. Eingekoppeltes Licht Lb breitet sich in Längsrichtung des zweiten Lichtleiters 11b durch diesen aus. In diesem Fall dienen die Auskoppelstellen 14b jedoch nicht zur unmittelbaren Auskopplung des Lichts Lb in die Umgebung, sondern zur Umlenkung der Lichtstrahlen Lb in Richtung des ersten Lichtleiters 11a. Der erste Lichtleiter 11a bildet somit einen Vermischungsbereich V zur Vermischung des blauen Lichts Lb mit dem weißen Licht La aus.
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In 2 ist der Vermischungsbereich V auch gut ersichtlich. Aus dem ersten Lichtleiter 11a wird anschließend vermischtes Licht La + Lb in die Umgebung ausgekoppelt.
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Anhand der Figur ist ferner der Querschnitt des Lichtleiterverbundes 11 gut ersichtlich. So weisen die Lichtleiter 11a, 11b einen in etwa runden oder ovalen Querschnitt auf, der jeweils in den sich verjüngenden Querschnitt des Verbindungselementes 11c übergeht.
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Da materialbedingt der blaue Lichtanteil des weißen Lichts La, ausgehend vom Licht einkoppelnden Ende 11d bis hin zu einem gegenüberliegenden Ende 11e des Lichtleiterverbundes 11 zunehmend absorbiert wird, würde ohne Einsatz des zweiten Lichtleiters 11b und ohne Einsatz des zweiten Leuchtmittels 13b das ausgekoppelte, weiße Licht La, angefangen vom Ende 11d bis hin zum gegenüberliegenden Ende 11e für einen Betrachter zunehmend gelb erscheinen. Um diesem Effekt entgegenzuwirken, ist der Einsatz des zweiten Leuchtmittels 13b anderer Lichtfarbe mit dem zweiten Lichtleiter 11b eine Grundvoraussetzung.
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Ein besonders gleichmäßiges Lichterscheinungsbild kann dann erzielt werden, wenn ein Abstand a der Auskoppelstellen 14a und ein Abstand b der Auskoppelstellen 14b in bestimmter Weise aufeinander abgestimmt sind. So nimmt im Ausführungsbeispiel der gegenseitige Abstand b der Auskoppelstellen 14b im zweiten Lichtleiter 11b in Richtung der Lichtleitung schneller ab als es beim gegenseitigen Abstand a der Auskoppelstellen 14a im ersten Lichtleiter 11a der Fall ist.
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Mit anderen Worten nimmt in Richtung der Lichtleitung des eingekoppelten Lichts La, Lb durch die Lichtleiter 11a, 11b, in gleichgroßen Längsabschnitten des durch die Lichtleiter 11a, 11b gebildeten Lichtleiterverbundes 11 betrachtet, das Verhältnis der Anzahl der Auskoppelstellen 14b des zweiten Lichtleiters 11b zur Anzahl der Auskoppelstellen 14a des ersten Lichtleiters 11a in der Größe zu.
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Denkbar ist beispielsweise, dass das Verhältnis im Bereich der Lichteinkopplung, also im Bereich des Endes 11d kleiner als 1 ist, während es am gegenüberliegenden Ende 11e des Lichtleiterverbundes 11 größer als 1 ist.
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Alternativ oder zusätzlich kann auch die Größe (Umfang, Tiefe) der Auskoppelstellen 14a, 14b in analoger Weise aufeinander abgestimmt werden. So nimmt im Ausführungsbeispiel beim zweiten Lichtleiter 11b die Größe der Auskoppelstellen 14b in Richtung der Lichtleitung durch den zweiten Lichtleiter 11b schneller zu als die Größe der Auskoppelstellen 14a in Richtung der Lichtleitung durch den ersten Lichtleiter 11a zunimmt.
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In der 3 ist nun ein Kraftfahrzeug K gezeigt, in dessen Innenraum I mehrere Beleuchtungsvorrichtungen 1 verbaut sind. Jede Beleuchtungsvorrichtung 1 ist hinter einem blendenartigen Innenverkleidungsteil 2 verbaut. Das Innenverkleidungsteil 2 ist im Ausführungsbeispiel jeweils eine Türinnenverkleidung. Die Beleuchtungsvorrichtung 1 dient dabei zur Erzeugung einer linienartigen Ambientebeleuchtung.
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Aus der 4 ist erkennbar, dass die Beleuchtungsvorrichtung 1 an der einem Innenraum I des Kraftfahrzeugs K abgewandten Rückseite des Innenverkleidungsteils 2 montiert ist. Die Art der Montage ist nicht näher dargestellt. Das Gehäuse 10 der Beleuchtungsvorrichtung 1 kann beispielsweise an der Rückseite des Innenverkleidungsteils 2 mit diesem verklipst oder verschraubt sein.
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Das Innenverkleidungsteil 2 bildet eine schlitzartige Öffnung 20 aus. Die Öffnung 20 ist derart ausgebildet, dass sie in ihrer Länge in etwa der Länge des Lichtleiterverbundes 11 beziehungsweise des ersten Lichtleiters 11a entspricht. Die Höhe der schlitzartigen Öffnung 20 ist so ausgebildet, dass diese der Dicke des ersten Lichtleiters 11a in etwa entspricht.
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Des Weiteren ist ersichtlich, dass die Beleuchtungsvorrichtung 1 derart positioniert ist, dass aus Sicht des Innenraums I auf die schlitzartige Öffnung 20 von der Beleuchtungsvorrichtung 1 nur der erste Lichtleiter 11a ersichtlich ist. Das Innenverkleidungsteil 2 kann aus einem ersten Teil 2a und einem zweiten Teil 2b gebildet sein. Dabei wird im gezeigten Montagezustand der zweite Lichtleiter 11b durch den ersten Teil 2a des Innenverkleidungsteils 2 verdeckt und ist von dem Innenraum I aus nicht sichtbar.
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Bei Aktivierung der Leuchtmittel 13a, 13b kann somit das vermischte Licht La + Lb ungehindert aus dem ersten Lichtleiter 11a in den Innenraum I eintreten, wobei über die gesamte Länge der schlitzartigen Öffnung 20 ein homogenes Lichterscheinungsbild ersichtlich ist.
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In der 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Beleuchtungsvorrichtung 1' gezeigt. Hierbei sind nur zwei zueinander parallel ausgerichtete Lichtleiter 110a, 110b dargestellt, die in einem Gehäuse 100 aufgenommen sind. Das Gehäuse 100 ist an der einem Innenraum I abgewandten Rückseite eines Innenverkleidungsteils 2 montiert. In den ersten Lichtleiter 110a ist weißes Licht La durch ein nicht ersichtliches Leuchtmittel einkoppelbar. In den zweiten Lichtleiter 110b ist wiederum blaues Licht Lb durch ein nicht näher dargestelltes Leuchtmittel einkoppelbar. Die Lichtleiter 110a, 110b sind in Lichtauskoppelrichtung hintereinander angeordnet, so dass aus der Sicht des Innenraums I der zweite Lichtleiter 110b vom ersten Lichtleiter 110a verdeckt wird. Wiederum bildet hierbei der erste Lichtleiter 110a einen Vermischungsbereich V aus, in dem das erzeugte Licht La, Lb der Lichtleiter 110a, 110b zu einem vermischten Licht La+Lb vermischt in den Innenraum I austreten kann.
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Der 6 ist noch ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Beleuchtungsvorrichtung 1" zu entnehmen. Hierbei sind Lichtleiter 110a, 110b parallel zueinander und untereinander in einem Gehäuse 100 angeordnet. Sie sind dabei hinter einer länglichen, bandartigen Öffnung 20' positioniert, welche in einem Innenverkleidungsteil 2 ausgebildet ist. Nicht näher dargestellte Auskoppelstellen sind dabei so ausgerichtet, dass in die Lichtleiter 110a, 110b eingekoppeltes Licht La, Lb jeweils in Richtung der Öffnung 20' ausgekoppelt wird. Aus dem Lichtleiter 110a wird weißes Licht La und aus dem Lichtleiter 110b wird blaues Licht Lb ausgekoppelt.
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Des Weiteren ist erkennbar, dass in die Öffnung 20` ein Optikelement 21 eingesetzt ist oder in die Öffnung 20' hineinragt. Das Optikelement 21 ist aus einem volumenstreuenden Material. Bevorzugt ist es aus einem milchigen Kunststoff. In diesem Ausführungsbeispiel wird also durch das Optikelement 21 ein Vermischungsbereich V ausgebildet, in dem das weiße Licht La und das blaue Licht Lb miteinander vermischt werden. Das Optikelement 21 kann als gesondertes Bauteil ausgebildet sein. Es ist auch denkbar, dass das Optikelement 21 Bestandteil der Beleuchtungsvorrichtung 1" und beispielweise mit dem Gehäuse 100 verbunden ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 1', 1''
- Beleuchtungsvorrichtung
- 2
- Innenverkleidungsteil
- 2a
- erster Teil
- 2b
- zweiter Teil
- 10
- Gehäuse
- 11
- Lichtleiterverbund
- 11a
- erster Lichtleiter
- 11b
- zweiter Lichtleiter
- 11c
- Verbindungselement
- 11d
- Ende des Lichtleiterverbundes
- 11e
- Ende des Lichtleiterverbundes
- 12
- Platine
- 13a
- erstes Leuchtmittel, weiße LED
- 13b
- zweites Leuchtmittel, blaue LED
- 14a
- Auskoppelstellen
- 14b
- Auskoppelstellen
- 20
- schlitzartige Öffnung
- 20'
- bandartige Öffnung
- 21
- Optikelement
- 100
- Gehäuse
- 110a
- erster Lichtleiter
- 110b
- zweiter Lichtleiter
- a
- Abstand
- A
- Längsachse
- b
- Abstand
- B
- Längsachse
- I
- Innenraum
- K
- Kraftfahrzeug
- La
- Licht
- Lb
- Licht
- La+Lb
- vermischtes Licht
- V
- Vermischungsbereich
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012007542 A1 [0002]
- CN 201434302 Y [0006]