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Technischer Hintergrund
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Die Leistung einer Feuerungsanlage kann unter anderem durch eine Sauerstoffzufuhr und eine Brennstoffzufuhr gesteuert werden. In den meisten Anwendungen wird durch das Hinzuführen von Luft (Umgebungsluft) dem Verbrennungsprozess Sauerstoff zugeführt.
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Mit zunehmender Höhe über dem Meeresspiegel nimmt der Luftdruck ab, was zu einer Abnahme der Dichte der Luft und dadurch des Sauerstoffs führt. Da jedoch der Massenstrom von der Dichte eines Mediums abhängt, wird die Leistung einer Feuerungsanlage wesentlich durch eine Aufstellhöhe über dem Meeresspiegel beeinflusst.
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Die
DE 20 2012 00 439 U1 zeigt dazu eine Heizvorrichtung, welche eine Basiseinrichtung für die stationäre Installation in einem Heizungssystem und einen Wärmeerzeuger umfasst. Bei der Heizvorrichtung erfolgt eine Höhenanpassung der Gebläseleistung zur Berücksichtigung des Luftdrucks automatisch. Die Höhenanpassung bezieht sich auf die Höhe über dem Meeresspiegel.
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Die
WO 03/098123 A2 zeigt ein Wasserheizsystem, welches einen Heizofen und eine Mikro-Kontrolleinrichtung zur Einstellung der Systemkomponenten umfasst. Die Einstellungen werden abhängig vom Atmosphärendruck geändert. Der Atmosphärendruck wird mittels eines Atmosphärendrucksensors ermittelt. Der Sensor ist dazu ausgebildet, die Geschwindigkeit des Gebläses in Abhängigkeit des Atmosphärendrucks zu variieren. Der Atmosphärendruck ist abhängig von der Position über dem Meeresspiegel. Die Mikro-Kontrolleinrichtung ist dazu programmiert, die Geschwindigkeit des Gebläses abhängig von den Informationen, welche durch den Sensor übermittelt werden, zu kontrollieren.
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Beschreibung
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Ausgehend davon ist es Aufgabe der Erfindung den Luftdruck bzw. die Aufstellhöhe besonders automatisiert und kostengünstig zu ermitteln und die Steuerung der Heizvorrichtung entsprechend an den Luftdruck bzw. die Aufstellhöhe anzupassen. Die Aufgabe wird mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Die abhängigen Ansprüche beziehen sich auf besondere Ausführungsformen der Erfindung.
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Ein Aspekt der Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Steuern einer Heizvorrichtung. Eine Heizvorrichtung kann eine Vorrichtung sein, die dazu eingerichtet ist, mittels einer Verbrennung Wärme zu erzeugen. Beispiele für eine Heizvorrichtung sind ein Gaskessel, eine Gastherme, ein Biomassekessel, ein Ölkessel etc. Vorteilhafterweise kann die Heizvorrichtung dazu eingerichtet sein bzw. dazu bestimmt sein, einen Raum in einem Gebäude zu heizen. Das Verfahren umfasst die Schritte: Erfassen eines Sensorsignals einer Lambdasonde, Ermitteln eines Luftdrucks in Abhängigkeit des erfassten Sensorsignals, und Steuern der Heizvorrichtung in Abhängigkeit des ermittelten Luftdrucks. Die Lambdasonde kann dazu eingerichtet sein, in Abhängigkeit eines Luft-Gas-Mischverhältnisses in einer Messumgebung der Lambdasonde ein Sensorsignal auszugeben. In manchen Ausführungsformen kann die Lambdasonde dazu eingerichtet sein, in Abhängigkeit einer Sauerstoffkonzentration in der Messumgebung der Lambdasonde ein Sensorsignal auszugeben. Ein beispielhafter Aufbau sowie ein Beispiel für die Funktionsweise einer Lambda-Sonde kann der Patentschrift
DE 103 00 248 B4 entnommen werden. Vorteilhafterweise kann die Lambdasonde eine Breitbandlambdasonde sein, die dazu eingerichtet ist, Lambdawerte insbesondere zwischen λ=1,1 bis λ=1,6 zu detektieren.
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Der Luftdruck kann durch Zuordnen des Sensorsignals zu einem Luftdruck, insbesondere mittels einer Kennlinie und/oder einer mathematischen Funktion, ermittelt werden. Die mathematische Funktion kann vorzugsweise dazu eingerichtet sein, einen Zusammenhang zwischen dem Sensorsignal der Lambdasonde und einem Luftdruck wiederzugeben. Das Steuern der Lambdasonde in Abhängigkeit des ermittelten Luftdrucks kann ein Anpassen einer Gebläsedrehzahl und/oder ein Anpassen einer Brennstoffzufuhr umfassen.
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Dies kann den Vorteil haben, dass ein Luftdruck in der Umgebung der Heizvorrichtung unter Verwendung der bereits vorhandenen Lambdasonde ermittelt werden kann. Dadurch können Platz und Kosten gespart werden. Insbesondere kann mittels des Verfahrens auf einen gesonderten Höhensensor verzichtet und somit Platz und Kosten gespart werden.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform kann das Sensorsignal der Lambdasonde von einer durch die Lambdasonde detektierten Sauerstoffkonzentration abhängen. Die Sauerstoffkonzentration kann beispielsweise mittels eines Pumpstroms, mittels des in die bzw. aus der Messkammer zur Messzelle (Nernstzelle) diffundierten Sauerstoffs, detektiert werden. Da der Sauerstoffanteil in der Luft bezüglich der Aufstellhöhe als näherungsweise konstant angenommen werden kann, kann der Luftdruck in Abhängigkeit einer Detektion der Sauerstoffkonzentration besonders zuverlässig ermittelt werden.
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Eine besonders weiterentwickelte Ausführungsform kann den Schritt Ermitteln einer Aufstellhöhe der Heizvorrichtung in Abhängigkeit des Luftdrucks umfassen, wobei das Steuern der Heizvorrichtung in Abhängigkeit der ermittelten Aufstellhöhe erfolgt. Dies kann den Vorteil haben, dass die Heizvorrichtung besonders angepasst an die Aufstellhöhe betrieben werden kann. Dadurch kann beispielsweise eine Gebläsedrehzahl eines Gebläses der Heizvorrichtung und/oder eine Brennmittelzufuhr angepasst werden, sodass eine Heizleistung der Heizvorrichtung an eine vorgegebene Heizleistung angepasst ist.
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In einer besonders zuverlässigen Ausführungsform kann das Verfahren den Schritt Zuführen von Luft zur Lambdasonde, beispielsweise in eine Messumgebung der Lambdasonde, insbesondere mittels eines Gebläses, vor und/oder während des Schritts Erfassen des Sensorsignals der Lambdasonde. Dies kann den Vorteil haben, dass das Sensorsignal zum Ermitteln des Luftdrucks nicht auf Grund von (Rest-) Abgasen verfälscht wird. Somit kann dadurch die Zuverlässigkeit und die Genauigkeit des ermittelten Luftdrucks verbessert werden. Dies wiederum führt zu einer besser an die Umgebungsparameter, wie Luftdruck und/oder Aufstellhöhe, angepassten Steuerung der Heizvorrichtung.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform kann der Schritt Erfassen des Sensorsignals der Lambdasonde durchgeführt werden, während sich die Heizvorrichtung in einem Betriebszustand befindet, in dem keine Abgase durch die Heizvorrichtung erzeugt werden. Dies hat den Vorteil, dass eine Verfälschung des Sensorsignals zur Ermittlung des Luftdrucks, insbesondere durch Abgase vermieden werden kann. Dieser Betriebszustand, in dem keine Abgase durch die Heizvorrichtung erzeugt werden, kann beispielsweise ein Standby, eine Vorbelüftung oder eine Nachbelüftung sein. Vorteilhafterweise können ein oder mehrere, insbesondere alle, der eben genannten Betriebszustände standardmäßig in einer Heizvorrichtung integriert sein.
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In einer besonders automatisierten Ausführungsform können die Verfahrensschritte in einen bestehenden Betriebsablauf der Heizvorrichtung integriert sein.
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In manchen Ausführungsformen kann für die Ermittlung des Luftdrucks der Partialdruck in einer Messumgebung der Lambdasonde mittels der Lambdasonde anhand eines Pumpstroms der Lambdasonde ermittelt werden. Das Sensorsignal der Lambdasonde kann dann beispielsweise in Abhängigkeit des Pumpstroms zur Erfassung bereitgestellt sein. Abgase können dabei das Signal verfälschen.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform kann das Ermitteln des Luftdrucks zudem in Abhängigkeit einer ersten Kennlinie erfolgen und das Ermitteln eines Sauerstoffgehalts und/oder eines Luft-Gas-Mischverhältnisses mittels der Lambdasonde in Abhängigkeit einer zweiten Kennlinie erfolgen. In manchen Ausführungsformen kann das Ermitteln des Luftdrucks in Abhängigkeit des Sensorsignals mittels einer ersten mathematischen Funktion erfolgen. In manchen Ausführungsformen kann das Ermitteln des Sauerstoffgehalts und/oder des Luft-Gas-Mischverhältnisses mittels der Lambdasonde in Abhängigkeit einer zweiten mathematischen Funktion erfolgen. Vorteilhafterweise kann sich die erste Kennlinie bzw. die erste mathematische Funktion von der zweiten Kennlinie bzw. der zweiten mathematischen Funktion unterscheiden. In manchen Ausführungsformen kann die erste Kennlinie, die zweite Kennlinie, die erste mathematische Funktion und/oder die zweite mathematische Funktion von einer Ausführungsform der Lambdasonde abhängig sein.
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In einer besonders zuverlässigen Ausführungsform kann das Erfassen des Sensorsignals an einem oder mehreren Zeitpunkten, insbesondere an zwei Zeitpunkten, erfolgen und das Ermitteln des Luftdrucks in Abhängigkeit der erfassten Sensorsignale an den einen oder mehreren Zeitpunkten erfolgen. Bei einem einmaligen Erfassen des Sensorsignals vor einem ersten Verbrennungsbetrieb der Heizvorrichtung kann sichergestellt werden, dass das Sensorsignal nicht aufgrund von Abgasrückständen in der Heizvorrichtung verfälscht ist. Bei einem erfassen des Sensorsignals zu mehreren Zeitpunkten können Verfälschungen des Sensorsignals der Lambdasonde festgestellt bzw. durch Verwenden der mehreren Sensorsignale reduziert werden. Insbesondere können dadurch nur temporär vorliegende Einflüsse, die das Sensorsignal der Lambdasonde verfälschen, bei der Ermittlung des Luftdrucks reduziert werden.
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In manchen Ausführungsformen kann die Ermittlung der Aufstellhöhe durch ein Erfassen des Sensorsignals an zwei oder mehreren Zeitpunkten verbessert werden. Insbesondere können dabei Schwankungen im Luftdruck, beispielsweise aufgrund einer Witterung, einer Tageszeit, einer Jahreszeit etc., berücksichtigt werden.
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In besonders Angepassten Ausführungsformen kann das Ermitteln des Luftdrucks in Abhängigkeit eines Zeitpunkts, an dem das Sensorsignal erfasst wird, erfolgen. In manchen Ausführungsformen kann das Ermitteln der Aufstellhöhe in Abhängigkeit eines Zeitpunkts, an dem das Sensorsignal erfasst wird, erfolgen. Ein Berücksichtigen des Zeitpunkts, an dem das Sensorsignal der Lambdasonde erfasst wird, kann den Vorteil haben, dass Schwankungen im Luftdruck, beispielsweise aufgrund einer Jahreszeit, einer Tageszeit, einer Wetterlage etc. Berücksichtigung bei der Steuerung der Heizvorrichtung finden.
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Ein Aspekt der Erfindung bezieht sich auf ein Computerprogramm umfassend Programmbefehle zur Ausführung eines zuvor beschriebenen Verfahrens.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf eine Heizvorrichtung zum Erzeugen von Wärme. Die Heizvorrichtung umfasst eine Steuereinheit zum Steuern der Heizvorrichtung und eine Lambdasonde zum Ermitteln eines Luft-Gas-Mischverhältnisses, wobei die Steuereinheit dazu eingerichtet ist, ein Sensorsignal der Lambdasonde zu erfassen, einen Luftdruck in Abhängigkeit des erfassten Sensorsignals zu ermitteln und die Heizvorrichtung in Abhängigkeit des ermittelten Luftdrucks zu steuern. Vorteilhafterweise kann die Lambdasonde eine Breitbandlambdasonde sein, die dazu eingerichtet ist Luft-Gas-Mischverhältnisse, insbesondere von λ=1,1 bis λ=1,6, zu detektieren.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform kann die Lambdasonde eine Sauerstoffpumpzelle beinhalten, und das Sensorsignal gegebenenfalls abhängig von einem Pumpstrom der Lambdasonde sein. In manchen Ausführungsformen kann das Sensorsignal der Lambdasonde der Pumpstrom der Lambdasonde sein. In manchen Ausführungsformen kann die Lambdasonde eine Sauerstoffpumpzelle und eine Nernstzelle umfassen. Mittels einer mathematischen Formel kann in Abhängigkeit des Sensorsignals und/oder des Pumpstroms ein Luft-Gas-Mischverhältnis und/oder ein Sauerstoffgehalt berechnet/ermittelt werden. Dies hat den Vorteil, dass eine besonders vorteilhafte Wechselwirkung zwischen einem Luftdruck und dem Sensorsignal genutzt wird.
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In einer besonders weiterentwickelten Ausführungsform kann die Steuereinheit dazu eingerichtet sein, in Abhängigkeit des ermittelten Luftdrucks eine Gebläsedrehzahl eines Gebläses der Heizvorrichtung und/oder eine Brennmittelzufuhr der Heizvorrichtung zu steuern. In manchen Ausführungsformen kann die Steuereinheit dazu eingerichtet sein, in Abhängigkeit des ermittelten Luftdrucks einen oder mehrere Stellmotoren für eine Luftzufuhr der Heizungseinheit zu steuern. In manchen Ausführungsformen kann die Steuereinheit dazu eingerichtet sein, in Abhängigkeit des ermittelten Luftdrucks eine Aufstellhöhe zu ermitteln. Die Steuereinheit kann dann dazu eingerichtet sein, die Gebläsedrehzahl des Gebläses der Heizvorrichtung, die einen oder mehreren Stellmotoren für eine Luftzufuhr der Heizungseinheit und/oder eine Brennmittelzufuhr der Heizvorrichtung in Abhängigkeit der ermittelten Aufstellhöhe zu steuern.
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Bei einem niedrigeren Luftdruck verringert sich die Leistung der Heizvorrichtung, insbesondere die Heizleistung. Durch das Anpassen der Gebläsedrehzahl, insbesondere durch ein Erhöhen der Gebläsedrehzahl, kann dieser Leistungsverlust der Heizvorrichtung, insbesondere der Heizleistung, kompensiert werden. Insbesondere kann mittels einer Drehzahlkorrektur des Gebläses der Heizvorrichtung eine vorgegebene Luftmenge bzw. ein vorgegebener Luftmassenstrom einem Verbrennungsprozess der Heizvorrichtung zugeführt werden, sodass eine vorgegebene Leistung mittels der Heizvorrichtung erzielt wird.
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Ein Aspekt der Erfindung bezieht sich auf eine Steuerung zum Steuern der Heizvorrichtung. Die Steuerung ist dazu eingerichtet, in Abhängigkeit eines Sensorsignals einer Lambdasonde einen Luftdruck zu ermitteln und die Heizvorrichtung in Abhängigkeit des ermittelten Luftdrucks zu steuern. Vorteilhafterweise kann die Lambdasonde eine Breitbandlambdasonde sein.
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Figurenliste
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- 1 zeigt schematisch ein Verfahren gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
- 2 zeigt schematisch eine Heizvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
- 3 zeigt schematisch eine Steuerung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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1 zeigt schematisch ein Verfahren gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. In dem Verfahren können Schritte in ihrer Reihenfolge vertauscht, zusammengefasst, in mehrere Schritte aufgeteilt und/oder hinzugefügt werden, ohne den Kern der Erfindung zu beeinträchtigen. Das Verfahren kann vorteilhafterweise zum Steuern einer Heizvorrichtung verwendet werden. Die Heizvorrichtung kann bevorzugt zum Heizen von einem oder mehreren Räumen in einem oder mehreren Gebäuden eingerichtet sein.
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In einem ersten Schritt S11 wird ein Sensorsignal einer Lambdasonde erfasst. Das Erfassen des Sensorsignals der Lambdasonde kann ein Abtasten eines analogen Signals, ein Empfangen/Abfragen eines digitalen Wertes und/oder ein Auslesen eines in einer Speichereinheit gespeicherten Sensorwertes der Lambdasonde umfassen. Vorteilhafterweise kann die Lambdasonde eine Breitbandlambdasonde sein.
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In einem Schritt S12 wird ein Luftdruck in Abhängigkeit des erfassten Sensorsignals ermittelt. Das Ermitteln des Luftdrucks kann beispielsweise mittels einer (ersten) Kennlinie, einer (ersten) mathematischen Funktion und/oder einer mathematischen bzw. physikalischen Formel erfolgen. Die Kennlinie (erste Kennlinie) kann dazu eingerichtet sein, einen Zusammenhang zwischen dem erfassten Sensorsignal und einem Luftdruck wiederzugeben.
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Ein weiterer Schritt S13 ist das Steuern der Heizvorrichtung in Abhängigkeit des ermittelten Luftdrucks. Das Steuern der Heizvorrichtung kann beispielsweise ein Steuern einer Gebläsedrehzahl eines Gebläses der Heizvorrichtung, einer Brennmittelzufuhr der Heizvorrichtung und/oder eines Stellmotors, insbesondere zum Steuern einer Luftzufuhr der Heizvorrichtung, in Abhängigkeit des Luftdrucks beinhalten.
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In manchen Ausführungsformen kann das Verfahren optional einen Schritt S14 Ermitteln einer Aufstellhöhe der Heizvorrichtung in Abhängigkeit des Luftdrucks umfassen. Dazu kann beispielsweise eine (dritte) Kennlinie, eine (dritte) mathematische Funktion, eine mathematische/physikalische Formel verwendet werden. Das Steuern der Heizvorrichtung im Schritt S13, insbesondere das Steuern der Gebläsedrehzahl, der Brennmittelzufuhr, des Stellmotors, kann dann in Abhängigkeit der Aufstellhöhe erfolgen.
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In manchen Ausführungsformen kann das Verfahren optional einen Schritt S15 Zuführen von Luft zur Lambdasonde, insbesondere mittels eines Gebläses, vor und/oder während des Schritts S11 Erfassen des Sensorsignals der Lambdasonde umfassen. Vorteilhafterweise werden während des Schritts S11 keine Abgase durch die Heizvorrichtung erzeugt. In besonders vorteilhaften Ausführungsformen wird (Umgebungs-) Luft der Messumgebung der Lambdasonde vor und/oder während des Schritts S11 zugeführt. Dadurch kann sichergestellt werden, dass das Sensorsignal der Lambdasonde, das zur Ermittlung des Luftdrucks verwendet wird, möglichst nicht oder möglichst geringfügig durch Abgase verfälscht wird.
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Vorteilhafterweise kann das im Schritt S11 erfasste Sensorsignal der Lambdasonde auch zur Kalibrierung der Lambdasonde verwendet werden. Mittels der Kalibrierung kann während eines Betriebszustandes, in dem eine Verbrennung durch die Heizvorrichtung gesteuert wird, vom Sensorsignal der Lambdasonde auf ein Luft-Gas-Mischverhältnis in einer Messumgebung der Lambdasonde geschlossen werden. Der Zusammenhang zwischen dem Sensorsignal und dem Luft-Gas-Mischverhältnis kann dann in Abhängigkeit einer (zweiten) Kennlinie, einer (zweiten) mathematischen Funktion, einer mathematischen/physikalischen Formel und in Abhängigkeit der Kalibrierung hergestellt werden.
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2 zeigt schematisch eine Heizvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Die Heizvorrichtung 20 umfasst eine Steuereinheit 21, die dazu eingerichtet ist, die Heizvorrichtung 20, beispielsweise eine Brennmittelzufuhr-Einheit 24 und/oder ein Gebläse 23 zu steuern. Die Brennmittelzufuhr-Einheit 24 und/oder das Gebläse 23 können jeweils optional Teil der Heizvorrichtung 20 sein.
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Die Heizvorrichtung umfasst eine Lambdasonde 22. Die Lambdasonde kann vorteilhafterweise eine Sauerstoffpumpzelle 221 umfassen. Die Lambdasonde kann dann in Abhängigkeit eines Pumpstroms, der eine Sauerstoffdiffusion in die Sauerstoffpumpzelle 221 oder aus der Sauerstoffpumpzelle anregt, ein Sensorsignal ausgeben.
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Die Steuereinheit 21 ist dazu eingerichtet, ein Sensorsignal der Lambdasonde zu erfassen, einen Luftdruck in Abhängigkeit des erfassten Sensorsignals zu ermitteln und die Heizvorrichtung in Abhängigkeit des ermittelten Luftdrucks zu steuern.
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3 zeigt schematisch eine Steuerung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Die Steuerung 30 ist dazu eingerichtet, in Abhängigkeit eines Sensorsignals einer Lambdasonde 22 einen Luftdruck zu ermitteln und eine Heizvorrichtung31 in Abhängigkeit des ermittelten Luftdrucks zu steuern.
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In manchen Ausführungsformen kann ein Sauerstoffwert O2 mittels der Lambdasonde folgendermaßen ermittelt werden: O2 = A * Ip2 * Kal2 + B * Ip * Kai. A und B sind feste sensorspezifische Faktoren der Lambdasonde. Ip ist der Pumpstrom der Pumpzelle. Kal ist ein Kalibrierwert, der in Luftumgebung z.B. in der Vorbelüftung ermittelt wird. Vorzugsweise beträgt dieser 1,0, insbesondere unter Nennbedingungen.
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Im Allgemeinen gilt: sinkt der Luftdruck, so sinkt auch der O2-PartiaIdruck. Es diffundiert weniger Sauerstoff in die Messkammer einer Lambdasonde. Ein geringerer Pumpstrom ist die Folge (weniger Sauerstoffmoleküle müssen aus der Messzelle gepumpt werden). Dieser geringere Pumpstrom ergibt nach der Formel einen höheren Kalibrierwert Kai.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Lambdasonde an Luft während einer Vorbelüftung, einem Standby, einer Nachbelüftung, etc. der Heizvorrichtung kalibriert. Der Kalibrierwert kann dann in die Kennlinie für die korrekte Ermittlung des Sauerstoffgehalts während eines Betriebszustands, in dem die Heizvorrichtung durch Verbrennung eines Brennmittels Abgase erzeugt (Verbrennungsbetrieb), einfließen. In manchen Ausführungsformen kann der Kalibrierwert (Kal), der in Abhängigkeit eines erfassten Sensorsignals der Lambdasonde ermittelt wurde, zur Ermittlung des Luftdrucks verwendet werden.
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Ein veränderter Luftdruck kann als Störgröße für die Luftzahlmessung bzw. Messung der Sauerstoffkonzentration betrachtet werden. Diese Abweichung, die bei der Ermittlung des Sauerstoffgehalts während eines Verbrennungsbetriebs durch die Kalibrierung kompensiert wird, kann zur Ermittlung des Luftdrucks bzw. einer Aufstellhöhe verwendet werden. Der Zusammenhang zwischen Luftdruck und Kalibrierwert kann beispielsweise mittels einer Kennlinie, einer mathematischen Funktion und/oder einer mathematischen/physikalischen Formel dargestellt werden. In Folge dessen kann die Steuerung der Heizvorrichtung, insbesondere der Drehzahl eines Gebläses der Heizvorrichtung, der Brennmittelzufuhr, eines Schrittmotors in Abhängigkeit des Luftdrucks bzw. der Aufstellhöhe gesteuert werden.
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Sinkt der Luftdruck, so sinkt auch der Sauerstoff-Partialdruck und es diffundiert weniger Sauerstoff in die Messkammer der Lambdasonde. Ein geringerer Pumpstrom kann die Folge sein (weniger Sauerstoffmoleküle sind aus der Messzelle zu pumpen). Entsprechend kann sich das Sensorsignal der Lambdasonde ändern.
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Mit Hilfe des Kalibrierwerts Kal kann nun der korrekte Sauerstoff-Wert aus dem Sensorsignal der Lambdasonde während sich die Heizvorrichtung in einem Betriebszustand befindet, in dem Abgase durch Verbrennung erzeugt werden, bestimmt werden. Vorteilhafterweise wird dazu ein Luft-Gas-Gemisch, insbesondere das Abgas oder ein Luft-Brennmittel-Gemisch der Lambdasonde, insbesondere in eine Messumgebung der Lambdasonde, zugeführt.
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Der Luftdruck kann mittels des Kalibrierwerts Kal bzw. dem Sensorsignal der Lambdasonde und einer Kennlinie, einer mathematischen Funktion und/oder einer mathematischen/physikalischen Formel ermittelt werden. Vorteilhafterweise weist die Heizvorrichtung während dem Erfassen des Sensorsignals, das zur Ermittlung des Luftdrucks verwendet wird, einen Betriebszustand auf, in dem keine Abgase durch die Heizvorrichtung erzeugt werden.
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In manchen Ausführungsformen kann mittels einer alternativen Kennlinie, einer alternativen mathematischen Funktion und/oder einer alternativen mathematischen/physikalischen Formel direkt eine Drehzahlkorrektur für das Gebläse in Abhängigkeit des Sensorsignals der Lambdasonde bestimmt werden. Mit dieser Drehzahlkorrektur kann dann eine einer Verbrennung der Heizvorrichtung zugeführte Luftmenge bzw. ein der Verbrennung der Heizvorrichtung zugeführter Luftmassenstrom angepasst werden. Dadurch kann die Heizleistung der Vorrichtung angepasst werden. Dies hat den positiven Effekt, dass eine verminderte Luftmenge bzw. ein verminderter Luftmassenstrom aufgrund eines niedrigeren Luftdrucks hinsichtlich der Leistung, insbesondere der Heizleistung, der Heizvorrichtung kompensiert werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20201200439 U1 [0003]
- WO 03/098123 A2 [0004]
- DE 10300248 B4 [0006]