-
Technisches Gebiet
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Verstellen von einer relativen Ausrichtung eines Fahrzeugsitzes zu einer Fahrzeugkarosserie. Die Erfindung bezieht sich zudem auf ein System mit einem Fahrzeugsitz und einer derartigen Vorrichtung sowie auf ein Fahrzeug mit einem solchen System.
-
Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zum Verstellen von einer relativen Ausrichtung eines Fahrzeugsitzes zu einer Fahrzeugkarosserie. Die Erfindung bezieht sich außerdem auf eine Steuereinrichtung zum Ausführen eines derartigen Verfahrens.
-
Stand der Technik
-
Es ist bekannt, dass eine Sitzneigung zu einem Kurvenmittelpunkt bei einer Kurvenfahrt mit einem Fahrzeug den Fahrkomfort für einen Passagier beeinflussen kann. Zudem ist es bekannt, dass bei dem Passagier eines Fahrzeugs ein sensorischer Wahrnehmungskonflikt entstehen kann, welcher beispielsweise aufgrund der Nutzung eines mobilen Endgeräts durch den Passagier während der Kurvenfahrt des Fahrzeugs entstehen kann. Ferner ist es bekannt, dass die Sitzneigung einen derart entstandenen sensorischen Wahrnehmungskonflikt beeinflussen kann.
-
Darstellung der Erfindung
-
Die Erfindung betrifft gemäß einem Aspekt eine Vorrichtung zum Verstellen von einer relativen Ausrichtung eines Fahrzeugsitzes zu einer Fahrzeugkarosserie. Bei dem Fahrzeugsitz kann es sich um einen Fahrzeugsitz eines Fahrers eines Fahrzeugs oder um einen Fahrzeugsitz eines Passagiers des Fahrzeugs handeln. Bei dem Verstellen von der relativen Ausrichtung des Fahrzeugsitzes zu der Fahrzeugkarosserie kann es sich um ein aktives Verstellen zum Ändern der relativen Ausrichtung des Fahrzeugsitzes zu der Fahrzeugkarosserie und somit auch des Fahrers oder des Passagiers zu der Fahrzeugkarosserie handeln.
-
Die Vorrichtung weist eine Verbindungseinrichtung zum beweglichen Verbinden von dem Fahrzeugsitz mit der Fahrzeugkarosserie auf. Der Fahrzeugsitz kann somit mit der Fahrzeugkarosserie beweglich verbunden sein. Eine Bewegung der Verbindungseinrichtung kann zu einer relativen Bewegung des Fahrzeugsitzes zu der Fahrzeugkarosserie und somit zu einer relativen Ausrichtung des Fahrzeugsitzes zu der Fahrzeugkarosserie führen. Während der Fahrzeugsitz und die Fahrzeugkarosserie jeweils fest mit der Verbindungseinrichtung verbunden sein können, kann die Verbindungseinrichtung selbst beweglich sein.
-
Die Verbindungseinrichtung weist einen starren Stützkörper zum Stützen des Fahrzeugsitzes auf. In dem starren Stützkörper ist eine Lagerung zum Abstützen des starren Stützkörpers an der Fahrzeugkarosserie und zum mindestens zweiachsigen Verschwenken des starren Stützkörpers relativ zu der Fahrzeugkarosserie ausgebildet. An der Lagerung kann ein Kugelgelenk zum mindestens zweiachsigen Verschwenken des starren Stützkörpers relativ zu der Fahrzeugkarosserie ausgebildet sein. Das Kugelgelenk kann mindestens zwei Schwenkachsen aufweisen, welche sich schneiden können. Die beiden Schwenkachsen können aufeinander senkrecht stehen. Die relative Ausrichtung des Fahrzeugsitzes zu der Fahrzeugkarosserie kann eine Querausrichtung beziehungsweise eine laterale Ausrichtung durch ein Verschwenken um eine Fahrzeuglängsachse aufweisen. Die relative Ausrichtung des Fahrzeugsitzes zu der Fahrzeugkarosserie kann auch eine Längsausrichtung beziehungsweise eine longitudinale Ausrichtung durch ein Verschwenken um eine Fahrzeugquerachse aufweisen. Das mindestens zweiachsige Verschwenken des Fahrzeugsitzes kann daher ein Wanken und Nicken des Fahrzeugsitzes relativ zu der Fahrzeugkarosserie aufweisen.
-
Alternativ zu dem Kugelgelenk können an der Lagerung zwei Schwenkgelenke zum mindestens zweiachsigen Verschwenken des starren Stützkörpers relativ zu der Fahrzeugkarosserie ausgebildet sein. Die Schwenkgelenke können zwei Schwenkachsen aufweisen, welche zueinander windschief sein können. Die beiden Schwenkachsen können zueinander senkrecht ausgerichtet sein.
-
Die Vorrichtung weist zudem eine Verstelleinrichtung auf, welche mit dem starren Stützkörper wirkverbunden ist, um eine Schwenkbewegung des starren Stützkörpers herbeizuführen. Die Verstelleinrichtung kann ein mechanisches Wirkprinzip zum Herbeiführen der Schwenkbewegung des starren Stützkörpers aufweisen. Alternativ oder zusätzlich kann die Verstelleinrichtung ein elektrisches Wirkprinzip zum Herbeiführen der Schwenkbewegung des starren Stützkörpers aufweisen. Alternativ oder zusätzlich kann die Verstelleinrichtung ein magnetisches Wirkprinzip zum Herbeiführen der Schwenkbewegung des starren Stützkörpers aufweisen.
-
Im Rahmen der Erfindung kann ein Fahrzeugsitz über einen starren Stützkörper zum Stützen des Fahrzeugsitzes an der Fahrzeugkarosserie räumlich beziehungsweise dreidimensional verschwenkt werden. Somit kann ein Fahrzeuginsasse, der sich auf dem Fahrzeugsitz befindet, während einer Fahrt mindestens eines von einem Wanken und einem Nicken relativ zu der Fahrzeugkarosserie und zur wahrgenommenen Umgebung erfahren, um dessen Fahrkomfort zu erhöhen. Die Lagerung zum Abstützen des starren Stützkörpers an der Fahrzeugkarosserie und zum mindestens zweiachsigen Verschwenken des starren Stützkörpers relativ zu der Fahrzeugkarosserie kann in dem starren Stützkörper integriert sein. Daher können mit der Erfindung auch kombinierte Fahrsituationen, beispielsweise ein Bremsen oder Beschleunigen während einer Kurvenfahrt, kompensiert beziehungsweise derartigen Situationen entgegengewirkt werden.
-
Gemäß einer Ausführungsform kann die Verbindungseinrichtung einen einzigen starren Stützkörper zum Stützen des Fahrzeugsitzes aufweisen. Somit kann die Verbindungseinrichtung eine einzige Lagerung zum Abstützen des starren Stützkörpers an der Fahrzeugkarosserie und zum mindestens zweiachsigen Verschwenken des starren Stützkörpers relativ zu der Fahrzeugkarosserie aufweisen. Bereits mit der einzigen Lagerung kann die relative Ausrichtung des Fahrzeugsitzes zu der Fahrzeugkarosserie durch ein mindestens zweiachsiges Verschwenken räumlich verändert werden. Mit der einzigen Lagerung kann die Verbindungseinrichtung in kompakter und platzsparender Weise zwischen der Fahrzeugkarosserie und dem Fahrzeugsitz angeordnet werden.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann der starre Stützkörper stabförmig ausgebildet sein. Die Lagerung zum mindestens zweiachsigen Verschwenken des starren Stützkörpers relativ zu der Fahrzeugkarosserie kann in einem Körpermittenbereich des starren Stützkörpers ausgebildet sein. Gemäß dieser Ausführungsform kann ein Körperendbereich des stabförmig ausgebildeten starren Stützkörpers in mindestens einer Bewegungsgasse von zwei Bewegungsgassen geführt sein, welche an oder in der Karosserie ausgebildet sein kann. Durch ein geführtes Verschwenken des Körperendbereiches des starren Stützkörpers in einer der beiden Bewegungsgasse kann der starre Stützkörper entsprechend verschwenkt werden.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der starre Stützkörper mindestens eine den starren Stützkörper durchdringende Ausnehmung auf. An der den starren Stützkörper durchdringenden Ausnehmung kann die Lagerung zum mindestens zweiachsigen Verschwenken des starren Stützkörpers zu der Fahrzeugkarosserie ausgebildet sein. An der den starren Stützkörper durchdringenden Ausnehmung kann das Kugelgelenk oder die mindestens zwei Schwenkgelenke ausgebildet sein. Die den Stützkörper durchdringende Ausnehmung kann eine Gelenkpfanne zum Aufnehmen eines Gelenkkopfes ausbilden. Die Gelenkpfanne und der Gelenkkopf können ein Kugelgelenk zum mindestens zweiachsigen Verschwenken des starren Stützkörpers relativ zu der Fahrzeugkarosserie ausbilden. Der Gelenkkopf kann hierzu fest mit der Fahrzeugkarosserie verbunden sein und in dem starren Stützkörper gelagert sein.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Lagerung ein Festlager aufweisen, welches ausgebildet sein kann, den starren Stützkörper zu der Fahrzeugkarosserie um einen Lagerpunkt des Festlagers zu verschwenken. Eine relative Verschiebung des Fahrzeugsitzes zur Fahrzeugkarosserie kann so vermieden werden.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Vorrichtung eine Abstützeinrichtung zum Abstützen von der Lagerung an der Fahrzeugkarosserie aufweisen. Der starre Stützkörper kann somit über die Lagerung und die Abstützeinrichtung mit der Fahrzeugkarosserie verbunden sein. Der starre Stützkörper kann daher an der Abstützeinrichtung beweglich mit der Lagerung gelagert sein.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Verbindungseinrichtung mindestens einen Anschlag zum Begrenzen von der herbeiführbaren Schwenkbewegung des starren Stützkörpers auf. Der mindestens eine Anschlag kann an der Abstützeinrichtung angeordnet sein. Der mindestens eine Anschlag kann auch an der Bewegungsgasse zum Führen des starren Stützkörpers angeordnet sein. Der mindestens eine Anschlag kann auch an dem starren Stützkörper angeordnet oder an der Fahrzeugkarosserie anordbar sein. Somit kann ein maximales Verschwenken des Fahrzeugsitzes relativ zu der Fahrzeugkarosserie definiert werden.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Vorrichtung eine Dämpfungseinrichtung zum Dämpfen von im Betrieb der Vorrichtung auf einem Fahrzeug auftretenden Schwingungen des Fahrzeugsitzes aufweisen. Die Dämpfungseinrichtung kann an dem starren Stützkörper, beispielsweise zwischen dem starren Stützkörper und dem Fahrzeugsitz, angeordnet sein. Die Dämpfungseinrichtung kann mindestens eine Feder zur Schwingungsdämpfung des Fahrzeugsitzes relativ zu der Fahrzeugkarosserie aufweisen. Alternativ oder zusätzlich kann die Dämpfungseinrichtung mindestens einen Dämpfer zu diesem Zweck aufweisen. Die Dämpfungseinrichtung kann daher mindestens ein Feder-Dämpfer-System aufweisen. Bei der Feder kann es sich beispielsweise um eine Stahlfeder oder eine Luftfeder handeln.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Vorrichtung eine Sicherungseinrichtung zum mechanischen Arretieren von einer aktuellen relativen Ausrichtung des Fahrzeugsitzes zu der Fahrzeugkarosserie aufweisen. Die Sicherungseinrichtung kann an der Abstützeinrichtung angeordnet sein und den starren Stützkörper arretieren beziehungsweise in diesen eingreifen, wenn im Betrieb der Vorrichtung ein Notfall vorliegt, welcher ein Arretieren der Ausrichtung des Fahrzeugsitzes zu der Fahrzeugkarosserie erforderlich macht. Die Sicherungseinrichtung kann in einer weiteren Ausführungsform in einer der beschriebenen Bewegungsgassen angeordnet sein. In einer Bewegungsgasse kann beispielsweise eine Feder angeordnet sein, welche durch das Verschwenken des starren Stützkörpers gestaucht wird. Eine Rückstellkraft der Feder kann den Stützkörper bei nicht mehr vorhandenem Verstellen beziehungsweise Verschwenken dann wieder in eine Ruhelage zurückdrücken.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Verbindungseinrichtung eine Drehkupplung zum Verdrehen des Fahrzeugsitzes relativ zu der Fahrzeugkarosserie aufweisen. Die Drehkupplung kann den starren Stützkörper mit dem Fahrzeugsitz drehbar verbinden. Die Drehkupplung kann alternativ oder zusätzlich die Abstützeinrichtung mit der Fahrzeugkarosserie drehbar verbinden. Mit der Drehkupplung kann zusätzlich zu einem Wanken und Nicken des Fahrzeugsitzes beziehungsweise des Fahrzeuginsassen ein Gieren des Fahrzeugsitzes beziehungsweise des Fahrzeuginsassen herbeigeführt werden. Somit kann der Fahrzeugsitz beziehungsweise der Fahrzeuginsasse, welcher sich auf dem Fahrzeugsitz befindet, relativ zur Fahrzeugkarosserie mit der Verbindungseinrichtung dreiachsig ausgerichtet werden. Der Fahrzeugsitz beziehungsweise der Fahrzeuginsasse kann somit ferner um eine beliebige Raumachse gedreht werden.
-
Die Erfindung betrifft in einem weiteren Aspekt ein System mit einem Fahrzeugsitz und einer mit dem Fahrzeugsitz verbundenen Vorrichtung zum Verstellen von einer relativen Ausrichtung des Fahrzeugsitzes zu einer Fahrzeugkarosserie gemäß dem vorhergehenden Aspekt. Bei dem System kann es sich daher um einen in seiner relativen Ausrichtung zur Fahrzeugkarosserie verstellbaren Fahrzeugsitz handeln. Bei dem Fahrzeugsitz kann es sich um einen Fahrzeugsitz eines grundsätzlich beliebigen Fahrzeugs für einen Fahrer oder für einen Passagier handeln.
-
Die Erfindung betrifft gemäß einem weiteren Aspekt ein Fahrzeug mit mindestens einem System nach dem vorhergehenden Aspekt, wobei das mindestens eine System mit der Fahrzeugkarosserie des Fahrzeugs verbunden ist. Bei dem Fahrzeug kann es sich um ein autonom betreibbares Fahrzeug handeln.
-
Die Erfindung betrifft gemäß einem weiteren Aspekt ein Verfahren zum Verstellen von einer relativen Ausrichtung eines Fahrzeugsitzes zu einer Fahrzeugkarosserie. Der Fahrzeugsitz kann mit der Fahrzeugkarosserie über eine Lagerung beweglich verbunden sein, welche in einem starren Stützkörper zum Stützen des Fahrzeugsitzes ausgebildet ist. Das Verfahren kann mit der Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Aspekte durchgeführt werden. Das Verfahren kann zudem auf einem Fahrzeug gemäß dem vorhergehenden Aspekt durchgeführt werden.
-
Das Verfahren weist als einen Schritt ein Einlesen von einer relativen Ausrichtung des Fahrzeugsitzes zu der Fahrzeugkarosserie auf. Die relative Ausrichtung des Fahrzeugsitzes zu der Fahrzeugkarosserie kann mit einer Sensorik zum Erfassen der relativen Ausrichtung des Fahrzeugsitzes zu der Fahrzeugkarosserie erfasst werden. Das Verfahren kann daher als einen weiteren Schritt ein Erfassen von der relativen Ausrichtung des Fahrzeugsitzes zu der Fahrzeugkarosserie mit der Sensorik aufweisen, wobei im Schritt des Einlesens die mit der Sensorik erfasste relative Ausrichtung des Fahrzeugsitzes zu der Fahrzeugkarosserie eingelesen wird. Die Sensorik kann mindestens einen Sensor zum Erfassen von einer relativen Position des Fahrzeugsitzes zu der Fahrzeugkarosserie aufweisen. Die Sensorik kann alternativ oder zusätzlich zu dem Sensor zum Erfassen einer relativen Position einen Sensor zum direkten Erfassen der relativen Ausrichtung des Fahrzeugsitzes zu der Fahrzeugkarosserie aufweisen. Alternativ zur sensorischen Erfassung der relativen Position oder Ausrichtung des Fahrzeugsitzes zu der Fahrzeugkarosserie kann die relative Position oder Ausrichtung des Fahrzeugsitzes auch steuerungs- oder regelungstechnisch abgeleitet werden.
-
Das Verfahren weist als einen weiteren Schritt ein Ausgeben von einem Steuersignal in Abhängigkeit von der eingelesenen relativen Ausrichtung des Fahrzeugsitzes zu der Fahrzeugkarosserie zum Durchführen von einer Schwenkbewegung des Stützköpers relativ zu der Fahrzeugkarosserie um mindestens eine von mindestens zwei durch die Lagerung bereitgestellte Schwenkachsen auf. In einem weiteren Schritt des Verfahrens kann eine bewegliche Verbindungseinrichtung zum beweglichen Verbinden von dem Fahrzeugsitz mit der Fahrzeugkarosserie mit dem Steuersignal angesteuert werden, um die Verbindungseinrichtung derart zu bewegen, dass der Fahrzeugsitz relativ zu der Fahrzeugkarosserie verschwenkt wird. Bei der Verbindungseinrichtung kann es sich um jede zu den vorhergehenden Aspekten beschriebene Verbindungseinrichtung handeln, welche einen starren Stützkörper zum mindestens zweiachsigen Verschwenken des Fahrzeugsitzes relativ zu der Fahrzeugkarosserie aufweisen kann.
-
Die Erfindung betrifft in einem weiteren Aspekt eine Steuereinrichtung, welche eingerichtet ist, das Verfahren gemäß dem vorhergehenden Aspekt auszuführen. Die Steuereinrichtung weist eine Schnittstelle zum Einlesen von einer relativen Ausrichtung des Fahrzeugsitzes zu der Fahrzeugkarosserie auf. Die Steuereinrichtung weist zudem eine Schnittstelle zum Ausgeben von einem Steuersignal in Abhängigkeit von der eingelesenen relativen Ausrichtung des Fahrzeugsitzes zu der Fahrzeugkarosserie zum Ausrichten des Fahrzeugsitzes relativ zu der Fahrzeugkarosserie auf. Die Vorrichtung, das System und das Fahrzeug gemäß den vorhergehenden Aspekten können die Steuereinrichtung aufweisen.
-
Zu einem Aspekt der Erfindung beschriebene Ausführungsformen können auch als entsprechende Ausführungsformen eines anderen Aspekts der Erfindung verstanden werden. Zu einem Aspekt der Erfindung beschriebene Ausführungsformen können auch mit zu einem anderen Aspekt der Erfindung beschriebenen Ausführungsformen kombiniert werden.
-
Figurenliste
-
- 1 zeigt ein System mit einem Fahrzeugsitz und einer Vorrichtung zum Verstellen von einer relativen Ausrichtung des Fahrzeugsitzes gemäß einer jeweiligen Ausführungsform der Erfindung.
- 2 zeigt eine Lagerung zum Abstützen und zweiachsigen Verschwenken eines starren Stützkörpers gemäß einer ersten Ausführungsform.
- 3 zeigt eine weitere Lagerung zum Abstützen und zweiachsigen Verschwenken eines starren Stützkörpers.
- 4 zeigt ein Ablaufdiagramm mit Verfahrensschritten zum Durchführen eines Verfahrens zum Verstellen von einer relativen Ausrichtung eines
-
Fahrzeugsitzes zu einer Fahrzeugkarosserie gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
-
Detaillierte Beschreibung von Ausführungsformen
-
1 zeigt schematisch ein System 300 mit einem Fahrzeugsitz 200 und einer mit dem Fahrzeugsitz verbundenen Vorrichtung 100 zum Verstellen von einer relativen Ausrichtung des Fahrzeugsitzes zu einer Fahrzeugkarosserie 2.
-
Die Vorrichtung 100 zum Verstellen von der relativen Ausrichtung des Fahrzeugsitzes 200 zu der Fahrzeugkarosserie 2 weist eine Verbindungseinrichtung 10 zum beweglichen Verbinden von dem Fahrzeugsitz 200 mit der Fahrzeugkarosserie 2 auf. Die Verbindungseinrichtung 10 weist einen starren Stützkörper 20 zum Stützen des Fahrzeugsitzes 200 auf. Der Fahrzeugsitz 200 ist mit dem starren Stützkörper 20 fest verbunden. Gemäß einer Ausführungsform ist der Fahrzeugsitz 200 über eine Drehkupplung mit dem starren Stützkörper 20 verbunden. Der Fahrzeugsitz 200 ist gemäß dieser Ausführungsform in einer Drehstellung der Drehkupplung 40 fest mit dem starren Stützkörper 20 verbunden.
-
Der starre Stützkörper 20 weist eine Lagerung 24 zum Abstützen des starren Stützkörpers 20 an der Fahrzeugkarosserie 20 und zum mindestens zweiachsigen Verschwenken des starren Stützkörpers 20 relativ zu der Fahrzeugkarosserie 2 auf. Der starre Stützkörper 20 ist über die Lagerung 24 an einer Abstützeinrichtung 70 zweiachsig verschwenkbar gelagert. Die Abstützeinrichtung 70 ist mit der Fahrzeugkarosserie 2 verbunden. Die Lagerung 24 weist ein Festlager 25 auf, mit welchem der starre Stützkörper 20 zu der Fahrzeugkarosserie 2 um den Lagerpunkt des Festlagers 25 verschwenkbar ist. Die Lagerung 24 ist zudem an mindestens einer den starren Stützkörper 20 durchdringenden Ausnehmung 23 ausgebildet. Die Lagerung 24 wird mit Bezug auf die 2 und 3 detaillierter beschrieben.
-
Die Vorrichtung 100 weist zudem eine Verstelleinrichtung 30 auf, welche in der gezeigten Ausführungsform zwei Verstelleinheiten 32 aufweist. Die Verstelleinheiten 32 sind mit einer jeweiligen Wirkverbindung 31 mit dem starren Stützkörper 20 verbunden. Über jede Wirkverbindung 31 kann der starre Stützkörper 20 einachsig verschwenkt werden. Mit beiden Wirkverbindungen 31 ist der starre Stützkörper 20 zweiachsig verschwenkbar.
-
In einer nicht gezeigten Ausführungsform bewegt sich ein unterer Endabschnitt des starren Stützkörpers 20, welcher dem mit dem Fahrzeugsitz 200 verbundenen Endabschnitt gegenüberliegt, in mindestens einer Bewegungsgasse, entlang welcher der starre Stützkörper 20 geführt verschwenkbar ist.
-
Die Vorrichtung 100 weist in einer Ausführungsform mindestens einen Anschlag 26 auf, welcher ein Verschwenken des Fahrzeugsitzes 20 relativ zu der Fahrzeugkarosserie 2 begrenzt. Der mindestens eine Anschlag 26 ist in der gezeigten Ausführungsform an der Abstützeinrichtung 70 angeordnet.
-
Die Vorrichtung 100 weist in einer Ausführungsform zudem eine Sicherungseinrichtung 60 auf, welche den starren Stützkörper 20 feststellen kann. Im Betrieb der Vorrichtung 100 ist mindestens ein Sicherungselement 62, welches gemäß einer Ausführungsform als Sicherungsplatte ausgebildet ist, entgegen der Rückstellkraft von mindestens einer Feder 63 aus seiner Ruheposition bewegt. Die Bewegung kann mit mindestens einem Aktuator 64 herbeigeführt werden. In der gezeigten Ausführungsform ist der mindestens eine bestromten Aktuator 64 und die mindestens eine Feder 63 an der Abstützeinrichtung 70 angeordnet. Das Sicherungselement 62 kann so aus seiner Ruheposition, in welcher es gegen den starren Stützkörper 20 gedrückt ist und so eine Bewegung des starren Stützkörpers 20 unterbindet, bewegt beziehungsweise gezogen sein. Wird der mindestens eine Aktuator 64 beispielsweise in einem Notfall nicht mehr bestromt, drückt die mindestens eine Feder 63 das Sicherungselement 62 in der gezeigten Ausführungsform wieder gegen den starren Stützkörper 20 und stellt diesen fest beziehungsweise arretiert diesen zum Abstützkörper 70 beziehungsweise zur Fahrzeugkarosserie 2.
-
In den 2 und 3 ist ein starrer Körpermittenbereich 22 des starren Stützkörpers 20 gezeigt. In der in 2 gezeigten Ausführungsform der Lagerung 24 ist die Abstützeinrichtung 70 mit zwei Armen 72 über zwei Drehgelenke 27 im starren Stützkörper 20 angelenkt und gelagert. Jedes Drehgelenk 27 bildet eine jeweilige Drehachse aus, um welche der starre Stützkörper 20 schwenkbar gelagert ist. Die Drehgelenke 27 sind in einer jeweiligen Ausnehmung 23 im starren Stützkörper 20 angeordnet. Die beiden Ausnehmungen 23 und die in 2 schematisch gezeigten Drehgelenke 27 sind versetzt an dem starren Stützkörper angeordnet. Die beiden ausgebildeten Drehachsen sind somit windschief zueinander angeordnet.
-
In 3 ist eine kreuzartige Ausnehmung 23 im starren Stützkörper 20 ausgebildet. In der kreuzartigen Ausnehmung ist ein Kugelgelenk 28 durch eine in der Ausnehmung 23 gelagerte Kugel gebildet. Die Kugel des Kugelgelenks 28 ist mit vier Armen 72 der Abstützeinrichtung 70 kreuzartig verbunden. Jeder Arm 72 der Abstützeinrichtung 70 durchdringt eine Ausnehmungsöffnung der kreuzartigen Ausnehmung 23. Der starre Stützkörper 20 ist somit relativ zur Abstützeinrichtung 70 zweiachsig verschwenkbar.
-
4 zeigt ein Ablaufdiagramm mit Schritten zum Durchführen eines Verfahrens zum Verstellen von einer relativen Ausrichtung des Fahrzeugsitzes 200 zu der Fahrzeugkarosserie 2. In einem ersten Schritt SO wird die relative Ausrichtung des Fahrzeugsitzes 200 zu der Fahrzeugkarosserie 2 eingelesen. Die relative Ausrichtung des Fahrzeugsitzes 200 zu der Karosserie 2 wird mit dem in 1 gezeigten Sensor 120 erfasst. Die erfasste relative Ausrichtung des Fahrzeugsitzes 200 wird über die Schnittstelle 111 von der in 1 gezeigten Steuereinrichtung 110 zum Durchführen des Verfahrens eingelesen.
-
In einem weiteren Schritt wird von der Steuereinrichtung 110 ein Steuersignal in Abhängigkeit von der eingelesenen relativen Ausrichtung des Fahrzeugsitzes 200 zu der Fahrzeugkarosserie 2 über die Schnittstelle 112 ausgegeben. Mit dem ausgegebenen Steuersignal wird die Verstelleinrichtung 30 angesteuert, um eine Schwenkbewegung des starren Stützkörpers 20 zum Verschwenken des Fahrzeugsitzes 200 relativ zu der Fahrzeugkarosserie 2 durchzuführen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 2
- Fahrzeugkarosserie
- 10
- Verbindungseinrichtung
- 20
- Stützkörper
- 22
- Körpermittenbereich
- 24
- Lagerung
- 25
- Festlager
- 26
- Anschlag
- 30
- Verstelleinrichtung
- 32
- Verstelleinheit
- 40
- Drehkupplung
- 50
- Dämpfungseinrichtung
- 60
- Sicherungseinrichtung
- 62
- Sicherungselement
- 70
- Abstützeinrichtung
- 72
- Arm
- 100
- Vorrichtung
- 110
- Steuereinrichtung
- 112
- Schnittstelle
- 200
- Fahrzeugsitz
- 300
- System
- 400
- Fahrzeug
- 50
- Einlesen Ausrichtung
- S1
- Ausgeben Steuersignal