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Die Erfindung betrifft eine Kipphebelanordnung für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine für Schwerlast und eine Rückstellfederanordnung für eine solche Kipphebelanordnung gemäß der im Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 9 näher definierten Art.
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Aus der Druckschrift
WO 2021 047 77 96 ist ein Ventiltrieb für einen Verbrennungsmotor mit einer Kipphebelbaugruppe mit einem verschwenkbar auf einer Kipphebelachse montierten ersten Kipphebelarm bekannt. Eine Rückstellfeder ist zwischen dem ersten Kipphebelarm und einem zweiten Kipphebelarm positioniert, der mit dem ersten Kipphebelarm über einen Bolzen verschwenkbar verbunden ist und in Kontakt mit einem Nocken einer Nockenwelle steht. Bei einem Verschwenken des zweiten Kipphebelarms wird die Rückstellfeder komprimiert und der zweite Kipphebelarm durch die Rückstellfeder wieder zurückgestellt.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Kipphebelanordnung und eine Rückstellfederanordnung der vorgenannten Art vorzuschlagen, welche eine bauraumsparende Anordnung und einen sicheren und effizienten Betrieb der Brennkraftmaschine ermöglichen.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 und alternativ durch die Merkmale des Anspruchs 9 gelöst. Weitere vorteilhafte und beanspruchte Ausgestaltungen ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.
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Somit wird eine Kipphebelanordnung für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine für Schwerlast mit zumindest einem verschwenkbar angeordneten Kipphebel vorgeschlagen. Da zur Vorspannung des Kipphebels zumindest eine Blattfeder vorgesehen ist, derart, dass in Abhängigkeit der Verschwenkung des Kipphebels dieser mit progressiv zunehmender Rückstellfederkraft zur Rückstellung in eine unverschwenkte Ausgangslage beaufschlagbar ist, kann bei kleinen Auslenkungen die Anfangsfederkraft, insbesondere die Anfangsvorspannung des Kipphebels, klein gehalten und unnötige Reibungsverluste und unnötiger Verschleiß im Ventiltrieb, insbesondere an der antreibenden Nockenwelle, verhindert werden. Zudem wird eine Überlastung der Rückstellfeder, insbesondere bei großen Ventilhüben, sicher vermieden. Zugleich ist die Blattfeder bauraumsparend anordenbar. Außerdem kann die Dynamik des Ventiltriebs verbessert und es können im Betrieb steilere Hubkurven gefahren werden, wodurch der Wirkungsgrad der Brennkraftmaschine weiter erhöht werden kann. Die vorgenannten Vorteile wirken sich besonders günstig in Schwerlast-Brennkraftmaschinen (Heavy Duty), insbesondere in Verbrennungsmotoren für Lastkraftwagen, aus, da dort die zu übertragenden Kräfte besonders groß sind.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Kipphebel schaltbar ausgeführt und weist zumindest einen primären Kipphebelarm und einen verschwenkbar zu diesem angeordneten und mit diesem zum Zuschalten koppelbaren sekundären Kipphebelarm auf. Vorzugsweise greift dabei die Blattfeder am sekundären Kipphebelarm zur Vorspannung an, wobei in entkoppeltem Zustand der primäre Kipphebelarm über einen Endanschlag in Schwenkrichtung am sekundären Kipphebelarm anlegbar und somit durch die über den sekundären Kipphebelarm wirkende Blattfeder vorspannbar ist. Demzufolge ist es in besonders vorteilhafter Weise möglich, mit einer Blattfeder zwei zueinander verschwenkbar angeordnete Kipphebelarme vorzuspannen.
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Durch den sekundären Kipphebelarm ist ein weiterer Ventilhub, beispielsweise als sogenannte Motorbremse oder zur Abgasrückführung zum Aufheizen des Antriebsstrangs, sekundär zuschaltbar. Eine solche Anordnung ist besonders vorteilhaft in variablen Ventiltrieben für Schwerlast-Anwendungen, insbesondere für Lastkraftwagen, einsetzbar, die aufgrund ihrer großen Masse eine große Bremskraft und viel Energie zum Aufheizen des Antriebsstrangs erfordern.
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In einer weiteren besonders bevorzugten besonders einfach aufgebauten Ausgestaltung der Erfindung ist als Blattfeder zumindest ein Federblatt vorgesehen, das in Abhängigkeit der Verschwenkung des Kipphebels die wirksame Federlänge verkürzend an einer Federabstützfläche anlegbar ist. Auf einfache Weise kann so eine Blattfeder mit einer progressiven Kennlinien-Charakteristik erreicht werden, die beliebig an die Einsatz- und Betriebsbedingungen angepasst werden kann. Das Federblatt kann zudem besonders bauraumsparend angeordnet werden.
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Es ist von Vorteil, wenn dabei die Blattfeder an der Federabstützfläche befestigt ist. Dadurch ist sie vormontier- und zugleich ausrichtbar, wodurch die Montage vereinfacht wird.
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In weiterhin vorteilhafter Weise ist die Blattfeder bevorzugt mit einem freien Ende zur Vorspannung am Kipphebel angelegt. Zusätzliche Zwischenelemente, insbesondere zu Führung, sind vermeidbar.
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Im Rahmen einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Federabstützfläche bogenförmig gekrümmt ausgeführt ist. Dadurch ist auf besonders einfache Weise eine stetig progressiv ansteigende Federkraft mit zunehmender Verschwenkung des Kipphebels bzw. Auslenkung der Blattfeder bzw. des Federblatts erreichbar.
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Es ist auch von Vorteil, wenn das Federblatt eine Anlagefläche bildet, mit der es flächig an der Federabstützfläche beim Verschwenken des Kipphebels anlegbar ist. Dabei ist das Federblatt mit der Auslenkung des Kipphebels gewissermaßen an der Federabstützfläche abrollbar, wodurch eine gleichmäßige Krafteinleitung und ein reibungs- und verschleißarmer Betrieb ermöglicht werden.
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Das Federblatt ist bevorzugt in Form eines in der Draufsicht rechteckigen Streifens, vorzugsweise aus Federblech, ausgeführt, wodurch es besonders einfach an den Kipphebel angepasst herstellbar und einfach montierbar und besonders gut sowohl am Kipphebel als auch an der Federabstützfläche anlegbar ist.
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Im Rahmen einer nächsten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Federblatt eine gewölbte Kontaktfläche bildet, mit der es am Kipphebel zur Vorspannung angelegt ist. Auf diese Weise ist das Federblatt mit der Kontaktfläche am Kipphebel beim Verschwenken desselben besonders reibungsarm abrollbar.
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Die Kipphebelanordnung ist vorzugsweise mit einer nachstehend beschriebenen Rückstellfederanordnung mit zumindest einer Blattfeder ausgeführt. Daraus ergeben sich die nachfolgend aufgeführten Vorteile.
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Im Rahmen eines weiteren Aspekts der vorliegenden Erfindung wird eine Rückstellfederanordnung zur Rückstellung zumindest eines verschwenkbar angeordneten Kipphebels einer Kipphebelanordnung für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine für Schwerlast vorgeschlagen. Dabei ist zumindest eine Blattfeder mit zumindest einem Federblatt vorgesehen, das an einem Federhaltekörper befestigt ist und ein freies Ende zur Anlage am Kipphebel und Vorspannung desselben in eine unverschwenkte Ausgangslage aufweist, derart, dass das Federblatt in Abhängigkeit der Verschwenkung des Kipphebels die wirksame Federlänge verkürzend an einer am Federhaltekörper gebildeten Federabstützfläche anlegbar ist. Auf diese Weise ist die Blattfeder am Federhaltekörper befestigbar und zugleich im Betrieb an diesem zur Verkürzung der wirksamen Federlänge anlegbar. Sie ist mit dem Federhaltekörper als eine Baueinheit vormontierbar ist und besonders einfach an der Brennkraftmaschine montierbar. Zudem sind die weiteren oben beschriebenen Vorteile erreichbar.
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Bevorzugt ist dabei die Rückstellfederanordnung zur Vorspannung zumindest eines verschwenkbar angeordneten Kipphebels in der oben beschriebenen Kipphebelanordnung ausgeführt.
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In einer weiteren bevorzugten besonders einfachen und bauraumsparenden Ausgestaltung der Erfindung ist als Federhaltekörper eine Federabstützplatte vorgesehen, die zur Ausbildung der Federabstützfläche zumindest im Bereich derselben bogenförmig gekrümmt ist. Die Federabstützplatte ist mit der Federabstützfläche insbesondere aus Blech besonders einfach und kostengünstig herstellbar. Sie ist zudem besonders bauraumsparend anordenbar.
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Es ist auch besonders vorteilhaft, wenn an der Federabstützplatte bevorzugt einteilig mit dieser ausgebildete seitlich vorstehende Befestigungslaschen vorgesehen sind. Die Befestigungslaschen ermöglichen eine besonders einfache Befestigung, vorzugsweise durch eine Schraubenverbindung, an einem ortsfesten Bauteil der Brennkraftmaschine.
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Sie sind auf einfache Weise an die Einbauverhältnisse, insbesondere durch Biegen, anpassbar.
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Denkbar ist auch, den Federhaltekörper beziehungsweise die Federabstützplatte biegeelastisch auszuführen, so dass die Blattfeder nach vollständiger Anlage an der Federabstützfläche zusammen mit der Federabstützung weiter ausgelenkt werden kann und auf diese Weise die Federkennlinie und das Rückstellverhalten weiter anpassbar ist.
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Eine weitere mögliche Ausgestaltung ist auch, mehrere vorzugsweise zwei Blattfedern, vorzusehen, wobei eine erste Blattfeder mit einer schwächeren Federkraft in einem Anfangsbereich der Verschwenkung des Kipphebels mit diesem zusammenwirkt und eine zweite Blattfeder mit einer stärkeren Federkraft erst in einem Endbereich der Verschwenkung des Kipphebels mit diesem zusammenwirkt.
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In weiterhin besonders vorteilhafter Weise ist es auch möglich, an einer Federabstützplatte mehrere Blattfedern zur Vorspannung mehrerer Kipphebel zu befestigen und abzustützen. Dabei können sowohl schaltbare als auch nicht schaltbare Kipphebel durch die Rückstellfederanordnung zur Rückstellung vorgespannt werden.
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Im Rahmen einer weiteren besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist zur Befestigung zumindest eines Federblatts an der Federabstützplatte zumindest eine Hülse mit einem Innengewinde und mit einem Befestigungskragen an einem Ende in zumindest jeweils eine fluchtende Durchgangsbohrung am Federblatt und an der Federabstützplatte eingesteckt. Bevorzugt ist dabei das Federblatt durch Einschrauben einer Schraube am Innengewinde der Hülse mit dem Befestigungskragen am Federblatt form- und kraftschlüssig angreifend an der Federabstützplatte verspannt. Dadurch wird eine einfache form- und kraftschlüssige Befestigung des Federblatts erreicht, wobei am jeweiligen Befestigungskragen eine gleichmäßige Krafteinleitung am Federblatt durch Normalkräfte ermöglicht wird.
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Alternativ kann die Befestigung des Federblatts auch insbesondere durch Clinchen bzw. Durchsetzfügen, Schweißen, Verstemmen und Nieten erfolgen.
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Weitere beanspruchte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und aus den Zeichnungen, in denen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung vereinfacht dargestellt ist. Es zeigen:
- 1 und 2 eine erfindungsgemäße Kipphebelanordnung für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine mit einer erfindungsgemäßen Rückstellfederanordnung in einem ersten Betriebszustand,
- 3 die Kipphebelanordnung und die Rückstellfederanordnung in einer Schnittdarstellung,
- 4 und 5 die Kipphebelanordnung und die Rückstellfederanordnung in einem zweiten Betriebszustand,
- 6 die Kipphebelanordnung und die Rückstellfederanordnung aus 4 und 5 in einer Schnittdarstellung,
- 7 und 8 eine Rückstellfedereinheit der Rückstellfederanordnung in einer Einzelansicht,
- 9 die Rückstellfedereinheit aus 7 und 8 in einer Schnittdarstellung.
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Die in den 1 bis 6 dargestellte Kipphebelanordnung für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine für Schwerlast weist beispielhaft einen schaltbaren Kipphebel 1 auf, der mit einem ventilseitigen Kipphebelarm 2 und einem primären antriebsseitigen Kipphebelarm 3 auf einer Kipphebelachse 4 um diese verschwenkbar gelagert ist. Der primäre antriebsseitigen Kipphebelarm 3 ist mit einer Nockenrolle 6 zum Abgriff einer Ventilhubbewegung von einer nicht dargestellten Nockenwelle der Brennkraftmaschine ausgeführt. Die am primären antriebsseitigen Kipphebelarm 3 von der Nockenwelle abgegriffene Ventilhubbewegung ist am ventilseitigen Kipphebelarm 2 über einen Ventilkontakt 5 zur Betätigung zumindest eines nicht dargestellten Gaswechselventils der Brennkraftmaschine übertragbar.
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Neben dem primären antriebsseitigen Kipphebelarm 3 zur Übertragung eines primären Ventilhubs ist ein zu diesem verschwenkbar auf der Kipphebelachse 4 angeordneter weiterer antriebsseitiger Kipphebelarm 8 mit einer weiteren Nockenrolle 7 zum Abgriff einer weiteren Ventilhubbewegung von der Nockenwelle vorgesehen. Dieser antriebsseitiger Kipphebelarm 8 ist über einen Verriegelungsmechanismus 9 mit dem primären antriebsseitigen Kipphebelarm 3 zur Übertragung eines weiteren sekundären Ventilhubs, beispielsweise als sogenannte Motorbremse oder zur Abgasrückführung zum Aufheizen des Antriebsstrangs, koppelbar und auf diese Weise sekundär zuschaltbar. Eine solche Kipphebelanordnung ist besonders vorteilhaft in variablen Ventiltrieben für Schwerlast-Anwendungen (Heavy Duty), insbesondere für Verbrennungsmotoren in Lastkraftwagen, verwendbar, die bevorzugt von einer oberliegenden Nockenwelle angesteuert werden.
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Zur Vorspannung und Rückstellung des Kipphebels 1 in eine unverschwenkte Ausgangslage in der sogenannten Grundkreisphase des antreibenden Nockens, die in 1 bis 3 dargestellt ist, ist eine Rückstellfederanordnung mit einer Blattfeder 10 vorgesehen, die den sekundären antriebsseitigen Kipphebelarm 8 mit einer vorbestimmten Rückstellfederkraft zur Vorspannung beaufschlagt. Da der sekundäre antriebsseitige Kipphebelarm 8 zum Zuschalten mit dem primären antriebsseitigen Kipphebelarm 3 koppelbar ist, nimmt dieser bei seiner Verschwenkung in gekoppeltem Zustand den sekundären antriebsseitige Kipphebelarm 8 mit. Dabei spannt die Blattfeder 10 über den sekundären antriebsseitige Kipphebelarm 8 den primären antriebsseitigen Kipphebelarm 3 und damit den Kipphebel 1 in die unverschwenkte Ausgangslage vor.
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In entkoppeltem Zustand vollführt der sekundäre antriebsseitige Kipphebelarm 8 in der Nockenhubphase seines antreibenden Nockens gegenüber dem primären antriebsseitigen Kipphebelarm 3 einen Differenzhub als Leerhub als sogenannte Lost-Motion (4 und 6) und wird durch die Auslenkung der Blattfeder 10 in die unverschwenkte Ausgangslage vorgespannt. Dabei ist der primäre antriebsseitigen Kipphebelarm 3 über einen Endanschlag 11 in Schwenkrichtung am sekundären antriebsseitigen Kipphebelarm 8 anlegbar (1 und 4) und über diesen durch die die Blattfeder 10 vorspannbar. Dadurch werden unkontrollierte Bewegungen des sekundären antriebsseitigen Kipphebelarms 8 in entkoppeltem Zustand vermieden. Zugleich sind auf diese Weise mit einer Blattfeder 10 zwei zueinander verschwenkbar angeordnete Kipphebelarme 3, 8 vorspannbar.
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Der Endanschlag 11 ist an der Hebeloberseite angeordnet und wird durch eine seitlich quer zur Hebellängsachse am sekundären antriebsseitigen Kipphebelarm 8 vorstehende Anschlagnase gebildet. Diese ist die in Schwenkrichtung an einer korrespondierend an der Hebeloberseite des primären antriebsseitigen Kipphebelarms 3 ausgebildeten in Schwenkrichtung ausgerichtete Mitnahme- und Anlagefläche anlegbar. Der Endanschlag 11 dient zugleich zur genauen Positionierung von primärem sekundärem Kipphebelarm 8 zur Verriegelung.
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Als Blattfeder 10 ist vorzugsweise ein Federblatt vorgesehen, das in direktem Kontakt mit dem sekundären antriebsseitige Kipphebelarm 8 steht und in Abhängigkeit der Verschwenkung desselben an einer Federabstützfläche 12 mit variabler Federlänge L anlegbar ist. Die wirksame Federlänge L ist dabei die bei einer Verschwenkung des Kipphebelarms 8 auslenkbare freie Länge des Federblatts 10 zwischen dem Kontakt an der Federabstützfläche 12 und dem Kontakt am sekundären Kipphebelarm 8.
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Das Federblatt 10 ist in Form eines länglichen in der Draufsicht rechteckigen Streifens mit rechteckigem Querschnittsprofil, bevorzugt aus Blech, ausgeführt. Es ist mit einem ventilseitigen Ende 13 an der Federabstützfläche 12 befestigt und mit einem freien Ende 14 an der ventilabgewandten planen Hebeloberseite des sekundären antriebsseitigen Kipphebelarms 8 vorgespannt angelegt und wirkt zur Rückstellung direkt auf diesen. Mit seinem freien Ende 14 ist das Federblatt 10 in Längsrichtung gewölbt ausgeführt und bildet dort eine abgerundete Kontaktfläche 15 mit der es an der Hebeloberseite des sekundären antriebsseitigen Kipphebelarms 8 anliegt und beim Verschwenken desselben reibungsarm abrollen kann. Da sich das Federblatt 10 in Hebellängsrichtung erstreckt und dünnwandig ausgeführt ist, kann es besonders bauraumsparend in Schwenkrichtung an der Hebeloberseite des Kipphebels 1 angeordnet werden.
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Die Federabstützfläche 12 ist in Längsrichtung des Federblatts 10 bogenförmig gekrümmt, derart, dass das Federblatt 10 in Kontakt mit der Federabstützfläche 12 in Abhängigkeit der Verschwenkung des sekundären antriebsseitigen Kipphebelarms 8 die wirksame Federlänge L1 in der Ausgangslage (3) auf eine wirksame Federlänge L2 in der verschwenkten Lage (6) verkürzend an der Federabstützfläche 12 anlegbar ist. Dabei bildet das Federblatt 10 eine Anlagefläche 37, mit der es sich flächig an der Federabstützfläche 12 bei der Auslenkung durch Verschwenken des sekundären antriebsseitigen Kipphebelarms 8 anlegt und reibungsarm gewissermaßen abrollt. Auf diese Weise ermöglicht die bogenförmig gekrümmte Federabstützfläche 12 eine kontinuierliche Verkürzung der wirksamen Federlänge L und eine daraus resultierende stetig progressive Erhöhung der Rückstellfederkraft des Federblatts 10 mit zunehmender Auslenkung desselben beziehungsweise mit zunehmender Verschwenkung des sekundären antriebsseitigen Kipphebelarms 8.
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Dadurch ist es möglich, die Anfangsvorspannkraft des Kipphebels 1 in der unverschwenkten Ausgangslage relativ klein zu halten und bei großen Auslenkungen eine Überschreitung der zulässigen Spannungen im Federblatt 10 sicher zu vermeiden. Demzufolge werden unnötige Reibungsmomente im Ventiltrieb, besonders an der antreibenden Nockenwelle, reduziert und auch die dynamischen Eigenschaften des Ventiltriebs verbessert. Außerdem wirkt das Federblatt 10 nicht nur in gekoppeltem Kipphebelzustand, sondern auch in entriegeltem Kipphebelzustand. Zudem unterstützt das Federblatt 10 maßgeblich die Ventilfedern der Gaswechselventile der Brennkraftmaschine, da es zu den Ventilfedern parallelgeschaltet ist. Dadurch können steilere Ventilhubkurven des Ventiltriebes gefahren und der Wirkungsgrad der Brennkraftmaschine erhöht werden.
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Die Federabstützfläche 12 ist an einem Federhaltekörper 16 ausgebildet, an dem das Federblatt 10 befestigt und zugleich im Betrieb anlegbar ist. Der Federhaltekörper 16 ist vorzugsweise als Federabstützplatte ausgeführt, die dünnwandig vorzugsweise in Blech ausgeführt ist. Die Federabstützplatte 16 ist zumindest im Bereich der Federabstützfläche 12 bogenförmig gekrümmt ist, wodurch letztere besonders einfach herstellbar ist. Sie ist an der Hebeloberseite des ventilseitigen Kipphebelarms 2 und des primären und des sekundären Kipphebelarms 3, 8 beabstandet zu diesen angeordnet und überdeckt diese teilweise. Da die Federabstützplatte 16 dünnwandig ausgeführt ist sie dort besonders bauraumsparend in Schwenkrichtung integrierbar.
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Zur Befestigung der Federabstützplatte 16 an der Brennkraftmaschine sind zwei mit dieser einteilig ausgeführte und seitlich an dieser parallel zur Kipphebelachse 4 abstehende Befestigungslaschen 17, 18 vorgesehen. Diese sind besonders einfach, insbesondere durch Biegen, an die Einbauverhältnisse anpassbar, beispielsweise können die Befestigungslaschen 17, 18 wie dargestellt gegenüber der Federabstützplatte 16 in einem spitzen Winkel leicht angestellt sein.
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Über die Befestigungslaschen 17, 18 mit jeweils einer Schraubenverbindung 19, 20 ist die Federabstützplatte 16 an jeweils einer Halterung 21, 22 befestigt, die auf der Kipphebelachse 4 an zwei Lagerstellen abgestützt sind. Abhängig von den Einbauverhältnissen können die Halterung 21, 22 wie dargestellt jeweils auch über eine Buchse 33, 34, an der jeweils die Kipphebelachse 4 hindurchgeführt ist, auf letzterer abgestützt sein.
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In 7 bis 9 zeigen die Blattfeder 10 und der Federhaltekörper 16 als vormontierte Rückstellfedereinheit 40. Das die Blattfeder 10 bildende Federblatt ist mit einem Ende flächig an der hebelzugewandten Unterseite der den Federhaltekörper 16 bildende Federabstützplatte angelegt und befestigt (siehe auch 3 und 6). Die Federabstützplatte 16 ist im Bereich der an ihrer Unterseite gebildeten Federabstützfläche 12 in Längsrichtung des Federblatts 10 bogenförmig gekrümmt, so dass dort die Federabstützplatte 16 mit zunehmendem Abstand zum Federblatt 10 verläuft. Dabei ragt das Federblatt 10 mit seinem freien Federende 14 und der Kontaktfläche 15 am antriebsseitigen Ende der Federabstützplatte 16 an der Unterseite hervor.
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Zur Befestigung des Federblatts 10 an der Federabstützplatte 16 sind zwei Hülsen 25, 26 mit jeweils einem Innengewinde 35, 36 und mit einem Befestigungskragen 29, 30 an einem Ende vorgesehen. Die Hülsen 25, 26 sind jeweils in zwei jeweils am ventilseitigen Ende 13 des Federblatts 10 und am ventilseitigen Ende der Federabstützplatte 16 zueinander fluchtend ausgeführten Durchgangsbohrungen 23, 27 beziehungsweise 24, 28 eingesteckt, so dass die Hülsen 25, 26 mit dem jeweiligen Befestigungskragen 29, 30 am Federblatt 10 anliegen. Durch die mit dem Befestigungskragen 29, 30 am Federblatt 10 kraftschlüssig angreifenden Hülsen 25, 26 ist das Federblatt 10 an der Federabstützplatte 16 verspannt. Mit Hilfe jeweils einer Schraube 31, 32, die am jeweiligen Innengewinde 35, 36 eingeschraubt ist, werden die Hülsen 25, 26 angezogen und der jeweilige Schraubenkopf an der Federabstützplatte 16 und der jeweiligen Befestigungskragen 29, 30 am Federblatt 10 und damit letzteres an der Federabstützplatte 16 form- und kraftschlüssig verspannt. Hierbei wird am jeweiligen Befestigungskragen 29, 30 eine gleichmäßige Krafteinleitung am Federblatt 10 durch Normalkräfte ermöglicht.
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Zur Befestigung der Federabstützplatte 16 an den Halterungen 21, 22 (1, 2 und 3, 4) sind seitlich an ersterer einteilig mit dieser ausgeführte Befestigungslaschen 17, 18 mit jeweils einer Durchgangsbohrung für die Schraubenverbindungen 19, 20 vorgesehen.
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Auf diese Weise ist eine Rückstellfedereinheit 40 bestehend aus einer Federabstützplatte 16 und zumindest einem an dieser befestigten und ausgerichteten Federblatt 10 als vormontierbare Baueinheit in einem Arbeitsschritt in der Brennkraftmaschine an der Kipphebelachse 4 abgestützt befestigbar.
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An der Federabstützplatte 16 sind noch weitere Federblätter 10 zur Vorspannung zumindest eines weiteren nicht dargestellten Kipphebels in analoger Weise befestig- und anlegbar. Hierzu sind zwei weitere Durchgangsbohrungen 38, 39 an der Federabstützplatte 16 zur Befestigung einer weiteren Federblatts zur Vorspannung und Rückstellung eines nicht dargestellten weiteren Kipphebels angedeutet. Dabei ist die Rückstellfedereinheit 40 zur Vorspannung und Rückstellung sowohl schaltbarer als auch nicht schaltbarer Kipphebel einsetzbar.
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Denkbar ist auch eine Rückstellfedereinheit als Blattfedermagazin auszuführen und über die gesamte Länge der Brennkraftmaschine anzuordnen. Auf diese Weise können je nach Ausführung des insbesondere variablen Ventiltriebs vier Federblätter pro Zylinder beziehungsweise sechs bis vierundzwanzig Federblätter für einen SechsZylinder-Motor am Blattfedermagazin aufgenommen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kipphebel
- 2
- Kipphebelarm
- 3
- Kipphebelarm
- 4
- Kipphebelachse
- 5
- Ventilkontakt
- 6
- Nockenrolle
- 7
- Nockenrolle
- 8
- Kipphebelarm
- 9
- Verriegelungsmechanismus
- 10
- Blattfeder, Federblatt
- 11
- Endanschlag
- 12
- Federabstützfläche
- 13
- Ende
- 14
- Ende
- 15
- Kontaktfläche
- 16
- Federhaltekörper, Federabstützplatte
- 17
- Befestigungslaschen
- 18
- Befestigungslaschen
- 19
- Schraubenverbindung
- 20
- Schraubenverbindung
- 21
- Halterung
- 22
- Halterung
- 23
- Durchgangsbohrung
- 24
- Durchgangsbohrung
- 25
- Hülse
- 26
- Hülse
- 27
- Durchgangsbohrung
- 28
- Durchgangsbohrung
- 29
- Befestigungskragen
- 30
- Befestigungskragen
- 31
- Schraube
- 32
- Schraube
- 33
- Buchse
- 34
- Buchse
- 35
- Innengewinde
- 36
- Innengewinde
- 37
- Anlagefläche
- 38
- Durchgangsbohrung
- 39
- Durchgangsbohrung
- 40
- Rückstellfedereinheit
- L
- wirksame Federlänge
- L1
- wirksame Federlänge
- L2
- wirksame Federlänge
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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