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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verarbeiten mindestens eines vorbestimmten Fahrzeugzustands und ein entsprechend eingerichtetes Kombiinstrument eines Kraftfahrzeugs.
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In der heutigen Zeit ist das eigene Fahrzeug für nicht wenige Menschen ein besonders Objekt, zu dem sie eine besondere Beziehung entwickeln. Das gilt insbesondere für hochpreisige sportlich ausgelegte oder besonders individualisierte Fahrzeuge.
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Das Erreichen gewisser Kilometer-Laufleistungen ist stellt für ebendiese Autofahrer ein emotionales Ereignis das, das sie festhalten und mit anderen teilen möchten. Nicht selten werden daher während der Fahrt Bilder des Kombi-Instruments aufgenommen, z.B. beim Erreichen von runden Kilometerständen (z.B. 10.000 km, 100.000 km) oder bei Kilometerständen, die Schnapszahlen, Geburtstagen, usw. entsprechen. Der Versuch, diese besonderen Ereignisse festzuhalten, kann jedoch ein Sicherheitsrisiko darstellen, da der Fahrer für einige Sekunden seinen Fokus primär auf das Hervorholen und Einstellen seines Mobilfunkgerätes richtet und während dieser Zeit von seiner eigentlichen Aufgabe - dem Autofahren - abgelenkt ist.
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Druckschrift
DE 10 2009 042 664 A1 offenbart ein Verfahren zur Bereitstellung von Informationen über einen Nutzer eines sozialen Netzwerks in dem sozialen Netzwerk. Um dem Fahrer eines Fahrzeugs oder einem Mitfahrer die Kommunikation mit einem datentechnischen sozialen Netzwerk möglichst ablenkungsfrei zu ermöglichen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die Informationen unter Verwendung mindestens einer Zustandserkennungsvorrichtung gewonnen werden, die in einem von dem Nutzer des sozialen Netzwerks genutzten Fahrzeugs vorgesehen ist. Die Zustandserkennungsvorrichtung gibt eine Zustandsinformation ab, die einen bestimmten Zustand des Fahrzeugs und/oder eine bestimmte Fahrsituation und/oder den Zustand von einem oder mehreren Nutzern des Fahrzeugs angibt.
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Aus Druckschrift
DE 10 2010 038 837 A1 ist ein computerimplementiertes Verfahren zum automatischen Aktualisieren eines sozialen Vernetzungssystems auf der Basis von Fahrzeugereignissen bekannt. Das Verfahren beinhaltet Empfangen von Login-Informationen in einer nomadischen Einrichtung, die Netzwerkzugang zu einem sozialen Vernetzungssystem gestattet, sowie Senden der einen oder mehreren Nachrichten und des Fahrzeugorts zu dem sozialen Vernetzungssystem.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung kann darin gesehen werden, das Ereignis des Erreichens eines vorbestimmten bzw. besonderen Kilometerstands aus Sicht des Fahrers emotionaler und sicherer zu gestalten, insbesondere im Hinblick auf dessen Weiterverarbeitung.
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Diese Aufgabe wird mittels des Verfahrens und der Vorrichtung gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Weitere bevorzugte Ausführungsformen finden sich in den abhängigen Patentansprüchen.
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Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zum Verarbeiten bzw. Hervorheben mindestens eines vorbestimmten Fahrzeugzustands bereitgestellt, welches Erzeugen eines besonderen Darstellungsinhalts auf dem Kombiinstrument des Fahrzeugs aufweist.
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Der angezeigte Darstellungsinhalt zum Verarbeiten des erreichten vorbestimmten Fahrzeugzustands kann das Darstellen eines Symbols aufweisen, etwa eines Pokals oder einer Medaille, welches ansonsten nicht auf dem Kombiinstrument sichtbar ist. Insbesondere kann es sich bei dem vorbestimmten Fahrzeugzustand um einen aus Sicht des Fahrers des Fahrzeugs als besonders bewerteten Fahrzeugzustand handeln. Der dadurch ausgelöste Darstellungsinhalt kann beispielsweise, ähnlich wie bei Videospielen oder Sport-Apps, als Erfolg oder Meilenstein dargestellt und gefeiert werden und damit einer Gamification des Fahrzeugzustands entsprechen. Zusätzlich dazu können weitere mit dem erreichten Fahrzeugzustand erreichten Informationen angezeigt werden, beispielsweise der Ort, an dem der Fahrzeugzustand erreichen worden ist, das Datum, zu dem der Fahrzeugzustand erreich worden ist, und/oder die Uhrzeit, zu der der besondere Fahrzeugzustand erreicht worden ist.
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Insbesondere kann es sich bei dem Darstellungsinhalt um ein Unikat handeln, also eine Darstellung von beispielsweise mindestens einem zusätzlichen Elementen, welches nur einmalig (jedoch für eine beliebige, vorbestimmte Dauer) zur Betriebszeit des Fahrzeugs angezeigt wird, wenn der damit korrelierte Fahrzeugzustand erreicht wird. Der besondere Darstellungsinhalt kann so oder in abgewandelter Form für einen vorbestimmten Zeitraum, z.B. für die Dauer der Weiterfahrt bis zum Abstellen des Fahrzeugs oder für den Rest des Tages, beibehalten werden.
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Gemäß weiteren Ausführungsformen des Verfahrens kann der erreichte Fahrzeugzustand einem vorkonfigurierten Fahrzeugzustand entsprechen. Die Vorkonfiguration kann Herstellerseitig vorgenommen werden. Die Bestimmung der Fahrzeugzustände, welche hervorgehoben werden sollen, kann auch ganz oder zur Ergänzung dem Fahrer überlassen werden. So kann beispielsweise der Fahrzeughersteller festlegen, dass auf dem Kombiinstrument ein besonderer Darstellungsinhalt angezeigt wird bei einer besonders energiesparsam durchgeführten Fahrt (hierbei kann der Energieverbrauch je nach Fahrzeugart auf Basis des verbrauchten Treibstoffs oder des Batterieladestands ermittelt werden).
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Gemäß weiteren Ausführungsformen des Verfahrens kann der vorbestimmte Fahrzeugzustand einer Kilometerlaufleistung entsprechen. Insbesondere kann es sich hier um eine besondere Kilometerlaufleistungen handeln, welche einer Schnapszahl, einer runden Zahl, oder deren Ziffernreihenfolge einem persönlichen bzw. individuellen Ereignis wie einem Geburtstag, einem Hochzeitstag usw. entspricht.
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Gemäß weiteren Ausführungsformen des Verfahrens kann dieses ferner Übermitteln einer Information bezüglich des erreichten Fahrzeugzustands an ein soziales Vernetzungssystem aufweisen. Diese Information kann direkt über das Kombiinstrument oder mittels eines damit gekoppelten Mobilfunkgeräts übermittelt werden. Zusätzlich können weitere Angaben zu dem erreichten vorbestimmten Fahrzeugzustand an das soziale Vernetzungssystem übermittelt werden, beispielsweise die bereits oben erwähnten Daten wie der Ort, an dem der Fahrzeugzustand erreichen worden ist, das Datum, zu dem der Fahrzeugzustand erreich worden ist, und/oder die Uhrzeit, zu der der besondere Fahrzeugzustand erreicht worden ist. Alternativ kann die Information bezüglich des erreichten Fahrzeugzustands nach Beendigung der Fahrt an das soziale Vernetzungssystem übertragen werden, wobei der Fahrer die entsprechende Mitteilung dann noch individualisieren/ergänzen kann.
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Gemäß weiteren Ausführungsformen des Verfahrens kann dieses ferner Verändern der Anzeige auf dem Kombiinstrument ab Erreichen des Fahrzeugzustands aufweisen. Hierbei kann es sich um eine zeitlich begrenzte (z.B. für die Dauer der Weiterfahrt bis zum Abstellen des Fahrzeugs oder für den Rest des Tages oder der Woche) oder aber auch eine zunächst dauerhafte Veränderung/Anpassung handeln, welche beispielsweise bis zum Erreichen eines weiteren vorbestimmten Fahrzeugzustands anhält. So kann beispielsweise der Fahrzeughersteller festlegen, dass bei jedem Erreichen von weiteren beispielsweise 100.000 km oder 200.000 km Laufleistung oder bei Erreichen vorbestimmter Laufleistungen (z.B. 91.100 km) die Gesamtdarstellungsart auf dem Kombiinstrument angepasst wird. Hierbei kann der üblicherweise auf dem Kombiinstrument dargestellte Inhalt (z.B. Geschwindigkeit, Motordrehzahl, Uhrzeit, Batterieladestand usw.) angepasst/verändert werden, beispielsweise im Hinblick auf den Farbton zwecks einer optischen Veredelung der einzelnen Anzeigenelemente. Zusätzlich kann die Darstellungsart der Anzeigeelemente angepasst werden, z.B. durch Verändern der Schriftart und des Gesamtbildes, um beispielsweise einen besonderes sportlichen und/oder edlen Eindruck zu erwecken
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Erfindungsgemäß wird ferner ein Kombiinstrument für ein Fahrzeug bereitgestellt, welches eingerichtet ist das zuvor beschriebene Verfahren durchzuführen bzw. gemäß diesem betrieben zu werden.
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Das hier beschriebene Verfahren verfolgt das Ziel, vorbestimmte Ereignisse, die von vielen Autofahrern als besonders wahrgenommen werden, sicherer und emotionaler zu gestalten. Zum einen werden Informationen bei Erreichen eines solchen vorbestimmten Ereignisses automatisch aufgezeichnet und zudem durch einen besonderen Darstellungsinhalt für den Fahrer hervorgehoben. Dieser braucht sich in einem solchen Augenblick nicht um diese Aufgaben kümmern, sondern kann den Moment genießen und insbesondere seinen Fokus bei der eigentlichen Hauptaufgabe, dem Fahrzeugführen, belassen. Dadurch wird die Situation sicherer gestaltet, da der/die Fahrer/in weiß, dass das Fahrzeug sozusagen für ihn/sie mitdenkt und das besondere Ereignis datenbasiert festhält. Zum anderen können die zu dem vorbestimmten Ereignis zugehörigen Informationen automatisch an ein soziales Vernetzungssystem übertragen werden, ohne, dass sich der Fahrer damit beschäftigen muss und deshalb entweder von der Fahrt abgelenkt ist oder, wenn er dieses vermeiden möchte, dafür extra anhalten muss.
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Das hier beschriebene Verfahren kann insgesamt zu einer Erhöhung der Sicherheit beitragen und ferner zu einer höheren emotionalen Bindung zur Marke und zum Fahrzeug.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009042664 A1 [0004]
- DE 102010038837 A1 [0005]