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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einstellen eines Sitzes eines Kraftfahrzeugs. Bei dem Verfahren wird eine Betätigungshandlung an einem Betätigungselement des Kraftfahrzeugs mittels einer Erfassungseinrichtung erfasst. Ferner wird eine Sitzposition eines Sitzes des Kraftfahrzeugs in Abhängigkeit von der Betätigungshandlung mittels einer Einstelleinrichtung eingestellt.
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Aus dem allgemeinen Stand der Technik ist es bekannt, Sitze in Kraftfahrzeugen manuell, beispielsweise durch ein Drehrad an einer Seite des Sitzes, oder automatisch durch Betätigen einer oder mehrerer Tasten an dem Sitz einzustellen.
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Auch automatische Sitzeinstellungen bei einem Wechsel von einem manuellen Fahrmodus in einen automatischen Fahrmodus sind aus dem Stand der Technik bekannt. Hierzu beschreibt beispielsweise die
US 2021/0053590 A1 eine automatische Fahrsteuervorrichtung für ein Fahrzeug. Die Fahrsteuervorrichtung speichert Positionsinformationen eines Sitzes, auf dem der Fahrer im manuellen Fahrmodus sitzt. Zudem speichert die Fahrsteuervorrichtung die Position des Sitzes, die durch den Fahrer während der Fahrt in einem automatischen Fahrmodus geändert wurde. Ändert sich der Fahrmodus von einem automatischen in einen manuellen Fahrmodus, so bringt die Fahrsteuervorrichtung beim Umschalten vom automatischen Fahrmodus in den manuellen Fahrmodus den Sitz in eine Position zurück in die gespeicherten Positionsinformationen des manuellen Fahrmodus.
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Ferner beschreibt die
EP 3 521 107 A1 hierzu auch ein Verfahren zum Speichern einer Sitzposition in einem manuellen oder einem automatischen Fahrmodus. Bei dem Verfahren wird überprüft, ob ein Schalter zum Einstellen einer Sitzposition betätigt wird. Gleichzeitig wird überprüft, in welchem Fahrmodus sich das Kraftfahrzeug befindet. Befindet sich das Kraftfahrzeug in einem automatischen Fahrmodus, so wird die eingestellte Sitzposition als Sitzposition des automatischen Fahrmodus gespeichert. Befindet sich das Kraftfahrzeug in einem manuellen Fahrmodus, so wird die eingestellte Sitzposition als Sitzposition des manuellen Fahrmodus gespeichert.
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Auch in der
US 2017/0334451 A1 werden Positionsinformationen je nach Fahrzeugmodus gespeichert. So werden im Normalmodus des Kraftfahrzeugs die Positionsinformationen des eingestellten Sitzes als Koordinaten des Normalmodus und im automatisierten Fahrmodus des Kraftfahrzeug die Positionsinformationen des eingestellten Sitzes als weitere Koordinaten des automatisierten Modus gespeichert.
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Der Nachteil derartiger Vorrichtungen oder Verfahren besteht darin, dass diese besonders komplex aufgebaut sind. Ferner kann durch diese Vorrichtungen oder Verfahren nicht sichergestellt werden, dass ein Fahrer im autonomen oder automatisierten Fahrmodus, insbesondere während einer hochautomatisierten Fahrt, die Fahraufgabe jederzeit wieder ausführen kann, was eine Sicherheit während einer Fahrt des Kraftfahrzeugs beeinträchtigt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren zum Einstellen einer Sitzposition bereitzustellen, welches besonders einfach und zuverlässig betreibbar ist und gleichzeitig eine besonders hohe Fahrsicherheit gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Einstellen eines Sitzes eines Kraftfahrzeugs und durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Einstellen eines Sitzes eines Kraftfahrzeugs. Bei dem Sitz kann es sich beispielsweise um einen Fahrersitz oder einen Beifahrersitz des Kraftfahrzeugs handeln. Bei dem Verfahren wird eine Betätigungshandlung an einem Betätigungselement des Kraftfahrzeugs mittels einer Erfassungseinrichtung erfasst. Die Erfassungseinrichtung ist insbesondere dazu eingerichtet, eine Betätigungshandlung an einem Betätigungselement zu erfassen. Bei der Betätigungshandlung oder einer Bedienhandlung kann es sich beispielsweise um eine Berührung oder um ein Ausüben einer Druckkraft auf das Betätigungselement handeln, welches durch die Erfassungseinrichtung erfasst wird. Beispielsweise kann ein Fahrzeuginsasse, welcher auf dem einzustellenden Sitz sitzt mit einer Hand oder einem Finger der Hand das Betätigungselement betätigen oder bedienen oder berühren, was dann durch die Erfassungseinrichtung erfasst wird. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass auf besonders einfache und zuverlässige Art und Weise eine Betätigungshandlung an dem Betätigungselement erfasst werden kann.
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In einem weiteren Verfahrensschritt wird eine Sitzposition des Sitzes des Kraftfahrzeugs in Abhängigkeit von der Betätigungshandlung mittels einer Einstelleinrichtung eingestellt. Mit anderen Worten kann je nachdem, wie die Betätigungshandlung an dem Betätigungselement ausgeführt wird, die Sitzposition des Sitzes entsprechend eingestellt werden. Mit „Einstellen der Sitzposition“ ist insbesondere das Ändern der Koordinaten des Sitzes in einer Ausgangsposition zu einer weiteren Position und damit verbundenen Koordinaten gemeint. Der Sitz kann beispielsweise linear verschoben und/oder um eine Achse, insbesondere des Sitzes, gedreht werden. Zusätzlich oder alternativ kann eine Rückenlehne des Sitzes bewegt, insbesondere geschwenkt, oder um einen vorbestimmten Winkel geneigt werden. Zusätzlich oder alternativ kann eine Kopflehne des Sitzes eingestellt oder bewegt, insbesondere geschwenkt, oder um einen vorbestimmten Winkel geneigt werden. Beispielsweise kann der Sitz von einem Lenkrad des Kraftfahrzeugs, insbesondere linear, weg bewegt werden und eine Rückenlehne nach hinten, insbesondere von dem Lenkrad weg, geschwenkt, also zurückgestellt, werden. Das Betätigungselement kann entsprechend auch als Einrichtungsassistent bezeichnet werden. Hierdurch kann durch ein einfaches Betätigen eine Sitzposition eingestellt werden.
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Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass die Betätigungshandlung an dem Betätigungselement, welches an einem Lenkrad des Kraftfahrzeugs angeordnet ist, erfasst wird. Mit anderen Worten kann die Betätigungshandlung an dem Lenkrad erfasst werden. Beispielsweise kann ein Fahrzeuginsasse des Kraftfahrzeugs, welcher auf dem einzustellenden Sitz sitzt, mit der Hand oder einem Finger der Hand das Betätigungselement an dem Lenkrad betätigen oder bedienen, beispielsweise drücken. Alternativ kann die Betätigungshandlung an dem Betätigungselement, welches in einem vorbestimmten Abstand zu dem Lenkrad angeordnet ist, in welchem eine Bedienhandlung an dem Lenkrad des Kraftahrzeugs zum Führen des Kraftfahrzeugs durch einen Fahrzeuginsassen ausführbar ist, erfasst werden. Mit anderen Worten kann die Betätigungshandlung nahe dem Lenkrad erfasst werden. Dabei kann das Betätigungselement derart angeordnet sein, dass wenn der Fahrzeuginsasse, welcher sich auf dem einzustellenden Sitz befindet, die Betätigungshandlung an dem Betätigungselement ausübt, der Fahrzeuginsasse weiterhin das Lenkrad zum Führen des Kraftfahrzeugs bedienen oder betätigen kann, also lenken kann. Beispielsweise kann das Betätigungselement an einem Armaturenbrett des Kraftfahrzeugs, insbesondere hinter oder neben dem Lenkrad, angeordnet sein. Dabei ist das Betätigungselement bevorzugt derart an dem Armaturenbrett des Kraftfahrzeugs angeordnet, dass der Fahrzeuginsasse, welcher sich auf dem einzustellenden Sitz befindet, mit einer Hand das Lenkrad und mit der anderen Hand das Betätigungselement am Armaturenbrett bedienen oder betätigen kann. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass ein Fahrzeuginsasse auch beim Einstellen des Sitzes durch Betätigen des Betätigungselements weiterhin einer Fahraufgabe nachgehen kann.
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In einem weiteren Verfahrensschritt steuert eine Steuereinrichtung des Kraftfahrzeugs die Einstelleinrichtung zum Einstellen der Sitzposition des Sitzes in Abhängigkeit von der Betätigungshandlung an, wenn durch die Erfassungseinrichtung die Betätigungshandlung an dem Betätigungselement an dem Lenkrad oder in dem vorbestimmten Abstand zu dem Lenkrad erfasst wird. Beispielsweise kann das Betätigungselement eine Tastenkombination oder eine graphische Benutzeroberfläche mit mehreren Bedienfeldern umfassen, wobei eine Taste oder ein Bedienfeld zum Linearverschieben des Sitzes und/oder eine weitere Taste oder Bedienfeld zum Drehen des Sitzes und/oder eine weitere Taste oder Bedienfeld zum Einstellen der Rückenlehne und/oder eine weitere Taste oder Bedienfeld zum Einstellen der Kopfstütze verwendet werden kann. Bevorzugt wird die Sitzposition solange eingestellt oder verstellt oder verfahren, solange die Betätigungshandlung an dem Betätigungselement erfasst wird. Hierdurch kann der Sitz in eine Komfortposition verfahren werden. Die Zeit, in der die Sitzposition eingestellt wird, kann auch als Verfahrzeit bezeichnet werden. Besonders bevorzugt ist während der gesamten Verfahrzeit das Betätigungselement zu betätigen.
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Ferner steuert die Steuereinrichtung die Einstelleinrichtung zum Stoppen des Einstellens der Sitzposition an, wenn durch die Erfassungseinrichtung erfasst wird, dass die Betätigungshandlung, insbesondere in Abhängigkeit von der Sitzposition, an dem Betätigungselement gestoppt wird. Lässt beispielsweise der Fahrzeuginsasse, welcher sich auf dem einzustellenden Sitz befindet, das Betätigungselement, insbesondere an oder neben dem Lenkrad, los, so wird das Einstellen des Sitzes, insbesondere der Automatiklauf des Sitzes, beendet oder gestoppt. Verfährt beispielsweise der Fahrzeuginsasse beim Einstellen der Sitzposition den Sitz von dem Lenkrad weg, so kann der Fahrzeuginsasse den Sitz soweit nach hinten verfahren, bis seine Finger das Betätigungselement nicht mehr drücken oder berühren. Sobald die Finger oder ein Finger das Betätigungselement nicht mehr berühren oder drücken kann die Steuereinrichtung das Einstellen des Sitzes stoppen und der Sitz wird nicht mehr bewegt.
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Insbesondere wird durch das Verfahren ermittelt, welche Position des Sitzes noch geeignet ist, damit der Fahrzeuginsasse eine Fahraufgabe ausführen kann. Für einen Nachweis, dass der Fahrzeuginsasse die Fahraufgabe ausführen kann, ist insbesondere die Betätigungshandlung an dem Betätigungselement auszuführen. Beispielsweise hat der Fahrer für den Nachweis während der gesamten Verfahrzeit das Betätigungselement nahe oder am Lenkrad zu betätigen.
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Durch die Anordnung des Betätigungselements an oder nahe dem Lenkrad und der Bedingung, dass zum Einstellen der Sitzposition das Betätigungselement durchgehend zu betätigen ist, kann sichergestellt werden, dass der Fahrzeuginsasse weiterhin der Fahraufgabe nachgehen kann. Hierdurch kann eine Sicherheit während einer Fahrt des Kraftfahrzeugs erhöht werden.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass eine weiteren Bedienhandlung an einem weiteren Fahrmittel zum Führen des Kraftfahrzeugs mittels der Erfassungseinrichtung erfasst wird, wobei das weitere Fahrmittel insbesondere zumindest ein Pedal des Kraftfahrzeugs umfasst. Bei dem weiteren Fahrmittel kann es sich beispielsweise um ein Pedal des Kraftfahrzeugs, besonders bevorzugt um ein Gaspedal und/oder um ein Bremspedal und/oder um ein Kupplungspedal des Kraftfahrzeugs, handeln. Dabei kann die Erfassungseinrichtung dazu eingerichtet sein, eine Bedienhandlung, wie beispielsweise eine Betätigung, insbesondere ein Ausüben einer Druckkraft, an oder auf das Pedal erfassen. Ferner wird bevorzugt die Einstelleinrichtung zum Einstellen der Sitzposition des Sitzes in Abhängigkeit von der Betätigungshandlung mittels der Steuereinrichtung angesteuert, wenn durch die Erfassungseinrichtung gleichzeitig die weitere Bedienhandlung an dem weiteren Fahrmittel zum Führen des Kraftfahrzeugs erfasst wird. Die Einstellung der Sitzposition kann also erst vorgenommen werden, wenn die Erfassungseinrichtung die Betätigungshandlung an dem Betätigungselement und zeitgleich oder gleichzeitig die weitere Bedienhandlung an dem weiteren Fahrmittel, insbesondere dem Pedal, erfasst oder registriert oder wahrnimmt. Beispielswiese ist während der Verfahrzeit des Sitzes das Betätigungselement an oder nahe dem Lenkrad und ein Pedal des Kraftfahrzeugs, wie beispielsweise das Gaspedal, zu betätigen oder zu berühren. Insbesondere kann das Pedal zum Einstellen des Sitzes in einen Leerlauf oder außer Betrieb, insbesondere durch die Steuereinrichtung, geschaltet sein. Des Weiteren wird bevorzugt die Einstelleinrichtung zum Stoppen des Einstellens der Sitzposition mittels der Steuereinrichtung angesteuert, wenn durch die Erfassungseinrichtung erfasst wird, dass die weitere Bedienhandlung an dem weiteren Fahrmittel gestoppt wird. Lässt der Fahrzeuginsasse beispielsweise das Pedal los, so wird der Automatiklauf des Sitzes beendet. Hierdurch kann eine weitere Sicherheitsstufe bereitgestellt werden, dass nicht nur das Lenkrad während der Sitzeinstellung betätigbar ist, sondern auch zumindest ein weiteres Fahrmittel des Kraftfahrzeugs, wie beispielsweise ein Pedal. Hierdurch kann eine Sicherheit während einer Fahrt des Kraftfahrzeugs weiter erhöht werden.
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In vorteilhafter Weise weist die Erfassungseinrichtung eine Kamera auf, welche auf einen Innenraum des Kraftfahrzeugs gerichtet ist, wobei die Kamera beim Einstellen der Sitzposition eine Position der Augen des Fahrzeuginsassen überwacht, welcher sich auf dem einzustellenden Sitz befindet. Insbesondere ist die Kamera auf einen Kopf des Fahrzeuginsassen oder die Augen des Fahrzeuginsassen gerichtet. Die Steuereinrichtung steuert die Einstelleinrichtung bevorzugt zum Stoppen der Einstellung der Sitzposition an, wenn durch die Kamera erfasst wird, dass ein Blickfeld der Augen des Fahrzeuginsassen außerhalb einer Frontscheibe oder Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs liegt. Mit Blickfeld, welches auch als Fixierfeld bezeichnet werden kann, ist insbesondere ein Bereich gemeint, der mit den Augen fixiert wird. Alternativ kann durch die Kamera auch eine Blickrichtung erfasst werden, wobei die Einstellung des Sitzes gestoppt wird, sobald die Blickrichtung außerhalb einer Frontscheibe des Kraftfahrzeugs liegt. Mit anderen Worten wird durch die Kamera insbesondere erfasst, ob die Augen des Fahrzeuginsassen durch die Frontscheibe des Kraftfahrzeugs blicken. Beispielsweise kann ein Sitz solange eingestellt werden, solange das Blickfeld oder die Blickrichtung noch auf die Frontscheibe gerichtet ist und die Betätigungshandlung an dem Betätigungselement erfasst wird. Das Einstellen des Sitzes stoppt insbesondere dann, sobald der Fahrzeuginsasse nicht mehr durch die Frontscheibe oder Windschutzscheibe schaut. Wandert das Blickfeld oder die Blickrichtung der Augen durch die Einstellung der Sitzposition beispielsweise auf das Armaturenbrett, so kann die Einstellung gestoppt werden. Hierdurch wird eine weitere Sicherheitsstufe berücksichtigt, nämlich zum einen, dass der Fahrzeuginsasse das Lenkrad weiterhin betätigen kann und zum anderen der Blick auf oder durch die Frontscheibe gerichtet ist. Hierdurch kann eine Sicherheit während einer Fahrt des Kraftfahrzeugs weiter erhöht werden.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass mittels einer weiteren Erfassungseinrichtung geprüft wird, ob sich das Kraftfahrzeug in einem autonomen Fahrmodus oder in einem Stillstand befindet. Ferner wird bevorzugt die Einstelleinrichtung zum Einstellen der Sitzposition durch die Steuereinrichtung angesteuert, sobald sich das Kraftfahrzeug in einem autonomen Fahrmodus oder im Stillstand befindet. Beispielsweise kann die Einstellung des Sitzes erst entweder im Stillstand des Kraftfahrzeugs oder während einem autonomen Fahrmodus des Kraftfahrzeugs vorgenommen werden und sobald die Betätigungshandlung an dem Betätigungselement erfasst wird. Mit „autonomen Fahrmodus“ ist insbesondere ein teilautonomes Fahren oder ein hochautomatisiertes Fahren oder Fahrmodus des Kraftfahrzeugs gemeint. Befindet sich das Kraftfahrzeug beispielsweise in einem manuellen Fahrbetrieb, also übernimmt insbesondere der Fahrzeuginsasse die Fahraufgabe, so kann die Sitzeinstellung nicht durchgeführt werden.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass die, insbesondere eingestellte, Sitzposition mittels einer Speichereinrichtung gespeichert wird, sobald das Einstellen der Sitzposition gestoppt wird. Beispielsweise ist die Einstelleinrichtung oder die Steuereinrichtung dazu eingerichtet, die aktuelle oder eingestellte Sitzposition an die Speichereinrichtung zu übermitteln oder zu übertragen. Ferner kann die Speichereinrichtung bevorzugt dazu eingerichtet sein, die eingestellte Sitzposition einem Profil eines vorbestimmten Fahrzeuginsassen, insbesondere dem, welcher die Sitzeinstellung vorgenommen hat, zuzuordnen und/oder in einem Profil des vorbestimmten Fahrzeuginsassen zu speichern. Beispielsweise kann es vorgesehen sein, dass bei einem Wechsel von einem manuellen Fahrmodus in einen autonomen Fahrmodus die gespeicherte Sitzposition, insbesondere automatisch, hergestellt wird. Das heißt, wurde zum Beispiel im Stillstand oder in einem autonomen Fahrmodus eine Sitzposition eingestellt und gespeichert, so kann bei einem erneuten Wechsel in den autonomen Fahrmodus die zuletzt gespeicherte Sitzposition eingestellt werden.
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Zu der Erfindung gehört auch ein Kraftfahrzeug. Das Kraftfahrzeug umfasst eine Einstelleinrichtung, welche dazu eingerichtet ist, eine Sitzposition eines Sitzes des Kraftfahrzeugs einzustellen. Ferner umfasst das Kraftfahrzeug ein Betätigungselement, welches dazu eingerichtet ist, die Einstelleinrichtung zu betätigen. Bevorzugt ist das Betätigungselement als eine Taste oder als ein Schalter oder als GUI (Graphical User Interface, graphische Benutzeroberfläche) ausgebildet oder das Betätigungselement umfasst mehrere Tasten oder Schalter.
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Des Weiteren weist das Kraftfahrzeug eine Erfassungseinrichtung auf, welche dazu eingerichtet ist, eine Betätigungshandlung an dem Betätigungselement zu erfassen. Dabei kann die Betätigungshandlung insbesondere durch ein erstes Erfassungselement der Erfassungseinrichtung erfasst werden, welches dem Betätigungselement zugeordnet oder zugewiesen ist. Die Erfassungseinrichtung kann zum Erfassen der Betätigungshandlung beispielsweise einen Sensor, insbesondere einen kapazitiven Sensor, oder eine Kamera umfassen. So kann beispielsweise das erste Erfassungselement als ein Sensor oder als eine Kamera ausgebildet sein. Das Betätigungselement ist an einem Lenkrad des Kraftfahrzeugs oder in einem vorbestimmten Abstand zu dem Lenkrad angeordnet, in welchem eine Bedienhandlung an dem Lenkrad des Kraftahrzeugs zum Führen des Kraftfahrzeugs durch einen Fahrzeuginsassen ausführbar ist. Mit Betätigungshandlung und Bedienhandlung sind insbesondere zwei verschiedene Handlungen gemeint. Die Betätigungshandlung umfasst insbesondere das Betätigen oder Bedienen des Betätigungselements und die Bedienhandlung das Betätigen oder Bedienen eines Fahrzeugmittels zum Führen des Kraftfahrzeugs, wie das Lenkrad und/oder ein oder mehrere Pedale des Kraftfahrzeugs. Die Bedienhandlung greift insbesondere in das Fahrgeschehen des Kraftfahrzeugs ein.
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Schließlich weist das Kraftfahrzeug eine Steuereinrichtung auf, welche dazu eingerichtet ist, die Einstelleinrichtung zum Einstellen der Sitzposition des Sitzes in Abhängigkeit von der Betätigungshandlung anzusteuern, wenn durch die Erfassungseinrichtung die Betätigungshandlung an dem Betätigungselement an oder in dem vorbestimmten Abstand zu dem Lenkrad erfasst wird. Beispielsweise kann durch Betätigen des Betätigungselements die Steuereinrichtung die Einstelleinrichtung zum Einstellen der Sitzposition ansteuern. Die Einstelleinrichtung ist insbesondere dazu eingerichtet, die Sitzposition automatisch einzustellen. Das automatische Einstellen des Sitzes kann auch als Automatiklauf bezeichnet werden. Hierzu kann die Einstelleinrichtung beispielsweise einen Motor oder eine Antriebseinheit zum automatischen Einstellen oder Verstellen der Sitzposition aufweisen. Ferner kann die Einstelleinrichtung insbesondere zum Einstellen der Sitzposition einen oder mehrere Aktoren aufweisen. Die entsprechenden Aktoren können dann eine Linearverschiebung des Sitzes und/oder eine Drehung des Sitzes und/oder eine Einstellung der Rückenlehne und/oder eine Einstellung der Kopfstütze und/oder eine Einstellung weiterer Bestandteile des Sitzes, wie zum Beispiel weiterer Lehnen und/oder Ablagen und/oder Stützen, vornehmen. Die entsprechenden Aktoren können durch den Motor oder die Antriebseinheit betätigt werden.
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Ferner ist die Steuereinrichtung dazu eingerichtet, die Einstelleinrichtung zum Stoppen oder Anhalten oder Beenden des Einstellens der Sitzposition anzusteuern, wenn durch die Erfassungseinrichtung ein Stoppen der Betätigungshandlung an dem Betätigungselement erfasst wird. Insbesondere sind die Erfassungseinrichtung und/oder die Steuereinrichtung und/oder Einstelleinrichtung, insbesondere signaltechnisch, miteinander verbunden oder gekoppelt. Insbesondere ist die Steuereinrichtung dazu eingerichtet, beim Erfassen der Betätigungshandlung ein Betätigungssignal zu empfangen und auf das Betätigungssignal hin ein Steuersignal oder einen Steuerbefehl an die Einstelleinrichtung auszugeben.
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In vorteilhafter Weise umfasst die Erfassungseinrichtung ein erstes Erfassungselement, welches dem Betätigungselement zugeordnet ist, wobei das erste Erfassungselement dazu eingerichtet ist, die Betätigungshandlung an dem Betätigungselement zu erfassen, wobei das erste Betätigungselement als ein Sensor oder eine Kamera ausgebildet ist. Beispielsweise kann der Sensor als ein kapazitiver Sensor oder als ein Berührungssensor oder als ein Druckkraftsensor ausgebildet sein. Ist das erste Erfassungselement beispielsweise als eine Kamera ausgebildet, so kann die Kamera auf einen Innenraum des Kraftfahrzeugs gerichtet sein. Beispielsweise kann die Kamera an einer Decke des Kraftfahrzeugs oder einem Fahrzeughimmel des Kraftfahrzeugs angeordnet sein. Ferner kann die Kamera bevorzugt auf das Betätigungselement gerichtet sein. Mithilfe des ersten Erfassungselements kann die Betätigungshandlung besonders einfach und zuverlässig erfasst werden.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass die Erfassungseinrichtung dazu eingerichtet ist, eine weitere Bedienhandlung an einem weiteren Fahrmittel zu erfassen, wobei das weitere Fahrmittel insbesondere ein Pedal des Kraftfahrzeugs umfasst. Bevorzugt kann die Erfassungseinrichtung ein zweites Erfassungselement aufweisen, welches dem weiteren Fahrmittel zum Erfassen der weiteren Bedienhandlung zugeordnet oder zugewiesen ist. Beispielsweise kann die Erfassungseinrichtung einen Sensor oder eine Kamera aufweisen, welcher oder welche dazu eingerichtet ist, die weitere Bedienhandlung an dem weiteren Fahrmittel zu erfassen. So kann beispielsweise das zweite Erfassungselement als ein Sensor oder eine Kamera ausgebildet sein. Ist das weitere Fahrmittel beispielsweise als ein Pedal ausgebildet, so kann das zweite Erfassungselement dazu eingerichtet sein, einen Pedalweg zum Erfassen der weiteren Bedienhandlung erfassen oder messen oder bestimmen. Ferner ist die Steuereinrichtung bevorzugt dazu eingerichtet, die Einstelleinrichtung zum Einstellen der Sitzposition des Sitzes in Abhängigkeit von der Betätigungshandlung anzusteuern, wenn durch die Erfassungseinrichtung gleichzeitig die weitere Bedienhandlung an dem weiteren Fahrmittel zum Führen des Kraftfahrzeugs erfasst wird. Des Weiteren ist die Steuereinrichtung bevorzugt dazu eingerichtet, die Einstelleinrichtung zum Stoppen des Einstellens der Sitzposition anzusteuern, wenn durch die Erfassungseinrichtung erfasst wird, dass die weitere Bedienhandlung an dem weiteren Fahrmittel gestoppt wird. Zum Erfassen der weiteren Bedienhandlung beispielsweise an dem Pedal des Kraftfahrzeugs kann die Erfassungseinrichtung dazu eingerichtet sein, einen Pedalweg des Pedals zu erfassen.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist es vorgesehen, dass die Erfassungseinrichtung eine Kamera aufweist, welche auf einen Innenraum des Kraftfahrzeugs gerichtet ist, wobei die Kamera dazu eingerichtet ist, beim Einstellen der Sitzposition eine Position der Augen des Fahrzeuginsassen, welcher sich auf dem einzustellenden Sitz befindet, zu überwachen, wobei die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, die Einstelleinrichtung zum Stoppen der Einstellung der Sitzposition anzusteuern, wenn durch die Kamera erfasst wird, dass ein Blickfeld der Augen des Fahrzeuginsassen außerhalb einer Frontscheibe des Kraftfahrzeugs liegt. Beispielweise kann die Erfassungseinrichtung ein drittes Erfassungselement aufweisen, welches als Kamera ausgebildet ist. Die Kamera ist bevorzugt an einem Dach oder einem Fahrzeughimmel des Kraftfahrzeugs angeordnet.
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Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug ist bevorzugt als Kraftwagen, insbesondere als Personenkraftwagen oder Lastkraftwagen, oder als Personenbus oder Motorrad ausgestaltet.
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Zu der Erfindung gehört auch insbesondere die Steuereinrichtung für das Kraftfahrzeug. Die Steuereinrichtung kann eine Datenverarbeitungsvorrichtung oder eine Prozessoreinrichtung aufweisen, die dazu eingerichtet ist, eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Die Prozessoreinrichtung kann hierzu zumindest einen Mikroprozessor und/oder zumindest einen Mikrocontroller und/oder zumindest einen FPGA (Field Programmable Gate Array) und/oder zumindest einen DSP (Digital Signal Processor) aufweisen. Des Weiteren kann die Prozessoreinrichtung Programmcode aufweisen, der dazu eingerichtet ist, bei Ausführen durch die Prozessoreinrichtung die Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Der Programmcode kann in einem Datenspeicher der Prozessoreinrichtung gespeichert sein.
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Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs und/oder Verfahrens, die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens und/oder Kraftfahrzeugs beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs oder Verfahrens hier nicht noch einmal beschrieben.
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Die Erfindung umfasst auch die Kombinationen der Merkmale der beschriebenen Ausführungsformen. Die Erfindung umfasst also auch Realisierungen, die jeweils eine Kombination der Merkmale mehrerer der beschriebenen Ausführungsformen aufweisen, sofern die Ausführungsformen nicht als sich gegenseitig ausschließend beschrieben wurden.
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Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung eines Flussdiagramms, welches die Verfahrensschritte des Verfahrens zum Einstellen einer Sitzposition eines Sitzes eines Kraftfahrzeugs verdeutlicht; und
- 2 eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugs mit einem Fahrersitz, einem Fahrzeuginsassen, welcher ein Betätigungselement zum Einstellen der Sitzposition des Sitzes des Kraftahrzeugs betätigt, einer Erfassungseinrichtung und einer Steuereinrichtung.
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Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden.
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Daher soll die Offenbarung auch andere als die dargestellten Kombinationen der Merkmale der Ausführungsformen umfassen. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen jeweils funktionsgleiche Elemente.
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Im Zusammenhang von Figuren 1 und 2 soll auf das Verfahren zum Einstellen eines Sitzes eines Kraftfahrzeugs genauer eingegangen werden. Dabei zeigt 1 das Verfahren 10 zum Einstellen eines Sitzes eines Kraftfahrzeugs in einem Flussdiagramm, welches die Verfahrensschritte des Verfahrens verdeutlicht. 2 zeigt in einer schematischen Perspektivansicht ein Kraftfahrzeug 12, in welchem ein Fahrzeuginsasse 14 eine Sitzposition eines Sitzes 16 des Kraftfahrzeugs 12 einstellt. Bei dem Fahrzeuginsassen 14 handelt es sich um den Fahrer des Kraftfahrzeugs 12. Bei dem Sitz 16 des Kraftfahrzeugs 12 handelt sich um einen Fahrersitz des Kraftfahrzeugs 12. Der Fahrzeuginsasse 14 kann dabei den gesamten Sitz 16 linearer verschieben, wie es durch den Pfeil 18 verdeutlicht ist. Dabei kann der Fahrzeuginsasse 14 den Sitz 16 zu einem Lenkrad 20 des Kraftfahrzeugs 12 hin oder von dem Lenkrad 20 weg verschieben oder verfahren. Ferner kann der Fahrzeuginsasse 14 den Sitz 16 um eine Achse drehen, wie es durch den Pfeil 22 angedeutet ist. Des Weiteren kann der Fahrzeuginsasse 14 eine Rückenlehne 24 des Sitzes 16 verstellen, insbesondere in einem vorbestimmten Winkel α neigen oder vor und zurück kippen, wie es durch den Pfeil 26 angedeutet ist. Ferner kann der Fahrzeuginsasse 14 eine Kopfstütze 28 des Sitzes 16 einstellen. Dabei kann der Fahrzeuginsasse 14 die Kopfstütze 28 in einem vorbestimmten Winkel β neigen oder vor und zurück kippen, wie es durch den Pfeil 30 angedeutet ist. Auch weitere Sitzeinstellungen sind möglich, wie beispielsweise eine Neigung einer Sitzfläche und/oder eine Einstellung einer Schulterauflage des Sitzes 16 oder eine Einstellung weiterer Lehnen und/oder Stützen und/oder Ablagen des Sitzes 16. Mit „Einstellen der Sitzposition“ ist insbesondere gemeint, dass der Sitz von einer Sitzposition, insbesondere Ausgangssitzposition, in einer weitere Sitzposition verstellt wird. Die jeweilige Sitzposition ist insbesondere mit Koordinaten verknüpft. Insbesondere ist eine Sitzposition in einer Ausgangsposition an einen manuellen Fahrmodus des Kraftfahrzeugs 12 angepasst. Das heißt, dass in der Ausgangsposition der Fahrzeuginsasse 14 so auf dem Sitz 16 sitzt oder die Sitzposition so eingestellt ist, dass der Fahrzeuginsasse 14 eine Fahraufgabe ausführen, insbesondere das Kraftfahrzeug 12 fahren, kann.
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Zum Einstellen der Sitzposition des Sitzes 16 ist an einem Betätigungselement 32`, 32" eine Betätigungshandlung auszuüben oder auszuführen. Beispielsweise kann die Betätigungshandlung durch den Fahrzeuginsassen 14 ausgeführt werden. Hierbei kann der Fahrzeuginsasse mit seiner Hand 34 oder einem Finger 36 der Hand 34 das Betätigungselement 32', 32" betätigen oder bedienen oder eine Betätigungshandlung ausführen. Beispielsweise kann der Fahrzeuginsasse 14 mit dem Finger 36 auf das Betätigungselement 32', 32" drücken. Das Betätigungselement 32', 32" kann beispielsweise als eine Taste ausgebildet sein. Die Betätigungshandlung wird dann durch eine Erfassungseinrichtung erfasst. Die Erfassungseinrichtung weist ein erstes Erfassungselement 38 auf, welches dem Betätigungselement 32`, 32" zugeordnet oder zugewiesen ist. Das erste Erfassungselement 38 ist dazu eingerichtet, die Betätigungshandlung an dem Betätigungselement 32', 32" zu erfassen. Mit anderen Worten kann das erste Erfassungselement 38 die Betätigung, insbesondere direkt, am Betätigungselement 32', 32" erfassen.
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In Abhängigkeit von der Betätigung des Betätigungselements 32', 32" oder der Betätigungshandlung des Betätigungselements 32', 32" kann eine Sitzposition des Sitzes 16 eingestellt werden. Hierzu kann das Betätigungselement 32', 32" beispielsweise eine Tastenkombination aufweisen. Dabei kann das Betätigungselement 32`, 32" beispielsweise eine Taste für eine Linearverschiebung, wie es durch den Pfeil 18 angedeutet ist, und/oder eine Taste für eine Drehung des Sitzes 16, wie es durch den Pfeil 22 angedeutet ist, und/oder eine Taste für eine Neigung der Sitzlehne 24 des Sitzes 16, wie es durch den Pfeil 26 angedeutet ist, und/oder eine Taste für eine Neigung der Kopfstütze 28 des Sitzes 16, wie es durch den Pfeil 30 angedeutet ist, aufweisen. Alternativ kann das Betätigungselement 32`, 32" auch als graphische Benutzeroberfläche ausgebildet sein, worüber insbesondere die gewünschte Sitzposition einstellbar ist.
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Durch ein Ausüben der Betätigungshandlung an dem Betätigungselement 32', 32" wird eine Einstelleinrichtung 40 zum Einstellen der Sitzposition des Sitzes 16 des Kraftfahrzeugs 12 betätigt. Die Einstelleinrichtung 40 ist insbesondere mit dem Sitz gekoppelt oder verbunden. So kann das erste Erfassungselement 38, welches die Betätigungshandlung an dem Betätigungselement 32', 32" erfasst, ein Erfassungssignal an eine Steuereinrichtung 42 ausgeben, welche daraufhin die Einstelleinrichtung 40 zum Einstellen der Sitzposition, insbesondere in Abhängigkeit von der Betätigungshandlung, ansteuert oder aktiviert. Insbesondere ist die Erfassungseinrichtung oder das erste Erfassungselement 38 mit der Steuereinrichtung 42, insbesondere signaltechnisch, gekoppelt oder verbunden. Insbesondere kann die Steuereinrichtung 42 in Abhängigkeit von der Betätigungshandlung Einstellbefehle zum Einstellen der Sitzposition an die Einstelleinrichtung 40 ausgeben. Hierzu kann die Einstelleinrichtung 40 beispielsweise einen Motor oder eine Antriebseinheit zum automatischen Einstellen oder Verstellen der Sitzposition aufweisen. Ferner kann die Einstelleinrichtung 40 insbesondere zum Einstellen der Sitzposition einen oder mehrere Aktoren aufweisen. Die entsprechenden Aktoren können dann eine Linearverschiebung des Sitzes 16 und/oder eine Drehung des Sitzes 16 und/oder eine Einstellung der Rückenlehne 24 und/oder eine Einstellung der Kopfstütze 28 und/oder eine Einstellung weiterer Bestandteile des Sitzes 16, wie zum Beispiel weiterer Lehnen und/oder Ablagen und/oder Stützen, vornehmen.
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In einem ersten Verfahrensschritt S1 wird also bei dem Verfahren zum Einstellen der Sitzposition des Sitzes 16 die Betätigungshandlung an dem Betätigungselement 32', 32" des Kraftfahrzeugs 12 erfasst.
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Um jedoch eine Sicherheit während der Fahrt des Kraftfahrzeugs 12 zu gewährleisten, umfasst das Verfahren zum Einstellen der Sitzposition eine oder mehrere Prüf- oder Sicherheitsstufen.
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In dem Verfahrensschritt S1 wird zudem die Betätigungshandlung an dem Betätigungselement 32', 32" erfasst, welches sich an dem Lenkrad 20 oder in einem vorbestimmten Abstand zu dem Lenkrad 20 befindet, in welchem eine Bedienhandlung an dem Lenkrad 20 des Kraftfahrzeugs 12 zum Führen des Kraftfahrzeugs 12 durch den Fahrzeuginsassen 14 ausführbar ist. Das Betätigungselement 32', 32" ist also entweder an dem Lenkrad 20 oder nahe dem Lenkrad 20 angeordnet. Das Betätigungselement an dem Lenkrad ist mit dem Bezugszeichen 32` und das Betätigungselement nahe dem Lenkrad ist mit dem Bezugszeichen 32" versehen. Ist das Betätigungselement 32" nahe dem Lenkrad angeordnet, so ist es derart zu dem Lenkrad 20 angeordnet, dass der Fahrzeuginsasse 14 weiterhin eine Bedienhandlung an dem Lenkrad 20 ausführen kann. Ist das Betätigungselement 32" nahe dem Lenkrad angeordnet, so ist derart zu dem Lenkrad 20 angeordnet, dass der Fahrzeuginsasse 14 beispielsweise mit einer Hand das Lenkrad 20 und mit der anderen Hand das Betätigungselement 32" betätigen oder bedienen kann.
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Wird bei dem Verfahrensschritt S1 erfasst, dass die Betätigungshandlung an dem Betätigungselement 32', 32" an oder nahe dem Lenkrad 20 ausgeübt wird, so steuert in einem Verfahrensschritt S5 die Steuereinrichtung 42 die Einstelleinrichtung 40 zum Einstellen der Sitzposition des Sitzes 16 an. Wird hingegen bei dem Verfahrensschritte S1 erfasst, dass die Betätigungshandlung an dem Betätigungselement 32', 32" gestoppt wird, so steuert in einem Verfahrensschritt S6 die Steuereinrichtung 42 die Einstelleinrichtung 40 zum Stoppen des Einstellens der Sitzposition an. Der Sitz 16 wird also solang eingestellt, solange die Betätigungshandlung an dem Betätigungselement 32', 32" erfasst wird. Alternativ kann es auch sein, dass bei dem Verfahrensschritte S1 die Erfassungseinrichtung oder das erste Erfassungselement 38 erfasst, dass keine Betätigungshandlung an dem Betätigungselement 32`, 32" ausgeführt wird, so steuert in einem Verfahrensschritt S6 die Steuereinrichtung 42 die Einstelleinrichtung 40 zum Stoppen des Einstellens der Sitzposition an. Das heißt in diesem Fall ist die Steuereinrichtung 42 dazu eingerichtet, die Einstelleinrichtung 40 anzusteuern, das Einstellen der Sitzposition zu unterbinden. Mit anderen Worten kann sofern festgestellt wird, dass das Betätigungselement 32', 32" gar nicht betätigt wird, die Einstellung der Sitzposition gar nicht begonnen werden.
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Zusätzlich oder alternativ kann das Verfahren 10 einen weiteren Prüfschritt oder eine weitere Sicherheitsstufe zum Einstellen der Sitzposition des Sitzes 16 aufweisen. Hierzu weist die Erfassungseinrichtung ein zweites Erfassungselement 44 auf, welches dazu eingerichtet ist, eine weitere Bedienhandlung an einem weiteren Fahrmittel 46 zum Führen des Kraftfahrzeugs 12 zu erfassen. Bei dem weiteren Fahrmittel 46 handelt es sich beispielsweise um ein Pedal, insbesondere um ein Gaspedal oder um ein Bremspedal oder um ein Kupplungspedal des Kraftfahrzeugs 12. Bei der weiteren Bedienhandlung kann es sich beispielsweise um ein Berühren und/oder ein Ausüben einer Druckkraft auf das Fahrmittel 46 handeln. Das zweite Erfassungsmittel 44 kann beispielsweise dazu eingerichtet sein, zum Erfassen der weiteren Bedienhandlung an dem Pedal einen Pedalweg zu erfassen. Sofern in dem Verfahrensschritte S1 die Betätigungshandlung an dem Betätigungselement 32', 32" an oder nahe dem Lenkrad 20 durch das erste Erfassungselement 38 erfasst wurde, wird in einem weiteren Verfahrensschritt S2 überprüft, ob gleichzeitig oder zeitgleich zu der Betätigungshandlung die weitere Bedienhandlung an dem weiteren Fahrmittel 46 durch das zweite Erfassungselement 44 erfasst wurde. Beispielsweise kann dies durch die Steuereinrichtung 42 erfolgen. Wenn durch das zweite Erfassungselement 44 gleichzeitig die weitere Bedienhandlung an dem weiteren Fahrmittel 46 erfasst wurde, so steuert die Steuereinrichtung 42 in dem Verfahrensschritt S5 die Einstelleinrichtung 40 zum Einstellen der Sitzposition des Sitzes 16 in Abhängigkeit von der Betätigungshandlung an dem Betätigungselement 32', 32" an. Wird anschließend durch das zweite Erfassungselement 44 erfasst, dass die weitere Bedienhandlung gestoppt wurde oder wird durch das erste Erfassungselement 38 erfasst, dass die Betätigungshandlung gestoppt wurde, so wird in dem Verfahrensschritte S6 die Einstelleinrichtung 40 durch die Steuereinrichtung 42 zum Stoppen des Einstellens der Sitzposition angesteuert. Wird in dem Verfahrensschritt S2 keine weitere Bedienhandlung an dem weiteren Fahrmittel 46 zum Führen des Kraftfahrzeugs 12 während der Betätigungshandlung an dem Betätigungselement 32', 32" erfasst, so erfolgt kein Einstellen der Sitzposition des Sitzes 16, wie insbesondere durch Verfahrensschritt S6 verdeutlicht.
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Zusätzlich oder alternativ kann das Verfahren 10 einen weiteren Prüfschritt oder eine weitere Sicherheitsstufe zum Einstellen der Sitzposition des Sitzes 16 aufweisen. Hierzu weist die Erfassungseinrichtung eine Kamera 48 auf. Insbesondere kann die Erfassungseinrichtung ein drittes Erfassungselement aufweisen, welches als Kamera ausgebildet ist. Die Kamera 48 ist auf einen Innenraum 50 des Kraftfahrzeugs 12 gerichtet. Die Kamera 48 ist hierzu an einer Decke des Kraftfahrzeugs 12 oder an einem Autohimmel des Kraftfahrzeugs 12 angeordnet. Die Kamera 48 ist dazu eingerichtet, ein Blickfeld 52 des Fahrzeuginsassen 14 oder eine Position der Augen 54 des Fahrzeuginsassen 14 zu erfassen. In einem Verfahrensschritt S3 wird durch die Kamera 48 eine Position der Augen 54 des Fahrzeuginsassen 14 überwacht. Die Kamera 48 überprüft, ob das Blickfeld 52 der Augen 54 des Fahrzeuginsassen 14 außerhalb oder innerhalb einer Frontscheibe 56 oder Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs 12 liegt. Ist das Blickfeld 52 auf die Frontscheibe 56 gerichtet, so steuert die Steuereinrichtung 42 die Einstelleinrichtung 40 zum Einstellen der Sitzposition des Sitzes 16 in dem Verfahrensschritt S5 an. Wenn das Blickfeld 52 innerhalb der Frontscheibe 56 liegt, sind aber insbesondere zunächst Verfahrensschritt S1 und/oder Verfahrensschritt S2 zu erfüllen. Das heißt, ist das Blickfeld 52 auf oder durch die Frontscheibe gerichtet und ist, insbesondere gleichzeitig, die Betätigungshandlung an dem Betätigungselement 32', 32" erfasst worden und ist insbesondere zusätzlich die weitere Bedienhandlung an dem weiteren Fahrmittel 46 erfasst worden, so kann der Sitz 16 eingestellt werden. Zum Einstellen des Sitzes 16 kann auch nur Verfahrensschritt S1 und Verfahrensschritt S3 erfüllt sein. Wird während des Einstellens des Sitzes 16 durch die weitere Erfassungseinrichtung 18 erfasst, dass das Blickfeld 52 der Augen 54 des Fahrzeuginsassen 14 die Frontscheibe 56 verlässt, also außerhalb der Frontscheibe 56 liegt, so steuert die Steuereinrichtung 42 in dem Verfahrensschritte S6 die Einstelleinrichtung 14 zum Stoppen des Einstellens der Sitzposition an. Wird wiederrum erfasst, dass beispielsweise das Blickfeld 52 von Anfang an nicht auf die Frontscheibe 56 gerichtet war, so kann der Sitz 16 nicht eingestellt werden.
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Zusätzlich oder alternativ kann das Verfahren 10 einen weiteren Prüfschritt oder eine weitere Sicherheitsstufe zum Einstellen der Sitzposition des Sitzes 16 aufweisen. Hierzu kann das Kraftfahrzeug 12 eine weitere Erfassungseinrichtung 58 aufweisen. Insbesondere ist die weitere Erfassungseinrichtung 58, bevorzugt signaltechnisch, mit der Steuereinrichtung gekoppelt oder verbunden. Die weitere Erfassungseinrichtung 58 prüft oder erfasst in dem Verfahrensschritt S4, in welchem Fahrmodus sich das Kraftfahrzeug 12 befindet. Befindet sich das Kraftfahrzeug 12 in einem autonomen Fahrmodus oder in einem Stillstand, so steuert die Steuereinrichtung 42 in dem Verfahrensschritt S5 die Einstelleinrichtung 40 zum Einstellen der Sitzposition an. Befindet sich das Kraftfahrzeug 12 in einem manuellen Fahrmodus, so wird keine Einstellung der Sitzposition durch die Einstelleinrichtung vorgenommen. Wenn sich das Kraftfahrzeug 12 im Stillstand oder in einem autonomen Fahrmodus befindet, sind aber insbesondere zunächst Verfahrensschritt S1 und/oder Verfahrensschritt S2 und/oder Verfahrensschritt S3 zu erfüllen. Das heißt, befindet sich das Kraftfahrzeug 12 beispielsweise im autonomen oder vollautomatischen Fahrmodus und ist, insbesondere gleichzeitig, die Betätigungshandlung an dem Betätigungselement 32', 32" erfasst worden und ist insbesondere zusätzlich die weitere Bedienhandlung an dem weiteren Fahrmittel 46 erfasst worden und liegt insbesondere das Blickfeld innerhalb der Frontscheibe 56, so kann der Sitz 16 eingestellt werden. Erfolgt während des Einstellens des Sitzes 16 im Verfahrensschritt S6 ein Wechsel des Fahrmodus von einem Stillstand oder einem autonomen Fahrmodus in einen manuellen Fahrmodus, so steuert die Steuereinrichtung 42 in dem Verfahrensschritt S6 die Einstelleinrichtung 40 zum Stoppen des Einstellens des Sitzposition an. Zum Einstellen des Sitzes 16 kann auch nur Verfahrensschritt S1 und Verfahrensschritt S4 oder Verfahrensschritt S1, S2 und S4 oder Verfahrensschritt S1, S3 und S4 erfüllt sein.
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Wurde der Sitz entsprechend in Verfahrensschritt S5 eingestellt, bevorzugt nach den Vorgaben des Fahrzeuginsassen 14, so kann in dem darauffolgenden Verfahrensschritt S6 das Einstellen beendet werden, beispielsweise indem die Betätigung an dem Betätigungselement 32', 32" beendet wird.
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Wurde die entsprechende Handlung in 1 in dem jeweiligen Verfahrensschritt erfasst, so ist dies insbesondere mit einem Haken gekennzeichnet. Wurde die entsprechende Handlung in dem jeweiligen Verfahrensschritt nicht erfasst, so ist dies insbesondere mit einem Kreuz gekennzeichnet.
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Insgesamt zeigen die Beispiele, wie eine Verstellung des Fahrersitzes mit Überwachungsfunktion zur Messung der Übernahmefähigkeit durch den Fahrer bereitgestellt werden kann.
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Der Sitz kann, insbesondere während einer autonomen Fahrt der Kraftfahrzeugs, bevorzugt während einer geeigneten L3 Funktion durch einen Automatiklauf, in eine Komfortposition verfahren werden. Voraussetzung für die Einstellung des Sitzes ist insbesondere, dass der Fahrer noch Lenkrad und/oder Pedale erreichen kann. Es ist sozusagen zu ermitteln, welche Position des Sitzes noch geeignet ist, damit der Fahrer die Fahraufgabe ausführen kann. Für den Nachweis hat der Fahrer insbesondere während der gesamten Verfahrzeit des Sitzes ein Bedienelement an oder nahe dem Lenkrad und/oder Pedale zu betätigen. Lässt der Fahrer das Bedienelement, welches insbesondere als ein Taster ausgebildet ist, los, so wird der Automatiklauf des Sitzes, also die Einstellung des Sitzes oder der Sitzposition, beendet.
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Es ist auch zusätzlich oder alternativ denkbar, die Sitzeinstellung durch den Fahrer im Stillstand ausführen zu lassen und/oder die individuell ermittelte Position des Sitzes oder Einstellung des Sitzes zu speichern, um sie während der Fahrt, insbesondere der automatischen oder autonomen Fahrt des Kraftfahrzeugs, zu nutzen, oder/oder die Position des Sitzes oder die Einstellung des Sitzes in einem Personalisierungs-Profil zu speichern.
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Zusätzlich oder alternativ kann die Fahrposition gespeichert werden, um diese bei Beendigung der Komfortsitzposition automatisch wiederherzustellen. Zusätzlich kann ein Bedienelement den Automatiklauf des Sitzes über ein bestimmtes Verfahrprofil, insbesondere koordiniert, über die verschiedenen Aktoren des Sitzes starten. Zusätzlich oder alternativ kann das Bedienelement, welches insbesondere als Taster oder kapazitiver Sensor oder Ähnliches ausgebildet ist, vom Fahrer bedient werden, um die Verstellung des Sitzes fortzusetzen. Der Körper des Fahrers entfernt sich mit der Sitzverstellung zunehmend von dem Lenkrad und den Pedalen. Wird das Bedienelement nicht mehr betätigt, welches insbesondere durch einen Sensor erfasst werden kann, so wird die Sitzkonfiguration bevorzugt fixiert und/oder gespeichert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2021/0053590 A1 [0003]
- EP 3521107 A1 [0004]
- US 2017/0334451 A1 [0005]