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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine fahrtreppen- oder fahrsteigartige Personenverlagerungsvorrichtung, insbesondere in Ausgestaltung als Fahrtreppe oder ebener Fahrweg bzw. Laufgang bzw. Fahrsteig, mit wenigstens einer motorisch angetriebenen und ortsfest installierten Personenverlagerungseinheit wie z.B. einer Fahrtreppe und/oder einem Fahrsteig und mit wenigstens einem Antriebsmotor dafür, wobei die Personenverlagerungsvorrichtung wenigstens eine dem wenigstens einen Antriebsmotor zugeordnete Kühllüftereinheit zum Kühlen des Antriebsmotors aufweist, wobei die Kühllüftereinheit wenigstens einen Lüfterrotor aufweist. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Einstellen oder Schalten eines Lüfterrotors einer Kühllüftereinheit zum betriebszustandsbezogenen Kühlen des Antriebsmotors einer solchen Personenverlagerungsvorrichtung. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung einer zuschaltbaren Kühllüftereinheit zum Kühlen eines Antriebsmotors einer Personenverlagerungsvorrichtung.
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Hintergrund der Erfindung
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Antriebsmotoren von Fahrtreppen oder Fahrsteigen (so genannten „moving walks“) müssen üblicherweise gekühlt werden. Üblicherweise werden Elektromotoren als Antriebsmotoren eingesetzt. Dafür kommen Kühleinrichtungen zum Einsatz, welche üblicherweise wenigsten einen Lüfter aufweisen. Bislang bekannt sind beispielsweise Lüfter, deren Betriebszustand durch den Betriebszustand des Antriebsmotors der Fahrtreppe vorgegeben ist. Nachteilig ist bei den vorbekannten Anordnungen jedoch eine in vielen Fällen zumindest in besonders leiser Umgebung von Nutzern* innen wahrnehmbare Geräuschemission. Demnach besteht Interesse daran, die Qualität und den Komfort für die Nutzer*innen bei der Nutzung solcher Fahrtreppen oder Fahrsteige bzw.
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Laufgänge durch Optimierung der akustischen Emissionen zu verbessern, beispielsweise für Anwendungen in Konzerthäusern oder Einkaufszentren.
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Beschreibung der Erfindung
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Ausgehend von dieser Situation ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Personenverlagerungsvorrichtung mit insbesondere hinsichtlich akustischer Emissionen optimierten Betriebseigenschaften bereitzustellen.
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Die Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale der unabhängigen Hauptansprüche bzw. nebengeordneten Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben. Sofern technisch möglich, können die Lehren der Unteransprüche beliebig mit den Lehren der Haupt- und Unteransprüche kombiniert werden.
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Insbesondere wird die Aufgabe demnach gelöst durch eine Personenverlagerungsvorrichtung, insbesondere Fahrtreppenvorrichtung oder ebene Fahrwegvorrichtung, mit wenigstens einer motorisch angetriebenen/antreibbaren und ortsfest installierten/installierbaren (bevorzugt endlosen bzw. umlaufenden) Personenverlagerungseinheit wie z.B. einer Fahrtreppe und/oder einem (insbesondere eben oder geneigt verlaufenden) Fahrsteig (Fahrweg) und mit wenigstens einem Antriebsmotor dafür, wobei die Personenverlagerungsvorrichtung wenigstens eine dem wenigstens einen Antriebsmotor zugeordnete Kühllüftereinheit zum Kühlen des Antriebsmotors aufweist, wobei die Kühllüftereinheit wenigstens einen Lüfterrotor aufweist, wobei der Lüfterrotor wahlweise entkoppelt von oder gekoppelt mit einer rotierenden Komponente des Antriebsmotors betreibbar ist, insbesondere bei individueller Leistung oder Drehzahl, wobei die Kühlfunktion mittels des Lüfterrotors durch Koppeln/Entkoppeln zu-/abschaltbar ist. Dies ermöglicht ein betriebszustandsbezogenes Kühlen, insbesondere derart dass die Kühlfunktion erst ab einem bestimmte Lastschwellwert aktiviert wird. Dadurch kann Energie in Zuständen mit niedriger Last eingespart werden, und die Geräuschemission eines/des Lüfterrotors kann im Bereich niedriger Last stark verringert werden (z.B. wenn die Fahrtreppe nur von einigen wenigen Personen genutzt wird). Dadurch kann die so genannte „ride quality“ (Fahrqualität, Güte, Nutzerfreundlichkeit) deutlich verbessert werden.
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Es hat sich gezeigt, dass zumindest im unteren Lastbereich oder in besonders leiser Umgebung die von Nutzern*innen wahrnehmbare Geräuschemission bei vielen Fahrtreppen oder Fahrsteigen (moving walks) zu großen Anteilen oder gar ausschließlich auf Betriebsgeräusche des jeweiligen Lüfters bzw. Lüfterrotors zurückzuführen ist. Hingegen gehen weder von einem Getriebe noch vom Antriebsmotor als solchem hohe Geräuschemissionen aus. Bislang bekannt waren beispielsweise Lüfter, deren Betriebszustand starr/unveränderlich an die Drehzahl des Schwungrads des Antriebsmotors gekoppelt war; der Antriebsmotor bzw. die rotierende Komponente (Schwungrad, Rotor des Antriebsmotors) läuft üblicherweise auf derselben (hohen) Drehzahl, d.h., die Drehzahl ist unabhängig von einer momentanen Lastaufnahme.
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In anderen Worten ist insbesondere vorgesehen, dass der Lüfterrotor nicht standardmäßig generell immer an die rotierende Komponente des Antriebsmotors angebunden ist, insbesondere nicht an eine Schwungmasseneinheit, so dass der Lüfterrotor weitgehend unabhängig vom Betriebszustand oder von der momentanen Leistungsaufnahme des Antriebsmotors hinzuschaltbar ist. Wahlweise kann das Hinzuschalten an einen vordefinierten Last-Schwellwert gekoppelt sein/werden. Somit beruht die vorliegende Erfindung auch auf der Erkenntnis, dass eine aktive Kühlung des Antriebsmotors im unteren Lastbereich entbehrlich ist.
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Der Antriebsmotor weist wenigstens eine rotierende Komponente wie z.B. einen Rotor und eine Schwungmasseneinheit auf. Der Antriebsmotor ist beispielsweise als klassischer Elektromotor ausgestaltet.
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Die vorliegende Erfindung ermöglicht auch die Verwendung von eher kleinen Antriebsmotoren, die auf einer vergleichsweise hohen Drehzahl laufen. Hierdurch ergeben sich auch Kosten- und Bauraumvorteile. Beispielsweise werden 4-polige Antriebsmotoren bei 1500 Umdrehungen pro Minute (oder bei 1800 U/min bei 60Hz) verwendet, anstelle 6-poliger Antriebsmotoren. Bereits durch diese Maßnahmen können Kosten eingespart werden. Nicht zuletzt kann durch diese Art von Antriebsmotoren eine weitere energetische Effizienzsteigerung sichergestellt werden. Auch für den Sonderfall, dass ohne die vorliegende erfindungsgemäße Maßnahme besonders spezifische (kostenintensive) Antriebsmotoren mit Langsamlaufeigenschaften (spezifischer Betriebszustand bei geringer Drehzahl) erforderlich würden, kann nun basierend auf der vorliegenden Erfindung auf diese Art von kostenintensiven Antriebsmotoren verzichtet werden.
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Bisher war der Lüfterrotor üblicherweise in die Schwungmasseneinheit integriert. Durch die erfindungsgemäße (konstruktive) Entkopplung kann der Lüfterrotor als solcher nun auch auf einfachere Weise optimiert werden, beispielsweise hinsichtlich des verwendeten Materials (z.B. Kunststoffe). Zudem hat sich gezeigt, dass die erfindungsgemäßen Maßnahmen auch keinen Gewichtsnachteil mit sich bringen.
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Nachfolgend werden vorteilige Aspekte der beanspruchten Erfindung erläutert und weiter nachfolgend bevorzugte modifizierte Ausführungsformen der Erfindung beschrieben. Erläuterungen, insbesondere zu Vorteilen und Definitionen von Merkmalen, sind dem Grunde nach beschreibende und bevorzugte, jedoch nicht limitierende Beispiele. Sofern eine Erläuterung limitierend ist, wird dies ausdrücklich erwähnt.
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Wahlweise kann eine Ent-/Kopplung auch bezüglich wenigstens einer Schwungmasseneinheit erfolgen. Beispielsweise weist die Kühllüftereinheit und/oder der Antriebsmotor wenigstens eine Schwungmasseneinheit auf, wobei die wenigstens eine Schwungmasseneinheit und der wenigstens eine Lüfterrotor als zwei voneinander entkoppelte oder entkoppelbare Baueinheiten am Antriebsmotor verbaut sind und unabhängig voneinander betreibbar sind, insbesondere bei jeweils individueller Drehzahl oder Leistung oder zumindest bei individueller/individualisierbarer Drehzahl des Lüfterrotors, wobei die Kühlfunktion mittels des Lüfterrotors zu-/abschaltbar ist. Die Möglichkeit der Kopplung an eine Schwungmasseneinheit erweitert die Variationen hinsichtlich Integration der zuschaltbaren Kühlfunktion in den Antriebsstrang von unterschiedlichen Typen von Antriebsmotoren.
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Gemäß einer modifizierten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der Lüfterrotor bei aktiver Kühllüftereinheit bei aktivem (rotierendem) bestimmungsgemäßem Bewegungs-/Betriebszustand des Antriebsmotors wahlweise aktiv (rotierend) oder passiv (ruhend) schaltbar/einstellbar ist, insbesondere derart dass der Lüfterrotor in einem ersten Lastaufnahmezustand (entsprechend niedriger Last des Antriebsmotors) passiv (ruhend) schaltbar/einstellbar ist und in einem zweiten Lastaufnahmezustand (entsprechend relativ höherer Last des Antriebsmotors) in wenigstens einen aktiven Zustand (rotierend) schaltbar/einstellbar ist, insbesondere an die (momentane) Drehzahl einer Schwungmasseneinheit oder eines Rotors des Antriebsmotors koppelbar ist. Dies begünstigt nicht zuletzt ein Zuschalten der Kühlfunktion bei durch die Antriebsdrehzahl vorgegebenem Kühleffekt, ohne dass ein separater/zusätzlicher Antrieb des Lüfterrotors vorgesehen werden muss.
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Vorteilhaft ist außerdem, dass der Lüfterrotor oder die gesamte Lüfterrotor-Baueinheit mittels Form- und/oder Kraftschluss, insbesondere mittels Reibschluss, an die rotierende Komponente des Antriebsmotors koppelbar ist, insbesondere koppelbar an die Leistung des Antriebsmotors oder an die Drehzahl der rotierenden Komponente für einen zuschaltbaren Betrieb des Lüfterrotors bei der jeweils momentanen Leistung/Drehzahl. Dies ermöglicht, den Lüfterrotor mitzunehmen bzw. über die Antriebswelle mitdrehen zu lassen, jedoch nur dann, wenn es der (momentane) Lastzustand des Antriebsmotors erfordert.
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Gemäß einer Ausführungsform ist der Lüfterrotor oder die gesamte Lüfterrotor-Baueinheit basierend auf wenigstens einem der folgenden Wirkungsmechanismen an die rotierende Komponente koppelbar, insbesondere in Abhängigkeit von einer momentanen Lastaufnahme des Antriebsmotors: mechanisch, elektrisch, elektromagnetisch, elektro-rheologisch, hydraulisch, pneumatisch. Diese Varianten können alternativ oder zusätzlich je nach Anwendungsfall für das Zuschalten der Kühlfunktion implementiert werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der Lüfterrotor oder die gesamte Lüfterrotor-Baueinheit mittels elektromagnetischer Kräfte zum Schalten/Einstellen des Zustands (aktiv, passiv) relativ zur rotierenden Komponente des Antriebsmotors positionierbar ist, insbesondere in axialer Richtung basierend auf magnetischen Anziehungs- oder Abstoßungskräften gegen die rotierende Komponente anpressbar ist (insbesondere gegen eine dafür an der rotierenden Komponente vorgesehene Form- und/oder Kraftschluss-Fläche, insbesondere Reibschluss-Fläche, insbesondere mittels Abstoßungskräften), insbesondere bei zugeschaltetem (bestromtem) Elektromagnet anpressbar ist. Diese Ausgestaltung hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, sei es in konstruktiver Hinsicht oder in steuerungs-/regelungstechnischer Hinsicht (sofern eine aktive Regelung gewünscht sein sollte).
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Gemäß einer modifizierten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass zwischen dem Antriebsmotor und der rotierenden Komponente oder dem Lüfterrotor wenigstens ein Elektromagnet vorgesehen ist, mittels welchem beim Zuschalten (Bestromen) des Elektromagnets eine Axialkraft zum Anpressen von rotierender Komponente und Lüfterrotor aneinander generierbar ist. Dies liefert auch Vorteile bezüglich der Integration des schaltbaren Lüfterrotors in den Antriebsstrang von handelsüblichen Elektromotoren.
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Der Elektromagnet kann dabei auch durch eine andere Art von gleichwirkendem schaltbarem Aktuator ersetzt werden.
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Gemäß einer modifizierten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Personenverlagerungsvorrichtung eine Steuerungseinrichtung eingerichtet zum Ansteuern und Schalten wenigstens eines Elektromagneten zum axialen Positionieren und Vorspannen von rotierender Komponente und Lüfterrotor aneinander aufweist, insbesondere eingerichtet zum Schalten des Elektromagneten in Abhängigkeit von einem Lastzustand des Antriebsmotors. Dies ermöglicht beispielsweise auch die Implementierung einer Steuerungs-/Regelungsfunktion im Zusammenhang mit dem Betrieb des Antriebsmotors, beispielsweise auch durch Einbindung von momentanen Temperaturmesswerten oder sonstigen Lastzustandsparametern.
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Das Koppeln in axialer Richtung hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen. Alternativ kann auch eine radiale Kopplung/Entkopplung vorgesehen sein, insbesondere mittels Elektro-Ringmagnet oder anderer Prinzipien, so wie zuvor weiter oben bereits beschrieben (mechanisch, elektrisch, elektromagnetisch, elektro-rheologisch, hydraulisch, pneumatisch).
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Vorteilhaft ist außerdem, dass die rotierende Komponente und der Lüfterrotor um eine gemeinsame Achse/Welle gelagert sind, wobei zumindest der Lüfterrotor frei drehbar um diese Achse/Welle gelagert ist (beispielsweise mittels eines speziell für den Lüfterrotor vorgesehenen Gleitlagers oder Kugellagers) und die rotierende Komponente ist wahlweise drehfest oder drehbar um diese Achse/Welle gelagert, und wobei die rotierende Komponente und der Lüfterrotor in axialer Richtung aneinander angrenzend gelagert/positioniert sind, wobei die rotierende Komponente und der Lüfterrotor an zueinander weisenden Stirnseiten jeweils eine (insbesondere kreisringförmige) Form- und/oder Kraftschluss-Fläche, insbesondere Reibschluss-Fläche aufweisen, an welchen bei entsprechend eingestellter axialer Relativposition Form- und/oder Kraftschluss, insbesondere Reibschluss zwischen der rotierenden Komponente und dem Lüfterrotor einstellbar ist, insbesondere basierend auf einer zuschaltbaren axialen Vorspannkraft, bevorzugt basierend auf einer elektromagnetisch zuschaltbaren axialen Vorspannkraft.
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Gemäß einer modifizierten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der Lüfterrotor zumindest teilweise aus magnetischem Material besteht oder ein axialfest am Lüfterrotor befestigtes magnetisches Element (beispielsweise einen metallischen Ring) aufweist, insbesondere ein kreisringförmiges magnetisches/magnetisierbares Element, insbesondere im Bereich einer Nabe des um eine Achse/Welle gelagerten Lüfterrotors. Dies begünstigt auch eine platzsparende Implementierung und ermöglicht eine zuverlässige Art und Weise des Zuschaltens der Kühlfunktion.
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Vorteilhaft ist außerdem, dass der Lüfterrotor oder die gesamte Lüfterrotor-Baueinheit zwischen dem Antriebsmotor (insbesondere dessen Motorgehäuse) und einer/der rotierenden Komponente in Ausgestaltung als Schwungmasseneinheit (oder auch der gesamten Schwungmasseneinheit-Baueinheit) angeordnet ist, insbesondere in/auf einem von Abschnitten der Schwungmasseneinheit gebildeten Strömungspfad für das zum Kühlen verwendete/verwendbare Medium, wobei der Strömungspfad bevorzugt in axialer Richtung entlang der vollständigen axialen Erstreckung der Schwungmasseneinheit durch die Schwungmasseneinheit verläuft, insbesondere auf einem zumindest annähernd S-förmigen Strömungspfad, und eingangsseitig durch Durchlässe oder dergleichen Aussparungen (beispielsweise Bohrlöcher) in der Schwungmasseneinheit vorgegeben ist/wird. Dies begünstigt nicht zuletzt auch eine vorteilhafte Implementierung in einer Anordnung mit Schwungmasseneinheit, ohne dass die Konstruktion als solche stark abgewandelt werden muss.
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Der Antriebsmotor und die rotierende Komponente und der Lüfterrotor können eine Antriebseinheit bilden oder Komponenten derselben Antriebseinheit sein. Anders ausgedrückt: Die vorliegende Erfindung ermöglicht das Bereitstellen einer Antriebseinheit, mittels welcher sich die vorliegend beschriebenen Vorteile in den hier beschriebenen Personenverlagerungsvorrichtungen auf vergleichsweise einfache und auch anwendungsspezifische Weise implementieren lassen.
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Insbesondere wird die Aufgabe demnach auch gelöst durch ein Verfahren zum Einstellen oder Schalten eines Lüfterrotors einer Kühllüftereinheit zum betriebszustandsbezogenen Kühlen des Antriebsmotors einer fahrtreppenartigen oder fahrsteigartigen Personenverlagerungsvorrichtung, insbesondere bei einer zuvor weiter oben beschriebenen Personenverlagerungsvorrichtung, wobei der Lüfterrotor in Abhängigkeit von einer momentanen Lastaufnahme des Antriebsmotors entweder in einer ersten Relativposition relativ zu einer rotierenden Komponente des Antriebsmotors oder in einer zweiten Relativposition relativ zur rotierenden Komponente positioniert wird, wobei der Lüfterrotor in der ersten Relativposition unabhängig/entkoppelt von der rotierenden Komponente gelagert ist und in der zweiten Relativposition in drehfestem Eingriff mit der rotierenden Komponente ist. Hierdurch lassen sich die bereits zuvor skizzierten Vorteile realisieren.
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Vorteilhaft ist außerdem, dass die momentane Lastaufnahme des Antriebsmotors basierend auf vordefinierten Schwellwerten und/oder basierend auf einer Temperaturmessung erfasst wird und für das Positionieren des Lüfterrotors ausgewertet wird. Dies ermöglicht auch eine optional weiter abgestufte Art und Weise des Hinzuschaltens der Kühlfunktion. Beispielsweise wird als Lastaufnahme-Schwellwert eine Last im Bereich von 1/3 der Nennlast (Betrieb bei standardmäßiger oder voller Auslastung) definiert, so dass der Lüfterrotor in sehr vielen Betriebszuständen nicht mitlaufen muss, sondern bei weniger als 1/3 Last abgeschaltet bleiben kann.
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Insbesondere wird die Aufgabe demnach auch gelöst durch Verwendung einer Kühllüftereinheit zum Kühlen eines Antriebsmotors einer Personenverlagerungsvorrichtung umfassend wenigstens eine Personenverlagerungseinheit wie z.B. eine Fahrtreppe und/oder einen Fahrsteig, insbesondere in einer zuvor weiter oben beschriebenen Personenverlagerungsvorrichtung, wobei die Kühllüftereinheit wenigstens einen Lüfterrotor aufweist, wobei der Antriebsmotor wenigstens eine rotierende Komponente aufweist, wobei die wenigstens eine rotierende Komponente und der wenigstens eine Lüfterrotor als zwei voneinander entkoppelte oder entkoppelbare Baueinheiten verbaut sind/werden und unabhängig voneinander betreibbar sind, wobei die Kühlfunktion mittels des Lüfterrotors zum betriebszustandsbezogenen Kühlen des Antriebsmotors zu-/abschaltbar ist, insbesondere in Abhängigkeit von einer momentanen Lastaufnahme des Antriebsmotors, wobei der Lüfterrotor zum Zu-/Abschalten der Kühlfunktion in einer von wenigstens zwei axialen Relativpositionen relativ zur rotierenden Komponente positioniert wird und dadurch drehfest an die rotierende Komponente gekoppelt wird (insbesondere form- und/oder kraftschlüssig, bevorzugt reibschlüssig) oder von der rotierenden Komponente entkoppelt wird. Hierdurch lassen sich die bereits zuvor skizzierten Vorteile realisieren.
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Figurenliste
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Die Formulierung Figur ist in den Zeichnungen mit Fig. abgekürzt. In den Zeichnungen zeigen
- 1 in schematischer Darstellung eine Personenverlagerungsvorrichtung gemäß Ausführungsbeispielen der Erfindung;
- 2 in geschnittener Seitenansicht eine Anordnung einer Personenverlagerungsvorrichtung gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbespiele
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Die beschriebenen Ausführungsbeispiele sind lediglich Beispiele, die im Rahmen der Ansprüche auf vielfältige Weise modifiziert und/oder ergänzt werden können. Jedes Merkmal, das für ein bestimmtes Ausführungsbeispiel beschrieben wird, kann eigenständig oder in Kombination mit anderen Merkmalen in einem beliebigen anderen Ausführungsbeispiel genutzt werden. Jedes Merkmal, das für ein Ausführungsbeispiel einer bestimmten Anspruchskategorie beschrieben wird, kann auch in entsprechender Weise in einem Ausführungsbeispiel einer anderen Anspruchskategorie eingesetzt werden. Für Bezugszeichen, die in einer der Figuren nicht explizit beschrieben sind, wird auf die andere Figur verwiesen.
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1 zeigt eine Personenverlagerungsvorrichtung 10 in Ausgestaltung als Fahrtreppenvorrichtung mit einer Personenverlagerungseinheit 10.1 in Ausgestaltung als Fahrtreppe (alternativ kann ein ebener Fahrsteig betroffen sein). Die Personenverlagerungsvorrichtung 10 weist eine Antriebseinheit 12 mit einem Antriebsmotor 12a und einer Kühllüftereinheit 11 mit wenigstens einem Lüfterrotor 11.1 (Details dazu in 2) sowie mit einer rotierenden Komponente 13 auf. In 1 sind exemplarisch als rotierenden Komponente 13 sowohl ein Rotor 13.1 des Antriebsmotors (z.B. Innenläufer, Außenläufer) als auch eine Schwungmasseneinheit 13.2 angedeutet.
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Die jeweilige Ausgestaltung der rotierenden Komponente 13 ist abhängig vom jeweiligen Typ des Antriebsmotors 12a. Mittels einer Steuerungseinrichtung 20 können Steuerungs-/Regelungsaufgaben und das Schalten von Komponenten der Antriebseinheit 12 realisiert werden. Die Steuerungseinrichtung 20 kann optional in den Antriebsmotor integriert oder als separate Einheit bereitgestellt sein.
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2 zeigt beispielhaft konstruktive Details eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung. Ein Schwungrad 13.2 und ein Lüfterrotor 11.1 sind um eine/die Antriebswelle 12.1 des Antriebsmotors 12a gelagert. Der Lüfterrotor 11.1 ist im Lager 17 drehbeweglich um die Antriebswelle 12.1 gelagert. Das Lager 17 kann z.B. eine Lagerbuchse aufweisen, die optional zumindest teilweise aus magnetischem Material bestehen kann, insbesondere an der im eingebauten Zustand zur rotierenden Komponente weisenden Stirnseite. Mittels eines Aktuators 14, insbesondere in Ausgestaltung als Elektromagnet, kann ein axiales Positionieren bzw. Zu-/Ab-Schalten der Kühlfunktion erfolgen. Am Lüfterrotor 11.1 ist ein insbesondere kreisringförmiges magnetisches Element 15 vorgesehen, mittels welchem eine axiale Vorspannung an korrespondierenden Form- und/oder Kraftschluss-Fläche 16 sichergestellt werden kann (zugeschalteter Zustand). Andere Wirkprinzipien sind ebenfalls realisierbar, z.B. mechanische, elektrische, elektro-rheologische, hydraulische und/oder pneumatische Wirkprinzipien. Das hier beschriebene elektromagnetische Wirkprinzip in Kombination mit Reibschluss lässt sich auf besonders zweckdienliche und platzsparende und kosteneffiziente Weise realisieren.
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Für das magnetische Element 15 kann z.B. ein kostengünstiges handelsübliches Massenprodukt verwendet werden.
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Durch Einschalten/Bestromen des Aktuators/ Elektromagneten 14 kann das axiale Positionieren bzw. das Einstellen der Vorspannkraft für das Einkuppeln des Lüfterrotors erfolgen (Koppeln an die Drehung der Welle 12.1 mittelbar über Kopplung an die rotierende Komponente 13), wobei das Einkuppeln wie hier beschrieben bevorzugt durch Reibschluss erfolgen kann. Falls sich der Lastzustand des Antriebsmotors wieder zu geringeren Lastaufnahmewerten ändert, kann wieder ein Entkoppeln erfolgen, also eine Deaktivierung der Kühlfunktion, insbesondere durch Ausschalten des Elektromagneten (oder allgemein durch Betätigen eines gleichwirkenden Aktuators zum Aufheben der drehfesten Verbindung zwischen den Komponenten 13 und 11.1).
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Über die Durchlässe 18, insbesondere Bohrungen, kann der Strömungspfad für das Kühlmedium verlaufen. An Befestigungsmitteln 19, insbesondere Innengewinden, kann das Schwungrad 13.2 befestigt bzw. demontiert werden.
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Bei bisherigen Anordnungen gemäß dem Stand der Technik konnte der Lüfterrotor 11.1 nicht unabhängig vom Schwungrad 13.2 rotieren, sondern war darin integriert.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Personenverlagerungsvorrichtung, insbesondere Fahrtreppenvorrichtung oder ebene Fahrwegvorrichtung
- 10.1
- Personenverlagerungseinheit, insbesondere Fahrtreppe oder ebener Fahrsteig
- 11
- Kühllüftereinheit
- 11.1
- Lüfterrotor
- 12
- Antriebseinheit
- 12a
- Antriebsmotor
- 12.1
- Antriebswelle
- 13
- rotierende Komponente des Antriebsmotors
- 13.1
- Rotor des Antriebsmotors (z.B. Innenläufer, Außenläufer)
- 13.2
- Schwungmasseneinheit
- 14
- Aktuator, insbesondere Elektromagnet
- 15
- magnetisches Element, insbesondere kreisringförmig
- 16
- Form- und/oder Kraftschluss-Fläche
- 17
- Lager
- 18
- Durchlässe, insbesondere Bohrungen
- 19
- Befestigungsmittel, insbesondere Innengewinde
- 20
- Steuerungseinrichtung