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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Versprühen von Reizstoffen zur Selbstverteidigung oder Abwehr, insbesondere sogenannte Pfeffersprays.
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Herkömmliche derartige Reizstoffsprühvorrichtungen sind effektiv, haben aber bei Nacht den Nachteil, dass die Erfassung der Ziele manchmal schwierig ist. Der Benutzer von Pfeffersprays orientiert sich lediglich am austretenden Sprühstrahl des Reizstoffes selbst und korrigiert ihn mit entsprechendem Verschieben oder Verdrehen des Gerätes ins Ziel. Bei schlechten Sichtverhältnissen ist dies nicht mehr ohne weiteres möglich, da der Sprühstrahl manchmal nicht mehr sichtbar ist. Um den Sprühstrahl sichtbar zu machen, muss dann extra eine Taschenlampe oder Umgebungsleuchte zu Hilfe genommen werden, um zu vermeiden, das Ziel zu verfehlen.
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Es existieren auch Pfeffersprays mit einer integrierten Leuchtdiode für den Nachteinsatz. Die integrierte Leuchte als normale LED-Lampe dient dabei nur einer generellen Beleuchtung der näheren Umgebung, ist aber nicht geeignet, um eine Treffsicherheit von entfernten Objekten zu verbessern.
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Bei solchen Reizstoffsprühvorrichtungen ist es ebenso bekannt, mit Hilfe von Lasertechnologie eine Distanzmessung auf das Zielobjekt hin parallel zu dem Reizstoffsprühstrahl vorzunehmen, um den Reizstoffsprühstrahl und die Entfernung für das Aussprühen des Reizstoffes unter Druck mit dem Pfefferspray genauer dosieren und einstellen zu können. Dabei werden parallel zu dem aus einer Düse austretenden Reizstoffstrahl Laserstrahlen ausgesendet, welche von dem Zielobjekt reflektiert werden, um dadurch Rückschlüsse auf die relative Entfernung des Nutzers der Vorrichtung zu dem Zielobjekt zu erhalten. Die Funktionsweise ist ähnlich wie bei den im Stand der Technik auch bekannten laserbasierten Messgeräten zur Erfassung von Raumabmessungen in Gebäuden. Dabei wird lediglich mit dem Laserstrahl eine Distanz zum Objekt festgestellt und entsprechend die Sprühstärke bzw. der Druck aus dem Druckmittel der Reizstoffsprühvorrichtung angepasst.
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Bei solchen mit Laserdistanzmessung versehenen Reizstoffsprühvorrichtungen bzw. Pfeffersprays besteht jedoch ein Nachteil dahingehend, dass hier relativ aufwendige Elektroniken und Verarbeitungssteuerungen im Inneren der Gehäuse der Pfeffersprays vorgesehen werden müssen. Die empfangenen Distanzmesssignale des Lasers müssen verarbeitet werden und mit einer Anpassung der Spraywirkung des Reizstoffes im Inneren im Zusammenhang mit den Druckmitteln, wie z. B. Pumpen etc., elektronisch und steuerungstechnisch verarbeitet werden.
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Vor diesem Hintergrund ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Sprühvorrichtung für Reizstoffe bereitzustellen, welche auch bei schlechten Sicherverhältnissen und bei Nacht eine gute Treffsicherheit und verbesserte Zielerfassung bei der Anwendung für einen Nutzer ermöglicht. Darüber hinaus soll die erfindungsgemäße Vorrichtung möglichst konstruktiv einfach mit wenigen erforderlichen Komponenten aufgebaut und störungsunanfällig sein.
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Diese Aufgabe wird mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Versprühen von Reizstoffen gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung sieht vor, in einer Reizstoffsprühvorrichtung den austretenden Reizstoffstrahl durch Verwendung einer Lichtquelle mit einem gebündelten Lichtstrahl, die nahe an der Düse, also vorzugsweise im Wesentlichen angrenzend zu der Düse, angeordnet ist, als Lichtleiter zu nutzen und damit das Auffinden und Treffen des Ziels in schwierigen Lichtverhältnissen zu verbessern.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung, wie sie in Anspruch 1 definiert ist, ist vorgesehen zum Versprühen von mindestens teilweise flüssigen Reizstoffen unter Druck mit einem Tank, Patrone oder Behälter für den Reizstoff innerhalb eines Gehäuses, mit einer Betätigung zum Aktivieren eines gezielten Ausstoßens von Reizstoff unter Druck über mindestens eine Düse an dem Gehäuse in Form eines Reizstoffstrahls mit einer Strahlrichtung X, wobei die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet ist, dass ein gebündelter oder fokussierter Lichtstrahl einer Lichtquelle, welche vorzugsweise direkt angrenzend zu einem Austritt der Düse vorgesehen ist, mit einer Leuchtrichtung Y des Lichtstrahls schräg im Verhältnis zur Strahlrichtung X in den Reizstoffstrahl mindestens zeitweise eingeleitet wird, wodurch der Reizstoffstrahl nach Art eines Flüssigkeitsleiters durch den Lichtstrahl erleuchtet wird, um dem Nutzer der Vorrichtung das Auffinden und Treffen eines Ziels auch in ungünstigen Licht- und Sichtverhältnissen zu erleichtern. Die Vorrichtung ist also mit einem Gehäuse und einem Tank oder einem anderen Behälter für mindestens teilweise flüssigen Reizstoff versehen, wobei der Reizstoff über die mindestens eine Düse bei Betätigung unter Druck, beispielsweise durch eine Pumpe oder eine Druckpatrone, ausgestrahlt wird. Die Düse der Vorrichtung ist so am Gehäuse vorgesehen, dass der Reizstoffstrahl eine vorbestimmte Strahlrichtung X aufweist, d. h. eine Achse der hauptsächlichen Richtung des ausgestoßenen Reizstoffstrahls. Die Vorrichtung weist ferner einer Lichtquelle auf, welche einen gebündelten oder fokussierten Lichtstrahl erzeugen kann, d. h. dafür ausgebildet ist, einen gebündelten Lichtstrahl zu bilden. Die Lichtquelle ist an der Vorrichtung derart angebracht undloder ausgebildet, dass der fokussierte oder gebündelte Lichtstrahl schräg in den Reizstoffstrahl eingeleitet wird.
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Dies erfolgt erfindungsgemäß durch eine leicht schräg zum Reizstoffstrahl ausgerichtete Leuchtrichtung Y des gebündelten Lichtstrahls, so dass der Lichtstrahl in Leuchtrichtung Y sich mit dem Reizstoffstrahl quasi vor der Vorrichtung kreuzt. Die schräge Ausrichtung der Lichtquelle oder schräge Leitung des Lichtstrahls im Verhältnis zu der Ausrichtung der Düse wird so gewählt, dass eine Schräge in einem geringen Winkelbereich von beispielsweise einigen Grad, wie z. B. 1,5 bis 5 Grad oder 2 bis 3 Grad, vorgesehen ist. Dadurch tritt das Licht des Lichtstrahls an einer bestimmten Stelle außerhalb von der Vorrichtung in den Reizstoffstrahl gezielt ein. Aufgrund der gebündelten oder fokussierten Form des Lichtstrahls erzeugt der Lichtstrahl dabei eine Erleuchtung des Reizstoffstrahls der Vorrichtung nach Art eines Flüssigkeitsleiters. Der fokussierte Lichtstrahl tritt nämlich in den Reizstoffstrahl ein, und durch die leicht schräge Anordnung im Verhältnis zu der Strahlrichtung X von der Leuchtrichtung Y wird durch eine Art Reflexion innerhalb des flüssigen Reizstoffstrahls eine strahlförmige Leuchtwirkung hervorgerufen, welche von dem Reizstoffstrahl weitergetragen wird und somit zum Zielen und Erfassen eines Objekts einen etwa punktförmigen Treffer mit Licht aufzeigt und kennzeichnet.
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Die eintretenden Lichtwellen des Lichtstrahls werden durch eine Art Reflexion innerhalb des Reizstoffstrahls verteilt und mit den Partikeln des Reizstoffs bis auf das Objekt hin weitergetragen mit entsprechender Strahlerleuchtung. Durch diesen überraschenden Effekt wird eine verbesserte Erkennung und ein noch sichereres Treffen mit dem Reizstoffstrahl durch die Vorrichtung ermöglicht. Auch bei schlechten Lichtverhältnissen oder Sichtverhältnissen, beispielsweise bei Nacht, bei Nebel, bei Rauchentwicklung oder in anderen schlechten Sichtverhältnissen, wird so eine deutlich verbesserte Handhabung und Effektivität der Vorrichtung durch den Nutzer erreicht.
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Als Lichtstrahl kann jeder fokussierte oder gebündelte Lichtstrahl verwendet werden, der mit einer Lichtquelle an der Vorrichtung bzw. in oder an dem Gehäuse der Vorrichtung erzeugt werden kann. Als mögliche Lichtquellen können beispielsweise ein Laserlicht, gebündeltes sichtbares Licht über entsprechende Optiken zum Fokussieren oder auch andere Lichtformen verwendet werden, solange die weitestgehende gebündelte Form des Lichtstrahls (kohärenter Strahl des Lichts) mindestens über eine gewisse Distanz der Reichweite derartiger Reizstoffvorrichtungen hinweg gewährleistet ist, in der Regel beispielsweise ein bis acht Meter. Die Lichtquelle ist vorzugsweise direkt angrenzend zu einem Austritt der Düse vorgesehen, so dass der Lichtstrahl möglichst nah an dem Gehäuse der Vorrichtung in den Reizstoffstrahl mit der erfindungsgemä-ßen leichten Schräge, wie beschrieben, eintreten kann. Die Lichtquelle kann beispielsweise oberhalb oder unterhalb von der Düse direkt angebracht oder als Zusatzmodul am Gehäuse montiert werden. Die Lichtquelle ist vorzugsweise in dem Gehäuse integriert und mit einer Steuerung mit der Betätigung der Vorrichtung derart gekoppelt, dass die Lichtquelle bei Erzeugung des Reizstoffstrahls gleichzeitig oder zeitversetzt mit aktiviert werden kann.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Lichtstrahl ein Bündel von im Wesentlichen parallelen und kohärenten Strahlen der Lichtquelle. Die Lichtquelle ist also derart gewählt und ausgestaltet, dass sie entweder von sich aus oder zusammen mit weiteren Fokussieroptiken oder ähnlichem einen im Wesentlichen gebündelten Lichtstrahl für die entsprechende Distanz derartiger Vorrichtungen erzeugen kann. Die Lichtquelle ist dafür ausgebildet und angeordnet, dass möglichst parallele Lichtstrahlen erzeugt werden, die nicht für eine raumergreifende Beleuchtung der Umgebung gedacht sind, sondern für eine Erzeugung einer speziellen Lichtwirkung innerhalb des flüssigen oder flüssig-gasförmigen Reizstoffstrahls der Vorrichtung. Hierfür können verschiedene Formen von Leuchtmitteln vorgesehen werden, beispielsweise eine Laserlichtquelle oder eine Lichtquelle im Wellenbereich von sichtbarem Licht, die mit einer entsprechenden Optik zur Fokussierung und Bündelung der Lichtstrahlen ausgebildet ist.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Lichtquelle der Vorrichtung mindestens ein Laserlicht. Eine Laserlichtquelle kann sehr kompakt geformt sein und leicht auch in das Gehäuse angrenzend zu der Düse der Vorrichtung integriert werden. Es können auch mehrere Laserlichtquellen vorgesehen werden, die seitlich oder oberhalb und unterhalb von dem Austrittsbereich der Düse für den Reizstoff angebracht sind. Mit mehreren Lichtquellen erhöht man die Wirkung der Beleuchtung des Reizstoffstrahls für eine punktuelle Leuchtwirkung am Zielobjekt und damit eine noch bessere Treffsicherheit auch bei schlechten Sichtverhältnissen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Lichtquelle direkt angrenzend zu und oberhalb von der mindestens einen Düse am Gehäuse angeordnet. An dem Gehäuse ist somit unmittelbar in der Nähe der Düse und oberhalb von der Düse die Lichtquelle angebracht. Mit solch einer Anordnung erhält man eine sehr effektive Erzeugung der Beleuchtungswirkung des Reizstoffstrahls durch den Lichtstrahl. Die Lichtquelle kann dabei integriert an dem Gehäuse selbst vorgesehen sein oder als ein separates Bauteil für den jeweiligen Anwendungszweck an dem Gehäuse angebracht oder abgenommen werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Lichtquelle mit der Betätigung für den Reizstoffstrahl der Vorrichtung zur Aktivierung und zeitlichen Steuerung des Lichtstrahls gekoppelt. Zum Ausstoßen des Reizstoffstrahls weist die Vorrichtung ein Druckmittel auf, also z. B. entweder eine Pumpe oder ein unter Druck stehendes Reizstoffreservoir. Mit der Betätigung der Vorrichtung wird das zeitweise Ausstoßen des Reizstoffs über die Düse hervorgerufen. Die Aktivierung der Lichtquelle erfolgt erfindungsgemäß in Abstimmung mit der Betätigung zur Aktivierung des Reizstoffstrahls. Hierfür ist eine Kopplung zwischen einerseits der Stromzufuhr für die Lichtquelle und andererseits der Auslösung des Ausstoßens von Reizstoff vorgesehen. Erfindungsgemäß kann eine solche Kopplung derart vorgesehen sein, dass der Reizstoffstrahl und gleichzeitig der Lichtstrahl von der Lichtquelle erzeugt wird. Die Kopplung kann auch derart sein, dass ein Reizstoffstrahl unabhängig von dem Lichtstrahl hervorgerufen wird. So kann die Vorrichtung beispielsweise auch bei Tag ohne den Lichtstrahl und ohne die Benutzung der stromverbrauchenden Lichtquelle verwendet werden. Bei Bedarf kann dann die Lichtquelle gezielt hinzugezogen werden. Eine Kopplung und Steuerung des Lichtstrahls kann auch derart erfolgen, dass dieser nur für kurze Zeit am Anfang eines Aktivierens der Vorrichtung erzeugt wird. Der Lichtstrahl kann auch so mit der Betätigung der Reizstoffsprühvorrichtung gekoppelt werden, dass eine getriggerte oder zeitlich unterbrochene Erzeugung eines Lichtstrahls im Verhältnis zum Sprühstrahl zum Zielen und Auffinden der Zielobjekte hervorgerufen wird.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind mehrere Lichtquellen vorzugsweise angrenzend zu und insbesondere in gegenüberliegender Form zu der Düse vorgesehen. Durch eine Erhöhung der Anzahl von Lichtquellen kann der Beleuchtungseffekt innerhalb des Reizstoffstrahls beim Aussprühen von Reizstoffen mit der Vorrichtung noch weiter verbessert werden. Die durch mehrere Lichtquellen erzeugten gebündelten Lichtstrahlen treten beispielsweise von zwei gegenüberliegenden Seiten jeweils schräg im Verhältnis zu dem Reizstoffstrahl in Letzteren ein. in dem Reizstoffstrahl wird das gebündelte Licht, beispielsweise Laserlicht, durch Reflexion weiter verteilt, und es entsteht eine Art Lichtleiter durch die Flüssigkeitströpfchen oder Flüssigkeitsbestandteile des Reizstoffs und durch den Luftwiderstand aufgrund der erzeugten inhomogenen Begrenzung des Reizstoffstrahls. Zwar kann ein Teil des Lichtes entweichen, doch im Großen und Ganzen werden die Lichtstrahlen mitgerissen und durch Reflexionen der Lichtstrahlenteile im Inneren des Reizstoffstrahls verbleiben und mit diesem bis zu dem Zielobjekt für die punktuelle Beleuchtung des Ziels weitergeleitet. Auf dem Zielobjekt entsteht so eine Art punktförmige Leuchtstelle, welche das Zielen für den Nutzer und das Treffen auch bei schlechten Sichtverhältnissen deutlich verbessert. Die mehreren Lichtquellen können beispielsweise seitlich und angrenzend zu einer Düse vorgesehen sein. Es ist auch möglich, eine Lichtquelle oberhalb und eine unterhalb der Düse an dem Gehäuse anzubringen. Die mehreren Lichtquellen haben vorzugsweise einen gleichen Neigungswinkel hinsichtlich der Leuchtrichtung Y des Lichtstrahls zur Strahlrichtung X, so dass sie an einem in etwa gleichen Punkt in den Reizstoffstrahl eindringen und dort durch Reflexion die erwünschte Leuchtwirkung hervorrufen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Leuchtrichtung Y des Lichtstrahls um eine leichte Schräge im Verhältnis zur Strahlrichtung X des Reizstoffstrahls in einem Winkel α in einem Bereich von 1,5° bis 5°, vorzugsweise 2° bis 3°, ausgerichtet. Eine solch relativ geringe Schräge oder leichte Schräge im Verhältnis zu der Achse des Reizstoffstrahls hat sich als bevorzugt für die Zwecke der Erfindung der beleuchtenden Zielerfassung gezeigt. Die Leuchtrichtung Y des Lichtstrahls hat einen optimalen Effekt zur Weiterleitung des Lichts in dem Reizstoffstrahl in Strahlrichtung X, wenn ein möglichst geringer Winkel der Schräge eingestellt ist, beispielsweise in einem Bereich von etwa 2,5°.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Lichtquelle mit dem gebündelten oder fokussierten Lichtstrahl für eine Zielerfassung und Zielerkennung kombiniert mit einer zweiten, weiteren Lichtquelle zur allgemeinen Ausleuchtung der näheren Umgebung vorgesehen. Damit lässt sich sowohl im Nahbereich eine zumindest kurzzeitige Erhellung der Umgebung erreichen und zusätzlich durch die Aktivierung eine Art Zielhilfe mit dem gebündelten Lichtstrahl der ersten Lichtquelle erzeugen. Der Nutzer hat somit weiter die Möglichkeit, den Einsatz auch bei schlechten Sichtverhältnissen und insbesondere bei Nacht im Dunkeln zu verbessern. Eine bessere Wirksamkeit und Effektivität im Einsatz des Reizstoffs kann damit erreicht werden.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen, Merkmale und Weiterbildungen der Erfindung werden aus der nachfolgenden, mehr detaillierten Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung offenbar werden, welche im Zusammenhang mit den beigefügten Zeichnungen von Ausführungsbeispielen mehr im Detail im Folgenden erläutert werden.
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Die Zeichnungen zeigen:
- 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer schematischen Seitenansicht und teilweisen Darstellung der Reizstoffsprühvorrichtung; und
- 2 eine schematische Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit mehreren Lichtquellen zum Versprühen von Reizstoffen.
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Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Reizstoffsprühvorrichtung 10 ist in einer schematischen Seitenansicht in der 1 gezeigt. Die Vorrichtung 10 umfasst ein Gehäuse 20, innerhalb welchem eine Düse 3 zum Versprühen von flüssigem Reizstoff 4 aus einem Tank 1 angeordnet sind. Die Vorrichtung 10 ist beispielsweise ein Pfefferspray oder ein anderes Selbstverteidigungssprühgerät, in welchem ein mindestens teilweise flüssiger Reizstoff 4 unter Druck bei Aktivieren einer Betätigung 7 über eine Düse 3 oder mehreren Düsen 3 ausgestoßen wird. Durch Zielen der mit der Hand eines Nutzers gehaltenen Vorrichtung 10 wird der Reizstoffstrahl 6 gezielt auf ein Zielobjekt hin ausgestoßen, wie es beispielsweise bei sogenannten Pfeffersprays bekannt ist. Erfindungsgemäß ist an der Vorrichtung 10 nun eine Lichtquelle 2 vorgesehen, mit deren Hilfe ein Lichtstrahl 5 in gebündelter oder fokussierter Form von Lichtstrahlen ausgehend von der Lichtquelle 2 erzeugt werden kann. Der Lichtstrahl 5 des gebündelten Lichts von der Lichtquelle 2 wird in einer Leuchtrichtung Y in einer schrägen Ausrichtung zu der Achse X des Reizstoffstrahls 6 in letzteren eingeleitet, wie es in der 1 veranschaulicht ist. Dafür ist die Lichtquelle 2 bei diesem Beispiel leicht schräg im Verhältnis zu der in der Horizontalen in der 1 verlaufenden Achse X des Reizstoffstrahls 6 angeordnet und an dem Gehäuse 20 oder in dem Gehäuse 20 der Vorrichtung 10 befestigt. Der Lichtstrahl 5 ist dadurch in einem leicht schrägen Winkel α im Verhältnis zu der Achse X des Reizstoffstrahls 6 gerichtet, so dass von oben her die gebündelten Lichtstrahlen des Lichtstrahls 5 in Form einer schrägen Leuchtrichtung Y in den Reizstoffstrahl 6 an einem Kreuzungspunkt außerhalb von der Vorrichtung 10 zusammentreffen. Aufgrund dieses leicht schrägen Einleitens des Lichtstrahls 5 in den aus flüssigem Reizstoff gebildeten Reizstoffstrahl 6 werden die Lichtstrahlen zum gro-ßen Teil innerhalb des Reizstoffstrahls 6 mitgerissen und weitergeleitet. Somit wird der Reizstoffstrahl 6 bei Bedarf oder permanent durch das eintretende und mit dem Reizstoff des Reizstoffstrahls 6 weitergeleitete Licht der Lichtquelle 2 erleuchtet, so dass sich ein für ein Zielen oder Erkennen des Objekts nützlicher Leuchtpunkt am Ende des Reizstoffstrahls 6 an dem Zielobjekt erzeugen lässt.
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Mit solch einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 wird also gezielt eine Art flüssiger Lichtleiter zumindest zeitweise generiert, der durch das in gebündelter Form oder fokussierter Form eingeleitete Licht der Lichtquelle 2 zum effektiven Zielen verwendet wird. Die Lichtstrahlen, welche in den flüssigen unter Druck ausgestoßenen Reizstoffstrahl 6, welcher durch die Düse 3 beispielsweise über eine Pumpeinrichtung 8 oder durch ein Unter-Druck-Setzen einer Druckkapsel oder dergleichen herausgestoßen werden, eingeleitet werden, werden teilweise im Inneren des Reizstoffstrahls 6 an den Grenzen von diesem reflektiert. Durch diese Reflexionen der eintretenden Lichtstrahlen des Lichtstrahls 5 innerhalb des Reizstoffstrahls 6 und die in diesem erzeugte inhomogene Begrenzung wird zumindest ein Teil des Lichtbündels des Lichtstrahls 5 mitgeführt, und ein anderer Teil tritt aus dem Reizstoffstrahl 6 aus und erzeugt dadurch einen Leuchteffekt in Richtung und innerhalb des Reizstoffstrahls 6 auf das zu treffende Ziel hin. Ein Nutzer hat dadurch den Vorteil, dass er beim Auffinden und Treffen des Zielobjekts auch in der Dämmerung oder im Dunkeln eine einfach zu bedienende Zielhilfe bereitgestellt bekommt. Dies ist insbesondere bei schlechten Sichtverhältnissen oder schlechten Lichtverhältnissen von Vorteil, da dem Nutzer dennoch auch bei solch schwierigen Umgebungsbedingungen eine höhere Treffsicherheit mit der Vorrichtung 10 zum Versprühen von Reizstoff ermöglicht wird.
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Die Lichtquelle 2 sendet dafür einen speziellen Lichtstrahl 5 von gebündeltem oder in anderer Art fokussiertem Licht aus. Es kann sich dabei vorzugsweise um ein Laserlicht bei der Lichtquelle 2 handeln, die ein relativ wenig divergierendes Lichtbündel von sich aus hervorruft. Es können jedoch auch andere Lichtquellen 2 vorgesehen werden, solange eine möglichst kohärente Bündelung der Lichtstrahlen zumindest über einen den Wirkungsbereich der Vorrichtung 10 betreffenden Bereich von beispielsweise zwei bis acht Metern ermöglicht wird.
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Die Lichtquelle 2 ist dabei so an der Vorrichtung 10 angebracht, dass eine leicht schräge Einleitung des Lichtstrahls 5 in den Reizstoffstrahl 6 erzielt wird. Eine solche leichte Schräge kann beispielsweise in einem Bereich von einem niedrigen Winkel α zwischen der Achse oder Strahlrichtung X des Reizstoffstrahls 6 und der Achse der Leuchtrichtung Y des Lichtstrahls von 1,5° bis 5° liegen. Weiter vorzugsweise liegt der Winkel α der Schräge der Leuchtachse Y im Verhältnis zur Achse X des Reizstoffstrahls in einem Bereich von etwa 2,5°. Diese Werte haben sich nach Untersuchungen des Erfinders als besonders vorteilhaft für den Effekt einer Weiterleitung der Lichtstrahlen 5 innerhalb des flüssigen Reizstoffstrahls 6 erwiesen. Bei dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel wird die Lichtquelle 2, vorzugsweise eine Laserlichtquelle, durch eine Betätigung 7 in Form eines Betätigungsknopfs der Vorrichtung 10 zusammen mit dem Ausstoßen des Reizstoffstrahls 6 - mit oder ohne zeitliche Unterschiede - aktiviert. Hierfür ist eine Steuerung 9 in dem Gehäuse 20 der Vorrichtung 10 vorgesehen, die jeweils das Ausstoßen von Reizstoff 4 aus dem Tank 1 über die Düse 3 zusammen mit dem Erzeugen des Lichtstrahls 5 durch die Lichtquelle 2 hervorruft. Eine andere Art der Betätigung oder Kopplung zwischen einerseits Lichtquelle 2 und andererseits dem Ausstoßen des unter Druck stehenden Reizstoffs 4 - beispielsweise über eine Pumpeinheit 8 - kann ebenso vorgesehen werden. Die Lichtquelle 2 kann auch unabhängig von dem Betätigen des Reizstoffstrahls über die Betätigung 7 eingeschaltet und ausgeschaltet werden, so dass die Vorrichtung 10 je nach Bedarf bei schlechten Sichtverhältnissen um die als Zielhilfe dienende Leuchtwirkung der Lichtquelle 2 ergänzt werden kann.
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Die 2 zeigt in einer analogen schematischen Seitenansicht ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 zum Versprühen eines Reizstoffs 4 aus einem Tank 1 eines Gehäuses 20 heraus. Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel der 1 sind hier eine erste schräg ausgerichtete Lichtquelle 2 unterhalb der Düse 3 und eine zweite solche Lichtquelle 2 oberhalb der Düse 3 vorgesehen, so dass eine noch bessere Leuchtwirkung zum Erfassen und Finden von Zielen in schlechten Sichtverhältnissen erreicht werden kann. Beide Lichtquellen 2 sind leicht schräg im Verhältnis zur Horizontalen in der 2, d. h. zur Achse X des Reizstoffstrahls 6 ausgerichtet, nämlich in einem Winkel α der Leuchtrichtung Y im Verhältnis zur Strahlrichtung X zum Beispiel im Bereich von einigen Grad. Hierdurch werden an der in etwa in der Mitte der 2 sich befindenden Eintrittsstelle der Lichtstrahlen 5 in den Reizstoffstrahl 6 von beiden Seiten her, von oben und von unten, die Lichtstrahlen eingeleitet und durch die Reflexion und Kreuzung innerhalb des Reizstoffstrahls 6 sowie das Mitreißen durch die Flüssigkeitspartikel des Reizstoffs 4 in dem Reizstoffstrahl 6 weitergeleitet nach Art eines Flüssigkeitslichtleiters. Mit solch einer Anordnung von mehreren Lichtquellen 2 an der Vorrichtung 10 wird eine noch bessere Leuchtwirkung zum Zielen erreicht. Die Lichtquellen 2 können auch hier jede Form von Lichtquellen haben, die eine gebündelte oder fokussierte Form von Lichtstrahlen 5 erzeugen lassen. Die Lichtquellen 2 sind vorzugsweise Laserlichtquellen, so dass die Lichtstrahlen 5 als kompakte Laserlichtstrahlen in den Reizstoffstrahl 6 vor der Düse 3 mit einem leicht schrägen Winkel eingeleitet werden.
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Bei diesem zweiten Ausführungsbeispiel der 2 ist eine fakultative Pumpeinrichtung 8 oder elektrische Pumpe vorgesehen, die mit dem Tank 1 des Reizstoffs 4 derart direkt gekoppelt ist, dass bei Aktivierung der Betätigung 7 die Pumpe 8 ein Ausstoßen von Reizstoff 4 durch die Düse 3 in Form eines Reizstoffstrahls 6 hervorruft. Anstatt einer Pumpeinrichtung 8 kann auch ein anderes Druckmittel, beispielsweise ein pyrotechnisches Druckmittel, vorgesehen sein. Alternativ kann auch in der Vorrichtung 10 ein unter Druck gesetztes Druckmittel 4 in einem Tank 1 oder einer Patrone wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel vorgesehen werden, so dass das Ausstoßen von Reizstoff 4 in Form des Reizstoffstrahls 6 hervorgerufen wird. Auch bei dem zweiten Ausführungsbeispiel der 2 befinden sich die Lichtquellen 2 zusammen mit einer Betätigung 7 und dem Tank 1 des Reizstoffs 4 innerhalb eines Gehäuses 20. Das Gehäuse 20 weist beispielsweise die Form auf, dass es durch einen Handgriff nach unten hin verlängert ist (nicht gezeigt in 1 und 2) und ein in der Hand zu haltendes, pistolenartiges Sprühgerät mit leicht vorstehender Düse 3 bildet. Die Vorrichtung 10 kann mit integrierten Lichtquellen 2 versehen sein. Gemäß einer alternativen Ausgestaltung können die Lichtquellen 2 auch außen oder separat von dem Gehäuse 20 vorgesehen und angebracht werden, beispielsweise um eine für eine bessere Sicht speziell angepasste Form bei Bedarf zu bilden, wobei die Lichtquellen 2 auch dann so in der Nähe oder angrenzend zu den Düsen 3 des Reizstoffs 4 montiert sind, um eine leicht schräge Einleitung der Lichtstrahlen 5 in den Reizstoffstrahl 6 zu ermöglichen.
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Andere alternative Ausgestaltungen der Erfindung, welche in den Rahmen des in den beigefügten Ansprüchen definierten Schutzumfangs fallen, sind ebenfalls denkbar. Die Anzahl und Anordnung von mehreren Düsen 3 in Kombination mit einer Lichtquelle 2 oder mehreren Lichtquellen 2 an der Vorrichtung 10 ist denkbar. Auch können die mehreren Düsen 3 eine leichte Schräge im Verhältnis zu beispielsweise einer mittig davon angeordneten Lichtquelle 2 mit dazu gerader (horizontaler) Richtung der Leuchtachse Y aufweisen. Ebenso können die Aktivierung durch die Betätigung 7 der Lichtquellen 2 und das Ausstoßen von Reizstoff 4 aus den Düsen 3 anders realisiert sein und unabhängig voneinander mit verschiedenen Betätigungsknöpfen oder ähnlichem aktivierbar sein. Auch kann eine Kombination der beiden Ausführungsbeispiele 1 und 2 vorgesehen werden, um beispielsweise eine Steuerungseinheit 9 vorzusehen, die eine Pumpeneinheit 8 antreibt und gleichzeitig für die zeitliche Steuerung der Lichtquelle(n) 2 sorgt. Die Lichtquelle 2 oder die Lichtquellen 2 können dann beispielsweise auch getriggert, zeitlich versetzt zu dem Reizstoffstrahl oder in anderer Form gezielt je nach Bedarf und Einstellung angesteuert werden.
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Nach einer alternativen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung - welche nicht in den Figuren dargestellt ist - ist die Lichtquelle 2 für beispielsweise das Laserlicht geradlinig, also horizontal, in den 1 oder 2 ausgerichtet, und eine unter der Lichtquelle 2 angebrachte Düse 3 für den Reizstoffstrahl 6 ist leicht schräg nach oben hin ausgerichtet. Dies verstärkt noch den Leuchteffekt, da der Lichtstrahl 5 dann quasi an zwei Stellen in den Reizstoffstrahl 6 eintritt aufgrund des gekrümmten oder leicht gebogenen Verlaufs des ausgesprühten Reizstoffs.