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Die Erfindung betrifft eine Waschmaschine und/oder einen Trockner sowie ein Verfahren zum Betreiben einer Waschmaschine und/oder eines Trockners. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Waschmaschine und/oder einen Trockner, in denen mehrere Wasch- und/oder Trockenprogramme zum Behandeln von sich in der Waschmaschine und/oder dem Trockner hinterlegt sind, sowie ein Verfahren zum Betreiben der Waschmaschine und/oder des Trockners. Nachstehend werden die Wasch- und/oder Trockenprogramme auch einfach als Programm bezeichnet. Die Waschmaschine und/oder der Trockner werden nachstehend auch einfach als Gerät bezeichnet.
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Bei solch einem Gerät kann üblicherweise eines der in dem Gerät hinterlegten Programme einzeln gestartet werden, um sich in dem Gerät befindende Wäsche zu behandeln insbesondere zu waschen und/oder trocknen. Ein Gerätenutzer wählt das von ihm gewünschte Programm mittels einer Programmanwahleinrichtung des Geräts an, und eine Steuereinrichtung des Geräts steuert den Ablauf des Programms bis zu dessen Ende. Nach Programmende kann der Gerätenutzer die Wäsche aus dem Gerät entnehmen. Er hat aber auch die Möglichkeit mit derselben Wäsche ein weiteres Programm zu starten. Diese Möglichkeit wird z.B. in folgenden Fällen von dem Gerätenutzer genutzt:
- Beim Färben von Wäsche. Bei einigen Textilfarben soll laut der Gebrauchsanweisung zuerst ein Programm (z.B. Pflegeleicht 60°C ohne Vorwäsche) durchgeführt werden, wobei das Färbemittel zur sich in dem Gerät befindender Wäsche zugefügt wird. Nach diesem Schritt soll die gefärbte Wäsche in einem weiteren Programm (z.B. Feinwaschprogramm 40°C) nachgewaschen werden. Der Gerätenutzer muss dann nach dem Färben mit dem ersten Programm ein weiteres Programm anwählen, das nach der Anwahl ausgeführt wird.
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Beim Nachspülen von Wäsche muss der Gerätenutzer ebenfalls zwei Programme zeitlich separat anwählen und durchführen lassen. Wenn der Gerätenutzer ein besonders gute Spülergebnis erreichen will, z.B. weil die Wäsche von Allergikern getragen wird und keine Waschmittelreste mehr in der Wäsche nach dem Waschen vorhanden sein dürfen, hat er die Möglichkeit mittels eines Programms einen zusätzlichen Spülgang dazuschalten. Dazu startet er nach dem Ende eines Waschprogramms das separate Programm „Extraspülen“.
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Auch zum verbesserten Ausschleudern von Wäsche muss der Gerätenutzer zwei Programme zeitlich separat anwählen und durchführen lassen. In einigen Programmen ist die anwählbare Endschleuderdrehzahl zum Schutz der Wäsche begrenzt, z.B. ist in dem Waschprogramm „Pflegeleicht“ eine maximale Endschleuderdrehzahl von 1200 min-1 anwählbar. Entscheidet sich der Gerätenutzer die Wäsche mit einer höheren Drehzahl zu Schleudern, muss er nach dem Waschprogramm das separate Programm „Schleudern“ anwählen, in dem er die Endrehzahl beliebig einstellen kann (z.B. auf 1600 min-1).
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Auch zum Imprägnieren muss der Gerätenutzer zwei Programme verwenden. Vor dem Imprägnieren wird die Wäsche mit einem Waschprogramm gewaschen. Nach dem Waschvorgang wird von dem Gerätenutzer ein weiteres Programm (beispielsweise das Programm „Imprägnieren“ angewählt, falls dieses Programm verfügbar ist), in dem das Imprägniermittel während der Durchführung des weiteren Programms zugegeben wird.
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An diesen Beispielen ist zu erkennen, dass es Situationen gibt, in denen der Gerätenutzer zwei nacheinander laufende Programme benötigt, die er einzeln starten muss. Dazu muss er nach dem Ende des ersten Programms am Gerät ein weiteres Programm anwählen, damit dieses gestartet wird. Dies ist jedoch für den Gerätenutzer umständlich, und ist besonders nachteilig, wenn das Gerät z.B. im Keller steht. Das erhöht einen zeitlichen Aufwand für den Gerätenutzer.
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Der Erfindung stellt sich somit das Problem, eine Waschmaschine und/oder einen Trockner sowie ein Verfahren zum Betreiben einer eine Waschmaschine und/oder eines Trockners bereitzustellen, die die vorstehenden Nachteile überwinden.
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Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch eine Waschmaschine und/oder einen Trockner mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 6 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen neben einer Erhöhung des Komfort für den Gerätenutzer darin, dass der Gerätenutzer Zeit und Aufwand spart, wenn er mehrere Programme nacheinander mit derselben Wäsche durchführen möchte.
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Die Erfindung betrifft eine Waschmaschine und/oder einen Trockner mit einer Programmanwahleinrichtung und einer Steuereinrichtung, die eingerichtet und ausgebildet ist, eine Programmanwahl derart zu steuern, dass mehrere Programme mittels der Programmanwahleinrichtung kombiniert anwählbar sind, und im Falle einer kombinierten Anwahl der mehreren Programme ihre Durchführung derart zu steuern, dass die angewählten mehreren Programme automatisch nacheinander ausgeführt werden.
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Bei der Programmanwahl wird dem Gerätenutzer die Möglichkeit bereitgestellt, mehrere Programme zu kombinieren und anzuwählen, so dass sie gestartet werden können. Nach dem Programmstart laufen die angewählten Programme automatisch hintereinander ab.
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Dadurch spart der Gerätenutzer Zeit und Aufwand, da er sich nach dem Start der angewählten Programme nicht mehr um diese aktiv kümmern muss.
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Ein Programm ist ein Wasch- und/oder Trockenprogramm, das zum Waschen und/oder Trocknen von Wäsche verwendbar ist wie z.B. „Vorwäsche“, „Koch- bzw. Buntwäsche“, „Pflegeleicht“, „Feinwäsche“, „Wolle“, „Seide“, „Handwäsche“, „Schleudern“, „Spülen“, „Imprägnieren“, „Auffrischen“, „Leichtbügeln“, „Abpumpen“, „Schranktrocken“, „Bügeltrocken“, „Starktrocken“, „Extratrocken“ usw. ggf. mit Temperaturangabe. Die Programme sind in dem Gerät bevorzugt in der Steuereinrichtung hinterlegt. Die Steuereinrichtung kann ein- oder mehrteilig ausgebildet sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind in der Steuereinrichtung Kombinationen von kombiniert anwählbaren Programmen hinterlegt, und ist die Steuereinrichtung eingerichtet und ausgebildet, die Programmanwahl derart zu steuern, dass ausschließlich die hinterlegten Kombinationen mittels der Programmanwahleinrichtung kombiniert anwählbar sind. Dadurch kann sichergestellt werden, dass von dem Gerät nur Programmkombinationen zugelassen werden, die sinnvoll sind. Z.B. macht es insbesondere bei einer Waschmaschine keinen Sinn die Programme „Wolle“ und „Baumwolle“ zu kombinieren, weil das Programm „Baumwolle“ eine zu große Belastung für die Wäsche sein kann.
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Bevorzugt sind in der Steuereinrichtung für jedes anwählbare Programm individuelle Programmparameter hinterlegt. Diese sind bevorzugt fest eingestellt. Aber optional können sie auch einstellbar sein, z.B. kann ein Gerätenutzer bei dem Programm „Schleudern“ eine maximale Drehzahl als Programmparameter aus einer Auswahl aus mehreren maximalen Drehzahlen auswählen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Steuereinrichtung ausgebildet und eingerichtet, einen Hinweis und/oder ein Signal auszugeben oder ausgeben zu lassen, wenn eine Kombination aus mehreren Programmen angewählt ist, deren individuellen Programmparameter eine Differenz aufweisen, die größer ist als ein vorbestimmter Schwellwert. Dadurch kann der Gerätenutzer einen Hinweis erhalten, der ihn auf Nachteile aufmerksam macht. Zum Beispiel kann dem Gerätenutzer bei einer Kombination des Programms „Pflegeleicht“ mit der maximalen Drehzahl von 1200 min-1 mit dem Programm „Schleudern“ mit einer maximalen Drehzahl von 1600 min-1 den Hinweis erhalten, dass die Drehzahl von 1600 min-1 für Pflegeleicht-Wäsche nicht empfehlenswert ist. Trotzdem kann die Durchführung der Kombination dieser Programme erlaubt sein, da der Gerätenutzer evtl. Wäsche wäscht, die eine hohe Beanspruchung zulässt. Das Signal kann ein akustisch und/oder visuell ausgegebenes Signal sein. Ebenso kann der Hinweis ein akustisch und/oder visuell ausgegebener Hinweis sein. Bevorzugt weist das Gerät eine entsprechend ausgebildete Anzeigeeinrichtung und/oder einen entsprechenden Lautsprecher auf.
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Die Programmparameter sind bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Temperatur, maximale Drehzahl und/oder Wäscheart. Bevorzugt ist die maximale Drehzahl der Programmparameter.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Steuereinrichtung weiterhin eingerichtet und ausgebildet, die Programmanwahl derart zu steuern, dass ein einziges der mehreren Programme mittels der Programmanwahleinrichtung anwählbar ist. Der Gerätenutzer ist nicht gezwungen, mehrere Programme hintereinander ablaufen zu lassen, er kann auch nur ein Programm anwählen, starten und durchlaufen lassen. Er hat die Möglichkeit ein einzelnes Programm oder eine Kombination von Programmen anzuwählen, um von dem Gerät ein einziges Programm oder mehrere Programme ausführen zu lassen.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Betreiben einer Waschmaschine und/oder eines Trockners, aufweisend folgende Schritte:
- - Ermöglichen einer kombinierten Anwahl mehrerer Programme, und
- - automatisches Durchführen des ersten der angewählten mehreren Programme und des oder der weiteren der angewählten mehreren Programme direkt im Anschluss an das erste Programm bei der kombinierten Anwahl mehrerer Programme.
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Zu dem Gerät beschriebene Ausführungsformen und/oder Vorteile gelten für das Verfahren entsprechend und umgekehrt. Wenn der Gerätenutzer lediglich ein einziges Programm anwählt, dann wird dieses eine Programm nach seinem Starten automatisch ausgeführt.
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Die beiden vorstehenden Verfahrensschritte werden von den Gerät ausgeführt, während die Programmanwahl von dem Gerätenutzer ausgeführt wird. Der Schritt „Ermöglichen einer kombinierten Anwahl mehrerer Programme“ weist bevorzugt ein Bereitstellen einer Wahlmöglichkeit zum kombiniertem Anwählen mehrerer der in dem Gerät hinterlegten Programme und zum Anwählen eines einzelnen der in dem Gerät hinterlegten Programme auf, so dass der Gerätenutzer wahlweise eine Kombination mehrerer Programme oder ein einzelnes Programm anwählen kann.
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Bevorzugt werden bei Anwahl einer unzulässigen Kombination von Programmen diese nicht gestartet und nicht durchgeführt. Bevorzugt werden bei der kombinierten Anwahl mehrerer Programme das erste der angewählten mehreren Programme und das oder die weiteren der angewählten mehreren Programme direkt im Anschluss an das erste Programm nur automatisch ausgeführt, wenn die Kombination von Programmen zulässig ist. Zulässig ist die Kombination bevorzugt, wenn sie in dem Gerät hinterlegt ist.
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Bevorzugt weist das Verfahren Ausgeben eines Hinweis und/oder eines Signals auf, wenn eine Kombination von Programmen angewählt wird, deren individuellen Programmparameter eine Differenz aufweisen, die größer ist als der vorbestimmte Schwellwert. Beispielsweise weist das Ausgeben eines Signals ein Ertönen eines Tons und/oder das Leuchten und/ oder Blinken einer Lampe oder der oder eines Teils einer Anzeigeeinrichtung des Geräts auf. Das Ausgeben eines Hinweises weist zum Beispiel ein Anzeigen eines Textes auf der Anzeigeeinrichtung und/oder eine Sprachausgabe des Hinweises mittels des Lautsprechers des Geräts auf.
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Die Programmparameter sind in dem Verfahren bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Temperatur, maximale Drehzahl und/oder Wäscheart.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt schematisch und nicht maßstabsgerecht
- 1 eine skizzenhafte Darstellung einer erfindungsgemäßen Waschmaschine und/oder Trockers; und
- 2 ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 zeigt eine skizzenhafte Darstellung einer erfindungsgemäßen Waschmaschine und/oder Trockers als Gerät. Das Gerät weist ein Gehäuse 1, eine drehbar gelagerte Trommel 2 zur Aufnahme von Wäsche (nicht gezeigt), eine Programmanwahleinrichtung 3 zum Anwählen von hinterlegten Wasch- und/oder Trockenprogrammen und eine Steuereinrichtung 4 zum Steuern einer Durchführung eines oder mehrerer angewählten Wasch- und/oder Trockenprogramms auf.
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Mittels der Programmanwahleinrichtung 3 kann ein Gerätenutzer (nicht gezeigt) in dem Gerät insbesondere in der Steuereinrichtung 4 hinterlegte Programme einzeln oder kombiniert anwählen. Die Steuereinrichtung 4 ist eingerichtet und ausgebildet ist, eine Programmanwahl derart zu steuern, dass mehrere Programme mittels der Programmanwahleinrichtung 3 kombiniert anwählbar sind. Im Falle einer kombinierten Anwahl der mehreren Programme steuert die Steuereinrichtung 4 ihre Durchführung derart, dass die angewählten mehreren Programme automatisch nacheinander ausgeführt werden. Im Falle einer Anwahl eines einzigen Programms steuert die Steuereinrichtung 4 seine Durchführung derart, dass es einzeln ausgeführt wird.
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2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens. Das Verfahren ist zum Betreiben einer Waschmaschine und/oder Trockners beispielsweise entsprechend dem in 1 dargestellten Gerät geeignet und weist folgende Schritte auf: Zuerst wird ein Ermöglichen 11 einer kombinierten Anwahl mehrerer Programme ausgeführt, und anschließend, wenn ein Gerätenutzer eine Kombination mehrere Programme angewählt hat, wird von dem Gerät ein automatisches Durchführen 12 des ersten der angewählten mehreren Programme und des oder der weiteren der angewählten mehreren Programme direkt im Anschluss an das erste Programm ausgeführt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gehäuse
- 2
- Trommel
- 3
- Programmanwahleinrichtung
- 4
- Steuereinrichtung
- 11
- Anwählen
- 12
- Durchführen