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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug. Insbesondere betrifft die Erfindung die Nutzung von Ressourcen des Kraftfahrzeugs.
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Ein elektrisch antreibbares Kraftfahrzeug umfasst eine elektrische Maschine und einen Energiespeicher für Energie zum Antreiben der elektrischen Maschine. Ein übliches Kraftfahrzeug steht die meiste Zeit still und an Bord verbaute Ressourcen sind keiner Nutzung zugeführt. Es wurde daher vorgeschlagen, ein stillstehendes Kraftfahrzeug mit einem elektrischen Versorgungsnetzwerk zu verbinden, sodass der elektrische Energiespeicher beispielsweise als Pufferspeicher eingesetzt werden kann. Im Zuge der verstärken Nutzung erneuerbarer Energien kann eine flächendeckende elektrische Energieversorgung durch den Einsatz solcher dezentraler Pufferspeicher verbessert sein.
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Ein modernes Kraftfahrzeug verfügt noch über weitere Ressourcen, die üblicherweise nur während der Fahrt benutzt werden. Eine der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht in der Angabe einer Technik zur Nutzung von Ressourcen eines Kraftfahrzeugs. Die Erfindung löst diese Aufgabe mittels der Gegenstände der unabhängigen Ansprüche. Unteransprüche geben bevorzugte Ausführungsformen wieder.
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Nach einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein Kraftfahrzeug einen elektrischen Energiespeicher; eine Verarbeitungseinrichtung, die mittels Energie aus dem Energiespeicher betrieben werden kann; ein Kühlsystem zum Kühlen der Verarbeitungseinrichtung; und eine Steuervorrichtung. Dabei ist die Steuervorrichtung zur externen Bereitstellung von Verarbeitungsleistung der Verarbeitungseinrichtung in Abhängigkeit einer Verfügbarkeit von Ressourcen an Bord des Kraftfahrzeugs eingerichtet.
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Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass die Verarbeitungseinrichtung an Bord eines üblichen Kraftfahrzeugs zur Bereitstellung einer hohen Verarbeitungsleistung eingerichtet ist, die jedoch selten für bordeigene Zwecke genutzt wird. Ein modernes Kraftfahrzeug kann über einen leistungsfähigen elektrischen Energiespeicher verfügen, sodass die Verarbeitungseinrichtung auch betrieben werden kann, wenn das Kraftfahrzeug stillsteht. Das Kühlsystem eines üblichen Kraftfahrzeugs ist dazu eingerichtet, eine Kühlleistung im Bereich von mehreren Kilowatt bereitzustellen. Ist das Kraftfahrzeug mittels einer Brennkraftmaschine antreibbar, so kann die Kühlleistung im Wesentlichen der Antriebsleistung der Brennkraftmaschine entsprechen. Außerdem ist ein aktuelles Kraftfahrzeug üblicherweise drahtlos vernetzt, sodass mit ihm kommuniziert werden kann. Insgesamt können also sehr gute Voraussetzungen für die Nutzung von Verarbeitungsleistung der Verarbeitungseinrichtung über den Betrieb des Kraftfahrzeugs hinaus vorliegen. Das kann sowohl für ein abgestelltes als auch für ein fahrendes Kraftfahrzeug gelten.
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Die externe Bereitstellung von Verarbeitungsleistung der Verarbeitungseinrichtung kann subsidiär zu einem Betrieb des Kraftfahrzeugs sein. Dazu können verschiedene Ressourcen betrachtet werden.
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Das Kraftfahrzeug kann eine elektrische Maschine zum Antrieb des Kraftfahrzeugs mittels Energie aus dem Energiespeicher umfassen, wobei die Ressourcen eine nicht durch die Maschine genutzte elektrische Energie des Energiespeichers umfassen. Anders ausgedrückt kann zur externen Bereitstellung von Verarbeitungsleistung der Verarbeitungseinrichtung nur solche Energie aus dem Energiespeicher entnommen werden, die nicht für den Betrieb der elektrischen Maschine erforderlich ist. Dies kann einen augenblicklich aus dem Energiespeicher entnommenen elektrischen Strom oder eine über eine vorbestimmte Zeit hinweg aus dem Energiespeicher entnommene elektrische Leistung betreffen.
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Ist beispielsweise bekannt, welche Strecke das Kraftfahrzeug fahren soll, bevor der elektrische Energiespeicher wieder aufgeladen wird, und mit welcher aus dem elektrischen Energiespeicher entnommenen elektrischen Leistung für den Antrieb des Kraftfahrzeugs zu rechnen ist, so kann eine verbleibende elektrische Energie des Energiespeichers zum Betreiben der Verarbeitungseinrichtung genutzt werden. In entsprechender Weise können noch andere elektrische Verbraucher an Bord des Kraftfahrzeugs bevorzugt bezüglich ihrer Stromaufnahme aus dem elektrischen Energiespeicher behandelt werden. Außerdem kann nur so viel elektrische Energie zur externen Bereitstellung von Verarbeitungsleistung aufgewendet werden, dass eine vorbestimmte Restmenge elektrischer Energie im Energiespeicher verbleibt.
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Die Verarbeitungseinrichtung ist bevorzugt dazu eingerichtet, eine bordeigene Aufgabe zu bearbeiten, wobei die Ressourcen eine nicht durch die bordeigene Aufgabe genutzte Verarbeitungsleistung umfassen. Beispielsweise kann die Verarbeitungseinrichtung dazu eingerichtet sein, ein Unterhaltungssystem oder ein Navigationssystem des Kraftfahrzeugs zu steuern. Die bordeigene Aufgabe kann auf einen Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs gerichtet sein. Eine überschüssige oder ungenutzte Verarbeitungsleistung der Verarbeitungseinrichtung, gegebenenfalls abzüglich eines vorbestimmten Sicherheitskontingents, kann für die externe Nutzung bereitgestellt werden.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Verarbeitungseinrichtung dazu eingerichtet, das Kraftfahrzeug zu steuern. Dazu kann die Verarbeitungseinrichtung ein Umfeld des Kraftfahrzeugs mittels eines oder mehrerer Sensoren abtasten und ein Objekt erkennen. Das Kraftfahrzeug kann dann in Längs- und/oder Querrichtung bezüglich des Objekts gesteuert werden. Für die Abtastung, die Erkennung und die Bestimmung einer Trajektorie oder eines Fahrmanövers für das Kraftfahrzeug kann signifikante Verarbeitungsleistung erforderlich sein. Die für diesen Zweck angepasste Verarbeitungseinrichtung kann brachliegende Verarbeitungsleistung extern bereitstellen.
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Das Kühlsystem kann dazu eingerichtet sein, wenigstens eine weitere Einrichtung an Bord des Kraftfahrzeugs zu kühlen. Dabei können die Ressourcen eine nicht durch die weitere Einrichtung genutzte Kühlleistung des Kühlsystems umfassen. Die weitere Einrichtung kann insbesondere eine elektrische Maschine zum Antrieb des Kraftfahrzeugs, den Energiespeicher oder den Innenraum einer Fahrgastzelle umfassen. Es können auch noch andere Steuervorrichtungen an Bord des Kraftfahrzeugs vorgesehen sein, die mittels des Kühlsystems gekühlt werden können. Die Kühlung erfolgt bevorzugt mittels eines fluiden Mediums mit oder ohne Phasenübergang. Es können auch mehrere Kühlsysteme vorgesehen sein, von denen nur eines zum Kühlen der Verarbeitungseinrichtung eingerichtet ist.
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Das Kraftfahrzeug kann eine drahtlose Kommunikationseinrichtung zur Kommunikation mit einer externen Stelle aufweisen, wobei die Ressourcen eine durch die Kommunikationseinrichtung bereitgestellte Kommunikation umfasst. Die Kommunikation kann bezüglich Datenvolumen, Übertragungsgeschwindigkeit und Latenz beurteilt werden. Kommunikation zur Übernahme einer externen Aufgabe oder zur Rückübermittlung eines Ergebnisses mittels der Kommunikationseinrichtung erfolgt bevorzugt nur dann, wenn ein bereitgestelltes Datenvolumen, eine bereitgestellte Übertragungsgeschwindigkeit und/oder eine Latenz bei der Übertragung von Informationen durch diese zusätzliche Kommunikation nicht so weit beeinträchtigt wird, dass eine andere Funktion an Bord des Kraftfahrzeugs nachteilig beeinflusst wird.
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In einer Ausführungsform ist die Steuervorrichtung dazu eingerichtet, die Verarbeitungsleistung nur dann extern bereitzustellen, wenn das Kraftfahrzeug abgestellt ist. In diesem Fall können der Energiespeicher, die Verarbeitungseinrichtung und das Kühlsystem für bordeigene Funktionen des Kraftfahrzeugs sehr wenig oder gar nicht belastet sein. Dementsprechend kann eine relativ hohe Verarbeitungsleistung extern bereitgestellt werden. Eine Beeinträchtigung einer Funktion des Kraftfahrzeugs kann nicht zu befürchten sein.
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In noch einer weiteren Ausführungsform ist die Steuervorrichtung dazu eingerichtet, Verarbeitungsleistung nur dann bereitzustellen, wenn das Kraftfahrzeug aus einer externen Energiequelle geladen wird. So kann verhindert werden, dass der Energiespeicher durch die Verarbeitungseinrichtung entleert wird und die in ihm gespeicherte Energie für einen späteren Fahrbetrieb nicht ausreicht. Üblicherweise steht das Kraftfahrzeug still, während sein Energiespeicher aus der externen Energiequelle geladen wird; es sind jedoch auch drahtlose Ladetechnologien bekannt, die an einem fahrenden Kraftfahrzeug angewandt werden können.
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In einer weiteren Ausführungsform umfasst die Verarbeitungsleistung ein Bestimmen eines Transaktionshashes eines Distributed Ledgers (etwa: „dezentral geführtes Kontenbuch“). Ein Distributed Ledger umfasst eine Aufstellung von Einträgen, wobei die Aufstellung an verschiedene physische Orte verteilt und repliziert wird, um eine Angreifbarkeit zu verringern. Um einen Eintrag im Distributed Ledger zu ändern, muss ein Transaktionshash (Hash: Streuwert) bestimmt werden, wozu üblicherweise ein großer Aufwand betrieben werden muss. Die Korrektheit des Transaktionshashes muss üblicherweise von verschiedenen Stellen bestätigt werden, bevor die Änderung an allen Stellen übernommen wird. Die Verarbeitungseinrichtung an Bord des Kraftfahrzeugs kann gut dazu verwendet werden, die aufwendige Bestimmung eines Transaktionshashes durchzuführen. Optional kann für die Bestimmung des Transaktionshashes eine Belohnung ausgesetzt sein, die beispielsweise in Betriebsmittel für das Kraftfahrzeug umgesetzt werden kann. In einer Ausführungsform kann eine Einrichtung zum Speichern von solchen Belohnungen (auch: elektronische Brieftasche; „wallet“) vom Kraftfahrzeug umfasst sein. Beispielsweise kann das Aufladen des elektrischen Energiespeichers auf der Basis eines Guthabens erfolgen, der durch das Bestimmen von Transaktionshashes angesammelt wurde.
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In noch einer weiteren Ausführungsform umfasst die Verarbeitungsleistung das Führen eines Distributed Ledgers. Insbesondere kann eine lokale Ausgabe eines Teils des Distributed Ledgers an Bord des Kraftfahrzeugs gehalten sein. Da das Kraftfahrzeug sich regelmäßig bewegt, ist ein physischer Angriff zur Übernahme des Distributed Ledgers schwierig. Eine Sicherheit des Distributed Ledgers kann dadurch erhöht sein.
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Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein System mehrere hierin beschriebene Kraftfahrzeuge und eine zentrale Komponente zur Delegierung von Teilen einer vorbestimmten Aufgabe an die Kraftfahrzeuge jeweils in Abhängigkeit einer bereitgestellten Verarbeitungsleistung. Ein Kraftfahrzeug kann eine bereitstellbare Verarbeitungsleistung der zentralen Komponente anzeigen. Die zentrale Komponente kann dann einen größeren oder kleineren, dringlicheren oder weniger dringlichen Teil der vorbestimmten Aufgabe an das Kraftfahrzeug delegieren. So kann eine große oder komplexe Aufgabe, die insbesondere unter Verwendung einer Vielzahl von Verarbeitungseinrichtungen gelöst werden kann, bearbeitet werden, ohne dedizierte Hardware dafür anzuschaffen.
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Nach noch einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein Distributed Ledger mehrere verteilte und miteinander vernetzte Verarbeitungseinrichtungen, wobei wenigstens eine der Verarbeitungseinrichtungen von einem hierin beschriebenen Kraftfahrzeug umfasst ist. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind alle Verarbeitungseinrichtungen des Distributed Ledgers an Bord eines Kraftfahrzeugs angebracht. Eine zentrale Stelle kann zur Koordination der Verarbeitungseinrichtungen vorgesehen sein.
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Nach wieder einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein Verfahren zum externen Bereitstellen von Verarbeitungsleistung einer Verarbeitungseinrichtung an Bord eines Kraftfahrzeugs; wobei das Kraftfahrzeug einen elektrischen Energiespeicher für Energie umfasst, mittels der die Verarbeitungseinrichtung betrieben werden kann; und ein Kühlsystem zum Kühlen der Verarbeitungseinrichtung; Schritte des Bestimmens einer Verfügbarkeit von Ressourcen an Bord des Kraftfahrzeugs; und des Bereitstellens von Verarbeitungsleistung der Verarbeitungseinrichtung nach extern in Abhängigkeit der Verfügbarkeit.
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Das Verfahren kann teilweise oder vollständig mittels einer hierin beschriebenen Steuervorrichtung ausgeführt werden. Das Verfahren kann in Form eines Computerprogrammprodukts mit Programmcodemitteln vorliegen und die Steuervorrichtung kann einen Mikrocomputer oder Mikrocontroller umfassen. Das Verfahren kann auch auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert sein. Vorteile oder Merkmale des Verfahrens können auf das Kraftfahrzeug bzw. die Steuervorrichtung übertragen werden und umgekehrt. Entsprechendes gilt für ein hierin beschriebenes System und ein hierin beschriebenes Distributed Ledger.
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Die Verarbeitungseinrichtung kann dazu eingerichtet sein, ein hierin beschriebenes Verfahren ganz oder teilweise auszuführen. Dazu kann die Verarbeitungseinrichtung einen programmierbaren Mikrocomputer oder Mikrocontroller umfassen und das Verfahren kann in Form eines Computerprogrammprodukts mit Programmcodemitteln vorliegen. Das Computerprogrammprodukt kann auch auf einem computerlesbaren Datenträger abgespeichert sein. Merkmale oder Vorteile des Verfahrens können auf die Vorrichtung übertragen werden oder umgekehrt.
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Die Erfindung wird nun mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen genauer beschrieben, in denen:
- 1 ein vernetztes Kraftfahrzeug;
- 2 ein System mit einer Vielzahl Kraftfahrzeuge; und
- 3 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens
illustriert.
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1 zeigt ein vernetztes Kraftfahrzeug 100. Das Kraftfahrzeug 100 ist bevorzugt dazu eingerichtet, hilfsweise oder ausschließlich mittels einer elektrischen Maschine 105 angetrieben zu werden, die mittels Energie aus einem elektrischen Energiespeicher 110 betrieben werden kann. An Bord des Kraftfahrzeugs 100 ist ferner eine Verarbeitungseinrichtung 115 vorgesehen, die zur Bearbeitung einer bordeigenen Aufgabe eingerichtet ist. Die Verarbeitungseinrichtung 100 kann insbesondere eine CPU, eine GPU oder ein ASIC umfassen. Die Verarbeitungseinrichtung 100 kann auch mehrere solche Komponenten zur Verarbeitung von Informationen umfassen.
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In der beispielhaft dargestellten Ausführungsform ist die Verarbeitungseinrichtung 115 mit einem Sensor 120 zur Abtastung eines Umfelds des Kraftfahrzeugs 100 verbunden. Die Verarbeitungseinrichtung 115 kann dazu eingerichtet sein, ein Objekt im Umfeld mittels des Sensors 120 zu erkennen und das Kraftfahrzeug 100 in Abhängigkeit des erkannten Objekts zu steuern. Optional kann die Verarbeitungseinrichtung 115 mit einer Speichervorrichtung 125 verbunden sein. Ein Kühlsystem 130 ist dazu eingerichtet, eine oder mehrere Komponenten an Bord des Kraftfahrzeugs 100 zu kühlen. Insbesondere können die elektrische Maschine 105, der Energiespeicher 110 oder die Verarbeitungseinrichtung 115 gekühlt werden. Die Kühlung kann mittels eines Fluids, insbesondere mittels einer Flüssigkeit erfolgen, sodass eine Temperatur eines gekühlten Elements eine vorbestimmte Temperatur nicht übersteigt. Außerdem kann eine Kommunikationseinrichtung 135 vorgesehen sein, die dazu eingerichtet ist, drahtlos Informationen zwischen dem Kraftfahrzeug 100 und einer externen Stelle 140 zu übermitteln.
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Zusätzlich ist eine Steuervorrichtung 145 vorgesehen, die dazu eingerichtet ist, eine Verfügbarkeit einer oder mehrerer verschiedener Ressourcen an Bord des Kraftfahrzeugs 100 zu bestimmen. Außerdem ist die Steuervorrichtung 145 bevorzugt dazu eingerichtet, eine Verarbeitungsleistung der Verarbeitungseinrichtung 115 in Abhängigkeit der bestimmten Verfügbarkeit extern bereitzustellen.
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Die externe Stelle 140 umfasst bevorzugt eine Kommunikationseinrichtung 150, eine Verarbeitungseinrichtung 155 und einen optionalen Datenspeicher 160. Beispielsweise um ein rechenintensives Problem zu lösen, kann die externe Stelle 140 dem Kraftfahrzeug 100 die Übernahme eines Teils der Bearbeitung überlassen. Die Größe des Teils bezüglich einer zur Lösung erforderlichen Verarbeitungskapazität, eines Speicherplatzes oder einer Übertragungsmenge kann zwischen der externen Stelle 140 und der Steuervorrichtung 145 ausgehandelt werden. Dabei kann die Steuervorrichtung 145 keine größere Verarbeitungsleistung der Verarbeitungseinrichtung 115 anbieten als in Anbetracht verfügbarer Ressourcen nicht zum Betrieb des Kraftfahrzeugs 100 erforderlich ist. Die externe Stelle 140 kann die zur Bearbeitung des Teilproblems erforderlichen Informationen an das Kraftfahrzeug 100 übermitteln, wo die Steuervorrichtung 145 die Bearbeitung mittels der Verarbeitungseinrichtung 115 steuern oder initiieren kann. In einer Ausführungsform können die Steuervorrichtung 145 und die Verarbeitungseinrichtung 115 miteinander integriert ausgeführt sein oder zusammenfallen. Ein Ergebnis der Verarbeitung kann an die externe Stelle 140 zurückübermittelt werden.
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2 zeigt ein System 200 mit einer Vielzahl Kraftfahrzeuge 100 und einer optionalen zentralen Komponente 205. Die zentrale Komponente 205 kann ähnlich wie die externe Stelle 140 aufgebaut sein. In einer Ausführungsform ist die zentrale Komponente 205 dazu eingerichtet, eine größere zu bearbeitende Aufgabe in Teilaufgaben zu zerlegen und zur Bearbeitung an die Kraftfahrzeuge 100 zu delegieren. Eine Größe, eine Art oder ein Umfang einer delegierten Arbeit können zwischen einem Kraftfahrzeug 100 und der zentralen Komponente 205 ausgehandelt werden. Dabei kann eine dynamische Zuordnung unterstützt werden, bei der ein Kraftfahrzeug 100 eine nicht vollständig bearbeitete Aufgabe auch an die zentrale Komponente 205 zurückgeben kann.
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In einer weiteren Ausführungsform bilden die Kraftfahrzeuge 100, optional zusammen mit der zentralen Komponente 205, einen Distributed Ledger. Dabei können vorbestimmte Informationen an Bord der einzelnen Kraftfahrzeuge 100 gehalten und bei Bedarf miteinander synchronisiert werden. Der Distributed Ledger kann insbesondere Teil einer Blockchain sein. Optional umfasst der Distributed Ledger noch eine oder mehrere Verarbeitungseinrichtungen, die nicht an Bord eines Kraftfahrzeugs 100, sondern ortsfest angebracht sind.
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3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 300, das insbesondere mittels eines Kraftfahrzeugs 100 bzw. einer Steuervorrichtung 145 an Bord des Kraftfahrzeugs 100 ausgeführt werden kann.
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In einem Schritt 305 kann eine Verfügbarkeit von elektrischer Energie an Bord des Kraftfahrzeugs 100 geprüft werden. Die Verfügbarkeit kann sich auf eine verfügbare Stromstärke, eine verfügbare Spannung oder eine verfügbare Leistung beziehen. Die verfügbare elektrische Energie kann auf der Basis eines Ladezustands und einer Kapazität des elektrischen Energiespeichers 110 bestimmt werden. Eine erfolgende oder geplante Fahrt des Kraftfahrzeugs 100 kann zur Bestimmung der verfügbaren Energiemenge berücksichtigt werden. Dabei kann eine während der Fahrt durch die elektrische Maschine 105 aufgenommene Energie berücksichtigt werden.
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In einem Schritt 310 kann eine Verfügbarkeit von Verarbeitungsleistung der Verarbeitungseinrichtung 115 geprüft werden. Die Verarbeitungseinrichtung 115 hat eine vorbestimmte maximale Verarbeitungsleistung, die sie unterschiedlichen Aufgaben zuteilen kann. Die verfügbare Verarbeitungsleistung kann den Teil der maximalen Verarbeitungsleistung betreffen, der nicht einer anderen Aufgabe, insbesondere zur Steuerung eines Vorgangs an Bord des Kraftfahrzeugs 100, zugeordnet ist.
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In einem Schritt 315 kann eine Verfügbarkeit von Kühlleistung des Kühlsystems 130 bestimmt werden. Dazu können von einer vorbestimmten maximalen Kühlleistung des Kühlsystems 130 Kühlleistungen abgezogen werden, die zur Temperierung einer oder mehrerer Komponenten an Bord des Kraftfahrzeugs 100 unter geltenden Umständen oder voraussichtlich benötigt werden. Ein verbleibender Betrag kann als verbleibende Kühlleistung bestimmt werden.
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In einem Schritt 320 kann eine Verfügbarkeit von Kommunikation geprüft werden. Die Kommunikation kann unterschiedliche Aspekte haben, insbesondere eine Übertragungsrate, ein Übertragungsvolumen und eine Latenzzeit zwischen dem Senden und dem Empfangen von Informationen. Bewegt sich das Kraftfahrzeug 100, so können diese Parameter signifikant schwanken.
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Auf der Basis der in den Schritten 305 bis 320 bestimmten verfügbaren Ressourcen kann nun geprüft werden, welche Verarbeitungsleistung der Verarbeitungseinrichtung 115 nach extern bereitgestellt werden kann.
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In einem Schritt 325 kann eine zu den verfügbaren Ressourcen passende Aufgabe von einer externen Stelle 140 oder einer zentrale Komponente 205 beschafft werden. Die Aufgabe kann in einem Schritt 330 durch die Verarbeitungseinrichtung 115 bearbeitet werden und ein Ergebnis kann in einem Schritt 335 zurückgeliefert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Kraftfahrzeug
- 105
- elektrische Maschine
- 110
- Energiespeicher
- 115
- Verarbeitungseinrichtung
- 120
- Sensor
- 125
- Speichervorrichtung
- 130
- Kühlsystem
- 135
- Kommunikationseinrichtung
- 140
- externe Stelle
- 145
- Steuervorrichtung
- 150
- Kommunikationseinrichtung
- 155
- Verarbeitungseinrichtung
- 160
- Datenspeicher
- 200
- System
- 205
- zentrale Komponente
- 300
- Verfahren
- 305
- Verfügbarkeit elektrische Energie prüfen
- 310
- Verfügbarkeit Verarbeitungsleistung prüfen
- 315
- Verfügbarkeit Kühlleistung prüfen
- 320
- Verfügbarkeit Kommunikation prüfen
- 325
- Aufgabe beschaffen
- 330
- Aufgabe bearbeiten
- 335
- Ergebnis zurückliefern