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Die Erfindung betrifft eine Dichtungsvorrichtung zur Abdichtung einer Dichtstelle umfassend einen ringartigen Trägerkörper.
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Entsprechende Dichtungsvorrichtungen sind aus dem Stand der Technik dem Grunde nach bekannt. Die bekannten Dichtungsvorrichtungen haben den Nachteil, dass diese keine hinreichende Dichtigkeit aufweisen oder hinsichtlich der Nutzung nahhaltiger bzw. nachwachsender Materialien Nachteile aufweisen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dichtungsvorrichtung zur Abdichtung einer Dichtstelle umfassend einen ringartigen Trägerkörper anzugeben, welche insbesondere im Hinblick auf eine hohe Leistungsfähigkeit bzgl. der Dichtheit und Alterung aufweist sowie unter wirtschaftlichen Bedingungen herstellbar ist. Dies kann zudem bei Verwendung eines nachhaltigen und nachwachsenden Materials erreicht werden.
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Die Aufgabe wird durch eine Dichtungsvorrichtung zur Abdichtung einer Dichtstelle umfassend einen ringartigen Trägerkörper gemäß Anspruch 1 gelöst. Die hierzu abhängigen Ansprüche betreffen mögliche Ausführungsformen der Dichtungsvorrichtung. Ferner wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung einer Dichtungsvorrichtung gelöst.
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Die Erfindung betrifft eine Dichtungsvorrichtung zur Abdichtung einer Dichtstelle umfassend einen ringartigen Trägerkörper und zeichnet sich dadurch aus, dass der Trägerkörper zumindest abschnittsweise innen- sowie außenumfangsseitig von einem Dichtmaterial umgeben ist, wobei das Dichtmaterial Hanf ist oder Hanf als wenigstens einen Bestandteil umfasst. Der ringartige, insbesondere ringförmige, Trägerkörper weist einen innenliegenden Innenraum auf, um welchen sich das den Innenraum bzw. die Öffnung zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, umgebende, den Trägerkörper bildende Material erstreckt. Dabei ist als innenseitiger Abschnitt des Trägerkörpers der diesem innenliegenden Innenraum zugewandte und/oder den innenliegenden Innenraum begrenzende Bereich des Trägerkörpers zu verstehen. Der außenumfangsseitige Abschnitt des Trägerkörpers wird durch die nicht den innenliegenden Innenraum begrenzenden Bereiche oder mit anderen Worten durch die von dem innenliegenden Innenraum abgewandten Bereiche und/oder durch sich von dem innenliegenden Innenraum weg erstreckenden Bereiche des Trägerkörpers gebildet. Das Dichtmaterial ist erfindungsgemäß zumindest abschnittsweise, bevorzugt überwiegend, besonders bevorzugt vollständig, an der innen- und zugleich an der außenumfangsseitigen Oberfläche des Trägerkörpers angeordnet.
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Beispielsweise kann wenigstens ein Querschnittsbereich des Trägerkörpers vollständig von dem Dichtmaterial umgeben, d. h. insbesondere mit dem Dichtmaterial umwickelt, sein. Als Querschnittsbereich kann eine den ringartigen Trägerkörper schneidende gerade Ebene verstanden werden. Bevorzugt kann diese gerade Ebene radial von dem Zentrum des Innenraums bzw. der Öffnung verlaufen. Mit anderen Worten verläuft diese gerade Ebene entlang einer geradlinig aus dem Zentrum des innenliegenden Innenraums sich erstreckenden Linie. Damit kann ein Querschnittsbereich des Trägerkörpers vollständig von Dichtmaterial umgeben sein, sodass in diesem Querschnittsbereich oder auch in dieser Querschnittsebene der Trägerkörper zur Umgebung vollständig durch das Dichtmaterial getrennt wird.
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Es ist möglich, dass die Dichtungsvorrichtung als ein einen offenen oder geschlossenen Ring ausbildender Dichtungsring ausgebildet ist. Als offener Ring ist hierbei eine einen Innenraum teilweise umschließende Bogenform des Trägerkörpers und/oder des Dichtmaterials zu verstehen. Als geschlossener Ring ist eine ohne Unterbrechung den Innenraum bzw. die Öffnung umschließende Form des Trägerkörpers und/oder des Dichtmaterials zu verstehen. Mit anderen Worten ist der Trägerkörper und/oder das Dichtmaterial derart ausgebildet, dass dieses den Innenraum vollständig und ohne Unterbrechung zumindest in einer Querschnittsebene betrachtet umschließt. Durch die geschlossene Ringform des Trägerkörpers und/oder des Dichtmaterials kann eine zuverlässige Abdichtung von durch den Innenraum der Ringform hindurchgeführten gas- oder flüssigen Medien erreicht werden. Auch ist es möglich, dass die Dichtungsvorrichtung selbst eine deren Innenraum bzw. deren Öffnung vollständig umschließende Form aufweist, hierzu kann der Trägerkörper und/oder das Dichtmaterial ein- oder mehrstückig ausgebildet sein und zumindest im Endmontagezustand und/oder im bestimmungsgemäßen Gebrauchszustand eine im Querschnitt vollständig geschlossene Ringform ausbilden.
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Das Dichtmaterial kann beispielsweise den Trägerkörper und damit dessen Oberfläche zu mindestens 50 % bedecken. Bevorzugt bedeckt das Dichtmaterial den Trägerkörper zu mindestens 75 %, besonders bevorzugt zu mindestens 85 %, höchst bevorzugt zu mindestens 90 %, weiter bevorzugt zu mindestens 95 %. Die angegebenen Bedeckungsgrade können sich auf die Gesamtoberfläche des Trägerkörpers beziehen, welche sowohl nach außen als auch nach innen gerichtete Oberflächenabschnitte des Trägerkörpers umfassen.
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Das Dichtmaterial kann den Trägerkörper beispielsweise vollständig umgeben, sodass die Oberfläche des Trägerkörpers vollständig durch das Dichtmaterial bedeckt ist. Mit anderen Worten wird eine lückenlose Bedeckung des Trägerkörpers durch das Dichtmaterial erzielt. Die vollständige Bedeckung des Trägerkörpers durch das Dichtmaterial kann beispielsweise zumindest, insbesondere ausschließlich, im unverbauten Zustand und/oder im Zustand ohne Krafteinwirkung auf die Dichtungsvorrichtung vorliegen. Alternativ oder zusätzlich kann die Dichtungsvorrichtung im bestimmungsgemäß verbauten Zustand einen vollständig durch das Dichtmaterial umgebenen Trägerkörper aufweisen.
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Das Dichtmaterial kann beispielsweise zu mindestens 50 % aus Hanf bestehen. Bevorzugt besteht das Dichtmaterial beispielsweise zu mindestens 75 %, besonders bevorzugt zu mindestens 85 %, höchst bevorzugt zu mindestens 90 %, weiter bevorzugt zu mindestens 95 %, aus Hanf. Der Hanf oder Hanfbestandteil kann aus den Fasern, insbesondere der Stängel der Hanfpflanze, und/oder dem Samen und/oder den Blättern und/oder den Blüten der Hanfpflanze entstammen.
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Wenn vorliegend von Hanf gesprochen wird, so kann dies beispielsweise ein Pflanzenmaterial umfassen, das aus einer Pflanze der Pflanzenfamilie der Hanfgewächse entstammt. Bevorzugt wird das Dichtungsmaterial zumindest teilweise, bevorzugt überwiegend, besonders bevorzugt vollständig, aus der Gattung Hanf der Familie Hanfgewächse gebildet. Es kann sich als zweckmäßig erweisen, Nutzhanf als teilweises, bevorzugt überwiegendes, besonders bevorzugt ausschließliches, Material für das Dichtungsmaterial zu verwenden. Das Dichtungsmaterial kann z. B. zumindest teilweise, bevorzugt überwiegend, besonders bevorzugt vollständig, aus Hanfinierg gebildet sein bzw. ein solches umfassen. Das Hanfinierg kann beispielsweise zum Teil (a) aus kurzen und groben Faserstücken und/oder (b) aus Fasern in Wirrlage bestehen und/oder (c) zu maximal 50-Gew-% durch z. B. Schmutz verunreinigt sein. Alternativ oder zusätzlich kann das Hanfinierg als ein Nebenprodukt aus einer Langfaserproduktion entstammen.
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Das Dichtmaterial kann beispielsweise als strangförmiges Material zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, um eine Querschnittsform des Trägerkörpers befestigt, insbesondere umwickelt, sein. Als strangförmiges Material ist hierbei ein im Wesentlichen eine längliche Form aufweisendes, insbesondere biegsames, Material zu verstehen. Das strangförmige Material kann beispielsweise aus mehreren Fasern ausgebildet sein. So können die mehreren Fasern beispielsweise zusammengewirkt sein, um das strangförmige Dichtungsmaterial, z. B. in Form eines Stricks auszubilden. Die Fasern des strangförmigen Materials können zumindest teilweise zusammengedreht und/oder geflochten sein. Alternativ oder zusätzlich kann das strangförmige Material ein schlaff biege- und/oder torsionsweiches elastisches Element ausbilden.
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Der Trägerkörper kann beispielsweise zumindest abschnittsweise aus Kunststoff und/oder Kautschuk und/oder Metall gebildet sein oder aus einem solchen Material bestehen. Der Trägerkörper kann beispielsweise zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, durch ein Spritzgussverfahren oder durch Formpressen hergestellt werden. So kann als Material des Trägerkörpers beispielsweise Kautschuk oder Perfluorkautschuk (FFKM) oder Polyethylen (PE) oder Polytetrafluorethylen (PTFE) oder eine Kombination der vorgenannten Materialien verwendet werden. Es ist auch möglich, dass der Trägerkörper zumindest abschnittsweise, bevorzugt überwiegend, besonders bevorzugt vollständig, aus Metall besteht, beispielsweise ist der Trägerkörper aus einem Leichtmetall gefertigt. Der Trägerkörper kann beispielsweise zumindest abschnittsweise, bevorzugt überwiegend, besonders bevorzugt vollständig, aus Kupfer und/oder Messing und/oder Aluminium und/oder Blei und/oder Messing gefertigt sein. Es ist ferner möglich, dass der Trägerkörper zumindest abschnittsweise aus einem nachwachsenden Rohstoff, z. B. einem Süßgras gebildet wird. Beispielsweise besteht der Trägerkörper zumindest abschnittsweise, bevorzugt überwiegend, besonders bevorzugt vollständig, aus Bambus. Der Bambus kann hierbei eine Behandlung erfahren, z. B. wird er mit Borsalzen behandelt.
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Es ist alternativ oder zusätzlich möglich, dass der Trägerkörper zumindest abschnittsweise, bevorzugt überwiegend, besonders bevorzugt vollständig, elastisch ausgebildet ist bzw. eine elastische Materialeigenschaft aufweist. Wobei die Elastizität hierbei im bestimmungsgemäßen Gebrauch der Dichtungsvorrichtung im Endmontagezustand zu einer zumindest teilweisen, bevorzugt überwiegenden, besonders bevorzugt vollständigen, elastischen Verformung des Trägerkörpers führt. Folglich wird im Dichtzustand der Dichtungsvorrichtung der Trägerkörper zumindest abschnittsweise elastisch verformt.
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Der Trägerkörper kann beispielsweise als Hohlkörper ausgebildet sein, bevorzugt ist der Trägerkörper als ein einen Hohlraum vollständig umschließender Hohlkörper ausgebildet. Damit kann der Trägerkörper beispielsweise eine Form aufweisen, welche zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, einen durch ihn begrenzten Hohlraum umschließt. Hierbei kann beispielsweise als Hohlraum ein Raum verstanden werden, der als Ergänzung zu einem durch den Hohlraum definierten Innenraum des Trägerkörpers ausgebildet wird. Beispielsweise ist der durch den Trägerkörper gebildete Hohlraum vollständig umschlossen und damit durch den Trägerkörper räumlich von dem Innenraum des Trägerkörpers bzw. der Dichtungsvorrichtung getrennt. Der Hohlraum kann sich zumindest abschnittsweise, bevorzugt überwiegend, besonders bevorzugt vollständig, entlang der Querschnittsgeometrie des Trägerkörpers als Hohlraum erstrecken. Die Querschnittsgeometrie kann in einer Schnittebene liegen, welche sich senkrecht zu einer Hauterstreckungslinie eines als Ringkörper ausgebildeten Trägerkörpers erstreckt.
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Der Trägerkörper kann eine eckige, insbesondere die Form eines regelmäßigen n-Ecks ausbildende oder runde, insbesondere eine kreisrunde oder ovale, Querschnittsgeometrie aufweisen.
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Die ringförmige Dichtungsvorrichtung kann beispielsweise einen Innendurchmesser im Bereich von 0,5 mm bis 250 mm, bevorzugt von 1,0 mm bis 100 mm, besonders bevorzugt von 2,0 mm bis 50 mm, höchst bevorzugt von 10 mm bis 50 mm, aufweisen. Der Durchmesser der Querschnittsgeometrie, auch Schnurdurchmesser genannt, der ringförmigen Dichtung kann im Endmontagezustand beispielsweise 0,5 mm bis 100 mm, bevorzugt 1,0 mm bis 50 mm, besonders bevorzugt 1,0 mm bis 25 mm, betragen.
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Das Dichtmaterial kann beispielsweise mit einem Dichtmittel beschichtet und/oder getränkt sein, bevorzugt besteht das Dichtmittel zumindest teilweise, bevorzugt überwiegend, besonders bevorzugt vollständig, aus Wachs und/oder Silikon. Damit ist es möglich, vor, während und/oder nach der Anordnung des Dichtmaterials an oder auf dem Trägerkörper das Dichtmaterial mit einem Dichtmittel zu beschichten und/oder anzureichern. So kann das Dichtmaterial beispielsweise eine poröse Struktur ausbilden oder Zwischenräume aufweisen, in welche zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, ein Dichtmittel eindringen bzw. aufgenommen werden kann.
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Der Trägerkörper kann beispielsweise zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, eine Oberfläche aufweisen, welche mit einem eine Ausnehmung ausbildenden Aufnahmeabschnitt zur, insbesondere zentrierten und/oder geführten, Aufnahme eines, bevorzugt strangartigen, Dichtmaterials versehen ist. Der Aufnahmeabschnitt kann beispielsweise als ein Rillen umfassender Rillenabschnitt ausgebildet sein. Der Aufnahmeabschnitt kann mit anderen Worten als Aufnahmeausnehmung bezeichnet werden, in welche zumindest teilweise das Dichtmaterial aufgenommen wird. Bevorzugt kann die Form des Aufnahmeabschnitts, insbesondere des Rillenabschnitts, mit Form des strangförmigen Dichtmaterials korrespondieren, sodass Letzteres durch die korrespondierenden Formen, insbesondere während des erstmaligen Aufbringens auf den Trägerkörper, in eine definierte Lage und/oder Ausrichtung relativ zu dem Trägerkörper verbringbar ist.
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Wenigstens ein Rillenabschnitt, insbesondere sämtliche Rillenabschnitte, des Trägerkörpers kann beispielsweise einen länglichen Verlauf aufweisen, wobei eine Längsbewegungslinie des Rillenabschnitts in einem Winkel von 0° bis 45°, bevorzugt von 0° bis 30°, besonders bevorzugt von 0° bis 15°, höchst bevorzugt von 0° bis 10°, weiter bevorzugt von 0° bis 5°, zu einer Ringachse des ringförmigen Trägerkörpers verläuft. Die Ringachse des ringförmigen Trägerkörpers kann hierbei als eine senkrecht zur Haupterstreckungsebene des ringförmigen Trägerkörpers verlaufende Achse ausgerichtet sein. In einer beispielhaften Ausführungsform kann der Rillenabschnitt einen helikalen Verlauf auf dem Umfang des Trägerkörpers aufweisen.
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Die Dichtungsvorrichtung kann beispielsweise als Abdichtungsmittel zur Abdichtung zweier Rohrabschnitte und/oder Gehäuseteile, insbesondere eines Gehäusedeckels an einem Gehäusekörper, ausgebildet sein bzw. hierzu verwendet werden. So kann die Dichtungsvorrichtung zur Abdichtung von Gehäuseteilen eines Verbrennungsmotors, z. B. einer Zylinderkopfhaube, eines Ventildeckels oder einer Wellendurchführung, oder eines Getriebes eingesetzt werden. Auch kann die Dichtungsvorrichtung zur Abdichtung einer Schnittstelle von medienführenden Teilen einer Reinigungsvorrichtung, insbesondere eines Reinigungsfahrzeugs oder eines Reinigungskarrens, verwendet werden. Beispielsweise ist eine solche Reinigungsvorrichtung als befahrbares Reinigungsfahrzeug oder als Hochdruckreiniger ausgebildet. Schließlich kann die hierin beschriebene Dichtungsvorrichtung in der Luft- und/oder Raumfahrt zur Abdichtung verwendet werden. Hierzu kann die Dichtungsvorrichtung in ihrer geometrischen Form und/oder in ihren physikalischen und/oder chemischen Eigenschaften an den jeweiligen Anwendungszweck entsprechend ausgelegt sein.
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Neben der Dichtungsvorrichtung zur Abdichtung einer Dichtstelle umfassend einen ringartigen Trägerkörper betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zur Herstellung einer hierin beschriebenen Dichtungsvorrichtung. Hierbei kann das Verfahren vorsehen, dass ein Hanf als wenigstens einen Bestandteil umfassendes Dichtmaterial zumindest abschnittsweise, bevorzugt überwiegend, besonders bevorzugt vollständig, an oder um einen Trägerkörper befestigt, insbesondere umwickelt, wird.
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Sämtliche Vorteile, Einzelheiten, Ausführungen und/oder Merkmale der erfindungsgemäßen Dichtungsvorrichtung sind auf das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der hierin beschriebenen Dichtungsvorrichtung übertragbar bzw. anzuwenden.
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in den Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1 eine Prinzipdarstellung einer Dichtungsvorrichtung in der Seitenansicht gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 2 eine schematische Schnittdarstellung einer Dichtungsvorrichtung nach Schnittlinie II-II aus 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 3 eine schematische Schnittdarstellung einer Dichtungsvorrichtung nach Schnittlinie II-II aus 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 4 eine Prinzipdarstellung einer Dichtungsvorrichtung gemäß einem mit einem Hohlraum im Trägerkörper ausgestatteten Ausführungsbeispiels in der Seitenansicht;
- 5 eine schematische Schnittdarstellung einer Dichtungsvorrichtung nach Schnittlinie V-V aus 4 gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 6 eine schematische Schnittdarstellung einer Dichtungsvorrichtung nach Schnittlinie V-V aus 4 gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 7 eine Prinzipdarstellung zweier mit der Dichtungsvorrichtung dichtend verbundenen Rohrabschnitte im Endmontagezustand gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 8 eine Prinzipdarstellung einer Dichtungsvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiels;
- 9 eine schematische Detaildarstellung eines mit einem oberflächlichen Aufnahmeabschnitt (z. B. Rillen) versehenen Trägerkörper gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiels.
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In 1 ist ein ringförmiger Trägerkörper 2 dargestellt, der einen Innenraum 13 umgibt bzw. begrenzt. Um den ringförmigen Trägerkörper 2 ist ein Dichtmaterial 3 angeordnet, welches zumindest abschnittsweise innen- sowie außenumfangsseitig um den Trägerkörper 2 angeordnet ist. Innenumfangsseitig meint dabei, dass das Dichtmaterial 3 sich von dem Trägerkörper 2 zum Innenraum 13 hin erstreckt bzw. zum Innenraum 13 hin angeordnet ist. Außenumfangsseitig meint hierbei eine Anordnung des Dichtmaterials 3 an der dem Innenraum 13 abgewandten Oberfläche 5 des Trägerkörpers 2. Alternativ oder zusätzlich kann als außenumfangsseitiger Bereich der Oberfläche 5 des Trägerkörpers 2 der Bereich des Trägerkörpers 2 verstanden werden, welcher seitlich bzw. senkrecht zur Haupterstreckungsebene verläuft. Das Material des Dichtmaterials 3 ist hierbei Hanf oder umfasst Hanf als wenigstens einen Bestandteil.
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In 1 ist ferner eine senkrecht zur Hauterstreckungsebene der Dichtungsvorrichtung 1 verlaufende Ringachse 22 gezeigt. Diese Ringachse 22 kann beispielsweise, wie in 1 gezeigt, das Zentrum der Dichtungsvorrichtung 1 bilden.
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In der dargestellten Ausführungsform ist die Dichtungsvorrichtung 1 als ein geschlossener Ring ausgebildet bzw. umschließt lückenlos einen Innenraum 13 in der Haupterstreckungsebene der Dichtungsvorrichtung und/oder in der Haupterstreckungsebene des Trägerkörpers 2, vgl. 1.
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In den 2 und 3 sind unterschiedliche Querschnittsgeometrien des Trägerkörpers 2 und des Dichtungsmaterials 3 gezeigt, diese sind beispielsweise rund, insbesondere eine kreisrunde (vgl. 2) oder ovale, oder eckig, insbesondere weisen die Form eines regelmäßigen n-Ecks (vgl. 3) auf. Die möglichen Ausführungsvarianten der hierin beschriebenen Dichtungsvorrichtung sind hierbei nicht auf die angegebenen beschränkt. Auch kann der Trägerkörper 2 eine von dem Dichtungsmaterial 3 abweichende Querschnittsgeometrieform aufweisen.
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Das Dichtmaterial 3 kann beispielsweise zu mindestens 50 % die Oberfläche 5 des den Trägerkörpers 2 bedecken. Bevorzugt bedeckt das Dichtmaterial 3 die Oberfläche des Trägerkörpers 2 zu mindestens 75 %, besonders bevorzugt zu mindestens 85 %, höchst bevorzugt zu mindestens 90 %, weiter bevorzugt zu mindestens 95 %. In der dargestellten Ausführungsform wird die Oberfläche des Trägerkörpers 2 vollständig von dem Dichtmaterial 3 umgeben.
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Das Dichtmaterial 3 kann beispielsweise zu mindestens 50 %, aus Hanf bestehen. Bevorzugt besteht das Dichtmaterial 3 zu mindestens 75 %, besonders bevorzugt zu mindestens 85 %, höchst bevorzugt zu mindestens 90 %, weiter bevorzugt zu mindestens 95 %, aus Hanf.
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Das Dichtmaterial 3 kann beispielsweise zumindest abschnittsweise, bevorzugt vollständig, um eine Querschnittsform 6 des Trägerkörpers 2 befestigt sein. Besonders bevorzugt wird das z. B. strangförmige Material um den Trägerkörper 2 herumgewickelt. Wobei das strangförmige oder strickartige Material im Wesentlichen senkrecht zur Erstreckungslinie 14 des Trägerkörpers 2 um den Trägerkörper 2 gewickelt wird.
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Der Trägerkörper 2 kann beispielsweise zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, elastisch ausgebildet sein. Die elastische Eigenschaft des Trägerkörpers 2 kann in Art und Umfang so gewählt sein, dass der Trägerkörper 2 im bestimmungsgemäßen Gebrauch eine elastische Verformung erfährt.
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Der Trägerkörper 2 kann beispielsweise als Hohlkörper ausgebildet sein, vgl. 4 bis 6. Hierbei kann der Trägerkörper 2 als ein einen Hohlraum 7 vollständig umschließender Hohlkörper ausgebildet sein. Der Hohlraum 7 kann beispielsweise zumindest abschnittsweise, bevorzugt überwiegend, besonders bevorzugt vollständig, symmetrisch und/oder äquidistant zu einer Oberfläche des Trägerkörpers 2 verlaufen. Ein äquidistanter Verlauf des Hohlraums 7 zum Trägerkörper 2 in der Ebene der Haupterstreckungsebene, vgl. 4, oder senkrecht, vgl. 5. In 6 ist ein nicht äquidistanter Verlauf bzw. eine bzgl. der Schnittebene unregelmäßige Form des Hohlraums 7 ersichtlich.
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Das Dichtmaterial 3 kann beispielsweise mit einem Dichtmittel 8 beschichtet und/oder getränkt sein. Bevorzugt besteht das Dichtmittel 8 zumindest teilweise, insbesondere vollständig, aus Wachs und/oder Silikon. In 4 bis 6 ist beispielhaft eine oberflächliche Beschichtung 15 des Trägerkörpers 2 mit einem Dichtmittel 8 dargestellt. Die Beschichtung 15 kann auch abschnittsweise auf der Oberfläche des Dichtmaterials 3 aufgebracht sein. Alternativ oder zusätzlich kann Dichtmittel 8 in Poren bzw. in Zwischenräumen des das Dichtmaterials 3 überwiegend bildenden Materials eindringen und damit zumindest teilweise in das Haupterstreckungsvolumen des Dichtmaterials 3 eindringen (nicht dargestellt).
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Der Trägerkörper 2 kann beispielsweise zumindest abschnittsweise eine Oberfläche 5 aufweisen, welche mit einem eine Ausnehmung ausbildenden Aufnahmeabschnitt 9 zur, insbesondere zentrierten und/oder geführten, Aufnahme eines, bevorzugt strangartigen, Dichtmaterials 3 versehen ist. Der Aufnahmeabschnitt 9 kann rillartig oder rillenförmig ausgebildet sein und das, insbesondere strangartige, Dichtmaterial 3 zumindest abschnittsweise aufnehmen. Gemäß der in 9 gezeigten Ausführungsform können an der nach außen weisenden und/oder an der nach innen (zum Zentrum 22) weisenden Oberfläche 5 des Trägerkörpers 2 Rillen ausgebildet sein, in oder an welche das Dichtmaterial 3 sich abstützend anordnen kann. Insbesondere bei einer maschinellen Bewicklung des Trägerkörpers 2 mit Dichtmaterial 3 kann eine zumindest abschnittsweise, bevorzugt überwiegende, besonders bevorzugt vollständige, unmittelbare Abstützung oder Führung/Ausrichtung der ersten Windungen des Dichtmaterials 3 durch entsprechende Ausnehmungen, insbesondere Rillen, an der Oberfläche 5 des Trägerkörpers 2 sich als zweckmäßig erweisen. In 9 ist abweichend von der zur Verortung des in 9 gezeigten Detailausschnitts verwendeten 8 dargestellten Ausführungsform der Trägerkörper 2 mit einem, beispielhaft als Rillen, ausgebildeten Aufnahmeabschnitt 9, versehen.
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Die Dichtungsvorrichtung 1 kann beispielsweise als Abdichtungsmittel 10 zur Abdichtung zweier Rohrabschnitte 11, 12 und/oder zweier Gehäuseteile, insbesondere eines Gehäusedeckels an einem Gehäusekörper, ausgebildet sein. In 7 sind zwei koaxial ausgerichtete Rohrabschnitte 11, 12 im Endmontagezustand gezeigt, wobei eine im Querschnitt kreisrunde Dichtvorrichtung 1 im Endmontagezustand eine Verformung bzw. eine Stauchung erfährt, wie dies durch die leicht ovale Form der in ihrem unbelasteten Zustand einen kreisrunden Querschnitt aufweisenden Dichtungsvorrichtung 1 in 7 gezeigt ist. Die, insbesondere elastische, Verformung bzw. Stauchung der Dichtvorrichtung 1 kann auf eine Verformung des Trägerkörpers 2 und/oder des Dichtmaterials 3 zurückzuführen sein. Die Dichtungsvorrichtung 1 bzw. das Abdichtmittel 10 kann teilweise in einer im Schnittstellenbereich der beiden Rohrabschnitte 11, 12 und/oder der beiden Gehäuseteile vorgesehenen Aufnahmeausnehmung 16 aufgenommen sein. In der dargestellten Ausführungsform ist die Aufnahmeausnehmung 16 als Ringnut ausgebildet, wobei die Ringnut derart angeordnet oder ausgebildet ist, dass eine Dichtungskraft axial zu einer Längsachse 18 der Rohrabschnitte 11, 12 wirkt. Alternativ oder zusätzlich kann eine Dichtungskraft im bestimmungsgemäß abgedichteten und verbundenen Zustand der beiden Rohrabschnitte 11, 12 und/oder Gehäuseteile radial zur Verbindungshauptfläche 17, also senkrecht zur Längsachse der Rohrabschnitte 11, 12 verlaufen.
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Gemäß der in den 8 und 9 gezeigten schematischen Darstellungen ist ersichtlich, dass das Hanf als wenigstens einen Bestandteil umfassende Dichtmaterial 3 zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, an oder um einen Trägerkörper 2 befestigt, insbesondere umwickelt, wird. Hierbei kann es vorgesehen sein, dass das Dichtmaterial 3 den Trägerkörper 2 entlang der Erstreckungslinie 14 des Trägerkörpers 2 und dabei im Wesentlichen senkrecht oder einen spitzen Winkel zur Erstreckungslinie 14 einschließend, den Trägerkörper 2 umwickelnd vorliegt. Hierbei kann das Dichtmaterial 3 als ein einziger Strang oder Strick, vgl. 7, oder als mehrere voneinander getrennte Stränge oder Stricke, vgl. 8, um den Trägerkörper 2 gewickelt sein.
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Unabhängig davon, ob ein einzelner Strang oder mehrere separate Stränge eines strangförmigen Dichtmaterials 3 an dem Trägerkörper 2 befestigt wird bzw. werden, kann es vorgesehen sein, dass das Dichtmaterial 2, insbesondere dessen einzelne Stränge, zumindest abschnittsweise, bevorzugt überwiegend, besonders bevorzugt vollständig, in mehreren Lagen 19, 20 um den Trägerkörper 2 angeordnet oder ausgebildet, z. B. aufgewickelt, sind. So ist gemäß der Ausführungsform in 8 an der dem Innenraum 13 zugewandten Seite des Trägerkörpers 2 das Dichtmaterial 3 in zwei Lagen 19, 20 aufgewickelt, wobei die zweite Lage 20 auf der ersten Lage 19 aufliegt. An dem äußeren Bereich kann das Dichtmaterial 3 zumindest abschnittsweise, bevorzugt überwiegend, besonders bevorzugt gänzlich, in einer gemeinsamen Lage angeordnet oder ausgebildet, insbesondere aufgewickelt sein. Aufgrund der unterschiedlichen Umfangslängen des äußeren und des inneren Umfangsbereichs des Trägerkörpers 2 ergeben sich diese zumindest abschnittsweise gemeinsamen oder getrennten Lagen der jeweiligen Wicklungsabschnitte des strang- oder strickförmigen Dichtmaterials 3.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dichtungsvorrichtung
- 2
- Trägerkörper
- 3
- Dichtmaterial
- 4
- Dichtungsring also Ringdichtung
- 5
- Oberfläche von 2
- 6
- Querschnittsform
- 7
- Hohlraum
- 8
- Dichtmittel
- 9
- Aufnahmeabschnitt
- 10
- Abdichtmittel
- 11
- erster Rohrabschnitt
- 12
- zweiter Rohrabschnitt
- 13
- Innenraum
- 14
- Erstreckungslinie
- 15
- Beschichtung
- 16
- Aufnahmeausnehmung
- 17
- Verbindungshauptfläche
- 18
- Längsachse von 11, 12
- 19
- erste Lage
- 20
- zweite Lage
- 21
- gemeinsame Lage
- 22
- Ringachse