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Die Erfindung betrifft ein Kamerasystem für ein Kraftfahrzeug zur Erfassung einer Umgebung des Kraftfahrzeugs mit einer Kamera, wobei das Kamerasystem dazu ausgebildet ist, erfasste Bilder der Umgebung an eine erste Fahrunterstützungseinrichtung zu übertragen, wobei die erste Fahrunterstützungseinrichtung eine erste Bildparametereinstellung zur Auswertung benötigt, und an eine zur ersten Fahrunterstützungseinrichtung unterschiedliche zweite Fahrunterstützungseinrichtung zu übertragen, wobei die zweite Fahrunterstützungseinrichtung eine zur ersten Bildparametereinstellung unterschiedliche zweite Bildparametereinstellung zur Auswertung benötigt. Ferner betrifft die Erfindung ein Fahrassistenzsystem, ein Verfahren zum Betreiben eines Kamerasystems, ein Computerprogrammprodukt sowie ein computerlesbares Speichermedium.
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Aus dem Stand der Technik ist bereits bekannt, dass am Kraftfahrzeug unterschiedliche Kameras angeordnet werden können. Insbesondere benötigen unterschiedliche Fahrunterstützungseinrichtungen, wie beispielsweise eine Fahrunterstützungseinrichtung für den autonomen Betrieb des Kraftfahrzeugs sowie eine Fahrunterstützungseinrichtung für eine Videoanzeige für einen Nutzer des Kraftfahrzeugs, unterschiedliche Einstellungen beziehungsweise Bildparameter bezüglich des aufgenommenen Bilds. Hierzu werden unterschiedliche Kameras bereitgestellt, welche für die jeweilige Fahrunterstützungseinrichtung die entsprechenden Bildparametereinstellungen bereitstellt.
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Ferner ist aus dem Stand der Technik bekannt, dass beispielsweise mittels einer Kamera sowohl eine Fahrunterstützungseinrichtung für den autonomen Betrieb als auch für die Anzeige eines Videos genutzt werden kann. Hierzu erhält jedoch die Fahrunterstützungseinrichtung für den autonomen Betrieb eine höhere Priorität, sodass die empfangenen Bilder für die Auswertung der ersten Fahrunterstützungseinrichtung für den autonomen Betrieb angepasst werden, jedoch nicht für die Videoanzeige. Die Videoanzeige benötigt insbesondere andere Bildparametereinstellungen. Somit kann es zu einer verschlechterten Anzeige des Videos für den Nutzer kommen.
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Die
DE 10 2013 102 207 A1 betrifft ein Kamerasystem für ein Fahrzeug, zur Bilderfassung für eines oder mehrere Fahrassistenzsysteme, umfassend ein erstes Kameramodul und ein zweites Kameramodul, wobei das erste Kameramodul und das zweite Kameramodul jeweils wenigstens ein Abbildungssystem und ein Bildaufnahmeelement umfassen, und wobei das erste Kameramodul und das zweite Kameramodul zur Umsetzung von wenigstens zwei unterschiedlichen Bilderfassungsfunktionen dienen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kamerasystem, ein Fahrassistenzsystem, ein Verfahren, ein Computerprogrammprodukt sowie ein computerlesbares Speichermedium zu schaffen, mittels welchem verbessert die Umgebung mittels einer Kamera für zumindest zwei unterschiedliche Fahrunterstützungseinrichtungen ausgewertet werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Kamerasystem, ein Fahrassistenzsystem, ein Verfahren, ein Computerprogrammprodukt sowie ein computerlesbares Speichermedium gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft ein Kamerasystem für ein Kraftfahrzeug zur Erfassung einer Umgebung des Kraftfahrzeugs mit einer Kamera, wobei das Kamerasystem dazu ausgebildet ist, erfasste Bilder der Umgebung an eine erste Fahrunterstützungseinrichtung zu übertragen, wobei die erste Fahrunterstützungseinrichtung eine erste Bildparametereinstellung zur Auswertung benötigt, und an eine zur ersten Fahrunterstützungseinrichtung unterschiedliche zweite Fahrunterstützungseinrichtung zu übertragen, wobei die zweite Fahrunterstützungseinrichtung eine zur ersten Bildparametereinstellung unterschiedliche zweite Bildparametereinstellung zur Auswertung benötigt.
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Es ist vorgesehen, dass das Kamerasystem eine elektronische Recheneinrichtung aufweist, welche zwischen der Kamera und der ersten Fahrunterstützungseinrichtung und der zweiten Fahrunterstützungseinrichtung geschaltet ist, wobei die elektronische Recheneinrichtung zum Steuern der Kamera derart ausgebildet ist, die Umgebung mit einer vorgegebenen Kamerabildparametereinstellung zu erfassen, und die elektronische Recheneinrichtung dazu ausgebildet ist, die Bilder mit der ersten Bildparametereinstellung für die erste Fahrunterstützungseinrichtung in Abhängigkeit von der Kamerabildparametereinstellung bereitzustellen und die Bilder mit der zweiten Bildparametereinstellung für die zweite Fahrunterstützungseinrichtung in Abhängigkeit von der Kamerabildparametereinstellung bereitzustellen.
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Dadurch ist es ermöglicht, dass mittels einer einzigen Kamera die jeweils benötigte Bildparametereinstellung für die jeweilige Fahrunterstützungseinrichtung bereitgestellt werden kann. Somit kann verbessert eine Auswertung der Umgebung durch die erste Fahrunterstützungseinrichtung und die zweite Fahrunterstützungseinrichtung durchgeführt werden.
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Insbesondere kann beispielsweise die erste Fahrunterstützungseinrichtung für den teilweise autonomen Betrieb des Kraftfahrzeugs bereitgestellt werden. Insbesondere erfasst hierzu die Kamera die Umgebung, wobei für die erste Fahrunterstützungseinrichtung spezifische Anforderungen an die erfassten Bilder gestellt werden. Beispielsweise benötigt die erste Fahrunterstützungseinrichtung 18 Bilder pro Sekunde und beispielsweise eine spezielle Einstellung bezüglich eines Filters über den Bildern. Die zweite Fahrunterstützungseinrichtung kann beispielsweise eine Videoanzeige für einen Nutzer des Kraftfahrzeugs sein. Insbesondere benötigt die zweite Fahrunterstützungseinrichtung unterschiedliche Bildparametereinstellungen als die erste Fahrunterstützungseinrichtung. Beispielsweise benötigt die zweite Fahrunterstützungseinrichtung mindestens 30 Bilder pro Sekunde, um beispielsweise ein flüssiges Video für den Nutzer anzeigen zu können. Da beispielsweise jedoch die erste Fahrunterstützungseinrichtung eine Priorität aufweist, da diese für die Sicherheit im Kraftfahrzeug zuständig ist, würde diese gemäß dem Stand der Technik eine höhere Priorisierung erhalten, sodass lediglich 18 Bilder pro Sekunde für die zweite Fahrunterstützungseinrichtung zur Verfügung gestellt werden. Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, dass eine elektronische Recheneinrichtung dazwischengeschaltet wird, an welche die vorgegebene Kameraparametereinstellung übertragen wird. Beispielsweise kann im vorliegenden Ausführungsbeispiel mit 30 Bildern pro Sekunde die Umgebung erfasst werden. Die elektronische Recheneinrichtung ist dann dazu ausgebildet, für die erste Fahrunterstützungseinrichtung beispielsweise 18 Bilder pro Sekunde zur Verfügung zu stellen und für die zweite Fahrunterstützungseinrichtung 30 Bilder pro Sekunde zur Verfügung zu stellen. Insbesondere werden dann die 18 Bilder pro Sekunde aus den 30 Bildern pro Sekunde der Kamera entsprechend angepasst.
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Somit kann mittels nur einer einzigen Kamera im Kraftfahrzeug sowohl die erste Fahrunterstützungseinrichtung als auch die zweite Fahrunterstützungseinrichtung mit den entsprechend benötigten Bildparametereinstellungen betrieben werden. Dadurch ist ein verbesserter Betrieb des Kamerasystems im Kraftfahrzeug ermöglicht.
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Insbesondere können auch weitere Bildparametereinstellungen für weitere Fahrunterstützungseinrichtungen mittels des Kamerasystems bereitgestellt werden. Somit ist das erfindungsgemäße Kamerasystem nicht auf die Bereitstellung von zwei unterschiedlichen Bildparametereinstellungen begrenzt.
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Insbesondere weist das Kamerasystem nur eine einzige Kamera zur Erfassung der Umgebung auf. Insbesondere sind die Kamerabildparametereinstellungen vorgegeben, was insbesondere bedeutet, dass die Kamera immer mit diesen Kamerabildparametereinstellungen die Umgebung erfasst, sollten die Kamerabildparametereinstellungen nicht wissentlich verändert werden. Somit findet keine automatische Einstellung der Kamerabildparametereinstellungen statt, wodurch die Umgebung mit den gleichen Kamerabildparametereinstellungen erfasst wird. Eine Änderung der entsprechenden Bildparameter findet lediglich auf der elektronischen Recheneinrichtung statt.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform ist die elektronische Recheneinrichtung dazu ausgebildet, als erste Bildparametereinstellung und/oder als zweite Bildparametereinstellung und/oder als Kamerabildparametereinstellung eine Bilderfassungsrate und/oder eine Farbeinstellung und/oder eine Filtereinstellung einzustellen. Insbesondere können auch weitere Bildparametereinstellungen, welche von den Fahrunterstützungseinrichtungen gefordert werden, entsprechend angepasst werden. Bei der Bilderfassungsrate handelt es sich beispielsweise um eine Anzahl von Bildern pro Sekunde. Bei der Farbeinstellung kann beispielsweise eine Schwarz-Weiß-Darstellung oder eine farbige Darstellung des Bildes gefordert sein. Bei den Filtereinstellungen können unterschiedliche Kontrastwerte beispielsweise eine unterschiedliche Schärfe von Konturen im Bild verlangt werden. Dadurch ist es ermöglicht, dass die vorgegebenen Kamerabildparametereinstellungen entsprechend an die Fahrunterstützungseinrichtungen angepasst werden können. Somit ist eine verbesserte Auswertung der Umgebung ermöglicht.
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Weiterhin vorteilhaft ist, wenn die erste Fahrunterstützungseinrichtung für einen zumindest teilweise autonomen Betrieb des Kraftfahrzeugs ausgebildet ist. Insbesondere ist die erste Fahrunterstützungseinrichtung beispielsweise für einen Eingriff in die Lenkung sowohl für eine Querbeschleunigung als auch für eine Längsbeschleunigung eingerichtet. Um die Umgebung sehr detailliert erfassen zu können und entsprechende Reaktionen herbeirufen zu können, ist es von entscheidender Bedeutung, dass die erste Fahrunterstützungseinrichtung die Bilder entsprechend für die Fahrunterstützungseinrichtung aufbereitet erhält. Somit ist im zumindest teilweise autonomen Betrieb eine verbesserte Auswertung der Umgebung ermöglicht.
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Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die erste Fahrunterstützungseinrichtung auch für einen vollautonomen Betrieb des Kraftfahrzeugs bereitgestellt ist. Die Fahrunterstützungseinrichtung kann dann beispielsweise auch als elektronisches Fahrzeugführungssystem bezeichnet werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform ist eine erste Bilderfassungsrate als erste Bildparametereinstellung mit weniger als 30 Bildern pro Sekunde eingestellt. Insbesondere kann die erste Bilderfassungsrate als erste Bildparametereinstellung mit 18 Bilder pro Sekunde eingestellt sein. Mit 18 Bildern pro Sekunde kann die erste Fahrunterstützungseinrichtung eine für einen zumindest teilweise autonomen Betrieb benötigte detaillierte Auswertung der Umgebung durchführen. Somit ist eine verbesserte Auswertung der Umgebung ermöglicht.
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Weiterhin vorteilhaft ist, wenn die zweite Fahrunterstützungseinrichtung als eine optische Anzeigeeinrichtung für einen Nutzer des Kraftfahrzeugs ausgebildet ist. Beispielsweise kann der Nutzer des Kraftfahrzeugs ein Fahrer des Kraftfahrzeugs sein. Insbesondere kann der Nutzer ein Fahrzeugführer des Kraftfahrzeugs sein. Die optische Anzeigeeinrichtung kann beispielsweise ein Video zur Anzeige der Umgebung bereitstellen. Insbesondere benötigt ein Video mindestens 30 Bilder pro Sekunde, sodass für den Nutzer eine flüssige Bildreihenfolge bereitgestellt werden kann, sodass der Nutzer dies als Video ruckfrei wahrnehmen kann. Dadurch ist es ermöglicht, dass ein Video für den Nutzer angezeigt werden kann.
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Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn eine zweite Bilderfassungsrate als zweite Bildparametereinstellung mit mindestens 30 Bildern pro Sekunde eingestellt ist. Insbesondere kann mit 30 Bildern pro Sekunde somit ein Video bereitgestellt werden, welches für den Nutzer ruckfrei wahrnehmbar ist. Alternativ kann die Bilderfassungsrate auch mit 60 Bilder pro Sekunde eingestellt werden, so dass eine verbesserte Videodarstellung ermöglicht ist. Somit kann eine verbesserte Darstellung der Umgebung für den Nutzer bereitgestellt werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform ist eine Kamerabilderfassungsrate als Kamerabildparametereinstellung mit mindestens 30 Bildern pro Sekunde eingestellt. Mit anderen Worten wird mittels der Kamera die Umgebung mit mindestens 30 Bildern pro Sekunde aufgenommen. Alternativ kann die Kamerabilderfassungsrate auch mit 60 Bilder pro Sekunde eingestellt werden, so dass eine verbesserte Videodarstellung ermöglicht ist Dadurch ist es ermöglicht, dass beispielsweise für ein Video entsprechend genügende Anzahl an Bildern pro Sekunde bereitgestellt werden kann, sodass eine vorteilhafte Anzeige für den Nutzer dargestellt werden kann.
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Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn eine erste Bilderfassungsrate als erste Bildparametereinstellung niedriger eingestellt ist als eine zweite Bilderfassungsrate als zweite Bildparametereinstellung. Beispielsweise können als erste Bilderfassungsrate 18 Bilder pro Sekunde bereitgestellt werden und als zweite Bilderfassungsrate können 30 Bilder pro Sekunde bereitgestellt werden. Somit ist es ermöglicht, dass unterschiedliche Fahrunterstützungseinrichtungen mittels des Kamerasystems betrieben werden können. Dadurch ist eine bauteilreduzierte Erfassung der Umgebung ermöglicht, wobei dennoch eine verbesserte Auswertung der Umgebung mit zumindest zwei Fahrunterstützungseinrichtungen bereitgestellt werden kann.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform ist die elektronische Recheneinrichtung als Teil der Kamera ausgebildet. Insbesondere ist die elektronische Recheneinrichtung beispielsweise in einem Gehäuse der Kamera mit ausgebildet. Dadurch ist es ermöglicht, dass bauteilreduziert und bauraumreduziert das Kamerasystem ausgebildet sein kann. Des Weiteren kann dadurch die elektronische Recheneinrichtung vor Umwelteinflüssen geschützt werden.
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Ebenfalls vorteilhaft ist, wenn die elektronische Recheneinrichtung separat zur Kamera ausgebildet ist. Insbesondere kann beispielsweise dann vorgesehen sein, sollte eine defekte Kamera vorhanden sein, so kann diese einfach ausgetauscht werden, ohne dass die elektronische Recheneinrichtung mit ausgetauscht werden muss. Ferner kann die elektronische Recheneinrichtung beispielsweise im Kraftfahrzeug angeordnet sein, um beispielsweise mittels elektrischer Energie vom Kraftfahrzeug betrieben werden zu können. Insbesondere ist somit die elektronische Recheneinrichtung zur Kamera autark ausgebildet, wodurch die elektronische Recheneinrichtung beispielsweise weiterhin vor Umwelteinflüssen geschützt verbaut werden kann. Dadurch ist ein verbesserter Betrieb des Kamerasystems ermöglicht.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Fahrassistenzsystem für ein Kraftfahrzeug mit zumindest einem Kamerasystem nach dem vorhergehenden Aspekt und mit zumindest einer ersten Fahrunterstützungseinrichtung und mit einer zur ersten unterschiedlichen zweiten Fahrunterstützungseinrichtung.
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Ein nochmals weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Fahrassistenzsystem für ein Kraftfahrzeug mit zumindest einem Kamerasystem nach dem vorhergehenden Aspekt und mit zumindest einer ersten Fahrunterstützungseinrichtung und mit einer zur ersten Fahrunterstützungseinrichtung unterschiedlichen zweiten Fahrunterstützungseinrichtung, wobei die elektronische Recheneinrichtung des Kamerasystems als Teil der ersten Fahrunterstützungseinrichtung oder der zweiten Fahrunterstützungseinrichtung ausgebildet ist. Insbesondere ist somit die elektronische Recheneinrichtung beispielsweise in einem gemeinsamen Gehäuse mit der ersten Fahrunterstützungseinrichtung oder der zweiten Fahrunterstützungseinrichtung ausgebildet. Hierdurch können beispielsweise Kabelverbindungen reduziert werden, da die elektronische Recheneinrichtung direkt mit der ersten Fahrunterstützungseinrichtung oder mit der zweiten Fahrunterstützungseinrichtung bereitgestellt werden kann. Dies spart insbesondere Bauraum sowie Gewicht im Kraftfahrzeug.
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Ein nochmals weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem Fahrassistenzsystem gemäß dem zweiten Aspekt oder gemäß dem dritten Aspekt.
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Ein nochmals weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Kamerasystems zur Erfassung einer Umgebung des Kraftfahrzeugs mit einer Kamera des Kamerasystems, wobei mittels des Kamerasystems erfasste Bilder der Umgebung an eine erste Fahrunterstützungseinrichtung übertragen werden, wobei die erste Fahrunterstützungseinrichtung eine erste Bildparametereinstellung zur Auswertung benötigt, und an eine zur ersten Fahrunterstützungseinrichtung unterschiedliche zweite Fahrunterstützungseinrichtung übertragen werden, wobei die zweite Fahrunterstützungseinrichtung eine zur ersten Bildparametereinstellung unterschiedliche zweite Bildparametereinstellung zur Auswertung benötigt.
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Es ist vorgesehen, dass mittels einer elektronischen Recheneinrichtung des Kamerasystems die Kamera derart gesteuert wird, dass die Umgebung mit einer vorgegebenen Kamerabildparametereinstellung erfasst wird, und mittels der elektronischen Recheneinrichtung die Bilder mit der ersten Bildparametereinstellung für die erste Fahrunterstützungseinrichtung in Abhängigkeit von der Kamerabildparametereinstellung bereitgestellt werden und die Bilder mit der zweiten Bildparametereinstellung für die zweite Fahrunterstützungseinrichtung in Abhängigkeit von der Kamerabildparametereinstellung bereitgestellt werden.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Computerprogrammprodukt mit Programmcodemitteln, welche in einem computerlesbaren Speichermedium gespeichert sind, um das Verfahren zum Betreiben des Kamerasystems nach dem vorhergehenden Aspekt durchzuführen, wenn das Computerprogrammprodukt auf einem Prozessor einer elektronischen Recheneinrichtung abgearbeitet wird.
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Ein nochmals weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein computerlesbares Speichermedium einer elektronischen Recheneinrichtung mit einem Computerprogrammprodukt nach dem vorhergehenden Aspekt.
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Vorteilhafte Ausgestaltungsformen des Kamerasystems sind als vorteilhafte Ausgestaltungsformen des Fahrassistenzsystems, des Verfahrens, des Computerprogrammprodukts, des computerlesbaren Speichermediums sowie des Kraftfahrzeugs anzusehen. Das Kamerasystem, das Fahrassistenzsystem sowie das Kraftfahrzeug weisen dazu gegenständliche Merkmale auf, welche eine Durchführung des Verfahrens oder eine vorteilhafte Ausgestaltungsform davon ermöglichen.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen, sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen von der Erfindung als umfasst und offenbart anzusehen, die in den Figuren nicht explizit gezeigt und erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind. Es sind auch Ausführungen und Merkmalskombinationen als offenbart anzusehen, die somit nicht alle Merkmale eines ursprünglich formulierten unabhängigen Anspruchs aufweisen. Es sind darüber hinaus Ausführungen und Merkmalskombinationen, insbesondere durch die oben dargelegten Ausführungen, als offenbart anzusehen, die über die in den Rückbezügen der Ansprüche dargelegten Merkmalskombinationen hinausgehen oder abweichen.
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Die Erfindung wird nun anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen sowie unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Draufsicht auf eine Ausführungsform eines Kraftfahrzeugs mit einer Ausführungsform eines Fahrassistenzsystems;
- 2 ein schematisches Blockschaltbild einer Ausführungsform des Kamerasystems;
- 3 ein weiteres schematisches Blockschaltbild einer weiteren Ausführungsform des Kamerasystems;
- 4 ein nochmals weiteres schematisches Blockschaltbild einer weiteren Ausführungsform eines Kamerasystems;
- 5 ein nochmals weiteres schematisches Blockschaltbild einer nochmals weiteren Ausführungsform des Kamerasystems; und
- 6 ein nochmals weiteres schematisches Blockschaltbild einer nochmals weiteren Ausführungsform des Kamerasystems.
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In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine schematische Draufsicht auf eine Ausführungsform eines Kraftfahrzeugs 1 mit einem Fahrassistenzsystem 2. Das Fahrassistenzsystem 2 weist zumindest ein Kamerasystem 3 auf. Ferner weist das Fahrassistenzsystem 2 eine erste Fahrunterstützungseinrichtung 4 sowie eine zweite Fahrunterstützungseinrichtung 5 auf. Die erste Fahrunterstützungseinrichtung 4 und die zweite Fahrunterstützungseinrichtung 5 sind insbesondere unterschiedlich ausgebildet. Im folgenden Ausführungsbeispiel ist beispielsweise die erste Fahrunterstützungseinrichtung 4 für einen zumindest teilweise autonomen Betrieb des Kraftfahrzeugs 1 ausgebildet. Die zweite Fahrunterstützungseinrichtung 5 ist als eine optische Anzeigeeinrichtung 6 für einen Nutzer des Kraftfahrzeugs 1 ausgebildet. Insbesondere kann somit die optische Anzeigeeinrichtung 6 beispielsweise als Display ausgebildet sein.
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Ferner zeigt die 1 insbesondere, dass das Kamerasystem 3 eine elektronische Recheneinrichtung 7 aufweist, wobei die elektronische Recheneinrichtung 7 vorliegend separat zu einer Kamera 8 des Kamerasystems 3 ausgebildet ist. Insbesondere kann die elektronische Recheneinrichtung 7 ein computerlesbares Speichermedium aufweisen, auf welchem ein Computerprogrammprodukt abgespeichert ist.
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2 zeigt ein schematisches Blockschaltbild einer Ausführungsform des Kamerasystems 3. Vorliegend ist insbesondere erneut gezeigt, dass die elektronische Recheneinrichtung 7 separat zur Kamera 8 ausgebildet ist. Insbesondere ist die elektronische Recheneinrichtung 7 vorliegend ebenfalls separat zur ersten Fahrunterstützungseinrichtung 4 sowie zur zweiten Fahrunterstützungseinrichtung 5 ausgebildet.
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Das Kamerasystem 3 ist für das Kraftfahrzeug 1 zur Erfassung einer Umgebung 9 des Kraftfahrzeugs 1 ausgebildet und weist hierzu die Kamera 8 auf. Das Kamerasystem 3 ist dazu ausgebildet, erfasste Bilder 10 der Umgebung 9 an die erste Fahrunterstützungseinrichtung 4 zu übertragen, wobei die erste Fahrunterstützungseinrichtung 4 eine erste Bildparametereinstellung 11 benötigt, und an die zur ersten Fahrunterstützungseinrichtung 4 unterschiedliche zweite Fahrunterstützungseinrichtung 5 zu übertragen, wobei die zweite Fahrunterstützungseinrichtung 5 eine zur ersten Bildparametereinstellung 11 unterschiedliche zweite Bildparametereinstellung 12 zur Auswertung benötigt.
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Es ist vorgesehen, dass das Kamerasystem 3 die elektronische Recheneinrichtung 7 aufweist, welche zwischen der Kamera 8 und der ersten Fahrunterstützungseinrichtung 4 und der zweiten Fahrunterstützungseinrichtung 5 geschaltet ist, wobei die elektronische Recheneinrichtung 7 zum Steuern der Kamera 8 derart ausgebildet ist, die Umgebung 9 mit einer vorgegebenen Kamerabildparametereinstellung 13 zu erfassen, und die elektronische Recheneinrichtung 7 dazu ausgebildet ist, die Bilder 10 mit der ersten Bildparametereinstellung 11 für die erste Fahrunterstützungseinrichtung 4 in Abhängigkeit von der Kamerabildarametereinstellung 13 bereitzustellen und die Bilder 10 mit der zweiten Bildparametereinstellung 12 für die zweite Fahrunterstützungseinrichtung 5 in Abhängigkeit von der Kamerabildparametereinstellung 13 bereitzustellen.
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Insbesondere zeigt die 2 ferner, dass von der ersten Fahrunterstützungseinrichtung 4 ein erstes Kontrollsignal 14 an die elektronische Recheneinrichtung 7 übertragen werden kann, wobei in dem ersten Kontrollsignal 14 die erste Fahrunterstützungseinrichtung 4 beispielsweise die geforderten ersten Bildparametereinstellungen 11 angibt. Ferner zeigt die 2, dass die zweite Fahrunterstützungseinrichtung 5 ein zweites Kontrollsignal 15 an die elektronische Recheneinrichtung 7 übertragen kann, wobei das zweite Kontrollsignal 15 insbesondere die geforderten zweiten Bildparametereinstellungen 12 für die elektronische Recheneinrichtung 7 beschreibt. Ferner kann von der elektronischen Recheneinrichtung 7 ein Kamerakontrollsignal 16 an die Kamera 8 ausgesendet werden, wobei das Kamerakontrollsignal 16 beispielsweise beschreibt, welche Kamerabildparametereinstellungen 13 die elektronische Recheneinrichtung 7 von der Kamera 8 benötigt.
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Ferner kann insbesondere vorgesehen sein, dass die elektronische Recheneinrichtung 7 dazu ausgebildet ist, als erste Bildparametereinstellung 11 und/oder als zweite Bildparametereinstellung 12 und/oder als Kamerabildparametereinstellung 13 eine Bilderfassungsrate und/oder eine Farbeinstellung und/oder eine Filtereinstellung bereitzustellen. Hierzu kann beispielsweise vorgesehen sein, sollte beispielsweise die Fahrunterstützungseinrichtung 4 für einen zumindest teilweise autonomen Betrieb des Kraftfahrzeugs 1 ausgebildet sein, dass die erste Bilderfassungsrate als erste Bildparametereinstellung 11 mit 18 Bildern pro Sekunde bereitgestellt ist. Sollte die zweite Fahrunterstützungseinrichtung 5 beispielsweise als die optische Anzeigeeinrichtung 6 für den Nutzer des Kraftfahrzeugs 1 ausgebildet sein, so kann die zweite Bilderfassungsrate als zweite Bildparametereinstellung 12 mit 30 Bildern pro Sekunde bereitgestellt werden. Bei diesem Ausführungsbeispiel kann ferner vorgesehen sein, dass dann die Kamerabilderfassungsrate als Kamerabildparametereinstellung 13 ebenfalls mit 30 Bildern pro Sekunde bereitgestellt ist. Alternativ kann die Bilderfassungsrate und/oder die Kamerabilderfassungsrate auch mit 60 Bilder pro Sekunde eingestellt werden, so dass eine verbesserte Videodarstellung ermöglicht ist. In diesem Ausführungsbeispiel ist insbesondere zu sehen, dass die erste Bilderfassungsrate als erste Bildparametereinstellung 11 niedriger bereitgestellt ist als die zweite Bilderfassungsrate als zweite Bildparametereinstellung 12.
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Ferner können als erste Bildparametereinstellung 11 und/oder als zweite Bildparametereinstellung 12 und/oder als Kamerabildparametereinstellung 13 auch unterschiedliche Farbeinstellung angepasst werden. Beispielsweise kann die erste Fahrunterstützungseinrichtung 4 ein Schwarz-Weiß benötigen und die zweite Fahrunterstützungseinrichtung ein farbiges Bild benötigen. Ferner können diverse Filtereinstellungen für das Bild von den jeweiligen Fahrunterstützungseinrichtungen 4, 5 benötigt werden.
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3 zeigt ein schematisches Blockschaltbild einer weiteren Ausführungsform des Kamerasystems 3. Insbesondere ist vorliegend zu sehen, dass die elektronische Recheneinrichtung 7 als Teil der Kamera 8 ausgebildet sein kann. Beispielsweise kann die elektronische Recheneinrichtung 7 dann innerhalb eines Gehäuses der Kamera 8 mit angeordnet sein. Insbesondere können dadurch Verdrahtungswege innerhalb der Kamera verkürzt werden, wodurch beispielsweise Gewicht bei dem Kamerasystem 3 eingespart werden kann.
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4 zeigt in einem weiteren schematischen Blockschaltbild eine Ausführungsform des Kamerasystems 1 beziehungsweise des Fahrassistenzsystems 2. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist insbesondere zu sehen, dass die elektronische Recheneinrichtung 7 als Teil der ersten Fahrunterstützungseinrichtung 4 ausgebildet sein kann, wobei vorliegend dies insbesondere dadurch kenntlich gemacht ist, dass diese in einem gemeinsamen Gehäuse ausgebildet sind. Insbesondere können somit beispielsweise Verdrahtungen von der ersten Fahrunterstützungseinrichtung 4 zur elektronischen Recheneinrichtung 7 gespart werden. Es sind somit lediglich Kommunikationswege zwischen der Kamera 8 und der zweiten Fahrunterstützungseinrichtung 5 notwendig.
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5 zeigt als Alternative zu 4, dass die elektronische Recheneinrichtung 7 auch als Teil der zweiten Fahrunterstützungseinrichtung 5 ausgebildet sein kann, wobei vorliegend dies insbesondere dadurch kenntlich gemacht ist, dass diese in einem gemeinsamen Gehäuse ausgebildet sind. Mit anderen Worten befindet sich die elektronische Recheneinrichtung 7 nicht innerhalb der ersten Fahrunterstützungseinrichtung 4, sondern in der zweiten Fahrunterstützungseinrichtung 5. Insbesondere können somit Kommunikationswege zwischen der elektronischen Recheneinrichtung 7 und der zweiten Fahrunterstützungseinrichtung 5 eingespart werden.
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6 zeigt ein weiteres Blockschaltbild einer weiteren Ausführungsform des Kamerasystems 3 beziehungsweise des Fahrassistenzsystems 2. Vorliegend ist insbesondere das Fahrassistenzsystem 2 mit der ersten Fahrunterstützungseinrichtung 4 sowie der zweiten Fahrunterstützungseinrichtung 5 ausgebildet. Ferner weist das Fahrassistenzsystem 2 vorliegend die elektronische Recheneinrichtung 7 auf. Somit können Kommunikationswege zwischen der elektronischen Recheneinrichtung 7 und der ersten Fahrunterstützungseinrichtung 4 sowie der zweiten Fahrunterstützungseinrichtung 5 eingespart werden. Es sind somit lediglich Kommunikationswege zwischen der Kamera 8 und dem Fahrassistenzsystem 2 notwendig.
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Insbesondere kann zur Kommunikation zwischen der elektronischen Recheneinrichtung 7 und/oder der Kamera 8 und/oder der ersten Fahrunterstützungseinrichtung 4 und/oder der zweiten Fahrunterstützungseinrichtung 5 ein I2C-Bus verwendet werden. Insbesondere werden die Kontrollsignale 14, 15 und das Kamerakontrollsignal 16 über einen I2C-Bus übertragen. Die Bildparametereinstellungen 11, 12 und die Kamerabildparametereinstellung 13 kann insbesondere mittels MIPI übertragen werden.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Betreiben des Kamerasystems 3 zur Erfassung der Umgebung 9 des Kraftfahrzeugs 1 mit der Kamera 8 des Kamerasystems 3, wobei mittels des Kamerasystems 3 die erfassten Bilder 10 der Umgebung 9 an die erste Fahrunterstützungseinrichtung 4 übertragen werden, wobei die erste Fahrunterstützungseinrichtung 4 die erste Bildparametereinstellung 11 zur Auswertung benötigt, und an die zur ersten Fahrunterstützungseinrichtung 4 unterschiedliche zweite Fahrunterstützungseinrichtung 5 übertragen werden, wobei die zweite Fahrunterstützungseinrichtung 5 die zur ersten Bildparametereinstellung 11 unterschiedliche zweite Bildparametereinstellung 12 zur Auswertung benötigt.
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Es ist vorgesehen, dass mittels der elektronischen Recheneinrichtung 7 des Kamerasystems 3 die Kamera 8 derart gesteuert wird, dass die Umgebung 9 mit der vorgegebenen Kamerabildparametereinstellung 13 erfasst wird, und mittels der elektronischen Recheneinrichtung 7 die Bilder 10 mit der ersten Bildparametereinstellung 11 für die erste Fahrunterstützungseinrichtung 4 in Abhängigkeit von der Kamerabildparametereinstellung 13 bereitgestellt werden und die Bilder 10 mit der zweiten Bildparametereinstellung 12 für die zweite Fahrunterstützungseinrichtung 5 in Abhängigkeit von der Kamerabildparametereinstellung 13 bereitgestellt werden.
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Ferner betrifft die Erfindung auch ein Computerprogrammprodukt mit Programmmitteln zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens, sowie ein computerlesbares Speichermedium.
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Insgesamt zeigt die Erfindung einen Bildsensoradapter für zwei unterschiedliche Fahrunterstützungseinrichtungen 4, 5.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013102207 A1 [0004]