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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft das Gebiet der Dentalmedizin im Allgemeinen und im speziellen die Prothetik.
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Stand der Technik
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Um prothetische Bauteile, wie beispielsweise Zahnersatz, in der Dentalmedizin herzustellen, werden Dentalmodelle eines Dentalbereichs, beispielsweise einer Zahnreihe des Ober- bzw. Unterkiefers eines Patienten, abgenommen. Die Abnahme erfolgt meist durch einen Dentalabdruck, welcher durch das Beißen des Patienten in eine schnellhärtende, elastische Dentalmasse aufgebracht auf einem Abdrucklöffel erfolgt. Ist die Dentalmasse ausgehärtet, wird sie als Negativmodell für einen Gipsabdruck, dem Dentalmodell, verwendet. Die Dentalmodelle werden danach meist mittels Gips in einem Artikulator bzw. Kiefergelenkssimulator eingesetzt, um den sogenannten Biss des Patienten nachzubilden. Dieser Biss dient als Vorlage für die Herstellung des Zahnersatzes.
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Die internationale Patentanmeldung
WO 2008 040 400 A1 offenbart ein Verfahren, geeignet zur Herstellung einer Mehrzahl von prothetischen Bauteilen der Zahnmedizin, insbesondere zum Erzeugen einer zahnmedizinischen Totalprothese und/oder Okklusionsschiene und/oder Suprakonstruktion und/oder Brückenkonstruktion und/oder allgemein Zahnersatz sowie von Provisorien, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Verfahrensschritt unter Verwendung eines Rapid-Prototyping-Verfahrens durchgeführt wird, bei dem Material schichtweise zur Erzeugung eines dreidimensionalen Objektes aufgebaut wird.
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Die internationale Patentanmeldung
WO 2021 030 575 A1 offenbart eine Befestigungsplatte umfassend eine Basis, die eine Kontaktfläche aufweist, eingerichtet, um ein Dentalmodell zu stützen, das eine Modellkennung auf einer Bodenfläche aufweist. Eine Bohrung erstreckt sich durch die Basis zu einem oder mehreren Kanälen, die in der Kontaktfläche ausgebildet sind und sich von der Bohrung aus erstrecken. Eine Sichtöffnung erstreckt sich durch die Basis und weist ein transparentes Material auf, das darin eingesetzt ist, um die Sichtöffnung an der Kontaktfläche abzudichten. Die Sichtöffnung und das transparente Material ermöglichen den Zugriff auf die Modellkennung von der Unterseite der Kontaktfläche, wenn sich das Zahnmodell auf der Kontaktfläche befindet.
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Die Herstellung von Dentalmodellen erweist sich als aufwändig und umständlich, da bestimmte Parameter der Dentalmasse, vor allem die Bearbeitungszeit, während des Abdrucknehmens beachtet werden müssen und es zu Ungenauigkeiten des Abdrucks kommen kann. Jedes Dentalmodell ist somit ein Einzelstück und Einwegteil. Zudem können die Gipsmodelle bei der Herstellung bzw. der Bearbeitung kaputt gehen, weshalb neue Modelle hergestellt werden müssen. Der Artikulator kann für direkte Arbeitsschritte an einem bestimmten Bereich des Dentalmodells im Weg stehen, was zu einer umständlichen Arbeitssituation, und unter Umständen zu Ungenauigkeiten bei der Bearbeitung führen kann.
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Es ist daher wünschenswert, Dentalmodelle derart herzustellen, dass sie nicht als Einwegteile verwendet werden, wodurch ein hoher Ressourceneinsatz reduziert werden kann. Des Weiteren haben die bekannten Systeme eine begrenzte Flexibilität, wenn es darum geht die Dentalmodelle nachträglich zu ändern, anzupassen oder nachzuarbeiten. Zudem sind die Herstellungs- und Lagerkosten hoch und die Genauigkeit der Dentalmodelle sowie des späteren Zahnersatzes hängt direkt von der Qualität des Dentalabdrucks ab.
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Kurzbeschreibung der Erfindung
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Die vorliegende Anmeldung offenbart ein Sockelplattensystem, welches eine Sockelplatte umfasst, mit welcher ein Dentalmodell gekoppelt werden kann. Des Weiteren ist ein Inlay drehfest mit der Sockelplatte koppelbar, wobei das Inlay ein Befestigungselement zur Befestigung mit einer Konterplatte umfasst. Das Sockelplattensystem umfasst somit austauschbare und wiederverwertbare Komponenten, wodurch Ressourcen gespart und Kosten gesenkt werden können. Zudem können die Dentalmodelle des Sockelplattensystems durch die Koppelung aus einem Artikulator leicht herausgenommen bzw. ausgetauscht werden.
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In einem Aspekt ist das Dentalmodell mit der Sockelplatte vermittels Kraftschluss oder Stoffschluss koppelbar. Das Dentalmodell kann somit aus einem anderen Material sein als die Sockelplatte.
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Die vorliegende Anmeldung offenbart des Weiteren ein Sockelplattensystem, umfassend ein Dentalsockelmodell. Das Inlay ist drehfest mit dem Dentalsockelmodell koppelbar, wobei das Inlay ein Befestigungselement zur Befestigung mit einer Konterplatte umfasst. Das Dentalsockelmodell wird in einem Stück hergestellt und umfasst die Merkmale eines Dentalmodells und einer Sockelplatte.
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In einem Aspekt ist das Inlay vermittels Kraftschluss koppelbar. Das Inlay kann somit mit dem Dentalsockelmodell gekoppelt bzw. wieder entkoppelt werden.
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In einem Aspekt schließt das Inlay mit der Sockelplatte oder dem Dentalsockelmodell an zumindest einer von einer oberen Fläche und einer unteren Fläche im Wesentlichen eben ab. Vorzugsweise schließt das Inlay an beiden Flächen eben ab. Dadurch ergeben sich Vorteile für die Handhabung der Teile außerhalb und im Artikulator.
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In einem Aspekt ist das Befestigungselement magnetisch oder magnetisierbar. Die Sockelplatte bzw. das Dentalsockelmodell kann in einfachster Weise, beispielsweise einhändig, über das Inlay an der Konterplatte gekoppelt werden.
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In einem Aspekt ist mindestens eines von der Sockelplatte, dem Dentalmodell, dem Dentalsockelmodell, dem Inlay und der Konterplatte mittels 3D-Druck bzw. dreidimensionalem Druck hergestellt. Vorzugsweise sind die Sockelplatte, das Dentalmodell, und das Inlay beziehungsweise das Dentalsockelmodell und das Inlay vermittels 3D-Druck hergestellt. Dadurch können diese Teile leicht hergestellt und in einfachster Weise reproduziert werden.
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Die vorliegende Anmeldung offenbart des Weiteren ein Verfahren zur Herstellung eines Sockelplattensystems. Das Verfahren umfasst mehrere Schritte. Zum einen wird ein virtuelles Dentalmodell eines Dentalbereichs, beispielsweise einer Zahnreihe des Ober- bzw. Unterkiefers eines Patienten, erzeugt.
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Das virtuelle Dentalmodell wird danach derart Aufbereiten, dass ein dem virtuellen Dentalmodell entsprechendes Dentalmodell derart entsteht, um an einer Sockelplatte koppelbar zu sein. Des Weiteren wird eine Sockelplatte zur Kopplung mit einem dem virtuellen Dentalmodell entsprechendem Dentalmodell und einem Inlay 3D (dreidimensional) gedruckt. Des Weiteren wird ein Befestigungselement zur Befestigung mit einer Konterplatte am Inlay angebracht.
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Die vorliegende Anmeldung offenbart des Weiteren ein Verfahren zur Herstellung eines Sockelplattensystems. Das Verfahren umfasst mehrere Schritte. Zum einen wird ein virtuelles Dentalmodell eines Dentalbereichs erzeugt. Das virtuelle Dentalmodell wird danach derart Aufbereiten, dass eine virtuelle Sockelplatte an das virtuelle Dentalmodell angeformt wird und ein virtuelles Dentalsockelmodell entsteht. Dabei kann das virtuelle Dentalsockelmodell virtuell geändert, angepasst oder nachgearbeitet werden, bevor des Weiteren ein Dentalsockelmodell aus dem virtuellen Dentalsockelmodell und ein Inlay 3D gedruckt werden. Des Weiteren wird ein Befestigungselement zur Befestigung mit einer Konterplatte am Inlay angebracht.
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In einem Aspekt wird das virtuelle Dentalmodell des Dentalbereichs basierend auf 3D Scannen bzw. dreidimensionales Scannen des Dentalbereichs oder durch ein vorhandenes digitales Modell des Dentalbereichs erhalten.
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Durch den digitalen Abdruck des Dentalbereichs und der Möglichkeit der Bearbeitung des virtuellen Dentalmodells kann die Genauigkeit des, der Ressourceneinsatz und die Reproduzierbarkeit des Dentalmodells verbessert werden.
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Figurenliste
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Ein vollständigeres Verständnis der Erfindung und vieler damit verbundener Vorteile wird leicht erreicht, wenn diese durch Bezugnahme auf die folgende detaillierte Beschreibung in Verbindung mit den beigefügten Figuren betrachtet wird.
- 1 stellt eine Sockelplatte und ein Inlay eines Sockelplattensystems in einer ersten Ansicht dar.
- 2 stellt die Sockelplatte und das Inlay des Sockelplattensystems aus 1 in einer zweiten Ansicht dar.
- 3 zeigt die Sockelplatte und das Inlay in einem gekoppelten Zustand in der ersten Ansicht dar.
- 4A stellt eine Konterplatte des Sockelplattensystems in einer ersten Ansicht dar.
- 4B stellt die Konterplatte aus 4A in einer zweiten Ansicht dar.
- 5 stellt ein Dentalmodell dar.
- 6 stellt ein Dentalsockelmodell in einer ersten Ansicht dar.
- 7 zeigt ein virtuelles Dentalmodell einer Zahnreihe eines Ober- und Unterkiefers eines Patienten.
- 8 zeigt ein aufbereitetes Dentalsockelmodell basierend auf einem Teil des virtuellen Dentalmodells aus 7.
- 9 zeigt einen Artikulator umfassend ein Oberkiefer- und Unterkiefer-Sockelplattensystem.
- 10 ist ein Flussdiagramm eines Verfahrens zur Herstellung des Sockelplattensystems.
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung
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Die Erfindung wird nun anhand der Figuren beschrieben. Es versteht sich, dass die hier beschriebenen Aspekte der Erfindung nur Beispiele sind und den Schutzbereich der Ansprüche in keiner Weise einschränken. Die Erfindung wird durch die Ansprüche und ihre Äquivalente definiert. Es versteht sich, dass Merkmale eines Aspekts der Erfindung mit einem Merkmal eines anderen Aspekts oder anderer Aspekte der Erfindung kombiniert werden können, sofern sie sich nicht gegenseitig ausschließen.
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1 stellt eine Sockelplatte 10 und ein Inlay 20 des Sockelplattensystems 100 in einer ersten Ansicht dar. Die Sockelplatte 10 umfasst eine Sockelunterfläche 16 auf welcher eine Vielzahl von Positionierausnehmungen 18 entlang einer Kante 17 bereitgestellt sind. Im Zentrum umfasst die Sockelplatte 10 eine zweite Ausnehmung 13.
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Das Inlay 20 umfasst einen Vorsprung 26. In dem Vorsprung 26 des Inlays 20 ist ein Befestigungselement 25 vermittels Befestigungsmittels 29 befestigt. Das Befestigungsmittel 29 ist eines von einer Schraube oder ein Klebstoff. In einem Aspekt ist das Befestigungselement 25 eine metallische Scheibe und das Befestigungsmittel 29 ist eine Schraube. In einem anderen Aspekt ist das Befestigungselement 25 eine metallische Scheibe und das Befestigungsmittel 29 ist ein Klebstoff. Der Vorsprung 26 umfasst eine Vorsprungfläche 27, sich in einer Umfangsrichtung des Vorsprungs 26 erstreckend. Der Vorsprung 26 umfasst ferner eine äußere Seitenfläche 21.
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2 stellt die Sockelplatte 10 und das Inlay 20 des Sockelplattensystems 100 aus 1 in einer zweiten Ansicht dar. Die Sockelplatte 10 umfasst ferner eine erste Ausnehmung 11 und eine innere Seitenfläche 12.
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Das Inlay 20 kann mit der Sockelplatte 10 vermittels Kraftschluss drehfest gekoppelt bzw. entkoppelt werden. Hierzu wird das Inlay 20 in die Sockelplatte gesteckt, derart, dass die äußere Seitenfläche 21 mit der inneren Seitenfläche 12 in Kontakt kommt. Des Weiteren schließt eine Inlayfläche 22 des Inlays 20 mit einer Sockeloberfläche 15 der Sockelplatte 10 im Wesentlichen eben ab.
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3 zeigt die Sockelplatte 10 und das Inlay 20 in einem gekoppelten Zustand in der ersten Ansicht dar. Die Sockelplatte 16, der Vorsprung 26, das Befestigungselement 25 und das Befestigungsmittel 29 bilden eine im Wesentlichen ebene Fläche.
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4A stellt eine Konterplatte 30 des Sockelplattensystems 100 in einer ersten Ansicht dar. Die Konterplatte 30 umfasst einen ersten Bund 31, auf welchem eine Vielzahl von Positionierelmenten 38 bereitgestellt sind. In einem Aspekt entspricht die Anzahl der Positionierelmente 38 der Konterplatte 30 der Anzahl der Positionierausnehmungen 18 der Sockelplatte 10. Die Konterplatte 30 umfasst ferner ein Befestigungselement 25, befestigt vermittels dem Befestigungsmittel 29 an der Konterplatte 30. Das Befestigungselement 25 ist aus einem magnetischen oder magnetisierbaren Material.
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Die Konterplatte 30 umfasst ferner einen zweiten Bund 32. Der erste Bund 31 und der zweite Bund 32 erstrecken sich im gleichen Ausmaß von einer Konterplattenoberfläche 35 der Konterplatte 30. Auf dem ersten Bund 31 und dem zweiten Bund 32 kommt die Sockelunterfläche 16 in Kontakt, wenn die Sockelplatte 10 vermittels des Inlays 20 an der Konterplatte 30 befestigt wird. In einem Aspekt ist das Befestigungselement 25 des Inlays 20 magnetisch und das Befestigungselement 25 der Konterplatte 30 ist magnetisierbar, wodurch die Sockelplatte 10 über das Inlay 20 an der Konterplatte 30 magnetisch befestigt ist. In einem anderen Aspekt ist das Befestigungselement 25 der Konterplatte 30 magnetisch und das Befestigungselement 25 des Inlays 20 ist magnetisierbar, wodurch die Sockelplatte 10 über das Inlay 20 an der Konterplatte 30 magnetisch befestigt ist.
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Wie in 4B dargestellt, umfasst die Konterplatte 30 auf einer der Konterplattenoberfläche 35 gegenüberliegenden Konterplattenunterfläche 36 eine Vielzahl von Materialausnehmungen 32. Die Form und Anzahl der Materialausnehmungen 32 können beliebig sein, solange sie den Zweck erfüllen, das Gewicht bei hoher Stabilität der Konterplatte 30 zu reduzieren.
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Auf die Sockeloberfläche 15 wird ein Dentalmodell 110, wie in 5 dargestellt, durch Kraftschluss, wie beispielsweise mittels Schrauben oder Steckverbindungen, oder Stoffschluss, wie beispielsweise mittels Klebstoff, koppelbar verbunden. Das Dentalmodell 110 wird durch 3D Druck hergestellt und lässt sich somit leicht im Sockelplattensystem 100 austauschen, falls nötig oder gewünscht.
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6 stellt ein Dentalsockelmodell 210 in einer ersten Ansicht dar. Das Dentalsockelmodell 210 stellt eine einstückige Kombination aus der Sockelplatte 10 und dem Dentalmodell 110 dar. Das Dentalsockelmodell 210 umfasst das Dentalmodell 110, die erste Ausnehmung 11, die zweite Ausnehmung 13 und die innere Seitenfläche 12. Auf einer Unterseite (nicht dargestellt) umfasst das Dentalsockelmodell 210 die Vielzahl von Positionierausnehmungen 18. Das Inlay 20 kann mit dem Dentalsockelmodell 210 drehfest gekoppelt werden. Hierzu wird das Inlay 20 in das Dentalsockelmodell 210 gesteckt, derart, dass die äußere Seitenfläche 21 mit der inneren Seitenfläche 12 in Kontakt kommt. Das Dentalsockelmodell 210 wird vermittels des Inlays 20 an der Konterplatte 30 befestigt.
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Um das Dentalmodell 110 bzw. das Dentalsockelmodell 210 herstellen zu können, wird mit Hilfe von 3D Scannen ein digitaler Abdruck bzw. Modell eines Dentalbereichs, beispielsweise einer Zahnreihe des Ober- bzw. Unterkiefers eines Patienten, erstellt. Ist ein digitales Modell des Patienten bereits vorhanden, kann auf das 3D Scannen verzichtet werden.
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7 zeigt ein virtuelles Dentalmodell 110v einer Zahnreihe des Ober- und Unterkiefers eines Patienten. Um aus dem virtuellen Dentalmodell 110v ein physisches Dentalmodell 110 zu erhalten, muss das virtuelle Dentalmodell 110v zunächst aufbereitet werden. Hierzu werden offene Flächen des Modells virtuell geschlossen und Kontaktflächen konstruiert, über welche das dem virtuellen Dentalmodells 110v entsprechendes Dentalmodell 110 an die Sockelplatte 10 gekoppelt werden kann.
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Um aus dem virtuellen Dentalmodell 110v ein physisches Dentalsockelmodell 210 zu erhalten, muss das virtuelle Dentalmodell 110v ebenfalls aufbereitet werden. Wie in 8 dargestellt, wird hierzu eine virtuelle Sockelplatte 10v an das virtuelle Dentalmodell 110v angeformt, um ein virtuelles Dentalsockelmodell 210v zu erhalten.
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Beim Aufbereiten des virtuellen Dentalmodells 110v und des virtuellen Dentalsockelmodells 210v können weitere patientenspezifische bzw. kieferorthopädische Parameter berücksichtigt werden.
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Das virtuelle Dentalmodell 110v und das virtuelle Dentalsockelmodell 210v werden mittels 3D Druck gedruckt. Ferner können auch das Inlay 20, die Sockelplatte 10 und die Konterplatte 30 mittels 3D Druck gedruckt werden.
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Wie in 9 dargestellt, wird ein Oberkiefer-Sockelplattensystem 100a und ein Unterkiefer-Sockelplattensystem 100b in einem Artikulator 300 eingesetzt und gegeneinander ausgerichtet. Das Oberkiefer-Sockelplattensystem 100a umfasst ein Dentalsockelmodell 210a eines oberen Dentalbereichs, das Inlay 20a (nicht dargestellt) und eine Konterplatte 30a. Das Unterkiefer-Sockelplattensystem 100b umfasst ein Dentalsockelmodell 210b eines unteren Dentalbereichs, das Inlay 20b (nicht dargestellt) und eine Konterplatte 30b. Die Dentalsockelmodelle 210a, 210b sind mit den Konterplatten 30a, 30b über die Inlays 20a, 20b befestigt und über die Positionierelemente 38 und Positionierausnehmungen 18 zueinander ausgerichtet.
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In einem Aspekt (nicht dargestellt) könnte anstelle des Dentalsockelmodells 210a des oberen Dentalbereichs ein Dentalmodell 110a des oberen Dentalbereichs und eine Sockelplatte 10a verwendet werden. Analog hierzu könnte anstelle des Dentalsockelmodells 210b des unteren Dentalbereichs ein Dentalmodell 110b des unteren Dentalbereichs und eine Sockelplatte 10b verwendet werden.
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Das Oberkiefer-Sockelplattensystem 100a und das Unterkiefer-Sockelplattensystem 100b sind jeweils über ein Befestigungsmittel 305 an den Artikulator befestigt. Das Befestigungsmittel 305 ist eines von einem modellierbaren Kunststoff oder Gips.
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10 stellt ein Flussdiagramm eines Verfahrens zur Herstellung des Sockelplattensystems 100 dar. In Schritt S1 wird der Dentalbereich des Patienten 3D gescannt. Auf Basis dieser Daten entsteht ein virtuelles Dentalmodell 1 10v. In Schritt S2 wird das virtuelle Dentalmodell 110v durch ein CAD-System (von engl. CAD - computer aided design) aufbereitet. Mithilfe der 3D-Modellierung wird das virtuelle Dentalmodell 110v geometrisch in einer dreidimensionalen Form aufgebaut und gespeichert. Durch die dreidimensionale Form lässt sich das virtuelle Dentalmodell 110v einerseits realitätsnah darstellen wodurch sich andererseits durch die Dreidimensionalität bestimmte darstellungsbezogene, wie beispielsweise Schnitt- und Ansichtsdarstellungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln, unterlagenbezogene, wie beispielsweise Daten für die Patientenakte, Kieferpläne und - maße, und technisch-visuelle Darstellungen, wie Kollisionsbetrachtung, Explosionsdarstellungen und Zusammenbauuntersuchungen vorab und virtuell darstellen bzw. untersuchen.
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Durch das Aufbereiten kann das virtuelle Dentalmodell 110v technisch aber auch orthopädisch, falls gewünscht, für den nächsten Schritt angepasst werden. In Schritt S4 wird das dem virtuellen Dentalmodell 110v entsprechende Dentalmodell 110 und die Sockelplatte 10 bzw. das dem virtuellen Dentalmodell 110v entsprechende Dentalsockelmodell 210 3D gedruckt. Ferner werden in Schritt S4 auch das Inlay 20 und die Konterplatte 30 3D gedruckt.
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Der 3D-Druck, auch bekannt unter den Bezeichnungen additive Fertigung, generative Fertigung oder Rapid-Technologie, ist eine umfassende Bezeichnung für alle Fertigungsverfahren, bei denen Material Schicht für Schicht aufgetragen und so dreidimensionale Gegenstände bzw. Werkstücke erzeugt werden. Dabei erfolgt der schichtweise Aufbau computergesteuert aus einem oder mehreren flüssigen oder festen Werkstoffen nach vorgegebenen Maßen und Formen eines virtuellen Modells. Beim Aufbau finden physikalische oder chemische Härtungs- oder Schmelzprozesse statt. Typische Werkstoffe für das 3D-Drucken sind Kunststoffe, Kunstharze, Keramiken, speziell aufbereitete Metalle und auch Carbon- und Graphitmaterialien.
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In einem Aspekt werden das Dentalmodell 110 und die Sockelplatte 10 bzw. das Dentalsockelmodell 210, sowie das Inlay 20 und die Konterplatte 30 mittels FDM-Verfahren (von engl. FDM - Fused Deposition Modeling; deutsch: Schmelzschichtung) 3D gedruckt. Beim FDM-Verfahren wird das Werkstück schichtweise aus einem schmelzfähigen Kunststoff (oder auch - in neueren Technologien - aus geschmolzenem Metall) aufgebaut.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Sockelplattensystem
- 10
- Sockelplatte
- 10v
- virtuelle Sockelplatte
- 11
- erste Ausnehmung
- 12
- innere Seitenfläche
- 13
- zweite Ausnehmung
- 15
- Sockeloberfläche
- 16
- Sockelunterfläche
- 17
- Kante
- 18
- Positionierausnehmung
- 20
- Inlay
- 21
- äußere Seitenfläche
- 25
- Befestigungselement
- 26
- Vorsprung
- 27
- Vorsprungfläche
- 29
- Befestigungsmittel
- 30
- Konterplatte
- 31
- erster Bund
- 32
- zweiter Bund
- 33
- Materialausnehmung
- 35
- Konterplattenoberfläche
- 36
- Konterplattenunterfläche
- 38
- Positionierelemente
- 110
- Dentalmodell
- 110v
- virtuelle Dentalmodell
- 210
- Dentalsockelmodell
- 210v
- virtuelles Dentalsockelmodell
- 211
- erste Ausnehmung
- 250
- Dentalbereich
- 300
- Artikulator
- 305
- Befestigungsmittel
- 400
- Verfahren
- S1
- Schritt eins
- S2
- Schritt zwei
- S3
- Schritt drei
- S4
- Schritt vier
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2008040400 A1 [0003]
- WO 2021030575 A1 [0004]