DE102021119165A1

DE102021119165A1 - Fahrzeug

Info

Publication number: DE102021119165A1
Application number: DE102021119165.3A
Authority: DE
Inventors: Daniel Fischer
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2021-07-23
Filing date: 2021-07-23
Publication date: 2023-01-26

Abstract

Ein Fahrzeug, insbesondere ein Kraftfahrzeug, mit einer eine Fahrzeug-Außenhaut (11) bildenden Fahrzeugkarosserie (10) und mit zumindest einer in oder an der Fahrzeugkarosserie (10) vorgesehenen Leuchte (12, 14) einer Fahrzeugaußenbeleuchtung, wobei die Leuchte (12, 14) eine Lichtaustrittsfläche (13, 15) aufweist, zeichnet sich dadurch aus, dass die Lichtaustrittsfläche (13, 15) von einer Lichtaustrittswandung (16, 18) der Leuchte (12, 14) oder der Fahrzeug-Außenhaut (11) gebildet ist und die mit zumindest einer elektrochromen Schicht (17, 19) mit lichtundurchlässigen Schwebeteilchen versehen ist, die zumindest bereichsweise mittels von einer elektrischen Spannungsquelle (21) gelieferter elektrischer Energie zwischen einem lichtundurchlässigen Zustand und einem transparenten oder transluzenten Zustand elektrisch umschaltbar ist.

Description

TECHNISCHES GEBIET
Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug, insbesondere ein Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Im Automobildesign spielt die äußere Gestaltung der Karosserie, insbesondere die Gestaltung der Fahrzeugaußenhaut, eine besondere Rolle. Im Vordergrund steht dabei der künstlerisch-ästhetische Aspekt der Formgebung, der jedoch durch technische Anforderungen, wie zum Beispiel Stoßfänger, Lufteinlässe und Luftauslässe oder die vorgeschriebene Fahrzeugbeleuchtung, Kompromisse eingehen muss. Besonders die Fahrzeugscheinwerfer müssen eine transparente Lichtaustrittsfläche aufweisen, die allerdings zwangsläufig auch einen Blick in den inneren Aufbau des Scheinwerfers freigibt, was unter gestalterischen Gesichtspunkten nicht immer gewünscht ist. Daher wird von Fahrzeugdesignern häufig eine Scheinwerfergestaltung angestrebt, die als „hidden until lit“ bezeichnet wird und die nur dann eine transparente Lichtaustrittsfläche aufweist, wenn die Fahrzeugbeleuchtung eingeschaltet ist. Eine bekannte Technik, um dies zu realisieren, ist die zumindest teilweise Einfärbung der Scheinwerfer-Lichtaustrittsscheibe, was jedoch eine höhere Leuchtenergie und damit einen höheren Stromverbrauch der Leuchte zur Folge hat. Dies ist bei Elektrofahrzeugen allerdings kontraproduktiv, da dadurch die Reichweite des Fahrzeugs reduziert wird.
STAND DER TECHNIK
Aus der nicht vorveröffentlichten DE 10 2020 133 843 ist es bekannt, ein Fahrzeug im Frontbereich und/oder im Heckbereich mit einer Anzeige-Leuchteinheit zu versehen, die neben einem Beleuchtungsbereich auch ein Anzeigedisplay zur Anzeige von Informationen aufweist und die von einer beleuchtbaren E-Paper-Displayfolie gebildet ist, die im Beleuchtungsbereich transparent ist. Vor dieser beleuchtbaren E-Paper-Displayfolie ist eine Deckschicht vorgesehen, die ebenfalls aus einer E-Paper-Folie besteht und die zumindest bereichsweise zwischen einem transparenten Zustand und einem lichtundurchlässigen Zustand umschaltbar ist, wobei ein „hidden till lit“-Effekt erwähnt ist.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Fahrzeug mit einer verbesserten Maskierung oder Maskierbarkeit von an oder in der Fahrzeugaußenhaut vorgesehenen Beleuchtungseinrichtungen anzugeben.
Diese Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Ein Fahrzeug, insbesondere ein Kraftfahrzeug, das versehen ist mit einer eine Fahrzeug-Außenhaut bildenden Fahrzeugkarosserie und mit zumindest einer in oder an der Fahrzeugkarosserie vorgesehenen Leuchte einer Fahrzeugaußenbeleuchtung, wobei die Leuchte eine transparente oder transluzente Lichtaustrittsfläche aufweist, zeichnet sich dadurch aus, dass die transparente oder transluzente Lichtaustrittsfläche von einer Lichtaustrittswandung der Leuchte oder der Fahrzeugaußenhaut gebildet ist, die mit zumindest einer elektrochromen Schicht mit lichtundurchlässigen Schwebeteilchen versehen ist und die zumindest bereichsweise mittels von einer elektrischen Spannungsquelle gelieferter elektrischer Energie zwischen einem lichtundurchlässigen Zustand und einem transparenten oder transluzenten Zustand elektrisch umschaltbar ist.
VORTEILE
Die erfindungsgemäß verwendete mit lichtundurchlässigen Schwebeteilchen versehene elektrochrome Schicht wird auch als „Suspended Particle Device“-Schicht („SPD-Schicht“) bezeichnet. Diese SPD-Schicht ist zwischen zwei Schichten aus Polyethylenterephthalat („PET-Schichten“) eingebettet und bildet mit diesen PET-Schichten einen Zwischenschichtaufbau, der zwischen zwei Glasscheiben oder Kunststoffglasscheiben einlaminiert ist und mit den Glas- oder Kunststoffglasscheiben ein so genanntes intelligentes Glas (smart glass) bildet. Dieses intelligente Glas ist zwischen einem lichtundurchlässigen Zustand und einem transparenten Zustand umschaltbar. Eine SPD-Schicht ändert ihre Transparenz wenn Strom angelegt wird. Im ausgeschalteten Zustand nehmen die Moleküle der in der SPD-Schicht enthaltenen Schwebeteilchen willkürliche Lagen und Ausrichtungen ein und erzeugen undurchsichtiges Glas. Im eingeschalteten Zustand richten sich die Moleküle aus und machen das Glas transparent.
Zudem kann eine weitere Schicht, beispielsweise aus einem PDLC-Material (Polymer Dispersed Liquid Crystal) vorgesehen sein, wodurch auch ein intransparenter, aber transluzenter Zustand erzielbar ist. PDLC steht für Polymer Dispersed Liquid Crystal.
Weitere bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale des erfindungsgemäßen Fahrzeugs sind Gegenstand der Unteransprüche 2 bis 4.
Vorzugsweise ist die elektrische Spannungsquelle für die elektrochrome Schicht mit einer elektrischen Spannungsquelle für die Leuchte identisch oder gekoppelt, so dass die elektrochrome Schicht beim oder kurz vor dem Einschalten der Leuchte in ihren transparenten oder transluzenten Zustand geschaltet wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die elektrochrome Schicht im lichtundurchlässigen Zustand schwarz.
Alternativ nimmt die elektrochrome Schicht im lichtundurchlässigen Zustand die Farbe der Fahrzeugaußenhaut oder eine andere Farbe (zum Beispiel dunkelblau) an.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung mit zusätzlichen Ausgestaltungsdetails und weiteren Vorteilen sind nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher beschrieben und erläutert.
Figurenliste
Es zeigt:

1 ein erfindungsgemäß ausgestaltetes Fahrzeug.

DARSTELLUNG VON BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
1 zeigt die Frontansicht eines erfindungsgemäß ausgestalteten Fahrzeugs 1 mit einer Fahrzeugkarosserie 10, die eine Fahrzeugaußenhaut 11 bildet. Das Fahrzeug 1 ist an seiner Vorderseite mit zwei in die Fahrzeugkarosserie 10 integrierten Leuchten 12, 14 ausgestattet, die jeweils eine Leuchteinheit bilden, welche zumindest einen Scheinwerfer umfasst. Jeder der Leuchten 12, 14 weist eine Lichtaustrittsfläche 13, 15 auf, die von einer Lichtaustrittswandung 16, 18 der Leuchte 12, 14 oder der Fahrzeugaußenhaut 11 gebildet ist.
Jede Lichtaustrittswandung 16, 18 ist als intelligente Glasscheibe oder Kunstglasscheibe (smart glass) ausgebildet und dazu mit einer elektrochromen Schicht (SPD-Schicht) 17, 19 versehen. Die jeweilige elektrochrome Schicht 17, 19 weist lichtundurchlässige Schwebeteilchen auf, deren Moleküle in einem ersten, unorientierten Zustand willkürliche Ausrichtungen und Positionen einnehmen und dadurch die elektrochrome Schicht 19 lichtundurchlässig machen, wie dies in 1 auf der in Fahrtrichtung F rechten Fahrzeugseite R gezeigt ist.
Die jeweilige elektrochrome Schicht 17, 19 ist mit einem Steuergerät 20 elektrisch verbunden, das von einer elektrischen Spannungsquelle 21 elektrische Energie bezieht. Wird von dem Steuergerät 20 elektrische Energie an die jeweilige elektrochrome Schicht 17, 19 geleitet, so richten sich die Moleküle der Schwebeteilchen der jeweiligen elektrochromen Schicht 17, 19 aus und die elektrochrome Schicht 19 wird transparent, wie dies in 1 auf der in Fahrtrichtung F linken Fahrzeugseite L dargestellt ist.
Die Erfindung ist nicht auf das obige Ausführungsbeispiel beschränkt, das lediglich der allgemeinen Erläuterung des Kerngedankens der Erfindung dient. Im Rahmen des Schutzumfangs kann die erfindungsgemäße Vorrichtung vielmehr auch andere als die oben beschriebenen Ausgestaltungsformen annehmen. Die Vorrichtung kann hierbei insbesondere Merkmale aufweisen, die eine Kombination aus den jeweiligen Einzelmerkmalen der Ansprüche darstellen.
Bezugszeichen in den Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen dienen lediglich dem besseren Verständnis der Erfindung und sollen den Schutzumfang nicht einschränken.
Bezugszeichenliste

1: Fahrzeug
10: Fahrzeugkarosserie
11: Fahrzeugaußenhaut
12: Leuchte
13: Lichtaustrittsfläche
14: Leuchte
15: Lichtaustrittsfläche
16: Lichtaustrittswandung
17: elektrochrome Schicht
18: Lichtaustrittswandung
19: elektrochrome Schicht
20: Steuergerät
21: elektrische Spannungsquelle
F: Fahrtrichtung
L: linke Fahrzeugseite
R: rechte Fahrzeugseite

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 102020133843 [0003]

Claims

Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug, mit einer eine Fahrzeug-Außenhaut (11) bildenden Fahrzeugkarosserie (10) und mit zumindest einer in oder an der Fahrzeugkarosserie (10) vorgesehenen Leuchte (12, 14) einer Fahrzeugaußenbeleuchtung, wobei die Leuchte (12, 14) eine Lichtaustrittsfläche (13, 15) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtaustrittsfläche (13, 15) von einer Lichtaustrittswandung (16, 18) der Leuchte (12, 14) oder der Fahrzeug-Außenhaut (11) gebildet ist, die mit zumindest einer elektrochromen Schicht (17, 19) mit lichtundurchlässigen Schwebeteilchen versehen ist und die zumindest bereichsweise mittels von einer elektrischen Spannungsquelle (21) gelieferter elektrischer Energie zwischen einem lichtundurchlässigen Zustand und einem transparenten oder transluzenten Zustand elektrisch umschaltbar ist.
Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Spannungsquelle (21) für die elektrochrome Schicht (17, 19) mit einer elektrischen Spannungsquelle für die Leuchte (12, 14) identisch ist oder gekoppelt ist, so dass die elektrochrome Schicht (17, 19) beim oder kurz vor dem Einschalten der Leuchte (12, 14) in ihren transparenten oder transluzenten Zustand geschaltet wird.
Fahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrochrome Schicht (17, 19) im lichtundurchlässigen Zustand schwarz ist.
Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrochrome Schicht (17, 19) im lichtundurchlässigen Zustand die Farbe der Fahrzeugaußenhaut oder eine andere Farbe annimmt.