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Die Erfindung betrifft eine Beleuchtungsvorrichtung für ein Fahrzeug, umfassend zumindest einen Reflektor zur Reflexion von Umgebungslicht und zumindest eine lichtdurchlässige Abdeckung.
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Die Erfindung betrifft weiterhin eine Verwendung einer solchen Beleuchtungsvorrichtung.
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Aus dem Stand der Technik sind allgemein Beleuchtungsvorrichtungen für Fahrzeuge bekannt, welche zumindest einen Reflektor zur Reflexion von Umgebungslicht und eine lichtdurchlässige Abdeckung des Reflektors umfassen.
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Verschiedene technische Vorschriften sehen vor, dass im Frontbereich eines Fahrzeugs ein gelb oder orange gefärbtes Reflexionselement, ein so genannter Sidemarker, angeordnet ist, welcher bei einer Beleuchtung gelbfarbiges oder orangefarbiges Licht zurücksendet. Diese Reflexionselemente umfassen Reflektoren oder Rückstrahler, welche aus gelb oder orange gefärbtem Kunststoff oder Glas gefertigt und in einem Scheinwerfer oder in der Karosserie des Fahrzeugs integriert sind. Alternativ sind die Reflektoren aus transparentem Kunststoff oder Glas gebildet und hinter einer gelb oder orange gefärbten als Optikscheibe ausgebildeten Abdeckung aus Kunststoff oder Glas positioniert.
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Insbesondere bei Fahrzeugen, welche für den US-amerikanischen Raum vorgesehen sind, sind weiterhin Seitenmarkierungsleuchten vorgesehen, welche aktiv beleuchtbar sind und gelbfarbiges oder orangefarbiges Licht aussenden. Dabei sind der Sidemarker und die Seitenmarkierungsleuchte als gemeinsames Bauteil ausgebildet. Alternativ sind der Sidemarker und die Seitenmarkierungsleuchte als separate Bauteile ausgebildet und an unterschiedlichen Positionen am Fahrzeug angeordnet.
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Aus der
DE 10 2010 013 784 A1 ist ein einen Rahmen umfassendes Außenhaut-Element zur Kraftfahrzeug-Karosserieverkleidung bekannt, wobei innerhalb des Rahmens eine Gerüststruktur angeordnet ist. Weiterhin stellt der Rahmen eine aufspannende Berandung für eine Kunststoff aufweisende Membran bereit, die sich über eine Seite der Gerüststruktur erstreckt. Die Gerüststruktur ist durch die die Außenhaut bildende Membran erkennbar, wobei innerhalb des Gerüstes Beleuchtungsmittel zur Hinterleuchtung der Membran angeordnet sind. Die kunststoffhaltige Membran ist ein Folienelement, welches zumindest teilweise transparent ausgebildet ist. Die kunststoffhaltige Membran ist dabei derart ausgebildet, dass eine Transparenz der Membran von einer Intensität eines auf diese treffenden Lichts abhängig ist. Hierzu ist die Membran aus einem photochromen Kunststoff gebildet oder auf den Kunststoff ist ein photochromes Material aufgebracht. Zu einer Farb- und Transparenzänderung sind alternativ elektrochrome Kunststoffmaterialien vorgesehen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Beleuchtungsvorrichtung für ein Fahrzeug und eine Verwendung einer solchen Beleuchtungsvorrichtung anzugeben.
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Hinsichtlich der Beleuchtungsvorrichtung wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale und hinsichtlich der Verwendung durch die im Anspruch 9 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die Beleuchtungsvorrichtung für ein Fahrzeug umfasst zumindest einen Reflektor zur Reflexion von Umgebungslicht und zumindest eine lichtdurchlässige Abdeckung. Erfindungsgemäß ist zwischen dem Reflektor und der Abdeckung ein in seiner Transparenz veränderliches optisches Bauteil angeordnet.
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Diese erfindungsgemäße Anordnung des in seiner Transparenz veränderlichen optischen Bauteils zwischen dem Reflektor und der Abdeckung ermöglicht in besonders vorteilhafter Weise die Realisierung der Beleuchtungsvorrichtung, welche nur dann optisch in den Vordergrund tritt, wenn deren Funktion erwünscht und/oder erforderlich ist. In einem deaktiven Zustand, d. h. wenn die Funktion der Beleuchtungsvorrichtung nicht erwünscht und/oder erforderlich ist, ist die Beleuchtungsvorrichtung nicht oder nur in geringem Maße wahrnehmbar, so dass Irritationen eines Betrachters, insbesondere der Eindruck, dass die Beleuchtungsvorrichtung im deaktiven Zustand als aktiv wahrgenommen wird, zumindest weitestgehend vermieden werden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 schematisch eine perspektivische Ansicht eines Ausschnitts eines Fahrzeugs, umfassend eine als Seitenmarkierungsleuchte ausgebildete erfindungsgemäße Beleuchtungsvorrichtung,
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2 schematisch eine Schnittdarstellung eines ersten Ausführungsbeispiels der Beleuchtungsvorrichtung gemäß 1 im montierten Zustand,
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3 schematisch eine Schnittdarstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels der Beleuchtungsvorrichtung gemäß 1 im montierten Zustand, und
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4 schematisch eine Schnittdarstellung eines dritten Ausführungsbeispiels der Beleuchtungsvorrichtung gemäß 1 im montierten Zustand.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist ein Fahrzeug 1 dargestellt, welches eine als Seitenmarkierungsleuchte ausgebildete erfindungsgemäße Beleuchtungsvorrichtung 2 umfasst.
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Die Beleuchtungsvorrichtung 2 ist dabei derart ausgebildet, dass diese eine Seitenmarkierungslichtfunktion erzeugt. Zu diesem Zweck ist die Beleuchtungsvorrichtung 2 ist einem seitlichen Abschnitt einer vorderen Stoßfängerverkleidung 1.1 des Fahrzeugs 1 angeordnet.
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2 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der Beleuchtungsvorrichtung 2 in einer Schnittdarstellung im an der Stoßfängerverkleidung 1.1 montierten Zustand.
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Die Beleuchtungsvorrichtung 2 umfasst einen Reflektor 2.1 zur Reflexion von Umgebungslicht UL und eine lichtdurchlässige Abdeckung 2.2, welche zum Schutz des Reflektors 2.1 und zur Befestigung der Beleuchtungsvorrichtung 2 an der Stoßfängerverkleidung 1.1 vorgesehen ist. Die Abdeckung 2.2 ist eine so genannte Optikscheibe und ist als flächiges Glaselement oder Kunststoffelement ausgebildet. Der Reflektor 2.1 ist beispielsweise gelb oder orange gefärbt.
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Zwischen dem Reflektor 2.1 und der Abdeckung 2.2 ist ein in seiner Transparenz veränderliches optisches Bauteil 2.3 angeordnet. Dieses optische Bauteil 2.3 ist aus Glas oder Kunststoff gebildet und umfasst photochrome Strukturen. Diese photochromen Strukturen umfassen beispielsweise Silber-Ionen, welche unter der Einwirkung von ultravioletter Strahlung reduziert werden. Aus dieser Reduktion resultiert eine Abdunklung, d. h. eine Verringerung der Transparenz des optischen Bauteils 2.3. Bei Verringerung der ultravioletten Strahlung erhöht sich die Transparenz des optischen Bauteils 2.3. Somit ist es möglich, dass der Reflektor 2.1 erst bei Dunkelheit und damit verbundener geringer ultravioletter Strahlung, bei welcher die Funktion der Beleuchtungsvorrichtung 2 erwünscht und erforderlich ist, durch die Abdeckung 2.2 und das optische Bauteil 2.3 sichtbar ist.
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In einer alternativen oder zusätzlichen Ausführung umfasst das optische Bauteil 2.3 elektrochrome Strukturen, welche derart angesteuert werden, dass bei ausreichenden Lichtverhältnissen, insbesondere bei Tageslicht, die Transparenz des optischen Bauteils 2.3 minimiert und bei Dunkelheit maximiert wird. Beispielsweise erfolgt die elektrische Ansteuerung derart, dass die elektrochrome Struktur während eines Fahrbetriebs des Fahrzeugs 1 mit elektrischer Energie versorgt wird und eine geringe Transparenz aufweist und außerhalb des Fahrbetriebs die elektrische Versorgung unterbrochen und somit die Transparenz erhöht wird. Dadurch ist auch sichergestellt, dass die Funktion der Beleuchtungsvorrichtung 2 auch im spannungslosen Betrieb sichergestellt ist.
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In einer weiteren alternativen oder zusätzlichen Ausführung umfasst das optische Bauteil 2.3 eine strukturierte Folie. Diese Folie ist derart ausgebildet, dass diese nur aus vorgegebenen Blickwinkeln transparent erscheint. Insbesondere weist die Folie eine V-förmige mikrometrische Strukturierung auf, welche die Sicht auf den Reflektor 2.1 von einer seitlichen Betrachtungsposition sperren. Aufgrund der Positionierung des optischen Bauteils 2.3 mit der strukturierten Folie vor dem Reflektor 2.1 wird erreicht, dass der Reflektor 2.1 und somit dessen gelbe oder orange Farbe nur aus einem begrenzten Winkelbereich sichtbar ist. Dieser beschränkte Winkelbereich beeinflusst die Wirkungsweise der Beleuchtungsvorrichtung 2 nicht, da diese lediglich einen begrenzten Sicht-Winkelbereich aufweisen muss.
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In einer nicht dargestellten Ausführung ist die Beleuchtungsvorrichtung 2 in einen Scheinwerfer des Fahrzeugs 1 integriert. Hierbei bildet vorzugsweise eine Scheinwerferabdeckung die Abdeckung 2.2.
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In einer weiteren nicht dargestellten Ausführung ist das optische Bauteil 2.3 gleichzeitig die Abdeckung 2.2.
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In 3 ist ein zweites Ausführungsbeispiel der Beleuchtungsvorrichtung 2 in einer Schnittdarstellung im an der Stoßfängerverkleidung 1.1 montierten Zustand dargestellt.
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Im Unterschied zu dem in 2 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel bildet das optische Bauteil 2.3 gleichzeitig die Abdeckung 2.2.
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Weiterhin ist abweichend zu dem in 2 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel ein Leuchtmittel 2.4 vorgesehen, welches zwischen dem Reflektor 2.1 und dem optischen Bauteil 2.3 bzw. der Abdeckung 2.2 angeordnet ist.
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Bei dem Leuchtmittel 2.4 handelt es sich um eine so genannte organische Leuchtdiode, kurz: OLED, welche unmittelbar auf die Rückseite des optischen Bauteils 2.3 aufgebracht ist. Hierbei weist das optische Bauteil 2.3 die photochromen und/oder elektrochromen Strukturen und/oder die strukturierte Folie auf.
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Alternativ ist das Leuchtmittel 2.4 in das optische Bauteil 2.3 integriert, d. h. insbesondere verkapselt.
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In einer weiteren nicht dargestellten Ausgestaltung ist das vorzugsweise als organische Leuchtdiode ausgebildete Leuchtmittel 2.4 auf einem transparenten Träger angeordnet, welcher ebenfalls die Anordnung des Leuchtmittels 2.4 zwischen dem Reflektor 2.1 und der Abdeckung 2.2 oder zwischen dem Reflektor 2.1 und dem optischen Bauteil 2.3 ermöglicht.
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In einer weiteren nicht dargestellten Alternative ist das vorzugsweise als organische Leuchtdiode ausgebildete Leuchtmittel 2.4 auf einem opaken Trägerelement angeordnet. Bei dieser Ausgestaltung ist das Leuchtmittel 2.4 mit dem Trägerelement in Reflexionsrichtung des Umgebungslichts UL vor dem Reflektor 2.1, d. h. in Eintrittsrichtung des Umgebungslichts UL hinter Reflektor 2.1, angeordnet.
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Die Ausbildung des Leuchtmittels 2.4 als organische Leuchtdiode ermöglicht aufgrund der besonders flachen Ausführung eine besonders geringe Bautiefe der Beleuchtungsvorrichtung 2.
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Weiterhin ist bei einer Anordnung des als organische Leuchtdiode ausgebildeten Leuchtmittels 2.4 unmittelbar auf dem optischen Bauteil 2.3 oder bei der Integration in diesem ein separates Trägerelement nicht erforderlich, so dass eine weitere Verringerung der Bautiefe der Beleuchtungsvorrichtung 2 möglich ist. Weiterhin sind bei dieser Anordnung lichttechnische Verluste durch Fresnelsche Reflexionen verringert. Daraus resultiert wiederum die Möglichkeit einer Verringerung der Fläche des Reflektors 2.1.
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Die Anordnung des als organische Leuchtdiode ausgebildeten Leuchtmittels 2.4 ist mit allen Ausführungen des optischen Bauteils 2.3, d. h. mit den photochromen Strukturen, elektrochromen Strukturen und der strukturierten Folie kombinierbar. Bei der Ausführung, bei welcher das optische Bauteil 2.3 die strukturierte Folie umfasst, ist das als organische Leuchtdiode ausgebildete Leuchtmittel 2.4 vorzugsweise in Eintrittsrichtung des Umgebungslichts UL vor dem optischen Bauteil 2.3 mit der Folie angeordnet, um eine Sicht auf die mittels des Leuchtmittels 2.4 erzeugte Lichtverteilung nicht zu beeinträchtigen.
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4 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel der Beleuchtungsvorrichtung 2 in einer Schnittdarstellung im an der Stoßfängerverkleidung 1.1 montierten Zustand.
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Im Unterschied zu dem in 3 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel ist eine gesonderte Abdeckung 2.2 vorgesehen. Das heißt, das mit der Lichtquelle 2.4 versehene optische Bauteil 2.3 bildet nicht gleichzeitig die Abdeckung 2.2.
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Allen beschriebenen Ausführungsbeispielen ist gemein, dass diese zu einem verbesserten Erscheinungsbild der als Seitenmarkierungsleuchte ausgebildeten Beleuchtungsvorrichtung 2 am Fahrzeug 1 führen. Dies resultiert daraus, dass eine Sichtbarkeit der Beleuchtungsvorrichtung 2 in Abhängigkeit der Ausgestaltung des optischen Bauteils 2.3 bei hellen Umgebungsbedingungen, Sonnenlicht, im Fahrbetrieb des Fahrzeugs 1 und/oder in einem bestimmten Blickwinkelbereich unterdrückt wird. Weiterhin ermöglicht die Beleuchtungsvorrichtung 2 in allen Ausführungsbeispielen die Erzeugung einer Seitenmarkierungslichtfunktion mit einer besonders homogenen Lichtverteilung und Ausleuchtung.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 1.1
- Stoßfängerverkleidung
- 2
- Beleuchtungsvorrichtung
- 2.1
- Reflektor
- 2.2
- Abdeckung
- 2.3
- optisches Bauteil
- 2.4
- Leuchtmittel
- UL
- Umgebungslicht
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010013784 A1 [0006]