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Die Erfindung betrifft ein Lager mit Buchsen gemäß Anspruch 1.
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Freiwege, radiale Steifigkeiten und Torsionssteifigkeiten bei gleichzeitig hoher Lebensdauer sind in manchen Konstellationen schwierig miteinander vereinbar. Dieser Konflikt ist insbesondere im Hinblick auf eine hohe bzw. gut einstellbare Torsionssteifigkeit zur Lagerung eines Bauteils oder einer Baugruppe, beispielsweise einer Getriebequerbrücke, eines Batteriekastens oder eines Motors, bislang nur unzureichend gelöst. Bisherige Lager weisen hierfür einen großen Raumbedarf und/oder große Elastomerkörper auf. Um eine hohe Torsionssteifigkeit bei einem Lager zu erreichen, sind bislang große Buchsen- durchmesser, dünne Elastomerspuren und eine lange Lagerlänge oder lange Buchsenlänge die Mittel der Wahl.
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JP 4 333 316 B2 offenbart zum Beispiel ein Anti-Vibrations-Stützlager, das Vibrationen bzw. Schwingungen zwischen einem vibrierenden Körper, wie z.B. einem Aggregat, und einem Träger, wie z.B. einem Fahrzeugkarosserie-Seitenteil, unterdrückt und dämpft.
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DE 10 2018 130 316 A1 betrifft eine Pendelstütze, zur schwingfähigen Abstützung eines Antriebsaggregats an einem Fahrwerk oder einer Karosserie eines Kraftfahrzeugs, mit einem Verbindungskörper, der über ein erstes Lager am Antriebsaggregat, sowie über ein zweites Lager karosserie- oder fahrwerkseitig angebunden ist.
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Derartige Lösungsansätze sind jedoch nicht realisierbar bei begrenzten Bauräumen und Geometrierestriktionen.
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Aufgabe der Erfindung ist daher das Schaffen eines Lagers, welches die Vereinbarkeit von Freiwegen, radialen Steifigkeiten und Torsionssteifigkeiten bei gleichzeitig hoher Lebensdauer verbessert.
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Hauptmerkmale der Erfindung sind in Anspruch 1 angegeben. Ausgestaltungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 9.
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Erfindungsgemäß wird daher ein Lager vorgeschlagen, umfassend einen Lagerblock, zumindest zwei in dem Lagerblock aufgenommene Lagerbuchsen mit jeweils einem Lagerkern, welche jeweils von einer Zentrallängsachse durchsetzt und achsparallel zueinander angeordnet sind, und ein Kopplungsmittel zur Kopplung der Lagerbuchsen vermittels der Lagerkerne, wobei das Kopplungsmittel Eingriffsmittel aufweist, mit welchen es fest oder schwimmend mit den Lagerkernen der Lagerbuchsen verbunden ist, wobei die Eingriffsmittel einstückig mit dem Kopplungsmittel ausgebildet sind.
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Die erfindungsgemäße Konstruktion löst den oben genannten Zielkonflikt insbesondere im Hinblick auf eine hohe bzw. gut einstellbare Torsionssteifigkeit zur Lagerung eines Bauteils oder einer Baugruppe, beispielsweise einer Getriebequerbrücke, eines Batteriekastens oder eines Motors.
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Die mehreren Buchsen sind in gleicher Orientierung verbaut. Der Lagerblock kann steif oder zumindest torsionssteif ausgebildet sein. Dort sind die Buchsen festgelegt. Erfindungsgemäß haben die Buchsen einen Lagerkern, wodurch die Buchsen über das Kopplungsmittel miteinander verbunden sind. Auch über den Lagerblock sind die Buchsen miteinander verbunden, wobei der Lagerblock einstückig sein kann. Das Kopplungsmittel kann eine steife Verbindungsstruktur oder eine zumindest in den Verbindungsbereichen zwischen den Buchsen steife Struktur sein. Die Bewegungen aller Buchsen sind somit über das Kopplungsmittel zwangsgekoppelt. Anders ausgedrückt verteilt sich die über das Kopplungsmitteln eintragbare Last gleichmäßig auf die Buchsen. Dadurch, dass jede Buchse eine separate Zentrallängsachse aufweist, ergibt sich daraus eine resultierende Längsmittelachse, um welche das Kopplungsmittel bei Torsionsbelastung verdreht wird, und dazwischen entstehende Hebelarme im physikalischen Sinne. Bei identischen Lagerbuchsen befindet sich die resultierende Längsmittelachse beispielsweise in der geometrischen Mitte aller Zentrallängsachsen der Lagerbuchsen. Diese Hebelarme und der Abstand der separaten Zentrallängsachsen versteifen das Lager erheblich und führen zu einer hohen Torsionssteifigkeit.
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Zudem ist gefunden worden, dass dadurch auch die Buchsenlänge in deren Längsrichtung erheblich reduziert werden kann. Es wird daher möglichst wenig axialer Bauraum benötigt.
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Gemäß einer denkbaren Weiterbildung des erfindungsgemäßen Lagers kann bei zumindest einer Buchse, vorzugsweise bei allen Buchsen, die Längserstreckung kürzer als der Außendurchmesser sein. Die nötige Torsionssteifigkeit erzielt das Lager nämlich nicht aus einer bislang üblichen großen Buchsenlänge, sondern durch die Verwendung von zumindest zwei Buchsen. Das gleiche gilt für die translatorischen Steifigkeiten des Lagers, die sich aus der Summe der zumindest zwei Buchsen bildet. Dadurch können die einzelnen Buchsen kürzer bauen.
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Gemäß einer denkbaren Weiterbildung des erfindungsgemäßen Lagers können die Lagerbuchsen und/oder das Kopplungsmittel derart angeordnet sein, dass sich die resultierende Längsmittelachse nicht durch eine Lagerbuchse erstreckt. Dadurch kann eine höhere Torsionssteifigkeit verglichen mit einer Ausführung erzielt werden, bei welcher sich die resultierende Längsmittelachse durch eine Lagerbuchse erstreckt. Die von der resultierende Längsmittelachse durchragte Lagerbuchse kann nämlich kaum zur Torsionssteifigkeit beitragen, da deren Hebelarm zwischen eigener Zentrallängsachse und resultierende Längsmittelachse klein ist.
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Gemäß einer denkbaren Weiterbildung des erfindungsgemäßen Lagers kann das Kopplungselement eine Kopplungsbrücke sein. Die Kopplungsbrücke kann einstückig ausgebildet sein, die Stirnseiten der Lagerbuchsen zumindest teilweise überdecken und die Lagerkerne miteinander verbinden.
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Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Lagers können die Lagerbuchsen identisch ausgestaltet sein. Das führt zu einer gleichmäßigen Belastungsantwort des Lagers und zu einer gleichmäßigen Belastung der Buchsen. Zudem kann dadurch eine definierte Verortung der resultierenden Längsmittelachse erfolgen.
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Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Lagers können die Lagerbuchsen in Längsrichtung zueinander zentriert angeordnet sein. Alternativ können die Lagerbuchsen in Längsrichtung zueinander versetzt angeordnet sein. Die Zentrierung und Versetzung kann sich auf deren Längsmitte beziehen. Im ersten Fall, sofern beispielsweise alle Lagerbuchsen gleiche Längen aufweisen, sind diese nicht versetzt zueinander angeordnet. Eine solche Konstruktion verhindert ein Verkippen der resultierenden Längsmittelachse. Im zweiten Fall können die Buchsen bewusst versetzt zueinander angeordnet sein. Gerade bei einer Anordnung der Lagerbuchsen auf einem Dreieck kann durch die versetzte Anordnung ein Rollmode um eine Längsachse im Zusammenspiel mit weiteren Lagerpunkten, beispielsweise mit gegenüberliegenden Lagern bei Lagerung beispielsweise eines Motors, vereinfacht einstellbar sein.
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Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Lagers kann zumindest eine der Lagerbuchsen einen Elastomerkörper und/oder eine Außenhülse aufweisen, vorzugsweise alle Lagerbuchsen. Die Lagerbuchsen können als Vollgummibuchsen ausgebildet sein, die sich durch eine jeweils eigene bereits hohe Torsionssteifigkeit auszeichnen. Die Torsionssteifigkeit ist mit der Erfindung noch weiter steigerbar, da sich die Torsionssteifigkeit des Lagers maßgeblich aus dem Zusammenspiel der Radialsteifigkeiten der Buchsen sowie dem Hebelarm um die resultierende Längsmittelachse ergibt. Die Lagerbuchsen können als Hydrobuchsen oder als Buchsen mit Nieren bzw. Längsausnehmungen ausgebildet sein, um radiale Freiwege und Progressionen einstellen zu können. Derartige Buchsen weisen als solche keine besonders ausgeprägte Torsionssteifigkeit auf. Erst durch die Erfindung können auch diese Buchsen zu einer hohen Torsionssteifigkeit führen. Die Erfindung ermöglicht daher bei der Ausgestaltung der Buchsenelastomergeometrie große Konstruktionsspielräume und Flexibilität.
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Die Lagerkerne können aus Kunststoff oder einem Metall gefertigt sein. Gleiches gilt für die Außenhülsen. Denkbar ist, dass die Buchsen eine Außenhülse, welche den Lagerkern unter Ausbildung eines Radialabstandes umgibt, und ein Elastomerkörper aufweisen, der den Lagerkern und die Außenhülse miteinander verbindet. Im Zwischenraum zwischen Lagerkern und Außenhülse können dann noch Längsausnehmungen und/oder fluidgefüllte Arbeitskammern angeordnet sein, wobei letztere Elemente einer Hydrobuchse sind.
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Der Lagerkern kann Teil der Buchse sein oder aber auch Teil des Kopplungsmittels. Im ersten Fall ist denkbar, dass die Buchse als solche hergestellt wird, wie bekannt, und der Lagerkern mit dem Elastomerkörper vulkanisiert wird. Danach kann die Buchse im Lagerblock eingesetzt und/oder mit dem Kopplungsmittel verbunden werden. Dadurch können diverse bereits bekannte Buchsen Verwendung finden. Im zweiten Fall ist denkbar, dass der Elastomerkörper der Buchse direkt an das Kopplungsmittel oder in den Lagerbock vulkanisiert wird. Dadurch können vor Montage bereits Baugruppen gebildet werden, die eine Montage vereinfachen können. Zudem bietet sich dann, da ja das Kopplungsmittel ohnehin in das Vulkanisationswerkzeug eingelegt werden muss, dass es noch an anderen Stellen mit Elastomerkörpern versehen wird. Beispielsweise kann das Kopplungsmittel oder dessen Verbindungselement an der dem Lagerblock zugewandten Seite zumindest einen Elastomerkörper aufweisen. Dadurch ist ein gepufferter Längsanschlag ausgebildet, der ein ungepuffertes Anschlagen des Kopplungsmittels an den Lagerblock verhindert.
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Die Buchsen können in den Lagerblock eingepresst oder einvulkanisiert sein.
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Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Lagers kann der kürzeste Abstand unmittelbar benachbarter Lagerbuchsen in Radialrichtung zueinander maximal 100 mm betragen, vorzugsweise zwischen 30 mm und 5 mm liegen. Denkbar ist alternativ oder zusätzlich, dass der kürzeste Abstand unmittelbar benachbarter Lagerbuchsen in Radialrichtung zueinander kürzer als der kleinste Außendurchmesser der benachbarten Lagerbuchsen ist. Derartige Abstände haben sich als Optimum zwischen Bauraumbedarf und Torsionssteifigkeit erwiesen, wobei über den Abstand die Torsionssteifigkeit einstellbar ist. Der kürzeste Abstand kann sich auf den Außenumfang beziehen.
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Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Lagers kann der Abstand in Radialrichtung der Zentrallängsachsen unmittelbar benachbarter Lagerbuchsen zueinander im Bereich der 1,05-fachen Summe der Radien der beiden Lagerbuchsen bis zur 4-fachen Radiensumme, vorzugsweise im Bereich der 1,1-fachen Radiensumme bis 1,5-fachen Radiensumme liegen. Auch derartige Verhältnisse haben sich als Optimum zwischen Bauraumbedarf und Torsionssteifigkeit erwiesen, wobei über den Abstand die Torsionssteifigkeit einstellbar ist.
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Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Lagers kann das Kopplungsmittel einstückig mit den Lagerkernen ausgebildet oder mit diesen verbunden sein. Im ersten Fall kann der Lagerkern einstückiges Teil des Kopplungsmittels sein, wobei der Elastomerkörper anvulkanisiert sein kann. Im zweiten Fall können die Lagerbuchsen selbst einen Lagerkern aufweisen, welcher mit dem Kopplungsmittel verbunden ist. Letzteres steigert die Modularität und vereinfacht die Vulkanisationswerkzeugkomplexität.
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Jedem Lagerkern kann ein separates Eingriffsmittel zugeordnet sein. Die Eingriffsmittel können als Hohl- oder Vollzylinder ausgestaltet sein. Dann können die Eingriffsmittel mit den Lagerkernen verpresst oder verschraubt sein. In diesen Fällen ist das Kopplungsmittel nicht nur in Radialrichtung, sondern auch in Längsrichtung fest mit den Lagerbuchsen verbunden. Denkbar ist auch, dass das Kopplungsmittel über Schrauben als Eingriffsmittel unmittelbar mit den Lagerkernen verschraubt ist, wobei dann die Schrauben in die Lagerkerne eingreifen. Die schwimmende Lagerung ist vorteilhaft, um eine Beweglichkeit in Längsrichtung des Kopplungsmittels zu ermöglichen. Hierbei können die Lagerkerne oder Buchsendeckel einen Längsanschlag für die Eingriffsmittel ausbilden. Dies führt zu einer geringkomplexen Konstruktion und zu einer sicheren Wegbegrenzung.
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Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Lagers kann das Kopplungsmittel ein Lagermittel umfassen oder ein Lagermittel sein zur Lagerung eines Bauteils oder einer Baugruppe. An dem Lagermittel kann das Bauteil / die Baugruppe festgelegt werden, beispielsweise mittels Klemmen, Stecken, Schrauben oder Schweißen. Da sich das Kopplungsmittel an den Lagerkernen abstützt, kann durch die Abstützweite (Abstand der am weitest entfernten Zentrallängsachsen der Lagerbuchsen) die Torsionssteifigkeit um die resultierende Längsachse zwischen den Lagerbuchsen bei gleichbleibenden Lagereigenschaften in einem weiten Steifigkeitsspektrum eingestellt werden.
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Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Lagers können die Zentrallängsachsen der Lagerbuchsen auf einer Geraden, auf einem Dreieck oder auf einem Viereck benachbart zueinander angeordnet sein. Ausgeschlossen sind andere Geometrien jedoch nicht. Die Anordnung entlang der Geraden führt zu großen Torsionssteifigkeiten und unterstützt die kurze Bauweise der Lagerbuchsen. Weiter vorteilhaft ist bei einer Anordnung entlang der Geraden ein gleichmäßiger Abstand der Lagerbuchsen und/oder eine gerade Buchsenanzahl. Dadurch kann in einfacher Weise das Durchragen der resultierenden Längsmittelachse durch eine Lagerbuchse verhindert werden. Die Anordnung entlang eines Dreiecks erhöht zudem die Kardaniksteifigkeit des Lagers um Rotationsachsen, die auf oder in der Dreiecksebene liegen.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem Wortlaut der Ansprüche sowie aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Lagers erster Ausführung,
- 2 eine weitere Ansicht des Lagers nach 1,
- 3 eine Schnittansicht entlang der Linie III-III nach 2,
- 4 eine Ansicht eines Lagerblocks gemäß zweiter Ausführung und
- 5 eine perspektivische Ansicht des Lagerblocks nach 4.
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In den Figuren sind gleiche oder einander entsprechende Elemente jeweils mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet und werden daher, sofern nicht zweckmäßig, nicht erneut beschrieben. Bereits beschriebene Merkmale werden zur Vermeidung von Wiederholungen nicht erneut beschrieben und sind auf alle Elemente mit gleichen oder einander entsprechenden Bezugszeichen anwendbar, sofern nicht explizit ausgeschlossen. Die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sind sinngemäß auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragbar. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z. B. oben, unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen und sind bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen. Weiterhin können auch Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen aus den gezeigten und beschriebenen unterschiedlichen Ausführungsbeispielen für sich eigenständige, erfinderische oder erfindungsgemäße Lösungen darstellen.
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1 zeigt ein Lager 2 mit einem steifen einstückigen Lagerblock 4, welcher zwei identische, zylindrische und nicht durchgehende Ausnehmungen 28 aufweist. Der Lagerblock 4 ist beispielsweise mit einer Karosserie verbindbar. In jeder Ausnehmung 28 ist eine Lagerbuchse 6 angeordnet, wobei die Lagerbuchsen 6 identische Vollgummibuchsen sind. Jede der beiden Lagerbuchsen 6 ist von einer Zentrallängsachse A1, A2 durchsetzt. Entlang der Zentrallängsachsen A1, A2 erstreckt sich eine Längsrichtung L. Quer dazu erstreckt sich eine Radialrichtung R. Die beiden Zentrallängsachsen A1, A2 sind achsparallel zueinander angeordnet.
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Wie in 3 erkennbar, umfasst jede der Lagerbuchsen 6 einen Lagerkern 14, der Teil der Lagerbuchse 6 ist, eine umfangsseitig dazu angeordnete Außenhülse 18, die bündig in den Lagerblock 4 eingepresst ist und einen dazwischen angeordneten Elastomerkörper 16. Die Ausnehmungen 28 zur Aufnahme der Außenhülsen 18 sind in diesem Beispiel jeweils als Sackloch ausgeführt worden, wobei jede Lagerbuchse 6 zudem einen stirnseitig angeordneten Spalt 30 aufweist, um die freie Beweglichkeit im Montagezustand zu gewährleisten. Die Spalte 30 können zur Aufnahme nicht dargestellter Anschlagscheiben, beispielsweise aus einem tribologisch optimierten Kunststoff dienen. Der Lagerkern 14 ist hohlzylindrisch ausgebildet und weist einen Bodenabschnitt 32 auf. Der Lagerkern 14 kann über seinen Bodenabschnitt 32 an einer nicht dargestellten Anschlagscheibe anliegen, um eine Beweglichkeit des Lagerkerns 14 in Radialrichtung R und Umfangsrichtung U zu ermöglichen und schädigenden Verschleiß in diesem Bereich zu vermeiden. Die Längserstreckung in Längsrichtung L jeder Lagerbuchse 6 ist kürzer als der Außendurchmesser. Die Lagerbuchsen 6 sind in Längsrichtung L zueinander zentriert angeordnet. Die beiden Zentrallängsachsen A1, A2 der Lagerbuchsen 6 sind auf einer Geraden 24 angeordnet. Über ihre Außenhülsen 18 sind die Lagerbuchsen 6 in die jeweilige Ausnehmung 28 eingepresst. Die Lagerbuchsen 6 sind somit über ihre Außenhülsen 18 und den Lagerblock 4 verbunden. Die Lagerbuchsen 6 sind jedoch auch über ihre Lagerkerne 14 und ein Kopplungsmittel 8 verbunden.
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Das einstückige Kopplungsmittel 8 ist als Kopplungsbrücke 20 ausgeführt und weist zwei als Vollzylinder ausgeführte Eingriffsmittel 10 auf. Diese sind ebenfalls einstückig mit dem Kopplungsmittel 8 oder einem Verbindungselement 12 des Kopplungsmittels 8 ausgebildet. Jedes Kopplungsmittel 10 greift entlang der entsprechenden Zentrallängsachse A1, A2 in den jeweiligen Lagerkern 14 ein. Dort können Kopplungsmittel 10 und Lagerkern 14 verpresst oder schwimmend gelagert sein. In letztem Fall kann der Bodenabschnitt 32 einen Längsanschlag 34 für das Eingriffsmittel 10 ausbilden. Das Verbindungselement 12 verbindet die Eingriffsmittel 10 fest miteinander und überdeckt die Lagerbuchsen 6 stirnseitig. Das Verbindungselement 12 weist ein Lagermittel 22 zur Lagerung eines Bauteils oder einer Baugruppe auf.
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Auch aus der Ausgestaltung der Lagerbuchsen 6 und des Kopplungsmittels 8 ergibt sich eine resultierende Längsmittelachse AM. Zwischen jeder Zentrallängsachse A1, A2 und der resultierenden Längsmittelachse AM ergibt sich ein Hebelarm. Ersichtlich ist, dass sich die resultierende Längsmittelachse AM nicht durch eine der Lagerbuchsen 6 erstreckt. Vielmehr passiert die Längsmittelachse AM die beiden Lagerbuchsen 6 mittig im Zwischenbereich.
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Der kürzeste Abstand in Radialrichtung R zwischen den beiden Lagerbuchsen 6 ist bedeutend kürzer als deren Durchmesser. Auch ersichtlich ist, dass der Abstand der beiden Lagerbuchsen 6 etwa der 1,1-fachen Radiensumme entspricht (Radiensumme = Radius der einen Lagerbuchse 6 + Radius der anderen Lagerbuchse 6). Beide Lagerbuchsen 6 sind somit dicht aneinandergerückt, um wenig Bauraum einzunehmen, jedoch gewähren die beiden Lagerbuchsen 6 dennoch eine überraschend hohe Torsionssteifigkeit.
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Bezüglich der 4 und 5 sollen zur Vermeidung von Wiederholungen lediglich die Unterschiede zu den 1 bis 3 beschrieben werden. Die 4 und 5 zeigen einen steifen Lagerblock 4 als um die Längsmittelachse AM torsionssteife Platte, welcher nunmehr drei hohlzylindrische Buchsenträger 36 aufweist. Der Lagerblock 4 kann über Verschraubungsbuchsen 38 an einem Bauteil, beispielsweise einer Karosserie, festgelegt werden. Die Buchsenträger 36 sind entlang eines Dreiecks 26 angeordnet, wobei die Spitzen des Dreiecks 26 an die Zentrallängsachsen A1, A2, A3 von ausgeblendeten identischen Lagerbuchsen 6 stoßen. In jeder Ausnehmung 28 ist eine ausgeblendete Lagerbuchse 6 gemäß der Offenbarung angeordnet. Unmittelbar benachbart zur Lagerbuchse 6 mit Zentrallängsachse A1 ist die Lagerbuchse 6 mit Zentrallängsachse A2. Unmittelbar benachbart zur Lagerbuchse 6 mit Zentrallängsachse A3 ist die Lagerbuchse 6 mit Zentrallängsachse A2. Da die Lagerbuchsen 6 mit den Zentrallängsachse A1 und A3 gleichen Abstand zur Lagerbuchse 6 mit Zentrallängsachse A2 haben, weist die Lagerbuchse 6 mit Zentrallängsachse A2 zwei unmittelbar benachbarte Lagerbuchse 6 auf, nämlich die Lagerbuchse 6 mit Zentrallängsachse A1 und die Lagerbuchse 6 mit Zentrallängsachse A3. Ersichtlich ist, dass der kürzeste Abstand unmittelbar benachbarter Lagerbuchsen 6 in Radialrichtung R zueinander kürzer als der kleinste Außendurchmesser der benachbarten Lagerbuchsen 6 ist. Bezüglich der Radialabstände der Zentrallängsachsen A1, A2, A3 ist erkennbar, dass der Abstand in Radialrichtung R der Zentrallängsachsen A1, A2, A3 unmittelbar benachbarter Lagerbuchsen 6 zueinander der 3,8-fachen Radiensumme der beiden entsprechenden Lagerbuchsen 6 entspricht.
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Die sich ergebende Längsmittelachse AM erstreckt sich durch die Lagerbuchse 6 mit Zentrallängsachse A2. Ausgeblendet ist zudem das Kopplungsmittel 8 mit Verbindungselement 12 und drei Eingriffsmitteln 10 für die drei Lagerbuchsen 6.
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Die Erfindung ist nicht auf eine der vorbeschriebenen Ausführungsformen beschränkt, sondern in vielfältiger Weise abwandelbar. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden Merkmale und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumlicher Anordnungen und Verfahrensschritten, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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In den Rahmen der Erfindung fallen sämtliche Kombinationen aus zumindest zwei von den in der Beschreibung, den Ansprüchen und/oder den Figuren offenbarten Merkmalen.
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Zur Vermeidung von Wiederholungen sollen vorrichtungsgemäß offenbarte Merkmale auch als verfahrensgemäß offenbart gelten und beanspruchbar sein. Ebenso sollen verfahrensgemäß offenbarte Merkmale als vorrichtungsgemäß offenbart gelten und beanspruchbar sein.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Lager
- 4
- Lagerblock
- 6
- Lagerbuchse
- 8
- Kopplungsmittel
- 10
- Eingriffsmittel
- 12
- Verbindungselement
- 14
- Lagerkern
- 16
- Elastomerkörper
- 18
- Außenhülse
- 20
- Kopplungsbrücke
- 22
- Lagermittel
- 24
- Gerade
- 26
- Dreieck
- 28
- Ausnehmung
- 30
- Spalt
- 32
- Bodenabschnitt
- 34
- Längsanschlag
- 36
- Buchsenträger
- 38
- Verschraubungsbuchse
- A1
- Zentrallängsachse
- A2
- Zentrallängsachse
- A3
- Zentrallängsachse
- AM
- Längsmittelachse
- L
- Längsrichtung
- R
- Radialrichtung