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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrerassistenzsystems eines Fahrzeugs. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung ein Fahrerassistenzsystem für ein Fahrzeug. Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung ein Fahrzeug mit einem derartigen Fahrerassistenzsystem.
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Aus dem Stand der Technik sind unterschiedliche Fahrerassistenzsysteme bekannt, welche einen Fahrer beziehungsweise Nutzer beim Führen des Fahrzeugs unterstützen können. Beispielsweise sind Fahrerassistenzsysteme bekannt, welche dem Nutzer die aktuell zulässige Höchstgeschwindigkeit anzeigen. Zu diesem Zweck können beispielsweise mit einer Kamera des Fahrzeugs Verkehrsschilder erkannt werden. Diese Funktion kann zudem durch die Geschwindigkeitsregelung beziehungsweise eine Längsregelung erweitert werden. Wenn beispielsweise der Nutzer der aktivierten Geschwindigkeitsregelung die Übernahme des Tempolimits gewählt hat, passt das Fahrerassistenzsystem die Geschwindigkeit nach manueller Eingabe durch den Nutzer oder auch automatisch an die Beschilderung beziehungsweise die aktuelle zulässige Höchstgeschwindigkeit an.
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Ferner sind aus dem Stand der Technik so genannte Geschwindigkeitsbegrenzer bekannt. Mit diesem Fahrerassistenzsystem kann von dem Nutzer ein Geschwindigkeitslimit eingestellt werden, um beispielsweise die zulässige Höchstgeschwindigkeit nicht zu überschreiten. Außerdem ist es bekannt, dass eine erkannte Änderung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit für den Geschwindigkeitsbegrenzer als neues Geschwindigkeitslimit manuell oder automatisch übernommen wird.
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Des Weiteren ist aus dem Stand der Technik die Geschwindigkeitsregelung mit Abstandsregelung bekannt. Diese Funktion kann auch als Abstandsregeltempomat (ACC - Adaptive Cruise Control) bezeichnet werden. Diese Funktion kann zudem automatisch den Abstand beziehungsweise Sicherheitsabstand zu einem vorausfahrenden Verkehrsteilnehmer bestimmen und kann die Geschwindigkeit des Fahrzeugs entsprechend anpassen. Auch bei dieser Geschwindigkeitsregelung kann die aktuell zulässige Höchstgeschwindigkeit berücksichtigt werden beziehungsweise das Tempolimit übernommen werden.
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Des Weiteren ist es aus dem Stand der Technik bekannt, dass der Fahrer beziehungsweise Nutzer des Fahrzeugs für die zuvor genannten Fahrerassistenzsysteme beziehungsweise Fahrerassistenzfunktionen einen Offset oder auch Anpassungswert vorgeben kann. Diesen Anpassungswert kann der Nutzer beispielsweise in einem entsprechenden Menü einstellen. Bei der Aktivierung der Fahrerassistenzfunktion, bei welcher das aktuelle Geschwindigkeitslimit übernommen wird, wird dann die Geschwindigkeit des Fahrzeugs auf eine Sollgeschwindigkeit geregelt und/oder begrenzt, wobei die Sollgeschwindigkeit einer Summe aus der zulässigen Höchstgeschwindigkeit und dem voreingestellten Offset entspricht.
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Die Nutzer von den zuvor beschriebenen Fahrerassistenzsystemen möchten die erlaubte Höchstgeschwindigkeit gerne als Sollgeschwindigkeit beziehungsweise Setzgeschwindigkeit für das benutzte Fahrerassistenzsystem übernehmen. Es kann der Fall sein, dass die erkannten Tempolimits für den Nutzer unpassend sind. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn die erfasste zulässige Höchstgeschwindigkeit nicht zutreffend ist beziehungsweise aktuell nicht mehr gültig ist. Im Betrieb des Fahrzeugs beziehungsweise des Fahrerassistenzsystems können zudem wechselnde Situationen mit passenden und unpassenden Tempolimits auftreten. In diesem Fall ist es erforderlich, dass der Nutzer immer das entsprechende Menü aufzurufen hat, um den Anpassungswert beziehungsweise den Offset zu deaktivieren und wieder zu aktivieren.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lösung aufzuzeigen, wie ein Nutzer bei der Verwendung eines Fahrerassistenzsystems der eingangs genannten Art auf einfache und effektive Weise unterstützt werden kann. Darüber hinaus soll ein Fahrzeug mit einem derartigen Fahrerassistenzsystem bereitgestellt werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren, durch ein Fahrerassistenzsystem sowie durch ein Fahrzeug mit den Merkmalen gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren dient zum Betreiben eines Fahrerassistenzsystems eines Fahrzeugs. Das Verfahren umfasst das Erfassen einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit für eine Fahrbahn, auf welcher sich das Fahrzeug aktuell bewegt oder bewegen wird. Darüber hinaus umfasst das Verfahren das Empfangen eines voreingestellten, ersten Anpassungswerts für die zulässige Höchstgeschwindigkeit. Außerdem umfasst das Verfahren das Betreiben des Fahrerassistenzsystems in einem ersten Betriebsmodus, bei welchem eine Geschwindigkeit des Fahrzeugs auf eine erste Sollgeschwindigkeit geregelt und/oder begrenzt wird, wobei die erste Sollgeschwindigkeit einer Summe aus der zulässigen Höchstgeschwindigkeit und dem voreingestellten, ersten Anpassungswert entspricht. Zudem umfasst das Verfahren das Überführen des Fahrerassistenzsystems von dem ersten Betriebsmodus in einen zweiten Betriebsmodus, falls eine vorbestimmte erste Bedienhandlung an einem ersten Bedienelement erfasst wird. Dabei wird in dem zweiten Betriebsmodus die Geschwindigkeit des Fahrzeugs auf eine zweite Sollgeschwindigkeit geregelt und/oder begrenzt, wobei die zweite Sollgeschwindigkeit einer Summe aus der zulässigen Höchstgeschwindigkeit und einem zweiten Anpassungswert entspricht.
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Mit Hilfe des Fahrerassistenzsystems kann die aktuell zulässige Höchstgeschwindigkeit für die Fahrbahn, auf welcher sich das Fahrzeug aktuell bewegt beziehungsweise befindet, bestimmt werden. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit beschreibt insbesondere die für das Fahrzeug aktuell gültige Höchstgeschwindigkeit. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit kann auch als Tempolimit bezeichnet werden. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit kann sich auch auf einen einzelnen Fahrstreifen der Fahrbahn beziehen. Zudem kann die zulässige Höchstgeschwindigkeit für die Fahrbahn bestimmt werden, auf welcher sich das Fahrzeug zukünftig mit höchster Wahrscheinlichkeit bewegen wird. Es können also auch vorausliegende Geschwindigkeitsbegrenzungen erkannt werden. Um die zulässige Höchstgeschwindigkeit bestimmen zu können, können mittels einer Kamera des Fahrerassistenzsystems entsprechende Verkehrsschilder, Hinweisschilder, Anzeigen von Verkehrsleitsystemen, Schilderbrücken oder dergleichen erfasst werden. Alternativ oder zusätzlich können zum Bestimmen oder Plausibilisieren der zulässigen Höchstgeschwindigkeit digitale Kartendaten herangezogen werden.
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Mittels des Fahrerassistenzsystems kann der erste Betriebsmodus bereitgestellt werden. Bei diesem ersten Betriebsmodus kann die Geschwindigkeit beziehungsweise die Längsgeschwindigkeit des Fahrzeugs geregelt werden beziehungsweise begrenzt werden. Zur Aktivierung des ersten Betriebsmodus des Fahrerassistenzsystems kann der Nutzer beispielsweise eine entsprechende Bedienhandlung durchführen beziehungsweise eine Bedientaste betätigen. Darüber hinaus kann der Nutzer für den ersten Betriebsmodus des Fahrerassistenzsystems einen ersten Anpassungswert beziehungsweise einen ersten Offset vorgeben. Dabei kann der erste Anpassungswert einen positiven Geschwindigkeitswert oder einen negativen Geschwindigkeitswert beschreiben. Bei der Aktivierung des ersten Betriebsmodus wird dann die Geschwindigkeit des Fahrzeugs auf die erste Sollgeschwindigkeit geregelt und/oder begrenzt. Dabei beschreibt die erste Sollgeschwindigkeit die Summe aus der erfassten zulässigen Höchstgeschwindigkeit und dem voreingestellten ersten Anpassungswert.
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Falls die vorbestimmte erste Bedienhandlung an dem ersten Bedienelement erkannt wird, kann das Fahrerassistenzsystem, welches sich in dem ersten Betriebsmodus befindet, in den zweiten Betriebsmodus überführt werden. Mit anderen Worten kann das Fahrerassistenzsystem nach dem Erfassen der ersten Bedienhandlung an dem ersten Bedienelement in dem zweiten Betriebsmodus aktiviert werden. In dem zweiten Betriebsmodus wird dann die Geschwindigkeit des Fahrzeugs auf die zweite Sollgeschwindigkeit geregelt und/oder begrenzt. Dabei entspricht die zweite Sollgeschwindigkeit der Summe aus der zulässigen Höchstgeschwindigkeit und einem zweiten Anpassungswert. Dabei unterscheidet sich der zweite Anpassungswert insbesondere von dem ersten Anpassungswert.
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Somit wird es dem Nutzer des Fahrerassistenzsystems ermöglicht, den voreingestellten Anpassungswert für die erfasste zulässige Höchstgeschwindigkeit auf einfache intuitive Weise durch das Durchführen der ersten Bedienhandlung an dem ersten Bedienelement anzupassen. Damit kann der Nutzer einen voreingestellten Offset beziehungsweise den voreingestellten ersten Anpassungswert auf einfache Weise ändern und somit auch die Sollgeschwindigkeit für die Geschwindigkeitsregelung beziehungsweise Geschwindigkeitsbegrenzung des Fahrzeugs anpassen. Wenn der erste Anpassungswert für den Nutzer unpassend erscheint, kann dieser durch das Durchführen der ersten Bedienhandlung an dem ersten Bedienelement anstelle der ersten Sollgeschwindigkeit die zweite Sollgeschwindigkeit für die Geschwindigkeitsregelung beziehungsweise die Geschwindigkeitsbegrenzung verwenden. Dabei kann die erste Bedienhandlung von dem Nutzer ablenkungsarm durchgeführt werden.
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Bevorzugt wird bei aktiviertem zweiten Betriebsmodus das Fahrerassistenzsystem wieder in den ersten Betriebsmodus überführt, falls die vorbestimmte erste Bedienhandlung an dem ersten Bedienelement erfasst wird. Mit anderen Worten kann durch die erste Bedienhandlung, die an dem ersten Bedienelement ausgeführt wird, zwischen dem ersten Betriebsmodus und dem zweiten Betriebsmodus gewechselt werden. Beispielsweise kann der voreingestellte erste Anpassungswert durch die Doppelbelegung des ersten Bedienelements aktiviert und auch wieder deaktiviert werden. Wenn das Fahrerassistenzsystem in den ersten Betriebsmodus aktiviert ist und die Geschwindigkeit des Fahrzeugs auf die erste Sollgeschwindigkeit geregelt und/oder begrenzt wird, kann durch das Durchführen der ersten Bedienhandlung an dem ersten Bedienelement das Fahrerassistenzsystem in den zweiten Betriebsmodus überführt werden, indem die Geschwindigkeit des Fahrzeugs auf die zweite Sollgeschwindigkeit geregelt und/oder begrenzt wird. Bei dem aktivierten zweiten Betriebsmodus kann dann wieder die Überführung in den ersten Betriebsmodus durch das Ausführen der ersten Bedienhandlung an dem ersten Bedienelement erreicht werden. Der Fahrer beziehungsweise Nutzer kann hiermit ablenkungsarm den Anpassungswert anpassen beziehungsweise deaktivieren.
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Weiterhin ist vorteilhaft, wenn mittels des Fahrerassistenzsystems in dem ersten Betriebsmodus und in dem zweiten Betriebsmodus ein Abstandsregeltempomat, eine Geschwindigkeitsregelung oder eine Geschwindigkeitsbegrenzung bereitgestellt werden. Mit dem Fahrerassistenzsystem kann sowohl in dem ersten Betriebsmodus als auch in dem zweiten Betriebsmodus eine Längsregelung beziehungsweise die Regelung der Geschwindigkeit des Fahrzeugs ermöglicht werden. Dabei kann die Geschwindigkeit des Fahrzeugs beziehungsweise die Längsgeschwindigkeit auf die erste Sollgeschwindigkeit beziehungsweise die zweite Sollgeschwindigkeit geregelt werden. Mit dem Fahrerassistenzsystem sowohl in dem ersten als auch in dem zweiten Betriebsmodus ein Tempomat bereitgestellt werden Zudem kann es ferner vorgesehen sein, dass bei der Längsregelung automatisch der Abstand beziehungsweise ein Sicherheitsabstand zu einem vorausfahrenden Verkehrsteilnehmer durch Anpassen der Geschwindigkeit des Fahrzeugs eingestellt wird. Mit anderen Worten kann mit dem Fahrerassistenzsystem sowohl in dem ersten als auch in dem zweiten Betriebsmodus ein Abstandsregeltempomat (ACC - Adaptive Cruise Control) bereitgestellt werden.
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Ferner kann mittels des Fahrerassistenzsystems in dem ersten Betriebsmodus und in dem zweiten Betriebsmodus ein Geschwindigkeitsbegrenzer bereitgestellt werden. Hierbei kann unterhalb der eingestellten ersten Sollgeschwindigkeit beziehungsweise der zweiten Sollgeschwindigkeit ohne Einschränkung gefahren werden. In diesem Fall stellt die erste Sollgeschwindigkeit beziehungsweise die zweite Sollgeschwindigkeit das Geschwindigkeitslimit dar. Dieses Geschwindigkeitslimit kann auch bewusst durch ein Durchtreten des Fahrpedals überschritten werden. Bei allen beschriebenen Ausgestaltungen des Fahrerassistenzsystems kann durch die Durchführung der ersten Bedienhandlung an dem ersten Bedienelement zwischen der ersten Sollgeschwindigkeit auf Grundlage des voreingestellten ersten Anpassungswerts und der zweiten Sollgeschwindigkeit auf Grundlage des zweiten Anpassungswerts gewechselt werden.
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In einer weiteren Ausführungsform entspricht der zweite Anpassungswert einem Wert von 0 km/h. Mit anderen Worten kann es also vorgesehen sein, dass in dem zweiten Betriebsmodus der Offset bzw. der erste Anpassungswert deaktiviert wird beziehungsweise auf null gesetzt wird. In diesem Fall entspricht die zweite Sollgeschwindigkeit der erfassten zulässigen Höchstgeschwindigkeit. Durch die Durchführung der ersten Bedienhandlung an dem ersten Bedienelement kann somit der Offset beziehungsweise der erste Anpassungswert bei dem aktivierten Fahrerassistenzsystem aktiviert und deaktiviert werden.
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Bei der ersten Bedienhandlung können grundsätzlich mehrere einzelne Bedienschritte durchgeführt werden. In diesem Fall ist vorgesehen, dass für das Wechseln zwischen dem ersten Betriebsmodus und dem zweiten Betriebsmodus beziehungsweise für das Deaktivieren und auch für das Aktivieren des ersten Anpassungswerts dieselbe Anzahl an Bedienschritten in derselben Reihenfolge durchgeführt wird. Bevorzugt umfasst die erste Bedienhandlung aber einen einzigen Bedienschritt.
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Die erste Bedienhandlung kann ausschließlich an dem ersten Bedienelement durchgeführt werden. Es kann auch vorgesehen sein, dass die erste Bedienhandlung zusätzlich zu dem ersten Bedienelement auch an zumindest einem weiteren Bedienelement durchgeführt wird. Das erste Bedienelement und/oder das zumindest eine weitere Bedienelement kann als Taste, als Schalter, als Hebel, als Dreh-Drück-Steller, als berührungsempfindliche Fläche oder dergleichen ausgebildet sein. Es ist zudem denkbar, dass die erste Bedienhandlung von dem Nutzer als Spracheingabe und/oder als Bediengeste durchgeführt wird.
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In einer weiteren Ausführungsform kann das erste Bedienelement als Taste an einem Lenkrad beziehungsweise Multifunktionslenkrad des Fahrzeugs ausgebildet sein. Beispielsweise kann es sich bei dem ersten Bedienelement um eine Taste zur Übernahme des Tempolimits beziehungsweise der zulässigen Höchstgeschwindigkeit handeln. Grundsätzlich sind aber unterschiedliche erste Bedienhandlungen denkbar, mit denen zwischen dem ersten Betriebsmodus und dem zweiten Betriebsmodus gewechselt werden kann beziehungsweise mit denen der Anpassungswert aktiviert beziehungsweise deaktiviert werden kann.
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In einer weiteren Ausführungsform wird als die erste Bedienhandlung ein Drücken des ersten Bedienelements für eine vorbestimmte Mindestdauer erfasst. Die erste Bedienhandlung, mittels welcher der Anpassungswert für das Tempolimit angepasst wird, kann beispielsweise ein so genannter Langdruck sein. Bei einem solchen Langdruck kann das erste Bedienelement für eine vorbestimmte Mindestdauer, beispielsweise eine Zeitdauer zwischen einer Sekunde und fünf Sekunden, gedrückt werden. Auf diese Weise kann ein versehentliches Wechseln zwischen den Betriebsmodi des Fahrerassistenzsystems verhindert werden.
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Es kann ferner vorgesehen sein, dass bei aktiviertem ersten Betriebsmodus nach dem Empfangen der ersten Bedienhandlung an dem ersten Bedienelement dem Nutzer eine Mehrzahl von vorbestimmten Anpassungswerten für den zweiten Betriebsmodus zur Auswahl angeboten wird. Mit anderen Worten kann dem Nutzer beziehungsweise dem Fahrer nach der ersten Bedienhandlung beziehungsweise nach dem Langdruck ein Menü angezeigt werden, aus dem der Nutzer voreingestellte Anpassungswerte beziehungsweise Offsets wählen kann. Beispielsweise können dem Nutzer vorbestimmte Anpassungswerte beziehungsweise Offsets von -5 km/h, 0 km/h oder 5 km/h angeboten werden.
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Weiterhin ist vorteilhaft, wenn nach dem Überführen des Fahrerassistenzsystems in den zweiten Betriebsmodus und/oder nach dem Überführen des Fahrerassistenzsystems in den ersten Betriebsmodus eine Rückmeldung an den Nutzer ausgegeben wird. Nach dem Wechsel von dem zweiten Betriebsmodus in den ersten Betriebsmodus und/oder nach dem Wechsel von dem zweiten Betriebsmodus in den ersten Betriebsmodus kann dem Nutzer ein akustischer, optischer und/oder haptischer Hinweis ausgegeben werden. Beispielsweise kann eine entsprechende Anzeige in einem Head-up-Display oder in dem Kombiinstrument bereitgestellt werden. Auf diese Weise kann der Fahrer über den Wechsel des Betriebsmodus beziehungsweise die Anpassung der Sollgeschwindigkeit beziehungsweise des Anpassungswerts informiert werden.
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Ein erfindungsgemäßes Fahrerassistenzsystem für ein Fahrzeug ist zum Durchführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens und der vorteilhaften Ausgestaltungen davon eingerichtet. Das Fahrerassistenzsystem kann dazu eingerichtet sein, eine zulässige Höchstgeschwindigkeit für die Fahrbahn, auf welcher sich das Fahrzeug aktuell bewegt und/oder zukünftig höchstwahrscheinlich bewegen wird, zu erfassen. Zu diesem Zweck kann das Fahrerassistenzsystem zumindest eine Kamera aufweisen und auf Grundlage der Bilddaten der Kamera entsprechende Verkehrsschilder in der Umgebung des Fahrzeugs erkennen und hieraus die zulässige Höchstgeschwindigkeit ableiten. Außerdem kann die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf Grundlage von digitalen Kartendaten und/oder Daten eines Navigationssystems ermittelt oder plausibilisiert werden.
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Zudem kann das Fahrerassistenzsystem dazu eingerichtet sein, eine von dem Nutzer des Fahrzeugs durchgeführte erste Bedienhandlung an dem ersten Bedienelement zu erfassen.
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Zudem kann das Fahrerassistenzsystem in dem ersten Betriebsmodus, bei welchem die Geschwindigkeit des Fahrzeugs auf die erste Sollgeschwindigkeit geregelt und/oder begrenzt wird, und in dem zweiten Betriebsmodus, in dem die Geschwindigkeit des Fahrzeugs auf die zweite Sollgeschwindigkeit geregelt und/oder begrenzt wird, betrieben werden. Das Fahrerassistenzsystem kann außerdem eine Ausgabeeinrichtung zum Ausgeben eines Hinweises an den Fahrer aufweisen. Dieser Hinweis kann ausgegeben werden, falls zwischen dem ersten Betriebsmodus und dem zweiten Betriebsmodus gewechselt wird beziehungsweise falls der Anpassungswert verändert wird. Zudem kann das Fahrerassistenzsystem dazu eingerichtet sein, die Geschwindigkeit des Fahrzeugs beziehungsweise die Längsgeschwindigkeit des Fahrzeugs auf die erste Sollgeschwindigkeit beziehungsweise die zweite Sollgeschwindigkeit zu regeln beziehungsweise zu begrenzen.
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Ein erfindungsgemäßes Fahrzeug umfasst ein erfindungsgemäßes Fahrerassistenzsystem. Das Fahrzeug ist insbesondere als Personenkraftwagen ausgebildet.
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Die mit Bezug auf das erfindungsgemäße Verfahren vorgestellten bevorzugten Ausführungsformen und deren Vorteile gelten entsprechend für das erfindungsgemäße Fahrerassistenzsystem sowie das erfindungsgemäße Fahrzeug.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung wird nun anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen sowie unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs mit einem Fahrerassistenzsystem zum Regeln und/oder Begrenzen einer Geschwindigkeit des Fahrzeugs auf vorbestimmte Sollgeschwindigkeiten; und
- 2 das Fahrzeug gemäß 1 in einer beispielhaften Verkehrssituation.
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In den Figuren werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt in einer schematischen Darstellung ein Fahrzeug 1, welches vorliegend als Personenkraftwagen ausgebildet ist, in einer Draufsicht. Das Fahrzeug 1 umfasst ein Fahrerassistenzsystem 2, welches dazu dient, einen Nutzer beziehungsweise Fahrer beim Führen des Fahrzeugs 1 zu unterstützen.
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Das Fahrerassistenzsystem 2 umfasst eine Kamera 4, mittels welcher Informationen zu einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit v1 auf einer Fahrbahn 6, auf welcher sich das Fahrzeug 1 aktuell befindet und/oder zukünftig höchstwahrscheinlich bewegen wird, erfasst werden können. Beispielsweise kann mit der Kamera 4 ein Verkehrszeichen 7 erfasst werden, welches die zulässige Höchstgeschwindigkeit v1 beschreibt (siehe 2). Des Weiteren umfasst das Fahrerassistenzsystem 2 eine Recheneinrichtung 3, welche beispielsweise durch zumindest ein elektronisches Steuergerät des Fahrzeugs 1 gebildet sein kann. Die Recheneinrichtung 3 ist zur Datenübertragung mit der Kamera 4 verbunden und kann somit die Bilddaten, welche mittels der Kamera 4 bereitgestellt werden, entsprechend auswerten. Zudem kann die Recheneinrichtung 3 digitale Daten empfangen und auf Grundlage dieser Daten die zulässige Höchstgeschwindigkeit v1 bestimmen und/oder plausibilisieren. Diese Daten können Navigationsdaten beziehungsweise digitale Kartendaten sein. Die digitalen Daten können von einem Navigationssystem, einem Backend oder dergleichen empfangen werden. Es kann auch vorgesehen sein, dass die digitalen Daten über Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation und/oder über Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation an das Fahrzeug 1 übertragen werden.
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Darüber hinaus umfasst das Fahrerassistenzsystem 2 eine Ausgabeeinrichtung 9, mittels welcher ein Hinweis an den Nutzer des Fahrzeugs 1 ausgegeben werden kann. Dabei kann der Hinweis optisch, akustisch und/oder haptisch ausgegeben werden. Außerdem umfasst das Fahrerassistenzsystem 2 ein erstes Bedienelement 8, welches von dem Nutzer bedient werden kann. Bei dem ersten Bedienelement 8 kann es sich beispielsweise um eine Taste handeln, welche an einem Lenkrad des Fahrzeugs 1 angeordnet ist. An diesem ersten Bedienelement 8 kann von dem Nutzer eine vorbestimmte erste Bedienhandlung durchgeführt werden. Als erste Bedienhandlung kann beispielsweise ein so genannter Langdruck an dem ersten Bedienelement 8 beziehungsweise der Taste durchgeführt werden. Bei dem Langdruck kann das erste Bedienelement 8 beziehungsweise die Lenkradtaste für eine vorbestimmte Mindestdauer, beispielsweise für eine Zeitdauer zwischen einer Sekunde und fünf Sekunden, gedrückt werden.
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Mittels des Fahrerassistenzsystems 2 kann eine Geschwindigkeit beziehungsweise Längsgeschwindigkeit des Fahrzeugs 1 geregelt werden. Zudem kann mittels des Fahrerassistenzsystems 2 die Geschwindigkeit des Fahrzeugs 1 auf eine Sollgeschwindigkeit beziehungsweise ein Geschwindigkeitslimit begrenzt werden. In einem ersten Betriebsmodus des Fahrerassistenzsystems 2 kann dabei die Geschwindigkeit des Fahrzeugs 1 auf eine erste Sollgeschwindigkeit geregelt und/oder begrenzt werden. Dabei entspricht die erste Sollgeschwindigkeit einer Summe aus der erfassten zulässigen Höchstgeschwindigkeit v1 und einem von dem Nutzer voreingestellten ersten Anpassungswert. In einem zweiten Betriebsmodus des Fahrerassistenzsystems 2 wird die Geschwindigkeit des Fahrzeugs 1 auf eine zweite Sollgeschwindigkeit geregelt und/oder begrenzt. Dabei entspricht die zweite Sollgeschwindigkeit der Summe aus der erfassten zulässigen Höchstgeschwindigkeit v1 und einem zweiten Anpassungswert. Dieser zweite Anpassungswert entspricht bevorzugt einer Geschwindigkeit von 0 km/h.
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2 zeigt eine beispielhafte Verkehrssituation, bei welcher sich das Fahrzeug 1 gemäß 1 auf einer Fahrbahn 6 befindet. Dieser Fahrbahn 6 ist eine zulässige Höchstgeschwindigkeit v1 von 60 km/h zugeordnet. Diese zulässige Höchstgeschwindigkeit v1 kann mittels der Kamera 4 des Fahrerassistenzsystems 2 anhand des Verkehrszeichens 7 erkannt werden.
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Es wird vorliegend davon ausgegangen, dass von dem Nutzer ein erster Anpassungswert von 5 km/h vorgegeben wurde. In dem ersten Betriebsmodus des Fahrerassistenzsystems 2 wird die Geschwindigkeit des Fahrzeugs 1 auf die erste Sollgeschwindigkeit geregelt, welcher der Summe der zulässigen Höchstgeschwindigkeit (60 km/h) und dem voreingestellten ersten Anpassungswert (5 km/h) entspricht. Die erste Sollgeschwindigkeit entspricht in dem vorliegenden Beispiel 65 km/h.
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Es wird zudem vorliegend davon ausgegangen, dass der zweite Anpassungswert 0 km/h entspricht. Wenn der Nutzer beziehungsweise Fahrer an dem ersten Bedienelement 8 die erste Bedienhandlung beziehungsweise den Langdruck durchführt, wird von dem ersten Betriebsmodus in den zweiten Betriebsmodus gewechselt. Hierbei wird die Geschwindigkeit des Fahrzeugs 1 auf die zweite Sollgeschwindigkeit geregelt beziehungsweise begrenzt. Dabei entspricht die zweite Sollgeschwindigkeit der Summe aus der erfassten zulässigen Höchstgeschwindigkeit (60 km/h) und dem zweiten Anpassungswert (0 km/h). Somit entspricht die zweite Sollgeschwindigkeit 60 km/h beziehungsweise der zulässigen Höchstgeschwindigkeit v1.
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Auf diese Weise kann der Nutzer über die Doppelbelegung des ersten Bedienelements 8 beziehungsweise über dieselbe Bedienhandlung den ersten Anpassungswert beziehungsweise den Offset aktivieren und auch wieder deaktivieren. Dies ist insbesondere vorteilhaft für Strecken, auf denen in Bereichen die zulässige Höchstgeschwindigkeit v1 nicht zutreffend erkannt wurde beziehungsweise bei denen eine nicht mehr gültige zulässige Höchstgeschwindigkeit v1 erkannt wurde. In diesem Fall kann der Nutzer durch die erste Bedienhandlung an dem ersten Bedienelement den Offset für die Geschwindigkeitsregelung oder für die Geschwindigkeitsbegrenzung aktivieren und auch wieder deaktivieren.