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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fluid-System, das eine ein Fluid führenden Leitung und einen Konnektor aufweist, wobei der Konnektor einen Anschluss zum Verbinden mit einem Leitungsende der Leitung aufweist und wobei der Anschluss einen Anschlussstutzen aufweist, auf den das Leitungsende aufstoßbar ist. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Verbinden eines Leitungsendes einer ein Fluid führenden Leitung mit einem Anschluss eines Konnektors.
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STAND DER TECHNIK
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Generell besteht beim Verbinden eines Leitungsendes durch Aufstoßen bzw. Aufpressen auf einen Anschlussstutzen eine Dichtheit-Problematik. Bei einer hohen Wandstärke der Leitung verteilt sich beim Aufpressen die Deformationen ungleich über die Wandung, so dass es zu einem partiellen Verlust der Dichtheit kommen kann. Bei einer dünnen Wandstärke wird die Klemmkraft auf dem Anschlussstutzen geringer, was ebenfalls leicht zu einem Verlust der Dichtheit führen kann.
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Als Lösung für diese Problematik ist es aus dem Stand der Technik bekannt, Hülsen zu verwenden, die vor dem Aufstoßen der Leitung an einem Ende der Leitung angebracht werden. Eine derartige Lösung ist beispielsweise aus der
DE 10 2019 126 181.3 bekannt. Hier wird ein System mit einer Leitung, einem Anschlussstutzen eines Konnektors und einer Hülse verwendet. Dabei wird ein Ende der Leitung mit der Hülse bestückt und dann auf den Anschlussstutzen aufgeschoben.
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Problematisch bei den bekannten Lösungen ist allerdings, dass die hohe Fertigungstoleranz insbesondere der Leitung zu einem großen Toleranzbereich bei der Passung Leitung zu Hülse führt. Hierdurch entsteht wiederum das Problem, dass gegebenenfalls keine oder eine zu hohe Pressung von Hülse zu Leitung vorliegen kann.
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Bei einer zu geringen Pressung kann die Hülse in der Produktion nicht sicher auf der Leitung positioniert werden. Da die Hülse nicht ausreichend fest auf dem Schlauch sitzt, kommt es häufig dazu, dass die Hülse in der Produktion von der Leitung verrutscht. Außerdem besteht bei einer zu geringen Pressung weiterhin das Problem, dass eine Lücke zwischen Leitung und Hülse entstehen kann, so dass das System undicht ist.
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Eine zu hohe Pressung kann allerdings beim Aufstoßen der Leitung auf den Anschlussstutzen zum Aufsprengen der Kappe führen. Hierdurch ist die Herstellung fehleranfällig und führt zu einem hohen Ausschuss.
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Die vorliegende Erfindung stellt sich zur Aufgabe, ein Fluid-System und ein Verfahren bereitzustellen, die die obigen Probleme und Nachteile des Standes der Technik überwinden. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Fluid-System und ein Verfahren bereitzustellen, die weniger fehleranfällig sind und eine einfache Montage mit einer dauerhaft prozesssicheren Dichtheit der Verbindung ermöglichen.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Die Aufgabe wird gelöst mit einem System gemäß Anspruch 1 und einem Verfahren gemäß Anspruch 6. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die erfindungsgemäße Lösung besteht insbesondere darin, ein Fluid-System anzugeben, das eine ein Fluid führenden Leitung und einen Konnektor aufweist, wobei der Konnektor einen Anschluss zum Verbinden mit einem Leitungsende der Leitung aufweist und wobei der Anschluss einen Anschlussstutzen aufweist, auf den das Leitungsende aufstoßbar ist, wobei das Fluid-System ein schlauchförmig ausgebildetes toleranzausgleichendes Gegendruck-Element aufweist, das an dem Leitungsende unter Ausgleich von Fertigungstoleranzen der Leitung formschlüssig anordenbar ist.
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Bei der Fluid führenden Leitung kann es sich insbesondere um einen Schlauch handeln. Der Schlauch kann einlagig oder mehrlagig ausgebildet sein, wobei eine der Lagen von einem Verstärkungsgewebe gebildet werden kann. Vorzugsweise kann es sich bei dem Fluid um ein SCR-Mittel handeln.
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Bei dem Konnektor kann es sich beispielsweise um einen Stecker, einen T-Verteiler, oder um einen Schnellverbinder, einen sogenannten Quick-Connector handeln. Der Konnektor kann insbesondere zum Verbinden von Steckern und Schlauchkupplungen verwendet werden.
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Der Konnektor kann mehrere Anschlüsse aufweisen, von denen zumindest einer zum Verbinden mit dem Leitungsende ausgebildet ist. Hierbei weist der mindestens eine Anschluss einen Anschlussstutzen auf, der derart ausgebildet ist, dass das Leitungsende auf diesen gestoßen werden kann. Hierzu kann der Anschlussstutzen an einem Ende eine Verjüngung aufweisen, so dass ein einfacheres Aufstoßen der Leitung möglich ist.
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Bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass die Leitung mit einer Presspassung auf den Anschlussstutzen aufgeschoben wird. Hierdurch kann die Dichtwirkung zwischen der Leitung und dem Anschlussstutzen verbessert werden. Der Anschlussstutzen weist einen Leitungsbereich, beispielsweise eine Bohrung, zur Leitung des Fluids auf. So kann das Fluid von der Leitung in den Konnektor und umgekehrt strömen.
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Erfindungsgemäß ist das schlauchförmig ausgebildete toleranzausgleichende Gegendruck-Element vorgesehen, das an dem Leitungsende unter Ausgleich von Fertigungstoleranzen der Leitung formschlüssig anordenbar ist. Insbesondere liegt eine innere Mantelfläche des toleranzausgleichenden Gegendruck-Elements an einer äußeren Mantelfläche des Leitungsendes formschlüssig an.
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Als schlauchförmig gilt eine Form, eines flexiblen länglichen Hohlkörpers mit vorzugsweise rundem Querschnitt. Das toleranzausgleichende Gegendruck-Element ist somit flexibel ausgebildet. Beispielsweise kann es sich bei dem toleranzausgleichenden Gegendruck-Element um einen Kaltschrumpfschlauch oder einen thermoplastischen Schrumpfschlauch handeln.
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Das Gegendruck-Element ist toleranzausgleichend ausgebildet. Das bedeutet, dass das Gegendruck-Element derart ausgebildet ist, dass es selbst bei Unebenheiten und hohen Fertigungstoleranzen der Leitung formschlüssig an dem Leitungsende anordenbar ist.
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So liegt immer eine gute Passung zwischen Leitung und Gegendruck-Element vor. Insbesondere ist die Pressung zwischen dem Gegendruck-Element und der Leitung ausreichend, so dass das Gegendruck-Element nicht von der Leitung verrutscht. Außerdem liegt das Gegendruck-Element umfänglich, insbesondere mantelflächig umfänglich, lückenlos an der Leitung an, so dass das System über eine gute Dichtheit verfügt. Die Flexibilität des Gegendruck-Elements sorgt dafür dass es beim Aufstoßen der Leitung auf den Anschlussstutzen unbeschädigt bleibt.
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Insgesamt ergibt sich somit ein weniger fehleranfälliges System, das einfach montierbar ist und eine dauerhaft prozesssichere Dichtheit ermöglicht.
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Eine Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass das toleranzausgleichende Gegendruck-Element aus einem Material ausgebildet ist, das durch eine Wärmebehandlung derart verformbar ist, dass das toleranzausgleichende Gegendruck-Element sich radial zusammenzieht und formschlüssig an dem Leitungsende anliegt.
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So liegt immer eine ideale Passung zwischen der Leitung und dem toleranzausgleichenden Gegendruck-Element vor, da sich das toleranzausgleichende Gegendruck-Element durch die Wärmebehandlung entsprechend der Form der Leitung zusammenzieht und dann vorzugsweise entlang seiner gesamten Länge passgenau radial anliegen kann. Unebenheiten der Leitung sorgen so nicht mehr für Lücken zwischen der Leitung und dem erfindungsgemäßen Gegendruck-Element, das die übliche Hülse ersetzt.
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Bei dem toleranzausgleichenden Gegendruck-Element kann es sich also insbesondere um einen thermoplastischen Schrumpfschlauch handeln. Neben dem Toleranzausgleichs-Effekt sind diese auch günstiger als die bisher verwendeten Hülsen. Insbesondere kann das toleranzausgleichende Gegendruck-Element als Meterware vorliegen.
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Eine weitere Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass das toleranzausgleichende Gegendruck-Element dazu ausgebildet ist, in einem verformten Zustand das Leitungsende radial auf den Anschlussstutzen zu drücken.
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Das toleranzausgleichende Gegendruck-Element erzeugt von außen einen Gegendruck auf das Leitungsende, so dass das Leitungsende umlaufend mit seiner inneren Mantelfläche gegen die äußere Mantelfläche des Anschlussstutzens gepresst wird. Die zusätzliche Anpresskraft des toleranzausgleichenden Gegendruck-Elements sorgt dafür, dass das Leitungsende dicht auf dem Anschlussstutzen sitzt. So kann das erfindungsgemäße System auch bei mit Druck betriebenen und/oder thermisch beheizten Leitungen hervorragend verwendet werden.
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Bei einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass das Material aus einem Kunststoff, insbesondere einen Thermoplast, ausgebildet ist. Beispielsweise kann es sich bei dem Material um Polyolefin, insbesondere Polyethylen oder Polypropylen beispielsweise auch strahlenvernetzt oder chemisch vernetzt, Polyvinylchlorid, Polyethylenterephthalat, Polyvinylidenfluorid, Polytetrafluorethylen, Perfluorethylenpropylen, Polyamide, Elastomere oder Silikon handeln.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist der Anschluss einen äußeren umlaufenden Teil auf, wobei zwischen dem äußeren umlaufenden Teil und dem Anschlussstutzen ein Raum ausgebildet ist, der derart mit Klebstoff füllbar bzw. gefüllt ist, dass das Leitungsende mit dem angebrachten toleranzausgleichenden Gegendruck-Element auf dem Anschlussstutzen fixiert ist.
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Vorzugsweise ist der Anschlussstutzen in Axialrichtung gesehen kürzer ausgebildet als der äußere Teil. Der Raum kann vor dem Aufstoßen des Leitungsendes oder nach dem Aufstoßen des Leitungsendes mit Klebstoff gefüllt werden. Besonders bevorzugt wäre es denkbar, die Temperatur bzw. Wärme des fließfähigen Klebstoffs zur Wärmebehandlung des toleranzausgleichenden Gegendruck-Elements zu verwenden.
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Bei dem Klebstoff kann es sich um einen beliebigen Klebstoff handeln. Insbesondere kann es sich um einen chemisch härtenden Klebstoff, physikalisch abbindenden Klebstoff oder einen Klebstoff mit kombinierten Verfestigungsmechanismen handeln. Beispielsweise kann bei chemisch härtenden Klebstoffen die Härtung durch Polymerisation, Polyaddition oder Polykondensation erfolgen. Bei den physikalisch abbindenden Klebstoffen kann die Verfestigung insbesondere durch Trocknen oder Abkühlen erfolgen. Wenn ein Klebstoff mit kombinierten Verfestigungsmechanismen vorliegt, kann die Härtung beispielsweise durch UV-Licht und/oder Wärme erfolgen.
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Weiterhin ferner wird die Aufgabe mittels eines Verfahrens zum Verbinden eines Leitungsendes einer ein Fluid führenden Leitung mit einem Anschluss eines Konnektors gelöst, wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist: Bereitstellen der Fluid führenden Leitung; Bereitstellen eines Konnektors mit einem Anschluss; Anordnen eines schlauchförmigen toleranzausgleichenden Gegendruck-Elements an dem Leitungsende; und Wärmebehandeln des toleranzausgleichenden Gegendruck-Elements derart, dass sich das toleranzausgleichende Gegendruck-Element radial zusammenzieht und formschlüssig an das Leitungsende anlegt.
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Bei dem Konnektor, der Leitung und dem toleranzausgleichenden Gegendruck-Element kann es sich vorzugsweise um eines der vorab beschriebenen Bauteile des erfindungsgemäßen Systems handeln. Entsprechend sind hier sämtliche einzelne Aspekte und Vorteile übertragbar.
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Vorzugsweise finden die in dem Verfahren angegebenen Schritte auch in der angegebenen Reihenfolge statt.
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Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass das Leitungsende nach dem Anordnen des toleranzausgleichenden Gegendruck-Elements auf einen Anschlussstutzen des Anschlusses aufgestoßen wird.
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Die Wärmebehandlung des toleranzausgleichenden Gegendruck-Elements kann vor oder nach dem Aufstoßen des Leitungsendes auf den Anschlussstutzen erfolgen.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung erfolgt das Wärmebehandeln des toleranzausgleichenden Gegendruck-Elements vor dem Aufstoßen des Leitungsendes auf den Anschlussstutzen. Dies hat den Vorteil, dass das toleranzausgleichende Gegendruck-Element bereits beim Aufstoßen auf den Anschlussstutzen fest auf dem Leitungsende sitzt und somit nicht von dem Leitungsende verrutschen kann.
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Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung erfolgt das Wärmebehandeln des toleranzausgleichenden Gegendruck-Elements nach dem Aufstoßen des Leitungsendes auf den Anschlussstutzen.
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Bei einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass das Wärmebehandeln des toleranzausgleichenden Gegendruck-Elements während eines Plasmabehandlungsschritts durchgeführt wird.
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Der Plasmabehandlungsschritt wird bei der Leitung mit dem aufgesetzten toleranzausgleichenden Gegendruck-Element durchgeführt. Der Plasmabehandlungsschritt dient dazu, durch Plasmaaktivierung die Oberfläche der Leitung zu modifizieren und Oberflächenenergie aufzubauen. Hierdurch entsteht eine deutlich bessere Benetzbarkeit der Oberfläche. Die gute Benetzbarkeit der Oberfläche sorgt dafür, dass eine gute Haftung für beispielsweise Klebstoffe vorliegt.
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Die Temperatur des bei der Plasmabehandlung verwendeten Plasmastrahls ist hierbei so hoch, dass die Wärme zur Wärmebehandlung des toleranzausgleichenden Gegendruck-Elements ausreicht. Hierdurch lässt sich ein separater Wärmebehandlungsschritt des toleranzausgleichenden Gegendruck-Elements einsparen, so dass die Produktion vereinfacht wird. Alternativ hierzu wäre es selbstverständlich dennoch denkbar, die Wärmebehandlung unabhängig von der Plasmabehandlung durchzuführen, beispielsweise in einem separaten Wärmebehandlungsschritt oder beim Verkleben.
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Eine weitere Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass der Anschluss einen Raum um den Anschlussstutzen herum aufweist, wobei der Raum zur Fixierung des Leitungsendes an dem Konnektor mit Klebstoff gefüllt wird.
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Nach dem Aushärten des Klebstoffs fixiert der Klebstoff das Ende der Leitung. Optional ist es möglich, die Wärme des Klebstoffs zur Wärmebehandlung des toleranzausgleichenden Gegendruck-Elements zu verwenden. Dann kann die Wärmebehandlung beim Verkleben erfolgen.
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Das System und das Verfahren sind besonders dazu geeignet, bei einem SCR-System (Selektive Katalytische Reduktion) verwendet zu werden. Alternativ hierzu wäre allerdings auch insbesondere eine Verwendung bei Wasser oder Wasserstoff denkbar.
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Figurenliste
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Weitere Merkmale, Vorteile und Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsformen des Systems und des entsprechenden Verfahrens anhand der Figuren. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Darstellung eines Fluid-Systems gemäß der vorliegenden Erfindung in Einzelteilen;
- 2a eine perspektivische Darstellung einer Leitung und eines toleranzausgleichenden Gegendruck-Elements vor einer Wärmebehandlung des toleranzausgleichenden Gegendruck-Elements gemäß der vorliegenden Erfindung;
- 2b eine perspektivische Darstellung der Leitung und des toleranzausgleichenden Gegendruck-Elements nach der Wärmebehandlung des toleranzausgleichenden Gegendruck-Elements gemäß der vorliegenden Erfindung; und
- 3 eine perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Fluid-Systems in einem montierten Zustand.
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AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
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1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Fluid-Systems 100 gemäß der vorliegenden Erfindung in Einzelteilen. Das Fluid-System 100 weist eine Fluid führende Leitung 10 auf, wobei es sich bei der Leitung 10 beispielsweise um einen Schlauch handeln kann. Die Fluid führende Leitung 10 weist eine innere Mantelfläche 11b und eine äußere Mantelfläche 11a auf.
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Die Leitung 10 ist mit einem Konnektor 20 verbindbar. Hierzu weist der Konnektor 20 einen Anschluss 21 zum Verbinden mit einem Leitungsende 11 der Leitung 10 auf. Der Anschluss 21 wiederum weist einen Anschlussstutzen 21a auf, auf den das Leitungsende 11 aufsteckbar ist. Insbesondere weist der Anschlussstutzen 21a, wie in 1 dargestellt, eine Verjüngung auf, die das Aufstecken der Leitung 10 vereinfacht. Der Anschlussstutzen 21a weist einen Leitungsbereich 24, beispielsweise eine Bohrung, zur Leitung des Fluids auf. So kann das Fluid von der Leitung 10 in den Konnektor 20 und umgekehrt strömen.
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Der Anschluss 21 weist ferner einen äußeren umlaufenden Teil 21b auf. Zwischen dem äußeren umlaufenden Teil 21b und dem Anschlussstutzen 21a ist ein Raum 22 ausgebildet. Wie später in Zusammenhang mit 3 gezeigt, ist der Raum 22 mit Klebstoff füllbar, um das Leitungsende 11 auf dem Anschlussstutzen 21a zu fixieren.
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Wie in 1 dargestellt, weist das Fluid-System 100 ein toleranzausgleichendes Gegendruck-Element 30 auf. Das toleranzausgleichende Gegendruck-Element 30 ist vorzugsweise schlauchförmig ausgebildet. Das toleranzausgleichende Gegendruck-Element 30 weist eine innere Mantelfläche 31 und eine äußere Mantelfläche 32 auf.
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Zum Zusammenbauen des Fluid-Systems 100 wird das toleranzausgleichende Gegendruck-Element 30 auf das Leitungsende 11, wie in 2a gezeigt aufgeschoben. Dabei ist noch ein Abstand zwischen der äußeren Mantelfläche 11a der Leitung 10 bzw. des Leitungsendes 11 und der inneren Mantelfläche 31 des toleranzausgleichenden Gegendruck-Elements 30 ausgebildet.
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2b zeigt das toleranzausgleichende Gegendruck-Element 30 in einer formschlüssigen Anordnung an dem Leitungsende 11. Hier ist kein Abstand mehr zwischen der äußeren Mantelfläche 11a der Leitung 10 und der inneren Mantelfläche 31 des toleranzausgleichenden Gegendruck-Elements 30 ausgebildet. Das toleranzausgleichende Gegendruck-Element 30 liegt hierbei trotz hohen Fertigungstoleranzen und/oder Unebenheiten formschlüssig an der Leitung 10 an.
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Dies wird insbesondere dadurch erreicht, dass das toleranzausgleichende Gegendruck-Element 30 dazu ausgebildet ist, sich radial zusammenzuziehen. So zieht sich das toleranzausgleichende Gegendruck-Element 30 von dem in 2a gezeigten Zustand zu dem in 2b gezeigten Zustand zusammen.
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Dies kann beispielsweise durch die Verwendung eines Kaltschrumpfschlauchs oder eines thermoplastischen Schrumpfschlauchs als toleranzausgleichendes Gegendruck-Element 30 erreicht werden. Wird ein thermoplastischer Schrumpfschlauch verwendet, ist der Schrumpfschlauch bzw. das toleranzausgleichende Gegendruck-Element 30 aus einem Material ausgebildet, das durch die Wärmebehandlung, insbesondere Zufuhr von Wärme, derart verformt wird, dass sich das toleranzausgleichende Gegendruck-Element 30 radial zusammenzieht. Dann liegt das toleranzausgleichende Gegendruck-Element 30 passgenau und formschlüssig an dem Leitungsende 11 an. Hierdurch wird eine ideale Passung zwischen der Leitung 10 und dem toleranzausgleichenden Gegendruck-Element 30 erreicht.
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Der Wärmebehandlungsschritt kann hierbei auf verschiedene Arten in die Produktion integriert werden. Denkbar wäre ein separater Wärmebehandlungsschritt vor oder nach dem Aufstoßen des Leitungsendes 11 auf den Anschlussstutzen 21a. Besonders bevorzugt wird der Wärmebehandlungsschritt allerdings in einen anderen Prozessschritt integriert. Beispielsweise kann das Wärmebehandeln des toleranzausgleichenden Gegendruck-Elements 30 im Rahmen eines Plasmabehandlungsschritts durchgeführt werden. Die Leitung 10 wird ohnehin einem Plasmabehandlungsschritt unterzogen, um die Benetzbarkeit der Oberfläche der Leitung 10 zu verbessern. Dann haften beispielsweise später verwendete Klebstoffe besser. Die Temperatur des hierbei verwendeten Plasmastrahls ist so hoch, dass die Wärme zur Wärmebehandlung des toleranzausgleichenden Gegendruck-Elements 30 ausreicht. Alternativ hierzu wäre es auch denkbar, die Wärmebehandlung beim Verkleben des Systems durchzuführen.
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3 zeigt eine perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Fluid-Systems 100 in einem montierten Zustand. Hier ist das Leitungsende 11 mit montiertem toleranzausgleichenden Gegendruck-Element 30 auf den Anschlussstutzen 21a gestülpt und mittels eines Klebstoffs 23 fixiert.
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Wie zu erkennen, ist die Leitung 10 mit einer Presspassung auf den Anschlussstutzen 21a aufgeschoben. Die Leitung 10 ist daher vorzugsweise derart flexibel, dass diese sich beim Aufschieben auf den Anschlussstutzen 21a radial aufweitet.
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Das toleranzausgleichende Gegendruck-Element 30 erzeugt von außen einen Gegendruck auf das Leitungsende 11. Hierdurch wird das Leitungsende 11 umlaufend mit seiner inneren Mantelfläche 11b gegen die äußere Mantelfläche des Anschlussstutzens 21a gepresst. Die zusätzliche Anpresskraft des toleranzausgleichenden Gegendruck-Elements 30 sorgt hierbei dafür, dass das Leitungsende 11 dicht auf dem Anschlussstutzen 21a sitzt.
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Wie ebenfalls in 3 zu erkennen, ist der Raum 22 zwischen dem Anschlussstutzen 21a und dem äußeren umlaufenden Teil 21 b zur Fixierung des Leitungsendes 11 an dem Konnektor 20 mit dem Klebstoff 23 gefüllt. Es wäre insbesondere denkbar, einen Kleber zu wählen, der in seinem fließfähigen Zustand eine Temperatur aufweist, die hoch genug ist, um zur Wärmebehandlung des toleranzausgleichenden Gegendruck-Elements 30 verwendet zu werden. Dann kann die Wärmebehandlung beim Verkleben erfolgen.
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Es versteht sich, dass bei der vorliegenden Erfindung ein Zusammenhang zwischen einerseits Merkmalen besteht, die im Zusammenhang mit Verfahrensschritten beschrieben wurden, sowie andererseits Merkmalen, die im Zusammenhang mit entsprechenden Vorrichtungen beschrieben wurden. Somit sind beschriebene Verfahrensmerkmale auch als zur Erfindung gehörige Vorrichtungsmerkmale - und umgekehrt - anzusehen, selbst wenn dies nicht explizit erwähnt wurde.
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Es ist festzuhalten, dass die unter Bezug auf einzelne Ausführungsformen bzw. - varianten beschriebenen Merkmale der Erfindung, wie beispielsweise Art und Ausgestaltung der einzelnen Komponenten sowie deren genaue Dimensionierung und räumliche Anordnung auch bei anderen Ausführungsformen vorhanden sein können, außer wenn es anders angegeben ist oder sich aus technischen Gründen von selbst verbietet. Von derartigen, in Kombination beschriebenen Merkmalen einzelner Ausführungsformen müssen außerdem nichtnotwendigerweise alle Merkmale in einer betreffenden Ausführungsform realisiert sein.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Fluid-System
- 10
- Fluid führende Leitung
- 11
- Leitungsende (der Fluid führenden Leitung)
- 11a
- äußere Mantelfläche (der Fluid führenden Leitung)
- 11b
- innere Mantelfläche (der Fluid führenden Leitung)
- 20
- Konnektor
- 21
- Anschluss (des Konnektors)
- 21a
- Anschlussstutzen (des Anschlusses)
- 21b
- äußeren umlaufenden Teil (des Anschlusses)
- 22
- Raum
- 23
- Klebstoff
- 24
- Leitungsbereich des (Anschlussstutzen)
- 30
- toleranzausgleichendes Gegendruck-Element
- 31
- innere Mantelfläche (des toleranzausgleichenden Gegendruck-Elements)
- 32
- äußere Mantelfläche (des toleranzausgleichenden Gegendruck-Elements)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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