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Die Erfindung betrifft eine Antennendose zum Bereitstellen von Signaldaten für einen Verbraucher mit einer einen Eingang und einen Ausgang aufweisenden Kopplereinheit, wobei die Kopplereinheit derart ausgestaltet ist, dass ihr Signaldaten über den Eingang zuführbar sind und dass die Signaldaten von ihr über den Ausgang wieder abgebbar sind, und mit einem Verbraucheranschluss zum Bereitstellen der Signaldaten für den Verbraucher.
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In der Regel werden die Kosten des Betriebs einer Antennenanlage in einer Wohnanlage, wie beispielsweise Kabelanschlussgebühren, auf alle Parteien der Wohnanlage umgelegt. Die Antennendosen der jeweiligen Parteien bzw. Wohnungen können entweder als Baumverkabelung in Reihe geschaltet oder als Sternverkabelung parallel zueinander geschaltet sein. Ist das Umlegen der Gesamtkosten auf alle Parteien nicht erwünscht oder nicht möglich, ist es erforderlich, die Kosten für jede Partei einzeln zu bestimmen und abzurechen. Dazu ist es ferner erforderlich, dass mit den Bewohnern einer jeden Partei der Wohnanlage Einzelvereinbarungen über den Bezug des Antennensignals abgeschlossen werden. Entscheidet sich eine Partei dazu kein Antennensignal zu beziehen, soll gewährleistet werden, dass die Antennendose dieser Partei ausgeschaltet werden kann, ohne dass die Signalübertragung an die restlichen Antennendosen der Wohnanlage mit bestehendem Vertrag beeinträchtigt wird. Dies ist vor allem erforderlich, um „Schwarzsehen“, also das Signalabgreifen ohne Erlaubnis, zu verhindern.
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Liegt eine Sternverkabelung vor, kann von einer zentralen Stelle aus die Leitung zu der auszuschaltenden Antennendose gekappt werden, ohne dass die Leitungen zu den übrigen Antennendosen beeinflusst werden. Liegt jedoch eine Baumverkabelung vor, also eine Serienschaltung, ist dies nicht ohne weiteres möglich. Auf Grund der in Reihe geschalteten Antennendosen kann die Leitung zu der auszuschaltenden Antennendose nicht gekappt werden, ohne dass die Leitungen zu den übrigen Antennendosen beeinflusst werden. Daher werden die Antennendosen, die ausgeschaltet werden müssen, in der Regel verplombt. Das Verplomben der auszuschaltenden Antennendosen bringt jedoch gleich mehrere Probleme mit sich. Zum einen wird ein Zugang zur Wohnung und dem Anschluss benötigt, um diesen zu verplomben. Zum anderen kann eine solche Verplombung manipuliert und schnell entfernt werden. Die Kontrolle der Verplombungen ist zeit- und personalintensiv und damit wenig praktikabel. Es wird also eine Lösung benötigt, um jeden Anschluss einzeln und gezielt ansprechen und schalten zu können.
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Bei herkömmlichen Antennendosen wird das Signal über eine eingehende Leitung an einen Koppler geleitet. Der Koppler leitet das Signal einerseits an eine abgehende Leitung und andererseits an einen Filter weiter. An der abgehenden Leitung ist in der Regel eine nachfolgende Antennendose angeschlossen. Der Filter trennt das eingehende Signal auf, und zwar in der Regel in ein TV- und ein Radio-Signal und stellt diese Signale zum Abgreifen durch einen Verbraucher zur Verfügung. Wird beispielsweise der Koppler deaktiviert, so dass die Signalweiterleitung an den Filter und somit an die Verbraucheranschlüsse unterbunden wird, wird auch die Signalweiterleitung an die abgehende Leitung und somit an die nachfolgende Antennendose unterbunden.
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Die aus dem Stand der Technik bekannten Antennendosen erlauben es nicht, Antennendosen auch in einer Reihenschaltung einzeln und gezielt aus- bzw. abschalten zu können, ohne dass die Signalweiterleitung zu anderen Antennendosen der Reihenschaltung beeinträchtig wird.
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Davon ausgehend ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Antennendose bereitzustellen, die unter Aufrechterhaltung der Signalweiterleitung an eine abgehende Leitung gezielt geschaltet werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen finden sich in den Unteransprüchen.
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Erfindungsgemäß wird somit eine Antennendose zum Bereitstellen von Signaldaten für einen Verbraucher bereitgestellt, aufweisend eine einen Eingang und einen Ausgang aufweisende Kopplereinheit, wobei die Kopplereinheit derart ausgestaltet ist, dass ihr Signaldaten und Steuerdaten über den Eingang zuführbar sind und dass die Signaldaten und die Steuerdaten von ihr über den Ausgang wieder abgebbar sind, eine der Kopplereinheit nachgeschaltete Schalteinheit, wobei die Kopplereinheit dazu ausgestaltet ist, die Signaldaten und die Steuerdaten auch an die Schalteinheit weiterzuleiten, und einen der Schalteinheit nachgeschalteten Verbraucheranschluss zum Bereitstellen der Signaldaten für den Verbraucher, wobei die Schalteinheit dazu ausgestaltet ist, in Abhängigkeit von den von ihr empfangenden Steuerdaten zwischen einem eingeschalteten Zustand und einem ausgeschalteten Zustand zu wechseln, wobei in dem eingeschalteten Zustand die Signaldaten an den Verbraucheranschluss weitergeleitet werden und in dem ausgeschalteten Zustand die Weiterleitung der Signaldaten an den Verbraucheranschluss gesperrt ist.
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Es ist somit ein maßgeblicher Punkt der Erfindung, dass aufgrund der Schalteinheit die Weiterleitung der Signaldaten an den Verbraucheranschluss gesperrt werden kann während gleichzeitig die Weiterleitung der Signaldaten an den Ausgang der Antennendose aufrechterhalten wird.
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Über die Steuerdaten kann die Antennendose gesteuert werden. Im abgeschalteten Zustand kann kein Signal an dem Verbraucheranschluss abgegriffen werden. Die Antennendose ist ausgeschaltet. Dadurch, dass das Signal aber auch bei ausgeschalteter Antennendose über den Ausgang an eine potenzielle weitere Antennendose abgegeben wird, können auch bei in Reihe geschalteter Antennendosen einzelne Antennendosen gezielt ausgeschaltet werden.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung umfasst die Antennendose einen der Schalteinheit nachgeschalteten Filter. Der Filter ist zum Trennen des Signals in zwei voneinander verschiedenen Frequenzbereiche und Ausgeben der Signale mit diesen voneinander verschiedenen Frequenzbereichen über zwei separate Filterausgänge ausgestaltet. Jeder dieser Filterausgänge ist auf einen eigenen Verbraucheranschluss geführt.
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Die Signaldaten umfassen vorzugsweise ein Radio- und Fernsehsignal und werden im Filter in ein Radiosignal einerseits und in ein Fernsehsignal andererseits getrennt. Dem Verbraucher stehen in dieser Situation zwei Anschlüsse zur Verfügung: ein Fernsehanschluss und ein Radioanschluss. Umfassen die Signaldaten drei zu trennende Frequenzbereiche, weist die Antennendose drei Verbraucheranschlüsse auf. Die Antennendose weist vorzugsweise genauso viele Verbraucheranschlüsse auf wie die Signaldaten in Frequenzbereiche getrennt werden.
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Eine herkömmliche Antennendose besteht aus einem Gussgehäuse mit dem Verbraucheranschluss, Klemmen für eine Stammleitung sowie einer Platine, auf der die Filter- und Kopplertechnik untergebracht ist. Diese herkömmliche Antennendose kann entweder mit geringem Aufwand durch Hinzufügen einzelner Komponenten zu der erfindungsgemäßen Antennendose umgebaut oder durch einfaches Ersetzen der gesamten herkömmlichen Antennendose durch eine erfindungsgemäße Antennendose ausgetauscht werden.
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Vorzugsweise ist im installierten Zustand mit dem Eingang eine eingehende Leitung und mit dem Ausgang eine abgehende Leitung verbunden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung, weist die Antennendose einen Speicherbaustein auf, der mit einer vorbestimmten Adresse versehen ist, so dass die Schalteinheit selektiv mittels der empfangenen Steuerdaten ansprechbar ist. Über diesen Speicherbaustein ist die Antennendose eindeutig identifizierbar. Die Steuerdaten können demnach Schaltbefehle für einzelne ausgewählte Antennendosen enthalten.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Schalteinheit derart ausgelegt, dass sie sich bei Inbetriebnahme der Antennendose, also bei einem Wechsel von einem Zustand, in dem sie nicht mit Daten gespeist wird, in einen Zustand, in dem sie jedenfalls mit Steuerdaten gespeist wird, im ausgeschalteten Zustand befindet und erst mittels der empfangenen Steuerdaten in einen eingeschalteten Zustand gebracht werden muss. Ein bloßer Austausch der Antennendosen ist somit nicht ohne Funktionsverlust möglich. Eine einmal ausgebaute Antennendose kann ohne eine Aktivierung nicht wieder eingesetzt werden. Bei Inbetriebnahme muss die Antennendose erneut aktiviert werden. Die Antennendose kann auch durch keine andere Dose ersetzt werden, insbesondere da die andere Dosen keine oder nicht die gleiche eindeutig identifizierbare Adresse aufweist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfassen die Signaldaten eine gepulste Gleichspannung. Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Schalteinheit mittels einer Gleichspannung speisbar. Dadurch kann die Schalteinheit nicht nur mit den Signaldaten, sondern auch mit der nötigen Spannung versorgt werden
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung, ist die Schalteinheit dazu ausgestaltet, mittels von den Steuerdaten umfasster, zeitlich zwischen einem vorbestimmten oberen Spannungswert und einem vorbestimmten unteren Spannungswert wechselnder Spannungspegel Informationen zu empfangen bzw. zu senden. Dabei entspricht der obere Spannungspegel vorzugsweise der Speisespannung. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Schalteinheit mit einem Kondensator zur Überbrückung von Zeiten versehen, in denen keine Gleichspannung zum Speisen der Schalteinheit verfügbar ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Schalteinheit ein Eindraht-Bus-Baustein. Der Begriff „Eindraht-Bus“ (auch 1"-Wire“ oder „One-Wire“) beschreibt eine serielle Schnittstelle der Firma Dallas Semiconductor Corp., die mit einer Datenader (DQ) auskommt, die sowohl als Stromversorgung als auch als Sende- und Empfangsleitung genutzt wird. Eine Besonderheit von 1-Wire-Geräten ist die Spannungsversorgung aus der Gegenstation. Hierbei erfolgt die Versorgung eines Slaves, also der Antennendose, über die Datenleitung: Bei inaktiver Kommunikation (Idle-State) liegt die Datenleitung auf +5 V High-Pegel und lädt einen Speicherkondensator, welcher in jedem 1-Wire-Slave integriert ist. Während der Kommunikation wird der Bus durch die Geräte auf Low gepulst. Während der Low-Pulse wird der Slave bzw. die Antennendose wie bereits erläutert aus seinem Kondensator gespeist. Je nach Ladezustand kann der Kondensator Low-Zeiten bis ca. 960 µs überbrücken.
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Jeder Slave bzw. jede Antennendose wird vorzugsweise durch eine 64-Bit-ROM-ID adressiert. Diese besteht vorzugsweise aus einem 8-Bit-Family-Code, einer 48-Bit-Seriennummer, der sogenannten Unique-Device-ID, sowie einer 8-Bit-CRC-Prüfsumme.
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Im Rahmen dieser bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung müssen nicht zwangsläufig fertige 1-Wire-Slaves verwendet werden. Es lassen sich beispielsweise auch mit kleinsten RISC-Prozessoren Slaves erstellen und in einem 1-Wire-Bus einbinden.
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Grundsätzlich ist es im Rahmen der Erfindung möglich, dass die Antennendose eine Leuchte aufweist und die Leuchte im eingeschalteten Zustand grün leuchtet und im abgeschalteten Zustand rot leuchtet. Die Leuchte ist vorzugsweise eine LED. Über die Leuchte kann der Verbraucher sofort erkennen, wenn die Leuchte grün leuchtet, dass die Antennendose funktioniert, und wenn die Leuchte rot leuchtet, das die Dienste der Antennendose gesperrt sind.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die jeweilige Schaltung der Verbraucheranschlüsse für die zwei Frequenzbereiche, beispielsweise Radio und Fernsehen, getrennt voneinander erfolgt. Dazu kann der Schalteinheit ein zweiter Filter zum Trennen des Signals in wenigstens zwei Frequenzbereiche vorgeschaltet sein und pro Frequenzbereich ein Schaltzustand einstellbar sein. Wird das Signal in drei oder mehr Frequenzbereiche getrennt, erfolgt die getrennte Schaltung für jeden einzelnen Frequenzbereich.
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Die Erfindung ermöglicht grundsätzlich nicht nur das bloße Schalten der Antennendose, sondern auch Zusatzfunktionen, wie die die Messung der Raumtemperatur, des Luftdrucks sowie der Feuchtigkeit. Dazu weist die Antennendose vorzugsweise ein Thermometer und/oder ein Barometer und/oder ein Hygrometer auf.
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Es ist ebenfalls im Rahmen der Erfindung möglich, das Signal am Ausgang abzugreifen, gleichzurichten und mittels eines A/D-Wandlers in der Antennendose zu messen. Damit wird ein Pegelnachweis, insbesondere aus der Ferne, ermöglicht. Die gewonnenen Daten können beispielsweise dazu verwendet werden, um die Qualität des Signals zu bestimmen.
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Erfindungsgemäß wird eine Anordnung mit einer Steuereinheit und einer Mehrzahl oben beschriebener Antennendosen bereitgestellt, wobei die Antennendosen der Steuereinheit in Reihe nachgeschaltet sind und die Antennendosen auf diese Weise von der Steuereinheit mit den Signaldaten und den Steuerdaten speisbar sind. Die Antennendosen sind mittels der von der Steuereinheit stammenden Steuerdaten schaltbar. Die Antennendose kann in einem eingeschalteter Zustand oder in einem ausgeschalteten Zustand vorliegen. Im eingeschalteten Zustand werden die Signaldaten werden an den Verbraucheranschluss durchgeleitet, während im ausgeschalteter Zustand der Weg für die Signaldaten zum Verbraucheranschluss gesperrt ist. Die Anordnung der Antennendosen in Reihe führt dazu, dass beim Fehlen einer Antennendose die nachgeordneten Antennendosen keinen Empfang mehr haben. Eine entfernte oder nicht funktionierende manipulierte Antennendose kann daher sofort lokalisiert werden, da die auf die entfernte oder manipulierte Antennendose nachfolgende Antennendosen nicht mit mehr Spannung versorgt werden und folglich nicht mehr ansteuerbar sind.
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Die Steuereinheit ist vorzugsweise dazu ausgestaltet, die Mehrzahl an Antennendosen via einer Fernverbindung aus der Ferne zu steuern. „Aus der Ferne“ meint, dass die Steuerung nicht an der Steuereinheit selbst erfolgt, sondern aus einer Distanz zur Steuereinheit ausgelöst werden kann.
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Die Steuereinheit fungiert im oben beschriebenen 1-Wire-System vorzugsweise als 1-Wire-Master. Der Master bzw. die Steuereinheit besteht vorzugsweise aus einem kleinen Prozessor (CPU), beispielsweise aus einem kostengünstigen RISC-Prozessor sowie einer Netzwerkschnittstelle.
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Durch die unveränderliche ID jeder Antennendose, kann jede Antennendose gezielt vom Master bzw. von der Steuereinheit angesprochen werden. Insbesondere können mit dem 1-Wire-System bis zu 100 Slaves bzw. Antennendosen angesprochen werden. Aufgrund der Dämpfung des Signals im Hochfrequenzbereich (HF) werden vorzugsweise maximal 10 bis 15 Slaves bzw. Antennendosen im 1-Wire-System eingesetzt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Steuereinheit zum Erfassen eines jeweiligen Ist-Schaltzustandes der Schalteinheiten ausgestaltet, wobei der Ist-Schaltzustand folgende Zustände umfasst: „eingeschaltet“, „ausgeschaltet“ und „nicht erfassbar“. Ist ein Schaltzustand nicht erfassbar, kann von einer Manipulation der Antennendose und/oder einem Störungsfall ausgegangen werden. Wird die erfindungsgemäße Antennendose durch eine herkömmliche Antennendose ersetzt, kann von der herkömmlichen Antennendose kein Schaltzustand erfasst werden.
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Die Kommunikation erfolgt gesteuert vom Master bzw. von der Steuereinheit vorzugsweise im Halbduplexverfahren. Eine Datenübertragung im Halbduplexverfahren, auch wechselseitiger Betrieb genannt, bedeutet, dass die Informationen auf einem Signalträger in beide Richtungen übertragen werden können. Dazu wird eine bidirektionale Verbindung zwischen Sender und Empfänger, also zwischen Steuereinheit und Antennendose, benötigt. Neben dem Setzen der einzelnen Steuerbefehle können so auch die Schaltzustände der einzelnen Antennendosen und deren Anwesenheit im Strang der Baumstruktur abgefragt werden. Letzteres ist wichtig für die frühzeitige Erkennung von Manipulationen an der Antennendose durch einen Bewohner.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Steuereinheit dazu ausgestaltet, einen Soll-Schaltzustand abzuspeichern und nachfolgend mit dem erfassten Ist-Schaltzustand abzugleichen und bei einer Abweichung zwischen Soll-Schaltzustand und erfasstem Ist-Schaltzustand eine Meldung auszugeben. Vorliegend wird unter „Meldung“ ein Signal verstanden, das z.B. eine Abweichung anzeigen kann. Das Signal kann sowohl visuell als auch akustisch oder beides sein. Die Steuereinheit kann vorzugsweise einen Mail-Client umfassen, über den automatisiert Alarm- und/oder Statusmeldungen an einen Administrator verschickt werden können.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Steuereinheit ein Energiespeicher vorgeschaltet, der dazu ausgestaltet ist, im Falle eines unterbrochenen Stromflusses die Steuereinheit und/oder die Antennendosen mit elektrischer Energie zu versorgen. Der Energiespeicher fungiert als Pufferbatterie, um kurzfristigen Stromausfällen und damit einhergehenden Problemen von massenhaft abgeschalteten Antennendosen zu vermeiden. Je nach Kapazität des Energiespeichers und aufgrund des geringen Stromverbrauchs des Systems sind Überbrückungszeiten bzw. Pufferzeiten von mehreren Stunden bis hin zu Tagen realisierbar. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass für den Fall eines dauerhaften Stromausfalls eine Alarmmeldung abgesetzt wird.
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Erfindungsgemäß wird ferner ein Verfahren zum Betreiben einer oben beschriebenen Anordnung mit einer Steuereinheit und einer Mehrzahl Antennendosen bereitgestellt. In einem ersten Schritt wird eine Vorgabeliste mit Soll-Zuständen für die einzelnen Schalteinheiten der Antennendosen bereitgestellt, wobei die Soll-Zustände die Zustände „eingeschaltet“ und „ausgeschaltet“ umfassen. Danach werden die einzelnen Schalteinheiten mittels von der Steuereinheit versandter Steuerdaten angesteuert, so dass die Schalteinheiten in ihren jeweiligen Soll-Zustand gebracht werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung, werden in einem darauffolgenden Schritt die Ist-Zustände der Schalteinheiten erfasst. Danach werden in einem weiteren Schritt für jede Schalteinheit der Soll-Zustand mit dem Ist-Zustand abgeglichen. Anschließend wird eine Meldung ausgegeben, wenn der Ist-Zustand nicht dem Soll-Zustand entspricht. Der Soll-Zustand ergibt sich dabei aus den Steuerdaten. Über die Steuerdaten wird die Schalteinheit gezielt angesteuert und geschaltet. Wird eine Abweichung zwischen dem Soll-Zustand und dem Ist-Zustand, die ein Indiz für einen Manipulationsversuch oder eine Störung ist, erkannt, kann der Administrator über eine ausgegeben Meldung direkt in Kenntnis gesetzt werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung werden für jede Schalteinheit, deren Ist-Zustand nicht dem Soll-Zustand entspricht, die jeweiligen Schalteinheiten mittels von der Steuereinheit versandter Steuerdaten angesteuert, so dass die Schalteinheit in ihren Soll-Zustand gebracht wird. Dies kann vor, während oder nach dem Ausgeben der Meldung erfolgen. Ein Trennen und Wiederverbinden einer Antennendose kann auf einen Manipulationsversuch hindeuten.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen weiter im Detail erläutert.
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In den Zeichnungen zeigen
- 1 schematisch eine herkömmliche Antennendosen gemäß dem Stand der Technik,
- 2 schematisch eine schaltbare Antennendose gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- 3 schematisch eine Anordnung mit einer Steuereinheit und einer Mehrzahl Antennendosen gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung in einem Normalbetrieb,
- 4 schematisch eine Anordnung mit einer Steuereinheit und einer Mehrzahl Antennendosen gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung in einem Normalbetrieb mit einer ausgeschalteten Antennendose,
- 5 schematisch eine Anordnung mit einer Steuereinheit und einer Mehrzahl Antennendosen gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung bei einer Leitungsunterbrechung,
- 6 schematisch ein Verfahren zum Betreiben einer Anordnung mit einer Steuereinheit und einer Mehrzahl Antennendosen gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Aus 1 ist schematisch eine herkömmliche Antennendose 1' gemäß dem Stand der Technik ersichtlich. Signaldaten 2' werden über einen Eingang 3' einer auf einer Platine 13' angeordneten Kopplereinheit 5' zugeführt. Ausgehend von der Kopplereinheit 5' werden die Signaldaten 2' sowohl an einen Ausgang 4' als auch an einen auf der Platine 13' angeordneten Filter 9' weitergeleitet. An dem Ausgang 4' ist in der Regel eine weitere (hier nicht dargestellte) Antennendose über eine Leitung angeschlossen. Der Filter 9` trennt das kommende Signal in zwei Frequenzbereiche. Je ein Frequenzbereich kann an einem der zwei Verbraucheranschlüsse 8A, 8B dem Verbraucher bereitgestellt werden. Würde die Antennendose 1' vollständig ausgeschaltet werden, erfolgte keine Signalweiterleitung mehr an den Ausgang 4', so dass die an dem Ausgang 4' angeschlossenen Antennendosen nicht mehr mit dem Signal versorgt werden können. Möchte man dennoch verhindern, dass die Verbraucher die Signaldaten 2' abgreifen können, müssen die Verbraucheranschlüsse 8A, 8B verplombt werden.
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2 zeigt eine schaltbare Antennendose 1 gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Ähnlich wie die herkömmliche Antennendose 1' aus 1 umfasst die erfindungsgemäße Antennendose 1 einen Eingang 3, einen Ausgang 4, eine auf einer Platine 13 angeordnete Kopplereinheit 5 und einen auf der Platine 13 angeordneten Filter mit zwei Verbraucheranschlüssen 8A, 8B. Entscheidend ist jedoch die Schalteinheit 7, die zwischen der Kopplereinheit 5 und dem Filter 9 ebenfalls auf der Platine 13 angeordnet ist. Die Signaldaten 2 und Steuerdaten 6 werden über den Eingang 3 der Antennendose zugeführt. Sie werden an die Kopplereinheit 5 geleitet. Ausgehend von der Kopplereinheit 5 werden die Signaldaten 2 und Steuerdaten 6 einerseits an den Ausgang 4 weitergeleitet, wo sie über eine abgehende Leitung einer an dem Ausgang 4 angeschlossene nachfolgende Antennendose (hier nicht dargestellt) zugeleitet werden können. Andererseits werden die Signaldaten 2 und Steuerdaten 6 an die Schalteinheit 7 weitergeleitet. Ausgehend von den Steuerdaten 6 schaltet die Schalteinheit 7 die Antennendose ein oder aus. Im in der 2 dargestellten eingeschalteten Zustand werden die Signaldaten 2 an den Filter 9 weitergeleitet, der das Signal in zwei Frequenzbereiche aufteilt und je einen Frequenzbereich einem Verbraucher zum Abgreifen an je einem der Verbraucheranschlüssen 8A, 8B bereitstellt. In der Regel wird das Signal in ein Radiosignal und ein Fernsehsignal geteilt. Das Radio-signal ist dann über den einen Verbraucheranschluss 8A und das Fernsehsignal über den anderen Verbraucheranschluss 8B abgreifbar. In einem nicht dargestellten ausgeschalteten Zustand erfolgt keine Weiterleitung der Signaldaten 2 an den Filter 9 bzw. an die Verbraucheranschlüsse 8A, 8B. Neben der Signaldaten 2 wird auch Strom weitergeleitet, um die Schalteinheit 7 mit Strom zu versorgen.
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3 zeigt eine Anordnung mit einer Steuereinheit und einer Mehrzahl Antennendosen gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung in einem Normalbetrieb. Jede Wohnung 14A-14G umfasst eine Antennendose 1A-1G einer Antennenanlage in einem Wohnanlage. Die Antennendosen 1A-1G sind in Reihe geschaltet. Den Antennendosen 1A-1 G ist eine Steuereinheit 11 vorgeschaltet. Alle sieben Antennendosen 1A-1G werden über Antennenleitung 15 von der Steuereinheit 11 mit Signaldaten 2 und Steuerdaten 6 versorgt. Gespeist wird die Anordnung 10 von einer Signalquelle 12, wie beispielsweise ein Kabelanschluss oder eine Satellitenkopfstelle, welches ein HF-Signal durch die als ein 1-Wire-Master fungierende Steuereinheit 11 auf die Antennenleitung 15 gibt. Die Steuereinheit 11 versorgt die Antennendosen 1A-1G mit Strom und Steuerdaten. Jeder dieser Antennendosen 1A-1G ist eingeschaltet, das heißt in jeder Wohnung 14A-14G kann das Signal an der jeweiligen Antennendose 1A-1G empfangen werden.
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4 zeigt die Anordnung aus 3 mit dem Unterschied, dass die Antennendose 1C ausgeschaltet ist. Der Bewohner der Wohnung 14C möchte kein Signal mehr beziehen, so dass mittels Steuerdaten 6 seine Antennendose 1C ausgeschaltet werden kann. Die Antennendose 1C ist weiterhin ansprechbar und steuerbar. Es werden lediglich die Verbraucheranschlüsse 8A, 8B von der Antennenleitung 15 getrennt. Die Weiterleitung der Signaldaten 2 und der Steuerdaten 6 an die anderen Antennendosen 1D-1G ist weiterhin gewährleistet. Auf diese Weise können auch mehrere Antennendosen 1A-1G aus- und bei Bedarf wieder eingeschaltet werden.
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5 zeigt die Anordnung aus 3. mit einer manipulierten Antennendose 1E. Eine Manipulation kann beispielsweise durch das unbefugte Ausbauen der Antennendose 1E und anschließende Ersetzen einer herkömmlichen Antennendose 1' erfolgen. Wird die Antennendose 1E einmal von der Antennenleitung 15 getrennt, wird sie auch nicht mehr mit Strom versorgt. Da zudem der Schaltzustand „ausgeschaltet“ der Antennendose 1E bewusst nicht gespeichert wurde, da diese Antennendose 1E eigentlich den Schaltzustand „eingeschaltet“ haben sollte, bleibt die Antennendose 1E, nachdem sie wieder angeschlossen wurde, weiterhin ausgeschaltet, so dass kein Signal mehr an den Verbraucheranschlüssen abgreifbar ist. Die Antennendose 1E muss erneut von einem Administrator, beispielsweise von dem Netzbetreiber oder Kabelanbieter, wieder freigeschaltet werden.
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In dem Moment, in dem die Antennendose 1E im Rahmen einer Manipulation ausgebaut wurde, werden die nachfolgenden Antennendosen 1F, 1G ebenfalls nicht mehr mit Signaldaten 2 und Steuerdaten 6 versorgt. Sie werden ebenfalls nicht mehr mit Strom versorgt. Die Antennenleitung 15 ist ab der Antennendose 1E unterbrochen.
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Die Steuereinheit 11, die in bestimmten Intervallen die Schaltzustände der Antennendosen 1A-1G abfragt, erkennt, dass die Antennendosen 1E-1G nicht mehr ansteuerbar sind und verschickt eine Alarmmeldung beispielsweise über eine E-Mail mit Zeitstempel, an den Administrator.
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Baut der Bewohner der Wohnung 14E eine herkömmliche Antennendose 1' ein, ist die Unterbrechung der Antennenleitung 15 beseitigt. Die Wohnung 14E kann wieder mit Signaldaten 2 versorgt werden (hier nicht dargestellt). Die Antennendosen 1F und 1G bleiben jedoch weiterhin ausgeschaltet, da sie bei wieder vorhandener Stromversorgung erneut aktiviert werden müssten. Die Steuereinheit 11 erkennt, dass die Antennendosen 1A-1D, 1F, 1G wieder ansteuerbar sind. Die Antennendose 1E bleibt weiterhin nicht ansteuerbar.
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Dadurch, dass die Schalteinheit 11 regelmäßig die Ist-Zustände abfragt und mit den Soll-Zuständen abgleicht, erkennt die Schalteinheit, dass sich die Schaltzustände der Antennendosen 1F, 1G geändert haben. Somit kann nachgewiesen werden, dass in der Wohnung 14E eine Manipulation der Antennendose 1E stattgefunden hat.
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6 zeigt ein Verfahren zum Betreiben einer Anordnung mit einer Steuereinheit und einer Mehrzahl Antennendosen gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung. In einem ersten Schritt S1 wird eine Vorgabeliste mit Soll-Zuständen für die einzelnen Schalteinheiten der Antennendosen bereitgestellt. Die Soll-Zustände umfassen die Zustände „eingeschaltet“ und „ausgeschaltet“. Danach werden der einzelnen Schalteinheiten mittels von der Steuereinheit versandter Steuerdaten angesteuert S2, so dass die Schalteinheiten in ihren jeweiligen Soll-Zustand gebracht werden. Auf diese Weise können einzelnen Antennendosen 1A-1G aktiviert werden. In einem darauffolgenden Schritt S3 werden die Ist-Zustände der Schalteinheiten erfasst. Danach werden in einem weiteren Schritt S4 für jede Schalteinheit der Soll-Zustands mit dem Ist-Zustand abgeglichen. Anschließend wird eine Meldung ausgegeben S5 wenn der Ist-Zustand nicht dem Soll-Zustand entspricht. Die Meldung kann beispielsweise eine mit einem Zeitstempel versehene E-Mail sein. Für jede Schalteinheit, deren Ist-Zustand nicht dem Soll-Zustand entspricht, werden die jeweiligen Schalteinheiten mittels von der Steuereinheit versandter Steuerdaten angesteuert S6, so dass die Schalteinheit in ihren Soll-Zustand gebracht wird. Die auf die fehlerhafte Antennendose nachfolgenden Antennendosen können so wieder in ihren Soll-Zustand gebracht werden. Bleibt die fehlerhafte Antennendose nach erneutem Abgleichen der Soll- und Ist-Zustände S4 weiterhin nicht ansteuerbar, lässt das auf einen Austausch bzw. Manipulation der Antennendose schließen. Optional kann dann erneut eine Meldung an den Administrator erfolgen S5.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Antennendose
- 1'
- Antennendose (Stand der Technik)
- 1A
- Antennendose
- 1B
- Antennendose
- 1C
- Antennendose
- 1D
- Antennendose
- 1E
- Antennendose
- 1F
- Antennendose
- 1G
- Antennendose
- 2
- Signaldaten
- 2'
- Signaldaten
- 3
- Eingang
- 3'
- Eingang
- 4
- Ausgang
- 4'
- Ausgang
- 5
- Kopplereinheit
- 5'
- Kopplereinheit
- 6
- Steuerdaten
- 7
- Schalteinheit
- 8A
- Verbraucheranschluss
- 8A'
- Verbraucheranschluss
- 8B
- Verbraucheranschluss
- 8B'
- Verbraucheranschluss
- 9
- Filter
- 9'
- Filter
- 10
- Anordnung mit einer Steuereinheit und einer Mehrzahl Antennendosen
- 11
- Steuereinheit
- 12
- Signalquelle
- 13
- Platine
- 13'
- Platine
- 14A
- Wohnung
- 14B
- Wohnung
- 14C
- Wohnung
- 14D
- Wohnung
- 14E
- Wohnung
- 14F
- Wohnung
- 14G
- Wohnung
- 15
- Antennenleitung
- S1
- Bereitstellen einer Vorgabeliste mit Soll-Zuständen
- S2
- Ansteuern der einzelnen Schalteinheiten
- S3
- Erfassen der Ist-Zustände der Schalteinheiten
- S4
- Abgleichen des Soll-Zustands mit dem Ist-Zustand
- S5
- Ausgeben einer Meldung
- S6
- Ansteuern der jeweiligen Schalteinheiten