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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Prüfen einer Rückschlagklappe in einer Heizungsanlage, ein Computerprogramm, ein Speichermedium, ein Regel- und Steuergerät, ein Heizgerät und eine Verwendung.
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Beispielsweise in Mehrfamilienhäusern sind häufig mehrere Gasheizgeräte an einer gemeinsamen Abgasanlage angeschlossen. Derartige Anlagen werden als Mehrfachbelegungsanlage bezeichnet. Zur Vermeidung von Abgasrückströmungen werden in der Regel Rückschlagklappen eingesetzt, die eine Rückströmung von Abgasen eines Heizgerätes in andere Heizgeräte der Mehrfachbelegungsanlage verhindern.
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Bei der Inbetriebnahme von Heizgeräten muss das Vorhandensein einer Rückschlagklappe in der Regel durch Vornahme einer Einstellung in der Steuerung des Heizgerätes angezeigt werden. Ein Heizgerät würde jedoch auch in Betrieb gehen, wenn die Einstellung zwar in der Steuerung des Heizgerätes vorgenommen wurde, die Installation der Rückschlagklappe jedoch nicht vorgenommen wurde oder diese defekt ist, aber auch im umgekehrten Fall, falls eine Rückschlagklappe installiert, jedoch die Einstellung in der Steuerung des Heizgerätes nicht vorgenommen wurde.
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In der
EP 3 712 502 A1 wird ein Verfahren zum Prüfen des Vorhandenseins einer Rückschlagklappe vorgeschlagen, bei dem ein Betriebsparamater einer Fördereinrichtung des Heizgerätes derart geändert wird, dass ein durch Heizgerät und Abgasanlage zu geförderter Fluidstrom geändert wird. Durch gleichzeitige Erfassung eines des Fluidstromes anhand einer geeigneten Messgröße kann festgestellt werden, ob eine Rückschlagklappe vorhanden ist.
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Es hat sich jedoch gezeigt, dass der zur Durchführung des Verfahrens notwendige Massestromsensor mit Kosten verbunden ist und die die Komplexität eines Heizgerätes erhöht, womit eine erhöhte Ausfallwahrscheinlichkeit einhergeht.
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Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise zu überwinden. Insbesondere soll eine Lösung vorgeschlagen werden, die die Komplexität eines Heizgerätes gegenüber dem Stand der Technik nicht erhöht.
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Diese Aufgaben werden gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der hier vorgeschlagenen Lösung sind in den unabhängigen Patentansprüchen angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass die in den abhängigen Patentansprüchen aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller, Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren. Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung dargestellt werden.
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Hierzu trägt ein Verfahren zum Prüfen einer Rückschlagklappe in einer Heizungsanlage mit mindestens einem Heizgerät bei, welches zumindest die folgenden Schritte umfasst:
- a) Ändern eines Betriebsparameters des Heizgerätes, der eine Änderung eines von einer Fördereinrichtung des Heizgerätes geförderten Fluidstromes durch das Heizgerät bewirken kann,
- b) Erfassen eines Vergleichsparameters, der einen Rückschluss auf eine Leistungsaufnahme der Fördereinrichtung des Heizgerätes erlaubt,
- c) Erkennen des Vorhandenseins einer Rückschlagklappe, wenn der Vergleichsparameter zumindest zeitweise unabhängig von der Änderung des Betriebsparameters verläuft.
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Die Schritte a), b) und c) werden bei einem regulären Betriebsablauf in der Regel zumindest einmal in der angegebenen Reihenfolge durchgeführt. Dabei ist es auch möglich, dass die Schritte a) bis c) mehrfach (in der angegebenen Reihenfolge hintereinander) wiederholt durchgeführt werden. Insbesondere ist es auch denkbar, dass die Schritte a) und b) mehrfach hintereinander wiederholt werden bevor Schritt c) durchgeführt wird. Weiterhin können die Schritte a), b) und c) oder zumindest die Schritte a) und b) auch zumindest teilweise parallel oder sogar gleichzeitig durchgeführt werden. Darüber hinaus kann das Verfahren mit einem hier auch beschriebenen Heizgerät ausgeführt werden.
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Das Verfahren kann insbesondere zur automatischen Erkennung der Existenz und/oder Funktionalität der Rückstromklappe eingesetzt werden. Das Verfahren kann (zudem) dafür genutzt werden, eine Fehleinstellung des Heizgerätes zu erkennen.
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Die hier angegebene Lösung beschreibt eine besonders vorteilhafte und/oder sichere Möglichkeit zur (automatischen) Erkennung, ob in einem Heizsystem in einer Mehrfachbelegungsanlage eine Rückschlagklappe eingebaut ist. Das Verfahren kann mit anderen Worten insbesondere auch als eine automatische Rückstromklappenerkennung beschrieben werden. In diesem Zusammenhang kann das Verfahren zum (automatischen) Prüfen des Vorhandenseins einer Rückschlagklappe in einer Heizungsanlage mit mindestens einem Heizgerät dienen. Zudem kann gemäß einer Ausgestaltung des Verfahrens eine Fehleinstellung des Heizgerätes erkannt werden.
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Grundsätzlich kann das Verfahren bei der Integration eines (neuen bzw. weiteren) Heizgeräts in eine (Mehrfachbelegungs-)Heizanlage und/oder während der Inbetriebnahme eines solchen Heizgerät verwendet werden. Dies erlaubt in vorteilhafter Weise, fehlerhafte Installationen oder Einstellungen des Heizgeräts in der Heizanlage, insbesondere eine fehlende oder defekte Rückschlagklappe möglichst frühzeitig zu erkennen und die oben beschriebenen Folgen zu vermeiden.
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Alternativ oder kumulativ kann das Verfahren auch bedarfsweisen, zu bestimmten Zeitpunkten oder nach bestimmten zeitlichen Betriebsintervallen während des Betriebs des Heizgeräts durchgeführt werden. Dies kann beispielsweise dazu beitragen zu erkennen, ob sich eine Rückschlagklappe (in geöffneter Stellung) verklemmt hat. Somit kann das Verfahren allgemein auch zur Prüfung der Funktion einer (vorhandenen) Rückschlagklappe eingesetzt werden. Dabei kann das Erkennen des Nichtvorhandenseins der Rückschlagklappe während des Betriebs (d.h. nachdem diese einmal bei der Inbetriebnahme erkannt wurde) als eine Fehlfunktion der Klappe interpretiert werden.
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Die Rückschlagklappe kann allgemein auch als Rückstromklappe bezeichnet werden. Die Rückschlagklappe öffnet üblicherweise nur in eine Richtung. Sie dient normalerweise dazu eine (ungewollte) Rückströmung von Abgas eines Heizgeräts einer Wohnung eines Hauses in eine andere Wohnung des Hauses zu verhindern. Die Rückschlagklappe kann beispielsweise in einem Gemischkanal, einem Luftansaugkanal und/oder in einem Abgasrohr des Heizgeräts und/oder im Anschlussbereich des Heizgeräts an die Heizanlage bzw. zwischen dem Heizgerät und einer gemeinsamen Abgasanlage der Heizanlage angeordnet sein. Die Rückschlagklappe kann derart eingerichtet sein, dass sie bei einem vorgegeben Fluidstrom (Luft- bzw. Gemischstrom) durch das Heizgerät (bzw. bei Überschreiten eines vorgegebenen Schwellenwertes des Fluidstroms) öffnet und unterhalb eines Mindeststroms (bzw. bei Unterschreiten des Schwellenwerts) durch das Eigengewicht der Rückschlagklappe schließt. Die Rückschlagklappe kann alternativ oder kumulativ auch federbelastet schließen. Eine „Klappe“ in diesem Sinne muss nicht zwangsweise ein verschwenkbares Verschlusselement sein, vielmehr können auch anders bewegliche Verschlusselemente mit umfasst sein, wie beispielweise Kugel-Ventile, axial bewegliche Schieber, etc..
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Bei der Heizungsanlage handelt es sich insbesondere um eine sogenannte Mehrfachbelegungsanlage. Diese kann sich dadurch auszeichnen, dass mehrere Heizgeräte (verschiedener Wohnungen) an einer gemeinsamen Abgasanlage (eines Hauses) angeschlossen sind, die ggf. über einen Schornstein in die Umgebung münden können.
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Bei dem Heizgerät handelt es sich in der Regel um ein Gas- und/oder Ölheizgerät. Dies betrifft mit anderen Worten insbesondere ein Heizgerät, welches dazu eingerichtet ist, einen oder mehrere fossile Brennstoffe wie etwa Erdgas und/oder Erdöl, ggf. unter Zufuhr von Umgebungsluft aus einer Wohnung zu verbrennen, um Energie zur Erwärmung von beispielsweise Wasser zum Gebrauch in der Wohnung zu erzeugen. Beispielsweise kann es sich bei dem Heizgerät um ein sogenannten Gas-Brennwertgerät handeln. Das Heizgerät weist in der Regel zumindest einen Brenner und eine Fördereinrichtung auf, die ein Gemisch von Brennstoff (Gas) und Verbrennungsluft (durch einen Gemischkanal des Heizgeräts) zum Brenner fördert. Anschließend kann das durch die Verbrennung entstehende Abgas durch ein (internes) Abgasrohr des Heizgeräts zu eines Abgasanlage (eines Hauses) geführt werden. An dieser Abgasanlage sind in der Regel mehrere Heizgeräte angeschlossen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens erfolgt bevorzugt keine Zufuhr von Brennstoff während der Durchführung des Verfahrens. Bevorzugt kann erst nach erfolgreicher Verfahrensdurchführung eine Freigabe des Heizgerätes zur Inbetriebnahme erfolgen.
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In Schritt a) erfolgt ein (gezieltes und/oder kontrolliertes) Ändern eines Betriebsparameters des Heizgerätes, der eine Änderung eines Fluidstroms durch das Heizgerät bewirken kann. Bei dem Betriebsparameter kann es sich beispielsweise um eine Drehzahl und/oder handeln. Die Fördereinrichtung kann beispielhaft ein Gebläse, ein Propeller, ein Verdichter oder dergleichen sein. Bevorzugt ist die Fördereinrichtung ein Gebläse. Der Fluidstrom durch das Heizgerät beschreibt mit anderen Worten einen durch (zumindest abschnittsweise) das Heizgerät, insbesondere einen Kanal des Heizgeräts, hindurch strömenden Fluidstrom. Der Fluidstrom kann anhand eines Volumenstroms und/oder eines Massenstroms charakterisiert sein. Bei dem Fluid kann es sich beispielsweise um (Verbrennungs-)Luft, Brennstoff (insbesondere Gas), Abgas und/oder ein Gemisch von Luft und Brennstoff handeln.
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Das Ändern des Betriebsparameters kann dabei beispielsweise so erfolgen, dass dieser, ausgehend von einem vorgegebenen (konstanten) Startwert, auf einen vorgegebenen (konstanten) Endwert erhöht oder reduziert wird. Hierbei können das Erhöhen bzw. Reduzieren zum Beispiel kontinuierlich und/oder linear erfolgen. Denkbar ist jedoch auch eine sprunghafte bzw. schlagartige Änderung des Betriebsparameters. Darüber hinaus können (zumindest teilweise parallel oder sogar gleichzeitig) auch mehrere, verschiedene Betriebsparameter geändert werden.
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Alternativ oder kumulativ kann der Betriebsparameter auch so geändert werden, dass ein vorgegebener Schwellenwert des Betriebsparameters und/oder des Fluidstroms überschritten oder unterschritten wird. Auch hierzu können ein Erhöhen bzw. Reduzieren des Betriebsparameters grundsätzlich kontinuierlich und/oder linear erfolgen. Der Schwellenwert ist insbesondere so vorgegeben, dass bei Überschreiten des Schwellenwerts eine vorhandene Rückschlagklappe sich gerade öffnen würde und/oder bei Unterschreiten des Schwellenwertes eine vorhandene Rückschlagklappe sich gerade schließen würde.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass es sich bei dem Betriebsparameter um eine Drehzahl einer Fördereinrichtung des Heizgeräts handelt. Dies erlaubt in vorteilhafter Weise eine möglichst einfache und präzise Durchführung des Verfahrens. Insbesondere handelt es sich dabei um eine Drehzahl eines Gebläses des Heizgeräts. Die Drehzahl kann vorteilhaft von einem Drehzahlsensor der Fördereinrichtung erfasst werden und liegt vorteilhaft einem Steuergerät des Heizgerätes ohnehin vor.
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In Schritt b) erfolgt ein Erfassen eines Vergleichsparameters, der einen Rückschluss auf eine Leistungsaufnahme der Fördereinrichtung des Heizgerätes erlaubt. Der Vergleichsparameter kann insbesondere ein elektrisches Signal sein, welches einen (unmittelbaren) Rückschluss die Leistungsaufnahme der Fördereinrichtung des Heizgerätes erlaubt.
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In Schritt c) erfolgt ein Erkennen des Vorhandenseins einer (der) Rückschlagklappe, wenn der Vergleichsparameter zumindest zeitweise (während des Änderns des Betriebsparameters oder unmittelbar nach der Änderung des Betriebsparameters) unabhängig von der Änderung des Betriebsparameters verläuft. Beispielsweise kann für den Fall, dass der Betriebsparameter eine Drehzahl der Fördereinrichtung ist in dem Moment, in dem sich eine Rückschlagklappe aufgrund des von der Fördereinrichtung aufgebauten Druckes öffnet, eine kurzzeitige Reduktion oder Stagnation der Drehzahl und/oder ein kurzzeitiger Anstieg des elektrischen Signals, das einen (unmittelbaren) Rückschluss die Leistungsaufnahme der Fördereinrichtung des Heizgerätes erlaubt, erkannt werden. Mit anderen Worten kann beim Öffnen oder Schließen einer Rückschlagklappe in Parameterverläufen von Betriebs- und Vergleichsparameter eine kurzzeitige Störung, also kurzzeitiges Ansteigen oder Abfallen des Parameters erkannt werden. Die Parameterverläufe während dieser kurzzeitigen Störung insbesondere einen umgekehrten Verlauf (ein Parameter fällt ab, während der andere ansteigt) aufweisen, beispielsweise bei einem PWM-Signal als Vergleichsparameter und einer Drehzahl der Fördereinrichtung als Betriebsparameter).
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung kann es sich bei dem Vergleichsparameter um eine Ansteuerungssignal der Fördereinrichtung handeln. Mittels dem Ansteuerungssignal kann beispielsweise eine Fördereinrichtung beispielsweise mit einem Regler, insbesondere mit einem p-i-Regler, auf eine definierte Drehzahl geregelt werden. Das Ansteuerungssignal kann insbesondere ein pulsmoduliertes Signal sein, beispielsweise ein pulsdauermoduliertes, ein pulslängenmoduliertes oder ein pulsbreitenmoduliertes Signal sein, besonders bevorzugt kann das Ansteuerungssignal ein pulsweitenmoduliertes Signal (PWM-Signal) sein.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird zusätzlich erfasst, ob ein Mehrfachbelegungsmodus in den Einstellungen des Heizgerätes aktiviert wurde. Bei der Aktivierung des Mehrfachbelegungsmodus kann es sich um jegliche Einstellung des Heizgerätes handeln, mit der dem Heizgerät ein Mehrfachbelegungsmodus, also das Vorhandensein einer Rückschlagklappe signalisiert wird.
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Durch die Erfassung der Einstellung Mehrfachbelegungsmodus kann mit dem vorgeschlagenen Verfahren geprüft werden, ob möglicherweise kein Mehrfachbelegungsmodus in den Einstellungen des Heizgerätes aktiviert wurde, jedoch trotzdem (als Ergebnis des vorgeschlagenen Verfahrens) eine Rückschlagklappe detektiert wurde. In vorteilhafter Weise kann das Heizgerät hierfür vor jeder Inbetriebnahme oder Neuinbetriebnahme das Verfahren durchführen und das Ergebnis mit den im Heizgerät vorgenommen Einstellungen zum Mehrfachbelegungsmodus vergleichen. Vorteilhaft kann so auch eine fehlende vorzunehmende Einstellung im Heizgerät detektiert, beziehungsweise auf eine Diskrepanz zwischen der Ausführung der Heizungsanlage (Rückschlagklappe vorhanden) und den entsprechenden Einstellungen im Heizgerät (Mehrfachbelegungsmodus nicht aktiviert) hingewiesen werden.
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Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Computerprogramm vorgeschlagen, welches zur (zumindest teilweisen) Durchführung eines hier vorgestellten Verfahrens eingerichtet ist. Dies betrifft mit anderen Worten insbesondere ein Computerprogramm(-produkt), umfassend Befehle, die bei der Ausführung des Programms durch einen Computer diesen veranlassen, ein hier beschriebenes Verfahren auszuführen.
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Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein maschinenlesbares Speichermedium vorgeschlagen, auf dem das Computerprogramm gespeichert ist.
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Regelmäßig handelt es sich bei dem maschinenlesbaren Speichermedium um einen computerlesbaren Datenträger.
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Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Regel- und Steuergerät für ein Heizgerät vorgeschlagen, eingerichtet zur Durchführung eines hier vorgestellten Verfahrens. Das Regel- und Steuergerät kann hierzu beispielsweise einen Prozessor aufweisen bzw. über diesen verfügen. In diesem Zusammenhang kann der Prozessor beispielsweise das auf einem Speicher (des Regel- und Steuergeräts) hinterlegte Verfahren ausführen.
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Nach einem weiteren Aspekt wird auch eine Heizungsanlage mit einem hier vorgestellten Regel- und Steuergerät vorgeschlagen. Das Regel- und Steuergerät ist häufig Bestandteil eines Heizgerätes der Heizungsanlage. Das Heizgerät ist insbesondere ein Gasheizgerät mit einem Gasbrenner und einer Fördereinrichtung, die ein Gemisch aus Gas und Verbrennungsluft (brennfähiges Gemisch) zu einem Gasbrenner fördern kann.
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Nach einem weiteren Aspekt wird eine Verwendung eines Ansteuersignals und eines Betriebsparameters einer Fördereinrichtung eines Heizgeräts zum Prüfen des Vorhandenseins einer Rückschlagklappe einer Heizungsanlage vorgeschlagen. Besonders bevorzugt ist der Betriebsparameter eine Drehzahl der Fördereinrichtung und/ oder das Ansteuersignal ein digitales Ansteuersignal, insbesondere ein pulsmoduliertes oder ein PWM Signal.
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Hier werden somit ein Verfahren zum Prüfen einer Rückschlagklappe in einer Heizungsanlage, ein Computerprogramm, ein Regel- und Steuergerät und ein Heizgerät zur Durchführung des Verfahrens sowie eine Verwendung angegeben, welche die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise lösen. Insbesondere tragen das Verfahren, das Computerprogramm, das Regel- und Steuergerät und das Heizgerät sowie die Verwendung jeweils zumindest dazu bei, eine einfache und sichere Detektion des Vorhandenseins einer Rückschlagklappe in einer Heizungsanlage zu ermöglichen. Zudem wird weiter vorteilhaft die Komplexität eines Heizgerätes nicht erhöht, da das vorgeschlagene Verfahren ohne zusätzliche Sensorik durchführbar ist.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der beiliegenden Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung durch die angeführten Ausführungsbeispiele nicht beschränkt werden soll. Insbesondere ist es, soweit nicht explizit anders dargestellt, auch möglich, Teilaspekte der in den Figuren erläuterten Sachverhalte zu extrahieren und mit anderen Bestandteilen und Erkenntnissen aus der vorliegenden Beschreibung zu kombinieren. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren und insbesondere die dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch sind. Es zeigen:
- 1: einen Ablauf eines hier vorgeschlagenen Verfahrens,
- 2: ein hier vorgeschlagenes Heizgerät, und
- 3: eine Veranschaulichung von Parameterverläufen, dich sich bei der Durchführung eines hier vorgestellten Verfahrens ergeben können.
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1 zeigt beispielhaft und schematisch einen Ablauf eines hier vorgeschlagenen Verfahrens. Das Verfahren dient zum Prüfen (des Vorhandenseins) einer Rückschlagklappe 1 in einer Heizungsanlage mit mindestens einem Heizgerät 2. Die mit den Blöcken 110, 120 und 130 dargestellte Reihenfolge der Schritte a), b) und c) kann sich bei einem regulären Betriebsablauf einstellen.
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2 zeigt beispielhaft und schematisch ein hier vorgeschlagenes Heizgerät 2. Das Heizgerät 2 weist ein Steuergerät 8 auf, das zur Durchführung eines hier vorgestellten Verfahrens eingerichtet ist.
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Das Heizgerät 2 (z.B. ein Gas-Brennwertgerät) ist mit einem Brennersystem ausgerüstet, bei dem vor einem Gebläse, welches hier ein Beispiel für eine Fördereinrichtung 5 darstellt, das Gas aus einem Gasventil 3 und einem Gaszufuhrkanal 13 und die Verbrennungsluft aus einem Luftansaugkanal 12 in einer Mischstelle 14 in einem Gemischkanal 11 zusammengeführt werden. Dieses Gemisch wird dann von der Fördereinrichtung 5 über den Gemischkanal 11 zu einem Brenner 9 transportiert, wo dann die Verbrennung stattfindet. Die durch die Verbrennung entstehenden Abgase werden durch ein internes Abgasrohr 10 zu einer hier nicht dargestellten Abgasanlage geführt. Die Fördereinrichtung 5 ist über eine Signalleitung 7 mit dem Steuergerät 8 verbunden, über die ein Ansteuersignal übertragen werden kann. Die Fördereinrichtung 5 kann einen Drehzahlsensor 6 aufweisen, der die Drehzahl der Fördereinrichtung 5 erfasst und dem Steuergerät 8 übermittelt.
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In dem Gemischkanal 11 ist eine Rückschlagklappe 1 angeordnet, die bei einem vorgegeben Luft- bzw. Gemischstrom (d.h. einem vorgegebenen Schwellenwert) öffnet und unterhalb eines Mindeststroms durch das Eigengewicht der Rückschlagklappe 1 schließt. Eine solche Rückschlagklappe 1 könnte alternativ auch im Luftansaugkanal 12 oder dem Abgasrohr 10 angeordnet sein. Die Rückschlagklappe 1 könnte alternativ oder kumulativ auch federbelastet schließen.
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In Block 110 erfolgt gemäß Schritt a) ein Ändern eines Betriebsparameters 3 des Heizgerätes 2, der eine Änderung eines Fluidstroms durch das Heizgerät 2 bewirken kann. In Block 120 erfolgt gemäß Schritt b) ein Erfassen eines Vergleichsparameters 4, der einen Rückschluss auf eine Leistungsaufnahme der Fördereinrichtung 5 des Heizgerätes 2 erlaubt. In Block 130 erfolgt gemäß Schritt c) ein Erkennen des Vorhandenseins der Rückschlagklappe 1, wenn der Vergleichsparameter 4 zumindest zeitweise unabhängig von der Änderung des Betriebsparameters 3 verläuft.
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3 zeigt beispielhaft und schematisch eine Veranschaulichung von Parameterverläufen über der Zeit, die sich bei der Durchführung eines hier vorgestellten Verfahrens ergeben können. Bei dem Betriebsparameter 21 handelt es sich hier beispielhaft um eine Drehzahl der Fördereinrichtung 5 des Heizgeräts 2 und bei dem Vergleichsparameter 20 um ein Ansteuersignal der Fördereinrichtung 5, konkret um ein PWM-Signal. Das PWN-Signal kann in % eines Zeitanteils einer Periode angeben werden, in dem das PWM-Signal eingeschaltet ist. Die Drehzahl als Betriebsparameter 21 kann in Umdrehungen pro Minute angegeben sein.
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Bei einer Durchführung des vorgeschlagenen Verfahrens kann beispielsweise die Fördereinrichtung 5 auf eine Drehzahl 26 gefahren werden. Die Drehzahl kann in Folge vom Ruhezustand weitestgehend linear ansteigen und das PWM-Signal als Vergleichsparameter 20 weitestgehend konstant bleiben oder leicht abfallen. Zu einem Zeitpunkt 27 kann sich die Rückschlagklappe 1 aufgrund des durch die Fördereinrichtung 5 aufgebauten Druckes öffnen. Durch das Öffnen der Rückschlagklappe 1 kann eine Störung 25 festgestellt werden, in der der Anstieg der Drehzahl der Fördereinrichtung 5, als Betriebsparameter 21, oder auch die Drehzahl selbst für einen kurzen Zeitraum (im Vergleich zu einem ursprünglichen Parameterverlauf 24) geringer werden können. Gleichzeitig kann das PWM-Signal als Vergleichsparameter 20 eine Störung 23 erfahren und gegenüber einem ursprünglichen Verlauf 24 analog sprunghaft ansteigen, beispielsweise da ein Regler die Leistungsaufnahme der Fördereinrichtung 5 erhöht, um einem mit der Öffnung der Rückschlagklappe 1 verbundenen Abfall der Drehzahl der Fördereinrichtung 5 entgegen zu wirken. Die Auswerteelektronik des verfahrensdurchführenden Steuergerätes 8 kann nun das Vorhandensein einer Rückschlagklappe 1 erkennen. Beim Fehlen einer Rückschlagklappe 1 kann das Steuergerät 8 das Heizgerät 2 in einen Störungsmodus verbringen, in dem eine Inbetriebnahme blockiert wird und der nur durch technisches Personal beendbar ist.
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Gemäß einer optionalen Ausgestaltung kann das Steuergerät 8 erfassen, ob in den Einstellungen des Heizgerätes 2 ein Mehrfachbelegungsmodus aktiviert wurde. Sollte der Mehrfachbelegungsmodus nicht aktiviert, jedoch eine Rückschlagklappe 1 erkannt worden sein, kann das Steuergerät 8 das Heizgerät 2 in einen Störungsmodus verbringen, in dem eine Inbetriebnahme blockiert wird und der nur durch technisches Personal beendbar ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rückschlagklappe
- 2
- Heizgerät
- 3
- Gasventil
- 5
- Fördereinrichtung
- 6
- Drehzahlsensor
- 7
- Signalleitung
- 8
- Steuergerät
- 9
- Brenner
- 10
- Abgasrohr
- 11
- Gemischkanal
- 12
- Luftansaugkanal
- 13
- Gaszufuhrkanal
- 14
- Mischstelle
- 20
- Vergleichsparameter
- 21
- Betriebsparameter
- 23
- ursprünglicher Verlauf
- 24
- ursprünglicher Verlauf
- 26
- Drehzahl
- 27
- Zeitpunkt Öffnen Rückschlagklappe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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