DE102021109381A1 - Individualisierte brillenfassung und verfahren zum erzeugen von deren geometriedaten - Google Patents

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Abstract

Ein Verfahren zum Erzeugen von Geometriedaten, die eine Geometrie einer für eine bestimmte Person individualisierten Brillenfassung repräsentieren weist auf: Erfassen oder Generieren von biometrischen Kopfmodelldaten, die ein virtuelles mehrdimensionales Modell des Kopfes der Person für zumindest einen die beiden Ohren der Person einschließenden Teilbereich des Kopfes repräsentieren; Erfassen oder Generieren von Brillenfassungsdaten, die eine Ausgangsgeometrie einer bestimmten Brillenfassung anhand bestimmter Parameterwerte eines durch einen Parametersatz mit mehreren Parametern parametrisierten geometrischen, insbesondere virtuellen, Modells einer Brillenfassung definieren; Automatisiertes Anpassen der Ausgangsgeometrie der Brillenfassung an das Modell des Kopfes, wobei durch entsprechendes Ändern von zumindest einem Parameterwert des Parametersatzes modifizierte Brillenfassungsdaten generiert werden, die eine an das Modell des Kopfes angepasste Geometrie der Brillenfassung repräsentieren; und Bereitstellen der modifizierten Brillenfassungsdaten als Geometriedaten einer für die Person individualisierten Brillenfassung. Das Anpassen weist auf: Festlegen zumindest eines Parameterwerts des Parametersatzes in Abhängigkeit von einer aus den Kopfmodelldaten bestimmten Lage eines Ohrwurzelpunkts des einem Ohrenbügel der Brillenfassung zugeordneten Ohres am Kopf und von einem auf den Ohrwurzelpunkt bezogenen definierten Längenversatz, wodurch für den Ohrenbügel der Ort eines Ohrenbügelknicks entlang des Verlaufs des Ohrenbügels im Modell der Brillenfassung bestimmt wird.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft das Erzeugen von Geometriedaten, die eine Geometrie einer für eine bestimmte Person individualisierten Brillenfassung repräsentieren, sowie auf Basis der Geometriedaten additiv hergestellte Brillenfassungen oder Bausätze dafür.
  • Heutzutage sind die meisten verwendeten Brillenfassungen nicht-individualisierte Massenprodukte, die gegebenenfalls erst nach ihrer vollständigen Fertigung, z.B. beim Optiker, durch Formanpassung, wie beispielsweise durch Erwärmen und/oder Verbiegen oder andere Einwirkungen auf die ansonsten bereits vollständig gefertigte Brillenfassung an die Geometrie des Kopfes der Person, für die die Brille bestimmt ist, angepasst werden. Insbesondere wird die Form der Ohrenbügel der Brille auf diese Weise regelmäßig erst nach der Fertigung der eigentlichen Brillenfassung manuell an die Geometrie des Kopfes der Person angepasst. Dazu werden in vielen Fällen insbesondere die zunächst in einer vorgegebenen nicht-individualisierten Form gefertigten Ohrenbügel der Brillenfassung nachträglich jeweils manuell zur Ausformung oder Veränderung eines Ohrenbügelknicks im Verlauf des Ohrenbügels gebogen, um eine verbesserte Anpassung des Ohrenbügels und somit der Brillenfassung insgesamt an Lage, Form und Dimension des betreffenden Ohrs der Person zu erreichen.
  • Darüber hinaus ist jedoch auch die Herstellung von Maßbrillen möglich, bei der eine Brillenfassung ab initio speziell für eine bestimmte Person, beziehungsweise deren Kopfgeometrie hergestellt wird. Auf diese Weise ist es insbesondere möglich, den Sitz der Brille auf dem Kopf der Person zu optimieren, vor allem im Hinblick auf einen komfortablen Sitz oder eine angepasste Größe der Aufnahmen für die Brillengläser.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt insbesondere die Aufgabe zugrunde, die Erzeugung von Geometriedaten für eine individualisierte Brillenfassung und eine aus einer Fertigung in Abhängigkeit von solchen Geometriedaten resultierende Brillenfassung, insbesondere im Hinblick auf einen guten und stabilen Sitz am Kopf der Person, weiter zu verbessern.
  • Die Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Lehre der unabhängigen Ansprüche erreicht. Verschiedene Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
  • Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft ein, insbesondere computerimplementiertes, Verfahren zum Erzeugen von Geometriedaten, die eine Geometrie einer für eine bestimmte Person individualisierten Brillenfassung repräsentieren. Das Verfahren weist auf: (i) Erfassen (insbesondere Empfangen) oder Generieren (insbesondere Messen mittels einer Sensorvorrichtung) von biometrischen Kopfmodelldaten, die ein virtuelles mehrdimensionales Modell (insbesondere Polygonmodell) des Kopfes der Person für zumindest einen die beiden Ohren der Person einschließenden Teilbereich des Kopfes repräsentieren; (ii) Erfassen (insbesondere Empfangen) oder Generieren (insbesondere Messen mittels einer Sensorvorrichtung) von initialen Brillenfassungsdaten, die eine Ausgangsgeometrie einer bestimmten Brillenfassung anhand bestimmter Parameterwerte eines durch einen Parametersatz mit mehreren Parametern parametrisierten geometrischen, insbesondere virtuellen, Modells (insbesondere Polygonmodells) einer Brillenfassung definieren; (iii) Automatisiertes (d.h. zumindest teilautomatisiertes) Anpassen der Ausgangsgeometrie der Brillenfassung an das Modell des Kopfes, wobei durch entsprechendes Ändern von zumindest einem Parameterwert des Parametersatzes modifizierte Brillenfassungsdaten generiert werden, die eine an das Modell des Kopfes angepasste Geometrie der Brillenfassung repräsentieren; und (iv) Bereitstellen der modifizierten Brillenfassungsdaten als Geometriedaten, insbesondere für die Fertigung, einer für die Person individualisierten Brillenfassung.
  • Dabei weist das Anpassen der Ausgangsgeometrie der Brillenfassung an das Modell des Kopfes auf: Festlegen zumindest eines Parameterwerts des Parametersatzes in Abhängigkeit von einer aus den Kopfmodelldaten bestimmten Lage eines Ohrwurzelpunkts des einem Ohrenbügel der Brillenfassung zugeordneten Ohres am Kopf und von einem auf den Ohrwurzelpunkt bezogenen definierten Längenversatz, wodurch für den Ohrenbügel der Ort eines Ohrenbügelknicks entlang des Verlaufs des Ohrenbügels im Modell der Brillenfassung bestimmt wird.
  • Unter dem Begriff „Ohrwurzelpunkt“, wie hierin verwendet (oder in der Literatur gleichbedeutend manchmal auch als „oberer Ohransatz“ bezeichnet), ist in Bezug auf ein menschliches Ohr (oder ein Modell davon) ein Punkt am Kopf zu verstehen, an dem, vom Gesicht her gesehen, der bogenförmige obere Ohrmuschelrand des Ohres am Kopf entspringt. Er ist daher im Rahmen einer Generierung der Kopfmodelldaten, insbesondere im Rahmen eines Abscannen des Kopfes von mehreren Seiten aus, typischerweise sehr gut detektierbar und somit am Modell des Kopfes verortbar, so dass er als zuverlässiger Referenzpunkt für die Bestimmung des Ortes des Ohrenbügelknicks dienen kann. Relevant ist hier weniger eine absolut exakte Bestimmung eines idealen Ohrwurzelpunkts als vielmehr die Bestimmung eines Punktes im nahen Umfeld (z.B. Umkreis von 1-2 mm) des Ohransatzes, an dem der Ohrmuschelrand entspringt sowie eine gerade auf diesen bestimmten Punkt in Richtung und Länge bezogenen Längenversatzes (Versatzvektor). Die Richtung des Versatzvektors bzw. Längenversatzes kann dabei insbesondere vorab festgelegt sein, beispielsweise als die Richtung einer horizontalen Tangente an den Kopf durch den Ohrwurzelpunkt.
  • Die hierein gegebenenfalls verwendeten Begriffe „umfasst“, „beinhaltet“, „schließt ein“, „weist auf“, „hat“, „mit“, oder jede andere Variante davon sollen eine nicht ausschließliche Einbeziehung abdecken. So ist beispielsweise ein Verfahren oder eine Vorrichtung, die eine Liste von Elementen umfasst oder aufweist, nicht notwendigerweise auf diese Elemente beschränkt, sondern kann andere Elemente einschließen, die nicht ausdrücklich aufgeführt sind oder die einem solchen Verfahren oder einer solchen Vorrichtung inhärent sind.
  • Ferner bezieht sich „oder“, sofern nicht ausdrücklich das Gegenteil angegeben ist, auf ein inklusives oder und nicht auf ein exklusives „oder“. Zum Beispiel wird eine Bedingung A oder B durch eine der folgenden Bedingungen erfüllt: A ist wahr (oder vorhanden) und B ist falsch (oder nicht vorhanden), A ist falsch (oder nicht vorhanden) und B ist wahr (oder vorhanden), und sowohl A als auch B sind wahr (oder vorhanden).
  • Die Begriffe „ein“ oder „eine“, wie sie hier verwendet werden, sind im Sinne von „ein/eine oder mehrere“ definiert. Die Begriffe „ein anderer“ und „ein weiterer“ sowie jede andere Variante davon sind im Sinne von „zumindest ein Weiterer“ zu verstehen.
  • Der Begriff „Mehrzahl“, wie er hier gegebenenfalls verwendet wird, ist im Sinne von „zwei oder mehr“ zu verstehen.
  • Unter dem hier gegebenenfalls verwendeten Begriff „konfiguriert“ oder „eingerichtet“ eine bestimmte Funktion zu erfüllen (und jeweiligen Abwandlungen davon) ist im Sinne der Erfindung zu verstehen, dass die entsprechende Entität, insbesondere Vorrichtung oder Computerprogramm, bereits in einer Ausgestaltung oder Einstellung vorliegt, in der sie die Funktion ausführen kann oder sie zumindest so einstellbar - d.h. konfigurierbar - ist, dass sie nach entsprechender Einstellung die Funktion ausführen kann. Die Konfiguration kann dabei beispielsweise über eine entsprechende Einstellung von Parametern eines Prozessablaufs oder von Schaltern oder ähnlichem zur Aktivierung bzw. Deaktivierung von Funktionalitäten bzw. Einstellungen erfolgen. Insbesondere kann die Vorrichtung mehrere vorbestimmte Konfigurationen oder Betriebsmodi aufweisen, so dass das Konfigurieren mittels einer Auswahl einer dieser Konfigurationen bzw. Betriebsmodi erfolgen kann.
  • Bei dem Verfahren nach dem ersten Aspekt wird somit auf Basis einerseits eines durch die Kopfmodeldaten repräsentierten Modells des Kopfes der Person und andererseits eines durch die Brillenfassungsdaten repräsentierten Modells einer bestimmten Brillenfassung eine Anpassung der Ausgangsgeometrie der Brillenfassung an das Modell des Kopfes, vorzugsweise im dreidimensionalen virtuellen Raum vorgenommen. So kann ein optimierter „Sitz“ der modellierten Brillenfassung auf dem Kopfmodell erreicht werden.
  • Das durch die modifizierten Brillenfassungsdaten repräsentierte angepasste Modell der Brillenfassung definiert wiederum auch die Geometrie einer herstellbaren realen Brillenfassung. Eine solche kann, insbesondere mittels additiver Fertigung, auf Basis der modifizierten Brillenfassungsdaten produziert werden. Der im virtuellen Raum optimierte Sitz der Brillenfassung kann somit durch Fertigung einer realen Brillenfassung auf Basis des angepassten Modells der Brillenfassung auf die reale Welt übertragen werden, sodass eine daraus resultierende reale Brillenfassung ebenso einen entsprechenden optimierten Sitz bezüglich des realen Kopfes der Person, aufweist.
  • Nachträgliche manuelle Anpassungen zur Erreichung eines optimierten Sitzes der realen Brille auf dem realen Kopf der Person sind somit nicht mehr erforderlich. Vielmehr ist die Geometrie der Brillenfassung bereits ab initio, d.h. bereits als unmittelbares Ergebnis des automatisierten Prozessflusses zur Festlegung der modifizierten Brillenfassungsdaten, bezüglich ihres Sitzes der Brillenfassung auf bzw. an dem Kopf optimiert. Dies gilt insbesondere für die Ohrenbügel der Brillenfassung, vor allem bezüglich der Lage von deren jeweiligen Ohrenbügelknick, dessen Ort entlang des Verlaufs des jeweiligen Ohrenbügels bereits automatisiert bezüglich der Lage, Form und/oder Dimension des zugeordneten Ohres der Person angepasst ist.
  • Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen des Verfahrens beschrieben, die jeweils, soweit dies nicht ausdrücklich ausgeschlossen wird oder technisch unmöglich ist, beliebig miteinander sowie mit den weiteren beschriebenen anderen Aspekten der Erfindung kombiniert werden können.
  • Bei einigen Ausführungsformen erfolgt das Anpassen der Ausgangsgeometrie der Brillenfassung anhand eines Optimierungsverfahrens, bei dem die Geometrie der Brillenfassung durch Veränderung, insbesondere Variation, des Werts zumindest eines Parameters des Parametersatzes im Rahmen eines Optimierungsverfahrens ein Anpassungskriterium optimiert wird. Das Anpassungskriterium kann dabei insbesondere eine Kombination oder Aggregation mehrerer Einzelkriterien enthalten. Es kann insbesondere die Qualität des (virtuellen) Sitzes oder Halts der Brillenfassung am Kopf der Person gemäß dem Kopfmodell, insbesondere der Ohrenbügel, betreffen.
  • Bei einigen Ausführungsformen weist das Anpassen der Ausgangsgeometrie der Brillenfassung an das Modell des Kopfes auf: (i) Festlegen des bzw. der jeweiligen Parameterwerte für eine erste Untermenge der Parameter des Parametersatzes, welche im Modell der Brillenfassung eine Geometrie eines Frontteils der Brillenfassung definieren; und (ii) nachfolgendes Festlegen des bzw. der jeweiligen Werte für eine zweite zur ersten Untermenge disjunkten Untermenge der Parameter des Parametersatzes unter Beibehaltung der bereits zuvor festgelegten Parameterwerte des bzw. der Parameter der ersten Untermenge, wobei die Parameter der zweiten Untermenge im Modell der Brillenfassung eine jeweilige Geometrie zumindest eines Ohrenbügels der Brillenfassung definieren.
  • Bei der Anpassung des Modells der Brillenfassung erfolgt bei diesen Ausführungsformen somit zunächst die Festlegung der Parameterwerte für die Parameter der ersten Untermenge, und damit für das Frontteil der Brillenfassung. Dieses weist typischerweise insbesondere auch die eigentlichen Fassungen für ein oder mehrere, in der Regel zwei, Brillengläser auf. Die Festlegung der Parameterwerte für die Parameter der zweiten Untermenge erfolgt erst danach, wenn alle Schritte bis auf die Anpassung der Geometrie, wie etwa der Ohrenbügellänge und des Ohrenbügelknicks, zumindest eines Ohrenbügels der Brillenfassung bereits korrekt ausgeführt wurden. Diese Sequenz beruht auf der Erkenntnis, dass in aller Regel Wechselwirkungen zwischen der Geometrie des Frontteils einerseits und der Geometrie der Ohrenbügel andererseits bestehen.
  • Das vorgenannte sequenzielle Vorgehen hat den Vorteil, dass damit negative Auswirkungen solcher Wechselwirkungen zwischen den Parameterwerten einerseits der ersten Untermenge und andererseits der zweiten Untermenge auf die Optimierung der Geometrie der Brillenfassung insgesamt zumindest in dem Sinne unschädlich gemacht werden können, dass eine optimierte Festlegung der Ohrenbügelgeometrie mittels der Parameterwerte für die Parameter der zweiten Untermenge nicht mehr nachträglich durch - hier nun ausgeschlossene - Anpassungen eines oder mehrerer Parameterwerte für Parameter der ersten Untermenge beeinträchtigt werden kann.
  • Bei einigen Ausführungsformen ist oder wird die Parametrisierung des Modells der Brillenfassung so gewählt, dass durch die Parametrisierung für zumindest einen Ohrenbügel im Modell der Brillenfassung eine Gesamtlänge des Ohrenbügels oder eine jeweilige Länge zumindest eines sich von einem Ort des Ohrenbügelknickpunkts eines gemäß dem Modell der Brillenfassung in dem Ohrenbügel vorgesehenen Ohrenbügelknicks aus erstreckenden Ohrenbügelabschnitts des Ohrenbügels definiert wird. Auf diese Weise ist eine zumindest anteilige Optimierung des Sitzes der Brillenfassung an dem Kopf im Hinblick auf die Lage des Ohrenbügelknicks am Ohrenbügel und damit auch relativ zum Ohr der Person, einerseits im virtuellen Raum und andererseits - nach der Fertigung der zum angepassten Modell der Brillenfassung korrespondierenden realen Brillenfassung - in der realen Welt ermöglicht.
  • Insbesondere kann bei einigen solcher Ausführungsformen im Modell der Brillenfassung ein erster Ohrenbügelabschnitt so definiert sein oder werden, dass er sich von dem Ort des Ohrenbügelknickpunkts aus in Richtung zu dem von dem Frontteil aus gesehen proximalen Ohrenbügelende des Ohrenbügels erstreckt. Das proximale Ohrenbügelende kann dazu insbesondere dazu vorgesehen sein oder werden, an das Frontteil der Brillenfassung, insbesondere an einen sich in Richtung des Ohrenbügels erstreckenden Vorsprung des Frontteils, anzuschließen. Insbesondere kann dabei vorgesehen werden, dass Frontteil und Ohrenbügel durch eine Schwenkvorrichtung, wie etwa ein Scharnier, miteinander verbunden werden, so dass der Ohrenbügel bezüglich des Frontteils an dieser Stelle ein- bzw. ausgeklappt werden kann.
  • Im Modell der Brillenfassung kann zudem ein zweiter Ohrenbügelabschnitt so definiert sein oder werden, dass er sich von dem Ort des Ohrenbügelknickpunkts aus in Richtung zu dem von dem Frontteil des Modells der Brillenfassung aus gesehen distalen Ohrenbügelende des Ohrenbügels erstreckt. Die Geometrie des Ohrenbügels kann somit im Modell der Brillenfassung bzw. deren Geometriedaten insbesondere anhand der beiden Ohrenbügelabschnitte und des dazwischenliegenden Ohrenbügelknickpunkts definiert werden.
  • Bei einigen Ausführungsformen erstreckt sich für zumindest einen Ohrenbügel des Modells der Brillenfassung der zweite Ohrenbügelabschnitt von dem Ort des Ohrenbügelknickpunkts aus bis zu dem distalen Ohrenbügelende hin. Die durch den jeweiligen Parameterwert zumindest eines Parameters, insbesondere der zweiten Untermenge, definierte Länge des zweiten Ohrenbügelabschnitts wird zudem bestimmt in Abhängigkeit von: (i) zumindest einer aus dem Modell des Kopfes gewonnenen Abmessung des bezüglich der Kopfseite zu dem Ohrenbügel korrespondierenden Ohres der Person oder der Lage des Ohres am Kopf, oder (ii) von der Person zugeordneten Metadaten, die zumindest eine regelmäßig mit einer Abmessung ihrer Ohren korrelierte, körperliche Eigenschaft der Person repräsentieren. Eine solche Eigenschaft kann insbesondere das Geschlecht der Person, ihr Alter oder ihre Zugehörigkeit zu einer Ethnie sein. Auf diese Weise kann auf eine optimierte Länge des zweiten Ohrenbügelabschnitts geschlossen werden.
  • Bei einigen Ausführungsformen wird durch zumindest einen der festgelegten Werte der Parameter, insbesondere der zweiten Untermenge, für zumindest einen Ohrenbügel des Modells der Brillenfassung die Länge seines Ohrenbügelabschnitts zwischen dem Ort des Ohrenbügelknickpunkts und dem distalen Ohrenbügelende so festgelegt, dass diese Länge im Werteintervall [40mm; 50mm], bevorzugt im Werteintervall [43 mm; 47 mm], insbesondere im Werteintervall [44 mm; 46 mm] liegt. Es hat sich gezeigt, dass ein Wert aus diesen jeweiligen Werteintervallen typischerweise besonders gut geeignet ist, um einerseits einen guten Sitz des Ohrenbügels am Kopf, insbesondere auch hinter dem Ohr, zu erreichen und zugleich eine typischerweise von Brillenträgern als unangenehm oder ästhetisch unschön oder im Hinblick auf eine erhöhte Gefahr eines Hängenbleibens an Kleidungsstücken (z.B. Mütze, Stirnband) als unpraktisch empfundene aber funktionell nicht erforderliche Überlänge des zweiten Ohrenbügelabschnitts zu vermeiden.
  • Bei einigen Ausführungsformen wird der Wert eines die jeweilige Gesamtlänge L des zumindest einen Ohrenbügels im Modells der Brillenfassung festlegenden Parameters, insbesondere der zweite Untermenge, in Abhängigkeit von einer Summe der Längen des ersten Ohrenbügelabschnitts (der Länge a) und des zweiten Ohrenbügelabschnitts (der Länge b) bestimmt, etwa als diese Summe L =(a+b) selbst. Dabei erstreckt sich der erste Ohrenbügelabschnitt zwischen dem Ort des Ohrenbügelknicks und dem proximalen Ohrenbügelende des Ohrenbügels und der zweite Ohrenbügelabschnitt zwischen dem Ort des Ohrenbügelknicks und dem distalen Ohrenbügelende des Ohrenbügels. Ausgehend von einer bekannten Anfangslänge L0 der Gesamtlänge des Ohrenbügels kann der Wert des Parameters insbesondere auch als Änderung d der Gesamtlänge, z.B als d = (a+b)-L0 bestimmt werden. Auf diese Weise kann vorteilhaft die Gesamtlänge des Ohrenbügels oder ihre gegenüber der Anfangslänge vorzunehmende Längenänderung unmittelbar als Parameter genutzt und dabei auf Basis einer individuellen Optimierung der jeweiligen Längen der beiden Ohrenbügelabschnitte im Rahmen der Anpassung bestimmt werden.
  • Bei einigen Ausführungsformen wird zumindest einer der Parameter, insbesondere der zweiten Untermenge, für zumindest einen Ohrenbügel des Modells der Brillenfassung so festgelegt, dass er den Ort eines Ohrenbügelknicks entlang des Verlaufs des entsprechenden Ohrenbügels definiert. So kann der Ort des Ohrenbügelknicks im Modell der Brillenfassung unmittelbar durch einen solchen Parameter repräsentiert und somit leicht zugreifbar erhalten werden, ohne dass dieser Ort, um aus dem Modell entnommen zu werden, zunächst aus den Werten anderer Parameter abgeleitet werden müsste.
  • Bei einigen Ausführungsformen werden die Lage des Ohrwurzelpunkts oder der Längenversatz (d.h. die Entfernung des Orts des Bügelknicks vom Ohrwurzelpunkt, s.o.) bestimmt in Abhängigkeit von: (i) zumindest einer aus dem Modell des Kopfes gewonnenen Abmessung des bezüglich der Kopfseite zu dem Ohrenbügel korrespondierenden Ohres der Person, oder (ii) von der Person zugeordneten Metadaten, die zumindest eine regelmäßig mit einer Abmessung ihrer Ohren korrelierte, körperliche Eigenschaft der Person repräsentieren.
  • Bei einigen Ausführungsformen wird der Längenversatz so festgelegt, dass seine Länge im Werteintervall [11 mm; 14mm], bevorzugt im Werteintervall [12mm; 13mm], liegt. Es hat sich in vielen Versuchsreihen mit verschiedenen Personen herausgestellt, dass ein aus einem dieser Werteintervalle ausgewählter Längenversatz typischerweise zu einer optimierten Lage des Orts des Ohrenbügelknicks führt, bei der ein sehr guter Sitz des Ohrenbügels am Kopf erreicht werden kann.
  • Bei einigen Ausführungsformen wird der jeweilige Parameterwert für zumindest einen der Parameter, insbesondere der zweiten Untermenge, der eine Eigenschaft für zumindest einen Ohrenbügel des Modells definiert, anhand eines lokalen Koordinatensystems festgelegt, dessen Ursprung am Ort des Ohrenbügelknicks an dem Ohrenbügel verortet wird. Dies kann vorteilhaft dazu genutzt werden auf einfache Weise weitere Parameter, insbesondere der zweiten Untermenge, zu definieren, die sich auf den räumlichen Verlauf des Ohrenbügels, insbesondere auf den Ohrenbügelknick, beziehen. Eine umständliche Beschreibung im Rahmen eines auf die ganze Brillenfassung bezogenen oder gar eines unabhängig davon definierten Bezugssystems ist somit zumindest in dieser Hinsicht dann nicht erforderlich. Insbesondere kann zumindest einer der Parameter, insbesondere der zweiten Untermenge, so gewählt sein oder werden, dass er anhand seines Parameterwerts einen Knickwinkel oder einen Krümmungsradius des Ohrenbügels, jeweils am Ort des Ohrenbügelknicks, als Eigenschaft definiert.
  • Bei einigen solcher Ausführungsformen sind oder werden zumindest zwei der Parameter, insbesondere der zweiten Untermenge, so gewählt, dass durch diese Parameter insgesamt anhand ihrer Parameterwerte in zwei zueinander gewinkelt, insbesondere orthogonal, stehenden Ebenen jeweils ein Knickwinkel oder ein Krümmungsradius des Ohrenbügels, jeweils am Ort des Ohrenbügelknicks, als Eigenschaft definiert wird.
  • Die Ebenen können insbesondere so gewählt werden, dass eine erste der Ebenen bezogen auf eine Normalstellung des Kopfes (Kopfscheitel oben, Augen auf gleicher Höhe) vertikal und parallel zur Symmetrieebene des Kopfes steht und eine zweite der Ebenen orthogonal dazu und ebenfalls vertikal. Stattdessen ist es auch möglich und bei manchen Kopfgeometrien vorteilhaft, die erste Ebene so zu definierten, dass sie an die lokalen Orientierung des Teilabschnitts des Ohrenbügels angepasst ist, an dem sich der Ort des Ohrenbügelknicks befindet, insbesondere so, dass dieser Teilabschnitt innerhalb der ersten Ebene verläuft. Die zweite Ebene kann dann wieder senkrecht dazu und ebenfalls vertikal liegen.
  • Dann, insbesondere in den beiden vorgenannten Varianten für die Wahl der Lage der Ebenen, kann in der ersten Ebene der Knickwinkel bzw. Krümmungsradius des Ohrenbügels von „oben“ nach „unten“, und in der zweiten Ebene der der Knickwinkel bzw. Krümmungsradius des Ohrenbügels von außen nach innen (d.h. in Richtung zum Kopfinneren hin) definiert werden. Die Verwendung dieser beiden Knick- bzw. Krümmungsrichtungen erlaubt eine besonders gute Anpassung der Brillenfassung, d.h. vor allem des Ohrenbügels, an den Kopf und somit einen besonders guten Sitz der Brillenfassung.
  • Bei einigen Ausführungsformen weist das Erfassen oder Generieren von Kopfmodelldaten auf: (i) Segmentieren des Modells des Kopfes in zwei oder mehr Kopfoberflächensegmente, wobei zumindest jedes durch das Modell des Kopfes repräsentierte Ohr der Person ein zugeordnetes Segment der Segmentierung so definiert, dass das jeweilige Ohr durch sein zugeordnetes Segment repräsentiert wird; (ii) Bestimmen von Referenzpunkten auf oder an dem Modell des Kopfes, wobei für jedes der jeweils einem Ohr zugeordneten Segmente eine Mehrzahl von unterschiedlichen Referenzpunkten auf bzw. an dem Ohr definiert werden; und (iii) zumindest anteiliges Vermessen des Modells des Kopfes unter Verwendung von zumindest zwei der Referenzpunkte als Positionsmarkierungen, deren Abstand voneinander bestimmt wird. Auf diese Weise ist eine besonderes effiziente sowie genaue Vermessung ermöglicht (Insbesondere erlaubt es dies, nur zur Optimierung des bzw. der Ohrenbügel relevante Teile des Modells des Kopfes mit Referenzpunkten zu versehen und zur Vermessung zu verwenden).
  • Bei einigen solcher Ausführungsformen wird zumindest einer der Referenzpunkte in Abhängigkeit von einer oder mehreren im Modell des Kopfes jeweils einem Flächenabschnitt auf der Oberfläche des Kopfes zugeordneten Bildtexturen bestimmt. Dies hat den Vorteil, dass neben den geometrischen Daten des Modells des Kopfes zusätzlich auch bei der Modellabnahme (etwa per 3D Scan) vom realen Kopf der Person erfasste, insbesondere fotographisch Bildtexturen zur Definition des zumindest einen Referenzpunkts genutzt werden. Dadurch lässt sich auf Basis dieser zusätzlichen Texturinformation regelmäßig die Genauigkeit der Lage der Referenzpunkte relativ zum Kopfmodell optimieren, beispielsweise so, dass der Ohrwurzelpunkt oder weitere Punkte auf dem Ohrmuschelrand jeweils mit hoher Genauigkeit bestimmte Referenzpunkte darstellen, was wiederum zu einer besonders genauen Festlegung der Parameter der zweiten Untermenge und somit der Ohrenbügelgeometrie genutzt werden kann.
  • Bei einigen Ausführungsformen sind oder werden im Rahmen des Verfahrens die Parameter, insbesondere der zweiten Untermenge, des Parametersatzes so festgelegt, dass sie insgesamt die jeweilige Form zweier verschiedener Ohrenbügel, davon je einen je Ohr des Kopfes der Person bzw. des Modells des Kopfes, im Modell der Brillenfassung definieren. Somit ist es insbesondere möglich, die beiden Ohrenbügel individuell der jeweiligen Geometrie des Kopfes auf seinen gegenüberliegenden Seiten, insbesondere Ohren, anzupassen. Dies ist vor allem vor dem Hintergrund vorteilhaft, dass bei den meisten Menschen eine nicht vernachlässigbare Asymmetrie bezüglich der Geometrie der beiden Kopfseiten und insbesondere auch der Ohren besteht.
  • Bei einigen Ausführungsformen weist das Verfahren des Weiteren ein Ausgeben von in Abhängigkeit von den modifizierten Brillenfassungsdaten bestimmten Herstellungsdaten für eine additive Fertigung einer zu dem angepassten Modell der Brillenfassung korrespondierenden realen Brillenfassung oder eines realen Brillenfassungsbausatzes für eine solche reale Brillenfassung auf. Die Herstellungsdaten können dabei insbesondere als Steuerdaten für die Ansteuerung einer Vorrichtung zur additiven Fertigung, etwa mittels eines Prozesses zu. additivem selektiven Lasersintern, von realen Objekten konfiguriert sein bzw. werden.
  • Das Ausgeben der Herstellungsdaten kann insbesondere unmittelbar ein Ansteuern einer solchen Vorrichtung zur additiven Fertigung umfassen, oder ein Ausgeben oder übermitteln an einen Datenspeicher zur späteren Verwendung im Rahmen einer solchen Fertigung. So kann im Rahmen des Verfahrens zusätzlich bereits die tatsächliche Herstellung der realen Brillenfassung auf Basis des angepassten Modells der Brillenfassung erfolgen bzw. vorbereitet, insbesondere konfiguriert, werden.
  • Unter einer „additiver Fertigung“ im Sinne der Erfindung werden Fertigungsverfahren verstanden, bei denen zur Erzeugung eines Bauteils das Material punkt-, linien- oder schichtweise hinzugefügt wird. zu verstehen. Insbesondere gehören pulverbettbasierte additive Fertigungsverfahren, wie etwa 3D-Pulverdruck und Selektives Lasersintern (SLS), sowie suspensionsbasierte additive Fertigungsverfahren, wie etwa lithographiebasierte Keramikfertigung (LCM), Laminated Object Manufacturing (LOM), Thermoplastischer 3D-Druck (T3DP), Fused Filament Fabrication (FFF) zur Gruppe der additiven Fertigungsverfahren.
  • Unter „Herstellungsdaten“ für eine additive Fertigung sind insbesondere Daten zu verstehen, die zumindest anteilig die Geometrie eines mittels additiver Fertigung zu fertigenden Bauteils unmittelbar oder mittelbar (etwa durch Steuerdaten zur Ansteuerung einer Vorrichtung zur additiven Fertigung) definieren, so dass durch sie die bei der additiven Fertigung des Bauteils entstehende Geometrie des Bauteils, zumindest im Wesentlichen, festgelegt ist.
  • Die Herstellungsdaten können vorliegend insbesondere bereits durch die modifizierten Brillenfassungsdaten selbst gegeben oder aber in Abhängigkeit davon, insbesondere im Hinblick auf eine Fertigungsoptimierung oder eine bestimmte Art von additiver Fertigung oder einen Bestimmten Typ von Fertigungsvorrichtung abgeleitet sein.
  • Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft eine Brillenfassung oder einen Brillenfassungsbausatz, erhältlich durch zumindest anteilige additive Fertigung der Brillenfassung bzw. des Brillenfassungsbausatzes in Abhängigkeit von nach dem Verfahren nach einem der vorausgehenden Ansprüche erzeugten modifizierten Brillenfassungsdaten, wobei diese eine durch die additive Fertigung herzustellende Geometrie der Brillenfassung bzw. zumindest eines Ohrenbügelelements des Brillenfassungsbausatzes zumindest anteilig definieren.
  • Unter einem „Brillenfassungsbausatz“ im Sinne der Erfindung ist hier eine Gruppe von zwei oder mehr einzelnen Bauelementen zu verstehen, die im Sinne eines Bausatzes dazu konfiguriert sind, zu einer fertigen Brillenfassung assembliert zu werden, indem die Bauteile miteinander entsprechend verbunden werden. Die Verbindungsmittel, wie etwa Scharniere oder als Teil davon dienende Stifte oder auf die Ohrenbügel aufbringbare Hülsen (etwa aus Gummi) oder Mechanismen zur lösbaren Befestigung von Wechselohrenbügeln können, müssen aber nicht selbst Teil des Bausatzes sein, insbesondere das sie oftmals nicht durch additive Fertigung hergestellt werden und auch oft aus einem anderen Material sein können, als der Frontteil und/oder die Ohrenbügel der Brillenfassung. Beispielsweise kann der Bausatz aus einem Frontteil und zwei Ohrenbügeln der Brillenfassung, je einer je Ohr, bestehen, wobei alle diese Bauteile additiv gefertigt sind.
  • Bei einigen Ausführungsformen ist zumindest einer der Ohrenbügel der Brillenfassung bzw. des Brillenfassungsbausatzes mittels eines additiven Fertigungsverfahrens hergestellt und weist in Folge seiner additiven Fertigung einen Ohrenbügelknick in zumindest einer Ebene auf. Somit lässt sich einerseits ein nachträgliches manuelles Anpassen des Ohrenbügelknicks vermeiden und andererseits auch die bereits genannte Formstabilität des Ohrenbügelknicks erreichen.
  • Bei einigen Ausführungsformen ist zumindest einer der Ohrenbügel der Brillenfassung bzw. des Brillenfassungsbausatzes mittels eines additiven Fertigungsverfahrens aus metallfreiem Material, etwa aus Polyamid oder einem anderen Polymeren Werkstoff, hergestellt. Durch die additive Fertigung der Brillenfassung bzw. des Brillenfassungsbausatzes weisen diese ab initio die zu einem optimierten Sitz führende gewünschte Form auf und behalten diese bei, so dass auf teure und/oder schwere Metallwerkstoffe, die bei herkömmlichen Brillenfassungen oftmals zum Zwecke der gezielten Formanpassung an den Kopf der Person und zur nachfolgenden Beibehaltung dieser angepassten Form, insbesondere auch trotz potentieller Wärmeeinwirkung, genutzt werden, entfallen kann.
  • Bei einigen Ausführungsformen weist die Brillenfassung bzw. der Brillenfassungsbausatzes zwei Ohrenbügel auf, die sich als unmittelbares Ergebnis der additiven Fertigung in zumindest einem der folgenden Parameter unterscheiden: Gesamtlänge des Ohrenbügels, Ort eines Ohrenbügelknicks entlang des Verlaufs des Ohrenbügels, Knickwinkel oder Krümmungsradius des Ohrenbügels am Ort des Ohrenbügelknicks; Winkel des Ohrenbügelaufgangs, d.h. des Winkels zwischen dem Frontteil der Brillenfassung und dem jeweiligen Ohrenbügel. Somit ist eine solche Brillenfassung insbesondere im Hinblick auf die typischerweise bei den meisten Menschen auftretende, für einen guten Brillensitz nicht zu vernachlässigende Asymmetrie beider Kopfseiten bzw. Ohren angepasst.
  • Ein dritter Aspekt der Erfindung betrifft ein Computerprogramm oder computerlesbares Speichermedium, aufweisend Befehle, die bei ihrer Ausführung auf einem Computer oder einem verteilten Computersystem diesen bzw. dieses veranlassen, das Verfahren nach dem ersten Aspekt der Erfindung auszuführen.
  • Das Computerprogramm kann insbesondere auf einem Speichermedium, wie etwa einem nichtflüchtigen Datenträger, gespeichert sein. Bevorzugt ist dies ein Datenträger in Form eines optischen Datenträgers oder eines Flashspeichermoduls. Dies kann vorteilhaft sein, wenn das Computerprogramm als solches unabhängig von einer Prozessorplattform gehandelt werden soll, auf der das ein bzw. die mehreren Programme auszuführen sind. In einer anderen Implementierung kann das Computerprogramm als eine Datei auf einer Datenverarbeitungseinheit, insbesondere auf einem Server vorliegen, und über eine Datenverbindung, beispielsweise das Internet oder eine dedizierte Datenverbindung, wie etwa ein proprietäres oder lokales Netzwerk, herunterladbar sein. Zudem kann das Computerprogramm eine Mehrzahl von zusammenwirkenden einzelnen Programmodulen aufweisen. Die Module können insbesondere dazu konfiguriert sein oder jedenfalls so einsetzbar sein, dass sie im Sinne von verteiltem Rechnen (engl. „Distributed computing“ auf verschiedenen Geräten (Computern bzw. Prozessoreinheiten ausgeführt werden, die geografisch voneinander beabstandet und über ein Datennetzwerk miteinander verbunden sind.
  • Der Computer bzw. das Computersystem kann entsprechend zumindest einen Programmspeicher aufweisen, in dem das Computerprogramm abgelegt ist. Alternativ kann der Computer bzw. das Computersystem auch eingerichtet sein, über eine Kommunikationsverbindung auf ein insbesondere extern, beispielsweise auf einem oder mehreren Servern oder anderen Datenverarbeitungseinheiten (die selbst Teil des verteilten Computersystems sein können) verfügbares Computerprogramm zuzugreifen, insbesondere um mit diesem Daten auszutauschen, die während des Ablaufs des Verfahrens bzw. Computerprogramms Verwendung finden oder Ausgaben des Computerprogramms darstellen.
  • Die in Bezug auf den ersten Aspekt der Erfindung erläuterten Merkmale und Vorteile gelten entsprechend auch für die weiteren Aspekte der Erfindung.
  • Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung im Zusammenhang mit den Figuren.
  • Dabei zeigt
    • 1A ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung einer beispielhaften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens;
    • 1B ein Flussdiagramm zur detaillierteren Veranschaulichung des Anpassungsschritts aus dem Verfahren nach 1A, gemäß einer bevorzugten Ausführungsform;
    • 2 schematisch ein Kopfmodell einer Person sowie ein Segment um ein Ohr des Modells unter Verwendung einer erfassten Bildtextur dazu;
    • 3 schematisch in einer Seitenansicht, eine beispielhafte virtuelle Brillenfassung gemäß einem Brillenfassungsmodell mit einer vordefinierten Ausgangsgeometrie vor deren nachfolgenden Individualisierung, sowie mehrere Detailansichten eines Ohrenbügels bzw. eines Anteils davon im Brillenfassungsmodell bei verschiedenen Auflösungen des Modells;
    • 4A schematisch in einer Seitenansicht, (i) in einer ersten Lesart eine virtuelle Brillenfassung gemäß einem Brillenfassungsmodell, die von einem Kopfmodell (virtuell) getragen wird bzw. (ii) in einer zweiten Lesart eine reale Brillenfassung, die von einem realen Kopf einer Person getragen wird; und
    • 4b schematisch je einen vergrößerten Ausschnitt einerseits einer Seitenansicht und andererseits einer Draufsicht aus 4A, in denen weitere Details zur Bestimmung von Parametern für die Definition des Ohrenbügelknicks eingezeichnet sind.
  • Zunächst wird nun auf die 1A und 1B Bezug genommen, um eine beispielhafte Ausführungsform 100 eines erfindungsgemäßen Verfahrens zu erläutern. Zusätzlich wird während dieser Erläuterungen zur besseren Illustration des Verfahrens und der daraus resultierenden modifizierten, individualisierten Brillenfassungsgeometrie auch auf die weiteren 2 bis 4B Bezug genommen und im Einzelnen eingegangen werden.
  • Das Verfahren 100 kann insbesondere ein teilweise oder vollständig computerimplementiertes Verfahren sein, das ganz bzw. teilweise auf einer Prozessorplattform, beispielsweise einem Computer, ausführbar ist.
  • Es weist einen Schritt 110 auf, in dem ein Modell („Kopfmodell“) des realen Kopfes einer Person, für die eine Geometrie einer konkret für diese Person individualisierten Brillenfassung zu bestimmen ist, generiert und mittels biometrischer Kopfmodelldaten zur Verfügung gestellt wird. Das Kopfmodell kann auch in Form von bereits vorab erzeugten Kopfmodelldaten erfasst werden, beispielsweise über eine Daten- oder Kommunikationsschnittstelle eingelesen bzw. empfangen werden.
  • Das Generieren des Kopfmodells kann insbesondere auf Basis von Sensordaten erfolgen, die mittels eines 3D-Scans des realen Kopfes der Person generiert werden und insbesondere auch eine zumindest anteilige biometrische Vermessung des Kopfes erlauben oder bereitstellen. Verfahren zur Durchführung eines solchen 3D-Scans können insbesondere auf eine Abtastung des Kopfes mittels Licht- oder Infrarotstrahlen beruhen. Beispielsweise sind solche Verfahren im Zusammenhang mit der Personenerkennung bei Smartphones, insbesondere zum Entsperren derselben oder zur Autorisierung von mittels solcher Geräte durchgeführten Transaktionen, wie etwa Produkt- oder Softwarelizenzkäufen, bekannt.
  • Ein beispielhaftes Kopfmodell 200 ist in 2 illustriert. Insbesondere können die das Kopfmodell repräsentierenden Kopfmodelldaten den Kopf als Polygonmodell oder Spline-Modell repräsentieren und dabei die Knotenpunkte (Vertices) oder Kanten der dadurch aufgespannten Oberflächenelemente definieren. Einige ausgewählte dieser Knotenpunkte oder zusätzliche ausgewählte Punkte, die auf Basis solcher Knotenpunkte oder Kanten, beispielsweise durch Interpolation oder Extrapolation, berechnet werden, können - wie in 2(a) illustriert - als Referenzpunkte xi (mit Index i) festgelegt werden. So kann auf deren Basis im Weiteren eine Anpassung des Brillenfassungsmodell an das Kopfmodell vorgenommen werden, ohne die Gesamtheit aller Informationen aus dem Kopfmodell und somit dessen volle Komplexität nutzen bzw. verarbeiten zu müssen. Dies kann genutzt werden, um eine höhere Verfahrenseffizienz zu erreichen.
  • 2 (b) zeigt ein um ein Ohr E des Kopfmodells zentriertes Segment davon, wobei hier die einzelnen durch Abtastung gewonnenen Punkte auf der Oberfläche des Kopfs sichtbar sind, auf deren Basis insbesondere das Polygonmodell definiert werden kann. In 2 (c) ist zusätzlich (im Sinne einer Überlagerung mit dem Bild aus 2 (b)) für dasselbe Segment eine beim Erfassen des Kopfmodells 200 fotografisch bestimmte Bildtextur des Kopfes dargestellt, wie sie einzeln (ohne Überlagerung mit dem Bild aus 2 (b) in 2 (d) gezeigt ist. 2(c) illustriert somit insbesondere ein Mapping zwischen der fotographischen 2D-Bildtextur auf das 3D-Polygonnetz des Polygonmodells, wodurch die Bildtextur und somit auch Referenzpunkte, die auf Basis des 2D-Fotos gewonnen werden, trivial auf die Oberfläche des 3D-Polygonmodells projiziert werden können.
  • Unter Nutzung sowohl der aufgrund des 3D-Scans (Abtastung) gewonnenen Informationen zur Kopfgeometrie als auch der Bildtexturen lässt sich ein genaueres Modell des Kopfes, hierfür das entsprechende Segment um das Ohr herum, bestimmen. Dies erlaubt es insbesondere auch, wie in 2(e) illustriert, mit guter Genauigkeit, Referenzpunkte xi am Ohr E zu erkennen oder festzulegen, die markante bzw. besonderes ausgezeichnete Stellen am Ohr E gemäß dem Kopfmodell 200 repräsentieren und für die nachfolgende Individualisierung eines Brillenfassungsmodells für die Person genutzt werden können. Auch biometrische Maße, wie etwa Abstände Δxij zwischen zwei solchen Referenzpunkten xi und xj lassen sich so bestimmen. Insgesamt kann also anhand des Kopfmodells 200 vor allem auch die individuelle Geometrie der Ohren der Person als eine Basis für die nachfolgende Individualisierung der Geometrie der Brillenfassung bestimmt und vermessen werden.
  • In einem weiteren Schritt 120 des Verfahrens 100 werden initiale Brillenfassungsdaten generiert oder erfasst (insbesondere entsprechend der Erfassung der Kopfmodelldaten), die ein mittels eines M mehrere Parameter P1,...,PN aufweisenden Parametersatzes M = {P1,...,PN} parametrisiertes Modell einer Brillenfassung repräsentieren. Das Modell der Brillenfassung kann insbesondere als ein Polygonmodell definiert sein. Beispiele dazu werden nachfolgend unter Bezugnahme auf 3 erläutert werden. Die Parameter können dabei insbesondere die Lage bestimmter Punkte oder Linienverläufe (z.B. sogenannter Leitlinien) auf der Geometrie der Brillenfassung oder bestimmte Abmessungen, insbesondere solcher Leitlinien oder der Verbindungsstrecken zwischen bestimmten Punkten, repräsentieren. Beispielsweise können solche Parameter mittels ihrer Werte die Lage von für den Sitz oder die Ästhetik der Brillenfassung besonders ausgezeichneten Punkten, beispielsweise des sogenannten Nasenwurzelpunkts, an dem die Brille auf der Nase im Idealfall zentral aufsitzt, oder von Leitlinien, die den geometrischen Verlauf der obere Fassungskante über den Gläseröffnungen der Brillenfassung festlegen, je nach Parameterwert variabel definieren.
  • Typischerweise repräsentieren die im Schritt 120 bereitgestellten initialen Brillenfassungsdaten eine Ausgangsgeometrie 300 eines konkreten Brillenfassungstyps der bezüglich der Person, beziehungsweise des für sie im Schritt 110 bereitgestellten Kopfmodells im Sinne einer optimierten Geometrieanpassung individualisiert werden soll. Eine beispielhafte Ausgangsgeometrie 300 einer solchen Brillenfassung ist in 3 illustriert. Die Brillenfassung weist ein Frontteil 310 auf, in dem sich auch die Öffnungen zur Aufnahme von Brillengläsern befinden, sowie zwei Ohrenbügel 315 (von denen hier nur der „linke“ dargestellt ist und im Folgenden beschrieben wird. Für den anderen („rechten“) Ohrenbügel gilt jedoch sinngemäß das Gleiche). Der Ohrenbügel 315 weist ein, bezogen auf das Frontteil 310, proximales Ende auf, an dem er, typischerweise mittels eines Scharniers 330, an dem Frontteil 310 klappbar befestigt ist.
  • Der Ohrenbügel 315 kann auch bereits einen vorbestimmten initialen Bügelknick an einem Ort B0 entlang des Bügelverlaufs, insbesondere mit einem vorbestimmten initialen Bügelknickwinkel φ0 in der Bildebene von 3(a) und ggf. einem weiteren initialen Bügelknickwinkel θ0 in einer senkrecht zu dieser Bildebene stehenden Ebene (insbesondere zum Kopf hin gerichtet) aufweisen. Durch den Bügelknick werden entlang des Verlaufs des Ohrenbügels 315 ein erster Ohrenbügelabschnitt 320 der initialen Länge a0 sowie ein zweiter Ohrenbügelabschnitt 325 der initialen Länge b0 definiert. Die initiale Gesamtlänge L0 des Ohrenbügels 315 ist somit durch die Summe der Längen dieser beiden Abschnitte definiert, d.h. L0 = a0 + b0.
  • Auch auf dem Brillenfassungsmodell 300 können, ähnlich wie beim Kopfmodell 200, bestimmte Referenzpunkte definiert werden, insbesondere solche, die jeweils zu einem bestimmten Referenzpunkt am Kopfmodell korrespondieren. Beispielsweise kann an dem Brillenmodell ein Referenzpunkt an einem die beiden Glasfassungsbereich verbindenden Nasensteg definiert werden.
  • Wie in 3 (b) bis 3 (d) anhand eines Ausschnitts eines der Ohrenbügel 315 (hier des „rechten“) illustriert, kann das Modell der Brillenfassung insbesondere als Polygonmodell sowie in verschiedenen Auflösungen definiert werden. Insbesondere ist es möglich, in verschiedenen Phasen des Verfahrens unterschiedlich feine Auflösungen zu verwenden. Beispielsweise könnte die Ausgangsgeometrie 300 der Brillenfassung, wie in 3 (b) illustriert, zunächst in einer relativ groben Auflösung erzeugt bzw. bereitgestellt werden, die nach oder im Rahmen der Anpassung der Geometrie verfeinert wird, wie in 3 (c) illustriert. Um aus den angepassten Geometriedaten aus 3(c) sodann Herstellungsdaten für eine Fertigung einer modellgemäßen, realen Brillenfassung bereitzustellen, kann die Auflösung nochmals angepasst, insbesondere verfeinert werden, wie in 3 (d) illustriert, um eine reale Brillenfassung mit möglichst glatter Oberfläche zu erhalten.
  • Nun wieder bezugnehmend auf 1A, folgt in den Verfahren ein weiterer Schritt 130, in dem das initiale Modell 300 der Brillenfassung bereits an das Modell 200 des Kopfes angepasst wird. Allerdings wird hier zunächst nur das Frontteil 310 bezüglich seiner Geometrie entsprechend angepasst, während die Geometrie der Ohrenbügel 315 zunächst noch unverändert bleibt bzw. gar nicht betrachtet wird. Das Anpassen 130 kann dabei insbesondere auf Basis der für das Kopfmodell 200 definierten Referenzpunkte und der dazu korrespondierenden Referenzpunkte auf dem Brillenfassungsmodell 300 erfolgen, insbesondere so, dass durch Anpassung der Geometrie des Frontteils 310 im Brillenfassungsmodell bestimmte zueinander korrespondierende Referenzpunkte beider Modelle in Deckung oder in ein anderes vorbestimmtes räumliches Verhältnis zueinander gebracht werden.
  • Im Brillenfassungsmodell wird diese Anpassung dadurch repräsentiert, dass die Werte von Parametern einer ersten Untermenge M1 des Parametersatzes M, die zur Definition der Geometrie des Frontteils des Brillenfassungsmodells vorgesehen sind, entsprechend der Anpassung neu festgelegt bzw. geändert werden. Solche Parameter können insbesondere die Lage von Leitlinien am Frontteil definieren, die Lage und Höhe des Nasenstegs, die Größe der Glasfassungen, eine Inklination der Ansätze für die Ohrenbügel usw.
  • Wenn alle Parameter der Untermenge M1 und somit die Geometrie des Frontteils vollständig festgelegt sind und im Weiteren (im Falle eine iterativen Durchführung des Verfahrens 100 oder von Teilen davon, insbesondere von Schritt 130, jedenfalls für die laufende Iteration) unverändert bleiben, folgt ein weiterer Schritt 140, bei dem entsprechend eine Anpassung der Parameter einer zweiten, zur ersten Untermenge disjunkten Untermenge M2 des Parametersatzes erfolgt, um die Geometrie der Ohrenbügel 315, insbesondere jeweils individuell, an das Kopfmodell 200 anzupassen. Eine mögliche Iteration im Rahmen des Verfahrens 100 kann insbesondere schleifenförmig unter Einschluss der Schritte 130 und 140 oder sogar unter Beschränkung auf diese vorgesehen sein.
  • Optional ist auch möglich, Metadaten MD, die insbesondere Teil des Kopfmodells sein können, für die im Schritt 140 vorzunehmende Anpassung des Parametersatzes zu nutzen. Solche Metadaten können insbesondere Informationen über die Person enthalten, die typischerweise mit der Kopfgeometrie, insbesondere mit bestimmten Abmessungen daran korrelieren. Beispielsweise können solche Informationen das Geschlecht, das Alter oder die Körpergröße, oder die regionale Herkunft oder Ethnie der Person betreffen.
  • Der Schritt 140 wird im Weiteren unter Bezugnahme auf 1B noch im Detail erläutert werden. Nachfolgend kann optional ein Schritt 150 vorgesehen sein, in dem die aus der Anpassung in den Schritten 130 und 140 resultierenden modifizierten Geometriedaten, welche anhand der aktuellen Werte der Parameter des Parametersatzes M die durch die Anpassungen modifizierte Geometrie des Brillenfassungsmodells repräsentieren, transformiert werden, insbesondere zur Optimierung der Auflösung des Brillenfassungsmodells (vgl. 3 (b) bis 3 (d)). Eine solche Transformation kann auch dazu dienen, der modifizierten Geometrie entsprechende Herstellungsdaten, insbesondere für eine additive Fertigung einer realen, dem angepassten Brillenfassungsmodell entsprechenden Brillenfassung zu liefern. Insbesondere kann für die Anpassung der Geometrie des Modells der Brillenfassung im Hinblick auf eine schnelle Ausführbarkeit, z. B. eine zumindest annähernde Echtzeitfähigkeit, eine geringere, d.h. gröbere, Auflösung mit einer damit einhergehenden geringeren Anzahl von im Rahmen der Anpassung des Polygonmodells zu verarbeitenden diskreten Elementen desselben gewählt werden als für die späteren Herstellungsdaten, wobei die Transformation aus Schritt 150 diese Anpassung bezüglich der Auflösung bewerkstelligt.
  • Die daraus resultierenden modifizierten Brillenfassungsdaten können sodann in einem Schritt 160 bereitgestellt werden, beispielsweise als Datei oder Datenstrom. Die modifizierten Brillenfassungsdaten repräsentieren somit die durch die Anpassungen erhaltene modifizierte Geometrie des somit an das Kopfmodell 200 angepassten Brillenfassungsmodells.
  • Die modifizierten Brillenfassungsdaten können insbesondere dazu genutzt werden, unmittelbar oder nach ihrer Transformation in spezielle Herstellungsdaten (s.o.) als Basis für eine, insbesondere additive Fertigung (z.B. 3D-Druck) einer modellgemäßen realen Brillenfassung oder von Elementen eines Brillenfassungsbausatzes dafür (z.B. noch ohne die Brillenscharniere) zu dienen. Die modifizierten Brillenfassungsdaten bzw. Herstellungsdaten können insbesondere bereits Steuerungsdaten für eine Vorrichtung zur additiven Fertigung von Objekten (z.B. 3D-Drucker) sein.
  • In einer (nicht illustrierten) Variante des Verfahrens, kann der Schnitt 130 auch entfallen, sodass von einer gleichbleibenden Geometrie des Frontteils 310 ausgegangen wird und nur eine Anpassung der Ohrenbügel 315 erfolgt. Insbesondere ist es so auch möglich, modifizierte Geometriedaten nur für einen oder beide Ohrenbügel 315 zu generieren, was beispielsweise dazu genutzt werden kann, für eine nicht-individualisierte Standardbrillenfassung bzw. deren Frontteil nachträglich individualisierte Ohrenbügel bereitzustellen.
  • Bezug nehmend auf 1B sowie auf die 4A und 4B soll nun der Anpassungsschritt 140 des Verfahrens 100 in größeren Detail erläutert werden, wobei zu bemerken ist, dass 1B nur ein mögliches Ausführungsbeispiel für Schritt 140 darstellt, und auch andere Implementierungen möglich sind, die sich insbesondere bezüglich derArt, der Anzahl und Reihenfolge der Teilschritte sowie der dabei insgesamt bestimmten Parameter unterscheiden können.
  • In einem ersten Teilschritt 141 des Schritts 140 wird auf Basis der Kopfmodelldaten für jedes der beiden Ohren des Kopfmodells 200 ein jeweiliger Ohrwurzelpunkt A am Kopfmodell 200 bestimmt, an dem der bogenförmige Ohrmuschelrand des Ohres E am Kopf entspringt. Dies ist beispielhaft in 4A für einen „linken“ Ohrenbügel 415 illustriert, wo das Ohr E der besseren Übersichtlichkeit halber durch einen Finger F nach vorne geklappt ist. Im Weiteren wird nur auf diesen einen Ohrenbügel eingegangen, wobei jedoch für den zweiten Ohrenbügel dasselbe Vorgehen entsprechend anwendbar ist.
  • Der Ohrwurzelpunkt A kann insbesondere, wie in 2 illustriert und bereits vorausgehend genauer erläutert, unter Nutzung sowohl der aus einem 3D-Kopfscann erfassten dreidimensionalen Geometrie des Kopfes als auch unter Nutzung von Bildtextur gewonnen werden. Beispielsweise kann aufgrund der 3D-Geometrie ein Punkt in einem Bereich am vorderen Ohransatz identifiziert werden, an dem der Verlauf des oberen Ohrmuschelrands beginnt. Durch Auswertung der Bildtextur mittels geeigneter Bildverarbeitungsalgorithmen kann sodann die exakte Lage des Punkts noch verfeinert werden bzw. innerhalb des Bereichs festgelegt werden. Wenn beispielsweise das Haar hinter der Ohrmuschel geführt wird, kann insbesondere die Bildtextur dahingehend ausgewertet werden, dass der Ohrwurzelpunkt A in einem nicht von Haar bedeckten Bereich des Ohres liegen muss. Stattdessen oder zusätzlich sind jedoch auch andere Kriterien möglich, beispielsweise solche, die auf einer vorhergehenden Bildfilterung der Bildtextur beruhen (vgl. 2(d), schwarz/weiß Filterung mit Trennschwelle oder andere Hochpass- bzw. Tiefpassfilter, insbesondere für Pixelwerte oder Bildbereiche mit mehreren Pixeln).
  • Vom Ohrwurzelpunkt A ausgehend ist auch mittels einer gestrichelten Linie der Verlauf der Linie C eingezeichnet, an der die Ohrmuschel in ihrem oberen Bereich am Kopf entspringt. Dies ist vor allem insofern von Bedeutung, als ein korrekt angepasster Ohrenbügel 415 eines angepassten bzw. modifizierten Brillenfassungsmodells 400 mit seinem am Ort B des Ohrenbügelknicks entspringenden zweiten Abschnitt 425 - vom Frontteil 410 der Brillenfassung 400 aus gesehen - hinter dieser Linie verlaufen muss. Typischerweise ist es vorteilhaft, den Ohrenbügel so anzupassen, dass sein zweiter Ohrenbügelabschnitt 425 knapp hinter der Linie C verläuft, insbesondere knapp hinter deren oberen Teil, wie in 4A illustriert.
  • In einem weiteren Teilschritt 142 wird ein Längenversatz, insbesondere in Form eines Versatzsektors V entweder aus dem Kopfmodelldaten (insbesondere aus einer oder mehreren daraus bestimmten Abmessungen des Ohres E) oder auf Basis eines vordefinierten Werts bestimmt. Beispielsweise könnte der vordefinierte Wert auf 12 mm festgelegt sein, was einem Wert entspricht, der, wie sich verschiedenen Testreihen herausgestellt hat, für etliche Kopfgeometrien einen zu guten Anpassungsergebnissen führenden Wert für den Längenversatz liefert.
  • Nun kann in einem weiteren Teilschritt 143 ein optimierter Ort B des Ohrenbügelknicks ausgehend vom bestimmten Ohrwurzelpunkt A anhand des Versatzvektors V als B = A + V bestimmt werden.
  • Nachdem nun der Ort B des Ohrenbügelknicks festgelegt ist, kann in den Teilschritten 144 und 145 die weitere Geometrie des Ohrenbügels durch Festlegung entsprechender Parameter der zweiten Untermenge M2 des Parametersatzes M bestimmt werden. Zu diesen Parametern können insbesondere die Länge a des ersten Bügelabschnitts 420, der zwischen seinem am Ort eines Scharniers am Frontteil 410 ansetzenden, von diesem aus gesehen proximalen Ende 430 und dem Ort B des Ohrenbügelknicks verläuft. Auch die Länge b des zweiten Bügelabschnitts 425, der zwischen dem Ort B des Ohrenbügelknicks und dem distalen Ende des Ohrenbügels 415 verläuft, kann als ein Parameter bestimmt werden.
  • Die Länge a des ersten Bügelabschnitts 420 kann dabei folglich insbesondere auch von der mittels der Parameter der ersten Untermenge M1 des Parametersatzes vorab definierten Geometrie des Frontteils 410 der Brillenfassung abhängig sein. Die Länge b des zweiten Bügelabschnitts 425 kann insbesondere entweder auf einen vorab definierten Wert oder auf einen aus der Kopfgeometrie, insbesondere aus einer oder mehreren Abmessungen, des Ohres E des Kopfmodells 200 abgeleiteten Wert festgelegt werden. Der genannte vorab definierte Wert liegt vorzugweise im Werteintervall [30 mm; 50 mm], insbesondere im Werteintervall [43 mm;47 mm]. Damit lassen sich regelmäßig für viele Kopfgeometrien gute Anpassungsergebnissen erreichen.
  • Aus den bestimmten Werten für die Längen a und b der ersten und zweiten Bügelabschnitte 420 bzw. 425 lässt sich in einem weiteren Teilschritt 146 als möglicher weiterer Parameter der Untermenge M2 insbesondere die Gesamtlänge L des Ohrenbügels als L = a + b bestimmen. Unter Bezugnahme auf die Ausgangslänge L0 des Ohrenbügels gemäß seiner Ausgangsgeometrie 300 (vgl. 3 (a)) kann zusätzlich oder stattdessen auch die den gegenüber auftretende Längenänderung d = L- L0 als Parameter bestimmt werden.
  • Des Weiteren können in einem Teilschritt 147 für den Ohrenbügel 415 die Größe des Knickwinkels cp, um den die beiden Ohrenbügelabschnitte 420 und 425 gegeneinander in einer ersten Ebene (y-z-Ebene in 4A, 4B) gekippt sind, und/oder ein zugehöriger Krümmungsradius R für den Verlauf des Ohrenbügels, insbesondere seiner unteren Kante, im Bereich des Ohrenbügelknicks als weitere Parameter der Untermenge M2 bestimmt werden. Wie in 4B illustriert, kann der Krümmungsradius insbesondere als Radius eines Kreises 440 verstanden werden, dessen Umfang im Umfeld des Orts B des Ohrenbügelknicks dem Verlauf des Ohrenbügels 415 folgt. Auch die Größe eines weiteren Knickwinkels θ in einer zweiten, zur ersten Ebene senkrecht stehenden Ebene (x-y-Ebene in 4A, 4B), der festlegt, wie sehr der zweiten Ohrenbügelabschnitt zum Kopf hin oder von diesem weg gekippt ist, kann bestimmt werden. Dazu ist es vorteilhaft, im Brillenfassungsmodell am Ort des Ohrenbügelknicks ein lokales Koordinatensystem zu definieren und zu verankern, in dem diese Winkel bestimmt werden können.
  • Der weitere in 1B dargestellte Teilschritt 148 dient dazu, die Werte der Parameter der Untermenge M2 tatsächlich so anzupassen, dass M2 die vorausgehenden bestimmten Werte für die Definition der Geometrie der Ohrenbügel des modifizierten Brillenfassungsmodell 400 repräsentieren. Insbesondere können dadurch die Werte für einen oder mehrere, insbesondere sämtliche, der vorgenannten Parameter B, a, b, L, d, φ, θ und R festgelegt werden. Selbstverständlich ist es insbesondere auch möglich, anstelle dieses zusammenfassenden Anpassungsteilschritts 148, die entsprechende Anpassung der genannten Parameter unmittelbar im Zusammenhang mit der Bestimmung der jeweiligen Parameterwerte dafür durchzuführen.
  • Während vorausgehend wenigstens eine beispielhafte Ausführungsform beschrieben wurde, ist zu bemerken, dass eine große Anzahl von Variationen dazu existiert. Es ist dabei auch zu beachten, dass die beschriebenen beispielhaften Ausführungsformen nur nichtlimitierende Beispiele darstellen, und es nicht beabsichtigt ist, dadurch den Umfang, die Anwendbarkeit oder die Konfiguration der hier beschriebenen Vorrichtungen und Verfahren zu beschränken. Vielmehr wird die vorausgehende Beschreibung dem Fachmann eine Anleitung zur Implementierung mindestens einer beispielhaften Ausführungsform liefern, wobei sich versteht, dass verschiedene Änderungen in der Funktionsweise und der Anordnung der in einer beispielhaften Ausführungsform beschriebenen Elemente vorgenommen werden können, ohne dass dabei von dem in den angehängten Ansprüchen jeweils festgelegten Gegenstand sowie seinen rechtlichen Äquivalenten abgewichen wird.
  • Bezugszeichenliste
  • 100
    beispielhafte Ausführungsform eines Verfahrens zum Erzeugen von Geometriedaten
    110-170
    Schritte des Verfahrens 100
    200
    Modell des Kopfes bzw. Kopfmodell, repräsentiert durch Kopfmodelldaten
    300
    Brillenfassungsmodell mit Ausgangsgeometrie, repräsentiert durch initiale Brillenfassungsdaten
    310
    Frontteil
    315
    Ohrenbügel
    320
    erster Ohrenbügelabschnitt
    325
    zweiter Ohrenbügelabschnitt
    400
    Brillenfassung, im Modell bzw. modellgemäße reale Brillenfassung
    410
    Frontteil
    415
    Ohrenbügel
    420
    erster Ohrenbügelabschnitt
    425
    zweiter Ohrenbügelabschnitt
    430
    proximales Ende des Ohrenbügels und zugleich seines ersten Ohrenbügelabschnitts
    435
    distales Ende des Ohrenbügels und zugleich seines zweiten Ohrenbügelabschnitts
    440
    Kreis
    A
    Ohrwurzelpunkt
    B
    ggf. angepasster Ort des Ohrenbügelknicks
    B0
    Ort des Ohrenbügelknicks gemäß Ausgangsgeometrie
    C
    Verlauf des Ansatzes der Ohrmuschel am Kopf in ihrem oberen Bereich
    E
    Ohr
    F
    Finger
    MD
    Metadaten
    R
    Radius des Kreises 440, zugleich Krümmungsradius
    V
    Versatzvektor bzw. Längenversatz
    a
    ggf. angepasste Länge des ersten Ohrenbügelabschnitts
    b
    ggf. angepasste Länge des zweiten Ohrenbügelabschnitts
    L
    ggf. angepasste Gesamtlänge des Ohrenbügels
    a0
    Länge des ersten Ohrenbügelabschnitts gemäß Ausgangsgeometrie
    b0
    Länge des zweiten Ohrenbügelabschnitts gemäß Ausgangsgeometrie
    L0
    Gesamtlänge des Ohrenbügels gemäß Ausgangsgeometrie
    φ
    ggf. angepasster Knickwinkel des Ohrenbügelknicks in x-z-Ebene
    φ0
    Knickwinkel des Ohrenbügelknicks in x-z-Ebene gemäß Ausgangsgeometrie
    θ
    ggf. angepasster Knickwinkel des Ohrenbügelknicks in x-y-Ebene
    xi
    Referenzpunkte am Kopfmodell
    Δxij
    Distanz zwischen zwei Referenzpunkten xi und xj

Claims (22)

  1. Verfahren (100) zum Erzeugen von Geometriedaten, die eine Geometrie einer für eine bestimmte Person individualisierten Brillenfassung (400) repräsentieren, wobei das Verfahren (100) aufweist: Erfassen oder Generieren (110) von biometrischen Kopfmodelldaten, die ein virtuelles mehrdimensionales Modell des Kopfes (200) der Person für zumindest einen die beiden Ohren (E) der Person einschließenden Teilbereich des Kopfes repräsentieren; Erfassen oder Generieren (120) von initialen Brillenfassungsdaten, die eine Ausgangsgeometrie (300) einer bestimmten Brillenfassung (400) anhand bestimmter Parameterwerte eines durch einen Parametersatz (M) mit mehreren Parametern parametrisierten, geometrischen Modells einer Brillenfassung (400) definieren; Automatisiertes Anpassen (130, 140) der Ausgangsgeometrie (300) der Brillenfassung (400) an das Modell des Kopfes (200), wobei durch entsprechendes Ändern von zumindest einem Parameterwert des Parametersatzes (M) modifizierte Brillenfassungsdaten generiert werden, die eine an das Modell des Kopfes (200) angepasste Geometrie der Brillenfassung (400) repräsentieren; und Bereitstellen (160) der modifizierten Brillenfassungsdaten als Geometriedaten einer für die Person individualisierten Brillenfassung (400); wobei das Anpassen (130, 140) der Ausgangsgeometrie (300) der Brillenfassung (400) aufweist: Festlegen (143,...,148) zumindest eines Parameterwerts des Parametersatzes in Abhängigkeit von einer aus den Kopfmodelldaten bestimmten Lage eines Ohrwurzelpunkts (A) des einem Ohrenbügel (415) der Brillenfassung (400) zugeordneten Ohres (E) am Kopf und von einem auf den Ohrwurzelpunkt (A) bezogenen definierten Längenversatz (V), wodurch für den Ohrenbügel (415) der Ort eines Ohrenbügelknicks (B) entlang des Verlaufs des Ohrenbügels (415) im Modell der Brillenfassung (400) bestimmt wird.
  2. Verfahren (100) nach Anspruch 1, wobei das Anpassen (130, 140) der Ausgangsgeometrie (300) der Brillenfassung (400) an das Modell des Kopfes (200) aufweist: Festlegen (130) des bzw. der jeweiligen Parameterwerte für eine erste Untermenge (M1) der Parameter des Parametersatzes, welche im Modell der Brillenfassung (400) eine Geometrie eines Frontteils (310, 410) der Brillenfassung (400) definieren; und Nachfolgendes Festlegen (140) des bzw. der jeweiligen Werte für eine zweite zur ersten Untermenge (M1) disjunkten Untermenge (M2) der Parameter des Parametersatzes (M) unter Beibehaltung der bereits zuvor festgelegten Parameterwerte des bzw. der Parameter der ersten Untermenge (M1), wobei die Parameter der zweiten Untermenge (M2) im Modell der Brillenfassung (400) eine jeweilige Geometrie zumindest eines Ohrenbügels (415) der Brillenfassung (400) definieren.
  3. Verfahren (100) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, wobei die Parametrisierung des Modells der Brillenfassung (400) so gewählt ist oder wird (144,...,146), dass durch die Parametrisierung für zumindest einen Ohrenbügel (415) im Modell der Brillenfassung (400) eine Gesamtlänge (L) des Ohrenbügels (415) oder eine jeweilige Länge (a, b) zumindest eines sich von einem Ort des Ohrenbügelknicks (B)eines gemäß dem Modell der Brillenfassung (400) in dem Ohrenbügel (415) vorgesehenen Ohrenbügelknicks (B) aus erstreckenden Ohrenbügelabschnitts (320; 325; 420; 425) des Ohrenbügels (415) definiert wird.
  4. Verfahren (100) nach Anspruch 3, wobei im Modell der Brillenfassung (400) ein erster Ohrenbügelabschnitt (320, 420) so definiert ist oder wird, dass er sich von dem Ort des Ohrenbügelknicks (B) aus in Richtung zu dem von dem Frontteil (310, 410) aus gesehen proximalen Ohrenbügelende des Ohrenbügels (415) erstreckt.
  5. Verfahren (100) nach Anspruch 3 oder 4, wobei im Modell der Brillenfassung (400) ein zweiter Ohrenbügelabschnitt (325, 425) so definiert ist oder wird, dass er sich von dem Ort des Ohrenbügelknicks (B)aus in Richtung zu dem von dem Frontteil (310, 410) des Modells der Brillenfassung (400) aus gesehen distalen Ohrenbügelende (435) des Ohrenbügels (415) erstreckt.
  6. Verfahren (100) nach Anspruch 5, wobei: sich für zumindest einen Ohrenbügel (415) des Modells der Brillenfassung (400) der zweite Ohrenbügelabschnitt (325, 425) von dem Ort des Ohrenbügelknicks (B) aus bis zu dem distalen Ohrenbügelende (435) hin erstreckt; und die durch den jeweiligen Parameterwert zumindest eines Parameters definierte Länge (b) des zweiten Ohrenbügelabschnitts (325, 425) bestimmt wird in Abhängigkeit von: zumindest einer aus dem Modell des Kopfes (200) gewonnenen Abmessung des bezüglich der Kopfseite zu dem Ohrenbügel (415) korrespondierenden Ohres (E) der Person oder der Lage des Ohres (E) am Kopf, oder von der Person zugeordneten Metadaten (MD), die zumindest eine regelmäßig mit einer Abmessung ihrer Ohren (E) korrelierte, körperliche Eigenschaft der Person repräsentieren.
  7. Verfahren (100) nach Anspruch 5 oder 6, wobei durch zumindest einen der festgelegten Werte der Parameter für zumindest einen Ohrenbügel (415) des Modells der Brillenfassung (400) die Länge (b) seines zweiten Ohrenbügelabschnitts (325, 425) zwischen dem Ort des Ohrenbügelknicks (B) und dem distalen Ohrenbügelende (435) so festgelegt wird, dass diese Länge (b) im Werteintervall [30 mm; 50 mm], bevorzugt im Werteintervall [43 mm; 47 mm], liegt.
  8. Verfahren (100) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei der Wert eines die jeweilige Gesamtlänge (L) des zumindest einen Ohrenbügels (415) im Modell der Brillenfassung (400) festlegenden Parameters in Abhängigkeit von einer Summe der Längen (a, b) des ersten Ohrenbügelabschnitts (320, 420) und des zweiten Ohrenbügelabschnitts (325, 425) bestimmt wird; wobei sich der erste Ohrenbügelabschnitt (320, 420) zwischen dem Ort des Ohrenbügelknicks (B) und dem proximalen Ohrenbügelende des Ohrenbügels (415) erstreckt und sich der zweite Ohrenbügelabschnitt (325, 425) zwischen dem Ort des Ohrenbügelknicks (B) und dem distalen Ohrenbügelende (435) des Ohrenbügels (415) erstreckt.
  9. Verfahren (100) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, wobei die Lage des Ohrwurzelpunkts (A) oder der Längenversatz (V) bestimmt werden in Abhängigkeit von: zumindest einer aus dem Modell des Kopfes (200) gewonnenen Abmessung des bezüglich der Kopfseite zu dem Ohrenbügel (415)korrespondierenden Ohres (E) der Person, oder von der Person zugeordneten Metadaten (MD), die zumindest eine regelmäßig mit einer Abmessung ihrer Ohren korrelierte, körperliche Eigenschaft der Person repräsentieren.
  10. Verfahren (100) nach Anspruch 9, wobei der Längenversatz (V) so festgelegt wird, dass seine Länge im Werteintervall [11 mm; 14mm], bevorzugt im Werteintervall [12mm; 13mm], liegt.
  11. Verfahren (100) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, wobei der jeweilige Parameterwert für zumindest einen der Parameter, der eine Eigenschaft für zumindest einen Ohrenbügel (415)des Modells definiert, anhand eines lokalen Koordinatensystems festgelegt wird, dessen Ursprung am Ort des Ohrenbügelknicks (B) an dem Ohrenbügel (415)verortet wird.
  12. Verfahren (100) nach Anspruch 11, wobei zumindest einer der Parameter so gewählt ist oder wird, dass er anhand seines Parameterwerts einen Knickwinkel (cp) oder einen Krümmungsradius (R) des Ohrenbügels (415), jeweils am Ort des Ohrenbügelknicks (B), als Eigenschaft definiert.
  13. Verfahren (100) nach Anspruch 12, wobei zumindest zwei der Parameter so gewählt sind oder werden, dass durch diese Parameter insgesamt anhand ihrer Parameterwerte in zwei zueinander gewinkelt stehenden Ebenen jeweils ein Knickwinkel (φ) oder ein Krümmungsradius (R) des Ohrenbügels (415), jeweils am Ort des Ohrenbügelknicks (B), als Eigenschaft definiert wird.
  14. Verfahren (100) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, wobei das Erfassen oder Generieren von Kopfmodelldaten aufweist: Segmentieren des Modells des Kopfes in zwei oder mehr Kopfoberflächensegmente, wobei zumindest jedes durch das Modell des Kopfes (200) repräsentierte Ohr (E) der Person ein zugeordnetes Segment der Segmentierung so definiert, dass das jeweilige Ohr (E) durch sein zugeordnetes Segment repräsentiert wird; Bestimmen von Referenzpunkten auf oder an dem Modell des Kopfes (200), wobei für jedes der jeweils einem Ohr (E) zugeordneten Segmente eine Mehrzahl von unterschiedlichen Referenzpunkten auf bzw. an dem Ohr (E) definiert werden; und Zumindest anteiliges Vermessen des Modells des Kopfes unter Verwendung von zumindest zwei der Referenzpunkte (xi) als Positionsmarkierungen deren Abstand voneinander bestimmt wird.
  15. Verfahren (100) nach Anspruch 14, wobei zumindest einer der Referenzpunkte (xi) in Abhängigkeit von einer oder mehreren im Modell des Kopfes (200) jeweils einem Flächenabschnitt auf der Oberfläche des Kopfes zugeordneten Bildtexturen bestimmt wird.
  16. Verfahren (100) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, wobei im Rahmen des Verfahrens (100) die Parameter des Parametersatzes so festgelegt sind oder werden, dass sie insgesamt die jeweilige Form zweier verschiedener Ohrenbügel, davon je einen je Ohr (E) des Kopfes der Person bzw. des Modells des Kopfes, im Modell der Brillenfassung (400) definieren.
  17. Verfahren (100) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, des Weiteren aufweisend: Ausgeben von in Abhängigkeit von den modifizierten Brillenfassungsdaten bestimmten Herstellungsdaten für eine additive Fertigung einer zu dem angepassten Modell der Brillenfassung (400) korrespondierenden realen Brillenfassung oder eines realen Brillenfassungsbausatzes für eine solche reale Brillenfassung.
  18. Brillenfassung (400) oder Brillenfassungsbausatz, erhältlich durch zumindest anteilige additive Fertigung der Brillenfassung (400) bzw. des Brillenfassungsbausatzes in Abhängigkeit von nach dem Verfahren (100) nach einem der vorausgehenden Ansprüche erzeugten modifizierten Brillenfassungsdaten, wobei diese eine durch die additive Fertigung herzustellende Geometrie der Brillenfassung (400) bzw. zumindest eines Ohrenbügelelements des Brillenfassungsbausatzes zumindest anteilig definieren.
  19. Brillenfassung (400) oder Brillenfassungsbausatz nach Anspruch 18, wobei zumindest einer der Ohrenbügel (415) der Brillenfassung (400) bzw. des Brillenfassungsbausatzes mittels eines additiven Fertigungsverfahrens hergestellt ist und in Folge seiner additiven Fertigung einen Ohrenbügelknick in zumindest einer Ebene aufweist.
  20. Brillenfassung (400) oder Brillenfassungsbausatz nach Anspruch 18 oder 19, wobei zumindest einer der Ohrenbügel (415)der Brillenfassung (400) bzw. des Brillenfassungsbausatzes mittels eines additiven Fertigungsverfahrens aus metallfreiem Material hergestellt ist.
  21. Brillenfassung (400) oder Brillenfassungsbausatz nach einem der Ansprüche 18 bis 20, wobei die Brillenfassung (400) bzw. der Brillenfassungsbausatzes zwei Ohrenbügel (415)aufweist, die sich als unmittelbares Ergebnis der additiven Fertigung in zumindest einem der folgenden Parameter unterscheiden: Gesamtlänge (L) des Ohrenbügels (415), Ort eines Ohrenbügelknicks (B) entlang des Verlaufs des Ohrenbügels (415), Knickwinkel (φ) oder Krümmungsradius (R) des Ohrenbügels (415) am Ort des Ohrenbügelknicks (B); Winkel des Ohrenbügelaufgangs.
  22. Computerprogramm oder computerlesbares Speichermedium, aufweisend Befehle, die bei ihrer Ausführung auf einem Computer oder einem verteilten Computersystem diesen bzw. dieses veranlassen, das Verfahren (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 17 auszuführen.
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