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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Radialpresse mit einem einen Mantelabschnitt und eine stirnseitige ringförmige Stützscheibe aufweisenden Gehäuse, einer darin längs einer Pressachse verschiebbar geführten Ringstruktur und mehreren um die Pressachse herum angeordneten Pressbacken, die sich an der Stützscheibe radial verschiebbar geführt abstützen und auf die die Ringstruktur mittels gegenüber der Pressachse geneigten Steuerflächen einwirkt, welche an als Gleitflächen ausgeführten Gegenflächen der Pressbacken anliegen.
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Radialpressen der vorstehend dargelegten gattungsgemäßen Art sind aus der Patentliteratur (z. B.
DE 28 44 475 A1 ,
WO 2005/077566 A1 ,
US 6,857,305 B2 ,
US 2011/0185784 A1 und
WO 2017/178508 A1 ) bekannt. Für diverse Anwendungen, in denen die besonderen Vorzüge wie beispielsweise die sehr kompakte Bauweise zum Tragen kommen, haben sich diese Radialpressen auch in der Praxis bewährt. Dies gilt sowohl für einstufige als auch zweistufige Radialpressen dieser Bauweise. Einstufige Radialpressen sind dabei solche, bei denen über den gesamten Verschiebeweg der Ringstruktur deren axiale Bewegung eine radiale Zustellbewegung der Pressbacken bewirkt, die in einem festen Verhältnis zu der Axialbewegung der Ringstruktur steht. Demgegenüber liegt bei zweistufigen Radialpressen eine sich über den Verschiebeweg der Ringstruktur ändernde Übersetzung der axial gerichteten Bewegung der Ringstruktur in eine radial gerichtete Bewegung der Pressbacken vor. Hierdurch lassen sich Radialpressen realisieren, die bei einer vergleichsweise geringen axialen Baulänge mit - auf einem
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Teil des Pressvorgangs - vergleichsweise hoher Kraft pressen können; denn die Zustellbewegung der Pressbacken aus der geöffneten Stellung des Werkzeugs erfolgt in einer ersten Phase des Pressvorgangs (während des sog. „Eilgangs“) zunächst - entsprechend einem relativ steilen Anstellwinkel der Steuerflächen - auf einem relativ kurzen Verschiebeweg der Ringstruktur, wohingegen in einer zweiten Phase des Pressvorgangs (während des sog. „Kraftgangs“) sodann - entsprechend einem relativ flachen Anstellwinkel der Steuerflächen - die Zustellbewegung der Pressbacken auf einem relativ langen Verschiebeweg der Ringstruktur erfolgt. Der Eilgang ist dabei nicht nur sinnvoll, weil mehr Verschiebeweg der Ringstruktur für das Kraftpressen verbleibt; er trägt auch zu möglichst kurzen Zykluszeiten bei und bildet somit einen Gesichtspunkt der Effizienz bei der Verwendung der Radialpresse.
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Die vorliegende Erfindung ist darauf gerichtet, eine gegenüber dem vorstehend dargelegten Stand der Technik hinsichtlich der Praxistauglichkeit nochmals und weitergehend verbesserte Radialpresse der gattungsgemäßen Art bereitzustellen. Einer der insoweit maßgeblichen Gesichtspunkte betrifft ein besonders günstiges Verhältnis der drei Größen: effektive Presskraft, maximaler Pressweg (maximal mögliche radiale Zustellbewegung der Pressbacken) und Baulänge der Radialpresse. Ein weiterer Aspekt der Praxistauglichkeit ist die Eignung der betreffenden Radialpresse auch für außerhalb üblicher Standardanwendungen liegende Aufgaben, d. h. eine große mögliche Anwendungsbreite.
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Gelöst wird die vorstehende Aufgabenstellung gemäß der vorliegenden Erfindung, indem - bei einer Radialpresse der gattungsgemäßen Art - die Ringstruktur an ihrer der Stützscheibe zugewandten Stirnseite kronenförmig ausgeführt ist mit axialen Vorsprüngen, wobei sich jede Steuerfläche in die radiale Innenfläche eines derartigen Vorsprungs hinein erstreckt und wobei ferner die Stützscheibe den Vorsprüngen zugeordnete Aussparungen aufweist, in welche die Vorsprünge beim Schließen der Radialpresse eintreten.
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Auf überraschend einfache Weise lässt sich in Umsetzung der vorliegenden Erfindung das Verhältnis von effektiver Presskraft, maximalem Pressweg und Radialpressen-Baulänge zueinander in einem durchaus nennenswerten Maß optimieren. Denn bei - gegenüber gattungsgemäßen Radialpressen nach dem Stand der Technik - unveränderter Baulänge lassen sich bei erfindungsgemäßen Radialpressen die wirksamen Längen der Steuerflächen erheblich vergrößern. Je nach individueller Ausgestaltung kann so - bei unverändertem Neigungswinkel der Steuerflächen - der maximale Pressweg und/oder - bei Verringerung des Neigungswinkels der Steuerflächen - die maximale Presskraft erhöht werden. Infolge dessen kommt für bestimmte Anwendungssituationen, in denen bisher zweistufige Radialpressen erforderlich waren, sogar der Einsatz von erfindungsgemäßen einstufigen Radialpressen in Betracht; da einstufige Radialpressen beispielsweise hinsichtlich der Ausführung der Gleitpartner signifikant weniger aufwendig sind als zweistufige Radialpressen, ist dies ein durchaus erheblicher Vorteil. Aus anderer Perspektive betrachtet ergibt sich durch die erfindungsgemäße Ausführung der Radialpresse der Vorteil, dass (wegen der gegenüber dem Stand der Technik vergrößerten Überlappung von Steuerflächen und Gegenflächen) schon bei einem weit geöffneten Werkzeug nennenswerte Presskräfte auf ein Werkstück aufgebracht werden können, ohne dass die Gefahr besteht, dass die Pressbacken radial nach außen wegkippen. Dadurch wird eine bessere Maß- und Formhaltigkeit gewährleistet, namentlich einer Konizität des Werkstücks entgegengewirkt; und auch Beschädigungen am Werkzeug durch (auf Verkantungen zurückgehende) örtliche Überlastung werden vermieden. Auch kann in Umsetzung der vorliegenden Erfindung - verglichen mit gattungsgemäßen Radialpressen bekannter Bauart - generell eine vergrößerte effektive Kontaktfläche zwischen den Steuerflächen und den Pressbacken bereitgestellt werden, was sich verschleißmindernd auswirkt. Über die vorstehend dargelegten Vorteile hinausgehend wirkt sich die vorliegende Erfindung auch in einem - verglichen mit dem Stand der Technik - erheblich erweiterten möglichen Anwendungsspektrum der jeweiligen Radialpresse aus. Denn die durch die Erfindung erzielbare neuartige geometrische Beziehung zwischen der kronenförmig ausgeführten Stirnseite der Ringstruktur, der Stützscheibe des Gehäuses und den Pressbacken bewirkt, dass letztere selbst bei einer stark außermittigen, insbesondere einer gegenüber der Mitte stark in Richtung zu der Stützscheibe hin verlagerten Krafteinleitung beim Pressen nicht zum Kippen neigen. So lassen sich bei erfindungsgemäßen Radialpressen die Pressbacken insbesondere mit Pressaufsätzen ausstatten, deren (in axialer Richtung ggf. besonders kurze) Pressflächen besonders nahe an der - in der Stützscheibe vorgesehenen - Werkstücköffnung liegen, ohne dass hierdurch die Pressbacken beim Pressen zum Kippen bzw. „Wippen“ neigen. Dies macht die erfindungsgemäße Radialpresse beispielsweise auch für den Einsatz als sogenannte „Kalibrierpresse“ besonders geeignet.
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In dem vorstehend dargelegten Sinne zeichnet sich eine erste bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Radialpresse dadurch aus, dass an den Pressbacken Pressaufsätze mit gegenüber der axialen Mitte der Gegenflächen versetzten Pressflächen angebracht sind. Zwar kann dies auch durch entsprechende Formgebung von Pressaufsätzen, welche mehr oder weniger mittig radial innen an der jeweiligen Pressbacke angebracht sind, realisiert werden; indessen sind gemäß einer insoweit besonders bevorzugten Ausgestaltung die Pressaufsätze an den Pressbacken im Bereich von deren der Stützscheibe zugewandten Enden angebracht. Unter Gesichtspunkten der Baugröße der Radialpresse, der Statik, der Präzision/Reproduzierbarkeit sowie der Handhabung beim Wechsel der Pressaufsätze ist dabei ganz besonders vorteilhaft, wenn die Pressaufsätze in stirnseitige, durch entsprechende Aussparungen gebildete Aufnahmen der Pressbacken eingesetzt sind.
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Zwar kommt im Rahmen der Erfindung in Betracht, dass die Zahl der stirnseitigen Vorsprünge der Ringstruktur geringer ist als die Anzahl der Pressbacken, beispielsweise indem sich jeweils zwei Steuerflächen in einen gemeinsamen Vorsprung hinein erstrecken. In diesem Falle würde beispielsweise bei einer acht Pressbacken aufweisenden Radialpresse die Ringstruktur nur vier stirnseitige Vorsprünge aufweisen. Allerdings ist unter statischen Gesichtspunkten, namentlich im Hinblick auf einen günstigen Kraftfluss innerhalb des Gehäuses unter besonders gleichförmiger Abtragung der auf die Stützscheibe des Gehäuses ausgeübten Axialkraft in dessen Mantelstruktur hinein besonders vorteilhaft, wenn die Anzahl der Vorsprünge der Anzahl der Pressbacken entspricht.
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Eine andere bevorzugte Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Aussparungen, in welche die an der Ringstruktur ausgeführten Vorsprünge eintreten, als Durchbrüche ausgeführt sind. In diesem Falle lassen sich die weiter oben dargelegten Vorteile in einem besonders ausgeprägten Maße realisieren. Allerdings ist im Rahmen der Erfindung durchaus nicht ausgeschlossen, dass die Aussparungen sich nur über einen nennenswerten Teil (z. B. 70% bis 95%) der axialen Stärke der Stützscheibe erstrecken, so dass die Aussparungen endseitig über eine Materialschicht verschlossen sind. Dies kann im Einzelfall von Vorteil sein, beispielsweise wenn - zur Vermeidung einer Verunreinigung der Umgebung durch Steuerflächen- und/oder Gleitflächen-Abrieb - eine möglichst geschlossene Gehäuse-Oberfläche erwünscht ist.
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Für die Anwendungspraxis ist es besonders nützlich, wenn die weiter oben dargelegten, mit der erfindungsgemäßen Ausführung der Radialpresse verbundenen Vorteile in einer Maschine verknüpft sind mit den sich aus anderen Gestaltungsmerkmalen, wie sie zumindest teilweise für sich genommen aus dem Stand der Technik zu Radialpressen der gattungsgemäßen Art (s. o.) bekannt sind, ergebenden Vorteilen. Auch in diesem Sinne infolge günstiger kombinatorischer Wirkungen besonders vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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So ist beispielsweise besonders günstig, wenn die Ringstruktur einen Ringstruktur-Grundkörper und austauschbare Gleitbleche umfasst, wobei die Steuerflächen auf der Oberfläche der Gleitbleche ausgeführt sind. Die Gleitbleche können dabei mit ihrer der jeweiligen Steuerfläche abgewandten Rückseite auf einer Stützfläche aufliegen, welche an dem Ringstruktur-Grundkörper ausgeführt ist. In einer vorteilhaften alternativen Ausgestaltung umfasst die Ringstruktur weiterhin Steuerkörper, welche auswechselbar an dem Ringstruktur-Grundkörper angebracht sind und Stützflächen aufweisen, auf denen die Gleitbleche mit ihrer der jeweiligen Steuerfläche abgewandten Rückseite aufliegen. Die vorstehend erläuterten (am Ringstruktur-Grundkörper oder aber an auswechselbar an diesem angebrachten Steuerkörpern ausgeführten) Stützflächen umfassen dabei besonders bevorzugt jeweils zwei Tragabschnitte, welche durch eine zwischen ihnen liegende Vertiefung voneinander abgegrenzt sind. Eine solche definierte Abstützung der Gleitbleche wirkt deren Kippeln entgegen, und zwar auch - innerhalb gewisser Grenzen - bei einem Verschleiß der Gleitbleche. Bei solchen Radialpressen, bei denen die Gleitbleche (direkt) auf dem Ringstruktur-Grundkörper und somit auch auf den - in Umsetzung der vorliegenden Erfindung - stirnseitig an diesem ausgeführten Vorsprüngen aufliegen, erstreckt sich die besagte Vertiefung allerdings besonders bevorzugt nicht über den jeweiligen gesamten Vorsprung hinweg, sondern läuft jeweils vor der Stirnseite des zugeordneten Vorsprungs aus; in diesem Fall sind die beiden Tragabschnitte benachbart der Stirnseite des jeweiligen Vorsprungs miteinander verbunden bzw. gehen dort ineinander über.
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In weitergehender Nutzung der (weiter oben bereits ausgeführten) Erkenntnis, dass sich die vorliegende Erfindung besonders vorteilhaft bei einstufigen Radialpressen zum Einsatz bringen lässt, zeichnet sich eine wiederum bevorzugte Weiterbildung der Erfindung dadurch aus, dass die Steuerflächen eben ausgeführt sind. Besonders bevorzugt liegen in zu der Pressachse senkrechten Ebenen die Steuerflächen jeweils auf einem Polygon mit jeweils zwischen zwei einander benachbarten Pressbacken angeordneten Ecken.
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Zur Führung der Pressbacken sind an der Ringstruktur besonders bevorzugt Pressbacken-Führungsrippen vorgesehen, welche die Steuerflächen (zumindest örtlich) seitlich einfassen bzw. begrenzen. Verfügt die Ringstruktur über gesonderte, auswechselbar an einem Ringstruktur-Grundkörper angebrachte Steuerkörper (s. o.), so können zwischen zwei solchen Steuerkörpern jeweils an dem Ringstruktur-Grundkörper ausgeführte Pressbacken-Führungsrippen vorgesehen sein, so dass die Steuerkörper jeweils zwischen zwei Pressbacken-Führungsrippen eingesetzt sind, welche über die Steuerkörper, d. h. über die an diesen ausgeführten Steuerflächen (zumindest örtlich) radial nach innen überstehen, um die Pressbacken zu führen. Gemäß einer abermals besonders vorteilhaften Ausgestaltung sind an den vorstehend erläuterten Pressbacken-Führungsrippen erste Führungselemente (z. B. in Form von Führungsnuten) ausgeführt, in welche korrespondierende, an den Pressbacken ausgeführte zweite Führungselemente (z. B. in Form von Führungsvorsprüngen) eingreifen. So lässt sich eine Zwangsführung der Pressbacken an der Ringstruktur in dem Sinne realisieren, dass beim Rückhub der Ringstruktur bereits deren betreffende Bewegung (ohne die Unterstützung von Rückstellfedern) das Öffnen der Pressbacken erzwingt. Eine solche Zwangsführung der Pressbacken wirkt ihrerseits deren Kippen bei einer stark außermittigen Belastung, insbesondere bei einer Krafteinleitung sehr nahe an der Stützscheibe entgegen und unterstützt auf diese Weise die positiven Wirkungen der erfindungsgemäßen Ausführung der Radialpresse (s. o.) .
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Gemäß einer wiederum anderen bevorzugten Weiterbildung der Erfindung umfasst die Ringstruktur einen Ringkolben, der in einem in dem Mantelabschnitt des Gehäuses ausgeführten Presszylinderabschnitt dichtend geführt ist und gemeinsam mit diesem einen ringförmigen Press-Arbeitsraum begrenzt. An seinem dem Ringkolben gegenüberliegenden Ende kann der Press-Arbeitsraum insbesondere dann, wenn - gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung - die Stützscheibe und der Mantelabschnitt Teil einer einstückigen Gehäuse-Grundstruktur sind, durch einen gegenüber der Stützscheibe angeordneten Gehäuse-Verschlussring begrenzt sein, in dem ein - den Press-Arbeitsraum radial innen begrenzender - hülsenförmiger Fortsatz der Ringstruktur dichtend geführt ist. Im Interesse eines vollhydraulischen Antriebs für die Bewegung der Ringstruktur ist besonders bevorzugt zwischen dem Press-Arbeitsraum und der Stützscheibe ein ringförmiger Rückhub-Arbeitsraum angeordnet. Dieser kann mit besonderem Vorteil durch eine am Außenumfang der Ringstruktur angeordnete, in einem gehäusefesten Dichtbund geführte Zylinderfläche begrenzt sein.
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Mit besonderem Vorteil ist dabei der Rückhub-Arbeitsraum durch den Presszylinderabschnitt und eine an dem Ringkolben an dessen dem Press-Arbeitsraum abgewandter Stirnseite ausgeführte Ringzone begrenzt. So bedarf es nur einer einzigen an dem Gehäuse auszuführenden, durchgehenden Zylinderfläche für beide hydraulischen Arbeitsräume, was einer einfachen und kostengünstigen Fertigung der Radialpresse entgegenkommt.
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Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand eines in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigt
- 1 einen Axialschnitt durch eine nach der Erfindung ausgeführte einstufigen Radialpresse bei vollständig geöffnetem Werkzeug,
- 2 einen Axialschnitt durch die Radialpresse nach 1 bei vollständig geschlossenem Werkzeug und
- 3 eine perspektivische Ansicht des Ringstruktur-Grundkörpers der Radialpresse nach den 1 und 2.
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Die in der Zeichnung gezeigte hydraulische Radialpresse umfasst als Hauptkomponenten ein im Wesentlichen rotationssymmetrisches Gehäuse 1, eine darin längs der Achse X verschiebbar geführte Ringstruktur 2 und ein acht um die Pressachse X herum angeordnete Pressbacken 3 aufweisendes Presswerkzeug 4. Das Gehäuse 1 umfasst eine einstückige Gehäuse-Grundstruktur 5 mit einem Mantelabschnitt 6 und einer stirnseitigen ringförmigen Stützscheibe 7 sowie einen gegenüber der Stützscheibe 7 in der Mantelstruktur angeordneten und dort fixierten Gehäuse-Verschlussring 8. Die Pressbacken 3 stützen sich - über an der Stützscheibe 7 mittels der jeweils zwei Schrauben 9 angebrachte, mit an den Pressbacken 3 vorgesehenen Führungsnuten 10 zusammenwirkende Führungselemente 11 (Kulissensteine) radial verschiebbar geführt - an der Stützscheibe 7 ab, wobei zwischen den Stirnseiten der Pressbacken 3 und der Stützscheibe 7 jeweils ein reibungsminderndes Lagerblech 12 angeordnet ist. Radial außen weisen die Pressbacken 3 Gleitflächen 13 auf. Diese bilden Gegenflächen zu an der Ringstruktur 2 vorgesehenen, gegenüber der Pressachse X geneigten Steuerflächen 14, welche dergestalt mit den Gleitflächen 13 zusammenwirken, dass eine axiale Verschiebung (Pfeil A) der Ringstruktur 2 in Richtung auf die Stützscheibe 7 eine radial nach innen gerichtete Bewegung (Pfeil B) der Pressbacken 3 bewirkt.
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Im vorstehend dargelegten Umfang entspricht die Radialpresse nach den 1 bis 4 dem hinlänglich bekannten, in den einleitend dargelegten Dokumenten, auf die verwiesen wird, offenbarten Stand der Technik, so dass es weitergehender Erläuterungen nicht bedarf.
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Die Ringstruktur 2 weist einen ringförmig geschlossenen Ringstruktur-Grundkörper 15 und acht daran auswechselbar angebrachte ebene Gleitbleche 16 auf. Fixiert werden die Gleitbleche 16 dabei an dem Ringstruktur-Grundkörper 15 mittels eines auf endseitige Abkantungen 17 der Gleitbleche 16 wirkenden Klemmrings 18. Die Gleitbleche 16 liegen dabei jeweils - mit ihrer der jeweiligen Steuerfläche 13 abgewandten Rückseite - auf einer zugeordneten, ebenfalls im Wesentlichen ebenen Stützfläche 19 des Ringstruktur-Grundkörpers 15 auf. Die Stützflächen 19 umfassen dabei jeweils zwei Tragabschnitte 20, 21, welche durch eine zwischen ihnen liegende Vertiefung 22 voneinander abgegrenzt sind.
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An seiner der Stützscheibe 7 zugewandten Stirnseite 23 ist der Ringstruktur-Grundkörper 15 kronenförmig ausgeführt, indem er dort acht axiale Vorsprünge 24 aufweist. Die der Abstützung der Gleitbleche dienenden Stützflächen 19 erstrecken sich jeweils in die radiale Innenfläche 25 eines derartigen Vorsprungs 24 hinein; und auch die auf den Stützflächen 19 aufliegenden Gleitbleche 16 erstrecken sich entsprechend, so dass sich im Ergebnis auch jede Steuerfläche 14 in die radiale Innenfläche 25 des jeweils zugeordneten Vorsprungs 24 hinein erstreckt. Die Vertiefungen 22 können, in Abwandlung zu der in 3 gezeigten Ausführung, jeweils vor der Stirnseite 26 des zugeordneten Vorsprungs 24 auslaufen. Erkennbar sind in 3 die an dem Ringstruktur-Grundkörper 15 - jeweils zwischen zwei einander benachbarten Stützflächen 19 - ausgeführten Pressbacken-Führungsrippen 27 mit den an ihnen vorgesehenen Führungsnuten 39, welche zum Zusammenwirken mit korrespondierenden, seitlich an den Pressbacken vorgesehenen Führungsvorsprüngen bestimmt sind.
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Die Stützscheibe 7 weist acht zu den Vorsprüngen 24 der Ringstruktur 2 korrespondierende, diesen zugeordnete Aussparungen 28 auf, in welche die Vorsprünge 24 beim Schließen der Radialpresse eintreten (vgl. 2). Die Aussparungen 28 sind dabei als Durchbrüche 29 ausgeführt, welche zur freien Stirnseite 30 der Stützscheibe 7 jeweils in einer Öffnung 31 münden.
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Zur Bewegung der Ringstruktur 2 dient ein doppeltwirkender hydraulischer Antrieb. Hierzu umfasst die Ringstruktur 2 einen Ringkolben 32, der in einem in dem Mantelabschnitt 6 des Gehäuses 1 ausgeführten Zylinderabschnitt 33 dichtend geführt ist. Der Zylinderabschnitt 33, der Ringkolben 32, der Gehäuse-Verschlussring 8 sowie ein in diesem dichtend geführter hülsenförmiger Fortsatz 34 des Ringstruktur-Grundkörpers 15 begrenzen gemeinsam einen ringförmigen Press-Arbeitsraum 35. Dieser ist über einen Pressanschluss 40 beaufschlagbar. Zwischen dem Press-Arbeitsraum 35 und der Stützscheibe 7 ist ein ringförmiger Rückhub-Arbeitsraum 36 angeordnet. Dieser ist begrenzt durch den - auch den Press-Arbeitsraum 35 begrenzenden - Zylinderabschnitt 33, eine an dem Ringkolben 32 an dessen dem Press-Arbeitsraum 35 abgewandter Stirnseite ausgeführte Ringzone, einen gehäusefesten Dichtbund 37 und eine in diesem geführte, am Außenumfang des Ringstruktur-Grundkörpers 15 angeordnete Zylinderfläche 38. Beaufschlagbar ist der Rückhub-Arbeitsraum 36 über einen Rückhubanschluss 41.
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Bei dem in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine sogenannte Kalibrierpresse. Hierzu sind die Pressbacken 3 in spezifischer Weise ausgeführt, indem sie an ihrer der Stützscheibe 7 zugewandten Stirnseite jeweils eine Aussparung 42 aufweisen. Diese bildet eine Aufnahme 43 für einen in sie eingesetzten und mittels der Schraube 44 fixierten Pressaufsatz 45. An dem Pressaufsatz 45 ist radial innen an einem schmalen, nach innen gerichteten Kragen 46 eine - zum Zusammenwirken mit dem zu pressenden Werkstück bestimmte - Pressfläche 47 vorgesehen. Gut erkennbar ist die Anordnung der Pressflächen 47 unmittelbar benachbart zu der Stützscheibe 7 und somit insbesondere stark gegenüber der axialen Mitte M der Gegenflächen 13 der Pressbacken 3 versetzt.
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Ersichtlich ist aber auch ohne Weiteres eine Modifikation der gezeigten Radialpresse dahingehend möglich, dass an den (modifizierten) Pressbacken 3 in als solches bekannter, konventioneller Weise jeweils radial innen - zur Veränderung des Pressdurchmessers auswechselbar - ein Pressaufsatz (mit je nach Pressaufgabe beliebig andersartig gestalteter Pressfläche) angebracht wird.