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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Tintenstrahldruckmaschine.
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Beim Tintenstrahldruck werden einzelne Tintentropfen aus Düsen von Druckköpfen ausgestoßen und derart auf einen Bedruckstoff aufgetragen, dass sich auf dem Bedruckstoff ein Druckbild ergibt. Durch einzelne Ansteuerung einer Vielzahl von Düsen können so unterschiedliche Druckbilder geschaffen werden. Bei einem mehrfarbigen Druck stoßen üblicherweise unterschiedliche Düsen bzw. Druckköpfe Tinten mit unterschiedlichen Eigenschaften aus, insbesondere unterschiedlich gefärbte Tinten. Ein zu druckendes Druckbild weist dabei eine Vielzahl von Farbtönen auf. Diese unterschiedlichen Farbtöne werden üblicherweise durch eine Reihe von Primärfarben erzeugt, die zu unterschiedlichen Farbaufbauten zusammengefügt werden und damit unterschiedliche Sekundärfarben ergeben.
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Unter einer Primärfarbe soll eine Farbe eines Druckbilds verstanden werden, die eine einzige Tinte aufweist und die im beispielsweise vollflächigen Druckbild durch bloßes Verdrucken dieser einen Tinte zustande kommt. Ein häufig verwendetes System von Primärfarben sind beispielsweise die Farben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz. Um aus einem Vorlagebild, insbesondere aus Vorlagebilddaten eines zu druckenden Druckbilds die notwendigen Anteile der Primärfarben an den einzelnen Stellen des zu druckenden Druckbilds zu ermitteln, wird üblicherweise ein Algorithmus eingesetzt, der beispielsweise auch Farbprofil genannt wird. Zur Ansteuerung der einzelnen Düsen dienen Druckansteuerdaten. Dieser Algorithmus erstellt Farbauszüge zu allen Primärfarben. Die Druckansteuerdaten legen die Farbauszüge fest bzw. enthalten die Farbauszüge. Ein insbesondere gedruckter Farbauszug ist dabei beispielsweise ein einfarbiges Teilbild eines mehrfarbigen Gesamtdruckbilds. Die einzelnen Farbauszüge werden beim Druckvorgang zusammengefügt und ergeben das gedruckte Gesamtdruckbild gemäß den Vorlagebilddaten. Dem jeweiligen Farbauszug als Bestandteil der Druckansteuerdaten sind jeweilige zu erzeugende Bildpunkte einer jeweiligen Farbe zugeordnet.
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Bei mehrfarbigen Drucken ist es erstrebenswert, eine hohe Qualität des Passers oder Farbregisters zu erreichen. Da die unterschiedlichen Druckfarben üblicherweise nacheinander auf das jeweilige Substrat aufgetragen werden, hängt diese Qualität unter anderem davon ab, wie genau ein zweiter Farbauszug relativ zu einem ersten Farbauszug auf das Substrat aufgetragen wird. Insbesondere im Bereich formgebundener Druckverfahren kommt häufig die Technik des Trappings zum Einsatz, das auch „contour trapping“ oder „Überfüllen“ genannt wird. Dabei werden beispielsweise im Fall zweier, jeweils einer anderen Primärfarbe zugeordneter Flächen, die zugehörigen Druckformen derart erzeugt, dass die damit jeweils übertragenen unterschiedlichen Farbauszüge des zu erzeugenden Druckbilds im entsprechenden Bereich leicht überlappen. Auf diese Weise entsteht zwar ein unnötig doppelt bedruckter Bereich, dieser ist jedoch üblicherweise so gestaltet, dass er nicht negativ auffällt. Das Verfahren bietet den Vorteil, dass ein leicht zueinander versetzter Druck der Farbauszüge nicht zu einem auffälligen weißen Bereich im Zwischenraum führt. Auch für zwei jeweils einfarbige Flächen, von denen jedoch zumindest eine einer Sekundärfarbe zugeordnet ist, lässt sich das Trapping entsprechend einsetzen.
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Im Tintenstrahldruck ist ein solches Trapping üblicherweise nicht erwünscht. Einer der Gründe ist, dass ein zu großer Flächendeckungsgrad oder TAC (total area of coverage) vermieden werden soll, um negative Auswirkungen zu vermeiden. Ein zu hoher Flächendeckungsgrad birgt die Gefahr, dass dadurch zu viel Tinte auf den Bedruckstoff aufgetragen wird und der Bedruckstoff die aufgetragene Menge an Tinte nicht verkraftet, beispielsweise weil dann Druckfarbe auf Transportwalzen abschmiert und/oder weil bei einer wasserbasierten Druckfarbe der Bedruckstoff aufweicht und/oder reißt und/oder weil Wolkigkeiten auftreten und/oder Tinte durch den Bedruckstoff durchscheint und/oder weil Bedruckstoffschichten aneinander haften (Verblocken) und/oder Probleme bei der Trocknung auftreten können. Unter Wolkigkeit ist dabei bevorzugt eine ungleichmäßige Farbdeckung beispielsweise auf Volltonflächen und/oder Flächen mit hohem Farbauftrag zu verstehen. Ursache für Wolkigkeiten kann beispielsweise unregelmäßiges Penetrationsverhalten der Tinte in den Bedruckstoff sein.
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Im Zusammenhang mit Druckverfahren versteht man unter einer Flächendeckung eine Flächensumme der Bildelemente einer in Bildelemente und Nicht-Bildelemente zerlegten Gesamtfläche (DIN 16544). Ein Flächendeckungsgrad bezeichnet ein Verhältnis der Flächendeckung zur in Bildelemente und Nicht-Bildelemente zerlegten Gesamtfläche (DIN 16544). Der Flächendeckungsgrad wird beispielsweise in % (Prozent) angegeben. Ein Flächendeckungsgrad von 100 % beschreibt somit beispielsweise eine mit einer Schicht komplett bedruckte Fläche. Insbesondere wird beispielsweise mit 100 % Flächendeckungsgrad ein solches Druckbild beschrieben, bei dem die mit dem entsprechenden Druckverfahren bzw. mit der entsprechenden Druckvorrichtung maximal mögliche Menge eines Beschichtungsmittels auf den Bedruckstoff übertragen wurde. Bei Verwendung mehrerer Beschichtungsmittel, beispielsweise mehrerer unterschiedlicher Druckfarben oder Tinten, können auch Flächendeckungsgrade erreicht werden, die 100 % übersteigen. So erreicht man beispielsweise durch Beschichten einer kompletten Fläche nacheinander jeweils mit den drei Farben Cyan, Magenta und Gelb einen Flächendeckungsgrad von 300 % und einen schwarzen Farbeindruck beim Betrachter. Beschichtet man dagegen eine gesamte Fläche mit einer schwarzen Druckfarbe, so erreicht man einen Flächendeckungsgrad von 100 % und dabei ebenfalls einen schwarzen Farbeindruck beim Betrachter. Im Tintenstrahldruck werden üblicherweise noch niedrigere Werte für den maximalen zulässigen gesamten Flächendeckungsgrad festgelegt, als dies im Offsetdruck der Fall ist, beispielsweise 250 %.
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Unter einer Sekundärfarbe soll eine Farbe eines Druckbilds verstanden werden, die durch eine Mischung aus zumindest zwei Primärfarben zustande kommt, beispielsweise eine Mischung aus Cyan mit einem Flächendeckungsgrad von 30 % und Magenta mit einem Flächendeckungsgrad von 20 %. Bei dieser konkreten Mischung ergibt sich dann ein gesamter Flächendeckungsgrad von 50 % mit einem Farbton einer entsprechenden Sekundärfarbe. Ein Farbauszug ist ein Teilbild, das aus sämtlichen Bildelementen lediglich einer Primärfarbe besteht. Durch Überlagerung aller Teilbilder aller Primärfarben ergibt sich das Druckbild mit allen notwendigen Primärfarben und Sekundärfarben.
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Moderne Tintenstrahldruckdruckmaschinen sind aufgrund ihres Aufbaus in der Lage, derart passergerecht zu drucken, dass ein Trapping nicht notwendig ist. Allerdings kommt es vor, dass Vorlagebilder und/oder Vorlagebilddaten auf formbasierte Druckverfahren abgestimmt erstellt werden und dennoch als Ausgangspunkt für einen Tintenstrahldruck zum Einsatz gebracht werden. Wenn solche Vorlagebilddaten und/oder Vorlagebilder bereits Farbauszüge enthalten, in denen mit Trapping gearbeitet wird, können die erwähnten negativen Auswirkungen im Tintenstrahldruck auftreten.
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Ein weiteres Problem ist das sogenannte „intercolor bleeding“, also das insbesondere unerwünscht Verlaufen von unterschiedlich gefärbten Tinten ineinander. Dies kann insbesondere in solchen Bereichen auftreten, in denen ohne oder mit nur wenig Durchmischung eine relativ scharfe Grenze zwischen unterschiedliche gefärbten Bereichen gedruckt werden soll, aber durch Kontakt der flüssigen Tinten und daraus resultierendes unerwünschtes Verlaufen der Tinten ineinander das Druckbild gestört wird.
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Die genannten Probleme können sowohl beim Bedruck von bogenförmigem Substrat als auch beim Bedruck von bahnförmigem Substrat auftreten. Die genannten Probleme können beim Bedruck unterschiedlicher Substrate auftreten, insbesondere Papier, Karton, Wellpappe, Kunststoff, Metall oder Mischsubstraten.
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Es ist bekannt, im Tintenstrahldruck vor dem Auftragen der farbigen Tinte ein Grundierungsmittel aufzutragen.
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Durch die
WO 2019/020236 A1 ist eine Tintenstrahldruckmaschine mit einer Vorrichtung zum Auftragen von Grundierungsmittel bekannt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben einer Tintenstrahldruckmaschine zu schaffen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
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Ein Verfahren zum Betreiben einer Tintenstrahldruckmaschine weist bevorzugt einen Umwandlungsvorgang auf, wobei in dem Umwandlungsvorgang aus insbesondere digitalen Vorlagebilddaten eines Vorlagebilds Druckansteuerdaten für Tintenstrahldruckköpfe zum Erzeugen eines Druckbilds erzeugt werden, insbesondere auf einem Substrat. Die Druckansteuerdaten weisen Informationen über zu erzeugende Bildpunkte auf. Die Bildpunkte ergeben sich dabei insbesondere aus Tintentropfen, die auf ein Substrat auftreffen. Die Bildpunkt sind die Elemente, aus denen das Druckbild zusammengesetzt ist. Die Druckansteuerdaten legen zumindest einen ersten Farbauszug fest, dem erste zu erzeugende Bildpunkte einer ersten Farbe zugeordnet sind. Die Druckansteuerdaten legen zumindest einen zweiten Farbauszug fest, dem zweite zu erzeugende Bildpunkte einer insbesondere von der ersten Farbe verschiedenen zweiten Farbe zugeordnet sind. Bevorzugt legen die Druckansteuerdaten zumindest einen dritten Farbauszug fest, dem dritte zu erzeugende Bildpunkte einer dritten Farbe zugeordnet sind. Weiter bevorzugt legen die Druckansteuerdaten zumindest einen vierten Farbauszug fest, dem vierte zu erzeugende Bildpunkte einer vierten Farbe zugeordnet sind. Weitere Farbauszüge sind möglich. Bevorzugt wird jeder Farbauszug einer jeweiligen Druckstelle der Tintenstrahldruckmaschine zugeordnet.
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Unter einer Farbauszugsumme ist im Vorangegangenen und im Folgenden eine registergerechte Überlagerung sämtlicher durch die Druckansteuerdaten festgelegter Farbauszüge zu verstehen. Idealerweise entspricht die Farbauszugsumme dem Vorlagebild und/oder dem Druckbild, wobei ein Grad dieser Entsprechung beispielsweise von Eigenschaften und dem Verhalten der Tinte, des Substrats und der Druckköpfe abhängen kann. Unter einem jeweiligen Homogenbereich ist ein jeweiliger Bereich der Farbauszugsumme zu verstehen, der zur Erzeugung einer jeweiligen gedruckten einfarbigen Fläche dient. Bevorzugt ist dieser jeweiligen gedruckten einfarbigen Fläche in ihrem gesamten Flächenbereich ein selber Farbeindruck zugeordnet, insbesondere ein selber zu erzielender Farbeindruck. Dies ist unabhängig davon, ob es sich um einen Farbeindruck handelt, der einer Primärfarbe oder einer Sekundärfarbe entspricht.
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Jedem Homogenbereich ist eine jeweilige Auswahl von Farbauszügen zugeordnet, die Bildpunkte zu diesem Homogenbereich beitragen. So kann ein Homogenbereich aus nur einer Primärfarbe aufgebaut sein oder aus mehreren oder allen verfügbaren Primärbarben. Dabei ist zu beachten, dass mehrere unterschiedliche Homogenbereiche zwar durch die selben Farbauszüge aufgebaut sein können, also die selbe Auswahl von Farbauszügen zugeordnet bekommen, jedoch durch ein anderes Verhältnis der eingesetzten Mengen von Primärfarbe je Fläche zu unterschiedlichen Farbeindrücken führen können. Unter einem jeweiligen Paar von ungleich zusammengesetzten Homogenbereichen sind hingegen jeweils zwei Homogenbereiche zu verstehen, deren Auswahl von Farbauszügen sich unterscheiden, insbesondere unabhängig davon wieviele Bildpunkte pro Fläche jeweils vorgesehen sind.
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Ein beispielhafter Homogenbereich, der einem vollflächigem Bedruck mit der Farbe Cyan entspricht, hat die gleiche Auswahl von Farbauszügen, wie ein beispielhafter Homogenbereich, der einem Bedruck mit einer Flächendeckung von 50 % mit ausschließlich der Farbe Cyan entspricht. Diese beiden bilden dann entsprechend kein Paar von ungleich zusammengesetzten Homogenbereichen. Ein beispielhafter Homogenbereich, der einem Bedruck mit ausschließlich der Farbe Cyan entspricht bildet dagegen ein Paar von ungleich zusammengesetzten Homogenbereichen mit einem anderen Homogenbereich, der durch Cyan und Magenta aufgebaut ist. Eine jeweilige kritische Grenzlinie ist eine solche Linie, an der zwei Homogenbereiche eines jeweiligen Paars von ungleich zusammengesetzten Homogenbereichen direkt aneinander angrenzen. Diese kritische Grenzlinie ist insbesondere derjenige Bereich, in dem „intercolor bleeding“ oder problematisches „Trapping“ auftreten könnte. In einem Analysevorgang wird insbesondere deshalb zumindest eine kritische Grenzlinie identifiziert, wobei in einem Erzeugungsvorgang auf Grundlage der zumindest einen identifizierten kritischen Grenzlinie Grundierungsansteuerdaten für Grundierungsköpfe erzeugt werden und wobei in einem ersten Grundierungsvorgang auf Grundlage der Grundierungsansteuerdaten ein erstes Grundierungsmittel mittels der Grundierungsköpfe auf ein Substrat aufgetragen wird. Das entsprechende Grundierungsmittel wird bevorzugt in denjenigen Bereichen aufgetragen, in denen die kritischen Grenzlinien liegen werden. Durch Auswahl des entsprechenden Grundierungsmittels kann dann ein ungewolltes Verlaufen der Tintentropfen verhindert werden. In einem Druckvorgang wird auf Grundlage der Druckansteuerdaten Tinte auf das Substrat aufgetragen, insbesondere mittels der Tintenstrahldruckköpfe. Somit ergeben sich bevorzugt klar abgegrenzte Homogenbereiche, auch bei Einsatz unterschiedlicher Primärfarben. Dies führt zu einem besonders hochwertigen Druckbild.
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Diese Grundierungsansteuerdaten weisen bevorzugt Informationen über zu erzeugende Grundierungspunkte auf. Die Grundierungsansteuerdaten weisen bevorzugt zumindest einen ersten Grundierungsauszug auf, dem erste zu erzeugende Grundierungspunkte eines ersten Grundierungsmittels zugeordnet sind. In einem ersten Grundierungsvorgang wird auf Grundlage der Grundierungsansteuerdaten ein erstes Grundierungsmittel mittels der Grundierungsköpfe auf das Substrat aufgetragen. Der erste Grundierungsvorgang beginnt bevorzugt vor dem Druckvorgang, findet jedoch weiter bevorzugt zumindest teilweise gleichzeitig mit dem Druckvorgang statt. In dem Druckvorgang wird auf Grundlage der Druckansteuerdaten Tinte auf das Substrat bevorzugt sowohl in solchen Bereichen aufgetragen, die in dem ersten Grundierungsvorgang grundiert wurden, als auch in Bereichen, die in dem ersten Grundierungsvorgang nicht grundiert wurden.
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Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass eine hohe Qualität des Druckbilds erreichbar ist, insbesondere durch eine besonders scharfe Darstellung und/oder durch einen größeren möglichen Farbbereich. Zudem wird der Einsatz auch relativ günstiger und/oder relativ dünnerer Substrate ermöglicht. Im Vergleich zu einer ungezielten, vollflächigen Grundierung ergibt sich eine Einsparung von Material und Kosten.
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In einer Weiterbildung zeichnet sich das Verfahren bevorzugt dadurch aus, dass in dem Analysevorgang die Vorlagebilddaten analysiert werden, um die zumindest eine kritische Grenzlinie zu identifizieren. Der Analysevorgang kann vor oder nach dem Umwandlungsvorgang stattfinden. In einer alternativen oder zusätzlichen Weiterbildung zeichnet sich das Verfahren bevorzugt dadurch aus, dass insbesondere nach dem Umwandlungsvorgang in dem Analysevorgang die Druckansteuerdaten analysiert werden, um die zumindest eine kritische Grenzlinie zu identifizieren.
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In einer alternativen oder zusätzlichen Weiterbildung zeichnet sich das Verfahren bevorzugt dadurch aus, dass die Grundierungsansteuerdaten automatisiert erstellt werden, insbesondere durch eine Maschinensteuerung und/oder einen Raster Image Prozessor der Tintenstrahldruckmaschine. Dann fällt weniger Bedienaufwand an. In einer alternativen oder zusätzlichen Weiterbildung zeichnet sich das Verfahren bevorzugt dadurch aus, dass die Grundierungsansteuerdaten manuell und/oder unter Mitwirken einer Bedienperson erstellt werden. Dann kann Einfluss genommen werden, beispielsweise um besonders kritische Bereiche überprüfen zu lassen.
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In einer alternativen oder zusätzlichen Weiterbildung zeichnet sich das Verfahren bevorzugt dadurch aus, dass die Vorlagebilddaten als Seitenbeschreibungsdaten ausgebildet sind und/oder in einer Seitenbeschreibungssprache abgefasst sind.
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In einer alternativen oder zusätzlichen Weiterbildung zeichnet sich das Verfahren bevorzugt dadurch aus, dass eine Rechnereinrichtung und/oder eine Maschinensteuerung der Tintenstrahldruckmaschine Zugriff auf zumindest einen hinterlegten Datensatz hat, in dem ein Zusammenhang zwischen eingesetzten Tinten und Einstellungen zur Erzeugung von Grundierungsansteuerdaten hinterlegt sind.
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In einer alternativen oder zusätzlichen Weiterbildung zeichnet sich das Verfahren bevorzugt dadurch aus, dass die Grundierungsansteuerdaten Informationen über zu erzeugende Grundierungspunkte aufweisen und dass die Grundierungsansteuerdaten zumindest einen ersten Grundierungsauszug aufweisen, dem erste zu erzeugende Grundierungspunkte eines ersten Grundierungsmittels zugeordnet sind und dass die Grundierungsansteuerdaten zumindest einen zweiten Grundierungsauszug aufweisen, dem zweite zu erzeugende Grundierungspunkte eines zweiten Grundierungsmittels zugeordnet sind.
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In einer alternativen oder zusätzlichen Weiterbildung zeichnet sich das Verfahren bevorzugt dadurch aus, dass zusätzlich zu dem zumindest einen ersten Grundierungsvorgang in einem Basisgrundierungsvorgang insbesondere unabhängig von den Grundierungsansteuerdaten ein Basisgrundierungsmittel insbesondere vollflächig auf das Substrat aufgetragen wird. Der Basisgrundierungsvorgang kann auch vor dem sogenannten ersten Grundierungsvorgang stattfinden.
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In einer alternativen oder zusätzlichen Weiterbildung zeichnet sich das Verfahren bevorzugt dadurch aus, dass die Tintenstrahldruckköpfe und/oder die Grundierungsköpfe als Piezo-Druckköpfe ausgebildet sind.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung einer Rollendruckmaschine, die nach einem Tintenstrahldruckverfahren arbeitet;
- 2 eine schematische Darstellung einer Bogendruckmaschine, die nach einem Tintenstrahldruckverfahren arbeitet;
- 3 eine schematische Darstellung mehrerer Grundierungsstellen und Druckstellen;
- 4a eine schematische Darstellung eines ohne Trapping aus zwei einfarbigen Bereichen bzw. Homogenbereichen gebildeten Vorlagebilds bzw. einer entsprechenden Farbauszugsumme;
- 4b eine schematische Darstellung eines ersten Farbauszugs für Druckansteuerdaten für ein Vorlagebild bzw. einer Farbauszugsumme gemäß 4a;
- 4c eine schematische Darstellung eines zweiten Farbauszugs für Druckansteuerdaten für ein Vorlagebild bzw. einer Farbauszugsumme gemäß 4a;
- 4d eine schematische Darstellung eines durch ineinander verlaufende Tinten fehlerhaften Druckbilds nach einem Vorlagebild gemäß 4a;
- 4e eine schematische Darstellung eines Grundierungsauszugs zur Vermeidung der in 4d dargestellten Fehler;
- 5a eine schematische Darstellung eines mit Trapping aus zwei einfarbigen Bereichen gebildeten Vorlagebilds bzw. einer entsprechenden Farbauszugsumme, wobei sich durch die Überlappung drei Homogenbereiche ergeben;
- 5b eine schematische Darstellung eines ersten Farbauszugs für Druckansteuerdaten für ein Vorlagebild bzw. einer Farbauszugsumme gemäß 5a;
- 5c eine schematische Darstellung eines zweiten Farbauszugs für Druckansteuerdaten für ein Vorlagebild bzw. einer Farbauszugsumme gemäß 5a;
- 5d eine schematische Darstellung eines durch ineinander verlaufende Tinten fehlerhaften Druckbilds nach einem Vorlagebild gemäß 5a;
- 5e eine schematische Darstellung eines Grundierungsauszugs zur Vermeidung der in 5d dargestellten Fehler;
- 6a eine schematische Darstellung von Vorgängen des Verfahrens, wobei Druckansteuerdaten analysiert werden, um kritische Grenzlinien zu identifizieren;
- 6b eine schematische Darstellung von Vorgängen des Verfahrens, wobei Vorlagebilddaten analysiert werden, um kritische Grenzlinien zu identifizieren.
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Eine Druckmaschine 01 ist bevorzugt als Tintenstrahldruckmaschine 01 ausgebildet. Die Druckmaschine 01 weist bevorzugt zumindest eine als Tintenstrahldruckaggregat 04 ausgebildete Tintenstrahldruckeinrichtung 04 auf. Beispielsweise weist die Druckmaschine 01 ausschließlich Druckeinrichtungen 04 auf, die als Tintenstrahldruckeinrichtungen 04 ausgebildet sind. Alternativ weist die Druckmaschine 01 zusätzlich zu zumindest einer Tintenstrahldruckeinrichtung 04 zumindest eine Druckeinrichtung 06 oder Auftrageinrichtung 06 auf, die nach einem formgebundenen Druckverfahren arbeitet. Die Druckmaschine 01 und/oder die zumindest eine Tintenstrahldruckeinrichtung 04 weist bevorzugt zumindest einen Tintenstrahldruckkopf 03 und weiter bevorzugt mehrere Tintenstrahldruckköpfe 03 auf. Der zumindest eine Tintenstrahldruckkopf 03 ist bevorzugt als Piezo-Druckkopf 03 ausgebildet. Die Druckmaschine 01 dient bevorzugt dem Bedrucken von Substrat 02 oder Bedruckstoff 02. Das Substrat 02 ist beispielsweise als Substratbahn 02 oder als zumindest ein und bevorzugt eine Vielzahl von Bogen 02 ausgebildet. Die Druckmaschine 01 ist beispielsweise als Rollendruckmaschine 01 oder als Bogendruckmaschine 01 ausgebildet. Bevorzugt wird das Substrat 02 entlang eines Transportwegs und/oder in einer Transportrichtung T durch die Druckmaschine 01 und/oder durch das zumindest eine Tintenstrahldruckaggregat 04 transportiert.
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Die Druckmaschine 01 weist bevorzugt zumindest eine Materialquelle 08; 09 auf, die je nach Bauart der Druckmaschine 01 beispielsweise als Bogenanleger 08 oder beispielsweise als Rollenabspulvorrichtung 09 und/oder Rollenwechsler 09 ausgebildet ist. Die Druckmaschine 01 weist bevorzugt zumindest eine Trocknungseinrichtung 11 auf. Die Druckmaschine 01 weist beispielsweise zumindest eine Substratabgabeeinrichtung 12; 13 auf, die je nach Bauart der Druckmaschine 01 beispielsweise als Bogenauslage 12 oder beispielsweise als Aufwickeleinrichtung 13 ausgebildet ist.
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Die zumindest eine Tintenstrahldruckeinrichtung 04 weist beispielsweise zumindest eine Druckkopfanordnung auf, die sich über eine gesamte Arbeitsbreite der Tintenstrahldruckeinrichtung 04 und/oder der Druckmaschine 01 erstreckt. Diese Druckkopfanordnung weist zumindest einen Druckkopf 03 und bevorzugt mehrere Druckköpfe 03 auf. Im Fall nur eines Druckkopfs 03 je Druckkopfanordnung erstreckt sich dieser eine Druckkopf 03 bevorzugt über die gesamte Arbeitsbreite der Tintenstrahldruckeinrichtung 04 und/oder der Druckmaschine 01. Bevorzugt wird jedoch der Fall, in dem mehrere Druckköpfe 03 gemeinsam die jeweilige Druckkopfanordnung bilden und mit ihren jeweiligen Arbeitsbereichen gemeinsam insgesamt die gesamte Arbeitsbreite der Tintenstrahldruckeinrichtung 04 und/oder der Druckmaschine 01 abdecken. Die Arbeitsbreite der Tintenstrahldruckeinrichtung 04 und/oder der Druckmaschine 01 ist bevorzugt festgelegt als die maximale Breite, die ein Substrat 02 aufweisen darf, um noch mittels der Tintenstrahldruckeinrichtung 04 und/oder der Druckmaschine 01 bearbeitet werden zu können und/oder entspricht der maximalen mittels der Tintenstrahldruckeinrichtung 04 und/oder der Druckmaschine 01 bearbeitetbaren Breite des jeweiligen Substrats 02.
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Die Tintenstrahldruckmaschine 01 weist bevorzugt zumindest eine erste Druckstelle 16 für eine erste Tinte auf. Dieser ersten Druckstelle 16 ist bevorzugt zumindest ein erster Tintenstrahldruckkopf 03 zugeordnet. Die erste Tinte weist bevorzugt eine erste Farbe auf. Unter einer jeweiligen Druckstelle 16; 17; 18; 19 ist bevorzugt derjenige Bereich zu verstehen, in dem Tintentropfen einer dieser Druckstelle 16; 17; 18; 19 zugeordneten Farbe auf das Substrat 02 aufgetragen werden bzw. werden können. Die Tintenstrahldruckmaschine 01 weit bevorzugt zumindest eine zweite Druckstelle 17 für eine zweite Tinte auf. Dieser zweiten Druckstelle 17 ist bevorzugt zumindest ein zweiter Tintenstrahldruckkopf 03 zugeordnet. Die zweite Tinte weist bevorzugt eine zweite Farbe auf, die weiter bevorzugt von der ersten Farbe verschieden ist. Die Tintenstrahldruckmaschine 01 weist bevorzugt zumindest eine dritte Druckstelle 18 für eine dritte Tinte auf. Dieser dritten Druckstelle 18 ist bevorzugt zumindest ein dritter Tintenstrahldruckkopf 03 zugeordnet. Die dritte Tinte weist bevorzugt eine dritte Farbe auf, die weiter bevorzugt von der ersten Farbe und von der zweiten Farbe verschieden ist. Die Tintenstrahldruckmaschine 01 weit bevorzugt zumindest eine vierte Druckstelle 19 für eine vierte Tinte auf. Dieser vierten Druckstelle 19 ist bevorzugt zumindest ein vierter Tintenstrahldruckkopf 03 zugeordnet. Die vierte Tinte weist bevorzugt eine vierte Farbe auf, die weiter bevorzugt von der ersten Farbe und von der zweiten Farbe und von der dritten Farbe verschieden ist. Je nach Bedarf weist die Tintenstrahldruckmaschine 01 noch weitere Druckstellen für weitere Tinten auf.
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Die Tintenstrahldruckmaschine 01 weist bevorzugt zumindest eine erste Grundierungsstelle 33 für zumindest ein erstes Grundierungsmittel auf. Bevorzugt ist dieser ersten Grundierungsstelle 33 zumindest ein erster Grundierungskopf 07 zugeordnet. Die Tintenstrahldruckmaschine 01 weist weiter bevorzugt zumindest eine zweite Grundierungsstelle 34 für zumindest ein zweites Grundierungsmittel auf, das weiter bevorzugt von dem ersten Grundierungsmittel verschieden ist. Bevorzugt ist dieser zweiten Grundierungsstelle 34 zumindest ein zweiter Grundierungskopf 27 zugeordnet ist. Je nach Bedarf weist die Tintenstrahldruckmaschine 01 noch weitere Grundierungsstellen für weitere Grundierungsmittel auf. Beispielsweise kann ein Grundierungsmittel einer vollflächigen Grundierung dienen, während ein anderes Grundierungsmittel nur für kritische Grenzlinien 26 relevant ist, in denen Gefahr drohen würde, dass unterschiedliche Tinten nachteilig miteinander interagieren. Beispielsweise kommen unterschiedliche Grundierungsmittel für unterschiedliche Kombinationen von Tinten in Betracht und/oder zum Einsatz.
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Die zumindest eine erste Grundierungsstelle 33 ist entlang eines für einen Transport von Substrat 02 vorgesehenen Transportwegs vor der zumindest einen ersten Druckstelle 16 angeordnet, weiter bevorzugt vor jeder Druckstelle 16; 17; 18; 19. Bevorzugt ist zumindest eine Trocknungseinrichtung 11 nach der ersten Druckstelle 11 und weiter bevorzugt nach jeder Druckstelle 16; 17; 18; 19 angeordnet. Beispielsweise ist entlang des für den Transport von Substrat 02 vorgesehenen Transportwegs zumindest eine Trocknungseinrichtung 11 vor der ersten Druckstelle 11 und nach der ersten Grundierungsstelle 33, weiter bevorzugt nach jeder Grundierungsstelle 33; 34 angeordnet.
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In einem Verfahren zum Betreiben einer Tintenstrahldruckmaschine 01 werden den Druckköpfen 03 Druckansteuerdaten 41 zur Verfügung gestellt. Bevorzugt zeichnet sich das Verfahren dadurch aus, dass in einem Umwandlungsvorgang aus insbesondere digitalen Vorlagebilddaten 38 eines Vorlagebilds 39 Druckansteuerdaten 41 für die Tintenstrahldruckköpfe 03 zum Erzeugen eines insbesondere auf das Substrat 02 gedrucktes Druckbilds 42 erzeugt werden. Die Erzeugung der Druckansteuerdaten 41 erfolgt bevorzugt mittels einer Rechnereinrichtung 14, die weiter bevorzugt Bestandteil der Druckmaschine 01 und/oder von deren Maschinensteuerung ist. Der Umwandlungsvorgang beinhaltet beispielsweise übliche Vorgänge wie Halftoning, Rasterung etc. die notwendig sind, um Druckansteuerdaten 41 zu erzeugen. Die Rechnereinrichtung 14 ist beispielsweise als zumindest Raster Image Prozessor 14 ausgebildet und/oder weist zumindest einen Raster Image Prozessor 14 auf.
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Die Druckansteuerdaten 41 weisen Informationen über zu erzeugende Bildpunkte auf. Diese Druckansteuerdaten 41 enthalten bevorzugt Angaben, die direkt oder indirekt Informationen darüber entsprechen, an welcher Stelle Bildpunkte erzeugt werden sollen und/oder welche Größe diese Bildpunkte haben sollen und/oder wann dafür notwendige Tintentropfen ausgestoßen werden sollen und/oder welche Größe solche Tintentropfen aufweisen sollen. Im Fall von Piezo-Druckköpfen 03 können solche Informationen beispielsweise einen Verlauf einer an einem Piezoelements angelegten Spannung repräsentieren. Diese Angaben sind bevorzugt für jede relevante Tinte hinterlegt.
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Die Druckansteuerdaten 41 legen zumindest einen ersten Farbauszug 21 fest, dem erste zu erzeugende Bildpunkte einer ersten Farbe zugeordnet sind. Die Druckansteuerdaten 41 legen zumindest einen zweiten Farbauszug 22 fest, dem zweite zu erzeugende Bildpunkte einer insbesondere von der ersten Farbe verschiedenen zweiten Farbe zugeordnet sind.
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In einer alternativen oder zusätzlichen Weiterbildung zeichnet sich das Verfahren bevorzugt dadurch aus, dass die Druckansteuerdaten 41 zumindest einen dritten Farbauszug 23 festlegen, dem dritte zu erzeugende Bildpunkte einer insbesondere von der ersten und der zweiten Farbe verschiedenen dritten Farbe zugeordnet sind. In einer alternativen oder zusätzlichen Weiterbildung zeichnet sich das Verfahren bevorzugt dadurch aus, dass die Druckansteuerdaten 41 zumindest einen vierten Farbauszug 24 festlegen, dem vierte zu erzeugende Bildpunkte einer insbesondere von der ersten und der zweiten und der dritten Farbe verschiedenen vierten Farbe zugeordnet sind. Insbesondere wenn mehr als vier verschiedenfarbige Tinten zum Einsatz kommen sind bevorzugt entsprechend viele Farbauszüge vorhanden, beispielsweise fünf, sechs, sieben, acht oder noch mehr.
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Bevorzugt wird jeder Farbauszug 21; 22; 23; 24 einer jeweiligen Druckstelle 16; 17; 18; 19 der Tintenstrahldruckmaschine 01 zugeordnet.
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Unter einer Farbauszugsumme 47 ist im Vorangegangenen und im Folgenden die registergerechte Überlagerung sämtlicher durch die Druckansteuerdaten 41 festgelegter Farbauszüge 21; 22; 23; 24 zu verstehen. Unter einem jeweiligen Homogenbereich 43; 44; 46 ist im Vorangegangenen und im Folgenden ein jeweiliger Bereich der Farbauszugsumme 47 zu verstehen, der zur Erzeugung einer jeweiligen gedruckten einfarbigen Fläche dient. Insbesondere ist dieser jeweiligen gedruckten einfarbigen Fläche in ihrem gesamten Flächenbereich ein selber Farbeindruck zugeordnet, bevorzugt ein selber zu erzielender Farbeindruck. Dieser kann einer Primärfarbe oder einer Sekundärfarbe entsprechen. Jedem Homogenbereich 43; 44; 46 ist eine jeweilige Auswahl von Farbauszügen 21; 22; 23; 24 zugeordnet, die Bildpunkte zu diesem Homogenbereich 43; 44; 46 beitragen. Diese Auswahl von Farbauszügen 21; 22; 23; 24 kann beispielsweise nur einen Farbauszug 21; 22; 23; 24 enthalten oder mehrere. Unter einem jeweiligen Paar von ungleich zusammengesetzten Homogenbereichen 43; 44; 46 sind im Vorangegangenen und im Folgenden jeweils zwei Homogenbereiche 43; 44; 46 zu verstehen, deren Auswahl von Farbauszügen 21; 22; 23; 24 sich unterscheiden. Bevorzugt ist dies unabhängig von der aufgetragenen Tintenmenge je Farbe; es kommt dann darauf an, dass überhaupt entsprechende Tinte in diesem Bereich aufgetragen wird. Eine jeweilige kritische Grenzlinie 26 ist eine solche Linie, an der zwei Homogenbereiche 43; 44; 46 eines jeweiligen Paars von ungleich zusammengesetzten Homogenbereichen 43; 44; 46 direkt aneinander angrenzen. Dieses Angrenzen birgt dann die Gefahr, dass ein „intercolor bleeding“ auftreten könnte. In einem Analysevorgang wird zumindest eine kritische Grenzlinie 26 identifiziert. Beispielsweise werden in dem Analysevorgang mehrere kritische Grenzlinien 26 identifiziert. Dies kann insbesondere dann der Fall sein, wenn durch „trapping“ in einem Überlappungsbereich zweier erwünschter Homogenbereiche 43; 44 ein dritter Homogenbereich 46 entsteht.
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In einem Erzeugungsvorgang werden auf Grundlage der zumindest einen identifizierten kritischen Grenzlinie 26 Grundierungsansteuerdaten 36 für Grundierungsköpfe 07 erzeugt. Insbesondere werden dabei bevorzugt Angaben erstellt, die direkt oder indirekt Informationen darüber entsprechen, an welcher Stelle Grundierungspunkte, also Punkte von Grundierungsmittel, erzeugt werden sollen und/oder welche Größe diese Grundierungspunkte haben sollen und/oder wann dafür notwendige Tropfen von Grundierungsmittel ausgestoßen werden sollen und/oder welche Größe solche Tropfen von Grundierungsmittel aufweisen sollen. Die Grundierungsansteuerdaten 36 weisen also bevorzugt Informationen über zu erzeugende Grundierungspunkte auf.
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In einer alternativen oder zusätzlichen Weiterbildung zeichnet sich das Verfahren bevorzugt dadurch aus, dass die Grundierungsansteuerdaten 36 zumindest einen ersten Grundierungsauszug 31 aufweisen, dem erste zu erzeugende Grundierungspunkte eines ersten Grundierungsmittels zugeordnet sind. In einer Ausführungsform können dabei sämtliche kritischen Grenzlinien 26 mittels eines gemeinsamen Grundierungsmittels abgedeckt werden. Alternativ stehen unterschiedliche Grundierungsmittel für unterschiedliche Kombinationen von Tinten zu Verfügung.
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In einem ersten Grundierungsvorgang wird auf Grundlage der Grundierungsansteuerdaten 36 ein erstes Grundierungsmittel mittels der Grundierungsköpfe 07 auf ein Substrat 02 aufgetragen
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In einem Druckvorgang wird auf Grundlage der Druckansteuerdaten 41 Tinte auf das Substrat 02 aufgetragen. Je nachdem, wie groß das zu druckende Druckbild ist und wie weit Druckstellen 16; 17; 18; 19 und Grundierungsstellen 33; 34 voneinander entfernt sind, überschneiden sich der zumindest eine Grundierungsvorgang und der Druckvorgang bevorzugt zeitlich. Bevorzugt werden in dem Druckvorgang Tintentropfen sowohl in solchen Bereichen, die in dem ersten Grundierungsvorgang grundiert wurden aufgetragen, als auch in Bereichen, die in dem ersten Grundierungsvorgang nicht grundiert wurden.
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In einer alternativen oder zusätzlichen Weiterbildung zeichnet sich das Verfahren bevorzugt dadurch aus, dass die Vorlagebilddaten 38 als Seitenbeschreibungsdaten ausgebildet sind und/oder in einer Seitenbeschreibungssprache abgefasst sind, beispielsweise als pdf-Dokument (Portable Document Format).
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In einer alternativen oder zusätzlichen Weiterbildung zeichnet sich das Verfahren bevorzugt dadurch aus, dass in dem Analysevorgang die Vorlagebilddaten 38 analysiert werden, um die zumindest eine kritische Grenzlinie 26 zu identifizieren. Dafür kann ein sogenanntes preflight System eingesetzt werden, dass die Vorlagebilddaten 38 analysiert. In einer Ausbildung erfolgt der Analysevorgang zeitlich vor dem Umwandlungsvorgang. In einer anderen Ausbildung erfolgt der Analysevorgang zeitlich nach dem Umwandlungsvorgang Prinzipiell können Analysevorgang und Umwandlungsvorgang auch zumindest teilweise gleichzeitig erfolgen.
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In einer alternativen oder zusätzlichen Weiterbildung zeichnet sich das Verfahren bevorzugt dadurch aus, dass in dem Analysevorgang die Druckansteuerdaten 41 analysiert werden, um die zumindest eine kritische Grenzlinie 26 zu identifizieren. Dann erfolgt der Analysevorgang bevorzugt nach dem Umwandlungsvorgang. Dies lässt sich beispielsweise so gestalten, dass die einzelnen Farbauszüge miteinander abgeglichen werden.
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In einer alternativen oder zusätzlichen Weiterbildung zeichnet sich das Verfahren bevorzugt dadurch aus, dass sowohl in dem Analysevorgang die Vorlagebilddaten 38 analysiert werden, um die zumindest eine kritische Grenzlinie 26 zu identifizieren, als auch in dem Analysevorgang die Druckansteuerdaten 41 analysiert werden, um die zumindest eine kritische Grenzlinie 26 zu identifizieren. Dann kann ein Abgleich stattfinden, um Fehler zu minimieren und/oder die Identifizierung der zumindest einen kritischen Grenzlinie 26 präziser zu gestalten.
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In einer alternativen oder zusätzlichen Weiterbildung zeichnet sich das Verfahren bevorzugt dadurch aus, dass die Grundierungsansteuerdaten 36 automatisiert erstellt werden, insbesondere durch eine Rechnereinrichtung 14, die beispielsweise Teil einer übergeordneten Maschinensteuerung der Tintenstrahldruckmaschine 01 ist und/oder mit dem zumindest einen Raster Image Prozessor zusammenwirkt und/oder selbst der zumindest eine Raster Image Prozessor ist. In einer alternativen oder zusätzlichen Weiterbildung zeichnet sich das Verfahren bevorzugt dadurch aus, dass die Grundierungsansteuerdaten 36 manuell und/oder unter Mitwirken einer Bedienperson erstellt werden.
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Beispielsweise werden in einem ersten Teilvorgang eines Analysevorgangs Homogenbereiche 43; 44; 46 identifiziert und wird in einem zweiten Teilvorgang des Analysevorgangs die zumindest eine kritische Grenzlinie 26 identifiziert.
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In einer alternativen oder zusätzlichen Weiterbildung zeichnet sich das Verfahren bevorzugt dadurch aus, dass die Grundierungsansteuerdaten 36 Informationen über zu erzeugende Grundierungspunkte aufweisen und dass die Grundierungsansteuerdaten 36 zumindest einen ersten Grundierungsauszug 31 aufweisen, dem erste zu erzeugende Grundierungspunkte eines ersten Grundierungsmittels zugeordnet sind und dass die Grundierungsansteuerdaten 36 zumindest einen zweiten Grundierungsauszug 32 aufweisen, dem zweite zu erzeugende Grundierungspunkte eines zweiten Grundierungsmittels zugeordnet sind. Beispielsweise werden die unterschiedlichen Grundierungsauszüge aufeinander abgestimmt erstellt.
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In einer alternativen oder zusätzlichen Weiterbildung zeichnet sich das Verfahren bevorzugt dadurch aus, dass zusätzlich zu dem zumindest einen ersten Grundierungsvorgang in einem Basisgrundierungsvorgang ein Basisgrundierungsmittel auf das Substrat 02 aufgetragen wird, beispielsweise vollflächig und/oder unabhängig von den Grundierungsansteuerdaten 36. Dies kann dazu dienen, das gesamte Druckbild 42 aufzuwerten, unabhängig von solchen Bereichen, die zusätzlich einer speziellen Vorbehandlung bedürfen, um Mängel zu verhindern.
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In einer alternativen oder zusätzlichen Weiterbildung zeichnet sich das Verfahren bevorzugt dadurch aus, dass die Rechnereinrichtung 14 und/oder die eine Maschinensteuerung der Tintenstrahldruckmaschine 01 Zugriff auf zumindest einen hinterlegten Datensatz hat, in dem ein Zusammenhang zwischen eingesetzten Tinten und Einstellungen zur Erzeugung von Grundierungsansteuerdaten 36 hinterlegt sind. Weiter bevorzugt sind zusätzlich Daten zu dem eingesetzten Substrat 02 hinterlegt. So kann beispielsweise je nach Kombination von Substrat 02 und eingesetzten Tinten und in Abhängigkeit von dem Vorlagebild 39 der zumindest eine Grundierungsauszug 31; 32 erstellt werden. Alternativ oder zusätzlich kann eine Bedienperson entsprechende Einstellungen manuell vornehmen, insbesondere unter Berücksichtigung des eingesetzten Substrats 02 und/oder der eingesetzten Tinten und/des eingesetzten Grundierungsmittels. Beispielsweise können dann Kriterien vorgegeben werden, unter welchen Voraussetzungen Bereiche als kritische Grenzlinien 26 erkannt werden. Beispielsweise lässt sich einstellen, wie breit ein Bereich sein soll, der um eine jeweilige kritische Grenzlinie 26 herum mit Grundierungsmittel versehen werden soll. Bei nahe aneinander liegenden Grenzlinien 26 können individuelle Grundierungsbereiche zu größeren Grundierungsbereichen zusammengefügt werden.
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Beispielsweise weist ein erster Homogenbereich 43 Bildpunkte zumindest im ersten Farbauszug 21 auf und gegebenenfalls auch im zweiten Farbauszug 22 und gegebenenfalls auch in weiteren Farbauszügen 23; 24. Beispielsweise weist ein zweiter Homogenbereich 44 Bildpunkte im zweiten Farbauszug 22 auf, aber nicht im ersten Farbauszug 21, gegebenenfalls jedoch in weiteren Farbauszügen 23; 24. Dann kann sich eine kritische Grenzlinie 26 ergeben.
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Bezugszeichenliste
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- 01
- Druckmaschine, Tintenstrahldruckmaschine, Rollendruckmaschine, Bogendruckmaschine
- 02
- Substrat, Substratbahn, Bogen, Bedruckstoff
- 03
- Tintenstrahldruckkopf, Piezo-Druckkopf
- 04
- Tintenstrahldruckeinrichtung, Tintenstrahldruckaggregat
- 05
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- 06
- Druckeinrichtung, Auftrageinrichtung
- 07
- Grundierungskopf, erster
- 08
- Materialquelle, Bogenanleger
- 09
- Materialquelle, Rollenabspulvorrichtung, Rollenwechsler
- 10
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- 11
- Trocknungseinrichtung
- 12
- Substratabgabeeinrichtung, Bogenauslage
- 13
- Substratabgabeeinrichtung, Aufwickeleinrichtung
- 14
- Rechnereinrichtung, Raster Image Prozessor
- 15
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- 16
- Druckstelle, erste
- 17
- Druckstelle, zweite
- 18
- Druckstelle, dritte
- 19
- Druckstelle, vierte
- 20
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- 21
- Farbauszug, erster
- 22
- Farbauszug, zweiter
- 23
- Farbauszug, dritter
- 24
- Farbauszug, vierter
- 25
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- 26
- Kritische Grenzlinie
- 27
- Grundierungskopf, zweiter
- 28
- Rechnereinrichtung
- 29
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- 30
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- 31
- Grundierungsauszug, erster
- 32
- Grundierungsauszug, zweiter
- 33
- Grundierungsstelle, erste
- 34
- Grundierungsstelle, zweite
- 35
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- 36
- Grundierungsansteuerdaten
- 37
- -
- 38
- Vorlagebilddaten
- 39
- Vorlagebild
- 40
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- 41
- Druckansteuerdaten
- 42
- Druckbild
- 43
- Homogenbereich
- 44
- Homogenbereich
- 45
- -
- 46
- Homogenbereich
- 47
- Farbauszugsumme
- T
- Transportrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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