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Die Erfindung betrifft eine Installationsbox für den Bodenablauf von Duschen oder dergleichen in Bädern.
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Nach dem Stand der Technik muss der Anschluss einer Duschtasse, Badewanne oder dergleichen an ein im Boden verlaufendes Abflussrohr vom Handwerker vor Ort individuell hergestellt werden. Dies ist sehr zeitaufwendig und kann bei unsachgemäßer Ausführung zu Undichtigkeiten mit kostspieligen späteren Folgeschäden führen.
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Vor diesem Hintergrund war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Mittel zur einfachen und funktionssicheren Herstellung eines Bodenablaufs unter Duschen oder dergleichen bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Installationsbox nach Anspruch 1 und durch ein Verfahren nach Anspruch 7 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Die erfindungsgemäße Installationsbox dient der Herstellung des Bodenablaufs einer Dusche oder dergleichen und wird daher typischerweise im Badbereich eingesetzt. Die Installationsbox enthält einen formstabilen Kastenkörper, welcher mindestens einen vorbereiteten Durchlassbereich für ein Rohr aufweist.
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Die Formstabilität des Kastenkörpers sollte vorteilhafterweise groß genug sein, dass dieser bei einer Einbettung in umgebendes Bodenmaterial, beispielsweise einen Estrich, seine Form beibehält und nicht nachgibt.
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Die Geometrie des Kastenkörpers kann im Wesentlichen beliebig sein, solange er einen Innenraum bereitstellt, in welchen ein Abflussrohr eingeführt und mit dem Ablauf einer Duschtasse oder dergleichen verbunden werden kann. Typischerweise wird dabei zwischen Abflussrohr und Duschtassenablauf noch ein Siphon angeordnet, welches ebenfalls im Kastenkörper aufzunehmen ist. In der Regel hat der Kastenkörper im Wesentlichen eine Quaderform, wobei die Seitenwände optional eine leichte Schräge aufweisen können, sodass die Oberseite größer als die Unterseite ist. Des Weiteren sind vorzugsweise alle Seiten des Kastenkörpers geschlossen (gegebenenfalls bis auf den geöffneten Durchlassbereich), nur die Oberseite des Kastenkörpers ist im Prinzip offen. Der Kastenkörper kann insbesondere aus Kunststoff (PE, PP etc.) hergestellt sein.
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Der Durchlassbereich des Kastenkörpers kann bereits für die Durchführung eines Rohres offen sein. Vorzugsweise ist er indes vor der Montage der Installationsbox dicht geschlossen, aber für eine einfache und definierte Öffnung durch den Handwerker eingerichtet. Auf diese Weise können an der Installationsbox mehrere Durchlassbereiche an verschiedenen Positionen vorgesehen werden, sodass bei der Montage vor Ort einer hiervon in einer passenden Position ausgewählt und geöffnet werden kann. Die übrigen Durchlassbereiche bleiben dabei verschlossen und gewährleisten die Dichtheit der Installationsbox.
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Die Verwendung der Installationsbox hat den Vorteil, dass sie einen definierten Raum für den Anschluss eines Bodenablaufs zur Verfügung gestellt.
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Gemäß einer Weiterbildung der Installationsbox ist am Durchlassbereich (bzw. bei jedem Durchlassbereich, wenn mehrere vorhanden sind) eine Dichtmanschette angeordnet oder anordenbar (z.B. anklebbar). Bei der Einführung eines Rohres durch den Durchlassbereich legt sich diese Dichtmanschette dann an das Rohr an und dichtet es gegenüber der Installationsbox ab. Die Dichtmanschette ist typischerweise dicht und fest (stoffschlüssig) mit der Installationsbox verbunden und weist eine zentrale Öffnung auf, durch welche ein Rohr gesteckt werden kann. Des Weiteren ist die Dichtmanschette vorzugsweise elastisch, sodass sie sich unter Aufweitung eng an ein Rohr anlegen kann. Weiterhin ist die Dichtmanschette vorzugsweise an der Innenseite der Installationsbox befestigt oder befestigbar.
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Die Oberseite der Installationsbox, auf welcher eine Duschtasse oder dergleichen angeordnet werden soll, ist typischerweise im installiertem Zustand offen. Vor der vollständigen Montage der Installationsbox kann die Oberseite jedoch durch einen entfernbaren Deckel verschlossen sein, um das Innere der Installationsbox gegen Verschmutzung und dergleichen zu schützen. Der entfernbaren Deckel kann dabei insbesondere stoffschlüssig mit der Installationsbox verbunden sein, beispielsweise durch Ankleben oder durch Verschweißen von Kunststoffmaterialien. Das Entfernen des Deckels kann insbesondere (irreversibel) durch Abreißen erfolgen, wobei entlang des Randes der Installationsbox Solltrennlinien des Deckels verlaufen können.
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Des Weiteren kann an zumindest einem Teil der oberen Kante des Kastenkörpers ein Dichtstreifen angeordnet sein. Mit einem solchen vorzugsweise flexiblen Dichtstreifen kann die Installationsbox mit dem umgebenden Boden dichtend verbunden werden. Typischerweise ist der Dichtstreifen entlang der gesamten Oberkante der Installationsbox vorgesehen. Des Weiteren ist die dem Boden zugewandte Seite des Dichterstreifens vorzugsweise selbstklebend ausgeführt, sodass der Dichtstreifen einfach auf den umgebenden Boden aufgeklebt werden kann.
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Bei der Montage der Installationsbox wird diese typischerweise in eine vorbereitete Aufnahmeöffnung im Boden eingesetzt. Um die Installationsbox dabei an einer bestimmten, ausgemessenen Stelle fixieren und gegen Verrutschen sichern zu können, können an der Bodenseite des Kastenkörpers Fixierstreifen zur Klebebefestigung des Kastenkörpers am Untergrund angeordnet sein oder angeordnet werden. Diese Fixierstreifen können beispielsweise laschenartig von der Unterseite des Kastenkörpers nach außen abstehen und an ihrer dem Boden zugewandten Seite selbstklebend ausgeführt sein, wobei die Klebeflächen vor der Montage vorzugsweise durch Schutzfolien abgedeckt sind. Die Fixierstreifen können optional auch zunächst separat vom Kastenkörper vorliegen und dann sowohl an den Untergrund als auch an den Kastenkörper geklebt werden.
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Die Installationsbox kann weiterhin ein oder mehrere Ausgleichselemente enthalten, welche unter dem Boden des Kastenkörpers angeordnet werden können, um diesen auf eine vorgesehene Höhe anzuheben. Vorzugsweise sind die Ausgleichselemente dabei zumindest einseitig selbstklebend ausgeführt, so dass sie unter den Boden des Kastenkörpers bzw. stapelförmig aufeinander geklebt werden können. Die Dicke der Ausgleichselemente beträgt typischerweise ca. 1 mm, ca. 2 mm, ca. 3 mm, ca. 5 mm und/oder ca. 10 mm.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung des Bodenablaufs von Duschen oder dergleichen, welches die folgenden Schritte umfasst, welche in der angegebenen oder jeder anderen geeigneten Reihenfolge durchgeführt werden können:
- - Die Bereitstellung einer für den Bodenablauf vorgesehenen Aufnahme, d. h. eines Hohlraums oder einer Vertiefung im bestehenden oder noch herzustellenden Fußboden.
- - Die Positionierung einer Installationsbox gemäß einer der oben beschriebenen Ausführungsformen in der vorgenannten Aufnahme.
- - Optional die Unterfütterung der Installationsbox zur Erreichung einer Sollhöhe, beispielsweise mithilfe der oben beschriebenen Ausgleichselemente.
- - Optional die Fixierung der Installationsbox am Untergrund, beispielsweise durch das Aufkleben von Fixierstreifen am Untergrund.
- - Die Führung eines Abflussrohres durch den Durchlassbereich der Installationsbox. Falls der Durchlassbereich bei der fabrikneuen Installationsbox noch geschlossen ist, ist dieser zunächst in einer geeigneten Größe zu öffnen.
- - Einbettung der Installationsbox in ein Bodenmaterial, beispielsweise einen Estrich.
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Gemäß einer Weiterbildung des Verfahrens kann die Installationsbox in einem nächsten Schritt dichtend mit dem umgebenden Bodenmaterial verbunden werden, beispielsweise durch Ankleben eines Dichterstreifens der oben beschriebenen Art an die Umgebung.
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Im Folgenden wird die Erfindung mithilfe der Figuren anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer Installationsbox vor der Montage;
- 2 die Installationsbox von 1 ohne Deckel und Dichtstreifen;
- 3 die Vorbereitung der Installationsbox durch Einfalten des Dichterstreifens nach innen;
- 4 die Öffnung eines Durchlassbereiches;
- 5 einen Schnitt durch eine im Boden installierte Installationsbox;
- 6 die Anbringung von Ausgleichselementen an der Unterseite der Installationsbox;
- 7 die Durchführung eines Abflussrohres durch den geöffneten Durchlassbereich;
- 8 die Anordnung der Installationsbox im Aufnahmebereich eines Fußbodens;
- 9 die Einbettung der Installationsbox in einen Estrich;
- 10 die Abdichtung der Installationsbox gegenüber dem Estrich durch Ankleben der Dichtstreifen;
- 11 das Entfernen des Deckels der Installationsbox;
- 12 die Abdichtung des umgebenden Bodens durch Dichtbahnen;
- 13 der Anschluss eines Siphons in der Installationsbox;
- 14 eine Dusche nach Installation einer Duschplatte auf der Installationsbox.
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In den 1 und 2 ist eine Ausführungsform einer Installationsbox 100 gemäß der vorliegenden Erfindung im fabrikneuen Zustand vor ihrer Montage dargestellt.
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Die Installationsbox 100 enthält als wesentliche Komponente einen formstabilen Kastenkörper 110, welcher einen definierten Raum zur Aufnahme eines Rohres, eines Siphons und dergleichen bereitstellt. Im dargestellten Beispiel hat der Kastenkörper 110 im Wesentlichen die Form eines flachen Quaders (bzw. Pyramidenstumpfs) mit vier (schrägen) Seitenwänden 111 und einer Unterseite. An der Oberseite ist der Kastenkörper 110 offen, wobei diese Öffnung jedoch vor der Montage durch einen Deckel 122 verschlossen ist.
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In seinen Seitenwänden 111 hat der Kastenkörper 110 vorbereitete Durchlassbereiche 112 für die Einführung eines Rohres. Im dargestellten Beispiel sind drei derartige Durchlassbereiche in verschiedenen Seitenwänden 111 vorgesehen. Sie werden jeweils durch einen nach außen vorstehenden, geschlossenen zylindrischen Ansatz 112 und eine an der Innenseite angeordnete elastische Dichtmanschette 114 gebildet.
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Wie bereits erwähnt wird vor der Montage der Kastenkörper 110 durch eine flexible Abdeckung 120 verschlossen, deren Inneres einen Deckel 122 für die Oberseite des Kastenkörpers bildet und deren umlaufender Rand einen Dichtstreifen 121 bildet, der an seiner Unterseite selbstklebend ausgebildet ist.
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Die Seitenlängen der Installationsbox 100 betragen typischerweise zwischen ca. 20 cm und ca. 100 cm, vorzugsweise zwischen ca. 30 cm und ca. 40 cm. Die Installationsbox eignet sich zum Beispiel zu Anordnung unter einer Duschtasse der Größe 120 cm × 120 cm.
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Weitere optionale Merkmale der Ausgestaltung der Installationsbox 100 werden in Zusammenhang mit den nachfolgend beschriebenen Montageschritten erkennbar.
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So zeigt 3 einen ersten Vorbereitungsschritt, bei welchem der Dichtstreifen 121 nach innen gefaltet wird und dort durch Klebebänder KP fixiert wird, damit er bei der nachfolgenden Montage geschützt ist und nicht stört.
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Gemäß 4 wird in einem nächsten Schritt der zur vor Ort herrschenden Situation passende Durchlassbereich 112 geöffnet, indem beispielsweise der zylindrische Ansatz mithilfe eines Cuttermessers abgeschnitten wird. Dadurch entsteht eine kreisförmige Öffnung in der Seitenwand der Installationsbox, welche an der Innenseite ringförmig von einer elastischen Dichtmanschette 114 umgeben ist.
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5 zeigt die Höhenverhältnisse in einem vertikalen Schnitt durch eine fertig montierte Installationsbox 100. Dabei ist über einem Rohfußboden FB ein Estrich ES bis zu einer vorgegebenen Höhe angeordnet. Die Installationsbox mit der gegebenen Bauhöhe D (typischerweise zwischen ca. 50 mm und ca. 150 mm, vorzugsweise zwischen ca. 70 mm und ca. 100 mm) muss in der Regel im Estrich ES so angeordnet werden, dass sie bündig mit dessen Oberkante abschließt. Daher kann zwischen der Unterseite des Kastenkörpers 110 und Oberseite des Rohfußbodens FB eine Höhendifferenz h vorliegen, welche geeignet zu überbrücken ist.
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Gemäß 6 kann die vorstehend beschriebene Höhendifferenz h durch das Anbringen von Ausgleichselementen 115 an der Unterseite des Kastenkörpers 110 überbrückt werden. Die Ausgleichselemente 115 haben typischerweise eine Größe von ca. 95 mm x 195 mm, eine Dicke von ca. 2 mm bzw. ca. 3 mm, und sind optional zumindest einseitig selbstklebend ausgeführt. Durch eine geeignete Anzahl von Ausgleichselementen kann daher die Unterseite der Installationsbox 100 passgenau unterfüttert und die Höhendifferenz h ausgeglichen werden.
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Im nächsten Schritt wird gemäß 7 ein Abflussrohr R durch den geöffneten Durchlassbereich in das Innere des Kastenkörpers 110 eingeschoben, wobei sich die elastische Dichtmanschette 114 dichtend an das Rohr anlegt. Die Größe des Rohres beträgt typischerweise DN40 oder DN50, wobei Installationsboxen in passenden Größen für diese typischen Rohrdurchmesser ausgelegt sein können.
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8 zeigt die Anordnung der Installationsbox 100 in dem hierfür vorgesehenen Aufnahmebereich, welcher im Fußboden FB ausgespart ist. Nachdem die richtige Position ermittelt und angenommen worden ist, kann die Installationsbox durch die Fixierstreifen 113 am Untergrund festgeklebt und somit gegen Verrutschen gesichert werden.
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9 zeigt als nächsten Schritt das Einbetten der Installationsbox 100 in Estrich ES. Nach der Aushärtung und Säuberung des Estrichs kann dieser beispielsweise mit einem Primer beschichtet werden, um das Anhaften nachfolgender Schichten (insbesondere des Dichtstreifens 121) zu verbessern.
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10 zeigt, dass anschließend der umlaufende Dichtstreifen 121 an der Oberseite des Kastenkörpers aufgefaltet und (nach Entfernung entsprechender Abziehfolien) auf den umgebenden Estrich aufgeklebt wird. Die Installationsbox ist damit dicht an den umgebenden Boden angeschlossen.
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Im nächsten Schritt kann gemäß 11 die Oberseite der Installationsbox geöffnet werden, indem der Deckel 122 durch ein Griffloch gefasst und entlang einer Solltrennlinie (Perforation) abgerissen wird.
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Anschließend können in an sich bekannter Weise die Wände und der umgebende Boden des Bades abgedichtet werden, beispielsweise gemäß 12 durch das überlappende Aufkleben von Dichtbahnen DB auf den Boden, wobei die Öffnung der Installationsbox entsprechend freizuschneiden ist.
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Gemäß 13 kann nach Anbringung aller Dichtbahnen an Wand und Boden ein Siphon SI in die Installationsbox eingebaut werden, wobei optional unter dem Siphon eine Schallschutzmatte SM angeordnet werden kann.
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14 zeigt den Abschluss der Montage durch Anbringung einer barrierearmen Duschplatte DP oder Wanne auf der Installationsbox, das Anschließen des Siphons und das Verfliesen des angrenzenden Boden- und Wandbereiches.