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Die Erfindung betrifft einen Riemenscheibenentkoppler für einen Kraftfahrzeugantriebsstrang, vorzugsweise für einen Antriebsstrang eines Lkws, Busses oder sonstigen Nutzfahrzeuges, mit einem zur Befestigung an einer Kurbelwelle (einer Verbrennungskraftmaschine) vorbereiteten Nabenkörper und einem relativ zu dem Nabenkörper unter Wirkung zumindest einer Dämpfungsfeder begrenzt verdrehbaren, auf dem Nabenkörper radial und axial abgestützten Riementräger, wobei der Riementräger mit einer Riemenaufnahmekontur versehen ist und radial zwischen der Riemenaufnahmekontur und dem Nabenkörper ein zu einer ersten axialen Seite geöffneter / zugänglicher, zur Aufnahme eines kurbelwellenseitig vorsehbaren Torsionsschwingungsdämpfers vorbereiteter Aufnahmeraum ausgebildet ist.
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Gattungsgemäße Riemenscheibenentkoppler sind aus dem Stand der Technik bereits hinlänglich bekannt. Beispielsweise offenbaren die Veröffentlichungen
DE 10 2019 104 813 A1 ,
DE 42 25 314 A1 ,
DE 36 08 402 C2 und
JP 2000 -
320 613 A Riemenscheibenentkoppler zur Dämpfung von Drehungleichförmigkeiten für ein Kraftfahrzeug.
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Jene Riemenscheibenentkoppler werden im Betrieb häufig im Antriebsstrang zusammen mit einem Torsionsschwingungsdämpfer an der Kurbelwelle angebracht, wobei insbesondere der Torsionsschwingungsdämpfer die im Betrieb entstehenden großen Drehmomentspitzen verlässlich dämpft. Bei bekannten Riemenscheibenentkopplern hat es sich jedoch herausgestellt, dass durch die üblicherweise realisierte, verschachtelte Anordnung des Riementrägers mit dem Torsionsschwingungsdämpfer der Torsionsschwingungsdämpfer nicht mehr überwiegend frei im Raum steht, sondern zu einer axialen Seite und zur radialen Außenseite hin durch den Riementräger abgedeckt ist und somit eine Wärmeabfuhr an die Umgebung deutlich eingeschränkt wird. Jene Riemenscheibenentkoppler sind daher nur bedingt zur Übertragung höherer Lasten, wie bspw. im Lkw-Bereich, einsetzbar.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Riemenscheibenentkoppler zur Verfügung zu stellen, der platzsparend in einen Hochlast-Antriebsstrang einsetzbar ist und zugleich einen effizienteren Betrieb der benachbart zu ihm im Antriebsstrang integrierten Bestandteile ermöglicht.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein zu einer, der ersten axialen Seite gegenüberliegenden, zweiten axialen Seite des Aufnahmeraums hin angrenzender Seitenwandbereich des Riementrägers mit einer zum Einleiten oder Ausleiten eines Kühlfluidstromes in den Aufnahmeraum ausgebildeten Schaufelgeometrie ausgestattet ist.
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Dadurch wird der verschachtelt mit dem Riemenscheibenentkoppler angeordnete Torsionsschwingungsdämpfer im Betrieb des Antriebsstranges effektiv gekühlt. Ein bevorzugt als Luftstrom umgesetzter Kühlfluidstrom wird dabei unmittelbar von einer Umgebung des Riementrägers in den Aufnahmeraum geleitet oder aus dem Aufnahmeraum herausgesaugt, um den Torsionsschwingungsdämpfer direkt zu umströmen.
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Weitergehende vorteilhafte Ausführungsformen sind mit den Unteransprüchen beansprucht und nachfolgend näher erläutert.
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Demnach ist es auch von Vorteil, wenn die Schaufelgeometrie zumindest einen, vorzugsweise mehrere in Umfangsrichtung verteilt angeordnete, den Seitenwandbereich durchdringenden Durchgang / Durchgänge (auch als Durchgangslöcher bezeichnet) aufweist und dieser / jeder Durchgang von einem sich zumindest abschnittsweise quer zu dem Seitenwandbereich sowie in Umfangsrichtung des Seitenwandbereiches erstreckenden Umlenksegment umgeben ist. Dadurch wird die Schaufelgeometrie möglichst einfach und zugleich zum Erzeugen eines ausreichend starken Kühlfluidstromes ausgebildet.
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Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn das zumindest eine / jedes Umlenksegment zu einer dem Aufnahmeraum zugewandten Seite des Seitenwandbereiches und/oder zu einer dem Aufnahmeraum abgewandten Seite des Seitenwandbereiches hin über den Seitenwandbereich absteht. Je nach vorhandenem Platzangebot kann somit ein geeigneter Kompromiss aus einer möglichst großen Schaufelgeometrie und einer axial kompakten Bauweise gefunden werden.
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Ist ein erstes Umlenksegment der Schaufelgeometrie in einem Urformvorgang stoffeinteilig mit dem Riementräger ausgebildet, wird ein Montagevorgang des Riemenscheibenentkopplers möglichst einfach gehalten.
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Für eine möglichst effiziente Herstellung hat es sich zudem als vorteilhaft herausgestellt, wenn das erste Umlenksegment als ausgestanzter und/oder umgeformter (/umgebogener) Stegbereich des Riementrägers ausgebildet ist.
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Alternativ oder zusätzlich zu der Ausbildung des ersten Umlenksegmentes ist es weiterhin auch von Vorteil, wenn ein zweites Umlenksegment der Schaufelgeometrie vorhanden ist, welches zweite Umlenksegment separat zu dem Riementräger ausgeformt und an dem Riementräger befestigt ist. Dadurch lässt sich das Umlenksegment unabhängig von dem Riementräger, vorzugsweise möglichst leicht, herstellen.
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Ist das zweite Umlenksegment an dem Riementräger formschlüssig und/oder kraftschlüssig, vorzugsweise mittels einer Schnappverbindung, einer Nietverbindung (etwa mittels mehrerer Niete mit oder ohne Warzen), oder einer Bördelverbindung angebracht, lässt sich das zweite Umlenksegment mit gängigen, bewährten Verbindungsmethoden einfach montieren.
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Alternativ oder zusätzlich zu der formschlüssigen und/oder kraftschlüssigen Anbindung des zweiten Umlenksegmentes an dem Riementräger, ist es auch von Vorteil, wenn das zweite Umlenksegment an dem Riementräger stoffschlüssig, vorzugsweise mittels einer Verklebung oder einer Verschweißung, angebracht ist. Dadurch wird der Aufbau des Riementrägers weiterhin möglichst einfach gehalten.
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Weist das zweite Umlenksegment eine geringe Dicke auf als der Seitenwandbereich, ist dieses besonders leichtbauend umgesetzt.
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Diesbezüglich hat es sich auch als vorteilhaft herausgestellt, wenn das zweite Umlenksegment aus einem anderen Werkstoff als der Riementräger besteht. Vorzugsweise besteht das zweite Umlenksegment aus einem Kunststoff. Dadurch ist die Schaufelgeometrie möglichst effizient herstellbar.
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Der Torsionsschwingungsdämpfer ist bevorzugt als ein sogenannter Visko-Dämpfer ausgebildet. Der Torsionsschwingungsdämpfer weist daher bevorzugt ein Dämpfergehäuse und eine innerhalb des Dämpfergehäuses relativ zu dem Dämpfergehäuse verdrehbar gelagerte Tilgermasse auf, wobei zugleich ein zwischen der Tilgermasse und dem Dämpfergehäuse vorgesehener Freiraum mit einem (vorzugsweise viskoelastischen) Hydraulikmittel befüllt ist. Dadurch ergibt sich eine möglichst effiziente Schwingungstilgung im Betrieb der Dämpfungsvorrichtung.
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Mit anderen Worten ausgedrückt, ist somit erfindungsgemäß ein Lkw-Riemenscheibenentkoppler vorgesehen, bei dem eine Kühlungswirkung durch geometrische Strukturen (Schaufelgeometrie) erzeugt wird. Die Riemenscheibe (Riementräger) ist im Seitenbereich (Seitenwandbereich) so gestaltet, dass durch eine Drehbewegung der Riemenscheibe (bzw. des gesamten Riemenscheibenentkopplers) eine gezielte Luftstromförderung erzeugt und somit eine aktive Umströmung zur Wärmeabfuhr des Torsionsschwingungsdämpfers erzielt wird. Dies kann entweder durch gezieltes Stanzen und Verkippen von Stegbereichen zwischen einem Innen- und Außendurchmesser des Seitenbereichs der Riemenscheibe erzeugt werden oder durch zusätzliche eingebrachte Elemente (zweite Umlenksegmente) in relativ große Öffnungen (Durchgänge) in diesem Bereich.
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Die Erfindung wird nun nachfolgend anhand von Figuren näher erläutert, in welchem Zusammenhang auch verschiedene Ausführungsbeispiele dargestellt sind.
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Es zeigen:
- 1 eine Längsschnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Riemenscheibenentkopplers nach einem ersten Ausführungsbeispiel, wobei der Riemenscheibenentkoppler bereits in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeuges eingesetzt ist,
- 2 eine Längsschnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Riemenscheibenentkopplers nach einem zweiten Ausführungsbeispiel, wobei im Vergleich zu dem ersten Ausführungsbeispiel nach 1 eine vorhandene Schaufelgeometrie an einem Riementräger nicht mehr stoffeinteilig mit dem Riementräger ausgebildete, sondern ein separat zu dem Riementräger ausgeformtes (zweites) Umlenksegment aufweist,
- 3 eine abgewickelte Prinzipdarstellung der in 1 verwendeten und über den Umfang verteilt angeordneten (ersten) Umlenksegmente zur Veranschaulichung eines im Betrieb erzeugten Kühlfluidstromes,
- 4 eine abgewickelte Prinzipdarstellung mehrerer in einem dritten Ausführungsbeispiel verwendeter und über den Umfang verteilt angeordneter (erster) Umlenksegmente, die sich beidseitig eines Seitenwandbereiches des Riementrägers erstrecken, sowie
- 5 eine abgewickelte Prinzipdarstellung des in 2 verwendeten separaten (zweiten) Umlenksegmentes zur Veranschaulichung des im Betrieb erzeugten Kühlfluidstromes.
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Die Figuren sind lediglich schematischer Natur und dienen ausschließlich dem Verständnis der Erfindung. Die gleichen Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen. Auch sind die unterschiedlichen Merkmale der verschiedenen Ausführungsbeispiele prinzipiell frei miteinander kombinierbar.
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In 1 ist ein erfindungsgemäßer Riemenscheibenentkoppler 1 nach einem ersten Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Dabei ist auch ein bevorzugter Einsatzbereich des Riemenscheibenentkopplers 1 verdeutlicht. Der Riemenscheibenentkoppler 1 ist im Betrieb zur Koppelung eines Riementriebes mit einer Kurbelwelle 2 einer hier der Übersichtlichkeit halber nicht weiter dargestellten Verbrennungskraftmaschine eingesetzt. Ein der der Übersichtlichkeit halber ebenfalls nicht weiter dargestellter Riemen dieses Riementriebes ist im Betrieb mit einem nachfolgend näher beschriebenen Riementräger 4 des Riemenscheibenentkopplers 1 bewegungsgekoppelt. Der Riemenscheibenentkoppler 1 ist an einem axialen Ende der Kurbelwelle 2 mittels einer Verschraubung 20 fixiert. Eine Drehachse der Kurbelwelle 2 ist koaxial mit einer Drehachse des Riemenscheibenentkopplers 1 angeordnet, wie in 1 durch eine gemeinsame Drehachse 21 gezeigt.
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Der Vollständigkeit halber sei darauf hingewiesen, dass die gegenständlich verwendeten Richtungsangaben axial, radial und in Umfangsrichtung in Bezug auf die zentrale Drehachse 21 zu sehen sind. Unter axial / axialer Richtung ist folglich eine Richtung entlang der Drehachse 21, unter radial / radialer Richtung eine Richtung senkrecht zu der Drehachse 21 und unter Umfangsrichtung eine Richtung entlang einer konzentrisch zu der Drehachse 21 verlaufenden Kreislinie zu verstehen.
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In Bezug auf die Anbindung des Riemenscheibenentkopplers 1 an der Kurbelwelle 2 ist mit 1 ferner zu erkennen, dass ein Nabenkörper 3 des Riemenscheibenentkopplers 1 im Betrieb an der Kurbelwelle 2 befestigt ist. Der Nabenkörper 3 des Riemenscheibenentkopplers 1 ist über die bereits erwähnte Verschraubung 20 an der Kurbelwelle 2 befestigt.
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Mit dem Nabenkörper 3 ist ein vereinfacht dargestelltes Flanschelement 16 des Riemenscheibenentkopplers 1 fest verbunden. Das Flanschelement 16 ist im Betrieb ebenfalls über die Verschraubung 20 an dem Nabenkörper 3 und der Kurbelwelle 2 mit festgelegt. Das Flanschelement 16 ist etwa als Scheibe ausgeformt und erstreckt sich radial über den Nabenkörper 3 hinweg nach außen.
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Des Weiteren weist der Riemenscheibenentkoppler 1 den Riementräger 4 auf. Der Riementräger 4 ist relativ zu dem Nabenkörper 3 innerhalb eines begrenzten Umfangsbereiches / Winkelbereiches verdrehbar gelagert. Der Riementräger 4 dient unmittelbar zur form- und/oder kraftschlüssigen Aufnahme des Riemens. Hierzu ist der Riementräger 4 auf seiner radialen Außenseite mit einer Riemenaufnahmekontur 8 versehen. Diese Riemenaufnahmekontur 8 ist an einem (ersten) Hülsenbereich 23 des Riementrägers 4 vorgesehen. Die erste Riemenaufnahmekontur 8 ist auf übliche Weise durch mehrere umlaufende Rillen / eine Rillenstruktur umgesetzt.
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Der erste Hülsenbereich 23 bildet eine radiale Außenseite des Riementrägers 4. Zu einem axialen Ende des ersten Hülsenbereiches 23 erstreckt sich der Riementräger 4 über einen scheibenförmigen Seitenwandbereich 24 in radialer Richtung nach innen weg.
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In dem ersten Ausführungsbeispiel der 1 erstreckt sich der Riementräger 4 im Querschnitt betrachtet im Wesentlichen C-förmig. Demnach weist der Riementräger 4 zu seiner radialen Innenseite hin einen, sich von dem Seitenwandbereich 24 axial zu der gleichen Seite wie der erste Hülsenbereich 23 weg erstreckenden, zweiten Hülsenbereich 25 auf. Der zweite Hülsenbereich 25 ist in dieser Ausführung unmittelbar axial und radial über ein die Relativverdrehung zwischen dem Riementräger 4 und dem Nabenkörper 3 ermöglichendes Lager 10 an dem Nabenkörper 3 abgestützt. Das Lager 10 ist als Wälzlager, etwa Kugellager, umgesetzt, kann gemäß weiteren Ausführungen jedoch prinzipiell auch auf andere Weise, etwa als Gleitlager, umgesetzt sein. Das Lager 10 ist axial auf Höhe mit der ersten Riemenaufnahmekontur 8 angeordnet.
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Der Riementräger 4 umschließt somit (durch seinen C-förmigen Verlauf) einen axial zu einer ersten Seite 5a hin geöffneten ringförmigen Aufnahmeraum 7. Es ist in Verbindung mit 1 zu erkennen, dass in diesen Aufnahmeraum 7 in dem im Antriebsstrang montierten Zustand des Riemenscheibenentkopplers 1 ein Torsionsschwingungsdämpfer 6, hier als Visko-Dämpfer realisiert, angeordnet ist. Dieser Torsionsschwingungsdämpfer 6, der einen von dem Riemenscheibenentkoppler 1 losgelösten Bestandteil darstellt, ist folglich axial verschachtelt mit dem Riementräger 4 umgesetzt.
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Es ist ferner zu erkennen, dass der Torsionsschwingungsdämpfer 6 ein Dämpfergehäuse 30 aufweist, in dem gemäß der Ausbildung als Visko-Dämpfer auf übliche Weise eine schematisch angedeutete Tilgermasse 31 untergebracht ist, die relativ zu dem Dämpfergehäuse 30 rotierbar gelagert ist. Ein zwischen der Tilgermasse 31 und dem Inneren des Dämpfergehäuses 30 eingebrachtes Hydraulikmittel sorgt für die erforderliche Dämpfungswirkung im Betrieb. Der Torsionsschwingungsdämpfer 6 ist insbesondere mit dem die Tilgermasse 31 aufnehmenden Bereich des Dämpfergehäuses 30 in dem Aufnahmeraum 7 angeordnet.
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Ein radial nach innen von dem Dämpfergehäuse 30 hervorstehender Stützsteg 28 des Torsionsschwingungsdämpfers 6 ist axial zwischen dem Nabenkörper 3 und der Kurbelwelle 2 eingespannt. Der Stützsteg 28 und somit der Torsionsschwingungsdämpfer 6 ist in dieser Ausführung über die Verschraubung 20 des Nabenkörpers 3 an der Kurbelwelle 2 mit fixiert / geklemmt.
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Axial versetzt zu dem Aufnahmeraum 7 und somit axial versetzt zu dem Seitenwandbereich 24 des Riementrägers 4, zu einer der ersten axialen Seite 5a gegenüberliegenden zweiten axialen Seite 5b hin ist eine Dämpfungseinheit 29 aufweisend mehrere in Umfangsrichtung verteilt angeordnete Dämpfungsfedern 9 angeordnet. Jene stark vereinfacht dargestellte Dämpfungseinheit 29 dient zur federnden Abstützung des Riementrägers 4 an dem Nabenkörper 3 in Umfangsrichtung innerhalb eines begrenzten Verdrehwinkelbereiches. Auf typische Weise ist jede Dämpfungsfeder 9 als in Umfangsrichtung bogenförmig verlaufende Schraubendruckfeder (auch als Bogenfeder bezeichnet) ausgebildet und stützt sich mit einem ersten Ende in Umfangsrichtung an dem Riementräger 4 und mit einem zweiten Ende in Umfangsrichtung an dem Nabenkörper 3 ab.
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Des Weiteren ist 1 eine seitens des Riementrägers 4 angebrachte, erfindungsgemäße Schaufelgeometrie 11 gut zu erkennen. Wie auch unter Betrachtung der 3 erkennbar, weist jene Schaufelgeometrie 11 mehrere in Umfangsrichtung verteilt an dem Seitenwandbereich 24 des Riementrägers 4 angeordnete axiale Durchgänge 12 auf, die jeweils mit einem (ersten) Umlenksegment 13 zusammenwirken. Die Schaufelgeometrie 11 bildet folglich eine Geometrie zum Erzeugen und axialen Einleiten eines Kühlfluidstromes (durch den Seitenwandbereich 24 hindurch) in den Aufnahmeraum 7 hinein bei rotierendem Riementräger 4 / Riemenscheibenentkoppler 1 im Betrieb.
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In dem ersten Ausführungsbeispiel der 1 und 3 ist zu erkennen, dass die dort vorgesehenen ersten Umlenksegmente 13 jeweils als stoffeinteiliger Bestandteil des Riementrägers 4 umgesetzt sind. Jedes erste Umlenksegment 13 ist folglich in einem Urformvorgang stofflich zusammen mit den Riementräger 4 ausgebildet. Insbesondere ist jedes erste Umlenksegment 13 stanztechnisch sowie kaltumformtechnisch / biegetechnisch bearbeitet / fertig ausgeformt. Das erste Umlenksegment 13 ist somit als ein ausgestanzter und umgebogener Stegbereich 15 des Riementrägers 4 ausgebildet. Der Stegbereich 15 ist Lasche / Blechlasche des vorzugsweise aus einem Metallblech ausgeformten Riementrägers 4 ausgebildet.
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Jedes erste Umlenksegment 13 ist einem axialen Durchgang 12 (Durchgangsloch) zugeordnet und überragt den im Wesentlichen in einer Ebene verlaufenden Seitenwandbereich 24 zu einer dem Aufnahmeraum 7 abgewandten (axialen) Seite. Jedes erste Umlenksegment 13 weist zum Erzeugen des in 3 durch den Bezugspfeil 17 gekennzeichneten Kühlfluidstroms einen quer zu dem Seitenwandbereich 24, d. h. axial in Bezug auf die Drehachse 21, sowie in Umfangsrichtung in Bezug auf die Drehachse 21 verlaufenden Flügelbereich 22 auf. Jener Flügelbereich 22 bildet in eine erste Umfangsrichtung eine Schaufelöffnung 18 aus, die in den axialen Durchgang 12 übergeht. Jedes erste Umlenksegment 13 bildet daher mit anderen Worten ausgedrückt zusammen mit dem Durchgang 12 eine Turbinenschaufel aus, die dazu dient bei einer Drehung des Riementrägers 4 in einer ersten Drehrichtung einen Kühlfluidstrom axial in den Aufnahmeraum 7 hinein zu erzeugen.
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Gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform, die hier der Kürze wegen nicht näher veranschaulicht ist, bildet die Schaufelgeometrie 11 eine Geometrie zum Erzeugen und axialen Ausleiten eines Kühlfluidstromes (durch den Seitenwandbereich 24 hindurch) aus dem Aufnahmeraum 7 axial hinaus bei rotierendem Riementräger 4 / Riemenscheibenentkoppler 1 im Betrieb. Dadurch wird insbesondere auch vermieden, dass Staub, etc. von vorne zum Motor gefördert wird.
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Mit Verweis auf die 2, 4 und 5 sind zwei weitere Ausführungsbeispiele veranschaulicht, wobei darauf hingewiesen wird, dass der grundlegende Aufbau und die grundlegende Funktion dieser weiteren Ausführungsbeispiele denen des ersten Ausführungsbeispiels entsprechen. Der Kürze wegen sind daher lediglich nachfolgend die Unterschiede zwischen diesen Ausführungsbeispielen und dem ersten Ausführungsbeispiel beschrieben.
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Mit 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel veranschaulicht, das auf dem ersten Ausführungsbeispiel aufbaut. Es ist hierbei zu erkennen, dass die ersten Umlenksegmente 13 jeweils nicht mehr nur zu einer (axialen) Seite des Riementrägers 4 / des Seitenwandbereiches 24 von dem Seitenwandbereich 24 aus vorspringen, sondern zu beiden axialen Seiten des Seitenwandbereiches 24 vorspringen. Jedes erste Umlenksegment 13 weist demzufolge zu seiner den Aufnahmeraum 7 zugewandten axialen Seite einen Verlängerungsbereich 19 auf, der größere Strömungsvolumen bzw. größere wirksame Querschnitte in Strömungsrichtung erzeugt.
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Mit dem in den 2 und 5 umgesetzten weiteren Ausführungsbeispiel ist gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel nach 1 die Schaufelgeometrie 11 auf andere Weise ausgeführt. Insbesondere ist bei dieser Schaufelgeometrie 11 zumindest ein zweites Umlenksegment 14 vorhanden, das separat zu dem Riementräger 4 hergestellt / ausgeformt ist. Weiter bevorzugt sind jedoch ebenfalls mehrere dieser zweiten Umlenksegmente 14 in Umfangsrichtung verteilt vorgesehen.
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Das zweite Umlenksegment 14 ist in dieser Ausführung als ein in den Durchgang 12 eingerastetes / eingeklipstes Element ausgebildet und somit über eine Schnappverbindung fixiert. Diesbezüglich sei jedoch auch darauf hingewiesen, dass in weiteren Ausführungsbeispiel das zweite Umlenksegment 14 auf andere Weise kraftschlüssig, formschlüssig und/oder stoffschlüssig mit dem Riementräger 4 verbunden ist. Als besonders bevorzugte Anbindungsvarianten seien Nietverbindungen, Bördelverbindungen, Klebeverbindungen und Schweißverbindungen genannt.
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Das zweite Umlenksegment 14 weist in dem mit den 2 und 5 dargestellten Ausführungsbeispiel einen flächigen Anlagebereich 26 auf, der auf der dem Aufnahmeraum 7 zugewandten axialen Seite des Seitenwandbereiches 24 anliegt. Zudem weist das zweite Umlenksegment 14 Schnappnasen 27 auf, die auf einer dem Aufnahmeraum 7 abgewandten Seite des Seitenwandbereiches 24 anliegen. Nach einem erfolgten Einrasten des zweiten Umlenksegmentes 14 in dem Durchgang 12 des Riementrägers 4 dienen die Schnappnasen 27 daher zu einer formschlüssigen Fixierung des zweiten Umlenksegmentes 14 am Riementräger 4.
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Es ist ferner zu erkennen, dass das zweite Umlenksegment 14 in 2 eine bevorzugt geringere Dicke / geometrische Wandstärke aufweist als der Riementräger 4 weiter bevorzugt ist das zweite Umlenksegment 14 gar aus einem Kunststoff hergestellt.
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Des Weiteren sei darauf hingewiesen, dass in weiteren Ausführungsformen zumindest ein erstes Umlenksegment 13 mit zumindest einem zweiten Umlenksegment 14 kombiniert ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Riemenscheibenentkoppler
- 2
- Kurbelwelle
- 3
- Nabenkörper
- 4
- Riementräger
- 5a
- erste axiale Seite
- 5b
- zweite axiale Seite
- 6
- Torsionsschwingungsdämpfer
- 7
- Aufnahmeraum
- 8
- Riemenaufnahmekontur
- 9
- Dämpfungsfeder
- 10
- Lager
- 11
- Schaufelgeometrie
- 12
- Durchgang
- 13
- erstes Umlenksegment
- 14
- zweites Umlenksegment
- 15
- Stegbereich
- 16
- Flanschelement
- 17
- Kühlfluidstrom
- 18
- Schaufelöffnung
- 19
- Verlängerungsbereich
- 20
- Verschraubung
- 21
- Drehachse
- 22
- Flügelbereich
- 23
- erster Hülsenbereich
- 24
- Seitenwandbereich
- 25
- zweiter Hülsenbereich
- 26
- Anlagebereich
- 27
- Schnappnase
- 28
- Stützsteg
- 29
- Dämpfungseinheit
- 30
- Dämpfergehäuse
- 31
- Tilgermasse