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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sanitäreinrichtung, die insbesondere zur Körperhygiene und/oder therapeutischen Anwendungen verwendbar ist.
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Derartige Sanitäreinrichtungen können beispielsweise nach Art von Duschen ausgebildet sein und weisen regelmäßig eine Sanitärarmatur auf, durch die eine Abgabe einer Flüssigkeit über eine Brause steuerbar ist. Hierzu kann die Sanitärarmatur beispielsweise ein Mischventil zum Mischen von Kaltwasser und Warmwasser zu einem Mischwasser mit einer gewünschten Mischwassertemperatur aufweisen. Das Mischventil kann zur Einstellung der Mischwassertemperatur und/oder einer Abgabemenge der Flüssigkeit über zumindest ein mechanisches Betätigungselement, wie zum Beispiel einen Hebel und/oder Drehknopf, betätigbar sein. Weiterhin sind elektrisch betätigbare Sanitärarmaturen bekannt, die über eine Bedienvorrichtung steuerbar sind. Nachteilig an diesen Bedienvorrichtungen ist, dass zu deren Energieversorgung elektrische Leitungen in Wänden verlegt werden müssen, was zu einem hohen Aufwand führt. Bei einer Nachrüstung einer mechanisch betätigbaren Sanitärarmatur zu einer elektrisch betätigbaren Sanitärarmatur müssen Wände beispielsweise geöffnet und nach dem Verlegen der elektrischen Leitungen wieder geschlossen werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise zu lösen und insbesondere eine Sanitäreinrichtung anzugeben, die einen geringeren Montageaufwand aufweist.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Sanitäreinrichtung gemäß den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben. Es ist auf hinzuweisen, dass die in den abhängigen Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren. Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung dargestellt werden.
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Hierzu trägt eine Sanitäreinrichtung zur Abgabe einer Flüssigkeit über zumindest einen Flüssigkeitsauslass bei, die zumindest eine Bedienvorrichtung zur Steuerung zumindest einer Funktion der Sanitäreinrichtung aufweist, wobei die Bedienvorrichtung lösbar an dem Träger befestigbar ist und einen wiederaufladbaren Energiespeicher aufweist.
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Bei der Sanitäreinrichtung kann es sich um eine Sanitärarmatur, Dusche oder Badewanne handeln, die insbesondere zur Körperhygiene und/oder therapeutischen Anwendungen verwendbar sind. Hierzu kann die Sanitäreinrichtung beispielsweise in einem Badezimmer angeordnet sein. Weiterhin kann die Sanitäreinrichtung auch in Anlagen mit Badeeinrichtung, wie z. B. Saunen, Whirlpools, Schwimmbädern usw. verwendet werden. Die Dusche oder Badewanne kann die Sanitärarmatur umfassen. Die Sanitärarmatur dient insbesondere einer bedarfsgerechten Bereitstellung einer Flüssigkeit, insbesondere Wasser, in der Dusche und/oder der Badewanne. Weiterhin kann die Sanitärarmatur nach Art eines Unterputzeinbaukörpers ausgebildet sein. Ein solcher Unterputzeinbaukörper ist insbesondere zumindest teilweise unter Putz und/oder in eine Öffnung einer Gebäudewand einbaubar. Zudem kann die Sanitäreinrichtung ein Mischventil oder Thermostatmischventil zum Mischen von Kaltwasser mit einer Kaltwassertemperatur und Warmwasser mit einer Warmwassertemperatur zu Mischwasser mit einer gewünschten Mischwassertemperatur aufweisen. Weiterhin kann durch das Mischventil oder das Thermostatmischventil eine Abgabemenge des Mischwasser einstellbar sein. Zudem kann die Abgabemenge der Flüssigkeit über ein Ventil, insbesondere nach Art eines Magnetventils, einstellbar sein. Das Ventil, Mischventil und/oder Thermostatmischventil können insbesondere über einen elektrischen Antrieb, beispielsweise nach Art eines Elektromotors, betätigbar sein. Die Kaltwassertemperatur beträgt insbesondere maximal 25 °C (Celsius), bevorzugt 1 °C bis 25 °C, besonders bevorzugt 5 °C bis 20 °C und/oder die Warmwassertemperatur insbesondere maximal 90 °C, bevorzugt 25 °C bis 90 °C, besonders bevorzugt 55 °C bis 65 °C. Das Ventil, Mischventil und/oder Thermostatmischventil können in einem Armaturengehäuse der Sanitäreinrichtung angeordnet sein. Das Armaturengehäuse besteht insbesondere zumindest teilweise aus Kunststoff und/oder (Guss-)Metall, wie zum Beispiel Messing. Durch die Sanitäreinrichtung ist die Flüssigkeit über zumindest einen Flüssigkeitsauslass, beispielsweise nach Art einer Brause, Kopfbrause, Handbrause, Düse und/oder Strahlbildner, abgebbar. Der zumindest eine Flüssigkeitsauslass kann insbesondere zumindest teilweise über eine Rohrleitung und/oder Schlauchleitung mit der Sanitäreinrichtung verbunden sein. Die Sanitäreinrichtung weist eine Bedienvorrichtung zur Steuerung zumindest einer Funktion der Sanitäreinrichtung auf. Bei der Funktion kann es sich beispielsweise um eine Einstellung der Mischwassertemperatur, eine Einstellung der Abgabemenge der Flüssigkeit, eine Abgabe der Flüssigkeit über einen bestimmten Flüssigkeitsauslass, ein Einschalten oder Ausschalten von Musik, ein Einschalten oder Ausschalten einer Dampfabgabe und/oder ein Einschalten oder Ausschalten eines Lichts handeln. Die Bedienvorrichtung kann zum Steuern der zumindest einen Funktion insbesondere zumindest ein Bedienelement, beispielsweise nach Art eines Sensors, Knopfs, Schalters, Schiebers, Taste und/oder Drehelements, aufweisen. Die Bedienvorrichtung kann zudem beispielsweise an einem Träger, wie zum Beispiel einer Gebäudewand oder dem Armaturengehäuse, befestigt sein. Beispielsweise kann die Bedienvorrichtung auf Putz angeordnet sein. Weiterhin weist die Bedienvorrichtung einen wiederaufladbaren Energiespeicher auf. Der Energiespeicher kann beispielsweise nach Art eines Akkumulators ausgebildet sein und/oder eine Kapazität aufweisen, die eine Benutzung der Sanitäreinrichtung von mindestens 3 Tagen, beispielsweise bei einer täglichen Benutzungsdauer von 15 Minuten, ermöglicht. Der Energiespeicher kann innerhalb der Bedienvorrichtung fest verbaut sein. Zum Aufladen des Energiespeichers kann die Bedienvorrichtung eine Ladebuchse aufweisen, über die insbesondere ein Ladegerät anschließbar ist. Weiterhin kann der Energiespeicher von der Bedienvorrichtung, insbesondere zum Laden mit dem Ladegerät, lösbar sein. Insbesondere handelt es sich bei dem Energiespeicher nicht um eine nicht-wiederaufladbare Batterie. Durch den wiederaufladbaren Energiespeicher benötigt die Bedienvorrichtung keine Verlegung von elektrischen Leitungen, wodurch ein Montageaufwand der Sanitäreinrichtung reduzierbar ist.
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Die Funktion der Sanitäreinrichtung kann durch die Bedienvorrichtung über Funk steuerbar sein. Dies kann insbesondere bedeuten, dass die Bedienvorrichtung nach Art einer Fernbedienung ausgebildet ist. Hierzu kann die Bedienvorrichtung einen Funksender aufweisen, über den Funksignale an einen Funkempfänger der Sanitäreinrichtung sendbar sind. Der Funkempfänger kann mit einer Steuerung, beispielsweise nach Art eines Mikrocontrollers, datenleitend verbunden sein. Durch die Steuerung ist insbesondere die zumindest eine Funktion der Sanitäreinrichtung und/oder eine Funktionskomponente der Sanitäreinrichtung steuerbar.
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Die Bedienvorrichtung kann ein Display aufweisen. Das Display kann beispielsweise nach Art eines LCD-Displays ausgebildet sein. Auf dem Display kann beispielsweise ein Betriebszustand der Sanitäreinrichtung, ein Status der zumindest einen Funktion der Sanitäreinrichtung und/oder die Mischwassertemperatur anzeigbar sein.
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Die Sanitäreinrichtung kann einen Träger aufweisen, an dem die Bedienvorrichtung lösbar befestigbar ist. Dies kann insbesondere bedeuten, dass die Bedienvorrichtung von dem Träger abnehmbar ist, insbesondere sodass zwischen der Bedieneinheit und der übrigen Sanitäreinrichtung kein (physischer) Kontakt besteht. Bei dem Träger kann es sich beispielsweise um die Gebäudewand oder das Armaturengehäuse handeln. Beispielsweise kann die Bedienvorrichtung an dem Träger durch eine Steckverbindung, Rastverbindung und/oder Magnetverbindung lösbar befestigbar sein.
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Der Energiespeicher kann durch ein Ladegerät wiederaufladbar sein, das von dem Träger mindestens 1 m (Meter) entfernt ist. Das Ladegerät kann sich insbesondere außerhalb eines Sanitärraums und/oder Duschraums der Sanitäreinrichtung befinden.
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Der Energiespeicher kann induktiv aufladbar sein. Hierdurch kann der Energiespeicher insbesondere fest und/oder wasserdicht in der Bedienvorrichtung angeordnet sein.
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Die Sanitäreinrichtung kann eine Hydraulikeinrichtung aufweisen. Die Hydraulikeinrichtung kann insbesondere zumindest teilweise in dem Armaturengehäuse angeordnet und/oder nach Art eines elektrischen oder elektronischen Hydrauliksystems ausgebildet sein. Weiterhin kann die Hydraulikeinrichtung zumindest einen Zulauf für die Flüssigkeit, beispielsweise einen Kaltwasserzulauf für das Kaltwasser und einen Warmwasserzulauf für das Warmwasser, und/oder zumindest einen Ablauf für die Flüssigkeit bzw. das Mischwasser, beispielsweise je Flüssigkeitsauslass einen Ablauf, aufweisen.
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Die Hydraulikeinrichtung kann als Träger für die Bedienvorrichtung dienen. Dies kann beispielsweise bedeuten, dass die Bedienvorrichtung (direkt) mit der Hydraulikeinrichtung oder dem Armaturengehäuse der Hydraulikeinrichtung lösbar befestigt ist. Die Befestigung kann beispielsweise durch eine Steckverbindung, Rastverbindung und/oder Magnetverbindung erfolgen. Die Bedienvorrichtung kann mit der Hydraulikeinrichtung eine Umrüsteinheit oder ein Umrüstset bilden. Hierdurch ist eine mechanisch betätigbare Hydraulikeinrichtung durch eine elektrisch und/oder elektronisch betätigbar Hydraulikeinrichtung ersetzbar, insbesondere ohne dass dabei aufwändige Renovierungsarbeiten erforderlich sind. In einem montierten Zustand kann die Hydraulikeinrichtung (in der Gebäudewand) hinter der Bedienvorrichtung angeordnet sein.
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Die Hydraulikeinrichtung kann eine Funktionskomponente aufweisen, die durch die Bedienvorrichtung steuerbar ist. Bei der Funktionskomponente kann es sich um das Ventil, Magnetventil, Mischventil und/oder Thermostatmischventil handeln. Weiterhin kann die Hydraulikeinrichtung zumindest einen Sensor für eine Eigenschaft der Flüssigkeit, beispielsweise nach Art eines Temperatursensors, Drucksensors und/oder Durchflusssensors, aufweisen, dessen Messdaten insbesondere auf dem Display der Bedienvorrichtung anzeigbar sind.
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Die Hydraulikeinrichtung kann zumindest teilweise in einer Gebäudewand angeordnet sein. Die Gebäudewand kann insbesondere zumindest teilweise den Sanitärraum und/oder Duschraum begrenzen.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es ist auf hinzuweisen, dass die Figuren eine besonders bevorzugte Ausführungsvarianten der Erfindung zeigen, diese jedoch nicht darauf beschränkt ist. Dabei sind gleiche Bauteile in den Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen. Es zeigen beispielhaft und schematisch:
- 1: eine Sanitäreinrichtung in einer Seitenansicht; und
- 2: eine Hydraulikeinrichtung und eine Bedienvorrichtung der Sanitäreinrichtung in einer Detailansicht.
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Die 1 zeigt eine Sanitäreinrichtung 1 in einer Seitenansicht, die hier nach Art einer Dusche ausgebildet ist. Die Sanitäreinrichtung 1 umfasst einen Duschraum 12, der teilweise von einer Gebäudewand 8 umgeben ist. Die Gebäudewand 8 dient als Träger 3 für eine Bedienvorrichtung 4. Die Bedienvorrichtung 4 ist an dem Träger 3 lösbar befestigt. In dem Träger 3 ist eine Hydraulikeinrichtung 9 angeordnet, die eine in der 2 gezeigte Funktionskomponente 10 aufweist. Die Funktionskomponente 10 ist nach Art eines Mischventils ausgebildet, durch das Kaltwasser und Warmwasser zu einem Mischwasser mit einer gewünschten Mischwassertemperatur mischbar sind. Hierzu ist der Funktionskomponente 10 das Kaltwasser über eine Kaltwasserleitung 13 und das Warmwasser über eine Warmwasserleitung 14 zuführbar. Das durch die Funktionskomponente 10 gemischte Mischwasser ist anschließend über eine Mischwasserleitung 15 einem Flüssigkeitsauslass 2 in Form einer Brause zuführbar, über die das Mischwasser in den Duschraum 12 abgebbar ist.
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Die 2 zeigt die Hydraulikeinrichtung 9 und die Bedienvorrichtung 4 der in der 1 gezeigten Sanitäreinrichtung 1 in einer Detailansicht. Die Bedienvorrichtung 4 weist ein Bedienelement 16 auf, über das die Mischwassertemperatur des durch die Funktionskomponente 10 gemischten Mischwassers einstellbar ist. Die über das Bedienelement 16 eingestellte Mischwassertemperatur ist an einem Display 6 der Bedienvorrichtung 4 anzeigbar und über einen Funksender 17 der Bedienvorrichtung 4 an einen Funkempfänger 18 der Hydraulikeinrichtung 9 sendbar. Der Funkempfänger 18 ist datenleitend mit einer Steuerung 11 verbunden, über die ein hier nicht gezeigter Antrieb der Funktionskomponente 10 steuerbar ist. Die Bedienvorrichtung 4 weist einen wiederaufladbaren Energiespeicher 5 in Form eines Akkumulators auf, durch den die Bedienvorrichtung 4 mit elektrischer Energie versorgbar ist. Zum Aufladen des Energiespeichers 5 ist die Bedienvorrichtung 4 von dem in der 1 gezeigten Träger 3 lösbar und der Energiespeicher 5 anschließend mit dem in der 1 gezeigten Ladegerät 7 induktiv aufladbar. Das Ladegerät 7 ist außerhalb des Duschraums 12 angeordnet.
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Die Sanitäreinrichtung 1 zeichnet sich insbesondere durch einen geringen Montageaufwand aus.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sanitäreinrichtung
- 2
- Flüssigkeitsauslass
- 3
- Träger
- 4
- Bedienvorrichtung
- 5
- Energiespeicher
- 6
- Display
- 7
- Ladegerät
- 8
- Gebäudewand
- 9
- Hydraulikeinrichtung
- 10
- Funktionskomponente
- 11
- Steuerung
- 12
- Duschraum
- 13
- Kaltwasserleitung
- 14
- Warmwasserleitung
- 15
- Mischwasserleitung
- 16
- Bedienelement
- 17
- Funksensor
- 18
- Funkempfänger