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Die hier offenbarte Technologie betrifft eine Druckbehälterbaugruppe sowie ein Kraftfahrzeug mit einer solchen Druckbehälterbaugruppe.
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Druckbehälterbaugruppen weisen typischerweise mehrere Druckbehälter auf, welche zur Lagerung von gasförmigem Brennstoff verwendet werden können. Derartige Druckbehälterbaugruppen können beispielsweise in Kraftfahrzeugen oder in anderen mobilen Einheiten verwendet werden, um diese mit gasförmigem Brennstoff zu versorgen. Insbesondere wird zunehmend angestrebt, Bauräume unterhalb von Fahrgastzellen in Kraftfahrzeugen zum Unterbringen von Druckbehälterbaugruppen zu verwenden. Dabei ist es typischerweise erforderlich, für die Fahrzeugzulassung einen Pfahltest zu bestehen, welcher einen Seitencrash dadurch simuliert, dass ein Pfahl von der Seite auf das Fahrzeug auftrifft. Die Energie wird dabei in der Regel über Seitenschweller abgefangen, die entsprechend steif ausgelegt sind. Zusätzlich wird ein Intrusionsraum vorgehalten, der als Verformungsbereich für den Seitenschweller im Crashfall vorgehalten wird.
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Das Vorhalten von Intrusionsräumen begrenzt die Ausdehnung der Druckbehälter und dadurch die Menge an gelagertem gasförmigem Brennstoff.
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Es ist eine bevorzugte Aufgabe der hier offenbarten Technologie, zumindest einen Nachteil von einer vorbekannten Lösung zu verringern oder zu beheben oder eine alternative Lösung vorzuschlagen. Es ist insbesondere eine bevorzugte Aufgabe der hier offenbarten Technologie, eine Druckbehälterbaugruppe mit besserer Raumausnutzung vorzusehen. Weitere bevorzugte Aufgaben können sich aus den vorteilhaften Effekten der hier offenbarten Technologie ergeben. Die Aufgaben werden gelöst durch den Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche. Die abhängigen Ansprüche stellen bevorzugte Ausgestaltungen dar.
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Die hier offenbarte Technologie betrifft eine Druckbehälterbaugruppe, umfassend (i) mehrere Druckbehälter, die parallel zueinander angeordnet sind, (ii) eines oder mehrere Festlager, und (iii) eines oder mehrere Loslager, wobei jeder Druckbehälter an einem Längsende an einem Festlager befestigt ist und an einem entgegengesetzten Längsende an einem Loslager befestigt ist, so dass die Loslager einen anfänglichen Intrusionsraum definieren und durch Verschiebung der Druckbehälter entlang der Loslager ein dynamischer Intrusionsraum entgegengesetzt der Loslager definiert wird.
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Mittels einer solchen Druckbehälterbaugruppe wird in bevorzugter Weise Bauraum eingespart. Es müssen nicht mehr auf beiden Seiten Intrusionsräume vorgehalten werden, sondern es reicht, auf einer Seite, insbesondere auf Seite der Loslager, einen anfänglichen Intrusionsraum zu definieren, welcher sich im Falle eines Seitenaufpralls automatisch auf die andere Seite verschiebt. Dadurch kann eine zusätzliche Länge der Druckbehälter gewonnen werden, und der insgesamt als Intrusionsraum einzuplanende Bauraum wird verringert. Trotzdem können die gleichen Sicherheitsanforderungen erfüllt werden.
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Unter einem Festlager sei insbesondere ein Lager verstanden, mittels welchem ein Längsende eines Druckbehälters fest mit einer Karosserie des Kraftfahrzeugs verbunden wird. Unter einem Loslager kann insbesondere ein Lager verstanden werden, welches ein Längsende des Druckbehälters zwar fixiert, jedoch entlang typischerweise einer Richtung, insbesondere einer geraden Strecke, eine Verschiebung des Längsendes relativ zur Karosserie erlaubt. Mittels eines solchen Loslagers kann somit eine definierte Bewegung des daran befestigten Längsendes erlaubt werden, ohne dass undefinierte Zustände entstehen oder die Stabilität des Systems beeinträchtigt werden würde.
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Unter einem Intrusionsraum sei insbesondere ein Bauraum verstanden, welcher für das Verbiegen eines Seitenschwellers im Fall eines Seitenaufpralls zur Verfügung steht. Es handelt sich somit um einen Raum, welcher im Fall eines Seitenaufpralls von dem Seitenschweller eingenommen werden kann, ohne dass die Druckbehälter beschädigt werden. Ein solcher Intrusionsraum ist bei Ausführungen gemäß dem Stand der Technik typischerweise beidseitig vorhanden. In der hierin beschriebenen Ausführung ist der Intrusionsraum zunächst anfänglich an einer Seite vorhanden und verschiebt sich bei Bedarf als dynamischer Intrusionsraum auf die andere Seite. Es kann auch davon gesprochen werden, dass ein sich verbiegender Seitenschweller an einer Seite, an welcher kein anfänglicher Intrusionsraum ausgebildet ist, die Druckbehälter nicht wie eventuell bei einer starren Befestigung beschädigt, sondern lediglich verschiebt und deshalb seinen Intrusionsraum selbst herbeiführt.
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Bevorzugt ermöglichen die Loslager eine Verschiebbarkeit von mindestens 10 mm oder mindestens 20 mm. Derartige Werte haben sich für typische Anwendungen bewährt. Insbesondere können sie eine Verschiebbarkeit von mindestens 20 mm, mindestens 50 mm oder mindestens 100 mm und/oder von höchstens 50 mm, höchstens 100 mm oder höchstens 150 mm erlauben. Dies ermöglicht in typischen Fahrzeugen eine ausreichende Toleranz gegenüber Seitenaufprallereignissen und ermöglicht gleichzeitig im Vergleich zu bekannten Ausführungen eine höhere Länge der Druckbehälter, um mehr gasförmigen Brennstoff zu lagern.
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Die Loslager können insbesondere eine Verschiebbarkeit entlang oder parallel zur Längsrichtung der Druckbehälter ermöglichen. Die Längsrichtungen können insbesondere parallel zueinander sein. Eine solche Verschiebbarkeit ermöglicht eine vorteilhafte Verschiebung der Druckbehälter entlang deren Längsrichtung für den Fall eines Seitenaufprallereignisses, so dass sie beispielsweise in einem Kraftfahrzeug zu einer anderen Seite hin verschoben werden können. Die Druckbehälter können insbesondere quer im Kraftfahrzeug eingebaut sein.
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Gemäß einer Ausführung ist an jedem Festlager nur ein Druckbehälter befestigt. Anders ausgedrückt ist bei einer solchen Ausführung jedem Druckbehälter ein eigenes Festlager zugeordnet.
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Gemäß einer Ausführung sind die Druckbehälter mehreren Gruppen zugeordnet, wobei die Druckbehälter jeder Gruppe gemeinsam an einem oder mehreren Festlagern befestigt sind. Anders ausgedrückt sind die Druckbehälter in mehrere Gruppen eingeteilt, und die Druckbehälter jeder Gruppe sind an jeweils einem oder mehreren Festlagern gemeinsam befestigt. Dadurch können Druckbehälter auch an der Festlagerseite gegeneinander stabilisiert werden. Die Gruppen können insbesondere nicht überlappend sein, so dass zweckmäßig jeder Druckbehälter genau einer Gruppe zugeordnet ist und nur die Druckbehälter, welche zu einer jeweiligen Gruppe gehören, gemeinsam befestigt sind.
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Gemäß einer Ausführung sind die Loslager, in einer Richtung quer zur Längsrichtung der Druckbehälter gesehen, versetzt zwischen den Druckbehältern angeordnet. Dadurch kann in idealer Weise Bauraum eingespart werden, insbesondere auch in einer etwaigen Hochrichtung.
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Auch andere Ausführungen sind jedoch möglich.
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Gemäß einer Ausführung ist an jedem Loslager nur ein Druckbehälter befestigt.
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Gemäß einer Ausführung sind die Druckbehälter mehreren Gruppen zugeordnet, wobei die Druckbehälter jeder Gruppe gemeinsam an einem oder mehreren Loslagern befestigt sind. Anders ausgedrückt sind die Druckbehälter in mehrere Gruppen eingeteilt, und die Druckbehälter jeder Gruppe sind an jeweils einem oder mehreren Loslagern gemeinsam befestigt. Dadurch können Druckbehälter auch an der Loslagerseite gegeneinander stabilisiert werden. Die Gruppen können insbesondere nicht überlappend sein, so dass zweckmäßig jeder Druckbehälter genau einer Gruppe zugeordnet ist und nur die Druckbehälter, welche zu einer jeweiligen Gruppe gehören, gemeinsam befestigt sind. Es kann sich dabei insbesondere um die gleiche Gruppeneinteilung handeln wie weiter oben mit Bezug auf die Festlager beschrieben. Es kann jedoch auf der Loslagerseite auch eine andere Einteilung der Druckbehälter in Gruppen vorgenommen werden.
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Jede Gruppe kann insbesondere zwei, drei oder mehr Druckbehälter umfassen. Dies gilt für die Loslagerseite und für die Festlagerseite.
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Gemäß einer Ausführung sind eines, einige oder alle Festlager mit jeweils zumindest einem Loslager starr verbunden. Dies betrifft insbesondere denjenigen Teil des Loslagers, welcher ansonsten auch mit einer Karosserie verbunden ist oder zumindest sein kann. Damit können Festlager und Loslager gegeneinander stabilisiert werden. Eine solche Verbindung kann beispielsweise durch einen hierfür vorgesehenen Verbindungssteg erfolgen, welcher zusätzlich zur Karosserie vorhanden sein kann. Insbesondere handelt es sich bei der hier beschriebenen Verbindung um eine Verbindung, welche zusätzlich dazu vorhanden ist, dass sowohl Loslager wie auch Festlager typischerweise ohnehin mit der Karosserie verbunden sind.
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Die hier offenbarte Technologie betrifft ferner ein Kraftfahrzeug, umfassend (i) eine Karosserie und (ii) mindestens eine Druckbehälterbaugruppe wie hierin beschrieben, die in der Karosserie eingebaut ist. Bezüglich der Druckbehälterbaugruppe kann auf alle Ausführungen zurückgegriffen werden. Bei einem solchen Kraftfahrzeug können insbesondere längere Druckbehälter verwendet werden als beim Stand der Technik, so dass ein größeres Volumen möglich ist.
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Die Druckbehälter der Druckbehälterbaugruppe können insbesondere quer zu einer Längsrichtung des Kraftfahrzeugs ausgerichtet sein. Eine Längsrichtung des Kraftfahrzeugs ist insbesondere eine Richtung, in welcher sich das Kraftfahrzeug fortbewegt, wenn seine gelenkten Räder gerade stehen. Die Querrichtung liegt insbesondere horizontal und quer zur Längsrichtung. Entlang dieser Querrichtung erstrecken sich typischerweise die Druckbehälter bzw. deren Längsachsen. Auch andere Ausführungen sind hier jedoch möglich.
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Die Druckbehälter können insbesondere entlang einer Querrichtung des Kraftfahrzeugs asymmetrisch angeordnet sein, so dass der anfängliche Intrusionsraum auf einer Seite eines Einbauraums ausgebildet ist und die Festlager an die andere Seite des Einbauraums angrenzen. Somit wird eine bestmögliche Ausnutzung des vorhandenen Einbauraums ermöglicht, wobei für den Fall eines Seitenaufprallereignisses auf der Seite des anfänglichen Intrusionsraums dieser zur Verfügung steht, ohne dass die Druckbehälter verschoben werden, und für den Fall eines Seitenaufprallereignisses von der anderen Seite aus die Druckbehälter so verschoben werden, dass sich der anfängliche Intrusionsraum zum dynamischen Intrusionsraum auf der anderen Seite wandelt und ebenfalls zur Verfügung steht. Auf Festlagerseite ist somit bevorzugt anfänglich kein Intrusionsraum ausgebildet. Der Einbauraum kann insbesondere zwischen zwei Seitenschwellern definiert sein.
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Gemäß einer Ausführung kann unmittelbar benachbart oder mit einem Abstand von höchstens 50 mm, 100 mm oder 150 mm zu den Festlagern ein erster Seitenschweller seitlich der Druckbehälter angeordnet sein. Gemäß einer Ausführung kann unmittelbar benachbart oder mit einem Abstand von höchstens 50 mm, 100 mm oder 150 mm zu den Loslagern ein zweiter Seitenschweller seitlich der Druckbehälterbaugruppe angeordnet sein. Unter einer unmittelbar benachbarten Ausführung kann insbesondere verstanden werden, dass zwischen einem entsprechenden Lager und dem Seitenschweller kein technisch relevanter Abstand mehr vorhanden ist. Ein Abstand von bis zu 150 mm kann beispielsweise für Bauteiltoleranzen oder thermische Verformungen vorgesehen sein. Eine bestmögliche Bauraumausnutzung wird durch solche Dimensionen ermöglicht.
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Die Druckbehälterbaugruppe kann insbesondere für ein Kraftfahrzeug (zum Beispiel Personenkraftwagen, Krafträder, Nutzfahrzeuge) verwendet werden. Die Druckbehälterbaugruppe dient zur Speicherung von unter Umgebungsbedingungen gasförmigem Brennstoff. Die Druckbehälterbaugruppe kann beispielsweise in einem Kraftfahrzeug eingesetzt werden, das mit komprimiertem (auch Compressed Natural Gas oder CNG genannt) oder verflüssigtem (auch Liquid Natural Gas oder LNG genannt) Erdgas oder mit Wasserstoff betrieben wird. Die Druckbehälterbaugruppe ist typischerweise mit mindestens einem Energiewandler fluidverbunden, der eingerichtet ist, die chemische Energie des Brennstoffs in andere Energieformen umzuwandeln. Insbesondere kann es sich dabei um einen gasbetriebenen Verbrennungsmotor oder um eine Brennstoffzelle handeln.
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Die Druckbehälter können beispielsweise als Composite Overwrapped Pressure Vessel ausgeführt sein. Die Druckbehälter können beispielsweise als kryogener Druckbehälter oder als Hochdruckgasbehälter ausgeführt sein. Hochdruckgasbehälter sind ausgebildet, bei Umgebungstemperaturen Brennstoff dauerhaft bei einem nominalen Betriebsdruck (auch Nominal Working Pressure oder NWP genannt) von mindestens 350 barü (= Überdruck gegenüber dem Atmosphärendruck) oder mindestens 700 barü zu speichern. Ein kryogener Druckbehälter ist geeignet, den Brennstoff bei den vorgenannten Betriebsdrücken auch bei Temperaturen zu speichern, die deutlich (zum Beispiel mehr als 50 K oder mehr als 100 K) unter der Betriebstemperatur des Kraftfahrzeugs liegen.
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Die Druckbehälter der Druckbehälterbaugruppe können insbesondere zusammengefasst sein und mit Trag-, Befestigungs- und/oder Schutzelementen (zum Beispiel Schutzschilder, Abschirmungen, Sperrschichten, Abdeckungen, Beschichtungen, Umwicklungen, etc.) eine permanent verbundene Einheit ausbilden, die insbesondere in den Unterflurbereich unterhalb des Fahrgastinnenraums montierbar sein kann. Die Längsachsen der Druckbehälter können in der Einbaulage parallel zueinander verlaufen und/oder einzelne Druckbehälter können jeweils ein Länge-zu-Durchmesser-Verhältnis mit einem Wert zwischen 4 und 200, bevorzugt zwischen 5 und 100, und besonders bevorzugt zwischen 6 und 50 aufweisen.
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Mit anderen Worten kann ein Intrusionsraum typischerweise nicht für die Integration von steifen Bauteilen genutzt werden. Bei bekannten Ausführungen wird dieser typischerweise beidseitig vorgehalten, um Seitenaufprallereignissen von beiden Seiten aus Rechnung zu tragen. Dies beschränkt jeden den nutzbaren Bauraum für die Integration von Druckbehältern und damit auch für die Speichermenge.
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Da der Seitencrash in der Regel nur von einer Seite erfolgt, kann insbesondere der Intrusionsraum nur einseitig als Verformungsraum vorgesehen werden. Dadurch kann der Intrusionsraum beispielsweise um etwa 50 % verringert werden, indem nur einseitig ein Intrusionsraum für den Crashfall vorgehalten wird. Der frei gewordene Bauraum kann zusätzlich für die Speicherung von gasförmigem Brennstoff verwendet werden, indem die Druckbehälter entsprechend verlängert werden.
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Die hierin beschriebene Idee sieht ein Befestigungskonzept der am Fahrzeug quer angeordneten Druckbehälter vor, welches ermöglicht, dass im Falle eines Seitencrashs unabhängig von der Crashseite der gewählte Intrusionsraum vollständig genutzt wird und die Druckbehälter keine Druckbelastung in Behälterlängsrichtung erfahren. Dafür ist für das Befestigungskonzept zweckmäßig eine Fest-Los-Lagerung zu wählen. Das Loslager ermöglicht dabei mindestens so viel Bewegungsweg in Druckbehälterlängsrichtung wie an Intrusionsraum in die gleiche Richtung zur Verfügung steht. Im regulären Fahrzeugbetrieb ermöglicht die Loslagerseite auch eine spannungsfreie Befestigung des Druckbehälters, der durch die Betankung und Entnahme geringfügige Ausdehnungen erfährt.
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Kommt es zu einem Seitencrash auf der Loslagerseite, ist ein Intrusionsraum vorgehalten, und die Druckbehälter werden durch den Crash nicht verschoben. Kommt es zu einem Seitencrash auf der Festlagerseite, werden die betroffenen Druckbehälter durch das Festlager in Druckbehälterlängsrichtung verschoben und durch das Loslager geführt.
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Das Loslager kann als Gleitlager oder als Laufrollenlager ausgeführt sein. Eine entsprechende Axialführung kann dafür vorgesehen werden. Beispielsweise kann eine Führungsschiene vorgesehen werden.
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Für eine optimierte Bauraumausnutzung und damit die parallel angeordneten Druckbehälter direkt nebeneinander liegen können, kann die Führungsschiene zwischen den Druckbehältern liegen. Die Profilgeometrie, in der die Führungsschiene integriert wird, kann eine Trapezform haben. In der Seitenansicht können sich trapezförmige Profile zwischen den Druckbehältern befinden. Dadurch kann zumindest bei gewissen Ausführungen verhindert werden, dass im Crashfall das Verschieben der Druckbehälter in Behälterlängsrichtung durch das Trapezprofil blockiert wird.
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Eine Führungsschiene kann beispielsweise als eine Art T-Nut ausgeführt sein. Diese bietet sich sowohl für die Führung von beispielsweise Nutensteinen in einer Gleitlagerung als auch für die Führung von Laufrollenlagern an. Die Führungsschiene kann dabei an der Ober- und/oder Unterseite angebracht werden. Es besteht auch die Möglichkeit, mehrere Behälter als ein Modul zusammenzufassen und gemeinsam zu führen.
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Wenn ein Trapezprofil, in das die Führungsschiene auf der Loslagerseite integriert wird, über die gesamte Fahrzeugbreite durchgezogen wird, ergibt sich eine Steifigkeit im Crashfall.
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Im Fall eines durchgezogenen Trapezprofils bietet es sich ebenfalls an, die T-Nut-Führungsschiene durchzuziehen. Dies bietet zusätzliche Möglichkeiten für ein Befestigungskonzept auf der Festlagerseite und erhöht die Steifigkeit im Vergleich zu einem Trapezhohlprofil.
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Die hier offenbarte Technologie wird nun anhand der Figuren beschrieben. Dabei zeigen:
- 1: ein Kraftfahrzeug,
- 2: einen Querschnitt durch das Kraftfahrzeug,
- 3: eine Seitenansicht des Kraftfahrzeugs,
- 4: eine alternative Ausführung eines Kraftfahrzeugs, und
- 5: eine nochmalige alternative Ausführung eines Kraftfahrzeugs.
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1 zeigt rein schematisch ein Kraftfahrzeug 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Das Kraftfahrzeug 1 weist vier rein schematisch dargestellte Räder auf, welche eine Bewegung des Kraftfahrzeugs 1 entlang einer Längsrichtung ermöglichen. Das Kraftfahrzeug 1 weist eine Karosserie 4 auf, an welcher weitere Komponenten befestigt sind.
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Seitlich sind an dem Kraftfahrzeug 1 ein erster Seitenschweller 5 und ein zweiter Seitenschweller 6 angeordnet. Zwischen den beiden Seitenschwellern 5, 6 ist eine Druckbehälterbaugruppe 10 angeordnet. Die Druckbehälterbaugruppe 10 weist mehrere Druckbehälter 20 auf, welche sich entlang einer Querrichtung des Kraftfahrzeugs 1 erstrecken.
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Auf einer Seite sind die Druckbehälter 20 an jeweiligen Längsenden in Festlagern 30 befestigt. Diese stellen eine Verbindung zur Karosserie 4 her. Die Festlager 30 sind dabei wie gezeigt unmittelbar angrenzend an den ersten Seitenschweller 5 ausgeführt.
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Auf der gegenüberliegenden Seite sind Längsenden der Druckbehälter 20 an Loslagern 40 befestigt. Die Loslager 40 sind unmittelbar angrenzend an den zweiten Seitenschweller 6 ausgeführt. Jeder Druckbehälter 20 ist dabei mit einem Winkel 22 verbunden, welcher wiederum über einen vertikal stehenden Stift 23 mit dem Loslager 40 verbunden ist.
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Die Loslager 40 fixieren die Druckbehälter 20 mit einem Freiheitsgrad, nämlich einer Bewegung entlang der Querrichtung des Kraftfahrzeugs 1. Die Loslager 40 ermöglichen somit, dass die Druckbehälter 20 bei entsprechender Bewegung der Festlager 30 in Querrichtung auf den zweiten Seitenschweller 6 zu verschoben werden.
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In dem in 1 dargestellten Zustand steht zwischen dem zweiten Seitenschweller 6 und den Druckbehältern 20 ein anfänglicher Intrusionsraum 7 zur Verfügung, in welchem sich der zweite Seitenschweller 6 bei einem Seitenaufprallereignis verbiegen kann, ohne dass einer der Druckbehälter 20 berührt oder beschädigt wird. Der anfängliche Intrusionsraum 7 ist schraffiert gezeigt. Damit kann in vorteilhafter Weise die Sicherheit bei einem Seitenaufprallereignis erhöht werden. Würde das Seitenaufprallereignis jedoch von der anderen Seite erfolgen, würde sich der erste Seitenschweller 5 nach innen verbiegen und dabei die Festlager 30 quer auf den zweiten Seitenschweller 6 zu verschieben. Die Druckbehälter 20 können aufgrund der Lagerung in den Loslagern 40 diese Bewegung ohne Probleme mit ausführen, so dass sich der anfängliche Intrusionsraum 7 in einen dynamischen Intrusionsraum auf der gegenüberliegenden Seite der Druckbehälter 20 wandelt, welcher faktisch dem ersten Seitenschweller 5 zum Verbiegen zur Verfügung steht, ohne dass einer der Druckbehälter 20 berührt oder beschädigt wird.
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Durch diese Ausführung kann im Vergleich zu bekannten Ausführungen, bei welchen Intrusionsräume auf beiden Seiten vorgehalten werden müssen, die Länge der Druckbehälter 20 erhöht werden. Diese Länge ist in 1 als Längendifferenz ΔL eingezeichnet. Dadurch kann die Menge an mitzuführendem gasförmigem Brennstoff erhöht werden.
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2 zeigt eine seitliche Detailansicht von Komponenten des Kraftfahrzeugs aus 1. Dabei ist zu erkennen, dass das Festlager 30 eine unmittelbare Verbindung zwischen Druckbehälter 20 und Karosserie 4 herstellt. Auf der gegenüberliegenden Seite sind der Winkel 22 in Seitenansicht sowie der Stift 23 zu sehen. Der Stift 23 stellt wie gezeigt eine Verbindung mit dem Loslager 40 her, welches wiederum auf der Karosserie 4 befestigt ist. Der Raum zwischen dem Winkel 22 und dem zweiten Seitenschweller 6 steht zur Verschiebung wie gezeigt zur Verfügung.
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3 zeigt eine Seitenansicht der Druckbehälteranordnung 10 auf der Karosserie 4. Dabei ist noch deutlicher die Anordnung der Loslager 40 zu erkennen. Diese befinden sich zwischen jeweils zwei unmittelbar benachbarten Druckbehältern 20. Die Stifte 23 greifen von oben in ein jeweiliges Loslager 40 ein. Durch eine solche Ausführung kann der Bauraum ideal ausgenutzt werden und die Loslager 40 behindern nicht eine Bewegung der Druckbehälter 20. Die Loslager 40 liegen vorliegend wie gezeigt unmittelbar auf der Karosserie 4 auf. Jedes Loslager 40 weist in der gezeigten Ausführung eine T-förmige Nut 42 auf, welche in einer Detailansicht in 3 dargestellt ist. In diese kann der Stift 23 von oben eingreifen und somit für eine zuverlässige Führung des jeweiligen Druckbehälters 20 sorgen. Insbesondere kann dadurch auch ein Anheben des Druckbehälters 20 nach oben verhindert werden.
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4 zeigt ein Kraftfahrzeug 1 gemäß einer alternativen Ausführung. Im Unterschied zu der bereits beschriebenen Ausführung sind dabei jeweils drei Druckbehälter 20 zu einer Gruppe zusammengefasst. Jede Gruppe von Druckbehältern 20 weist eine Verbindungsschiene 32 auf Festlagerseite auf, welche die Druckbehälter 20 miteinander verbindet. Dadurch kann die Stabilität weiter erhöht werden. Des Weiteren weist jede Gruppe von Druckbehältern 20 auch ein jeweiliges Verbindungselement 24 auf Loslagerseite auf, welches die Druckbehälter 20 der Gruppe auf Loslagerseite miteinander verbindet. Auch dadurch wird die Stabilität weiter erhöht, da jeweils drei Druckbehälter 20 starr miteinander verbunden sind. Die Funktionalität des dynamisch verfügbaren Intrusionsraums bleibt trotzdem erhalten. Das Verbindungselement 24 übernimmt die Funktion der Winkel 22 in der Ausführung von 1.
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5 zeigt eine nochmals alternative Ausführung eines Kraftfahrzeugs 1. Dabei sind zusätzlich zur Ausführung von 4 auch die Festlager 30 und die Loslager 40 durch Verbindungsstege 34 miteinander verbunden. Dadurch wir die Stabilität des Gesamtsystems erhöht, was insbesondere bei schweren Seitenaufprallereignissen eine noch bessere Sicherstellung der beschriebenen Funktionalität ermöglicht.
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Insgesamt kann durch die hierin beschriebene Ausführung in vorteilhafter Weise Intrusionsraum eingespart werden, ohne Einschränkungen bei der Sicherheit in Kauf nehmen zu müssen. Die gespeicherte Menge an gelagertem Brennstoff kann dadurch erhöht werden.
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Aus Gründen der Leserlichkeit wurde vereinfachend der Ausdruck „mindestens ein(e)“ teilweise weggelassen. Sofern ein Merkmal der hier offenbarten Technologie in der Einzahl bzw. unbestimmt beschrieben ist (z.B. der/ein Druckbehälter, das/ein Loslager, etc.) so soll gleichzeitig auch deren Mehrzahl mit offenbart sein (z.B. der mindestens eine Druckbehälter, das mindestens eine Loslager, etc.).
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Die vorhergehende Beschreibung der vorliegenden Erfindung dient nur zu illustrativen Zwecken und nicht zum Zwecke der Beschränkung der Erfindung. Im Rahmen der Erfindung sind verschiedene Änderungen und Modifikationen möglich, ohne den Umfang der Erfindung sowie ihrer Äquivalente zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 4
- Karosserie
- 5,6
- Seitenschweller
- 7
- Intrusionsraum
- 10
- Druckbehälterbaugruppe
- 20
- Druckbehälter
- 22
- Winkel
- 23
- Stift
- 24
- Verbindungselement
- 30
- Festlager
- 32
- Verbindungsschiene
- 34
- Verbindungsstege
- 40
- Loslager
- 42
- Nut