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Die Erfindung betrifft eine Beleuchtungsvorrichtung für den Innenraum eines Kraftfahrzeugs sowie ein entsprechendes Kraftfahrzeug.
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Aus dem Stand der Technik sind viele unterschiedliche Varianten von Innenraumbeleuchtungen für Kraftfahrzeuge bekannt. Neben Leuchten im Dachhimmel, die einen Bereich im Fahrgastraum ausleuchten und ggf. auch Leseleuchten umfassen, gibt es ambiente Innenleuchten, z.B. in der Form von Lichtleitern, die in der Innenraumverkleidung des Kraftfahrzeugs verbaut sind. Ambiente Innenleuchten erzeugen indirektes Licht und schaffen eine für die Fahrzeuginsassen angenehmen Atmosphäre im Innenraum.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Beleuchtungsvorrichtung für den Innenraum eines Kraftfahrzeugs zu schaffen, die basierend auf einem neuartigen konstruktiven Aufbau ein ambientes Innenlicht generiert.
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Diese Aufgabe wird durch die Beleuchtungsvorrichtung gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Patentansprüchen definiert.
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Die erfindungsgemäße Beleuchtungsvorrichtung ist für den Innenraum (d.h. den Fahrgastraum) eines Kraftfahrzeugs vorgesehen, wobei das Kraftfahrzeug vorzugsweise ein PKW ist, jedoch ggf. auch ein LKW sein kann. Sofern im Folgenden und insbesondere in den Patentansprüchen Wechselwirkungen zwischen der Beleuchtungsvorrichtung und Komponenten des Kraftfahrzeugs bzw. dessen Innenraum beschrieben werden, so ist dies immer dahingehend zu verstehen, dass die Wechselwirkung bei Anordnung bzw. Einbau der Beleuchtungsvorrichtung im Innenraum des Kraftfahrzeugs auftritt.
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Die erfindungsgemäße Beleuchtungsvorrichtung umfasst ein Gehäuse, an dem eine lichtdurchlässige Abdeckscheibe, vorzugsweise aus Kunststoff, vorgesehen ist. Das heißt, die Abdeckscheibe hat einen Transmissionsgrad von größer Null für sichtbares Licht. Je nach Ausgestaltung kann der Transmissionsgrad der Abdeckscheibe unterschiedlich gewählt sein, vorzugsweise liegt der Transmissionsgrad bei mehr als 50 %. Gegebenenfalls kann die Abdeckscheibe auch transparent sein, d.h. einen Transmissionsgrad von im Wesentlichen 100 % aufweisen.
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Die erfindungsgemäße Beleuchtungsvorrichtung beinhaltet ein Leuchtmittel, das dazu eingerichtet ist, im Inneren des Gehäuses Licht zu erzeugen, das zur Beleuchtung des Innenraums über die Abdeckscheibe aus der Beleuchtungsvorrichtung austritt. Die Abdeckscheibe hat erfindungsgemäß eine facettierte Außenfläche, d.h. ihre Außenfläche weist eine Vielzahl von planen Facetten auf. Das Leuchtmittel der Beleuchtungsvorrichtung umfasst ein oder mehrere flächige Leuchtelemente im Inneren des Gehäuses, wobei ein jeweiliges flächiges Leuchtelement zwei sich flächig ausdehnende und gegenüber liegende Seitenflächen und einen zwischen den Seitenflächen befindlichen Rand aufweist. Das Leuchtmittel ist dabei derart ausgestaltet, dass in dessen Betrieb über beide Seitenflächen eines jeweiligen flächigen Leuchtelements Licht emittiert wird, das über die Abdeckscheibe aus der Beleuchtungsvorrichtung bzw. dessen Gehäuse austritt.
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Die erfindungsgemäße Beleuchtungsvorrichtung schafft eine sehr angenehme ambiente Beleuchtung über eine Anzahl von flächigen Leuchtelementen, die Licht über eine Abdeckscheibe mit facettierter Außenfläche abstrahlen. Durch die facettierte Außenfläche wird eine ansprechende Formgebung der Beleuchtungsvorrichtung nach Art eines Diamants mit hohem Wiedererkennungswert erreicht, und zwar sowohl in der Kalterscheinung (d.h. bei ausgeschalteter Beleuchtungsvorrichtung) als auch in der Warmerscheinung (d.h. bei eingeschalteter Beleuchtungsvorrichtung).
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In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Beleuchtungsvorrichtung ist das Leuchtmittel derart ausgestaltet, dass in dessen Betrieb ferner über den Rand eines jeweiligen flächigen Leuchtelements zumindest abschnittsweise Licht emittiert wird, das über die Abdeckscheibe aus der Beleuchtungsvorrichtung austritt. Auf diese Weise kann sehr gut der Effekt eines vollumfänglich leuchtenden Körpers für die einzelnen Leuchtelemente vermittelt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Leuchtmittel der erfindungsgemäßen Beleuchtungsvorrichtung eine Anzahl von Lichtquellen (vorzugsweise eine oder mehrere LEDs, wie z.B. einfarbige LEDs und/oder Weißlicht-LEDs und/oder RGB-LEDs und/oder RGBW-LEDs) sowie als ein oder mehrere flächige Leuchtelemente zumindest zum Teil eine oder mehrere Flächenlichtleiter. Mit anderen Worten sind zumindest ein Teil der flächigen Leuchtelemente und ggf. auch alle flächigen Leuchtelemente als jeweilige Flächenlichtleiter ausgebildet. Die Flächenlichtleiter sind vorzugsweise aus einem Kunststoff gebildet. Der oder die Flächenlichtleiter sind derart angeordnet, dass in einem jeweiligen Flächenlichtleiter Licht, das von der Anzahl von Lichtquellen stammt und in einen Einkoppelabschnitt seines Rands eintritt, entlang der gegenüber liegenden Seitenflächen geleitet wird und dabei zumindest teilweise über die Seitenflächen emittiert wird, um über die Abdeckscheibe aus der Beleuchtungsvorrichtung auszutreten. Vorzugsweise wird dabei auch ein Teil des entlang der gegenüber liegenden Seitenflächen geleiteten Lichts über einen Auskoppelabschnitt des Rands emittiert, um ebenfalls über die Abdeckscheibe aus der Beleuchtungsvorrichtung auszutreten. Mit dieser Ausführungsform können auf einfache Weise mittels Lichtquellen und Flächenlichtleitern entsprechende flächige Leuchtelemente realisiert werden.
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In einer bevorzugten Variante der obigen Ausführungsform strahlen eine oder mehrere Lichtquellen der Anzahl von Lichtquellen direkt Licht in den Einkoppelabschnitt eines oder mehrerer Flächenlichtleiter ein. Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, dass eine oder mehrere Lichtquellen der Anzahl von Lichtquellen derart angeordnet sind, dass von diesen stammendes Licht vor Eintritt in den Einkoppelabschnitt eines oder mehrerer Flächenlichtleiter reflektiert und/oder gestreut wurde, wodurch eine indirekte Lichteinstrahlung erreicht wird. Es kann somit eine flexible Lichteinspeisung in den oder die Flächenlichtleiter erreicht werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Beleuchtungsvorrichtung können anstatt bzw. zusätzlich zu den oben beschriebenen Flächenlichtleitern ggf. auch ein oder mehrere selbstleuchtende OLED-Elemente als flächige Leuchtelemente genutzt werden (OLED = Organic Light Emitting Diode). Solche OLED-Elemente sind dem Fachmann geläufig. Bei der Verwendung dieser OLED-Elemente werden keine separaten Lichtquellen benötigt, da diese in den jeweiligen OLED-Elementen integriert sind.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Leuchtmittel der Beleuchtungsvorrichtung derart ausgestaltet, dass die Farbe der Lichtemission für zumindest einen Teil der flächigen Leuchtelemente variiert werden kann. Hierdurch ist es möglich, die Farbe der ambienten Beleuchtung zu verändern. Dies kann für die oben beschriebene Ausführungsform mit Flächenlichtleitern und zugehörigen Lichtquellen dadurch erreicht werden, dass RGB-LEDs bzw. RGBW-LEDs genutzt werden, deren emittierte Lichtfarbe verändert werden kann.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist zumindest ein Teil der flächigen Leuchtelemente plattenförmig mit ebenen Seitenflächen ausgestaltet. Vorzugsweise verlaufen die Seitenflächen von allen plattenförmigen Leuchtelementen im Wesentlichen parallel zueinander, d.h. nicht nur die Seitenflächen eines einzelnen Leuchtelements, sondern auch von verschiedenen Leuchtelementen sind parallel zueinander. Hierdurch wird eine besonders ansprechende ambiente Beleuchtung erreicht. Die plattenförmigen Leuchtelemente sind vorzugsweise als Rechtecke ausgebildet. Im Falle, dass ein plattenförmiges Leuchtelement ein rechteckiger Flächenlichtleiter ist, stellt vorzugsweise eine Kante des Rechtecks den oben beschriebenen Einkoppelabschnitt dar, wohingegen vorzugsweise zumindest eine andere Kante und ggf. auch alle anderen Kanten des Rechtecks den oben definierten Auskoppelabschnitts repräsentieren.
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In einer bevorzugten Variante der soeben beschriebenen Ausführungsform erstrecken sich in Draufsicht auf die Abdeckscheibe die Seitenflächen von allen plattenförmigen Leuchtelementen im Wesentlichen senkrecht zur Ebene der Draufsicht (d.h. in Blickrichtung auf die Draufsicht). Hierdurch kann ein kompakter Aufbau der Beleuchtungsvorrichtung mit einer Vielzahl von darin integrierten Leuchtelementen erreicht werden.
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Wie bereits oben angedeutet, kann die Abdeckscheibe unterschiedliche Transmissionsgrade bzw. optische Eigenschaften aufweisen. Insbesondere kann die Abdeckscheibe zumindest abschnittsweise transluzent (d.h. teilweise lichtdurchlässig) und/oder zumindest abschnittsweise transparent und/oder zumindest abschnittsweise lichtstreuend und/oder zumindest abschnittsweise gefärbt sein. Verschiedene Abschnitte der Abdeckscheibe können dabei ggf. unterschiedliche optische Eigenschaften aufweisen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist im Gehäuse der Beleuchtungsvorrichtung zusätzlich zu dem Leuchtmittel eine Projektionseinrichtung verbaut, um eine Lichtverteilung in den Innenraum des Kraftfahrzeugs zu projizieren. Dabei können an sich bekannte Projektionseinrichtung genutzt werden, die statische und ggf. auch dynamische (d.h. zeitlich veränderliche) Projektionen erzeugen können. In einer Variante umfasst die Projektionseinrichtung eine an sich bekannte DMD-Einrichtung (DMD = Digital Mirror Device), d.h. die Projektionseinrichtung beinhaltet einen sog. DLP-Projektor (DLP = Digital Light Processing). Alternativ oder zusätzlich kann die Projektionseinrichtung auch eine Multiapertur-Projektionseinheit und/oder eine Walze mit reflektierenden und nicht-reflektierenden Abschnitten umfassen, die sich im Betrieb dreht und dabei durch eine Leuchteinheit der Projektionseinrichtung beleuchtet wird, wobei der beleuchtete Bereich der Walze mittels einer Optik der Projektionseinrichtung in den Innenraum des Kraftfahrzeugs projiziert wird. Als Multiapertur-Projektionseinheit kann beispielsweise ein an sich bekanntes Mikrolinsen-Array genutzt werden. Vorzugsweise wird als Multiapertur-Projektionseinheit das in den Dokumenten
DE 10 2009 024 894 A1 und
DE 10 2011 076 083 A1 beschriebene Projektionsdisplay genutzt.
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In einer weiteren Variante der erfindungsgemäßen Beleuchtungsvorrichtung sind im Gehäuse zusätzlich zu dem Leuchtmittel eine oder mehrere Leuchten verbaut, die jeweils zur Beleuchtung eines abgegrenzten Fahrgastbereichs vorgesehen sind. Auf diese Weise kann in der Beleuchtungsvorrichtung auch eine Leselichtfunktion integriert werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung umfasst die Beleuchtungsvorrichtung ein weiteres Leuchtmittel, vorzugsweise einen Lichtleiter und/oder ein LED-Band, zur indirekten Beleuchtung des Innenraums des Kraftfahrzeugs. Dieses Leuchtmittel ist vorzugsweise derart positioniert, dass es im eingebauten Zustand der Beleuchtungsvorrichtung nicht unmittelbar von den Insassen einsehbar ist.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist die Beleuchtungsvorrichtung zum Einbau in einer Verkleidung des Innenraums des Kraftfahrzeugs ausgestaltet, vorzugsweise an einer Position oberhalb der Türbrüstung des Kraftfahrzeugs und besonders bevorzugt im Dachhimmel des Kraftfahrzeugs. Mit anderen Worten ist die Beleuchtungsvorrichtung bestimmungsgemäß zum Einbau in der Verkleidung des Innenraums des Kraftfahrzeugs vorgesehen, d.h. der konstruktive Aufbau der Beleuchtungsvorrichtung ermöglicht einen Einbau in der entsprechenden Innenraumverkleidung.
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Neben der oben beschriebenen Beleuchtungsvorrichtung betrifft die Erfindung ferner ein Kraftfahrzeug, das die erfindungsgemäße Beleuchtungsvorrichtung bzw. eine bevorzugte Variante der erfindungsgemäßen Beleuchtungsvorrichtung umfasst. Gegebenenfalls können dabei mehrere solcher Beleuchtungsvorrichtungen im Kraftfahrzeug verbaut sein.
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Vorzugsweise ist die Beleuchtungsvorrichtung dabei in einer Verkleidung des Innenraums des Kraftfahrzeugs verbaut, insbesondere an einer Position oberhalb der Türbrüstung und besonders bevorzugt im Dachhimmel des Kraftfahrzeugs.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Figuren detailliert beschrieben.
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Es zeigen:
- 1 eine stark schematisierte Darstellung eines Kraftfahrzeugs, in dem eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Beleuchtungsvorrichtung im Dachhimmel verbaut ist;
- 2 eine perspektivische Detaildarstellung der in 1 verbauten Beleuchtungsvorrichtung;
- 3 einen stark schematisierten Querschnitt durch die Beleuchtungsvorrichtung der 2; und
- 4 einen stark schematisierten Längsschnitt durch die Beleuchtungsvorrichtung der 2.
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Nachfolgend wird eine Variante einer erfindungsgemäßen Beleuchtungsvorrichtung beschrieben, die als Innenleuchte im Dachhimmel eines Kraftfahrzeugs verbaut ist. 1 zeigt in stark schematischer Darstellung ein entsprechendes Kraftfahrzeug 100, dessen Längsrichtung durch den Pfeil L angedeutet ist. Dieses Kraftfahrzeug umfasst in an sich bekannter Weise Seitenscheiben 2 sowie schematisch angedeutete Insassensitze 4 mit entsprechenden Kopfstützen 3. In dem Kraftfahrzeug 100 ist eine Variante der erfindungsgemäßen Beleuchtungsvorrichtung, die mit Bezugszeichen 1 bezeichnet ist, in seinem Dachhimmel verbaut. Dies ist nur eine mögliche Einbauposition im Innenraum des Kraftfahrzeugs. Gegebenenfalls kann die Beleuchtungsvorrichtung auch an anderen Stellen im Innenraum verbaut sein. Vorzugsweise liegt die Einbauposition der Beleuchtungsvorrichtung in einem Bereich oberhalb der Fensterbrüstung des Kraftfahrzeugs 100. Dieser Bereich ist in 1 mit Bezugszeichen GH angedeutet und wird üblicherweise auch Greenhouse genannt.
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2 zeigt in perspektivischer Detailansicht die Beleuchtungsvorrichtung 1 aus 1. Die Beleuchtungsvorrichtung umfasst ein Gehäuse 5, das mit geeigneten Befestigungsmitteln (nicht gezeigt) im Dachhimmel angebracht ist. Auf der Vorderseite des Gehäuses 5 befindet sich eine transluzente (d.h. teilweise lichtdurchlässige) Abdeckscheibe 6 aus Kunststoff, die facettiert ist. Das heißt, die Außenfläche der Abdeckscheibe umfasst eine Vielzahl von planen Facetten 601, die aneinander angrenzen und in mehreren unterschiedlichen Ebenen ausgerichtet sind. Aus Übersichtlichkeitsgründen sind nur ein Teil der Facetten mit dem Bezugszeichen 601 bezeichnet. Durch die facettierte Abdeckscheibe 6 entsteht der ansprechende Eindruck eines skulpturalen Elements, wodurch ikonenhaft der Fahrzeuginnenraum akzentuiert wird. An der Außenfläche der Abdeckscheibe 6 befindet sich ferner ein Rahmen bzw. eine Außenblende 7, welche die Abdeckscheibe umrandet und das skulpturale Erscheinungsbild der Beleuchtungsvorrichtung durch entsprechende Formgebung unterstreicht.
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Wie aus 2 ersichtlich, befindet sich im Inneren der Beleuchtungsvorrichtung 1 ein Array aus einer Vielzahl von plattenförmigen Leuchtelementen 8 in der Form von rechteckigen Flächenlichtleitern in verschiedenen Größen, die sich parallel in verschiedenen Ebenen erstrecken, die in Längsrichtung L des Kraftfahrzeugs verlaufen. Die einzelnen Flächenlichtleiter bestehen aus transparentem Kunststoff und werden mit einer Lichtquelle (nicht aus 2 ersichtlich) gespeist, wodurch deren Leuchten bewirkt wird, wie weiter unten näher erläutert wird. Die plattenförmigen Flächenlichtleiter erstrecken sich dabei durch eine Innenblende 9, auf deren Rückseite sich die entsprechende Lichtquelle befindet. Neben den Flächenlichtleitern 8 enthält die Beleuchtungsvorrichtung der 1 zwei Leuchteinheiten 10, die als Leselichter für die Passagiere im Fond fungieren. Eine der Leseleuchten beleuchtet dabei einen abgegrenzten Bereich für die linke Sitzposition im Fond, wohingegen die andere Leseleuchte einen abgegrenzten Bereich für die rechte Sitzposition im Fond bestrahlt.
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Darüber hinaus enthält die Beleuchtungsvorrichtung 1 ein Projektionsmodul 11, das in der hier beschriebenen Ausführungsform eine Multiapertur-Projektionseinheit in der Form eines Mikrolinsen-Arrays ist, um bei Bedarf bzw. gekoppelt auch an bestimmte Ereignisse zusätzlich eine Lichtverteilung, wie z.B. ein Logo, in den Innenraum des Kraftfahrzeugs zu projizieren. Die Projektion dieser Lichtverteilung kann z.B. durch das Öffnen der Fondtüren ausgelöst werden. Anstatt eines Mikrolinsen-Arrays kann auch eine andere Projektionseinheit in der Beleuchtungsvorrichtung 1 verbaut sein, z.B. eine Projektionseinheit zur Projektion von dynamisch veränderbaren Bildern, was beispielsweise mit einem DLP-Projektor erreicht werden kann. Auf diese Weise können unterschiedliche Projektionen bzw. ggf. auch sich zeitlich verändernde Projektionen und hierdurch ansprechende Lichteffekte generiert werden.
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3 zeigt eine stark vereinfachte schematische Schnittansicht der Beleuchtungsvorrichtung der 2 in einer vertikalen Ebene, die quer zur Längsrichtung L des Kraftfahrzeugs verläuft und versetzt neben dem Projektionsmodul 11 liegt. Aufgrund der starken Vereinfachung der Schnittansicht der 3 und auch der weiteren Schnittansicht der 4 entsprechen die Anzahl, die Abmessungen und Formen der Bauteile nicht der Ansicht der 2. Darüber hinaus ist in 3 und in 4 auch nicht die in 2 ersichtliche Außenblende 7 wiedergegeben.
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Wie man aus 3 erkennt, ist das Gehäuse 5 in einem Loch im Dachhimmel 14 des Kraftfahrzeugs verbaut. Im oberen Bereich des Gehäuses hinter der Innenblende 9 befindet sich im linken Bereich eine Lichtquelle 12 in der Form einer RGBW-LED, die durch entsprechende Ansteuerung unterschiedliche Farben generieren kann. Die Innenseite des Gehäuses 5 hat dabei eine weiße Farbe, um hierdurch eine gute Reflexion bzw. Streuung des Lichts dieser Lichtquelle erreichen. Mittels der linken Lichtquelle 12 wird eine indirekte Lichteinspeisung in die im Schnitt dargestellten Flächenlichtleiter 8 bewirkt. Das heißt, von der Lichtquelle stammendes Licht wird am Gehäuseinneren reflektiert bzw. gestreut und tritt dann in die einzelnen Flächenlichtleiter 8 ein. In einer abgewandelten Ausführungsform kann auch für jeden Flächenlichtleiter 8 eine separate Lichtquelle 12 verwendet werden, die direkt Licht in den entsprechenden Flächenlichtleiter einspeist. Dies ist beispielhaft in 3 für zwei rechts liegende Flächenlichtleiter angedeutet, die separat durch eine jeweilige Lichtquelle 12 mit Licht gespeist werden.
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Ein jeweiliger Flächenlichtleiter 8 umfasst zwei parallel verlaufende Seitenflächen 8a sowie einen viereckigen Rand, von dem aus 1 eine obere Kante bzw. ein oberer Randabschnitt 8b sowie eine untere Kante bzw. ein unterer Randabschnitt 8c ersichtlich sind.
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Aus Übersichtlichkeitsgründen sind die Bezugszeichen 8a, 8b und 8c nur für einen der in 3 gezeigten Flächenlichtleiter 8 angegeben. Der obere Randabschnitt 8b bildet einen Einkoppelabschnitt, um reflektiertes bzw. gestreutes Licht aus dem Gehäuseinneren oder alternativ direkt Licht einer am Randabschnitt 8b angeordneten Lichtquelle in den entsprechenden Flächenlichtleiter einzukoppeln. Beispielhaft sind in 3 entsprechende Strahlverläufe von Licht durch Pfeile P angedeutet.
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Das in die einzelnen Flächenlichtleiter über den Randabschnitt 8b eintretende Licht wird teilweise an den Seitenflächen 8a der Flächenlichtleiter reflektiert und tritt teilweise über die Seitenflächen 8a aus. Dies hat zur Folge, dass ein Teil des eingestrahlten Lichts den Flächenlichtleiter über die Seitenflächen 8a verlässt, wohingegen ein anderer Teil des eingestrahlten Lichts den Flächenlichtleiter über den unteren Randabschnitt 8b und die seitlichen, zwischen den Randabschnitten 8b und 8c verlaufenden Kanten verlässt, so dass der untere Randabschnitt und die Kanten einen Auskoppelabschnitt des Flächenlichtleiters bilden. Auf diese Weise wird bewirkt, dass die einzelnen Flächenlichtleiter 8 im Betrieb der entsprechenden Lichtquellen 12 vollflächig leuchten. Diese leuchtenden Flächenlichtleiter sind über die facettierte transluzente Abdeckscheibe 6 für die Fahrzeuginsassen sichtbar. Mit den leuchtenden Flächenlichtleitern wird eine sehr ansprechende ambiente Innenraumbeleuchtung im Bereich des Dachhimmels 14 geschaffen.
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In der hier beschriebenen Ausführungsform ist zusätzlich am Rand des Gehäuses 5 ein umlaufender Lichtleiter 13 mit rundem Querschnitt verbaut, der in einer Hinterschneidung zwischen dem Gehäuse 5 und dem Dachhimmel 14 positioniert ist und aus 3 und 4 im Schnitt ersichtlich ist. Hierdurch wird ein zusätzlicher ambienter Leuchteffekt durch Streuung des Lichts des Lichtleiters 13 am Dachhimmel 14 erreicht.
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4 zeigt nochmals eine stark vereinfachte Schnittansicht in einer vertikalen Ebene, die in Längsrichtung L des Kraftfahrzeugs und im Wesentlichen mittig durch das Projektionsmodul 11 verläuft. Ergänzend ist in 4 eine der in 2 gezeigten Leseleuchten 2 wiedergegeben, die sich außerhalb der Schnittebene der 4 versetzt zu dieser befindet. Wie bereits oben erwähnt, umfasst die Beleuchtungsvorrichtung 1 neben den Flächenlichtleitern 8 das Projektionsmodul 11, das gemäß 4 ein Mikrolinsen-Array ist. Beispielhaft sind entsprechende Lichtstrahlen des Arrays durch Pfeile P1 wiedergegeben. Mittels des Projektionsmoduls 11 kann ein geeignetes Bild in den Innenraum des Kraftfahrzeugs, z.B. in den Fondbereich, projiziert werden. Ergänzend sind zwei Leseleuchten 10 im Inneren der Beleuchtungsvorrichtung verbaut, von denen eine in 4 schematisch wiedergegeben ist. Beispielhaft sind von dieser Leseleuchte ausgehende Lichtstrahlen mit den Pfeilen P2 angedeutet.
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Das Projektionsmodul 11 kann in einer abgewandelten Ausführungsform auch eine drehbare Walze mit reflektierenden und lichtabsorbierenden Abschnitten umfassen. Diese Walze wird über eine Lichtquelle des Projektionsmoduls beleuchtet. Ferner ist im Projektionsmodul eine Projektionsoptik vorgesehen, um den beleuchteten Bereich der Walze in den Innenraum des Kraftfahrzeugs zu projizieren. Die Leseleuchten 10 und das Projektionsmodul 11 sind optionale Komponenten der Beleuchtungsvorrichtung und können ggf. auch weggelassen werden.
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Aus 4 ist nochmals der nicht direkt einsehbare Lichtleiter 13 ersichtlich, der zwischen Gehäuse 5 und Dachhimmel 14 umlaufend am Rand der Beleuchtungsvorrichtung positioniert ist. Dieser Lichtleiter, der über eine nicht gezeigte Lichtquelle mit Licht gespeist wird, erzeugt indirektes ambientes Licht durch Reflexion bzw. Streuung seiner ausgesandten Lichtstrahlung am Dachhimmel, wie beispielhaft durch zwei Pfeile P3 in 4 angedeutet ist. Statt eines Lichtleiters 13 kann ggf. auch ein LED-Leuchtband verwendet werden. Der Lichtleiter bzw. ein entsprechendes LED-Band ist wiederum eine optionale Komponente der Beleuchtungsvorrichtung und kann ggf. auch weggelassen werden.
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Die im Vorangegangenen beschriebene Ausführungsform der Erfindung weist eine Reihe von Vorteilen auf. Insbesondere wird eine Beleuchtungsvorrichtung für den Innenraum eines Kraftfahrzeugs geschaffen, die ein sehr ästhetisches Erscheinungsbild in der Form eines skulptural ausgeformten Bauteils aufweist. Die skulpturale Form wird dabei durch eine facettierte Abdeckscheibe erreicht, über die das Licht der Beleuchtungsvorrichtung in den Innenraum des Kraftfahrzeugs tritt. Es entsteht somit der Eindruck eines Diamanten bzw. eines Kristalls, der einem Fahrzeuginsassen auch im Kalterscheinungsbild, d.h. bei ausgeschalteter Beleuchtungsvorrichtung, vermittelt wird. Darüber hinaus wird bei Anschalten der Beleuchtungsvorrichtung (d.h. bei Aktivierung der Lichtquellen zur Lichteinspeisung in die Flächenlichtleiter) eine sehr angenehme ambiente Beleuchtung mit einer wohnlichen Atmosphäre nach Art einer Lounge bzw. eines Wohnzimmers geschaffen.
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Durch verschiedene Kunststoffausführungen der Abdeckscheibe (transparent, gefärbt, milchig) können weitere Lichteffekte und ggf. eine Personalisierung des Fahrzeugs realisiert werden. Darüber hinaus können optional noch weitere Lichtfunktionen in dem Kraftfahrzeug in der Form eines Leselichts bzw. einer Lichtprojektion realisiert werden. Ferner kann durch die Verwendung von Lichtquellen mit variablen Farben, wie z.B. RGB-LEDs bzw. RGBW-LEDs, auch eine benutzerspezifische bzw. dynamische Veränderung des durch die Beleuchtungsvorrichtung generierten Lichts erreicht werden.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Kraftfahrzeug
- GH
- Greenhouse
- L
- Längsrichtung des Kraftfahrzeugs
- 1
- Innenleuchte
- 2
- Scheiben
- 3
- Kopfstützen
- 4
- Insassensitze
- 5
- Gehäuse
- 6
- Abdeckscheibe
- 601
- Facetten
- 7
- Außenblende
- 8
- Flächenlichtleiter
- 8a
- Seitenflächen
- 8b
- Einkoppelabschnitt
- 8c
- Auskoppelabschnitt
- 9
- Innenblende
- 10
- Leseleuchte
- 11
- Projektionsmodul
- 12
- LED
- 13
- Lichtleiter
- 14
- Dachhimmel
- P, P1, P2, P3
- Pfeile
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009024894 A1 [0017]
- DE 102011076083 A1 [0017]