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I. Anwendungsgebiet
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Die Erfindung betrifft eine Zufuhreinheit, um gewichtsgeprüfte Artikel - einzelne Scheiben oder aus Scheiben zusammengestellte Portionen - von der Aufschneide-Maschine, insbesondere einem Slicer, mit dem in der Lebensmittelindustrie Stränge eines nur geringfügig kompressiblen Produktes wie Wurst oder Käse in Scheiben aufgeschnitten werden, der Einlegestelle einer Verpackungsmaschine in der richtigen zeitlichen Taktung und mit dem Spurabstand der Verpackungsmaschine korrekt ausgerichtet zuzuführen.
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Obwohl eine solche Einlege-Zufuhreinheit nicht zwingend selbst den Einlegevorgang in die Verpackungsmaschine vollzieht, wird sie in der Praxis Einleger oder Einlegelinie genannt.
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II. Technischer Hintergrund
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Der Slicer - der im Folgenden ausschließlich angesprochen wird, ohne die Erfindung auf diese Bauform von Aufschneide-Maschinen zu beschränken - der in aller Regel eine Abförder-Einheit mit umfasst, liefert die Artikel einspurig oder mehrspurig an die Einlege-Zufuhreinheit, wobei die Anzahl und der Abstand der Slicer-Spuren meist nicht mit Abstand und Anzahl der anschließenden Verpackungs-Spuren übereinstimmen.
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So können z.B. von vier Slicer-Spuren erzeugte Scheiben oder Portionen auf zwei Verpackungs-Spuren zusammengefasst werden, indem dort zwei Artikel nebeneinander oder teilweise übereinanderliegen und eine Verpackungseinheit bilden. Umgekehrt kann auch ein z.B. nur einspurig arbeitender Slicer Portionen produzieren, die auf zwei Verpackungs-Spuren verteilt werden, was mittels eines Spurverteilers wie eines Quer-Shuttles oder eines Spurverteil-Bandes erfolgt.
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Die einzelnen Artikel müssen vor der Zufuhr an die Verpackungsmaschine gewogen und gegebenenfalls ausgeschleust werden, um das Verpacken falschgewichtiger Artikel zu verhindern.
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Dies kann bereits innerhalb der Abförder-Einheit des Slicers erfolgen, jedoch ist die dort zur Verfügung stehende Taktzeit so kurz, dass Fehl-Wiegungen nicht sicher ausgeschlossen werden können.
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Das Wiegen und Ausschleusen wird deshalb meist stromabwärts des Slicers und seiner Abförder-Einheit durchgeführt, beispielsweise in einer separaten Wiegestation zwischen Slicer und Einlege-Zufuhreinheit oder in der Einlege-Zufuhreinheit, dort jedoch vor dem Spur-Verteiler, um falschgewichtige Artikel nicht weiter handhaben zu müssen, was jedoch eine entsprechende Baulänge der gesamten Linie bedingt.
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III. Darstellung der Erfindung
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a) Technische Aufgabe
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Es ist daher die Aufgabe gemäß der Erfindung, eine Einlege-Versorgungseinheit, - bestehend aus einer Aufschneide-Maschine wie einem Slicer sowie einer Einlege-Zufuhreinheit - sowie ein Verfahren für deren Betrieb zur Verfügung zu stellen, welches eine kurze Bauform der Versorgungseinheit ermöglicht.
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b) Lösung der Aufgabe
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1, 10 und 11 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Eine Einlege-Zufuhreinheit - im Jargon Einlieger genannt - umfasst in Durchlaufrichtung zunächst einen Spurverteiler, meist in Form eines Spurverteiler-Bandes, mit dem Anzahl und Abstand der auf einer oder mehreren Spuren vom Slicer und dessen Abförder-Einheit angelieferte Artikel auf die gewünschte Anzahl von Spuren und deren Abstand der dem Spurverteiler nachfolgenden Pufferstrecke der Haupt-Linie der Einlege-Zufuhreinheit zugeführt und ggfs. verteilt oder zusammengeführt wird.
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Dabei ist es bekannt, dass mindestens eines der mehreren aufeinander folgenden und die Artikel einander übergebenden Bänder der Pufferstrecke als Wiegeband ausgebildet ist um den darauf liegenden Artikel wiegen zu können. Auch eine andere Bauform einer Wiegestation als die Ausbildung eines der Bänder als Wiege-Band ist möglich.
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Stromabwärts einer solche Wiegestation ist in der Pufferstrecke häufig eine Weiche vorhanden zum Ausschleusen von fehlgewichtigen Artikeln von der haupt-Förderlinie auf eine Neben-Förderlinie, insbesondere eine Ausschuss-Linie.
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Erfindungsgemäß ist dabei nicht nur die Weiche, sondern auch die mindestens eine Waage in Durchlaufrichtung stromabwärts des Spurverteilers angeordnet.
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Dadurch entsteht in der Einlege-Zugfuhreinheit kein zusätzlicher Bedarf an Raumlänge für die Wiegestation, insbesondere nicht bei Ausbildung der Wiegestation in Form eines Wiege-Bandes, da dann die für die Pufferstrecke benötigte Anzahl und Gesamtlänge von deren Transport-Bändern nicht vergrößert werden muss.
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Vorzugsweise ist das Wiege-Band dabei Bestandteil der Pufferstrecke, in dem das Wiege-Band außer zum Wiegen des darauf liegenden Artikels gleichzeitig auch als Puffer-Band verwendet werden kann.
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Auch eine zusätzliche Baulänge für eine vor dem Spurverteiler angeordnete Wiege-Station oder Waage-Band ist nicht notwendig. Auch in der vorgelagerten Abförder-Einheit des Slicers muss keine Wiege-Station vorgesehen werden und hierfür Baulänge verbraucht werden.
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Vorzugsweise wird die Weiche in Form einer schaltbaren Wippe ausgebildet, die also in der Seitenansicht betrachtet den Artikel vom Höhenniveau der Haupt-Förderlinie nach oben oder unten umlenkt. Vorzugsweise wird die schaltbare Wippe dabei als Wippen-Band ausgebildet, welches somit im deaktivierten Zustand ebenfalls als Puffer-Band benutzt werden kann, insbesondere wie die WiegeBänder.
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Vorzugsweise wird das Wippen-Band als in der Seitenansicht betrachtet hinsichtlich zumindest des Untertrums knickbares Wippen-Band ausgebildet, da hierdurch im Fall der Auslenkung, vor allem nach oben, die Steigung des Obertrums geringgehalten werden kann.
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Die Einlege-Zufuhreinheit, zumindest deren Haupt-Förderlinie, umfasst ferner vorzugsweise ein Ausrichte-Band, mittels dessen darauf liegende Artikel in einem bestimmten Winkel, meist parallel zur Durchlaufrichtung, ausgerichtet werden können, in der Regel in dem der Artikel auf dem Ausrichte-Band um seine Hochachse gedreht wird, was insbesondere bei Portionen aus mehreren Scheiben notwendig ist.
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Da die Gefahr geringgehalten werden soll, dass ein bereits ausgerichteter Artikel vor der Übergabe an eine Verpackungseinheit in ihrer Lage wieder verändert wird, befindet sich das Ausrichte-Band möglichst nah am stromabwärtigen Ende der Zufuhreinheit, und insbesondere nach der Waage und der Weiche.
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Dadurch ist das Einlegen des Artikels in beispielsweise die Mulde M einer Verpackung stromabwärts der Zufuhreinheit in der richtigen Lage sichergestellt.
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Wenn die Artikel ein bestimmtes Gewicht, etwa innerhalb eines tolerablen Gewichts-Bereiches aufweisen sollen, ist es notwendig, diese vor der Übergabe an die Verpackungsmaschine zu wiegen und außerhalb des tolerablen Gewichtsbereiches liegende Artikel nicht an die nachgelagerte Verpackungseinheit zu übergeben, sondern von der Haupt-Förderlinie umzuleiten, was in aller Regel mittels einer Weiche geschieht, die fehlgewichtige Ausschuss-Artikel seitlich oder in der Höhe von der Haupt-Förderlinie aus umleitet in eine Ausschuss-Linie von ein oder mehreren hintereinander angeordneten und diese Ausschuss-Artikel weitertransportierenden und weitergebenden Transport-Bändern.
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Vorzugsweise befindet sich dabei die Ausschuss-Linie oberhalb der Haupt-Förderlinie, da dann die Ausschuss-Linie von oben her gut zugänglich ist, insbesondere für einen Roboter, und auch keine zusätzliche Breite der Einlege-Zufuhreinheit benötigt wird, wie beim Ausschleusen zu einem seitlich neben der Haupt-Förderlinie liegenden Ausschusslinie, was bei mehrspuriger Haupt-Förderlinie ohnehin kaum möglich ist.
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Im Rahmen der Ausschuss-Linie kann eine Gewichtskorrektur des fehlgewichtigen Artikels vorgenommen werden, beispielsweise durch Hinzufügen oder Wegnehmen einer Scheibe einer Portion, und die dann wieder hinsichtlich ihres Gewichts im Toleranzbereich liegende Artikel wieder der Haupt-Förderlinie zugeführt werden.
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In diesem Fall umfasst die Ausschuss-Linie eine Gewichts-Korrektur-Station, oft in Form eines oder auch zweier hintereinanderliegender Transport-Bänder der Ausschuss-Linie, die als Korrektur-Bänder dienen, in dem der darauf liegende Artikel, insbesondere bei angehaltenem Korrektur-Band, hinsichtlich seines Gewichts korrigiert wird, sei es manuell oder mittels eines Roboters. Dafür müssen natürlich auch Korrektur-Scheiben zur Verfügung stehen, sei es durch Tauschen von Scheiben zwischen verschiedenen Portionen, insbesondere einer zu leichten und einer zu schweren Position.
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Eine Ausschuss-Linie, die eine Gewichts-Korrektur-Station umfasst, enthält vorzugsweise als letztes Band in Durchlaufrichtung ein Einschleus-Band, mit dem gewichtskorrigierte Artikel wieder der Haupt-Förderlinie zur weiteren Verarbeitung und insbesondere Übergabe an die nachgelagerte Verpackungseinheit zugeführt werden.
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Deshalb sollte das Einschleus-Band vorzugsweise vor dem Ausrichte-Band und/oder dem letzten Puffer-Band der Pufferstrecke in die Haupt-Förderlinie münden.
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Sollen die fehlgewichtigen Artikel dagegen lediglich nicht oder anderweitig verwendet werden, so umfasst die Ausschuss-Linie lediglich ein oder mehrere Transport-Bänder zum Zuführen der Ausschuss-Artikel zu einem Ausschuss-Behälter oder einer anderen Verarbeitungs-Einheit.
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Ferner kann außer der Haupt-Förderlinie eine Neben-Förderlinie - prinzipiell darüber, darunter oder seitlich der Haupt-Förderlinie - vorhanden sein, die selbst wieder eine Pufferstrecke, welche insbesondere aufeinander folgende Transportbändern umfasst, wiederum mit einer Weiche zum Ausschleusen von Artikeln von der Haupt-Förderlinie zu dieser Neben-Förderlinie.
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Dies kann notwendig sein, wenn beispielsweise unterschiedliche Artikel auf der Haupt-Förderlinie angeliefert aber getrennt weiterverarbeitet werden müssen.
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Eine solche Neben-Förderlinie kann jedoch auch eine Ausschuss-Linie wie oben beschrieben sein, insbesondere eine zusätzlich zur oben beschriebenen Ausschuss-Linie vorhandene zweite Ausschuss-Linie.
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Insbesondere wenn die erste beschriebene Ausschuss-Linie eine Gewichts-Korrektur-Station umfasst und deshalb insbesondere oberhalb der Haupt-Förderlinie angeordnet ist, kann eine Neben-Förderlinie, insbesondere in Form einer zweiten Ausschuss-Linie, unterhalb der Haupt-Förderlinie vorgesehen sein, die beispielsweise solche Ausschuss-Artikel ausschleust, die auf keinen Fall mehr im Rahmen der Haupt-Förderlinie weiter verwendbar sind, beispielsweise unvollständige Scheiben, Reststücke von Produkt-Kalibern oder Ähnliches.
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Insbesondere wird die gleiche Weiche, insbesondere eine Wippe oder ein Wippenband, dafür verwendet, um Artikel von der Haupt-Förderlinie in zwei verschiedene Neben-Förderlinien, beispielsweise eine erste und eine zweite Ausschuss-Linie umzuleiten.
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Dadurch wird die Gesamtlänge der Einlegelinie nicht vergrößert und der bauliche Aufwand gering gehalten gegenüber der Verwendung von zwei verschiedenen Weichen, insbesondere Wippen.
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Falls es sich bei der Einlege-Zufuhreinheit um eine mehrspurige Bauform, also mit in der Aufsicht betrachtet mehreren nebeneinander, insbesondere parallel liegenden Spuren handelt, gelten die vorstehenden Aussagen vorzugsweise für die einzelnen Spuren, insbesondere für jede einzelne Spur.
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Insbesondere eine Wiegestation sollte dabei in jeder einzelnen Spur vorhanden sein.
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In einer ersten Variante befinden sich die Wiegestationen, insbesondere ausgebildet als Wiegeband, in Durchlaufrichtung jeweils an der gleichen Pufferstreckenposition bei den einzelnen Spuren, was einen identischen Aufbau der einzelnen Spuren ermöglicht und damit einen vereinfachten Herstell-, Wartungs-, und Steuerungsaufwand ergibt.
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Aus bestimmten Gründen, beispielsweise gegenseitige negative Beeinflussung beim Wiegeergebnis, kann es jedoch sinnvoll sein, dass die Wiegestation auf den einzelnen Spuren auf unterschiedlichen Pufferstrecken-Positionen vorgesehen werden, und dabei insbesondere an zwei unmittelbar nebeneinander benachbart liegenden Spuren die Wiegestation nicht an der gleichen Pufferstrecken-Position vorgesehen wird.
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So könnten - um die Baulänge der Einliege-Einheit gering zu halten - die Wiegestation bei in Querrichtung jeder zweiten Spur, also etwa der ersten und dritten Spur, an der gleichen Pufferstrecken-Position vorgesehen werden, bei den anderen Spuren, etwa der zweiten und vierten Spur, dagegen an einer anderen Pufferstrecken-Position, aber bei diesen beiden Spuren der gleichen Pufferstrecken-Position vorgesehen werden.
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Hinsichtlich einer Einlege-Versorgungseinheit - bestehend aus einem Slicer und einer nachgelagerten Einlege-Zufuhreinheit - ist erfindungsgemäß die Einlege-Zufuhreinheit wie zuvor beschrieben ausgebildet.
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Die Aufschneide-Maschine, insbesondere der Slicer, umfasst dabei in aller Regel
- - eine Schneid-Einheit zum Abtrennen von Scheiben,
- - eine Zufuhr-Einheit zum Zuführen des Produkt-Kalibers zur Schneid-Einheit und
- - eine Abförder-Einheit für die abgetrennten Scheiben, die meist auch in der Lage ist, mehrere Scheiben zu einer Portion zusammenzustellen und dabei insbesondere teilweise einander überlappend auf der Abförder-Einheit abzulegen.
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Durch ein Verfahren zum Betreiben einer Einlege-Zufuhreinheit wird die bestehende Aufgabe dadurch gelöst, dass das Wiegen und Aussortieren der Artikel in Durchlaufrichtung erst nach der Verteilung der Artikel auf die einzelnen Spuren der Haupt-Förderlinie, die sog. Verpackungs-Spuren, erfolgt.
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Dabei wird bei dieser Verteilung nicht nur die Anzahl der Verpackungsspuren festgelegt, sondern auch deren Spurabstand, insbesondere gemessen von Mitte zur Mitte der einzelnen Spuren. Die auf der Haupt-Förderlinie belassenen, ein tolerables Gewicht aufweisenden Artikel werden innerhalb der Pufferstrecke der jeweiligen Spur gepuffert abhängig von zugeführten Nachschub und/oder der Kapazität der nachgelagerten Verpackungs-Anlage.
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Dabei erfolgt das Wiegen vorzugsweise bereits innerhalb der Pufferstrecke, wofür insbesondere eines der Pufferbänder mit einer Waage ausgestattet ist und als Wiegeband benutzbar ist und damit sowohl das Wiegen als auch das Puffern mit einem solchen Wiegeband möglich ist, um keine zusätzliche Baulänge für eine separate Wiegestation erforderlich zu machen.
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Das Aussortieren von falschgewichtigen Artikeln erfolgt vorzugsweise durch Umleiten von der Haupt-Förderlinie nach oben, insbesondere wenn die nach oben abgeleiteten falschgewichtigen Artikel einer Gewichtskorrektur unterzogen werden und der Haupt-Einlegelinie nach der Gewichtskorrektur wieder zugeführt werden sollen, um den Ausschuss gering zu halten, was bei einer gut zugänglichen Oberseite der falschgewichtigen Artikel am einfachsten möglich ist.
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Vorzugweise wird das Wiegen auf den einzelnen Spuren nicht jeweils an den gleichen Pufferstrecken-Positionen durchgeführt, jedenfalls nicht an zwei unmittelbaren nebeneinanderliegenden, also benachbarten, Spuren.
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Dadurch werden Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Waagen vermieden.
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Figurenliste
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Ausführungsformen gemäß der Erfindung sind im Folgenden beispielhaft näher beschrieben. Es zeigen:
- 1a, b: eine Aufschneide-Maschine in Form eines Slicers gemäß dem Stand der Technik in unterschiedlichen perspektivischen Ansichten, mit in die Aufschneidestellung hochgeklapptem Zufuhrband,
- 1c: die Aufschneide-Maschine der 1a, b in der Seitenansicht mit entfernten Verkleidungsteilen, sodass die verschiedenen Förderbänder besser zu erkennen sind
- 2a: einen gegenüber 1c vereinfachte Seitenansicht der Aufschneide-Maschine, beladen mit einem Produkt-Kaliber,
- 2b: eine Seitenansicht gemäß 2a, aber mit in die Beladestellung herabgeklapptem Zufuhrband und bis auf einen Kaliber-Rest aufgeschnittenen Produkt-Kaliber,
- 3: eine erfindungsgemäße Einlege-Zufuhreinheit in der Seitenansicht,
- 4: die Einlege-Zufuhreinheit der 3 in einer vierspurigen Bauform in der Aufsicht von oben.
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Die 1a, 1b zeigen unterschiedliche perspektivische Ansichten eines mehrspurigen Slicers 1 zum gleichzeitigen Aufschneiden von mehreren Produkt-Kalibern K auf jeweils einer Spur SP1 bis SP4 nebeneinander und Ablegen in geschindelten Portionen P aus je mehreren Scheiben S mit einer generellen Durchlaufrichtung 10* durch den Slicer 1 von rechts nach links.
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1c und 2a zeigen - ohne und mit eingelegtem Kaliber K - eine Seitenansicht dieses Slicers 1 unter Weglassen für die Erfindung nicht relevanter Abdeckungen und anderer Teile, die ebenso wie alle anderen Einheiten am Grundgestell 2 befestigt sind, sodass die funktionalen Teile, vor allem die Förderbänder, besser zu erkennen sind. Die Längsrichtung 10 ist die Zufuhrrichtung der Kaliber K zur Schneideinheit 7 und damit auch die Längsrichtung der im Slicer 1 liegenden Kaliber K.
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Dabei ist zu erkennen, dass der Grundaufbau eines Slicers 1 nach dem Stand der Technik darin besteht, dass einer Schneideinheit 7 mit um eine Messerachse 3' rotierenden Messer 3, etwa einem Sichelmesser 3, mehrere, in diesem Fall vier, quer zur Zufuhrrichtung 10 nebeneinander auf einem Zuförderer 4 liegende Produkt-Kaliber K mit Abstandshaltern 15 des Zuförderers 4 dazwischen von dieser Zufuhreinheit 20 zugeführt werden, von deren vorderen Enden das rotierende Messer 3 mit seiner Schneidkante 3a jeweils in einem Arbeitsgang, also fast gleichzeitig, eine Scheibe S abtrennt.
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Für das Aufschneiden der Produkt-Kaliber K befindet sich der Zuförderer 4 in der in den 1a - 2a dargestellten, in der Seitenansicht schrägen AufschneideStellung mit tiefliegendem schneidseitigem, vorderen Ende und hochliegendem, hinteren Ende, aus der er um eine in seiner Breitenrichtung, der ersten Querrichtung 11, verlaufende Schwenkachse 20', die sich in der Nähe der Schneideinheit 7 befindet, herabgeklappt werden kann in eine etwa horizontale Belade-Stellung, wie sie in 2b dargestellt ist.
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Das hintere Ende jedes in der Zufuhreinheit 20 liegenden Kalibers K ist gemäß 2a jeweils von einem Greifer 14a - d formschlüssig mit Hilfe von Greiferklauen 16 gehalten. Diese hinsichtlich der Stellung der Greiferklauen 16 aktivierbaren und deaktivierbaren Greifer 14a - 14d sind an einem gemeinsamen Greifer-Schlitten 13 befestigt, welche entlang einer Greifer-Führung 18 in Zufuhrrichtung 10 nachgeführt werden kann.
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Dabei ist sowohl der Vorschub des Greifer-Schlitten 13 als auch des Zuförderers 4 gesteuert antreibbar, wobei jedoch die konkrete Zufuhrgeschwindigkeit der Kaliber K durch eine ebenfalls gesteuert angetriebene, sogenannte obere und untere Produkt-Führung 8, 9 bewirkt wird, die an der Oberseite und Unterseite der aufzuschneidenden Kaliber K in deren vorderen Endbereichen nahe der Schneideinheit 7 angreifen:
- Die vorderen Enden der Kaliber K werden jeweils durch eine sogenannte Brillen-öffnung 6a - d einer plattenförmigen Schneidbrille 5 geführt, wobei unmittelbar vor der vorderen, schräg nach unten weisenden Stirnfläche der Schneidbrille 5 die Schneidebene 3" verläuft, in der das Messer 3 mit seiner Schneidkante 3a rotiert und damit den Überstand der Kaliber K aus der Schneidbrille 5 als Scheibe S abtrennt. Die Schneidebene 3" verläuft lotrecht zum Obertrum des Zuförderers 4 und/oder wird von den beiden Querrichtungen 11, 12 zur Zufuhrrichtung 10 aufgespannt.
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Dabei dient der Innenumfang der Brillenöffnungen 6a - d der Schneidkante 3a des Messers 3 als Gegenschneide.
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Da beide Produktführungen 8, 9 gesteuert antreibbar sind, insbesondere unabhängig voneinander und/oder eventuell für jede Spur SP1 bis SP4 separat, bestimmen diese die - kontinuierliche oder getaktete - Vorschubgeschwindigkeit der Kaliber K durch die Schneidbrille 5.
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Die obere Produktführung 8 ist in der zweiten Querrichtung 12 - die lotrecht zur Fläche des Obertrums des Zuförderers 4 verläuft - verlagerbar zur Anpassung an die Höhe H des Kalibers K in dieser Richtung. Ferner kann mindestens eine der Produktführungen 8, 9 um eine ihrer Umlenkrollen verschwenkbar ausgebildet sein, um die Richtung des am Kaliber K anliegenden Trumes ihres Führungsbandes begrenzt verändern zu können.
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Die bei Abtrennung schräg im Raum stehenden Scheiben S fallen auf eine unterhalb der Schneidbrille 5 beginnende und in Durchlaufrichtung 10* verlaufende Abförder-Einheit 17, die in diesem Fall aus in Durchlaufrichtung 10* mehreren mit ihren Obertrumen etwa fluchtend hintereinander angeordneten Abförderern 17a, b, c besteht, von denen der in Durchlaufrichtung 10 erste Abförderer 17a als Portionierband 17a ausgebildet sein kann und/oder einer auch als Wiegeeinheit ausgebildet sein kann.
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Die Scheiben S können einzeln und in Durchlaufrichtung 10* beabstandet zueinander auf der Abförder-Einheit 17 auftreffen oder durch entsprechende Steuerung des Portionierbandes 17a der Abförder-Einheit 17 - dessen Bewegung wie fast alle beweglichen Teile von der Steuerung 1* gesteuert wird - geschindelte oder gestapelte Portionen P bilden, durch schrittweise Vorwärtsbewegung des Portionierbandes 17a.
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Unterhalb der Zuförder-Einheit 20 befindet sich meist ein etwa horizontal verlaufender Resteförderer 21, welcher mit seinem vorderen Ende unterhalb der Schneidbrille 5 und unmittelbar unter oder hinter der Abförder-Einheit 17 beginnt und mit seinem Obertrum dort darauf - mittels des Antriebes eines der Abförderer 17 entgegen der Durchlaufrichtung 10 - fallende Reste nach hinten abtransportiert.
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3 zeigt eine Zufuhr-Einlegeeinheit 30 in Durchlaufrichtung 10 anschließend an einem Slicer 1, von dem nur noch das letzte Abförder-Band 17c seiner Abförder-Einheit 17 zu sehen ist, und darauf abgelegt eine Portion P aus drei Scheiben S die den hier zur handhabenden Artikel darstellt.
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Die Seitenansicht der 3 gilt für eine einspurige Einlege-Zufuhreinheit 30 ebenso wie für in Blickrichtung der 3 mehrere hintereinanderliegende mehrspurigen Einleger 30, etwa einen vierspurigen Einleger, wie in der Aufsicht der 4 und analog zu 3 dargestellt.
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Der Einleger 30 besteht aus einer in Transportrichtung 10 hintereinander angeordneten und durch Weitergabe von Artikeln A zusammenwirkenden Abfolge von Transportbändern in Form einer Haupt-Förderlinie 50 sowie einer darüber angeordnete Ausschuss-Linie 40 und einer darunter angeordneten weiteren Ausschuss-Linie 44.
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Der auf der Abförder-Einheit 17 angelieferte Artikel A, in diesem Fall eine Portion P aus drei geschindelt liegenden Scheiben S, wird übergeben an das erste Förderband der Einlege-Zufuhreinheit 30, das in diesem Fall der Spur-Verteiler 22 ist, was aber für die Erfindung nicht zwingend das erste Förderband sein muss.
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Da zur Verringerung der Bauhöhe des Slicers 1 das Übergabe-Band 17c des Slicers 1 oft relativ niedrig über Bodenniveau angeordnet ist, die Haupt-Förderlinie 50 und/oder die darüber angeordnete Ausschuss-Linie 40 jedoch auf Arbeitshöhe eines danebenstehenden Bedieners liegen soll, steigt der Spur-Verteiler 22 in Durchlaufrichtung 10 in der Regel an.
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Zusätzlich laufen bei einem mehrspurigen Einleger 30 die Spur-Verteilbänder der einzelnen Spuren SP 1 bis SP4 auseinander, um die im Slicer 1 in der Aufsicht betrachtet noch nahe beieinanderliegenden Spuren auf einen größeren Spurabstand 39 - hier gemessen von Mitte zur Mitte der einzelnen Spuren - zu bringen, wie sie meist insbesondere für die nachgeschaltete Verpackungs-Anlage benötigt wird.
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An den Spur-Verteiler 22 - der natürlich nur bei einem mehrspurigen Einleger 30 notwendig ist - schließt sich die Pufferstrecke 25 aus mehreren aufeinanderfolgenden Förderbändern an, die den darauf liegenden Artikel A in Durchlaufrichtung 10 übergeben und transportieren.
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Dabei handelt es sich einerseits um reine Puffer-Bänder 31, 32, 33, 34, die außer der Möglichkeit des Pufferns - indem die einzelnen Förderbänder, insbesondere die reinen Puffer-Bänder, separat ansteuerbar und damit auch anhaltbar sind - sowie weitere Bänder, die zwar teilweise auch zum Puffern benutzt werden können aber darüber hinaus auch eine weitere Funktion erfüllen:
- So beginnt hier die Pufferstrecke 25 mit einem ersten reinen Pufferband 31, an welches sich zwei Wiegebänder 35 und 36 hintereinander anschließen, die jeweils über eine Waage 23 bzw. 24 verfügen um den darauf liegenden Artikel Abwiegen zu können.
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Daran schließt sich ein Wippenband 37 an, dessen stromabwärtige Umlenkwalze zwischen einer Lage fluchtend mit den danach folgenden Transportbändern der Pufferstrecke 25 der Haupt-Einlegelinie 50 und einer nach oben oder nach unten geschwenkten Stellung verschwenkt werden kann.
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Vorzugsweise ist die Schwenkachse dabei nicht die stromaufwärtige Umlenkwalze des Wippenbandes 37, sondern eine ebenfalls wie die Umlenkwalzen in Querrichtung verlaufende Knickwalze, die das Ober-Trum abstützt, wenn sich die stromabwärtige Umlenkwalze fluchtend mit der Haupt-Einlegelinie oder weiter unten befindet, von der das Ober-Trum jedoch abhebt, wenn die stromabwärtige Umlenkwalze nach oben ausgelenkt ist.
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Dann verläuft das Ober-Trum zwischen der stromaufwärtigen Umlenkwalze und der stromabwärtigen Umlenkwalze mit einer moderaten Steigung, während bei nach unten geschwenkter, stromabwärtiger Umlenkwalze die Neigung des stromabwärtigen Teils des Wippen-Bandes steiler ist.
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Gegenüber der Lösung, das Wippen-Band 37 um die stromaufwärtige Umlenkwachse herum zu verschwenken ergibt dies den Vorteil, dass auch bei nach unten geschwenkter stromabwärtiger Umlenkwalze der stromaufwärtige Teil des Wippen-Bandes noch als Pufferband genutzt werden kann, trotz der moderaten Steigung bei Auslenkung nach oben.
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Auf das Wippen-Band 37 folgen auf der Haupt-Förderlinie 50 drei weitere Pufferbänder 32, 33 und 34, und zusätzlich ein Ausrichteband 28, welches hier zwischen dem vorletzten und letzten reinen Pufferband 33, 34 angeordnet ist, aber auch an anderer Stelle, etwa als letztes Band in der Pufferstrecke 25, angeordnet sein könnte.
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In der Hochschwenk-Stellung fluchtet die stromabwärtige Umlenkwalze des Wippen-Bandes 37 mit einer im Abstand über der Haupt-Förderlinie 50 angeordnete und ebenfalls etwa horizontal verlaufenden Ausschuss-Linie 40, an welche das Wippen-Band 37 in diesem hochgeschwenkten Zustand auf ihm liegende Ausschuss-Artikel AA übergeben kann und wobei sich insbesondere die Spuren der Ausschuss-Linie 40 exakt über den Spuren der Haupt-Förderlinie 50 befinden.
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Die Ausschuss-Linie 40 umfasst in diesem Fall hintereinander in Durchlaufrichtung 10 zwei Korrektur-Bänder 41 und 42, die dazu dienen, darauf aufliegende Artikel A, insbesondere Portionen P, hinsichtlich ihres Gewichtes zu korrigieren, denn in die Ausschuss-Linie 40 nach oben werden Portionen P aus der Haupt-Förderlinie 50 ausgeschleust, die ein zu hohes oder zu geringes Gewicht besitzen, und bei denen deshalb eine oder mehrere Scheiben entfernt, hinzugefügt oder mit einer anderen Portion getauscht werden müssen.
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Dies erfolgt in der Regel manuell oder auch mit Hilfe eines Roboters 28, an dessen unterem Ende sich ein Greifer-Element, insbesondere ein Sauger 29, zum Ergreifen und Hochheben einer Scheibe S befindet.
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Wie die Aufsicht der 4 zeigt, ist auf jeder Seite der hier vierspurigen Ausschuss-Linie 40 je ein Roboter 28 angeordnet, von denen jeder so ausgelegt und dimensioniert ist, dass er auf beide benachbarte Ausgleichs-Bänder 41, 42 der beiden ihm nächstliegenden Spuren Sp1, Sp2 bzw. Sp3, Sp4 zugreifen kann und dadurch dortige Portionen P bearbeiten kann.
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Zur Kontrolle, ob das korrigierte Gewicht innerhalb des Toleranzbereiches liegt, ist zumindest das stromabwärtige der beiden Korrektur-Bänder, vorzugsweise beide Korrekturbänder 41, 42, mit jeweils einer Waage 26 ausgestattet, sodass die darauf liegenden Artikel verwogen werden können.
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An die Korrektur-Bänder 41, 42 schließt sich vorzugsweise ein Einschleus-Band 43 an, mit dessen Hilfe die gewichtskorrigierten Artikel A wieder nach unten transportiert und an die Haupt-Förderlinie 50 übergeben und in diese eingeschleust werden können. Zu diesem Zweck ist das Einschleus-Band 43 vorzugsweise verschwenkbar um seinen hinteren Endbereich, insbesondere seine stromaufwärtige Umlenkwalze.
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Dagegen übergibt das Wippen-Band 37 bei Auslenkung nach unten nur solche Artikel A die nicht nachbearbeitet werden müssen, an eine darunterliegende weitere Ausschuss-Linie 44, beispielsweise, weil es sich um nicht-verwertbare unvollständige Scheiben, gerissene Scheiben, Endstücke vom Produkt-Kaliber oder Ähnliches handelt und die lediglich in einem Auffangbehälter gesammelt werden sollen.
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Dementsprechend kann insbesondere diese untere Ausschuss-Linie 44 lediglich aus dem Wippen-Band 37 und dessen stromabwärtigen, nach unten schwenkbaren Bereich bestehen, von dem völlig unbrauchbare Artikel direkt in den Auffangbehälter fallen können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Aufschneide-Maschine, Slicer
- 1*
- Steuerung
- 2
- Grundgestell
- 3
- Messer
- 3
- Rotationsachse
- 3"
- Messerebene, Schneidebene
- 3a
- Schneidkante
- 4
- Zuförderer, Zufuhr-Band
- 5
- Schneidbrille
- 6a - d
- Brillen-Öffnung
- 7
- Schneideinheit
- 8
- obere Produktführung, oberes Führungsband
- 8.1
- Kontakt-Trum, Unter-Trum
- 8a
- Brillen-seitige Umlenkrolle
- 8b
- Brillen-abgewandte Umlenkrolle
- 9
- untere Produktführung, unteres Führungsband
- 8.1
- Kontakt-Trum, Ober-Trum
- 9a
- Brillen-seitige Umlenkrolle
- 9b
- Brillen-abgewandte Umlenkrolle
- 10
- Transportrichtung, Längsrichtung, axiale Richtung
- 10*
- Durchlaufrichtung durch Maschine
- 11
- 1. Querrichtung (Breite Slicer)
- 12
- 2. Querrichtung (Höhen-Richtung Kaliber)
- 13
- Greifer-Einheit, Greifer-Schlitten
- 14,14 a - d
- Greifer
- 15
- Quersteg
- 15'
- Auflagefläche
- 16
- Greifer-Klaue
- 17
- Abförder-Einheit
- 17a, b, c
- Portionierband, Abförderer
- 18
- Greifer-Führung
- 19
- Höhen-Sensor
- 20
- Zufuhreinheit
- 21
- Reststück-Förderer
- 22
- Spur-Verteiler
- 23
- Waage
- 24
- Waage
- 25
- Pufferstrecke
- 26
- Waage
- 27
- Weiche, Wippe
- 28
- Roboter
- 29
- Sauger
- 30
- Einlege-Zufuhreinheit, Einlege-Linie
- 31
- Pufferband
- 32
- Pufferband
- 33
- Pufferband
- 34
- Pufferband
- 35
- Wiegeband
- 36
- Wiegeband
- 37
- Wippenband
- 38
- Ausrichte-Band
- 39
- Spur-Abstand
- 40
- Ausschuss-Linie
- 41
- Korrektur-Band
- 42
- Korrektur-Band
- 43
- Einschleus-Band
- 44
- Ausschuss-Linie
- 50
- Haupt-Förderlinie
- A
- Artikel
- AA
- Ausschuss-Artikel
- K
- Produkt, Produkt-Kaliber
- KR
- Reststück
- M
- Mulde
- S
- Scheibe
- P
- Portion
- V
- Verpackungselement