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Die Erfindung betrifft eine Testvorrichtung zum Simulieren eines Aufpralls eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Aus dem Stand der Technik sind bereits Crashtests bekannt, bei welchen sogenannte Test-Dummies in Testfahrzeuge eingesetzt sind, wobei diese dann wiederum einen Aufprall simulieren können und auf Basis von entsprechenden Sensoren innerhalb der Test-Dummies beispielsweise dann Verletzungen während des getesteten Unfalls bestimmt werden können. Ferner ist bekannt, dass beispielsweise bei einem solchen Crashtest entsprechende Sicherheitseinrichtungen, wie beispielsweise Airbags, überprüft werden können. Des Weiteren ist aus dem Stand der Technik bereits bekannt, dass ein sogenannter Mittenairbag innerhalb einer Sitzvorrichtung verbaut werden kann. Dieser Mittenairbag ist insbesondere zum Schutz bei einem sogenannten Insassen-zu-Insassen-Crash ausgebildet.
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Die
DE 10 109 375 A1 beschreibt eine Pendeleinrichtung zur Simulation eines Aufpralls, wobei sich ein Dummy-Kopf und ein Dummy-Hals an einem Tragarm eines Pendelarms befinden. Der Pendelarm wird ausgelenkt und prallt dann mit einer definierten Geschwindigkeit gegen Dämpf- und Federelemente. Vor dem Aufprall wird eine Positionierung des Dummy-Kopfes gelöst.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Testvorrichtung zu schaffen, mittels welcher verbessert ein Aufprall eines Kraftfahrzeugs simuliert werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch eine Testvorrichtung gemäß dem geltenden Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft eine Testvorrichtung zum Simulieren eines Aufpralls eines Kraftfahrzeugs, mit zumindest einer ersten Pendeleinrichtung, wobei an dem ersten Ende der ersten Pendeleinrichtung ein erster Kopf-Dummy angeordnet ist, und wobei in Abhängigkeit von einem ersten Steuersignal einer elektronischen Recheneinrichtung der Testvorrichtung zumindest die erste Pendeleinrichtung auslöst und der erste Kopf-Dummy in Richtung eines Testairbags schwingt.
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Es ist dabei vorgesehen, dass die Testvorrichtung eine zweite Pendeleinrichtung aufweist, wobei an einem zweiten Ende der zweiten Pendeleinrichtung ein zweiter Kopf-Dummy angeordnet ist und wobei in Abhängigkeit von einem zweiten Steuersignal der elektronischen Recheneinrichtung zumindest die zweite Pendeleinrichtung auslöst und der zweite Kopf-Dummy in Richtung des Testairbags schwingt.
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Somit kann insbesondere die Situation eines Insassen-zu-Insassen-Aufpralls simuliert werden. Insbesondere kann als Testairbag hierbei ein Mittenairbag im Kraftfahrzeug, insbesondere innerhalb einer Sitzvorrichtung im Kraftfahrzeug, getestet werden, die einen solchen Aufprall abfedern soll.
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Insbesondere sind somit die beiden Kopf-Dummies, welche als ATD (Antropomorphe Testeinrichtung) ausgebildet sind, an dem Ende eines jeweiligen Pendels auf definierter Höhe angebracht, wobei diese beispielsweise über ein magnetisches System in ihrer Ausgangsposition gehalten werden. Eine Sitzeinrichtung, die beispielsweise das zu prüfende Insassenschutzsystem, also den Testairbag, beinhaltet, ist unterhalb der beiden Kopf-Dummies ausgebildet.
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Nach Lösen beispielsweise der magnetischen Sicherung beschreibt die Bewegungsrichtung der Kopf-Dummies aufgrund des Aufbaus eine Kreisbahn. Das zu prüfende Schutzsystem wird zu einem definierten Zeitpunkt gezündet und entfaltet sich aus der Sitzeinrichtung heraus. Durch die Positionierung des Insassenschutz-Systems zwischen den beiden, aufeinandertreffenden Kopf-Dummies wird so die Belastung reduziert. Dieser Anwendungsfall stellt den Worst-Case dar und ermöglicht so eine Reproduzierbarkeit der Versuchsergebnisse aufgrund der Reduzierung äußererer Versuchseinflüsse.
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Insbesondere kann somit ein aufwendiger Crashtest entfallen, da die Testvorrichtung schnell und günstig einsatzbereit ist. Des Weiteren kann eine einfache Reproduzierbarkeit von Tests durchgeführt werden, wobei eine Reduzierung von äußeren Einflüssen zu verzeichnen ist. Ferner können unterschiedliche Einschlagzeitpunkte der Kopf-Dummies eingestellt werden, indem beispielsweise die beiden Steuersignale unterschiedlich erzeugt werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform ist der Testairbag als Mittenairbag im Kraftfahrzeug ausgebildet.
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Weiterhin vorteilhaft ist, wenn das erste Steuersignal und das zweite Steuersignal im Wesentlichen gleichzeitig erzeugt sind.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform sind der erste Kopf-Dummy und/oder der zweite Kopf-Dummy über eine Magneteinrichtung der Testvorrichtung in einer Ausgangsposition vor dem Schwingen gehalten.
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Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn eine Pendellänge der ersten Pendeleinrichtung und/oder der zweiten Pendeleinrichtung einstellbar ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform ist der Testairbag in einer Sitzeinrichtung für das Kraftfahrzeug bereitgestellt.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der einzigen Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Dabei zeigt die einzige Fig. eine schematische Draufsicht auf eine Ausführungsform einer Testvorrichtung.
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In der Fig. sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die Fig. zeigt eine schematische Ansicht einer Ausführungsform einer Testvorrichtung 10 zum Simulieren eines Aufpralls eines nicht dargestellten Kraftfahrzeugs. Die Testvorrichtung 10 weist zumindest eine erste Pendeleinrichtung 12 auf, wobei an einem ersten Ende 14 der ersten Pendeleinrichtung 12 ein erster Kopf-Dummy 16 angeordnet ist und wobei in Abhängigkeit von einem ersten Steuersignal 18 einer elektronischen Recheneinrichtung 20 der Testvorrichtung 10 zumindest die erste Pendeleinrichtung 12 auslöst und der erste Kopf-Dummy in Richtung eines Testairbags 22 schwingt.
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Es ist vorgesehen, dass die Testvorrichtung 10 eine zweite Pendeleinrichtung 24 aufweist, wobei an einem zweiten Ende 26 der zweiten Pendeleinrichtung 24 ein zweiter Kopf-Dummy 28 angeordnet ist, und wobei in Abhängigkeit von einem zweiten Steuersignal 30 der elektronischen Recheneinrichtung 20 zumindest die zweite Pendeleinrichtung 24 auslöst und der zweite Kopf-Dummy in Richtung des Testairbags 22 schwingt. Insbesondere sind über Pfeile 32 die jeweiligen Schwingbewegungen der Pendeleinrichtungen 12, 24 beschrieben. Insbesondere befinden sich die Kopf-Dummies 16, 28 in der gestrichelten Form in einer Ausgangsposition P1 und in der nicht gestrichelten Darstellung in einer Aufprallposition P2. Insbesondere ist dabei vorgesehen, dass beispielsweise der erste Kopf-Dummy 16 und/oder der zweite Kopf-Dummy 28 über eine Magneteinrichtung 34 in der Ausgangsposition P1 vor dem Schwingen gehalten sind.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass eine Pendellänge I der ersten Pendeleinrichtung 12 und/oder der zweiten Pendeleinrichtung 24 einstellbar sind.
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Des Weiteren ist gezeigt, dass der Testairbag 24 insbesondere in einer Sitzeinrichtung 36 für das Kraftfahrzeug bereitgestellt ist. Ferner ist gezeigt, dass der Testairbag 22 insbesondere als Mittenairbag im Kraftfahrzeug ausgebildet ist.
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Das erste Steuersignal 18 und das zweite Steuersignal 30 können dabei bevorzugt im Wesentlichen gleichzeitig erzeugt sein. Ferner können für unterschiedliche Testvariationen die Steuersignale 18, 30 auch unterschiedlich erzeugt werden. Auch ist eine unterschiedliche Pendellänge I von den beiden Pendeleinrichtungen 12, 24 einstellbar.
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Insbesondere ist somit vorgesehen, dass die beiden Kopf-Dummies 16, 18, welche auch als Antropomorphe Testeinrichtungen bezeichnet werden können, an den Pendeleinrichtungen 12, 24 in einer definierten Höhe, welche insbesondere abhängig ist von der Pendellänge I, angebracht sind, wobei diese durch die Magneteinrichtungen 34 in ihrer Ausgangsposition P1 gehalten sind. Die Sitzvorrichtung 36, die den Testairbag 22 aufweist, ist unterhalb der Pendeleinrichtungen 12, 24 positioniert. Nach dem Lösen der magnetischen Sicherung beschreibt die Bewegungsrichtung der Kopf-Dummies 16, 28 aufgrund des Aufbaus eine Kreisbahn. Der Testairbag 22 wird zu einem definierten Zeitpunkt gezündet, insbesondere ebenfalls in Abhängigkeit von einem nochmals weiteren Steuersignal der elektronischen Recheneinrichtung 20, und bewegt sich aus dem Sitz heraus. Durch die Positionierung des Testairbags 22 zwischen den beiden, aufeinandertreffenden Kopf-Dummies 16, 28 wird so die Belastung reduziert. Dieser Anwendungsfall stellt den Worst-Case dar und ermöglicht so eine Reproduzierbarkeit der Versuchsergebnisse aufgrund der Reduzierung äußerer Versuchseinflüsse.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Testvorrichtung
- 12
- erste Pendeleinrichtung
- 14
- erstes Ende
- 16
- erster Kopf-Dummy
- 18
- erstes Steuersignal
- 20
- elektronische Recheneinrichtung
- 22
- Testairbag
- 24
- zweite Pendeleinrichtung
- 26
- zweites Ende
- 28
- zweiter Kopf-Dummy
- 30
- zweites Steuersignal
- 32
- Pfeil
- 34
- Magneteinrichtung
- 36
- Sitzeinrichtung
- I
- Pendellänge
- P1
- Ausgangsposition
- P2
- Aufprallposition
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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