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Die Erfindung betrifft eine Dichtung, insbesondere eine Dichtung für eine Propellergondel mit einem Elektromotor.
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Die Dichtung ist insbesondere an einem bewegten Element eine besondere Herausforderung. Das bewegte Element ist beispielsweise ein Rotationskörper, z.B. eine Welle. Die Dichtung betrifft also insbesondere die Dichtung an einer Welle einer elektrischen Maschine, wie einem Motor und/oder einem Generator. Die elektrische Maschine ist beispielsweise zumindest ein Teil eines Schiffsantriebes, wie einem elektrischen Propellergondelantrieb. Die elektrische Maschine kann auch zumindest ein Teil eines konventionellen Antriebs mit einer Propellerwelle in einem Rumpf eines Schiffes sein. Der elektrische Motor befindet sich also beispielsweise in einer Propellergondel. Die Propellergondel dient insbesondere dem Antrieb eines Schiffes. Eine Propellergondel, die auch als POD-Antrieb bezeichnet wird, wie auch andere Maschinenteile, welche mit einer Flüssigkeit in Kontakt kommen, sind also abzudichten. Dabei ist eben die Abdichtung an einem bewegten Element eine besondere Herausforderung. Die Abdichtung betrifft beispielsweise die Propellerwelle, einen Schaft, den Bereich eines Ringlagers für die Azimutverstellung und dergleichen.
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Aus den Schriften
WO 2015/0075851A1 ,
WO 2016/046318 A1 bzw.
WO 00/68073 sind verschiedene Propellergondeln bekannt, welche Rotationskörper, wie beispielsweise eine Welle, aufweisen, welche abzudichten sind.
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Als Dichtung kann beispielsweise ein Lippendichtring verwendet werden. Der Einsatz eines Lippendichtringes oder mehrerer Lippendichtringe kann beispielsweise dann problematisch werden, wenn lange Einsatzzeiten gefordert sind und/oder eine Erneuerung des/der Lippendichtringe nicht möglich ist oder einen sehr hohen Aufwand mit entsprechenden Kosten bedeutet.
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Ein Beispiel hierfür ist die Propellerwellenabdichtung bei einer Propellergondel (POD), die beispielsweise eine Dockung des gesamten Schiffes erfordert. Ein Ersatz ist prinzipiell möglich, erfordert aber konstruktive Lösungen im Vorwege, den Einsatz von mehreren Tauchern über einen längeren Zeitraum und/oder ist qualitativ nicht so hochwertig, wie eine Erneuerung der Lippendichtringe bei einer Dockung im Trockendock. Ein weiteres Problem kann sich bei dem Lippendichtring, bei variierenden statischen Drücken, bzw. bei Belastungen ergeben, die auf die Lippe wirken und entweder zu einem höheren Verschleiß oder zu einem Öffnen der Lippe führen können.
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Bei einer Propellerwellendichtung, also bei einer Dichtung eines Rotationskörpers (Welle), können beispielsweise bis zu drei Lippendichtringe in eine Abdichtungs-Richtung eingesetzt sein. Damit können alterungs- und verschleißbedingt Einsatzzeiten von 5 bis 7,5 Jahren erzielt werden. Von Einsatzbeginn an laufen alle Lippendichtringe auf der Welle. Dabei verschleißen auch bereits die unbelasteten (Reserve-) Lippendichtringe zu einem gewissen Grad. Sobald die im Eingriff stehende Lippe nicht mehr abdichten kann, wird deren Funktion durch die nächstfolgende Lippe übernommen. Deren Standzeit ist jedoch im Vergleich zur ersten Lippe kleiner, aufgrund des bereits stattgefundenen Verschleißes. Durch den Verlust einer Dichtlippe und damit auch Verlust eine Druckabstufung wird die nun aktive Dichtlippe einer erhöhten Belastung ausgesetzt. Dies verringert ebenfalls die Standzeit, also die Lebensdauer, der Dichtlippe. Daher ist eine Vergrößerung der Anzahl der Lippendichtringe zur Verlängerung der Einsatzzeit der gesamten Dichtung nur bedingt möglich. Hinzu kommt, dass jeder weitere Lippendichtring den notwendigen Bauraum vergrößert und die Investitions- und Servicekosten erhöht.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es eine Dichtung zu verbessern.
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Eine Lösung der Aufgabe ergibt sich nach Anspruch 1 bzw. 8. Ausgestaltungen ergeben sich nach den Ansprüchen 2-7 bzw. 9-15.
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Bei einer Dichtung für einen Rotationskörper weist in diese ein bewegbares Element und einen Aktor zu Bewegung des bewegbaren Elementes auf. Die Dichtung ist insbesondere eine Dichtung in einer Propellergondel oder bei einer Propellergondel für ein Schiff. Die Dichtung weist insbesondere eine Lippendichtung auf. Die Lippendichtung kann als ein Lippendichtring ausgeführt sein. Der Rotationskörper ist beispielsweise eine Propellerwelle oder ein Schaftoberteil der Propellergondel. Durch den Aktor kann die Dichtung in ihrer Dichtwirkung beeinflusst werden. Insbesondere kann durch den Aktor die Dichtwirkung aktiviert bzw. deaktiviert werden. Die Dichtwirkung einer Dichtung hängt beispielsweise von externen Bedingungen ab. Dies ist beispielsweise eine Temperatur oder ein Druck, mit dem ein Medium in einen abzudichtenden Bereich drückt und damit insbesondere gegen die Dichtlippe.
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Bei variierenden und/oder statischen Drücken bzw. Belastungen orientiert man sich insbesondere an den ungünstigsten Bedingungen. Um den Verschleiß des Lippendichtrings möglichst gering zu halten, wird zum Beispiel durch das Dichtungssystem ein Gegendruck zur Stützung der Lippe aufgebracht. Dieser Druck orientiert sich beispielsweise am kleinsten Belastungsdruck und ist in einer möglichen Ausgestaltung konstant. Dadurch wird bei zunehmendem Belastungsdruck der Verschleiß größer und kann nicht durch Erhöhung des Gegendrucks ausgeglichen werden. Ist der Gegendruck konstant und der Belastungsdruck variabel, ist der Differenzdruck auch variabel. In einer Ausgestaltung wird der Gegendruck variabel gehalten, damit bei variablem Belastungsdruck der Differenzdruck über die Lippendichtung konstant gehalten werden kann. So kann ein konstanter Differenzdruck über die Lippe realisiert werden und diese so geschont werden. Dabei ist es möglich eine sichere Abdichtung zu realisieren.
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In einer Ausgestaltung der Dichtung weist die Dichtung ein stationäres Element auf. Das stationäre Element ist beispielsweise in eine Nut eingefügt, wobei das stationäre Element mit dem bewegbaren Element zum Abdichten verbunden ist. Beide Elemente weisen insbesondere ein abdichtendes Material wie Gummi oder Silikon auf bzw. bestehen daraus.
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In einer Ausgestaltung der Dichtung ist das bewegbare Element mit dem stationären Element einstückig ausgeführt. So kann einfach eine hohe Dichtheit gewährleistet werden. Es ist auch eine mehrstückige Ausführung möglich. So kann es z.B. eine zweistückige oder dreistückige Ausführung geben. Die verschiedenen Stücke können z.B. mittels eines Klebemittels und/oder mittels einer Vulkanisierung miteinander verbunden werden.
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In einer Ausgestaltung der Dichtung ist die Dichtung eine Propellerwellendichtung, welche einen oder mehrere Lippendichtringe aufweist. Eine Vielzahl von Lippendichtringe ermöglicht es beispielsweise Druckdifferenzen über verschiedene Lippendichtringe abzubauen.
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In einer Ausgestaltung der Dichtung weist diese eine Vielzahl von bewegbaren Elementen auf, wobei die Vielzahl von bewegbaren Elementen jeweils einen Aktor aufweisen. So können die bewegbaren Elemente einzeln oder zusammen gesteuert werden. Es können zum Beispiel unterschiedliche Elemente unterschiedlich aktiviert bzw. deaktiviert werden. Derart kann auf unterschiedliche Anforderungen der Dichtigkeit durch eine variable Einstellung der Dichtwirkung reagiert werden.
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In einer Ausgestaltung der Dichtung ist zumindest ein Aktor kontrollierbar. Dies bedeutet, dass dieser steuerbar und/oder regelbar ist. Zur Kontrolle der Dichtung ist insbesondere eine Kontrolleinrichtung vorgesehen, die beispielsweise abhängig von äußeren Randbedingungen wie Druck, Temperatur und/oder der Betriebsstundenzahl einer Dichtung eine Betätigung des Aktors vornimmt bzw. unterlässt.
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In einer Ausgestaltung der Dichtung ist der Aktor mittels eines Fluids kontrollierbar. Das Fluid ist beispielsweise ein Gas oder eine Flüssigkeit. Der Aktor weist beispielsweise einen Schlauch auf, welcher mit dem Fluid gefüllt ist und sich durch Pumpen des Fluids in den Schlauch in seinem Durchmesser vergrößert. Umgekehrt verkleinert sich der Durchmesser des Schlauches, wenn das Fluid aus dem Schlauch entlassen wird. Dieser dem Aktor zugehörige Schlauch ist ein Aktivierungsschlau.
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In einer Ausgestaltung der Dichtung ist das bewegbare Element zur Ausführung einer Schwenkbewegung vorgesehen. Die Schwenkbewegung kann zumindest teilweise radial und/oder tangential erfolgen. Die Schwenkbewegung dient der Erzeugung einer Dichtwirkung oder der Rücknahme einer Dichtwirkung.
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In einer Ausgestaltung der Dichtung weist diese einen Lippendichtring auf. Der Lippendichtring kann von vornherein bei der Montage der Dichtung mit montiert werden, jedoch erfolgt die Montage so, dass seine Lippe zunächst keinen Kontakt zum Rotationskörper, zum Beispiel zu einer Wellenoberfläche hat. Der Aktor weist beispielsweise einen Aktivierungsschlauch auf, welcher mittels eines Fluids, z.B. Druckluft, geregelt im Durchmesser variierbar ist. Das Fluid ist hier und in den anderen Ausgestaltungen ein Durckträgermedium. Das Fluid kann gasförmig oder auch flüssig sein. Ist das Fluid beispielsweise gasförmig, so ist Luft ein preisgünstiges Fluid. Als gasförmiges Fluid kann beispielsweise Stickstoff verwendet werde. Als flüssiges Fluid kann beispielsweise Wasser oder Öl verwendet werden.
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Durch die Einbindung des Aktivierungsschlauchs an zum Beispiel das Gehäuse einer elektrischen Maschine verformt sich der Aktivierungsschlauch um ein definiertes Maß, insbesondere in die gewünschte Richtung. Durch die Verformung des Aktivierungsschlauchs wird die Dichtlippe verformt und beispielsweise an eine Welle gedrückt und eine Anpresskraft auf die Wellenoberfläche erzeugt. Durch diesen Fluiddruck, z.B. dem Luftdruck, kann die Verformung des Aktivierungsschlauchs und damit eine funktionsgerechte Anpressung erzeugt werden. Erst mit der Anpressung beginnt ein Verschleißen der Dichtlippe. Das aktivierende Fluid, wie insbesondere die Druckluft, wird beispielsweise über eine Versorgungsleitung, wie z.B. einen Schlauch, ähnlich wie Schmieröl zugeführt. Dieser Schlauch ist ein Versorgungsschlauch. Ist gemäß einer Ausgestaltung der Dichtung in der Versorgungsleitung mit Druckluft ein Regelorgan, also eine Kontrolleinrichtung, integriert, kann der Druck bedarfsgerecht angepasst werden. Dabei wird beispielsweise mit zunehmendem Tiefgang des Schiffes der Druck erhöht, um den Differenzdruck über die Lippe konstant zu halten.
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In einer Ausgestaltung der Dichtung wird die Kontrolleinrichtung zur Prüfung und/oder Überwachung des Drucks verwendet. So kann durch die Kontrolleinrichtung beispielsweise nicht nur der Druck geregelt bzw. gesteuert werden, sondern z.B. auch auf einen Druckverlust oder einen Überdruck überwacht werden. So kann beispielsweise ein Druckverlust durch Löcher, Risse bzw. poröse Stellen über einen längeren Zeitraum erkannt werden. Ein längerer Zeitraum kann sich beispielsweise über einen Tag, eine Woche oder einen Monat erstrecken.
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In einer Ausgestaltung der Dichtung ist das bewegbare Element zur Ausführung einer Rotationsbewegung vorgesehen. Durch die Rotationsbewegung ist es mechanisch einfach realisierbar eine Dichtlippe an einen kreisförmigen Körper anzulegen.
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In einer Ausgestaltung der Dichtung ist bei einer Propellergondel, also bei einem POD-Antrieb, die Verwendung einer pneumatisch wirkenden radialen Stillstandsdichtung vorgesehen. Diese Dichtung kann durch ihre Funktion als Notabdichtungen insbesondere bei einer stehenden Welle eingesetzt werden. Auch bei kleinen Drehgeschwindigkeiten, z.B. Azimutverstellung des PODs, kann ein derartiger Einsatz erfolgen. Derartige Dichtungen werden zur Aktivierung mit Innendruck beaufschlagt. Ihre Funktionsweise ist zur Lippendichtung jedoch verschieden.
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Gemäß eines Verfahrens zur Abdichtung eines Rotationskörpers, wird die Lebensdauer einer Dichtung mittels einer Kontrolleinrichtung verändert. Dies betrifft insbesondere die Lebensdauer, welche durch den Verschleiß bestimmt ist. Die Lebensdauer einer Lippendichtung kann beispielsweise in zwei Kategorien unterteilt werden. In einer ersten Kategorie wird die Lebensdauer durch den Verschleiß bestimmt. Dies ist die Verschleißlebensdauer. In einer zweiten Kategorie wird die Lebensdauer durch die Alterung des Materials der Lippendichtung bestimmt. Dies ist die Alterungslebensdauer. Diese Kategorien können sich gegenseitig beeinflussen. So ergibt sich eine Gesamtlebensdauer, welche von der Verschleißlebensdauer und/oder von der Alterungslebensdauer abhängt. Unter dem Begriff Lebensdauer ist also, abhängig vom Zusammenhang, die Verschleißlebensdauer, die Alterungslebensdauer und/oder die Gesamtlebensdauer zu verstehen. Mittels der Kontrolleinrichtung, kann beispielsweise ein Dichtelement bzw. eine Dichtung aktiviert oder deaktiviert werden. Durch eine Deaktivierung lässt sich die Lebensdauer, also hier die Verschleißlebensdauer, verlängern. Die Lebensdauer ist beispielsweise auch abhängig von der Anpresskraft der Dichtung bzw. des Dichtelementes. Wird nun mittels der Kontrolleinrichtung die Anpresskraft verändert, verändert sich auch die Lebensdauer, also die Verschleißlebensdauer. Bei verminderter Anpresskraft erhöht sich beispielsweise diese Lebensdauer.
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In einer Ausgestaltung wird mittels der Kontrolleinrichtung auf variierende statische Drücke bzw. Belastungen reagiert, die beispielsweise auf eine Lippe (Dichtlippe (Dichtelement)) wirken und entweder zu einem höheren Verschleiß oder zum Beispiel zu einem Öffnen der Lippe führen können. Bei variierenden statischen Drücken bzw. Belastungen orientiert man sich insbesondere an den ungünstigsten Bedingungen. Um den Verschleiß des Lippendichtrings möglichst gering zu halten, wird durch das Dichtungssystem ein Gegendruck zur Stützung der Lippe aufgebracht. Dieser Druck orientiert sich am kleinsten Belastungsdruck und ist beispielsweise konstant. Dadurch wird bei zunehmendem Belastungsdruck der Verschleiß größer und kann dann mittels der Kontrolleinrichtung insbesondere durch Erhöhung des Gegendrucks ausgeglichen werden. So kann ein konstanter Differenzdruck über die Lippe (also ein Dichtelement bzw. Dichtung) realisiert werden.
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In einer Ausgestaltung des Verfahrens weist die Dichtung ein erstes Dichtungssegment und ein zweites Dichtungssegment auf. Das jeweilige Dichtungssegment kann hier und auch im Allgemeinen auch als Dichtelement bezeichnet werden. Mittels des Verfahrens wird die Lebensdauer des ersten und/oder zweiten Dichtungssegmentes verändert.
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In einer Ausgestaltung des Verfahrens wird die Einsatzdauer und oder ein Serviceintervalle von Lippendichtringen, welche Dichtsegmente, also Dichtelemente, darstellen, in Abhängigkeit von einer Aktivierung bzw. einem Einsatz eines Dichtelementes verändert. Die Einsatzdauer bzw. das Serviceintervall von Lippendichtringe kann Serviceintervalle von technischen Anlagen zumindest mitbestimmen. Für den Nutzer ist es vorteilhaft, diese Serviceintervalle möglichst lang auszudehnen. Zu diesem Zweck können Reservelippendichtringe bereits im Neubau vorgesehen und mit eingebaut werden. Diese verbleiben beispielsweise so lange im Neuzustand bis sie, wie obig beschrieben, aktiviert werden, also ihre Aktivierung erfolgt. Damit kann bedarfsgerecht die notwendige Anzahl von Reservelippendichtringen mit verbaut werden und so die volle Funktionstüchtigkeit der Dichtung bis zu einem vorgesehenen Service erhalten werden. Weiterhin ist die Lebensdauer eines später aktivierten Lippendichtringes genauso lang wie die eines früher im Einsatz befindlichen, was die Lebensdauer der Dichtung erhöht. Durch die präzise Kenntnis des Zustandes des Lippendichtringes zum Zeitpunkt seiner Aktivierung können „Sicherheitsreserven“ auf Grund von Ungewissheiten vernachlässigt werden.
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In einer Ausgestaltung des Verfahrens kann eine Dichtung also ein erstes Dichtungssegment und ein zweites Dichtungssegment aufweisen, wobei die Lebensdauer des zweiten Dichtungssegmentes verändert wird. Die Veränderung der Lebensdauer betrifft dabei beispielsweise den Verschleiß durch einen Anpressdruck des Dichtsegmentes oder auch dessen Aktivierung. In einer Ausgestaltung des Verfahrens hängt also die Lebensdauer und /oder ein Wartungsintervall einer Dichtung von einer insbesondere gewählten Anpresskraft ab.
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In einer Ausgestaltung des Verfahrens hängt die Lebensdauer der Dichtung bzw. eines oder mehrere Dichtsegmente von einer Einsatzzeit zumindest eines Dichtungssegmentes ab, bzw. wird dadurch bestimmt. So kann individuell eine Anpassung auf Dichtigkeitsanforderungen oder Wartungsintervalle erfolgen.
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In einer Ausgestaltung des Verfahrens wird mittels der Kontrolleinrichtung, welche beispielsweise eine speicherprogrammierbare Steuerung oder die Steuerung eines Stromrichters ist, ein Aktor betrieben. Der Aktor ist beispielsweise pneumatisch und/oder elektrisch ansteuerbar. Mittels des Aktors ist es möglich, dass eine Kraft auf die Dichtung ausgeübt wird. Ist beispielsweise in eine Versorgungsleitung mit Druckluft für den Aktor ein Regelorgan integriert, kann der Druck bedarfsgerecht angepasst werden. Dies kann beispielsweise bei Dichtungen für Schiffe angewandt werden. Dabei wird beispielsweise mit zunehmendem Tiefgang des Schiffes der Druck vergrößert, um den Differenzdruck über die Lippe konstant zu halten. Die Regelung ist sehr einfach über die Bestimmung des Belastungsdrucks und eine Anpassung des Betriebsdrucks realisierbar. Der Betriebsdruck wird beispielsweise durch ein kleines Volumen ((Versorgungsleitung bzw. Versorgungsschlauch) + Aktivierungsschlauch)) aufgebracht. Als Druckträgermedium bietet sich, wie bereits beschrieben, Luft an, da diese leicht verfügbar, kostenfrei bzw. auch umweltfreundlich ist.
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In einer Ausgestaltung des Verfahrens ist bzw. wird die Dichtung mittels einer Rückholkraft ausfallsicher ausgeführt. Die Rückholkraft kann beispielsweise durch einen weiteren Aktor wie eine Feder, einen Unterdruck, Überdruck, ein elastisches Gummielement und/oder die eigene Elastizität des Lippendichtringes erreicht werden.
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In einer Ausgestaltung des Verfahrens wird eine Dichtung verwendet, welche zumindest eine der beschriebenen Ausgestaltungen aufweist. So kann das Verfahren durch eine entsprechende Dichtung verbessert werden bzw. die Dichtung durch das Verfahren verbessert werden.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit Figuren beispielhaft näher beschrieben. Einander entsprechende Teile sind in den Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen. Dabei zeigen:
- 1 eine Dichtung mit einer Dichtlippe und
- 2 eine Dichtung mit einer Vielzahl von Dichtlippe.
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Die Darstellung nach 1 zeigt eine Welle 1. Diese Welle 1 ist beispielsweise eine Antriebswelle eines wassergebundenen Fortbewegungsmittels, wie beispielsweise eines Schiffes oder eines Unterseebootes. Die Antriebswelle kann beispielsweise in einem POD (Azimutantrieb) oder in einem Rumpf eines Schiffes sein. Weitere Beispiele für Wellen sind Antriebswellen eines Kompressors, einer Pumpe etc. Die Welle 1 ist mittels einer Dichtung 11 abgedichtet. Die Dichtung 11 weist ein bewegbares Element, welches in zwei Positionen 6 und 16 auf dargestellt ist. Das bewegbare Element 6 ist eine Dichtlippe. Die Dichtlippe bildet einen Ring und ist damit ein Lippendichtring. Neben dem bewegbaren Element 6 weist die Dichtung auch ein stationäres Element 8 auf. Auch das stationäre Element 8 ist ein Element der Dichtung wie auch die Dichtlippe ein Element der Dichtung ist, also ein Dichtelement. Das bewegbare Element 6 kann in einer Schwenkbewegung 15, welche zumindest abschnittsweise eine partielle rotatorische Bewegung sein kann, versetzt werden. Unter einer Schwenkbewegung ist auch eine Klappbewegung zu verstehen. Um die Schwenkbewegung zu erreichen ist ein Aktivierungsschlauch 2 vorgesehen. Der Aktivierungsschlauch 2 liegt in einer rinnenförmigen Kontur des bewegbaren Elementes 6. Der Aktivierungsschlauch 2 ist dazu vorgesehen, eine Kraft F 19 auf das bewegbare Element 6 auszuüben. Um die Kraft F 19 zu erzeugen ist über einen Steg 4 ein Druckluftkanal 7 an den Aktivierungsschlauch 2 herangeführt. Der Druckluftkanal 7 führt durch ein Gehäuse 5 und den Steg 4 über eine Anbindung 20 zum Aktivierungsschlauch 2. Die Anbindung 20 ist beispielsweise zumindest teilweise kreisförmig ausgeführt und schmiegt sich and den Aktivierungsschlauch 2 an. Dies geschieht insbesondere in intelligenter Weise, derart, dass die Anbindung z.B. flexibel ist. Durch den Druckluftversorgungskanal 7, der auch als Versorgungsschlauch ausgebildet sein kann, kann die Druckluft 3 strömen und das bewegbaren Element 6 zur Welle 1 hindrücken, sodass ein Abstand 18 zur Welle 1 bis auf 0 mm reduziert wird. Dann nimmt das insbesondere radial bewegbare Element 6 eine dichtende Position 16 ein. Die Druckluft 3 wird von einer Druckluftquelle 9 über einen Druckluftversorgungspfad 17 in den Druckluftversorgungskanal 7 geführt. Zumindest das bewegbare Element 6, wie auch das stationäre Element 8 der Dichtung 11, bilden einen Rotationskörper 10 um die Welle 1. Die Druckluftquelle 9 ist über eine Kommunikationsverbindung 14 mit einer Kontrolleinrichtung 13 datentechnisch verbunden, um die Kraft F 19 zu regeln. Die Druckluftquelle 9 bildet zusammen mit dem Aktivierungsschlauch 2 einen Aktor 12.
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Die Darstellung nach 2 zeigt eine Welle 1, wobei die Welle 1 an vier bewegbare Elemente (Dichtlippe) 6', 6'', 6''' und 6'''' grenzt. Die bewegbaren Elemente 6' und 6'' sind Dichtelemente und sind von der Welle 1 nicht abgesetzt. Die Abstände 18' und 18'' sind Null. Die bewegbaren Elemente 6''' und 6'''' sind von der Welle 1 beabstandet. Die Abstände 18''' und 18'''' sind ungleich Null. Damit sind die Dichtelemente (also die bewegbaren Elemente) 6''' und 6'''' nicht aktiv, also nicht aktiviert und tragen nicht zu Dichtung bei. Sind die Dichtelemente 6' und 6'' verschlissen, können die Dichtelemente 6''' und 6'''' aktiviert werden. Bei dieser Aktivierung werden die Abstände 18''' und 18'''' zu Null.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2015/0075851 A1 [0003]
- WO 2016/046318 A1 [0003]
- WO 0068073 [0003]