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Stand der Technik
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rahmenanordnung und ein die Rahmenanordnung umfassendes Zweirad.
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Bekannt sind Zweiräder, wie Elektrofahrräder, welche eine Vollfederung aufweisen. Der Fahrradrahmen weist dabei einen Hauptrahmen und einen gefederten Hinterbau auf. Der Hinterbau ist dabei üblicherweise an einem Hauptdrehpunkt, relativ zum Hauptrahmen drehbar. Bei Elektrofahrrädern befindet sich im Bereich der Tretlagerachse eine Antriebseinheit, welche zusätzlichen Platz benötigt und mit dem Hauptrahmen verbunden ist. Häufig stehen der Platzbedarf der Antriebsanordnung und die Position des Hauptdrehpunkts in Konflikt miteinander.
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Offenbarung der Erfindung
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Die erfindungsgemäße Rahmenanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 zeichnet sich demgegenüber dadurch aus, dass eine vereinfachte Konstruktion und eine verbesserte Kinematik eines mit Federung ausgeführten Zweirad-Rahmens ermöglicht wird. Dies wird erfindungsgemäß erreicht durch eine Rahmenanordnung umfassend einen Hauptrahmen, einen gefederten Hinterbau, und zumindest ein Verbindungselement. Das Verbindungselement ist dabei am Hauptrahmen angeordnet. Das Verbindungselement verbindet dabei zumindest einen Teil des Hinterbaus um eine Gelenkachse schwenkbar mit dem Hauptrahmen. Weiterhin ist das Verbindungselement eingerichtet zur Befestigung einer Antriebseinheit am Hauptrahmen, insbesondere an der Gelenkachse.
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Mit anderen Worten weist die Rahmenanordnung mit dem Verbindungselement eine Schnittstelle auf, welche die schwenkbare Verbindung von zumindest dem Teil des Hinterbaus mit dem Hauptrahmen und gleichzeitig die Befestigung einer Antriebseinheit am Hauptrahmen ermöglicht. Das heißt, das Verbindungselement erfüllt zeitgleich und am selben Ort, nämlich an der Gelenkachse, die beiden Funktionen der schwenkbaren Verbindung und der Befestigungsschnittstelle. Damit bildet das Verbindungselement gleichzeitig einen Drehpunkt und einen Befestigungspunkt. Vorzugsweise kann das Verbindungselement als Gelenk angesehen werden, welches zusätzlich zur schwenkbaren Verbindung von Hauptrahmen und Teil des Hinterbaus die Befestigung einer Antriebseinheit am Hauptrahmen erlaubt.
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Durch die Vereinigung von Befestigungspunkt für eine Antriebseinheit und Drehpunkt zwischen Hauptrahmen und zumindest dem Teil des Hinterbaus ergeben sich zahlreiche Vorteile. Insbesondere bietet die Rahmenanordnung hierdurch eine besonders platzsparende und kostengünstige Konstruktion im Bereich eines Tretlagers des Zweirads. Dadurch, dass das Verbindungselement gleichzeitig eine Gelenksfunktion zwischen Hauptrahmen und Hinterbau und eine Befestigungsfunktion für die Antriebseinheit bewerkstelligen kann, kann eine Kosteneinsparung durch Wegfall weiterer Befestigungs- und/oder Gelenkelemente erreicht werden. Analog können beispielsweise Bohrungen im Hauptrahmen für derartige weitere Befestigungs- und/oder Gelenkselemente vermieden werden, was sich vorteilhaft auf eine Steifigkeit des Hauptrahmens auswirkt. Zudem steht im Hauptrahmen mehr Platz für das Verbindungselement zur Verfügung, wodurch dieses optimal platziert werden kann. Dadurch ergibt sich insbesondere im Hinblick auf eine optimale Krafteinleitung und Kinematik eine größere Designfreiheit. Das gesteigerte Platzangebot wirkt sich weiter vorteilhaft auf einen vergrößerten Freiraum zur Verlegung von Kabeln und Leitungen, beispielsweise von der Antriebseinheit, aus. Ferner können dadurch beispielsweise kürzere Kettenstreben am Hinterbau realisiert werden, um einerseits die Fahreigenschaften des Zweirads gezielter oder flexibler und in einem breiteren Bereich beeinflussen zu können, und andererseits, um beispielsweise auch bei kleineren Rahmengrößen die Geometrie des Zweirads besonders flexibel anpassen zu können beispielsweise mit kürzeren Kettenstreben.
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Die Unteransprüche haben bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
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Bevorzugt weist der Hinterbau ein Federelement auf, wobei das zumindest eine Verbindungselement den Hauptrahmen und das Federelement um die Gelenkachse schwenkbar miteinander verbindet. Das heißt, das Verbindungselement bildet in diesem Fall eine Abstützung einer Seite des Federelements. Vorzugsweise ist die andere Seite des Federelements mit weiteren Teilen des Hinterbaus, beispielsweise mit einer Umlenkwippe, welche mit Sitzstreben des Hinterbaus verbundenen ist, verbunden. Das Verbindungselement erlaubt somit eine schwenkbare Verbindung zwischen Federelement und Hauptrahmen. Dadurch kann eine besonders kostengünstige und einfache und platzsparende Konstruktion der Anbindung der Federung erreicht werden.
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Besonders bevorzugt weist der Hinterbau einen Hinterbaurahmen auf, wobei das zumindest eine Verbindungselement den Hauptrahmen und den Hinterbaurahmen um die Gelenkachse schwenkbar miteinander verbindet. Vorzugsweise wird der Hinterbaurahmen gebildet durch Kettenstreben und Sitzstreben, und beispielsweise weitere Elemente, welche relativ zum Hauptrahmen schwenkbar sind. Das Verbindungselement bildet dabei vorzugsweise ein Hauptgelenk, mittels welchem der Hinterbaurahmen relativ zum Hauptrahmen schwenkbar ist. Dadurch kann bei kostengünstiger und platzsparender Konstruktion des Hauptgelenks eine besonders flexible Konstruktion hinsichtlich Kinematik, insbesondere im Hinblick auf Fahrdynamik, des Zweirads bereitgestellt werden. Besonders bevorzugt können zwei Verbindungselemente vorgesehen sein, welche sowohl das Federelement als auch den Hinterbaurahmen um jeweils eine separate Gelenkachse schwenkbar mit dem Hauptrahmen verbinden. Jedes der beiden Verbindungselemente kann dabei zusätzlich zur Befestigung der Antriebseinheit am Hauptrahmen eingerichtet sein. Vorzugsweise ist die Antriebseinheit hierbei ausschließlich mittels dieser beiden Verbindungselemente am Hauptrahmen befestigbar. Dadurch kann eine besonders einfache, kostengünstige und platzsparende Konstruktion der Rahmenanordnung bereitgestellt werden. Beispielsweise kann alternativ zusätzlich auch noch ein weiterer Verbindungspunkt, beispielsweise mittels Schrauben, zur Befestigung der Antriebseinheit am Hauptrahmen vorgesehen sein.
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Vorzugsweise umfasst die Rahmenanordnung ferner eine Antriebseinheit, welche mittels des zumindest einen Verbindungselements am Hauptrahmen befestigt ist. Bevorzugt weist die Antriebseinheit einen Motor und/oder ein Getriebe auf. Insbesondere ist die Antriebseinheit dabei fest mit dem Hauptrahmen verbunden, sodass insbesondere keine relative Drehung zwischen Antriebseinheit und Hauptrahmen erfolgen kann. Besonders bevorzugt weist die Rahmenanordnung insgesamt zwei oder drei Verbindungselemente auf, mittels welcher die Antriebseinheit am Hauptrahmen befestigt ist. Dadurch kann eine besonders einfache und robuste Anordnung bereitgestellt werden. Vorzugsweise weist die Antriebseinheit ein Tretlager auf, sodass insbesondere eine Tretlagerachse durch die Antriebseinheit verläuft.
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Bevorzugt ist die Antriebseinheit zumindest teilweise zwischen zwei Rahmenwänden des Hauptrahmens angeordnet. Beispielsweise kann die Antriebseinheit dabei im Wesentlichen vollständig zwischen den beiden Rahmenwänden angeordnet sein, sodass die Rahmenwände einen mechanischen Schutz der Antriebseinheit bieten können. Alternativ kann beispielsweise nur ein Befestigungsbereich der Antriebseinheit zwischen den beiden Rahmenwänden angeordnet sein, sodass die Antriebseinheit im Wesentlichen frei außerhalb des Hauptrahmens angeordnet ist.
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Weiter bevorzugt weist das Verbindungselement einen Durchgangsbolzen auf, welcher sich entlang der Gelenkachse durch den Hauptrahmen und die Antriebseinheit hindurch erstreckt. Dadurch kann eine besonders einfache und kostengünstige Konstruktion der Rahmenanordnung bereitgestellt werden. Zudem wird ein besonders einfacher Zusammenbau ermöglicht, da der Durchgangsbolzen beispielsweise von einer Seite in miteinander fluchtende Durchgangsbohrungen von Antriebseinheit und Hauptrahmen eingeschoben werden kann, wodurch eine Zugänglichkeit nur von dieser einen Seite notwendig ist. Vorzugsweise kann der Durchgangsbolzen hierbei auf der entsprechenden gegenüberliegenden Seite mit einer Mutter verschraubt werden zur Fixierung. Besonders bevorzugt ist die Antriebseinheit mit insgesamt zwei Durchgangsbolzen am Hauptrahmen befestigt.
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Bevorzugt weist das Verbindungselement zwei Befestigungsschrauben auf, welche sich jeweils entlang der Gelenkachse erstrecken, und mittels welcher der Hauptrahmen und die Antriebseinheit miteinander verschraubt sind. Insbesondere sind die beiden Befestigungsschrauben von gegenüberliegenden Seiten in die Antriebseinheit und den Hauptrahmen eingeschraubt. Beispielsweise, wenn die Antriebseinheit teilweise zwischen zwei Rahmenwänden des Hauptrahmens angeordnet ist, können die beiden Befestigungsschrauben jeweils durch eine der Rahmenwände hindurch in die Antriebseinheit eingeschraubt sein, um die feste Verbindung zwischen Hauptrahmen und Antriebseinheit zu ermöglichen. Vorzugsweise sind die Antriebseinheit und der Hauptrahmen mit insgesamt vier Befestigungsschrauben oder alternativ mit insgesamt sechs Befestigungsschrauben miteinander verschraubt. Besonders bevorzugt ist auch eine kombinierte Befestigung der Antriebseinheit mit Befestigungsschrauben und Durchgangsbolzen möglich.
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Besonders bevorzugt weist die Antriebseinheit zwei Befestigungslaschen auf. Beispielsweise können die Befestigungslaschen von einem Gehäuse der Antriebseinheit vorstehend ausgebildet sein. Mittels der Befestigungsflaschen ist die Antriebseinheit über das Verbindungselement am Hauptrahmen befestigt. Ein Schwingenbereich des Hinterbaus ist dabei zwischen den beiden Befestigungslaschen angeordnet. Als Schwingenbereich wird dabei ein, insbesondere einstückiger, unterer und vorderer Bereich des Hinterbaus angesehen, in welchem die beiden Kettenstreben zusammenlaufen. Insbesondere erfolgt die Verbindung des Hinterbaus mit dem Hauptrahmen hierbei indirekt über die Antriebseinheit. Vorzugsweise sind dabei der Schwingenbereich und die Antriebseinheit mittels des Verbindungselement um die Gelenkachse schwenkbar miteinander verbunden.
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Vorzugsweise weist der Hinterbau zwei Kettenstreben auf, welche mittels des Verbindungselements gelenkig mit dem Hauptrahmen verbunden sind. Das heißt, im Bereich der Schnittstelle zwischen Hauptrahmen, Antriebseinheit und Hinterbau sind zwei separate Kettenstreben vorgesehen, welche jeweils mittels des Verbindungselements mit dem Hauptrahmen verbunden sind. Beispielsweise kann dabei ein einziger Durchgangsbolzen als Verbindungselement vorgesehen sein. Alternativ kann jede Kettenstrebe separat mittels einer separaten Befestigungsschraube mit dem Hauptrahmen verbunden sein, wobei die beiden Befestigungsschrauben auf der gemeinsamen Gelenkachse liegen.
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Bevorzugt ist jede der beiden Kettenstreben bezüglich einer Richtung der Gelenkachse zwischen der Antriebseinheit und einer der beiden Rahmenwände des Hauptrahmens angeordnet. Das heißt, die beiden Kettenstreben befinden sich zusammen mit der Antriebseinheit zumindest teilweise innerhalb eines durch die beiden Rahmenwände definierten Aufnahmeraums des Hauptrahmens.
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Weiter bevorzugt sind die Antriebseinheit und die beiden Rahmenwände bezüglich einer Richtung der Gelenkachse zwischen den beiden Kettenstreben angeordnet. Mit anderen Worten sind die beiden Kettenstreben bezüglich der Richtung der Gelenkachse außerhalb des Hauptrahmens angeordnet.
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Vorzugsweise weist das Verbindungselement zumindest ein Lager, insbesondere ein Kugellager oder ein Gleitlager, auf, welches zwischen dem Hauptrahmen und zumindest dem Teil des Hinterbaus angeordnet ist. Bevorzugt weist das Verbindungselement zumindest zwei Lager auf, um eine stabile mechanische Abstützung zu erhalten. Insbesondere ist zwischen jeder der beiden Rahmenwände und jeder Kettenstrebe oder dem Schwingenbereich jeweils ein Lager angeordnet.
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Weiterhin führt die Erfindung zu einem Zweirad, welches die beschriebene Rahmenanordnung umfasst. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Zweirad um ein mit Muskelkraft und/oder Motorkraft betreibbares Fahrrad, besonders bevorzugt um ein Elektrofahrrad. Insbesondere handelt es sich hierbei um ein vollgefedertes Elektrofahrrad. Durch die spezielle Rahmenanordnung mit dem Verbindungselement, welches als Hauptgelenk wirkt und zugleich eine Befestigungsschnittstelle der Antriebseinheit bildet, kann im Bereich der Tretlagerachse eine besonders platzsparende Anordnung der verschiedenen Komponenten erreicht werden. Insbesondere kann das Elektrofahrrad dabei hinsichtlich einer optimalen Kinematik und Fahrdynamik geometrisch konstruiert werden. Besonders bevorzugt kann die Rahmenanordnung dabei so ausgebildet sein, dass das Verbindungselement auf Höhe eines Ketteneingriffspunkt zwischen einer Fahrradkette und einem am Tretlager angeordneten Kettenblatt angeordnet ist. Vorzugsweise liegt hierbei die Gelenkachse am oder in der Nähe des Ketteneingriffspunkts. Als Ketteneingriffspunkt wird dabei derjenige Punkt angesehen, an welchem manuelle Triebkraft des Fahrers vom Kettenblatt auf die Fahrradkette aufgebracht wird.
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Bevorzugt umfasst die Rahmenanordnung eine Antriebseinheit, welche mittels zumindest eines Verbindungselements am Hauptrahmen befestigt ist. Das zumindest eine Verbindungselement ist dabei an einem in Fahrtrichtung hinteren Bereich, vorzugsweise an einem in Fahrtrichtung hinteren Ende, der Antriebseinheit angeordnet. Das heißt, die Antriebseinheit erstreckt sich ausgehend vom Verbindungselement im Wesentlichen in Fahrtrichtung nach vorne. Dadurch kann eine besonders platzsparende Anordnung bereitgestellt werden, um ein Federungssystem optimal anordnen zu können und um die Geometrie der Rahmenanordnung optimal hinsichtlich Kinematik und Fahrdynamik anpassen zu können.
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Figurenliste
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Figuren beschrieben. In den Figuren sind funktional gleiche Bauteile jeweils mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet. Dabei zeigt:
- 1 eine vereinfachte schematische Ansicht eines Zweirads gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- 2 ein Detail des Zweirads der 1,
- 3 ein Detail eines Zweirads gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- 4 ein Detail eines Zweirads gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- 5 ein Detail eines Zweirads gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
- 6 ein Detail eines Zweirads gemäß einem fünften Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
- 7 eine vereinfachte schematische Ansicht eines Zweirads gemäß einem fünften Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
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1 zeigt eine vereinfachte schematische Ansicht eines Zweirads 10 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Bei dem Zweirad 10 handelt es sich um ein mit Muskelkraft und/oder Motorkraft betreibbares Elektrofahrrad.
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Das Zweirad 10 weist dabei eine Rahmenanordnung 1 mit einer Antriebseinheit 5 auf, welche einen Elektromotor und ein Getriebe aufweist, und welche ausgebildet ist, um eine Tretkraft eines Fahrers mittels Motorkraft zu unterstützen. Zur Energieversorgung der Antriebseinheit 5 kann das Zweirad 10 einen (nicht dargestellten) Akku aufweisen.
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Ein Tretlager 14 des Zweirads 10 ist dabei Teil der Antriebseinheit 5. Das Tretlager 14 ist zur Verbindung mit (nicht dargestellten) Kurbeln und Pedale vorgesehen.
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Das Zweirad 10 ist ein vollgefedertes Zweirad mit einer Federgabel 11 und einem gefederten Hinterbau 3.
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Der gefederte Hinterbau 3 weist einen Hinterbaurahmen 7 auf, welcher um eine Gelenkachse 40 schwenkbar mit einem Hauptrahmen 2 der Rahmenanordnung 1 des Zweirads 10 verbunden ist. Die Gelenkachse 40 ist dabei senkrecht zur Zeichenebene der 1.
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Insbesondere weist der Hinterbaurahmen 7 dabei Kettenstreben 32 und Sitzstreben 33 auf, welche in einem spitzen Winkel zueinander angeordnet sind. Der Hauptrahmen 2 weist vorzugsweise ein Oberrohr 21, ein Unterrohr 22 und eine Sattelstütze 23 auf, welche insbesondere ebenfalls im Wesentlichen dreiecksförmig angeordnet sind.
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Der Hinterbau 3 weist zudem ein Federelement 6 und eine Umlenkwippe 8 auf. Das Federelement 6 ist dabei jeweils gelenkig mit der Umlenkwippe 8 und mit dem Hauptrahmen 2 verbunden. Zudem ist die Umlenkwippe 8 gelenkig mit einem oberen Ende des Hinterbaurahmens 7, im Detail mit den Sitzstreben 33, verbunden. Außerdem ist die Umlenkwippe 8 gelenkig mit der Sattelstütze 23 verbunden.
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Um die schwenkbare Verbindung von Hauptrahmen 2 und Hinterbaurahmen 7 zu ermöglichen, umfasst die Rahmenanordnung 1 ein Verbindungselement 4, welches am Hauptrahmen 2 angeordnet ist. Das Verbindungselement 4 kann somit auch als ein Hauptgelenk der Federung des Zweirads 10 angesehen werden. Das Verbindungselement 4 ist dabei zusätzlich eingerichtet, um die Antriebseinheit 5 am Hauptrahmen 2 zu befestigen. Das heißt, das Verbindungselement 4 erfüllt die beiden Funktionen der gelenkigen Verbindung von Hinterbaurahmen 7 und Hauptrahmen 2 miteinander und gleichzeitig der Befestigung der Antriebseinheit 5 am Hauptrahmen 2.
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Das Verbindungselement 4 bildet dabei einen Verbindungspunkt zwischen Antriebseinheit 5 und Hauptrahmen, welcher an einem in Fahrtrichtung 15 des Zweirads 10 hinteren Bereich der Antriebseinheit 5 angeordnet ist.
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Die Vereinheitlichung von Befestigungspunkt und Drehpunkt bietet dabei zahlreiche Vorteile. Insbesondere wird dadurch eine besonders platzsparende Konstruktion der Rahmenanordnung 1 im Bereich der Antriebseinheit 5 ermöglicht. Insbesondere kann dadurch eine hinsichtlich Fahrdynamik optimale Kinematik des Zweirads ermöglicht werden, indem das Verbindungselement 4 und damit auch die Gelenkachse 40 besonders nahe an der Achse des Tretlagers 14 angeordnet werden kann. Vorzugsweise liegt die Gelenkachse 40 hierbei auf einem Ketteneingriffspunkt zwischen einer Fahrradkette und einem Kettenblatt 16 des Zweirads 10. Der Ketteneingriffspunkt befindet sich hierbei vertikal oberhalb des Tretlagers 14 und auf oder in der Nähe des Außenumfangs des Kettenblatts 16. Zudem erlaubt die Vereinheitlichung von Hauptdrehpunkt der Rahmenanordnung 1 und Befestigungspunkt der Antriebseinheit 5 eine Gewichts- und Kosteneinsparung, da beispielsweise auf Befestigungsmittel verzichtet werden kann.
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Im ersten Ausführungsbeispiel der 1 ist die Antriebseinheit 5 an insgesamt zwei Befestigungspunkten mit dem Hauptrahmen 2 fest verbunden. Der erste Befestigungspunkt wird durch das Verbindungselement 4 gebildet und der zweite Befestigungspunkt durch ein Befestigungsmittel 55 am in Fahrtrichtung 15 vorderen Bereich der Antriebseinheit 5. Das zweite Befestigungsmittel kann beispielsweise eine Verschraubung mittels eines Durchgangsbolzens und/oder mittels einer oder mehrerer Schrauben sein.
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Die genauere Ausgestaltung der Verbindung von Hauptrahmen 2, Hinterbaurahmen 7 und Antriebseinheit 5 mittels des Verbindungselements 4 wird nachfolgend detailliert in Bezug auf die 2 beschrieben. 2 zeigt dabei eine detaillierte Schnittansicht des Zweirads 10 der 1 im Bereich des Verbindungselements 4.
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Wie in der 2 zu erkennen, ist die Antriebseinheit 5 teilweise innerhalb des Hauptrahmens 2, im Detail zwischen zwei Rahmenwänden 21 des Hauptrahmens 2, angeordnet. Bezüglich der Gelenkachse 40 sind außerhalb des Hauptrahmens 2 die beiden Kettenstreben 32 des Hinterbaus 3 angeordnet.
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Das Verbindungselement 4 weist dabei einen Durchgangsbolzen 41 auf, welcher sich entlang der Gelenkachse 40 durch den Hauptrahmen 2, die Antriebseinheit 5 und die beiden Kettenstreben 32 hindurch erstreckt. Der Durchgangsbolzen 41 bietet dabei eine besonders einfache, kostengünstige und zugleich stabile Verbindung von Antriebseinheit 5 und Hauptrahmen 2.
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Der Durchgangsbolzen 41 weist einen Bolzenkopf 41a auf, welcher an der in der 2 rechten Kettenstrebe 32 anliegen kann. Zudem weist der Durchgangsbolzen 41 eine Mutter 41b auf, welche auf der gegenüberliegenden Seite an der linken Kettenstrebe 32 anliegen kann, und welche an einen Bolzenbereich 44 des Durchgangsbolzens 41 eingeschraubt werden kann, zur Fixierung des Durchgangsbolzens 41.
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Um die um die Gelenkachse 40 schwenkbare Verbindung von Hauptrahmen 2 und Hinterbau 3 ermöglichen, ist zwischen jeder der Kettenstreben 32 des Hinterbaus 3 und dem Durchgangsbolzen 41 jeweils ein Lager 43 angeordnet.
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Die Lager 43 sind beispielhaft als Kugellager dargestellt. Alternativ könnten die Lager 43 auch als Gleitlager oder dergleichen ausgebildet sein.
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Weiterhin weist die Rahmenanordnung 1 im Bereich des Verbindungselements 4 Distanzhülsen 45 und ein Toleranzausgleichselement 46 auf. Die Distanzhülsen 45 sind jeweils zwischen der rechten Kettenstrebe 32 und der rechten Rahmenwand 21 und zwischen der rechten Rahmenwand 21 und der Antriebseinheit 5 angeordnet. Das Toleranzausgleichselement 46 ist in Form einer Hülse ausgebildet, welche auf einer Außenseite des Bolzenbereichs 44 des Durchgangsbolzens 41 und zwischen dem Bolzenbereich 44 und der linken Rahmenwand 21 angeordnet ist. Zudem ist das Toleranzausgleichselement 46 zwischen der Antriebseinheit 5 und der linken Kettenstrebe 32 angeordnet. Die Distanzhülsen 45 und das Toleranzausgleichselement 46 ermöglichen dabei auf besonders einfache und kostengünstige Weise eine optimale geometrische Abstimmung der Rahmenanordnung 1.
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3 zeigt ein Detail einer Schnittansicht, analog der 2, eines Zweirads 10 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das zweite Ausführungsbeispiel entspricht im Wesentlichen dem ersten Ausführungsbeispiel der 1 und 2 mit dem Unterschied einer alternativen Anordnung der Lager 43. Im zweiten Ausführungsbeispiel der 3 sind die Lager 43 zwischen dem Bolzenbereich 44 des Durchgangsbolzen 41 und den Rahmenwänden 21 angeordnet. Dadurch kann eine alternative vorteilhafte Konstruktion und Kinematik der Rahmenanordnung 1 bereitgestellt werden.
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4 zeigt ein Detail einer Schnittansicht, analog der 2, eines Zweirads 10 gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das dritte Ausführungsbeispiel entspricht im Wesentlichen dem ersten Ausführungsbeispiel der 1 und 2 mit dem Unterschied, dass das Verbindungselement 4 anstatt eines Durchgangsbolzens 41 zwei Befestigungsschrauben 42 aufweist. Die beiden Befestigungsschrauben 42 sind von außen jeweils entlang der Gelenkachse 40 in die Anordnung aus Kettenstrebe 32, Rahmenwand 21 und Antriebseinheit 5 eingeschraubt. Dabei sind die beiden Befestigungsschrauben 42 fest in die Antriebseinheit 5 eingeschraubt. Zwischen jeder Befestigungsschraube 42 und der jeweiligen Kettenstrebe 32 befindet sich jeweils ein Lager 43.
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Weiterhin ist im dritten Ausführungsbeispiel keine Distanzhülse und kein Toleranzausgleichselement vorgesehen. Stattdessen sind die Elemente direkt miteinander verschraubt, insbesondere so, dass die Kettenstreben 32 bei einer Montage mittels der Befestigungsschrauben 42 an den Hauptrahmen 2 gezogen werden, wodurch die Antriebseinheit 5 auf Zug belastet ist. Alternativ könnten jedoch auch ähnlich der 2 eine Distanzhülse und ein Toleranzausgleichselement vorgesehen sein. Das Verbindungselement 4 mit den beiden Befestigungsschrauben 42 gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel der 4 bietet dabei eine weitere besonders kostengünstige, einfache und platzsparende Verbindungsmöglichkeit.
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5 zeigt ein Detail einer Schnittansicht, analog der 2 bis 4, eines Zweirads 10 gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das vierte Ausführungsbeispiel entspricht im Wesentlichen dem ersten Ausführungsbeispiel der 1 und 2 mit dem Unterschied, dass die Kettenstreben 32 innerhalb des Hauptrahmens 2 angeordnet sind. Im Detail sind die beiden Kettenstreben 32 jeweils zwischen der Antriebseinheit 5 und einer der Rahmenwänden 21 angeordnet. Ähnlich dem dritten Ausführungsbeispiel der 4, weist das Verbindungselement 4 im vierten Ausführungsbeispiel zwei Befestigungsschrauben 42 auf, welche in die Antriebseinheit 5 eingeschraubt sind. Ebenfalls ist im vierten Ausführungsbeispiel, wie in der 5 gezeigt, bevorzugt kein Toleranzausgleich mittels Distanzhülse und/oder Toleranzausgleichselement vorgesehen. In einer alternativen Ausgestaltung könnte das Zweirad des vierten Ausführungsbeispiels jedoch auch mit einer Distanzhülse und/oder einem Toleranzausgleichselement ausgestattet sein.
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6 zeigt ein Detail einer Schnittansicht eines Zweirads 10 gemäß einem fünften Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das fünfte Ausführungsbeispiel entspricht im Wesentlichen dem ersten Ausführungsbeispiel der 1 und 2 mit einer weiteren alternativen Anordnung der Rahmenwände 21, der Antriebseinheit 5 und des Hinterbaus 3. Im fünften Ausführungsbeispiel der 6 weist die Antriebseinheit 5 zwei Befestigungslaschen 51 auf, mittels welchen die Antriebseinheit 5 über das Verbindungselement 4 am Hauptrahmen 2 befestigt ist. Im Detail ragen die Befestigungslaschen 51 in einen Aufnahmeraum zwischen den beiden Rahmenwänden 21 hinein, wobei der Rest der Antriebseinheit 5 außerhalb angeordnet ist. Jede Befestigungslasche 51 ist dabei mittels einer Befestigungsschraube 42 mit der jeweiligen Rahmenwand 21 verschraubt.
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Zwischen den beiden Befestigungslaschen 51 ist ein Schwingenbereich 31 des Hinterbaus 3 angeordnet. Der Schwingenbereich 31 entspricht dabei einem einstückigen Bereich, welcher sich am in Fahrtrichtung 15 vorderen Ende des Hinterbaurahmen 7 befindet (vgl. 1), und zu welchem die beiden Kettenstreben 32 hin zusammenlaufen. Die schwenkbare Befestigung des Schwingenbereichs 31 am Hauptrahmen 2 erfolgt dabei indirekt über die Antriebseinheit 5. Hierfür weisen die beiden Befestigungsschrauben 42 jeweils einen, vorzugsweise gewindelosen, Verbindungsbereich 42a auf, welcher sich in den Schwingenbereich 31 hinein erstreckt. Zwischen jedem Verbindungsbereich 42a und dem Schwingenbereich 41 befindet sich dabei jeweils ein Lager 43.
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7 zeigt eine vereinfachte schematische Ansicht eines Zweirads 10 gemäß einem sechsten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das sechste Ausführungsbeispiel entspricht im Wesentlichen dem ersten Ausführungsbeispiel der 1 und 2, wobei das Verbindungselement 4` anstatt des Hinterbaurahmens 7 das Federelement 6 und den Hauptrahmen 2 um eine andere Gelenkachse 40' schwenkbar miteinander verbindet. Wie im ersten Ausführungsbeispiel der 1 wirkt das Verbindungselement 4' dabei zugleich als Gelenk, zur gelenkigen Verbindung von Federelement 6 und Hauptrahmen 2, und als Befestigungsmittel, zur Befestigung der Antriebseinheit 5 am Hauptrahmen 2.
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Insgesamt weist das Zweirad 10 des sechsten Ausführungsbeispiels dabei zwei Befestigungspunkte für die Antriebseinheit 5 auf, nämlich das Verbindungselement 4', und das Befestigungsmittel 55 zwischen Hauptrahmen 2 und vorderen Bereich der Antriebseinheit 5. Das mit dem Bezugszeichen 9 gekennzeichnete Gelenk dient dabei bei dem in 7 dargestellt Zweirad 10 allein der gelenkigen Verbindung zwischen Hinterbaurahmen 7 und Hauptrahmen 2 um die Hauptgelenkachse 90.
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Das Verbindungselement 4` kann vorzugsweise gemäß beider beschriebenen Varianten, also mit Durchgangsbolzen oder alternativ mit zwei Befestigungsschrauben ausgebildet sein. Bevorzugt kann eine Befestigung der Antriebseinheit 5 mittels Durchgangsbolzen und Befestigungsschrauben auch kombiniert werden.
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Weiterhin sei angemerkt, dass die beschriebenen Ausführungsbeispiele auch beliebig miteinander kombiniert werden können. Besonders vorzugsweise können das erste und das sechste Ausführungsbeispiel so miteinander kombiniert werden, dass sowohl am Hauptgelenk zwischen Hinterbaurahmen 7 und Hauptrahmen 2 als auch zwischen Federelement 6 und Hauptrahmen 2 jeweils ein Verbindungselement verwendet wird, welches gleichzeitig die gelenkige Verbindung ermöglicht und die Antriebseinheit 5 befestigt. Insbesondere können dabei diese beiden Befestigungspunkte allein zur Befestigung der Antriebseinheit 5 am Hauptrahmen 2 vorgesehen sein, oder alternativ eine Befestigung an insgesamt drei Befestigungspunkten, beispielsweise mittels des zusätzlich in den 1 und 7 dargestellten Befestigungsmittels 55, ausgebildet sein.