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Stand der Technik
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Die Erfindung geht von einer Ausrichtvorrichtung zum Ausrichten eines Objektivs und eines Bildsensors einer Bilderfassungseinrichtung für ein Fahrzeug, einer Bilderfassungsvorrichtung und einem Verfahren zum Herstellen einer Ausrichtvorrichtung nach Gattung der unabhängigen Ansprüche aus. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein Computerprogramm.
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In Kamerasystemen von Kraftfahrzeugen, beispielsweise in Kameras für Fahrerassistenzfunktionen wie Verkehrszeichenerkennung oder Spurhalteassistent, werden Imagermodule verwendet, die mittels eines Objektivs die Umgebung auf einen Bildsensor, der auch als Imagerchip (IC) bezeichnet ist, abbilden.
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Offenbarung der Erfindung
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Vor diesem Hintergrund werden mit dem hier vorgestellten Ansatz eine verbesserte Ausrichtvorrichtung zum Ausrichten eines Objektivs und eines Bildsensors einer Bilderfassungseinrichtung für ein Fahrzeug, eine verbesserte Bilderfassungsvorrichtung sowie ein verbessertes Verfahren zum Herstellen einer Ausrichtvorrichtung, weiterhin ein Steuergerät, das dieses Verfahren verwendet, sowie schließlich ein entsprechendes Computerprogramm gemäß den Hauptansprüchen vorgestellt. Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im unabhängigen Anspruch angegebenen Vorrichtung möglich.
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Durch den hier vorgestellten Ansatz wird eine Möglichkeit geschaffen, ein objektiv technisch sehr einfach kostengünstig in Bezug auf einen Bildsensor einer Bilderfassungseinrichtung auszurichten. Dabei kann beispielsweise durch geringfügige Verschiebungen der Objektivaufnahmeplatte gegenüber der Sensoraufnahmeplatte eine Justierung der Objektivaufnahmeplatte bzw. des Objektivs in Bezug auf die Sensoraufnahmeplatte bzw. den Bildsensor erfolgen, sodass beispielsweise das objektiv einen Lichtstrahl möglichst optimal auf den Bildsensor fokussiert. Mit dem hier vorgestellten Ansatz kann ausgenutzt werden, dass durch die Positionierstäbe eine sehr leichte und einfache Verschiebung der Komponenten der Ausrichtungsvorrichtung innerhalb von definierten Grenzen vorgenommen werden kann, wonach beispielsweise eine dauerhafte Fixierung dieser Ausrichtung sehr einfach umgesetzt werden kann. Es wird eine Ausrichtvorrichtung zum Ausrichten eines Objektivs und eines Bildsensors einer Bilderfassungseinrichtung für ein Fahrzeug vorgestellt. Die Ausrichtvorrichtung weist dabei eine Sensoraufnahmeplatte, die ausgebildet ist, um den Bildsensor aufzunehmen und eine Objektivaufnahmeplatte auf, die ausgebildet ist, um das Objektiv aufzunehmen. Weiterhin weist die Ausrichtvorrichtung eine Mehrzahl von zumindest teilweise beweglichen Positionierstäben zum Verbinden der Sensoraufnahmeplatte mit der Objektivaufnahmeplatte auf, wobei die Mehrzahl von Positionierstäben ausgebildet ist, um das Objektiv gegenüber dem Bildsensor auszurichten.
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Das Fahrzeug kann beispielsweise als ein Personenkraftwagen realisiert sein, der kamerabasierte Fahrassistenzsysteme aufweist. Die Bilderfassungseinrichtung kann beispielsweise als eine Kamera realisiert sein, die beispielsweise für solche Fahrassistenzsysteme eingesetzt werden kann. Die Ausrichtvorrichtung kann beispielsweise als Teil der Bilderfassungseinrichtung ausgeformt sein, durch den vorteilhafterweise eine Stabilität verbessert werden kann. Die Sensoraufnahmeplatte und die Objektivaufnahmeplatte können beispielsweise als Trägerelemente ausgeformt sein, die vorteilhafterweise in Kombination mit der Mehrzahl von Positionierstäben ein Gerüst für die Bilderfassungseinrichtung bilden. Das Ausrichten des Objektivs gegenüber dem Bildsensor kann beispielsweise mittels eines aktiven Ausrichtens erfolgen, das auch als „Active Alignment“ bezeichnet wird.
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Gemäß einer Ausführungsform kann zumindest ein Ende drehbar oder beweglich in der Sensoraufnahmeplatte und zusätzlich oder alternativ ein weiteres Ende der Mehrzahl von Positionierstäben drehbar oder beweglich in der Objektivaufnahmeplatte gelagert sein. Vorteilhafterweise ist oder sind die Sensoraufnahmeplatte und zusätzlich oder alternativ die Objektivaufnahmeplatte dadurch in eine Vielzahl von unterschiedlichen Richtungen beweglich.
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Die Sensoraufnahmeplatte, die Objektivaufnahmeplatte und zusätzlich oder alternativ die Mehrzahl von Positionierstäben können oder kann zumindest teilweise aus einem Metall ausgeformt sein. Vorteilhafterweise wird durch eine Materialwahl eine Stabilität der Ausrichtvorrichtung verbessert.
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Gemäß einer Ausführungsform kann die Ausrichtvorrichtung als ein Hexapod ausgeformt sein. Ein Hexapod kann beispielsweise als eine sechsgliedrige Bewegungsvorrichtung bezeichnet sein. Eine solche Ausführungsform bietet den Vorteil, einer sehr einfachen und zugleich stabilen Konstruktion als Trägerelemente für die Sensoraufnahmeplatte und zusätzlich oder alternativ die Objektivaufnahmeplatte.
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Ferner können die Sensoraufnahmeplatte und die Objektivaufnahmeplatte im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet oder anordenbar sein. Dadurch kann vorteilhafterweise eine Funktionalität der Bilderfassungseinrichtung sichergestellt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform kann oder können die Sensoraufnahmeplatte und zusätzlich oder alternativ die Objektivaufnahmeplatte mehreckig ausgeformt sein. Vorteilhafterweise kann durch die mehreckige Form ein Materialverbrauch verringert werden, wodurch auch beispielsweise Materialkosten reduziert werden. Gleichzeitig wird eine Stabilität dadurch verbessert, dass die einzelnen Positionierstäbe möglichst weit voneinander an der Sensoraufnahmeplatte und zusätzlich oder alternativ an der Objektivaufnahmeplatte angeordnet sind.
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Gemäß einer Ausführungsform kann zumindest ein Positionierstab aus der Mehrzahl von Positionierstäben ein Federelement aufweisen, das zwischen der Sensoraufnahmeplatte und der Objektivaufnahmeplatte angeordnet oder anordenbar ist, insbesondere wobei das Federelement um den einen Positionierstab aus der Mehrzahl von Positionierstäben herum angeordnet oder anordenbar sein. Vorteilhafterweise ermöglicht das Federelement ein Verstellen und beispielsweise ein Zwischenfixieren der Sensoraufnahmeplatte und der Objektivaufnahmeplatte in einer Zwischenposition.
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Weiterhin kann die Ausrichtvorrichtung eine Leiterplatte aufweisen, die zwischen der Sensoraufnahmeplatte und dem Bildsensor angeordnet ist. Die Leiterplatte kann beispielsweise ausgebildet sein, um erfasste Bilddaten beispielsweise zu verarbeiten oder den Bildsensor elektronisch von weiteren Komponenten kontaktierbar zu machen.
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Gemäß einer Ausführungsform kann die Sensoraufnahmeplatte als eine Leiterplatte ausgeformt sein. Vorteilhafterweise kann dadurch Bauraum eingespart werden, da die Sensoraufnahmeplatte als Leiterplatte erfasste Bilddaten beispielsweise unter Verwendung von weiteren elektronischen Komponenten direkt auswerten kann und beispielsweise eine weitere Steuereinheit wegfallen kann.
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Ferner wird eine Bilderfassungseinrichtung für ein Fahrzeug vorgestellt, wobei die Bilderfassungseinrichtung ein Objektiv zum Lenken eines Lichtstrahls, einen Bildsensor zum Erfassen eines Bildes unter Verwendung des gelenkten Lichtstrahls und eine Ausrichtvorrichtung in einer zuvor genannten Variante aufweist.
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Die Bilderfassungseinrichtung kann beispielsweise als eine Kamera realisiert sein, die vorteilhafterweise in Verbindung mit Fahrassistenzsystemen eingesetzt werden kann. Dadurch kann die Bilderfassungseinrichtung vorteilhafterweise für sicherheitsrelevante Funktionen in einem Fahrzeug eingesetzt werden.
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Es wird weiterhin ein Verfahren zum Herstellen einer Ausrichtvorrichtung in einer zuvor genannten Variante vorgestellt. Das Verfahren umfasst einen Schritt des Zusammenfügens der Sensoraufnahmeplatte zum Aufnehmen eines Bildsensors, der Objektivaufnahmeplatte zum Aufnehmen eines Objektivs und der Mehrzahl von zumindest teilweise beweglichen Positionierstäben zum Verbinden der Sensoraufnahmeplatte mit der Objektivaufnahmeplatte und einen Schritt des Ausrichtens des von der Sensoraufnahmeplatte aufgenommenen Bildsensors und des von der Objektivaufnahmeplatte aufgenommenen Objektivs zueinander unter Verwendung der Mehrzahl von Positionierstäben, um die Ausrichtvorrichtung herzustellen.
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Durch das Verfahren kann vorteilhafterweise eine stabile Ausrichtvorrichtung hergestellt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform kann das Verfahren einen Schritt des Fixierens der Sensoraufnahmeplatte, der Objektivaufnahmeplatte und der Mehrzahl von Positionierstäben nach dem Ausrichten umfassen. Vorteilhafterweise kann das Fixieren mittels Verschweißens, wie beispielsweise mittels eines Laserschweißverfahrens durchgeführt werden. Vorteilhafterweise kann die Ausrichtvorrichtung dadurch schnell und einfach hergestellt und eine Stabilität verbessert werden.
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Dieses Verfahren kann beispielsweise in Software oder Hardware oder in einer Mischform aus Software und Hardware beispielsweise in einem Steuergerät implementiert sein.
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Der hier vorgestellte Ansatz schafft ferner ein Steuergerät, das ausgebildet ist, um die Schritte einer Variante eines hier vorgestellten Verfahrens in entsprechenden Einrichtungen durchzuführen, anzusteuern bzw. umzusetzen. Auch durch diese Ausführungsvariante der Erfindung in Form eines Steuergeräts kann die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe schnell und effizient gelöst werden.
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Hierzu kann das Steuergerät zumindest eine Recheneinheit zum Verarbeiten von Signalen oder Daten, zumindest eine Speichereinheit zum Speichern von Signalen oder Daten, zumindest eine Schnittstelle zu einem Sensor oder einem Aktor zum Einlesen von Sensorsignalen von dem Sensor oder zum Ausgeben von Steuersignalen an den Aktor und/oder zumindest eine Kommunikationsschnittstelle zum Einlesen oder Ausgeben von Daten aufweisen, die in ein Kommunikationsprotokoll eingebettet sind. Die Recheneinheit kann beispielsweise ein Signalprozessor, ein Mikrocontroller oder dergleichen sein, wobei die Speichereinheit ein Flash-Speicher, ein EEPROM oder eine magnetische Speichereinheit sein kann. Die Kommunikationsschnittstelle kann ausgebildet sein, um Daten drahtlos und/oder leitungsgebunden einzulesen oder auszugeben, wobei eine Kommunikationsschnittstelle, die leitungsgebundene Daten einlesen oder ausgeben kann, diese Daten beispielsweise elektrisch oder optisch aus einer entsprechenden Datenübertragungsleitung einlesen oder in eine entsprechende Datenübertragungsleitung ausgeben kann.
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Unter einem Steuergerät kann vorliegend ein elektrisches Gerät verstanden werden, das Sensorsignale verarbeitet und in Abhängigkeit davon Steuer- und/oder Datensignale ausgibt. Das Steuergerät kann eine Schnittstelle aufweisen, die hard- und/oder softwaremäßig ausgebildet sein kann. Bei einer hardwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen beispielsweise Teil eines sogenannten System-ASICs sein, der verschiedenste Funktionen des Steuergeräts beinhaltet. Es ist jedoch auch möglich, dass die Schnittstellen eigene, integrierte Schaltkreise sind oder zumindest teilweise aus diskreten Bauelementen bestehen. Bei einer softwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen Softwaremodule sein, die beispielsweise auf einem Mikrocontroller neben anderen Softwaremodulen vorhanden sind.
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Von Vorteil ist auch ein Computerprogrammprodukt oder Computerprogramm mit Programmcode, der auf einem maschinenlesbaren Träger oder Speichermedium wie einem Halbleiterspeicher, einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert sein kann und zur Durchführung, Umsetzung und/oder Ansteuerung der Schritte des Verfahrens nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen verwendet wird, insbesondere wenn das Programmprodukt oder Programm auf einem Computer oder einer Vorrichtung ausgeführt wird.
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Ausführungsbeispiele des hier vorgestellten Ansatzes sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs mit einer Bilderfassungseinrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 2 eine perspektivische Darstellung einer Ausrichtvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 3 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Herstellen einer Ausrichtvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel; und
- 4 ein Blockschaltbild eines Steuergeräts gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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In der nachfolgenden Beschreibung günstiger Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden für die in den verschiedenen Figuren dargestellten und ähnlich wirkenden Elemente gleiche oder ähnliche Bezugszeichen verwendet, wobei auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente verzichtet wird.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs 100 mit einer Bilderfassungseinrichtung 105 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Das Fahrzeug 100 ist beispielsweise als ein einspuriges oder als ein zweispuriges Fahrzeug realisiert. Die Bilderfassungseinrichtung 105 ist beispielsweise als eine Kamera realisiert, die in Verbindung mit Fahrassistenzsystemen des Fahrzeugs 100 einsetzbar ist. Die Bilderfassungseinrichtung 105 weist ein Objektiv 110 zum Lenken eines Lichtstrahls sowie einen Bildsensors 115 zum Erfassen eines Bildes unter Verwendung des gelenkten Lichtstrahls auf. Weiterhin weist die Bilderfassungseinrichtung 105 eine Ausrichtvorrichtung 120 auf. Die Ausrichtvorrichtung 120 ist ausgebildet, um das Objektiv 110 und den Bildsensor 115 auszurichten, beispielsweise mittels aktiven Ausrichtens, das auch als „Active Alignment“ bezeichnet ist. Die Ausrichtvorrichtung 120 weist dabei eine Sensoraufnahmeplatte 125 zum Aufnehmen des Bildsensors 115, eine Objektivaufnahmeplatte 130 zum Aufnehmen des Objektivs 110 sowie eine Mehrzahl von Positionierstäben 135 auf zum Verbinden der Sensoraufnahmeplatte 125 mit der Objektivaufnahmeplatte 130.
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Gemäß diesem Ausführungsbeispiel sind die Sensoraufnahmeplatte 125 und die Objektivaufnahmeplatte 130 im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet oder anordenbar. Optional ist die Sensoraufnahmeplatte 125 als eine Leiterplatte ausgeformt. Alternativ dazu ist es denkbar, dass die Ausrichtvorrichtung 120 eine Leiterplatte aufweist, die zwischen der Sensoraufnahmeplatte 125 und dem Bildsensor 115 angeordnet ist. Weiterhin optional ist die Sensoraufnahmeplatte 125, die Objektivaufnahmeplatte 130 und/oder die Mehrzahl von Positionierstäben 135 zumindest teilweise aus einem Metall ausgeformt. Zumindest einer aus der Mehrzahl der Positionierstäbe 135 weist ein Federelement 140 auf. Das Federelement 140 ist dabei zwischen der Sensoraufnahmeplatte 125 und der Objektivaufnahmeplatte 130 angeordnet oder anordenbar und um den zumindest einen Positionierstab 135 herum angeordnet oder anordenbar.
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Der Bildsensor 115, der auch als Imagerchip (IC) bezeichnet ist, ist meist auf einer Leiterplatte (LP) angeordnet, über welche die Bildinformationen vorverarbeitet und zu einer Hauptleiterplatte in der Bilderfassungseinrichtung 105 gesendet werden. Objektiv 110 und LP werden meist von einem Linsenhalter aufgenommen, sodass IC 115 und Objektiv 110 zueinander fixiert sind.
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Um die optischen Anforderungen zu erfüllen, ist es zum Teil notwendig, das Objektiv 110 genau zum IC 115 auszurichten, was auch als „Alignment“ bezeichnet ist. Wenn diese Anforderungen sehr hoch sind, müssen bis zu sechs Achsen, beispielsweise translatorisch x, y, z und rotatorisch x, y, z, ausgerichtet werden. Wird während dem Ausrichten beispielsweise der IC 115 aktiv ausgelesen, um die Güte der Ausrichtung zu prüfen, spricht man von „Active Alignment“ (AA). Im Anschluss an das AA werden Objektiv 110 und IC 115 zueinander fixiert, um vorteilhafterweise über Lebensdauer eine sichere Verbindung zu erreichen. Hierbei sind die zwei gängigsten Lösungen, dass das Objektiv 110 in einem Linsenhalter (LH) befestigt werden, bevor das AA stattfindet. Beim AA wird dann die LP mit IC 115 bewegt und nach Erreichen der Zielposition am LH fixiert, beispielsweise über eine Klebeverbindung. Alternativ ist die LP mit IC 115 auf dem LH bereits fixiert, sodass bei dem AA nur das Objektiv 110 bewegt wird und bei Erreichen der Zielposition am LH fixiert wird, beispielsweise über eine Klebeverbindung.
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Vor diesem Hintergrund wird durch den hier vorgestellten Ansatz ein Aufbau und eine Fixierung eines Active-Alignment-fähigen Kameramoduls, das hier als Ausrichtvorrichtung 120 bezeichnet ist, mittels einer Hexapodgeometrie vorgestellt. Der hier vorgestellte Ansatz zeigt eine Struktur, das bedeutet die Ausrichtvorrichtung 120, die sowohl die LP mit IC 115 als auch das Objektiv 110 aufnimmt. Die Ausrichtvorrichtung 120 ist derart gestaltet, dass sich eine Lage zwischen Objektiv 110 und IC 115 in beispielsweise sechs Achsen verstellen lässt. Die Ausrichtvorrichtung 120 ist beispielsweise als eine Art Hexapod realisiert, das mittels in der Länge verstellbaren Positionierstäben 135 die Lage von Objektiv 110 und LP mit IC 115 zueinander bestimmt. Eine Fixierung nach dem AA erfolgt beispielsweise mittels einer Fixierung der Länge dieser Positionierstäbe 135. Eine Art der Fixierung hängt von den Materialeigenschaften der Positionierstäbe 135 ab und umfasst beispielsweise einen Laserschweißprozess. Durch die Verwendung von Positionierstäben 135 und Aufnahmeplatten 125, 130 aus metallischen Werkstoffen wird die Fixierung beispielsweise mittels des Laserschweißprozesses extrem schnell und robust gestaltet. Im Gegensatz zu Konstruktionen mit Klebeverbindungen wird ein Überbrücken von großen Spalten vermieden, die beispielsweise bei Klebeverbindungen notwendig sind, um die Beweglichkeit in den Achsen zu ermöglichen. Des Weiteren wird dadurch auf einen Ofenprozess zur Aushärtung beispielsweise eines Klebstoffes verzichtet, wodurch Zeit und Investitionskosten gespart werden.
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Eine Basis der Konstruktion bildet gemäß diesem Ausführungsbeispiel die Sensoraufnahmeplatte 125 für den IC 115 bzw. für die LP mit IC 115. Das Objektiv 110 sitzt entsprechend ebenfalls auf einer Objektivaufnahmeplatte 130 oder wird alternativ von einem Aufnahmerahmen umschlossen, der zusätzlich die stabartigen Strukturen, die hier als Positionierstäbe 135 bezeichnet sind, aufnimmt. Diese Positionierstäbe 135 sind in der Sensoraufnahmeplatte 125 für den IC 115 drehbar gelagert und in der Objektivaufnahmeplatte 130 für das Objektiv 110 geführt. Zur Fixierung der Länge nach dem Alignmentvorgang sind die Positionierstäbe 135 beispielsweise mit der Objektivaufnahmeplatte 130 für das Objektiv 110 verbunden oder verbindbar. Dadurch ist eine optische Position zwischen Objektiv 110 und IC 115 in sechs Achsen innerhalb bestimmter Grenzen einstellbar, bis die Positionierstäbe 135 fixiert sind.
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2 zeigt eine perspektivische Darstellung einer Ausrichtvorrichtung 120 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Die hier dargestellte Ausrichtvorrichtung 120 kann der in 1 beschriebenen Ausrichtvorrichtung 120 entsprechen oder zumindest ähneln. Das bedeutet, dass die hier gezeigte Ausrichtvorrichtung 120 in einer Bilderfassungseinrichtung realisierbar ist, wie sie in 1 beschrieben wurde. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist zumindest ein Ende 200 und/oder ein weiteres Ende 205 der Mehrzahl von Positionierstäben 135 drehbar und somit beispielsweise beweglich in der Sensoraufnahmeplatte 125 und/oder in der Objektivaufnahmeplatte 130 gelagert, sodass die beiden Aufnahmeplatten 125, 130 in unterschiedliche Richtungen beweglich sind. Die Enden 200, 205 sind beispielsweise mit den Aufnahmeplatten 125, 130 verschraubt oder alternativ verschraubbar. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel sind die Sensoraufnahmeplatte 125 und/oder die Objektivaufnahmeplatte 130 mehreckig ausgeformt, insbesondere sechseckig, sodass die Ausrichtvorrichtung 120 gemäß diesem Ausführungsbeispiel als Hexapod, eine sechsgliedrige Bewegungsvorrichtung, ausgeformt ist. Alternativ ist es denkbar, die Form der Sensoraufnahmeplatte 125 und/oder der Objektivaufnahmeplatte 130 beispielsweise abzurunden oder eine Eckenanzahl zu variieren. Weiterhin alternativ sind die Sensoraufnahmeplatte 125 und die Objektivaufnahmeplatte 130 unterschiedlich voneinander realisierbar. Durch die eckige Form kann beispielsweise bei einer Fertigung der Sensoraufnahmeplatte 125 und/oder der Objektivaufnahmeplatte 130 kann beispielsweise ein Materialverbrauch und dadurch Fertigungskosten reduziert werden. Zeitgleich sind die Positionierstäbe 135 in einem möglichst großen Abstand zueinander angeordnet. Auch gemäß diesem Ausführungsbeispiel weist die Mehrzahl der Positionierstäbe 135 jeweils ein Federelement 140 auf.
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3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 300 zum Herstellen einer Ausrichtvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel. Durch das hier beschriebene Verfahren 300 ist beispielsweise eine Ausrichtvorrichtung herstellbar, wie sie in zumindest einer der 1 bis 2 beschrieben wurde.
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Das Verfahren 300 umfasst dabei einen Schritt 305 des Zusammenfügens und einen Schritt 310 des Ausrichtens. Im Schritt 305 des Zusammenfügens werden die Sensoraufnahmeplatte zum Aufnehmen eines Bildsensors, die Objektivaufnahmeplatte zum Aufnehmen eines Objektivs und die Mehrzahl von zumindest teilweise beweglichen Positionierstäben zum Verbinden der Sensoraufnahmeplatte mit der Objektivaufnahmeplatte zusammengefügt. Im Schritt 310 des Ausrichtens werden der von der Sensoraufnahmeplatte aufgenommene Bildsensor und das von der Objektivaufnahmeplatte aufgenommene Objektiv zueinander unter Verwendung der Mehrzahl von Positionierstäben ausgerichtet, um die Ausrichtvorrichtung herzustellen. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel umfasst das Verfahren 300 lediglich optional einen Schritt 315 des Fixierens der Sensoraufnahmeplatte, der Objektivaufnahmeplatte und der Mehrzahl von Positionierstäben nach dem Ausrichten. Der Schritt 315 des Fixierens ist dabei beispielsweise mittels eines Schweißverfahrens, wie beispielsweise Laserschweißen, durchführbar.
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4 zeigt ein Blockschaltbild eines Steuergeräts 400 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Das Steuergerät 400 ist ausgebildet, um ein Verfahren zum Herstellen einer Ausrichtvorrichtung, wie es beispielsweise in 3 beschrieben wurde, anzusteuern oder durchzuführen. Das Steuergerät 400 weist dazu eine Zusammenfügeinheit 405 auf, die ausgebildet ist, um beispielsweise mittels eines Zusammenfügsignals 410 ein Zusammenfügen der Sensoraufnahmeplatte zum Aufnehmen eines Bildsensors, der Objektivaufnahmeplatte zum Aufnehmen eines Objektivs und der Mehrzahl von zumindest teilweise beweglichen Positionierstäben zum Verbinden der Sensoraufnahmeplatte mit der Objektivaufnahmeplatte zu bewirken. Weiterhin weist das Steuergerät 400 gemäß diesem Ausführungsbeispiel eine Ausrichteinheit 415 auf, die ausgebildet ist, um beispielsweise mittels eines Ausrichtsignals 420 ein Ausrichten des von der Sensoraufnahmeplatte aufgenommenen Bildsensors und des von der Objektivaufnahmeplatte aufgenommenen Objektivs zueinander unter Verwendung der Mehrzahl von Positionierstäben zu bewirken, um die Ausrichtvorrichtung herzustellen. Lediglich optional weist das Steuergerät 400 zudem eine Fixiereinheit 425 auf, die ausgebildet ist, um beispielsweise mittels eines Fixiersignals 430 ein Fixieren der Sensoraufnahmeplatte, der Objektivaufnahmeplatte und der Mehrzahl von Positionierstäben nach dem Ausrichten zu bewirken.
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Umfasst ein Ausführungsbeispiel eine „und/oder“-Verknüpfung zwischen einem ersten Merkmal und einem zweiten Merkmal, so ist dies so zu lesen, dass das Ausführungsbeispiel gemäß einer Ausführungsform sowohl das erste Merkmal als auch das zweite Merkmal und gemäß einer weiteren Ausführungsform entweder nur das erste Merkmal oder nur das zweite Merkmal aufweist.