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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Montage von Rädern an ein autonom fahrendes Fahrzeug sowie eine Radmontagevorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
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Aus dem Stand der Technik sind Verfahren zur Montage von Rädern an herkömmliche Fahrzeuge bekannt. Dabei wird ein autonom fahrendes Fahrzeug in einem Positionierungsbereich positioniert. Es werden dann die Räder bereitgestellt und an dem Fahrzeug manuell vom Monteur montiert.
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Eine Rad- oder Reifenmontage wird beispielsweise regelmäßig nach Inbetriebnahme des Fahrzeugs vorgenommen. Beispielsweise kann es angezeigt sein, einen oder mehrere Reifen wegen Beschädigung oder Abnutzung zu wechseln. Üblicherweise wird dazu das manuell zu fahrende Fahrzeug vom Fahrzeugführer manuell in eine Werkstatt gefahren und die Reifen werden manuell gewechselt.
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Aus der
W02019/204552 A1 sind automatische Montagesysteme für Reifen bekannt.
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Auch aus der
US 2019/0389258 A1 sind automatische Montagesysteme für Reifen bekannt.
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Allerdings sind die aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen für Radmontageanlagen nicht zufriedenstellend, da diese auf herkömmliche manuell gesteuerte Fahrzeuge ausgerichtet sind.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen und Verfahren zu verbessern.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren zur Montage von Rädern an einem autonom fahrenden Fahrzeug mittels einer Radmontagevorrichtung innerhalb einer Servicevorrichtung beschrieben, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- Überprüfen, ob ein Radwechsel notwendig ist;
- Wechsel wenigstens eines Rades des autonom fahrenden Fahrzeugs mittels der Radmontagevorrichtung.
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Üblicherweise wird vom Fahrzeugführer im Bedarfsfall festgestellt, dass ein Radwechsel notwendig ist, wobei das Fahrzeug dann manuell in eine Werkstatt gefahren wird und die Reifen manuell gewechselt werden. Bei autonom fahrenden Fahrzeugen ist dies nicht möglich. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht also ein Feststellen der Notwendigkeit eines Radwechsels und die Durchführung des Radwechsels bei einem autonom fahrenden Fahrzeug.
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Als autonome Fahrzeuge werden im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung selbstfahrende Fahrzeuge bezeichnet, die ohne Einfluss eines menschlichen Fahrers fahren, steuern und beispielsweise auch einparken können. Der Fahrersitz bleibt dabei in der Regel leer. Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung ist speziell auf autonom fahrende Fahrzeuge abgestimmt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird das autonom fahrende Fahrzeug autonom in die Servicevorrichtung geführt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren ferner, dass
das Überprüfen, ob ein Radwechsel notwendig ist, mittels einer Prüfvorrichtung in einem ersten Bereich erfolgt; und
der Wechsel des wenigstens einen Rades des autonom fahrenden Fahrzeugs mittels der Radmontagevorrichtung in einem zweiten Bereich erfolgt; wobei das autonom fahrende Fahrzeug autonom vom ersten Bereich in den zweiten Bereich überführt wird, wenn festgestellt worden ist, dass ein Radwechsel notwendig ist.
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Dadurch, dass die Prüfvorrichtung in dem ersten Bereich vorliegt und die Radmontagevorrichtung in dem zweiten Bereich vorliegt und das Fahrzeug autonom von dem ersten Bereich in den zweiten Bereich überführt wird, kann vorteilhaft genutzt werden, dass eine räumliche Separierung von Prüfung und Montage durchgeführt werden kann. Eine räumliche Separierung von Prüfung und Montage ist vorteilhaft, da bei der Prüfung die Stellfläche der Montage nicht blockiert wird, und damit ein erstes Fahrzeug geprüft werden kann und an einem zweiten Fahrzeug zeitgleich eine Montage vorgenommen werden kann. Wegen der autonomen Überführung kann trotz der räumlichen Separierung von Prüfung und Montage diese durchgeführt werden, ohne dass das Fahrzeug manuell zwischen den Bereichen überführt werden muss. Insgesamt ist das erfindungsgemäße Verfahren dieser Ausführungsform daher effizienter und stellt speziell auf die Vorteile einer Kombination von räumlicher Trennung von Prüfung beziehungsweise Montage und auf autonom fahrende Fahrzeuge ab.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Verfahren beschrieben, wobei das Überprüfen, ob ein Radwechsel notwendig ist, ein Prüfen der Unwucht und/oder des Drucks des Rades umfasst.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Verfahren beschrieben, wobei die Radmontagevorrichtung umfasst:
- einen Fahrzeugpositionierungsbereich zur Positionierung des autonom fahrenden Fahrzeugs; eine Bereitstellungsvorrichtung zum Bereitstellen wenigstens eines Rades, wobei das Fahrzeug in dem Fahrzeugpositionierungsbereich positioniert wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Verfahren beschrieben, wobei der Wechsel des wenigstens einen Rades automatisch erfolgt.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren, dass
das Überprüfen, ob ein Radwechsel notwendig ist, mittels der Prüfvorrichtung in einem ersten Bereich erfolgt; und
der Wechsel des wenigstens einen Rades des autonom fahrenden Fahrzeugs mittels der Radmontagevorrichtung in einem zweiten Bereich erfolgt;
wobei das autonom fahrende Fahrzeug autonom in die Servicevorrichtung geführt wird; und das autonom fahrende Fahrzeugs autonom vom ersten Bereich in den zweiten Bereich überführt wird, wobei
sowohl das Überprüfen, ob ein Radwechsel notwendig ist, mittels der Prüfvorrichtung in dem ersten Bereich automatisch erfolgt; und auch
der Wechsel des wenigstens einen Rades mittels der Radmontagevorrichtung automatisch erfolgt.
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Da gemäß dieser Ausführungsform sowohl das Überprüfen als auch der Wechsel des wenigstens einen Rades automatisch erfolgt, kann im Falle eines autonom fahrenden Fahrzeugs der Radwechsel vollständig automatisch erfolgen. Denn insbesondere findet das Einfahren des Fahrzeugs in die Servicevorrichtung autonom statt. Innerhalb der Servicevorrichtung positioniert sich das Fahrzeug dann selbstständig in verschiedenen Bereichen der Service-Vorrichtung.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Verfahren beschrieben, wobei der Wechsel des wenigstens einen Rades umfasst:
- Anheben des autonom fahrenden Fahrzeugs;
- Automatischer Wechsel des Rades
- Absenken des autonom fahrenden Fahrzeugs.
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Gemäß dieser Ausführungsform findet das Anheben und das Absenken des autonom fahrenden Fahrzeugs bevorzugt mittels einer automatisch betriebenen Hydraulik statt. Bevorzugt finden sämtliche Schritte gemäß dieser Ausführungsform automatisch statt.
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Gemäß einer weiter bevorzugten Ausführungsform wird ein Verfahren beschrieben, wobei der Wechsel des wenigstens einen Rades in der Radmontagevorrichtung die Schritte umfasst: Überführen des autonom fahrenden Fahrzeugs in die Radmontagevorrichtung, wobei das Überführen entweder manuell durch einen Fahrer oder aber bevorzugt autonom erfolgt; Anheben des autonom fahrenden Fahrzeugs;
- Abschrauben des wenigstens einen zu wechselnden Rades;
- Montage des wenigstens einen zu montierenden Rades;
- Absenken des autonom fahrenden Fahrzeugs.
- Datentransfer mittels eines Protokolls an ein Leitsystem;
- Ausfahrt des autonom fahrenden Fahrzeugs aus der Radmontagevorrichtung, wobei das Ausfahren entweder manuell durch einen Fahrer oder aber bevorzugt autonom erfolgt.
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Gemäß dieser Ausführungsform findet das Anheben und das Absenken des autonom fahrenden Fahrzeugs bevorzugt mittels einer automatisch betriebenen Hydraulik statt. Bevorzugt finden sämtliche Schritte gemäß dieser Ausführungsform automatisch statt.
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Gemäß einer noch weiter bevorzugten Ausführungsform wird ein Verfahren beschrieben, wobei der Wechsel des wenigstens einen Rades in der Radmontagevorrichtung die Schritte umfasst: Überführen des autonom fahrenden Fahrzeugs in die Radmontagevorrichtung, wobei das Überführen entweder manuell durch einen Fahrer oder aber bevorzugt autonom erfolgt; Positionieren des autonom fahrenden Fahrzeugs in einem Fahrzeugpositionierungsbereich; Anheben des autonom fahrenden Fahrzeugs;
- Überprüfen der Komponenten, insbesondere des wenigstens einen zu montierenden Rades; Zustellen der Komponenten zum Fahrzeugpositionierungsbereich;
- Abschrauben des wenigstens einen zu wechselnden Rades;
- Abstellen und/oder Abtransport des wenigstens einen zu wechselnden Rades;
- Kontrolle der Radaufnahme
- Montage des wenigstens einen zu montierenden Rades;
- Absenken des autonom fahrenden Fahrzeugs.
- Datentransfer mittels eines Protokolls an ein Leitsystem;
- Ausfahrt des autonom fahrenden Fahrzeugs aus der Radmontagevorrichtung, wobei das Ausfahren entweder manuell durch einen Fahrer oder aber bevorzugt autonom erfolgt.
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Gemäß dieser Ausführungsform findet das Anheben und das Absenken des autonom fahrenden Fahrzeugs bevorzugt mittels einer automatisch betriebenen Hydraulik statt. Bevorzugt finden sämtliche Schritte gemäß dieser Ausführungsform automatisch statt.
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Im Folgenden werden alternative Ausführungsformen offenbart, welche ebenfalls eine automatische Radmontage betreffen. Anders als in den zuvor beschriebenen Ausführungsformen muss das Fahrzeug nicht mittels einer Hydraulik angehoben und abgesenkt werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Verfahren beschrieben, wobei die Radmontagevorrichtung umfasst:
- eine Rollbahn zum Hinführen des wenigstens einen Rades (36) zu dem Fahrzeugpositionierungsbereich;
- wobei das Verfahren die Schritte umfasst:
- Positionierung des autonom fahrenden Fahrzeugs in dem Fahrzeugpositionierungsbereich; Bereitstellen des wenigstens einen Rades mittels der Bereitstellungsvorrichtung;
- Hinführen des wenigstens einen Rades zu dem Fahrzeugpositionierungsbereich auf der Rollbahn.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird ein Verfahren zur Montage von Rädern an ein autonom fahrendes Fahrzeug mittels einer Radmontagevorrichtung beschrieben, wobei ein Messen eines Abrollverhaltens des wenigstens einen Rades während des Hinführens des wenigstens einen Rades zu dem Fahrzeugpositionierungsbereich erfolgt. Diese Ausführungsform ist effizienter dahingehend ausgestaltet, dass keine separate Prüfung des Abrollverhaltens der neu zu montierenden Räder notwendig ist. Denn sowohl die Positionierung der zu montierenden Räder als auch die Überprüfung des Abrollverhaltens werden in effizienter Art und Weise in einem einzigen Verfahren ermöglicht.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Verfahren zur Montage von Rädern beschrieben. Hierbei umfasst die Radmontagevorrichtung ferner eine Messsystembestückungsvorrichtung zum Bestücken des wenigstens einen Rades mit einem abnehmbaren Messsystem und das Verfahren umfasst ferner den Schritt Bestücken des wenigstens einen Rades mit einem abnehmbaren Messsystem mittels der Messsystembestückungsvorrichtung, wobei das Messen des Abrollverhaltens des wenigstens einen Rades mittels des abnehmbaren Messsystems erfolgt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Verfahren zur Montage von Rädern beschrieben, wobei die Rollbahn eine Senke umfasst, wobei das wenigstens eine Rad über die Senke zu dem Fahrzeugpositionierungsbereich hingeführt wird. Dadurch, dass die Bereitstellungsvorrichtung das wenigstens eine Rad oberhalb der Senke bereitstellt, wird ein Potentialgefälle erzeugt. Die als Hubpotential gespeicherte potentielle Energie wird, während das wenigstens eine Rad über die Senke zu dem Fahrzeugpositionierungsbereich hingeführt wird, in kinetische Energie umgewandelt, wobei es zu einer Rollbewegung kommt. Die Rollbewegung ermöglicht sodann ein Messen des Abrollverhaltens des wenigstens einen Rades.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Verfahren zur Montage von Rädern beschrieben, wobei die Bereitstellungsvorrichtung einen Aufzug umfasst, um das wenigstens eine Rad oberhalb der Senke bereitzustellen. Durch den Aufzug wird zudem ein Potentialgefälle erzeugt. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Verfahren zur Montage von Rädern beschrieben, wobei die Rollbahn zwei Rollbahnabschnitte aufweist, welche zu unterschiedlichen Seiten des Fahrzeugpositionierungsbereiches führen. Dies ermöglicht eine besonders effiziente Montage.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Verfahren zur Montage von Rädern beschrieben, wobei die Rollbahn wenigstens eine Absenkung für das wenigstens eine Rad in dem Fahrzeugpositionierungsbereich aufweist. Das Verfahren umfasst ferner den Schritt: Einführen des wenigstens einen Rades auf der Rollbahn in die wenigstens eine Absenkung in dem Fahrzeugpositionierungsbereich. Dies ermöglicht eine optimale Positionierung der Räder.
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Gemäß einer weiter bevorzugten Ausführungsform wird ein Verfahren zur Montage von Rädern beschrieben, wobei die Rollbahn wenigstens zwei, weiter bevorzugt wenigstens vier Absenkungen aufweist.
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Wenigstens zwei Absenkungen oder weiter bevorzugt wenigstens vier Absenkungen werden in Abhängigkeit des Fahrzeugtyps bevorzugt verwendet.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Verfahren zur Montage von Rädern beschrieben, wobei die Rollbahn zwei Rollbahnabschnitte aufweist, welche zu unterschiedlichen Seiten des Fahrzeugpositionierungsbereiches führen und zwei Absenkungen auf dem ersten Rollbahnabschnitt und zwei Absenkungen auf dem zweiten Rollbahnabschnitt angeordnet sind.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Verfahren zur Montage von Rädern beschrieben, wobei die Rollbahn wenigstens einen Drucksensor aufweist. Der Drucksensor ist bevorzugt als wenigstens eine Druckmesspatte auf dem Boden der Rollbahn ausgebildet.
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Besonders bevorzugt weist die Rollbahn im Wesentlichen über den gesamten Verlauf Druckmessplatten auf.
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Dadurch, dass die Rollbahn wenigstens einen Drucksensor, insbesondere in Form einer Druckmessplatte, aufweist, kann das Abrollverhalten bestimmt werden. Damit stellt diese Ausführungsform eine Alternative zu der Ausführungsform des Verfahrens dar, bei welcher die Bestimmung des Abrollverhaltens über ein abnehmbares Messsystem erfolgt, welches mittels einer Messsystembestückungsvorrichtung an dem Rad angebracht wird.
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Insbesondere kann gemäß dieser Ausführungsform das Messen des Abrollverhaltens des wenigstens einen Rades während des Hinführens des wenigstens einen Rades zu dem Fahrzeugpositionierungsbereich in Abhängigkeit der Position des Rades auf der Rollbahn erfolgen.
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Die Messung des Abrollverhaltens mittels Drucksensor, insbesondere in Form einer Druckmessplatte einerseits und andererseits mittels eines abnehmbaren Messsystems, welches mittels einer Messsystembestückungsvorrichtung an dem Rad angebracht wird, schließt sich allerdings nicht gegenseitig aus. So weist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform die Radmontagevorrichtung sowohl eine Messsystembestückungsvorrichtung als auch eine Rollbahn mit wenigstens einer Druckmessplatte zur Messung des Abrollverhaltens auf.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Verfahren zur Montage von Rädern beschrieben, wobei die Rollbahn wenigstens zwei, weiter bevorzugt wenigstens vier Absenkungen aufweist, und wobei die Absenkungen wenigstens einen Sensor, insbesondere einen Drucksensor, aufweisen, der ausgebildet ist, zu detektieren, ob das wenigstens eine Rad in der Absenkung eingeführt wurde.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Servicevorrichtung beschrieben umfassend eine Prüfvorrichtung und eine Radmontagevorrichtung, um ein Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche auszuführen.
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Die Servicevorrichtung ist ausgebildet, mit dem autonom fahrenden Fahrzeug zu kommunizieren. Insbesondere kann eine Kommunikation dahingehend erfolgen, dass im Bedarfsfall das autonom fahrende Fahrzeug autonom in die Servicevorrichtung überführt wird. Ferner kann die Servicevorrichtung ausgebildet sein, das Fahrzeug autonom innerhalb der Servicevorrichtung von einem ersten Bereich in einen zweiten Bereich zu überführen.
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Die Servicevorrichtung kann beispielsweise in einen Betriebshof für eine Fahrzeugflotte integriert sein.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein autonom fahrendes Fahrzeug beschrieben, welches ausgebildet ist, um ein Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche auszuführen.
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Das autonom fahrende Fahrzeug ist bevorzugt ausgebildet, mit der Servicevorrichtung zu kommunizieren. Insbesondere kann eine Kommunikation dahingehend erfolgen, dass im Bedarfsfall das autonom fahrende Fahrzeug autonom in die Servicevorrichtung überführt wird. Ferner kann das autonom fahrende Fahrzeug ausgebildet sein, autonom innerhalb der Servicevorrichtung von einem ersten Bereich in einen zweiten Bereich überführt zu werden.
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Die verschiedenen in dieser Anmeldung genannten Ausführungsformen der Erfindung sind, sofern im Einzelfall nicht anders ausgeführt, miteinander kombinierbar.
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Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Merkmale sind vorteilhafte Verbesserungen und nicht triviale Weiterentwicklungen des im unabhängigen Anspruch aufgeführten Verfahrens zur Abgasnachbehandlung des Verbrennungsmotors möglich.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Gleiche Bauteile oder Bauteile mit gleicher Funktion sind dabei in den unterschiedlichen Figuren mit den gleichen Bezugsziffern gekennzeichnet. Es zeigen:
- 1 eine Servicevorrichtung umfassend einen ersten Bereich und einen zweiten Bereich;
- 2a eine Radmontagevorrichtung zur Montage von Rändern an ein autonom fahrendes Fahrzeug gemäß einer bevorzugten Ausführungsform in einer Ausführungsform in Draufsicht;
- 2b eine Radmontagevorrichtung zur Montage von Rädern an ein autonom fahrendes Fahrzeug gemäß einer bevorzugten Ausführungsform in Seitenansicht;
- 3 eine Messsystembestückungsvorrichtung einer Radmontagevorrichtung gemäß der Erfindung in Seitenansicht im Detail;
- 4 eine Rollbahn einer Radmontagevorrichtung gemäß der Erfindung in Draufsicht im Detail.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Servicevorrichtung 5 umfassend einen ersten Bereich 3 und einen zweiten Bereich 4. Die Servicevorrichtung 5 ist ausgebildet, um das erfindungsgemäße Verfahren zur Montage von Rädern an ein autonom fahrendes Fahrzeug 12 mittels einer Prüfvorrichtung 2 und einer Radmontagevorrichtung 1 durchzuführen. Die Prüfvorrichtung 2 liegt in dem ersten Bereich 3 vor. Die Radmontagevorrichtung 1 liegt in dem zweiten Bereich 4 vor. Alternativ oder zusätzlich zu der in dem ersten Bereich 3 vorliegenden Prüfvorrichtung kann die Prüfvorrichtung auch in das Fahrzeug als Prüfsensorik integriert sein. In diesem Fall kann beispielsweise bereits während der autonomen Fahrt überprüft werden, ob ein Radwechsel notwendig ist.
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Zunächst wird das Fahrzeug 12 autonom in den ersten Bereich 3 geführt. In dem ersten Bereich 3 findet ein Überprüfen mittels der Prüfvorrichtung 2 statt, ob ein Radwechsel notwendig ist.
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Dies erfolgt in einem abgetrennten Bereich, beispielsweise in Form einer modularen Box zur Einhausung der Anlagentechnik. Das Prüfen des fahrerlosen Fahrzeugs stellt dabei insbesondere auf die Reifen und Felgen sowie auf die parallele Überprüfung des Räderzustands bevorzugt durch eine digitale Kommunikationsschnittstelle zwischen Fahrzeug und Anlagentechnik ab.
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Sofern ein Radwechsel notwendig ist, wird das Fahrzeug 12 autonom in den zweiten Bereich 4 überführt. In dem zweiten Bereich 4 findet nun der Wechsel des wenigstens einen Rades des autonom fahrenden Fahrzeugs 12 mittels der Radmontagevorrichtung 1 statt. Dadurch, dass die Prüfvorrichtung 2 in dem ersten Bereich 3 vorliegt und die Radmontagevorrichtung 1 in dem zweiten Bereich 4 vorliegt und das Fahrzeug 12 autonom von dem ersten Bereich 3 in den zweiten Bereich 4 überführt wird, kann vorteilhaft genutzt werden, dass eine räumliche Separierung von Prüfung und Montage durchgeführt werden kann. Wegen der autonomen Überführung kann trotz der räumlichen Separierung die Prüfung und Montage durchgeführt werden, ohne dass das Fahrzeug 12 manuell zwischen den Bereichen überführt werden muss.
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Bevorzugt finden sämtliche Schritte gemäß dieser Ausführungsform automatisch statt. In der Radmontagevorrichtung 1 kann das Anheben des autonom fahrenden Fahrzeugs mittels einer automatisch betriebenen Hydraulik erfolgen. Dabei wird das Fahrzeug angehoben, bevorzugt mittels eines Scherenwagenhebers oder mit Hilfe eines mobilen Roboters. Ferner erfolgt eine Zustellung der benötigten Komponenten zum Radwechsel. Die Räder werden abgeschraubt und abgenommen. Anschließend werden die Räder abgestellt. Anschließend erfolgt die Kontrolle der Radaufnahme mit Hilfe von Sensorik. Ein Roboterarm mit entsprechendem Endeffektor greift nach dem neuen Rad und führt dieses zum Fahrzeug. Das Rad wird angeschraubt. Die Prüfung mit Hilfe von Sensorik, wie beispielsweise mit Kameratechnologie, wird dokumentiert. Anschließend wird das Fahrzeug wieder abgesenkt. Das digitale Protokoll wird per Datentransfer an das Leitsystem übermittelt. Das Fahrzeug verlässt daraufhin die Radmontagevorrichtung 1.
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2a zeigt eine Radmontagevorrichtung 1 zur Montage von Rädern an ein autonom fahrendes Fahrzeug gemäß der Erfindung in einer Ausführungsform in Draufsicht. 2b zeigt die Radmontagevorrichtung 1 zur Montage von Rädern in einer Seitenansicht. Gemäß dieser alternativen Ausführungsform muss das Fahrzeug nicht angehoben und abgesenkt werden.
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Die Radmontagevorrichtung 1 umfasst einen Fahrzeugpositionierungsbereich 10 zur Positionierung eines autonom fahrenden Fahrzeugs 12, eine Bereitstellungsvorrichtung 30 zum Bereitstellen wenigstens eines Rades 36 und eine Rollbahn 20 zum Hinführen des wenigstens einen Rades 36 zu dem Fahrzeugpositionierungsbereich 10.
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Die Rollbahn 20 umfasst eine Senke 24, wobei das wenigstens eine Rad 36 über die Senke 24 zu dem Fahrzeugpositionierungsbereich 10 hingeführt wird. Die Rollbahn 20 weist zwei Rollbahnabschnitte auf, welche zu unterschiedlichen Seiten des Fahrzeugpositionierungsbereichs 10 führen.
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Es erfolgt eine Positionierung des autonom fahrenden Fahrzeugs 12 in dem Fahrzeugpositionierungsbereich 10.
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Ein Rad wird mittels eines fahrerlosen Transportsystems (FTS) 40 an die Bereitstellungsvorrichtung 30 geliefert. Die Bereitstellungsvorrichtung 30 umfasst einen Aufzug 34, um das Rad 36 oberhalb der Senke 24 bereitzustellen. Dort kann in einer Gitterbox 32 das Rad 36 zwischengelagert werden.
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Das Hinführen des wenigstens einen Rades 36 zu dem Fahrzeugpositionierungsbereich 10 erfolgt auf der Rollbahn 20. Dadurch, dass die Bereitstellungsvorrichtung 30 einen Aufzug 34 umfasst, um das Rad 36 oberhalb der Senke 24 bereitzustellen, wird ein Potentialgefälle erzeugt. Die als Hubpotential gespeicherte potentielle Energie wird, während das Rad 36 über die Senke 30 zu dem Fahrzeugpositionierungsbereich 10 hingeführt wird, in kinetische Energie umgewandelt, wobei es zu einer Rollbewegung kommt. Die Rollbewegung ermöglicht sodann ein Messen des Abrollverhaltens des wenigstens einen Rades 36.
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Die Rollbahn 20 weist vier Absenkungen 22 auf. Die Räder 36 werden auf der Rollbahn 20 in die Absenkungen 22 in dem Fahrzeugpositionierungsbereich 10 eingeführt und damit optimal für die Montage positioniert. Im Anschluss findet, sofern das Abrollverhalten des Rades 36 den Anforderungen entspricht, die Montage statt. Sofern das Abrollverhalten des Rades den Anforderungen nicht entspricht, findet keine Montage statt und das Rad wird ersetzt.
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3 zeigt eine Messsystembestückungsvorrichtung 50 in einer Radmontagevorrichtung 1 gemäß der in 2 beschriebenen Ausführungsform in Seitenansicht.
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Die Messsystembestückungsvorrichtung 50 bestückt oberhalb der Senke 24 ein Rad 36 mit einem abnehmbaren Messsystem 52. Das Hinführen des wenigstens einen Rades 36 zu dem Fahrzeugpositionierungsbereich 10 erfolgt auf der Rollbahn 20. Dabei wird das Rad 36 auf der Rollbahn 20 abgerollt. Ein Messen eines Abrollverhaltens des wenigstens einen Rades 36 während des Hinführens des wenigstens einen Rades 36 zu dem Fahrzeugpositionierungsbereich 10 kann dann mittels des abnehmbaren Messsystems 52 erfolgen.
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4 zeigt einen Teil der Rollbahn 20 einer Radmontagevorrichtung 1 gemäß der in 2 und 3 beschriebenen Ausführungsform in Draufsicht im Detail.
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Die Rollbahn 20 weist zwei Rollbahnabschnitte auf, welche zu unterschiedlichen Seiten des Fahrzeugpositionierungsbereiches 10 führen. Drucksensoren, die als Druckmesspatten 26 auf dem Boden der Rollbahn 20 ausgebildet sind, ermöglichen die Messung des Abrollverhaltens.
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Dadurch, dass die Rollbahn 20 wenigstens einen Drucksensor 26, insbesondere in Form einer Druckmessplatte, aufweist, kann das Abrollverhalten bestimmt werden. Damit stellt diese Ausführungsform eine Alternative zu der Ausführungsform gemäß 2 dar, bei welcher die Bestimmung des Abrollverhaltens über ein abnehmbares Messsystem 52 erfolgt, welches mittels einer Messsystembestückungsvorrichtung 50 an dem Rad angebracht wird. Insbesondere kann gemäß dieser Ausführungsform das Messen des Abrollverhaltens des wenigstens einen Rades 36 während des Hinführens des wenigstens einen Rades 36 zu dem Fahrzeugpositionierungsbereich 10 in Abhängigkeit der Position des Rades 36 auf der Rollbahn 20 erfolgen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Radmontagevorrichtung
- 2
- Prüfvorrichtung
- 3
- erster Bereich
- 4
- zweiter Bereich
- 5
- Servicevorrichtung
- 10
- Fahrzeugpositionierungsbereich
- 12
- autonom fahrendes Fahrzeug
- 20
- Rollbahn
- 22
- Absenkungen zur Radpositionierungen
- 24
- Senke
- 26
- Drucksensor
- 30
- Bereitstellungsvorrichtung
- 32
- Gitterbox
- 34
- Aufzug
- 36
- Rad
- 40
- Fahrerloses Transportsystem (FTS)
- 50
- Messsystembestückungsvorrichtung
- 52
- abnehmbare Messvorrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2019/204552 A1 [0004]
- US 2019/0389258 A1 [0005]