-
Diese Erfindung bezieht sich auf ein Greifmodul und einen Drehbestückungskopf.
-
Hintergrund und Stand der Technik
-
Die vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf das technische Gebiet der Bestückung von Bauteilträgern mit elektronischen Bauteilen. Die Bauteile können elektronische Bauteile in einem Gehäuse oder elektronische Bauteile ohne Gehäuse sein, die als Chips ausgeführt sind, die direkt von einem fertig bearbeiteten Wafer entnommen und einem Bestückungsprozess zugeführt werden.
-
Die Herstellung von elektronischen Baugruppen erfolgt typischerweise mit sogenannten Bestückungsmaschinen, bei denen elektronische Bauteile automatisiert aus einer Bauteilzuführvorrichtung entnommen und auf einen Bauteilträger, wie z.B. eine Leiterplatte, in einem so genannten „Pick-and-Place“-Prozess platziert werden. Ein Transfer der Bauteile von der Bauteilzuführvorrichtung in die jeweilige Bestückungsposition erfolgt mittels einer Bauteilbedienungsvorrichtung, z.B. einem sogenannten Bestückungskopf. In den meisten Fällen erfolgt ein solcher Transfer eines Bauteils mittels einer einzigen Bedienungsvorrichtung, die allgemein als Bestückungskopf bezeichnet wird. Es ist aber auch möglich, ein Bauteil mit zwei oder mehreren Bauteilbedienungsvorrichtungen von der Zuführvorrichtung in seine Bestückungsposition zu übertragen. Eine derartige Bedienung für Bauteile ohne Gehäuse, die als Chips ausgeführt sind, ist beispielsweise aus
EP 1 470 747 B1 bekannt.
-
Im Bereich der Elektronikherstellung werden für ein bestimmtes Endprodukt, d.h. für eine auf einem Bauteilträger aufgebaute elektronische Baugruppe mit typischerweise einer Vielzahl von miteinander verbundenen elektronischen Bauteilen, Bauteile völlig unterschiedlicher Beschaffenheit in Bezug auf Abmessungen/Geometrie, Substratmaterial, Oberflächen etc. benötigt. Für eine zuverlässige Bestückung sind daher individuell angepasste Bedienungsvorgänge und damit unterschiedlich ausgeführte Werkzeuge für die Bedienung notwendig. So werden z.B. Bauteile ohne Gehäuse, die als Chips oder waferförmige Bauteile mit typischerweise besonders kleinen Abmessungen ausgeführt sind, in der Regel mit unterschiedlichen Düsen als jene aufgenommen, die für Bauteile in einem Gehäuse verwendet werden. Bei waferförmigen Bauteilen mit besonders empfindlichen Oberflächenstrukturen, wie z.B. bei Bauteilen für mikroelektromechanische Systeme (MEMS), kann eine individuelle Bedienung mit speziell für solche Bauteile ausgeführten Greifwerkzeugen, wie insbesondere (Saug-)Düsen, erforderlich sein. Es besteht daher ein Bedarf an Bauteilbedienungsvorrichtungen, die flexibel an unterschiedlich herzustellende Produkte angepasst werden können.
-
In einem Bestückungsprozess können verschiedene unterschiedliche Arten von Bestückungsköpfen verwendet werden. Ein Matrixkopf umfasst beispielsweise eine Vielzahl von Düsen, die parallel in einer Matrixkonfiguration angeordnet sind, sodass jede Düse entlang einer vertikalen Achse auf ein Ziel zu oder von einem Ziel wegbewegt werden kann. Die vertikale Ausdehnung eines solchen Matrixkopfes ist relativ klein, sodass unterschiedliche Kopfmodule von verschiedenen Typen an einem solchen Kopf befestigt werden können. Dabei können beispielsweise nicht nur Saugdüsen, sondern auch Greifer umfasst sein, die Spannbacken umfassen, um physisch an den Seiten der Bauteile zu kontaktieren, wobei diese typischerweise eine relativ lange vertikale Ausdehnung aufweisen.
-
Eine andere bekannte Form eines Bestückungskopfes ist als ein Drehkopf, ein Rotationskopf, ein Werkzeugrevolver oder ein Revolverkopf bekannt, wie z.B. in
EP 2 892 312 A1 beschrieben, und wird im Folgenden einfach als Drehbestückungskopf bezeichnet. Ein solcher Drehbestückungskopf umfasst einen Träger, der um eine horizontale Drehachse drehbar ist und an welchem unterschiedliche Kopfmodule durch Anbringung an jeweils einer von einer Vielzahl von auf dem Träger vorgesehenen Düsenschnittstellen angebracht werden können, die radial davon vorstehen. Die Kopfmodule umfassen eine Vielzahl von entlang ihrer Längsachse verschiebbaren Düsen zur Aufnahme eines Bauteils aus einer Bauteilzuführvorrichtung und zur Bestückung eines zuvor aufgenommenen Bauteils auf einen Bauteilträger, wobei diese Längsachse parallel zur Drehachse ausgerichtet ist. Unterschiedliche Kopfmodule unterscheiden sich insbesondere hinsichtlich der Anzahl der Düsen. Eine (bauteilspezifische) Anpassung des Bestückungskopfes erfordert einen Austausch des Kopfmoduls. Ein solcher Bestückungskopf hat gegenüber einem Matrixkopf verschiedene Vorteile, wie z.B. die Möglichkeit, Bauteile zu und von einem benachbarten Speicherkopf zu übergeben (um eine sogenannte „Collect-and-Place“-Konfiguration zu ermöglichen). Es ist weiterhin vorteilhaft, dass seine horizontale Ausdehnung im Vergleich zu einem Matrixkopf relativ klein, seine vertikale Ausdehnung jedoch viel größer ist. Aus diesem Grund ist es derzeit nicht möglich, Greifer mit einem Drehbestückungskopf zu verwenden, und es kann nicht sichergestellt werden, dass genügend Platz zum Drehen des Bestückungskopfes vorhanden ist.
-
Dies ist problematisch, da Greifer zum Aufnehmen so genannter „Odd-Shape Components“ (OSCs) oder anderer „exotischer“ Bauteile nützlich sind, die keine nutzbare Oberfläche für den Eingriff einer Saugdüse bieten können.
-
Die vorliegende Erfindung zielt darauf ab, ein Greifmodul mit reduzierten Abmessungen bereitzustellen, das daher klein genug ist, um mit einem Drehbestückungskopf verwendet werden zu können.
-
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird dieses Ziel durch ein neues und kompaktes Greifmodul erreicht, insbesondere durch ein Greifmodul, das eine Feder umfasst, die ein relativ langes Bauteil ist, welches außerhalb der Düsenschnittstelle angeordnet ist, an der es im Betrieb befestigt ist, sodass das Greifmodul flacher als bekannte Greifmodule sein kann.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Nach einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Greifmodul zum Befestigen an einem Drehbestückungskopf einer Bestückungsmaschine vorgesehen, wobei der Drehbestückungskopf mindestens eine Düsenschnittstelle aufweist, die radial aus dem Drehbestückungskopf vorsteht und wahlweise mit einer Vakuum- oder Fluidquelle mit weniger als atmosphärischem Druck verbindbar ist, wobei das Greifmodul umfasst:
- einen Körper, der zur Befestigung auf einer Düsenschnittstelle des Drehbestückungskopfes angepasst ist, wobei der Körper eine Bodenwand und eine mit der Bodenwand verbundene Seitenwand umfasst, wobei die Bodenwand einen Anschluss zur Ermöglichung einer Fluidkommunikation zwischen der Düsenschnittstelle und dem Inneren des Körpers aufweist, wenn der Körper auf der Düsenschnittstelle befestigt ist,
- eine erste und eine zweite Spannbacke, die schwenkbar mit dem Körper verbunden sind, wobei die erste und zweite Spannbacke jeweils eine Bauteil-Greiffläche zum Eingriff mit einem Bauteil im Betrieb und einen Betätigungsabschnitt aufweisen,
- einen Kolben, der durch die Seitenwand begrenzt ist, linear in Bezug auf den Körper entlang einer linearen Achse beweglich zu sein, wobei die lineare Achse radial aus dem Drehbestückungskopf vorsteht, wenn das Greifmodul an der Düsenschnittstelle im Betrieb befestigt ist, wobei der Kolben einen Aktuator aufweist, der zum Eingriff mit den Betätigungsabschnitten der ersten und zweiten Spannbacke angepasst ist, sodass die lineare Bewegung des Kolbens entlang der linearen Achse eine Schwenkbewegung der ersten und zweiten Spannbacke bewirkt, die deren relatives Öffnen oder Schließen verursacht, und
- eine Feder, die zwischen der Bodenwand und dem Kolben angeordnet ist, wobei die Feder vorgespannt ist, um den Kolben von der Bodenwand wegzudrücken,
- wobei das Greifmodul zur Aufnahme der Düsenschnittstelle derart angepasst ist, dass wenn das Greifmodul im Betrieb an der Düsenschnittstelle befestigt ist, die Seitenwand radial nach außen von der Düsenschnittstelle in Bezug auf die lineare Achse beabstandet ist und die Feder die Düsenschnittstelle zumindest teilweise umgibt.
-
Nach einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Drehbestückungskopf vorgesehen, der mit dem Greifmodul des ersten Aspekts ausgestattet ist.
-
Weitere spezifische Aspekte und Merkmale der vorliegenden Erfindung sind in den beiliegenden Ansprüchen dargelegt.
-
Figurenliste
-
Die Erfindung wird nun anhand der beiliegenden Figuren (nicht maßstabsgetreu) beschrieben, in denen Folgendes gezeigt wird:
- 1 zeigt schematisch ein Greifmodul entsprechend einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in einer perspektivischen Ansicht;
- 2 zeigt schematisch das Greifmodul aus 1 in einer Schnittdarstellung mit einer Düsenschnittstelle; und
- 3 zeigt schematisch einen Drehbestückungskopf mit einer Anzahl der Greifmodule aus 1.
-
Detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung
-
Ein Greifmodul 1 nach einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist in 1 in perspektivischer Ansicht schematisch dargestellt. Das Greifen eines Bauteils (siehe 3) wird durch eine erste und eine zweite Spannbacke 2, 3 erreicht, die, wie im Folgenden näher beschrieben wird, schwenkbar an einem kreiszylindrischen Körper 4 montiert sind, sodass die jeweiligen Bauteil-Greifflächen 5A, 5B jeder Spannbacke 2, 3, die einander gegenüberliegend angeordnet sind, durch Schwenken der ersten und zweiten Spannbacke 2, 3 aufeinander zu oder voneinander wegbewegt werden können, um ein Bauteil dazwischen wahlweise zu greifen oder zu lösen. Zusätzlich umfassen die erste und zweite Spannbacke 2, 3 jeweils eine jeweilige zweite Bauteil-Greiffläche 5C, 5D, die von einer linearen Achse Z radial nach außen weisen (siehe 2). Diese nach außen weisenden Greifflächen 5C, 5D können zum Eingriff mit bestimmten Bauteilen, wie z.B. „schalenförmiger“ Bauteilen, verwendet werden, indem sie gegen nach innen weisende Wände oder Vorsprünge der Bauteile gepresst werden, indem die Spannbacken 2, 3 geöffnet werden, wie im Folgenden näher beschrieben wird.
-
Zur Erleichterung der Konstruktion umfasst der Körper 4 an seinem oberen Ende, d.h. dem Ende des Körpers, das am weitesten vom Bestückungskopf im Betrieb entfernt ist, zwei Einsätze 6, 7, die mit dem Rest des Körpers 4 mit Hilfe von Schrauben 8 befestigt sind (in 1 ist nur eine Schraube 8 dargestellt), und jede Spannbacke 2, 3 ist schwenkbar zwischen den Einsätzen 6, 7 montiert. Die Einsätze 6, 7 tragen auch ein Anschlagelement 9, das sich über einen Durchmesser des Körpers 4 zwischen der ersten und zweiten Spannbacke 2, 3 erstreckt. Am unteren Ende des Körpers 4, d.h. dem Ende, das dem Bestückungskopf im Betrieb am nächsten ist, befindet sich ein Düsen-Schnittstellenadapter, der direkt mit einer DüsenSchnittstelle (11, siehe 2) des Bestückungskopfes im Betrieb in Eingriff gebracht werden kann, welcher in dieser Ausführungsform einen Eingriffskragen 10 zur Aufnahme einer DüsenSchnittstelle umfasst.
-
2 zeigt schematisch das Greifmodul 1 aus 1 in einer Schnittdarstellung entlang der Linie A-A in 1 sowie eine Düsenschnittstelle 11, welche Bestandteil eines Bestückungskopfes, insbesondere eines Drehbestückungskopfes, ist. Verschiedene Aspekte der Konstruktion des Greifmoduls 1 sind in 2 deutlicher dargestellt. Es ist zu erkennen, dass der Körper 4 annähernd schalenförmig ist, mit einer Seitenwand 12 von im wesentlichen kreiszylindrischer Form, die an ihrem unteren Ende, d.h. dem Ende nahe dem Bestückungskopf im Betrieb, teilweise durch eine Bodenwand 13 geschlossen ist. Der Körper 4 ist an seinem unteren Ende nicht vollständig geschlossen, da ein Anschluss 14 zentral innerhalb der Bodenwand 13 vorgesehen ist, um eine Fluidkommunikation zwischen dem Inneren des Körpers 4 und dem Eingriffskragen 10 zu ermöglichen, der als hohler und offener Zylinder ausgebildet ist. Der Eingriffskragen 10 ist so dimensioniert, dass er mit der Düsenschnittstelle 11 im Betrieb lösbar in Eingriff kommt, z.B. unter Verwendung einer Schnappverbindung. Im Körper 4 ist ein Kolben 15 untergebracht, der durch die Seitenwand 12 begrenzt ist, sich in Bezug auf den Körper 4 entlang einer linearen Achse Z linear zu bewegen, wobei die lineare Achse Z radial aus dem Drehbestückungskopf vorsteht (siehe 3), wenn das Greifmodul 1 an die Düsenschnittstelle 11 im Betrieb montiert ist. Dadurch entsteht zwischen der Bodenwand 13, der Seitenwand 12 und dem Kolben 15 eine Fluidkammer 25. Der Kolben 15 umfasst an seinem oberen Ende einen Aktuator 16, der in dieser Ausführungsform die Form einer kreisförmigen Scheibe 17 aufweist, deren Mitte mit der linearen Achse Z zusammenfällt und die vom Hauptkörper des Kolbens 15 durch einen Schaft 18 mit kleinerem Durchmesser als die Scheibe 17 beabstandet ist, sodass der Schaft 18 und die Scheibe 17 einen „pilzförmigen“ Aktuator 16 bilden, der sich von der Oberseite des Kolbens 15 aus erstreckt. Die erste und zweite Spannbacke 2, 3 umfassen jeweils Betätigungsabschnitte 19, 20, die von der jeweiligen ersten und zweiten Spannbacke 2, 3 vorstehen und in der Aussparung aufgenommen werden, die durch den Raum zwischen der Scheibe 17 und dem Hauptkörper des Kolbens 15 gebildet wird, um mit diesem in Eingriff zu kommen. Auf diese Weise bewirkt die lineare Bewegung des Kolbens entlang der linearen Achse Z eine Schwenkbewegung der ersten und zweiten Spannbacke 2, 3, wodurch ihre relative Öffnung (wenn sich der Kolben 15 im Betrieb nach oben oder von der Düsenschnittstelle 11 wegbewegt) oder Schließung (wenn sich der Kolben 15 im Betrieb nach unten oder zur Düsenschnittstelle 11 hinbewegt), d.h. die Änderung des Abstands zwischen den Bauteil-Greifflächen 5A, 5B, bewirkt wird. Wie bereits erwähnt, sind die erste und zweite Spannbacke 2, 3 schwenkbar am Körper 4 montiert, und zwar durch die Schwenkachsen 21, die zwischen den Einsätzen 6, 7 und damit am Körper 4 montiert sind. Eine Druckfeder 22 ist zwischen der Bodenwand 13 und dem Kolben 15 angeordnet, wobei die Druckfeder 22 vorgespannt ist, um den Kolben 15 von der Bodenwand 13 wegzudrücken und dadurch die erste und zweite Spannbacke 2, 3 in eine offene Position vorzuspannen. Der Weg des Kolbens 15 weg von der Bodenwand 13 wird durch das Anschlagelement 9 begrenzt. Das Anschlagelement 9 ist zwischen der ersten und zweiten Spannbacke 2, 3 angeordnet, was eine kompakte Konfiguration ermöglicht und in bestimmten Ausführungsformen zur Begrenzung des Verschlusses der ersten und zweiten Spannbacke 2, 3 verwendet werden kann.
-
In dieser Ausführungsform ist der Kolben 15 mit einem O-Ring 23 in seiner äußeren Umfangsfläche ausgestattet, um eine Fluiddichtung mit der Innenfläche der Seitenwand 12 zu gewährleisten. Es ist jedoch zu beachten, dass in anderen Ausführungsformen dieser O-Ring 23 weggelassen werden kann, solange die äußere Umfangsfläche des Kolbens 15 und die Innenfläche der Seitenwand 12 ausreichend enganliegend ausgeführt werden können.
-
Aus 2 ist ersichtlich, dass die Bodenwand 13 nicht flach ist, sondern eine zentrale Konkavität 24 aufweist, die in die zwischen Bodenwand 13, Seitenwand 12 und Kolben 15 gebildete Fluidkammer 25 hineinragt, wobei der Anschluss 14 in der Konkavität 24 angeordnet ist. Dadurch wird zwischen der Konkavität 24 und der Seitenwand 12 ein ringförmiger Bereich 26 gebildet (zentriert um die lineare Achse Z). Die Druckfeder 22 ist zumindest teilweise in diesem ringförmigen Bereich 26 angeordnet. Diese allgemeine Konfiguration stellt sicher, dass bei der Befestigung des Greifmoduls 1 an der Düsenschnittstelle 11 im Betrieb, die Seitenwand 12 in Bezug auf die lineare Achse Z radial nach außen von der Düsenschnittstelle 11 beabstandet ist und die Druckfeder 22 die Düsenschnittstelle 11 zumindest teilweise umgibt. Der Fachmann versteht jedoch, dass andere Konfigurationen möglich sind, die es der Druckfeder 22 ermöglichen, die Düsenschnittstelle 11 zumindest teilweise zu umgeben, z.B. mit einer Feder außerhalb der Kammer 26. Solche Anordnungen erlauben eine besonders kompakte (entlang der linearen Achse Z) Form des Greifmoduls 1, sodass eine betriebliche Verwendung mit einem Drehbestückungskopf möglich ist.
-
Die Düsenschnittstelle 11 wird hier nicht im Detail beschrieben, da sie ein bekanntes Element im Stand der Technik ist. Es ist jedoch zu beachten, dass die Düsenschnittstelle einen Vakuumpfad 27 umfasst, der wahlweise mit einer Vakuum- oder Fluidquelle mit weniger als atmosphärischem Druck verbunden werden kann (nicht dargestellt). Wenn diese Verbindung hergestellt wird, entsteht an der Spitze der Düsenschnittstelle 11 ein Vakuum oder ein Bereich mit reduziertem Druck, und wenn die Düsenschnittstelle 11 in den Eingriffskragen 10 eingreift, ist das Vakuum oder der Bereich mit reduziertem Druck über den Anschluss 14 mit der Fluidkammer 25 fluidisch verbunden. Wenn also das Vakuum oder der Bereich mit reduziertem Druck an der Spitze der Düsenschnittstelle 11 gebildet wird, wird der Kolben 15 gegen die Kraft der Druckfeder 22 zur Bodenwand 13 hinbewegt, und die Greifflächen 5A, 5B der ersten und zweiten Spannbacke 2, 3 werden zusammen in eine geschlossene Position bewegt. Diese Bewegung stoppt entweder, wenn der Kolben 15 gegen die Bodenwand 13 stößt, oder wenn die Greifflächen 5A, 5B gegen das Anschlagelement 9 stoßen, abhängig von der jeweiligen Konfiguration. Beim Abschalten der Vakuumquelle bewegt die Druckfeder 22 den Kolben 15 von der Bodenwand 13 weg und öffnet so die erste und zweite Spannbacke 2, 3. Wenn die nach außen gerichteten Greifflächen 5C, 5D für den Eingriff mit einem Bauteil verwendet werden sollen, wird der oben beschriebene Vorgang umgekehrt, sodass die erste und zweite Spannbacke 2, 3 beim Abschalten der Vakuumquelle geöffnet werden, sodass die nach außen gerichteten Greifflächen 5C, 5D mit einem geeigneten Bauteil in Eingriff kommen können. Das Lösen erfolgt durch Wiederanschließen der Vakuumquelle.
-
Zu den geeigneten Materialien für die Bauteile des Greifmoduls, umfassend den Körper 4, die erste und zweite Spannbacke 2, 3, die Einsätze 6, 7, das Anschlagelement 9 und den Kolben 15, gehören Metalle wie Aluminium, Stahl oder starre Kunststoffe oder Ähnliches.
-
3 zeigt schematisch einen Drehbestückungskopf 30 mit einer Anzahl der Greifmodule 1 von 1, die an dessen Düsenschnittstellen 11 befestigt sind, wobei jede Düsenschnittstelle 11 radial aus dem Drehbestückungskopf 30 vorsteht und wahlweise an eine Vakuum- oder Fluidquelle mit weniger als atmosphärischem Druck angeschlossen werden kann. Das zentrale Greifmodul 1 ist so dargestellt, dass es ein Bauteil 31 zwischen den Greifflächen 5A, 5B hält. Der Drehbestückungskopf 30 kann für die Verwendung in einem Pick-and-Place-Betrieb und/oder einem Collect-and-Place-Betrieb konfiguriert sein, wie es im Stand der Technik allgemein bekannt ist.
-
Wie es im Stand der Technik bekannt ist, ist die Düsenschnittstelle 11 in Bezug auf den Bestückungskopf entlang der linearen Achse Z radial verschiebbar, sodass die Düsenschnittstelle 11 und damit das Greifmodul 1 selektiv auf einen Bauteilaufnahme- oder Bestückungsbereich zu oder von diesem wegbewegt werden kann (nicht dargestellt). Diese Bewegung kann genutzt werden, um eine parallele Bewegung der ersten und zweiten Spannbacke 2, 3 ohne jegliche Öffnungs- oder Schließbewegung zu bewirken. An den Aufnahme- oder Bestückungsflächen kann die Vakuumquelle mit der Düsenschnittstelle 11 verbunden oder von ihr getrennt werden, um die Spannbacken zu betätigen und so ein Bauteil 31 je nach Bedarf zu greifen oder freizugeben.
-
Die oben beschriebenen Ausführungsformen sind nur beispielhaft, und andere Möglichkeiten und Alternativen im Rahmen der Erfindung werden für den Fachmann erkennbar sein. Während z.B. in 2 eine Druckfeder 22 dargestellt ist, kann alternativ eine Wellenfeder oder Ähnliches verwendet werden.
-
Während das Greifmodul der oben beschriebenen Ausführungsform bequemerweise sowohl nach innen als auch nach außen gerichtete Bauteil-Greifflächen aufweist, kann das Greifmodul in anderen Ausführungsformen je nach Bedarf nur nach innen oder nur nach außen gerichtete Greifflächen umfassen, um die Betriebskomplexität zu reduzieren.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1 -
- Greifmodul
- 2 -
- erste Spannbacke
- 3 -
- zweite Spannbacke
- 4 -
- Körper
- 5A, 5B
- - gegenüberliegende Bauteil-Greifflächen
- 5C, 5D
- - äußere Bauteil-Greifflächen
- 6, 7
- - Einsätze
- 8 -
- Schraube
- 9 -
- Anschlagelement
- 10 -
- Eingriffskragen
- 11 -
- Düsenschnittstelle
- 12 -
- Seitenwand
- 13 -
- Bodenwand
- 14 -
- Anschluss
- 15 -
- Kolben
- 16 -
- Aktuator
- 17 -
- Scheibe
- 18 -
- Schaft
- 19,
- 20 - Betätigungsabschnitte
- 21 -
- Schwenkachsen
- 22 -
- Druckfeder
- 23 -
- O-Ring
- 24 -
- Konkavität
- 25 -
- Fluidkammer
- 26 -
- ringförmiger Bereich
- 27 -
- Vakuumpfad
- 30 -
- Drehbestückungskopf
- 31 -
- Bauteil
- Z -
- lineare Achse
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- EP 1470747 B1 [0003]
- EP 2892312 A1 [0006]