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Die Erfindung betrifft einen Kabelschuh sowie eine Kabelschuhverbindung.
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Kabelschuhe ermöglichen ein elektrisches Verbinden von Kabeln oder Litzen mittels Befestigungsmitteln, insbesondere Muttern und/oder Schrauben. Zum Verbinden eines Kabels oder einer oder mehrere Litzen mit dem Kabelschuh weist der Kabelschuh üblicherweise eine Anschlusshülse auf, mittels derer ein Kabel oder eine oder mehrere Litzen an den Kabelschuh angeschlossen werden können. Das Anschließen des Kabels oder der einen oder mehreren Litzen an die Anschlusshülse kann insbesondere durch Crimpen oder Verpressen der Anschlusshülse bei eingeführtem Kabel oder eingeführten Litzen erfolgen.
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Zum elektrischen Verbinden des derart mit der Anschlusshülse verbundenen Kabels oder der einen oder mehreren Litzen mittels des Befestigungsmittels, weist der Kabelschuh weiterhin typischerweise eine Anschlusslasche auf. Die Anschlusslasche weist ein erstes Befestigungsmittel (typischerweise eine Mutter) und eine Ausnehmung für ein zu dem ersten Befestigungsmittel korrespondierendes zweites Befestigungsmittel (typischerweise eine Schraube) auf.
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Um die Montage des Kabelschuhs, also das Verbinden des ersten Befestigungsmittels mit dem zweiten Befestigungsmittel, zu erleichtern, kann das erste Befestigungsmittel dabei unverlierbar in der Ausnehmung bzw. an der Anschlusslasche angeordnet sein.
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Die Anschlusslasche kann in Gestalt eines Rings oder einer Gabel ausgebildet werden. Bei einer ringförmigen Anschlusslasche ist die Ausnehmung dabei typischerweise rund und wird von der Anschlusslasche umschlossen. Bei einer gabelförmigen Anschlusslasche ist die Ausnehmung typischerweise in einer U-Form und zu einer Seite der Anschlusslasche hin offen.
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Eine Unterseite der Anschlusslasche bildet eine Anlagefläche des Kabelschuhs, an die das zweite Befestigungsmittel angelegt wird. Das zweite Befestigungsmittel wird zur Montage des Kabelschuhs an die Unterseite der Anschlusslasche angelegt und mit dem zweiten Befestigungsmittel verbunden. Die Anlagefläche an der Unterseite der Anschlusslasche ist infolge der Ausnehmung verkleinert. Daraus ergibt sich in diesem Bereich eine hohe Flächenpressung, wenn das zweite Befestigungsmittel beim Verbinden mit dem ersten Befestigungsmittel an die Anschlusslasche angepresst wird. Infolgedessen kann sich die Anschlusslasche bei dem Anpressen verformen.
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Ferner kann eine Sicherung zwischen dem zweiten Befestigungsmittel und dem ersten Befestigungsmittel angeordnet werden. Auch die Sicherung kann sich beim Verbinden des ersten Befestigungsmittels mit dem zweiten Befestigungsmittel verformen. Aufgrund der hohen Flächenpressung kann die Verformung unerwünscht stark ausfallen, sodass es gar zu einem Ausstanzen des Materials der Sicherung kommen kann.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass ein weiterer Kabelschuh bzw. eine weitere Anschlusslasche eines weiteren Kabelschuhs zwischen dem ersten Befestigungsmittel und dem zweiten Befestigungsmittel angeordnet wird. Dabei kann die weitere Anschlusslasche unerwünscht verformt werden.
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Um eine unerwünscht hohe Verformung bis hin zu einer möglichen Ausstanzung von Material zu verhindern, kann die der Flächenpressung ausgesetzte Fläche erhöht werden. Typischerweise wird hierzu eine Unterlegscheibe zwischen dem zweiten Befestigungsmittel und der Unterseite der Anschlusslasche angeordnet. Die Nutzung einer solchen Unterlegscheibe in dieser Art ist beispielsweise aus der
DE 10 2013 204 832 A1 bekannt.
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Der
DE 10 2016 116 526 A1 beschreibt einen Erdungsschuh für ein Erdungskabel und/oder eine Gegenerdungsvorrichtung, mit einem an das Erdungskabel anschließbaren Anschlussabschnitt und einem Erdungsabschnitt. Der Erdungsabschnitt weist eine Vormontageeinrichtung für eine Vormontage und eine Durchgangsausnehmung für eine Endmontage der Erdungsvorrichtung an/auf der Gegenerdungsvorrichtung auf, Die Erdungsvorrichtung ist mittels der Vormontageeinrichtung in einer Vormontageposition an/auf der Gegenerdungsvorrichtung in wenigstens einem translatorischen Freiheitsgrad arretiert und/oder in wenigstens einem rotatorischen Freiheitsgrad arretiert vormontierbar.
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Der
US 2016 / 0 104 955 A1 beschreibt eine Kontaktanordnung zum Anschließen an ein Koaxialkabel. Die Kontaktanordnung umfasst ein erstes leitendes Element, ein zweites leitendes Element und einen Isolator. Das erste leitende Element stellt einen mechanischen und einen elektrischen Eingriff mit einer metallischen Abschirmung des Koaxialkabels bereit und stellt einen mechanischen Eingriff mit einem isolierenden Mantel des Koaxialkabels bereit. Das zweite leitende Element stellt einen mechanischen und einen elektrischen Eingriff mit einem leitenden Mittelkern des Koaxialkabels bereit. Der Isolator ist zwischen dem ersten leitenden Element und dem zweiten leitenden Element positioniert und gesichert. Der Isolator sorgt für eine elektrische Isolation zwischen dem ersten leitenden Element und dem zweiten leitenden Element.
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Der
US 6 280 263 B1 beschreibt ein Kabelschuhanschluss zur Verwendung in einer Fahrzeuganschlussdose oder einem Power Center zum Anschließen einer Sammelschiene an ein elektrisches Kabel. Die Anschlussanordnung ist als flacher Metallrohling mit biegbaren Abschnitten ausgebildet, die einen Sicherungsring zum Einfangen der Mutter, eine Verdrehsicherungslasche und Drahtcrimplaschen definieren. Ein Ende des Anschlusses umfasst einen Kabelschuhabschnitt mit einer Öffnung für einen Bolzen oder einen Gewindebolzen und einer Oberfläche zum drehbaren Tragen einer Flanschmutter über der Öffnung. Der Sicherungsring ist am Ende eines Beins oder Arms ausgebildet, das sich vom Kabelschuhabschnitt erstreckt, und kann über einen Radius in eine Muttereinfangposition über dem Mutterflansch gebogen und mit dem Kabelschuhabschnitt ausgerichtet werden. Eine biegbare Verdrehsicherung, die sich vom Sicherungsring erstreckt, wird von einer anfänglichen flachen Position in eine rechtwinklige Position gebogen, in der sie sich durch eine geeignete Öffnung im Anschluss erstreckt, wenn sich der Sicherungsring in der Mutterfangposition befindet. Der Teil der Verdrehsicherungslasche, der sich durch die Klemme erstreckt, ist so ausgelegt, dass er in eine Gegenbuchse in einer Sammelschiene oder einem Anschlusskastengehäuse eingreift, um zu verhindern, dass sich die Kabelschuhklemme dreht, wenn die Mutter mit einer Hand angezogen wird.
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Der
CN 206 441 880 U beschreibt einen Steckverbinder. Der Steckverbinder umfasst eine Verbindungsklemme, eine Mutter und einen Bindepfosten. Die Verbindungsklemme umfasst einen Verbindungsabschnitt und eine Schraube. Die Bindepfosten versorgt ein Durchgangsloch, durch welches die Schraube geführt wird. Das Innengewinde der Mutter ist vorgesehen das Schraubgewinde zur Ausführung festigen, Damit wird eine verriegelte Befestigungsverbindung erreicht
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Nachteilig an dieser bekannten Lösung ist jedoch, dass das Einbringen der Unterlegscheibe einen zusätzlichen Montageschritt erfordert, der typischerweise händisch erfolgen muss.
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Aufgabe der Erfindung ist es demnach, einen Kabelschuh bereitzustellen, der einfach, mit geringem Aufwand und dennoch sicher montierbar ist.
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Die voranstehende Aufgabe wird durch die Gegenstände der Patentansprüche, insbesondere durch einen Kabelschuh nach Anspruch 1 und eine Kabelschuhverbindung nach Anspruch 10 gelöst. Weitere Vorteile und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Kabelschuh beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Kabelschuhverbindung und umgekehrt, sodass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird beziehungsweise werden kann.
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Dementsprechend wird die Aufgabe gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung gelöst durch einen Kabelschuh mit einer Anschlusshülse, einer an der Anschlusshülse angeordneten Anschlusslasche, die eine Oberseite und eine Unterseite aufweist, und einem ersten Befestigungsmittel, wobei die Anschlusshülse einen Anschlusskanal zum Einführen eines Kabels aufweist, die Anschlusslasche eine Ausnehmung aufweist, die von einem Eingangsabschnitt der Ausnehmung an der Oberseite zu einem Ausgangsabschnitt der Ausnehmung an der Unterseite verläuft, das erste Befestigungsmittel unverlierbar in der Ausnehmung gehaltert ist, und wobei der Kabelschuh ferner eine Auflage mit einer Auflageöffnung zum Durchführen eines zur Befestigung zu dem ersten Befestigungsmittel korrespondierenden zweiten Befestigungsmittels aufweist, wobei die Auflageöffnung an dem Ausgangsabschnitt der Ausnehmung angeordnet ist, wobei die Auflage zumindest einen Haltearm aufweist, der sich von der Auflage auf die Oberseite der Anschlusslasche erstreckt und auf der Oberseite der Anschlusslasche aufliegt, sodass die Auflage gegenüber der Anschlusslasche unverrutschbar und an der Anschlusslasche unverlierbar gehalten wird.
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Der erfindungsgemäße Kabelschuh kann einfach und kostengünstig gefertigt werden, wobei die Auflage die Pressung der Anschlusslasche pro Fläche effektiv vermindert und dadurch die Montage besonders sicher macht. Dabei muss die Auflage nicht händisch an dem Kabelschuh angeordnet werden, sondern wird mittels des zumindest einen Haltearmes an der Anschlusslasche gehalten. Denn der zumindest eine Haltearm hält die Auflage an der Anschlusslasche fest bzw. legt er die Auflage an der Anschlusslasche fest. Dies erspart einen ansonsten notwendigen weiteren Montageschritt und gewährleistet, dass die Auflage ihre Funktion erfüllt.
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Die Anschlusslasche kann insbesondere an die Anschlusshülse angeformt sein. Die Anschlusslasche und die Anschlusshülse können einstückig gefertigt sein. Die Anschlusslasche kann flach gegenüber seiner Längserstreckung ausgebildet sein. Die Oberseite und die Unterseite der Anschlusslasche können eben oder im Wesentlichen eben ausgebildet sein.
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Die Anschlusshülse kann eine Anschlussöffnung aufweisen, die mit dem Anschlusskanal verbunden ist. Durch die Anschlussöffnung kann ein Kabel oder eine Litze oder es können mehrere Kabel oder Litzen zu dem Anschlusskanal und durch den Anschlusskanal geführt werden. Das Kabel oder die Litze oder die Kabel oder die Litzen können dann mittels Crimpens oder Verpressens der Anschlusshülse mit diesem oder diesen dauerhaft und elektrisch miteinander verbunden werden. Die Anschlusshülse kann als ein Rohr ausgebildet sein. Ein derartiger Kabelschuh mit einem Rohr als Anschlusshülse wird auch als Rohrkabelschuh bezeichnet.
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Die Anschlusslasche kann beispielsweise als eine Gabel, ein Ring oder ein länglicher Streifen ausgebildet sein. Die Anschlusslasche kann ferner mit einem abgerundeten Längsende ausgebildet sein. Bei einer Gabel kann die Ausnehmung eine U-Form aufweisen. Bei einem Ring oder länglichen Streifen kann die Ausnehmung ein Loch, insbesondere ein Rundloch, sein.
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Die Auflage kann beispielsweise aus einem Stahl, einer Stahllegierung, Aluminium, Kupfer oder einem anderen Metall bestehen. Bevorzugt ist dabei ein Metall mit hoher elektrischer Leitfähigkeit.
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Der zumindest eine Haltearm kann beispielsweise an die Auflage angeformt oder einstückig mit der Auflage ausgebildet sein.
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Es ist bevorzugt, dass der zumindest eine Haltearm als eine umgebogene Haltelasche ausgebildet ist. Die Haltelasche kann dabei insbesondere um eine Biegelinie zwischen der Oberseite und einer Längsseite der Anschlusslasche gebogen sein. Die Längsseite ist eine Seite der Anschlusslasche, die sich zwischen der Oberseite und Unterseite der Anschlusslasche befindet bzw. diese miteinander verbindet. Die Haltelasche kann ein abgerundetes Ende aufweisen. Die Haltelasche ist vorzugsweise leicht und flach, sodass die Haltelasche eine gute Anlage an der Anschlusslasche ermöglicht, nur wenig Platz benötigt und ein geringes Gewicht aufweist.
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Dabei ist bevorzugt, dass der zumindest eine Haltearm an einer die Unterseite mit der Oberseite verbindenden Längsseite der Anschlusslasche anliegt. Insbesondere liegt der zumindest eine Haltearm vollständig an der Anschlusslasche an. Dies ermöglicht die Ausbildung eines möglichst kurzen Haltearmes und einen besonders stabilen Halt der Auflage an der Anschlusslasche.
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Es ist ferner bevorzugt, dass der Kabelschuh zumindest zwei Haltearme aufweist. Dies ermöglicht einen besonders stabilen Halt der Auflage an der Anschlusslasche und gewährleistet somit, dass die Auflage beim Montieren des Kabelschuhs nicht von ihrer Position an der Ausnehmung verrutscht und auch nicht verloren geht.
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Dabei ist bevorzugt, dass die zumindest zwei Haltearme an einander gegenüberliegenden Längsseiten angeordnet sind, wobei die Längsseiten die Unterseite mit der Oberseite der Anschlusslasche verbinden. Dadurch wird die Auflage von jeweils gegenüberliegenden Längsseiten der Anschlusslasche aus an der Anschlusslasche gehalten, was den Halt der Auflage an der Anschlusslasche weiter verbessert.
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Ferner ist dabei bevorzugt, dass die zumindest zwei Haltearme längs der Anschlusslasche versetzt zueinander angeordnet sind. Insbesondere können die zumindest zwei Haltearme in Querrichtung zur Längsrichtung der Anschlusslasche bzw. diagonal gegenüber voneinander angeordnet sein. Bei einer rechteckigen Form der Auflage bzw. wenn die Auflage eine rechteckige Fläche zur Anlage an der Unterseite der Anschlusslasche aufweist, können die zumindest zwei Haltearme an diagonal gegenüberliegenden Ecken der Auflage angeordnet sein. Alternativ kann die Auflage eine runde Fläche aufweisen. Beispielsweise kann die Auflage als eine Unterlegscheibe ausgebildet sein. Dadurch wird mit insbesondere nur zwei Haltearmen ein besonders stabiler Halt der Auflage an der Anschlusslasche erreicht, da die Haltearme längs der Anschlusslasche an unterschiedlichen Haltepunkten halten.
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Bevorzugt ist ferner, dass an der Anschlusslasche zumindest eine Nut ausgebildet ist, in der ein Ende des zumindest einen Haltearms formschlüssig aufgenommen ist, und/oder in der Anschlusslasche zumindest eine Bohrung ausgebildet ist, durch die der zumindest eine Haltearm geführt ist. Die zumindest eine Nut kann insbesondere an der Oberseite der Anschlusslasche ausgebildet sein. Durch den Formschluss des zumindest einen Haltearms in der zumindest eine Nut an der Oberseite der Anschlusslasche oder das Hindurchführen des Haltearmes durch die Bohrung wird ein auf einfache Weise erzielbarer und sicherer Halt des zumindest einen Haltearms an der Oberseite der Anschlusslasche ermöglicht. Die Bohrung kann insbesondere zwischen der Anschlusshülse und dem ersten Befestigungsmittel ausgebildet sein. Im Falle einer Bohrung kann der zumindest eine Haltearm insbesondere an einer kurzen Seite der Auflage angeordnet sein. Ferner kann der zumindest eine Haltearm an einem Verbindungsarm angeordnet sein, der die Auflage mit dem zumindest einen Haltearm verbindet. Der zumindest eine Haltearm kann sich quer, insbesondere senkrecht, zu dem Verbindungsarm erstrecken. Der zumindest eine Haltearm kann so einfach durch die Bohrung geführt und auf der Oberseite der Anschlusslasche aufgelegt werden. Dabei kann vorgesehen sein, dass der durch die Bohrung geführte zumindest eine Haltearm formschlüssig in einer Nut auf der Oberseite der Anschlusslasche aufgenommen wird.
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Bevorzugt ist weiterhin, dass die Ausnehmung als eine Stufenbohrung ausgebildet ist, wobei die Stufenbohrung eine erste Stufe an dem Eingangsabschnitt und eine zweite Stufe an dem Ausgangsabschnitt aufweist, wobei die Ausnehmung an der ersten Stufe einen ersten Innendurchmesser und an der zweiten Stufe einen zweiten Innendurchmesser aufweist, wobei der erste Innendurchmesser kleiner als der zweite Innendurchmesser ist. Insbesondere kann der Innendurchmesser der Auflageöffnung kleiner als der zweite Innendurchmesser der Ausnehmung an der zweiten Stufe sein. Dadurch wird auf einfache Art und Weise eine größere Fläche an der Auflage bereitgestellt, um die Flächenpressung zu verringern.
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Dabei ist bevorzugt, dass das erste Befestigungsmittel einen Kragen aufweist, der innerhalb der Ausnehmung angeordnet ist und dessen Außendurchmesser größer als der erste Innendurchmesser der Ausnehmung an der ersten Stufe ist. Dabei kann der Kragen insbesondere auf Höhe der zweiten Stufe angeordnet sein. Die erste Stufe ermöglicht dadurch ein Verstemmen mit dem ersten Befestigungsmittel und die zweite Stufe bzw. der Absatz von der ersten Stufe zu der zweiten Stufe hält einen Freiraum für den Kragen frei. Da der Außendurchmesser des Kragens größer als der Innendurchmesser der ersten Stufe ist, ist das erste Befestigungsmittel unverlierbar in der Stufenbohrung gehaltert. Mit anderen Worten befindet sich der Kragen in der Ausnehmung in einem Bereich, dessen Innendurchmesser größer als der Außendurchmesser des Kragens ist, wobei aber das erste Befestigungsmittel nicht aus der Stufenbohrung entnommen werden kann, da die Stufenbohrung in ihrem Eingangsabschnitt einen Innendurchmesser aufweist, der kleiner als der Außendurchmesser des Kragens ist. Alternativ oder zusätzlich kann das erste Befestigungsmittel mit der Anschlusslasche bzw. der Oberseite der Anschlusslasche verstemmt sein.
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Dabei ist bevorzugt, dass ein Innendurchmesser der Auflageöffnung kleiner als ein Innendurchmesser der Ausnehmung in dem Ausgangsabschnitt ist. Insbesondere kann der Innendurchmesser der Auflageöffnung kleiner als der zweite Innendurchmesser der Ausnehmung an der zweiten Stufe sein. Dadurch wird auf einfache Art und Weise eine größere Fläche an der Auflage bereitgestellt, um die Flächenpressung zu verringern.
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Schließlich ist bevorzugt, dass das erste Befestigungsmittel als eine Mutter und/oder das zweite Befestigungsmittel als eine Schraube ausgebildet ist. Die Mutter kann den Kragen aufweisen. Ferner kann die Mutter ein Innengewinde und die Schraube das zu dem Innengewinde der Mutter korrespondierende Außengewinde aufweisen, um die Anschlusslasche mittels der Mutter mit der Schraube zu verbinden. Der Kragen kann insbesondere nach radial außen von dem Innengewinde der Mutter abstehen.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird die eingangs erwähnte Aufgabe gelöst durch eine Kabelschuhverbindung mit einem Kabelschuh gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung und dem zweiten Befestigungsmittel, wobei das zweite Befestigungsmittel mit dem ersten Befestigungsmittel verbunden ist.
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Bevorzugt ist dabei, dass zwischen dem zweiten Befestigungsmittel und der Auflage eine Sicherung angeordnet, insbesondere befestigt oder verschraubt, ist.
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Mittels der Auflage in dem erfindungsgemäßen Kabelschuh kann dabei verhindert werden, dass beim Befestigen oder Verschrauben der Sicherung zwischen dem zweiten Befestigungsmittel und der Anschlusslasche eine zu große Verformung bis hin zum Ausstanzen von Material der Sicherung auftritt.
Die Sicherung kann insbesondere als eine verschraubbare Flachsicherung ausgebildet sein. Die Sicherung kann vor der Montage des Kabelschuhs bzw. des Verbindens des ersten Befestigungsmittels mit dem zweiten Befestigungsmittel auf das zweite Befestigungsmittel aufgelegt werden. Die Sicherung kann insbesondere scheibenförmig ausgebildet sein.
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Anhand der beigefügten Zeichnungen wird die Erfindung nachfolgend näher erläutert. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder den Figuren hervorgehenden Merkmale, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, können sowohl für sich als auch in den beliebigen verschiedenen Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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Es zeigen:
- 1 eine Seitenansicht auf eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kabelschuhs,
- 2 eine Schnittansicht durch den Kabelschuh aus 1,
- 3 eine Draufsicht auf den Kabelschuh aus 1,
- 4 eine perspektivische Ansicht der Auflage des Kabelschuhs aus 1,
- 5 eine perspektivische Ansicht einer ersten alternativen Ausführungsform der Auflage aus 4,
- 6 eine perspektivische Ansicht einer zweiten alternativen Ausführungsform der Auflage aus 4, und
- 7 eine perspektivische Ansicht einer dritten alternativen Ausführungsform der Auflage aus 4.
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1 zeigt eine schematische und teilweise freigeschnittene Seitenansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kabelschuhs 10. Der Kabelschuh 10 weist eine Anschlusshülse 20 und eine daran angeformte Anschlusslasche 30 auf.
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Die Anschlusshülse 20 weist eine mit einem Anschlusskanal 21 verbundene Anschlussöffnung 22 auf. Die Anschlusshülse 20 ist teilweise freigeschnitten, um eine Sicht auf seine Außenwandung und den Anschlusskanal 21 zu ermöglichen. Die Außenwandung ist in Gestalt eines Rohres geformt, sodass der Kabelschuh 10 auch als Rohrkabelschuh bezeichnet werden kann.
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Durch die Anschlussöffnung 22 kann ein nicht gezeigtes Kabel oder eine nicht gezeigte Litze oder es können mehrere Litzen geführt werden, um diese elektrisch mit der Anschlusslasche 30 zu kontaktieren. Dazu wird das Kabel oder die Litze entlang der Längsmittelachse L20 der Anschlusshülse 20 bzw. des Anschlusskanals 21 durch die Anschlussöffnung 22 durchgeführt. Das Kabel oder die Litze kann entsprechend in dem Anschlusskanal 21 angeordnet werden. Die Anschlusshülse 20 kann durch Crimpen oder Verpressen dauerhaft mit dem eingeführten Kabel oder der eingeführten Litze verbunden werden.
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Die Anschlusslasche 30 weist eine Oberseite 31 und eine Unterseite 32 auf. Ferner weist die Anschlusslasche 30 eine Ausnehmung 33 auf. Die Ausnehmung 33 ist vorliegend als eine Stufenbohrung ausgebildet, wie anhand des Freischnitts der Anschlusslasche 30 durch die Ausnehmung 33 und entlang der Längsmittelachse L40 eines ersten Befestigungsmittels 40 des Kabelschuhs 10 erkennbar ist.
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Vorliegend ist die Stufenbohrung mit zwei Stufen 36, 37 ausgebildet, wobei allerdings auch mehr als zwei Stufen möglich sind. Eine erste Stufe 36 ist an einem Eingangsabschnitt 34 der Ausnehmung 33 ausgebildet. An diesem Eingangsabschnitt 34 befindet sich das erste Befestigungsmittel 40. Vorliegend ist das erste Befestigungsmittel 40 als eine Mutter ausgebildet. Das erste Befestigungsmittel 40 ist mit der Anschlusslasche 30 an dem Eingangsabschnitt 34 verstemmt.
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Ferner erstreckt sich ein Kragen 42 des ersten Befestigungsmittels 40 innerhalb der Ausnehmung 33. Der Kragen 42 erstreckt sich entgegengesetzt zu Gewindezähnen eines Innengewindes 41 des ersten Befestigungsmittels 40. Der Kragen 42 weist einen Außendurchmesser auf, der größer als ein erster Innendurchmesser der Ausnehmung 33 an der ersten Stufe 36 aber kleiner als ein zweiter Innendurchmesser der Ausnehmung 33 an der zweiten Stufe 37, die in Richtung von dem Eingangsabschnitt 34 zu einem Ausgangsabschnitt 35 der Ausnehmung 33 entlang der Längsmittelachse L40 des ersten Befestigungsmittels 40 nach der ersten Stufe 36 ausgebildet ist. Der Kragen 42 findet in der Ausnehmung 33 Platz, indem die Ausnehmung 33 die Stufenbohrung mit der zweiten Stufe 37 aufweist, die den gegenüber dem ersten Innendurchmesser der Ausnehmung 33 an der ersten Stufe 36 größeren zweiten Innendurchmesser aufweist. Dadurch ist das erste Befestigungsmittel 40 unverlierbar in der Ausnehmung 33 und somit unverlierbar an der Anschlusslasche 30 gehaltert. Dies erleichtert die Montage.
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An dem Ausgangsabschnitt 35 der Ausnehmung 33 ist eine Auflage 50 mit einer Auflageöffnung 51 angeordnet. Die Auflageöffnung 51 ist dabei konzentrisch zu der Ausnehmung 33 angeordnet. Die Auflageöffnung 51 ist in Form eines Rundlochs ausgebildet. Die Auflageöffnung 51 kann alternativ ein Loch anderer Form, beispielsweise rechteckiger oder anderer vieleckiger Form, sein. Vorliegend ist die Auflage 50 mit einer rechteckigen Auflagefläche, die an der Unterseite 32 der Anschlusslasche 30 anliegt, ausgebildet. Die Auflagefläche kann alternative eine andere Form, beispielsweise eine runde Form, aufweisen. Der Innendurchmesser der Auflageöffnung 51 ist kleiner als der Innendurchmesser der Stufenbohrung 33 an der zweiten Stufe 37 bzw. dem Ausgangsabschnitt 35. Dadurch bietet die Auflage 50 eine größere Fläche beim Pressen eines zweiten Befestigungsmittels 60 (siehe 2) auf die Anschlusslasche 30, wenn das zweite Befestigungsmittel 60 mit dem ersten Befestigungsmittel 40 verbunden bzw. befestigt wird.
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Damit die Auflage 50 während der Montage des zweiten Befestigungsmittels 60 nicht verloren geht oder die Auflageöffnung 51 in ihrer Position an der Ausnehmung 33 nicht verrutscht, weist die Auflage zwei Haltearme 52, 52.2 auf, wie in den 1, 2 und 3 zu erkennen ist. Die beiden Haltearme 52, 52.2 sind vorliegend als Haltelaschen ausgebildet, die um die Anschlusslasche 30, insbesondere um eine Kante zwischen der Oberseite 31 und Längsseiten 38, 38.2 der Anschlusslasche 30, umgeknickt ist. Die Haltearme 52, 52.2 liegen dabei an den Längsseiten 38, 38.2 der Anschlusslasche 30 an.
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2 zeigt eine Draufsicht auf den Kabelschuh 10. Die Haltearme 52, 52.2 sind dabei längs der Anschlusslasche 30 versetzt voneinander angeordnet. Ferner sind die Haltearme 52, 52.2 in an der Anschlusslasche 30 ausgebildeten Nuten 39, 39.2 formschlüssig gehalten.
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3 zeigt einen Schnitt durch den Kabelschuh 10 aus 2 bzw. die Anschlusslasche 30 im Bereich der Ausnehmung 33 des Kabelschuhs 10 senkrecht zu der Bildebene der 1 und entlang der Schnittlinie S-S. Dabei ist der Kabelschuh 10 mit dem zweiten Befestigungsmittel 60 verbunden, sodass sich eine Kabelschuhverbindung 100 ergibt.
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In der Kabelschuhverbindung 100 ist ein Innengewinde 41 des als Mutter ausgebildeten ersten Befestigungsmittels 40 mit einem Außengewinde 63 eines Schafts 62 des als Schraube ausgebildeten zweiten Befestigungsmittels 60 in Eingriff. Dadurch drückt ein Kopf 61 des zweiten Befestigungsmittels 60 auf die Auflage 50. An dem zweiten Befestigungsmittel 60 angeordnet bzw. auf das zweite Befestigungsmittel 60 aufgeschraubt ist dabei eine Sicherung 70. Die Sicherung 70 wird zwischen dem zweiten Befestigungsmittel 60 und der Auflage 50 eingepresst. Dadurch, dass die Auflage 50 eine gegenüber der Anschlusslasche 30 an der zweiten Stufe 37 bzw. dem Ausgangsabschnitt 35 vergrößerte Anlagefläche für die Sicherung 70 bietet, wird die Sicherung 70 beim Befestigen bzw. Festziehen des zweiten Befestigungsmittels 60 an dem ersten Befestigungsmittel 40 weniger verformt. Dadurch wird verhindert, dass Material der Sicherung 70 beim Verbinden des zweiten Befestigungsmittels 60 an dem ersten Befestigungsmittel 40 ausgestanzt wird. Die Auflage 50 wird zur Montage des Kabelschuhs 10 dabei von den beiden Haltearmen 52, 52.2 an der Anschlusslasche 30 unverrutschbar und unverlierbar gehalten.
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Aus 4, die eine perspektivische Ansicht der Auflage 50 zeigt, geht hervor, dass die Auflage 50 vorliegend mit einer rechteckigen Querschnittsfläche zur Anlage an der Unterseite 32 der Anschlusslasche 30 ausgebildet ist. Die Haltearme 52, 52.2 sind dabei an gegenüberliegenden Ecken der Auflage 50 angeordnet. Die Haltearme 52, 52.2 sind ferner entlang erster Biegelinien 53, 53.2 gebogen. Die Enden der Haltearme 52, 52.2 sind abgerundet. An den durch gestrichelte Linien dargestellten zweiten Biegelinien 54, 54.2 innerhalb der Haltearme 52, 52.2 sind die Haltearme 52, 52.2 um die Anschlusslasche 30 herum gebogen.
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In den 5, 6 und 7 sind alternative Ausführungsformen der Auflage 50 in Bezug auf ihren Haltearm 52 gezeigt. Der Haltearm 52 ist dazu vorgesehen, durch die Bohrung 56 der Anschlusslasche 50 (siehe 2) geführt zu werden. Durch die Bohrung 56 geführt kann er auf die Oberseite 31 der Anschlusslasche 30 aufgelegt werden, um die Auflage 50 an der Anschlusslasche 30 zu sichern.
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In der ersten alternativen Ausführungsform der 5 ist der Haltearm 52 an einer kurzen Seite der Auflage 50 angeordnet und erstreckt sich von dieser weg. Der Haltearm 52 erstreckt sich damit in Längsrichtung bzw. Erstreckungsrichtung der Anschlusslasche 30. Der Haltearm 52 kann durch entsprechendes Umbiegen durch die Bohrung 56 geführt werden und auf dieser aufgelegt werden.
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In der dritten alternativen Ausführungsform der 7 ist der Haltearm 52 mittels eine Verbindungsarms 55 mit der Auflage 50, insbesondere einer kurzen Seite der Auflage 50, angeordnet. Der Verbindungsarm 55 erstreckt sich somit in Längsrichtung bzw. Erstreckungsrichtung der Anschlusslasche 30. Der Haltearm 52 wiederum erstreckt sich quer, insbesondere senkrecht, zu dem Verbindungsarm 55 und somit quer, insbesondere senkrecht, zu der Längsrichtung bzw. Erstreckungsrichtung der Anschlusslasche 30. Der Haltearm 52 kann durch zweifaches Umbiegen durch die Bohrung 56 geführt werden und auf die Oberseite 31 der Anschlusslasche 30 aufgelegt werden.
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In der Auflage 50 der 7 ist der Haltearm 52 an dem Ende des Verbindungsarms 55 angeordnet. In der Auflage 50 gemäß der zweiten alternativen Ausführungsform der 6 ist hingegen ein weiterer Auflageabschnitt der Auflage 50 an dem Ende des Verbindungsarms 55 angebracht. Der Haltearm 52 befindet sich damit zwischen zwei Auflageabschnitten der Auflage 50. Der Haltearm 52 wird mittels des Verbindungsarms 55 mit den zwei Auflageabschnitten zusammengehalten. Mit den Auflageabschnitten liegt die Auflage 50 an der Anschlusslasche 30 an. Einer der Auflageabschnitte 50 weist die Auflageöffnung 51 auf.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kabelschuh
- 20
- Anschlusshülse
- 21
- Anschlusskanal
- 22
- Anschlussöffnung
- 30
- Anschlusslasche
- 31
- Oberseite
- 32
- Unterseite
- 33
- Ausnehmung
- 34
- Eingangsabschnitt
- 35
- Ausgangsabschnitt
- 36
- erste Stufe
- 37
- zweite Stufe
- 38
- Längsseite
- 39
- Nut
- 40
- erstes Befestigungsmittel
- 41
- Innengewinde
- 42
- Kragen
- 50
- Auflage
- 51
- Auflageöffnung
- 52
- Haltearm
- 53
- erste Biegelinie
- 54
- zweite Biegelinie
- 55
- Verbindungsarm
- 56
- Bohrung
- 60
- zweites Befestigungsmittel
- 61
- Kopf
- 62
- Schaft
- 63
- Außengewinde
- 70
- Sicherung
- 100
- Kabelschuhverbindung
- L
- Längsmittelachse