-
Die Erfindung betrifft eine Anordnung, mit einem Steuergerät, das ein Gehäuse aufweist, in dem zumindest eine Recheneinheit des Steuergerätes angeordnet ist, mit einem außerhalb des Gehäuses angeordneten elektrischen Masseanschluss, mit einer ersten Masseleitung, durch die das Steuergerät und der Masseanschluss elektrisch verbunden sind, mit einer zweiten Masseleitung, durch die das Steuergerät und der Masseanschluss elektrisch verbunden sind, und mit einer Sensoreinrichtung, die dazu ausgebildet ist, einen durch die erste Masseleitung fließenden elektrischen ersten Massestrom und einen durch die zweite Masseleitung fließenden elektrischen zweiten Massestrom zu überwachen.
-
Außerdem betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug mit einer derartigen Anordnung.
-
Stand der Technik
-
Steuergeräte werden beispielsweise in Kraftfahrzeugen eingesetzt, um einen oder mehrere Steuervorgänge zur Steuerung eines Kraftfahrzeugs durchzuführen. Hierzu weist ein Steuergerät in der Regel zumindest eine Recheneinheit auf, die in einem Gehäuse des Steuergerätes angeordnet ist. Zur Ableitung von elektrischen Strömen ist das Steuergerät üblicherweise mit einem außerhalb des Gehäuses angeordneten elektrischen Masseanschluss elektrisch verbunden.
-
Beispielsweise offenbart die Offenlegungsschrift
WO 2017 008 057 A1 ein Steuergerät, das durch zwei redundante Masseleitungen mit einem Masseanschluss elektrisch verbunden ist. Es ist also eine erste Masseleitung vorhanden, durch die das Steuergerät und der Masseanschluss elektrisch verbunden sind, und eine zweite Masseleitung, durch die das Steuergerät und der Masseanschluss elektrisch verbunden sind. Elektrische Ströme werden demnach besonders sicher abgeleitet. Um die Masseleitungen zu überwachen, ist den Masseleitungen eine Sensoreinrichtung zugeordnet, die dazu ausgebildet ist, einen durch die erste Masseleitung fließenden elektrischen ersten Massestrom und einen durch die zweite Masseleitung fließenden elektrischen zweiten Massestrom zu überwachen. Das Steuergerät, der Masseanschluss, die Masseleitungen und die Sensoreinrichtung bilden gemeinsam eine Anordnung der eingangs genannten Art. Durch die Überwachung der Masseströme kann beispielsweise festgestellt werden, ob eine Fehlfunktion der Masseleitungen, wie beispielsweise ein Masseabriss einer der Masseleitungen, vorliegt.
-
Die aus der Offenlegungsschrift
WO 2017 008 057 A1 bekannte Sensoreinrichtung weist mehrere Nebenschlusskomponenten sowie mehrere Komparatoren zum Überwachen der Masseströme auf.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Die erfindungsgemäße Anordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil, dass das Steuergerät bauraumsparend ausbildbar ist. Erfindungsgemäß ist hierzu vorgesehen, dass die Sensoreinrichtung zum Überwachen des ersten und des zweiten Massestroms einen XMR-Sensor aufweist. Es ist also ein XMR-Sensor vorhanden, der dazu ausgebildet ist, den ersten und den zweiten Massestrom zu überwachen. Die Sensoreinrichtung ist dadurch kompakt und platzsparend ausgebildet. Insbesondere wird ein Komparator, der üblicherweise einen vergleichsweise großen Bauraum beansprucht, zur Ausbildung der Sensoreinrichtung nicht benötigt. Vorzugsweise ist die Sensoreinrichtung komparatorfrei ausgebildet. Unter einem XMR-Sensor ist ein Sensor zu verstehen, der als Sensorelement mindestens ein magnetoresistives Widerstandselement aufweist, also ein Widerstandselement, dessen elektrischer Widerstand durch Magnetfelder im Bereich des Widerstandselementes beeinflusst wird. Vorzugsweise weist der XMR-Sensor mehrere derartige magnetoresistive Widerstandselemente auf. Eine Änderung des ersten Massestroms bewirkt eine Änderung eines die erste Masseleitung umgebenden ersten Magnetfeldes. Entsprechend bewirkt eine Änderung des zweiten Massestroms eine Änderung eines die zweite Masseleitung umgebenden zweiten Magnetfeldes. Um die Masseströme zu überwachen, ist der XMR-Sensor derart benachbart zu den Masseleitungen angeordnet, dass eine Änderung des ersten Magnetfeldes und/oder eine Änderung des zweiten Magnetfeldes den Widerstand des magnetoresistiven Widerstandselementes beziehungsweise die Widerstände der magnetoresistiven Widerstandselemente beeinflusst. Der Widerstand beziehungsweise die Widerstände werden also mittelbar durch die Änderung der Masseströme beeinflusst. Der XMR-Sensor nutzt also einen magnetoresistiven Effekt zur Überwachung der Masseströme, beispielsweise den anisotropen magnetoresistiven Effekt (AMR-Effekt), den gigantischen magnetoresistiven Effekt (GMR-Effekt), den kolossalen magnetoresistiven Effekt (CMR-Effekt), den tunnelresistiven Effekt (TMR-Effekt) oder den planaren Hall-Effekt. Vorzugsweise sind die Masseleitungen mit einer Sternmasse des Steuergerätes elektrisch verbunden. Die Masseleitungen sind demnach parallel zueinander mit der Sternmasse und parallel zueinander mit dem außerhalb des Gehäuses angeordneten Masseanschluss verbunden. Insofern sind die Masseleitungen insgesamt parallel zueinander geschaltet, um das Steuergerät redundant mit dem Masseanschluss zu verbinden. Weil der Masseanschluss außerhalb des Gehäuses angeordnet ist, erstrecken sich auch die Masseleitungen zumindest abschnittsweise außerhalb des Gehäuses. Vorzugsweise entspricht ein Widerstandswert der ersten Masseleitung zumindest im Wesentlichen einem Widerstandswert der zweiten Masseleitung, sodass die Masseströme zumindest in Abwesenheit von Fehlfunktionen der Masseleitungen denselben Stromwert aufweisen. Bezüglich der Flussrichtung der Masseströme wird davon ausgegangen, dass die Masseströme von dem Steuergerät zu dem Masseanschluss fließen.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der XMR-Sensor eine Messbrücke mit einem ersten, einem zweiten, einem dritten und einem vierten magnetoresistiven Widerstandselement aufweist. Dadurch wird erreicht, dass homogene Fremdmagnetfelder, also Magnetfelder, die nicht durch eine Änderung der Masseströme bewirkt werden, die Überwachung der Masseströme nicht beeinträchtigen. Hierdurch wird eine besonders genaue Überwachung der Masseströme erreicht. Vorzugsweise ist die Messbrücke als Wheatstone-Brücke ausgebildet. Vorzugsweise sind die Widerstandselemente jeweils als Widerstandselement vom Spin-Valve-Typ ausgebildet. Hierzu weisen die Widerstandselemente vorzugsweise jeweils zumindest eine Lage aus einem weichmagnetischen Material und zumindest eine Lage aus einem hartmagnetischen Material auf.
-
Vorzugsweise sind die Widerstandselemente gleich ausgebildet. Die Widerstandselemente weisen also bei Abwesenheit von auf die Widerstandselemente einwirkenden Magnetfeldern den gleichen elektrischen Widerstand auf. Hierdurch wird die softwaretechnische Auswertung von durch den XMR-Sensor erfassten Messdaten vereinfacht.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Messbrücke einen ersten Leiter und einen zweiten Leiter aufweist, wobei die Leiter parallel zueinander mit einem Eingang der Messbrücke und parallel zueinander mit einem Ausgang der Messbrücke elektrisch verbunden sind, wobei der erste Leiter benachbart zu dem Eingang das erste Widerstandselement und benachbart zu dem Ausgang das dritte Widerstandselement aufweist, und wobei der zweite Leiter benachbart zu dem Eingang das zweite Widerstandselement und benachbart zu dem Ausgang das vierte Widerstandselement aufweist. Unter dem Eingang ist der Teil der Messbrücke zu verstehen, durch den die Messbrücke elektrisch mit einer Versorgungsleitung verbunden ist. Unter dem Ausgang ist der Teil der Messbrücke zu verstehen, durch den die Messbrücke elektrisch mit einem Masseknoten verbunden ist. Die Potentialdifferenz zwischen dem Eingang und dem Ausgang wird als Versorgungsspannung bezeichnet.
-
Vorzugsweise weist die Anordnung eine Auswerteeinheit auf, die dazu ausgebildet ist, eine Brückenspannung der Messbrücke zu erfassen und in Abhängigkeit von der Brückenspannung festzustellen, ob die erste und/oder die zweite Masseleitung einen Masseabriss aufweist. Liegt ein Masseabriss einer der Masseleitungen vor, so sind das Steuergerät und der Masseanschluss durch die betroffene Masseleitung nicht mehr elektrisch verbunden, sodass kein Massestrom durch diese Masseleitung fließen kann. Das Steuergerät ist dann also nicht mehr redundant mit dem Masseanschluss verbunden. In diesem Zustand ist die Ableitung von elektrischen Strömen eingeschränkt und das Steuergerät sollte nicht zur Durchführung von Steuervorgängen verwendet werden. Die Beurteilung, ob ein Masseabriss vorliegt oder nicht, ist demnach für die sichere Durchführung von Steuervorgängen besonders relevant. Als Brückenspannung wird dabei eine Potentialdifferenz zwischen einem zwischen dem ersten Widerstandselement und dem dritten Widerstandselement gelegenen ersten Abschnitt des ersten Leiters einerseits und einem zwischen dem zweiten Widerstandselement und dem vierten Widerstandselement gelegenen zweiten Abschnitt des zweiten Leiters andererseits bezeichnet. Vorzugsweise ist der erste Abschnitt durch eine erste Signalleitung mit einem ersten Analog-Digital-Umsetzer der Auswerteeinheit verbunden. Vorzugsweise ist der zweite Abschnitt durch eine zweite Signalleitung mit einem zweiten Analog-Digital-Umsetzer der Auswerteeinheit verbunden.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das erste und das vierte Widerstandselement derart benachbart zu der ersten Masseleitung angeordnet sind, dass ein Widerstand des ersten Widerstandselementes und ein Widerstand des vierten Widerstandselementes durch eine Änderung des ersten Massestroms beeinflusst werden, und dass das zweite und das dritte Widerstandselement derart benachbart zu der zweiten Masseleitung angeordnet sind, dass ein Widerstand des zweiten Widerstandselementes und ein Widerstand des dritten Widerstandselementes durch eine Änderung des zweiten Massestroms beeinflusst werden. Das erste Widerstandselement und das vierte Widerstandselement sind also der ersten Masseleitung zugeordnet. Das zweite Widerstandselement und das dritte Widerstandselement sind der zweiten Masseleitung zugeordnet. Vorzugsweise werden der Widerstand des ersten Widerstandselementes und der Widerstand des vierten Widerstandselementes nur durch die Änderung des ersten Massestroms beeinflusst, und nicht durch die Änderung des zweiten Massestroms. Vorzugsweise werden der Widerstand des zweiten Widerstandselementes und der Widerstand des dritten Widerstandselementes nur durch die Änderung des zweiten Massestroms beeinflusst, und nicht durch die Änderung des ersten Massestroms.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das erste und das vierte Widerstandselement derart ausgebildet sind, dass eine Änderung des ersten Massestroms den Widerstand des ersten und des vierten Widerstandselementes gleichermaßen beeinflusst, und dass das zweite Widerstandselement und das dritte Widerstandselement derart ausgebildet sind, dass eine Änderung des zweiten Massestroms den Widerstand des zweiten und des dritten Widerstandselementes gleichermaßen beeinflusst. Dies bedeutet am Beispiel des ersten und des vierten Widerstandselementes, dass beide Widerstandselemente entweder derart ausgebildet sind, dass eine Erhöhung des ersten Massestroms die Widerstände der Widerstandselemente erhöht, oder derart, dass eine Erhöhung des ersten Massestroms die Widerstände der Widerstandselemente verringert. Dies wird vorzugsweise durch eine geeignete Orientierung der weichmagnetischen und der hartmagnetischen Lagen der Widerstandselemente erreicht. Durch eine derartige Ausbildung der Sensoreinheit kann besonders einfach festgestellt werden, ob ein Masseabriss einer der Masseleitungen vorliegt. Liegt kein Masseabriss vor, so entspricht ein Spannungswert der Brückenspannung zumindest im Wesentlichen einem erwarteten Normalspannungswert. Weicht jedoch der Spannungswert der Brückenspannung um mehr als einen vorgegebenen Spannungsschwellenwert von dem Normalspannungswert ab, so stellt die Auswerteeinheit fest, dass ein Masseabriss einer der Masseleitungen vorliegt. In Abhängigkeit davon, ob der Spannungswert der Brückenspannung den Normalspannungswert unterschreitet oder übersteigt, stellt die Auswerteeinheit fest, welche der Masseleitungen von dem Masseabriss betroffen ist.
-
Vorzugsweise ist der XMR-Sensor in das Steuergerät integriert. Der XMR-Sensor ist also innerhalb des Gehäuses des Steuergerätes angeordnet. Der XMR-Sensor ist dadurch durch das Gehäuse geschützt.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der XMR-Sensor flusskonzentratorfrei ausgebildet ist. Hierdurch wird der durch die Sensoreinrichtung benötigte Bauraum weiter verringert.
-
Vorzugsweise ist der XMR-Sensor als GMR-Sensor oder als TMR-Sensor ausgebildet. Durch eine derartige Ausbildung des XMR-Sensors ist die Änderung der Widerstände der Widerstandselemente besonders ausgeprägt. Das Vorsehen von Verstärkern zwischen den Leitern und den Analog-Digital-Umsetzern ist demnach nicht notwendig. Alternativ dazu ist der XMR-Sensor vorzugsweise als AMR-Sensor, CMR-Sensor oder EMR-Sensor ausgebildet.
-
Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug zeichnet sich mit den Merkmalen des Anspruchs 11 durch die erfindungsgemäße Anordnung aus. Auch daraus ergeben sich die bereits genannten Vorteile. Weitere bevorzugte Merkmale und Merkmalskombinationen ergeben sich aus dem zuvor Beschriebenen sowie aus den Ansprüchen. Besonders bevorzugt ist das Steuergerät dazu ausgebildet, als Steuervorgang einen Einparkvorgang des Kraftfahrzeugs vollautomatisiert zu steuern. Bei dem Masseanschluss handelt es sich vorzugsweise um einen Masseanschluss einer Karosseriemasse des Kraftfahrzeugs oder um einen Masseanschluss einer Batteriemasse eines elektrischen Energiespeichers des Kraftfahrzeugs.
-
Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Dazu zeigen:
- 1 ein Kraftfahrzeug mit einer Anordnung und
- 2 eine Detailansicht einer Sensoreinrichtung der Anordnung.
-
1 zeigt in einer vereinfachten Darstellung ein Kraftfahrzeug 1 mit einer Anordnung 2.die Anordnung 2 weist ein Steuergerät 3 auf. Das Steuergerät 3 weist ein Gehäuse 4 auf, in dem mehrere Recheneinheiten 5, 6 angeordnet sind. Die Recheneinheiten 5 und 6 weisen jeweils zumindest eine elektrische Schaltung auf.
-
Bei der Recheneinheit 5 handelt es sich um eine Hauptrecheneinheit des Steuergerätes 3. Die Recheneinheit 5 ist dazu ausgebildet, als Steuervorgang einen Einparkvorgang des Kraftfahrzeugs 1 vollautomatisiert durchzuführen. Hierzu ist die Recheneinheit 5 signaltechnisch mit einer Umfeldsensorik des Kraftfahrzeugs 1, einem Lenksystem des Kraftfahrzeugs 1, einer Antriebseinrichtung des Kraftfahrzeugs 1 und einer Bremsanlage des Kraftfahrzeugs 1 verbunden und dazu ausgebildet, in Abhängigkeit von mittels der Umfeldsensorik erfasster Umfelddaten das Lenksystem, die Antriebseinrichtung und die Bremsanlage anzusteuern.
-
Die Anordnung 2 weist einen elektrischen Energiespeichers 7 auf. Der Energiespeicher 7 ist außerhalb des Gehäuses 4 angeordnet. Ein Pluspol 8 des Energiespeichers 7 ist durch eine Leitung 9 elektrisch mit einem Versorgungsanschluss 10 des Steuergerätes 3 verbunden. Um die Recheneinheiten 5 und 6 mit elektrischer Energie zu versorgen, sind die Recheneinheiten 5 und 6 durch Leitungen 11 beziehungsweise 12 elektrisch mit dem Versorgungsanschluss 10 verbunden.
-
Die Recheneinheiten 5 und 6 sind außerdem jeweils mit einem Masseknoten 14 beziehungsweise 15 des Steuergerätes 3 elektrisch verbunden. Die Masseknoten 15 und 14 sind elektrisch mit einer Sternmasse 16 des Steuergerätes 3 verbunden. Die Sternmasse 16 ist innerhalb des Gehäuses 4 des Steuergerätes 3 angeordnet.
-
Die Anordnung 2 weist außerdem einen elektrischen Masseanschluss 13 auf, der Teil einer Karosseriemasse des Kraftfahrzeugs 1 ist. Insofern ist der Masseanschluss 13 getrennt von dem Steuergerät 3 handhabbar und außerhalb des Gehäuses 4 angeordnet. Der Masseanschluss 13 ist durch eine Leitung 17 elektrisch mit einer Batteriemasse 18 des Energiespeicher 7 verbunden. Um elektrische Ströme von den Recheneinheiten 5 und 6 abzuleiten, sind die Recheneinheiten 5 und 6 mittels der Batteriemasse 18 elektrisch mit dem Masseanschluss 13 verbunden. Hierzu weist die Anordnung 2 eine erste Masseleitung 19 und eine zweite Masseleitung 20 auf.
-
Die erste Masseleitung 19 ist einerseits elektrisch mit der Sternmasse 16 und andererseits elektrisch mit der Batteriemasse 18 verbunden. Auch die zweite Masseleitung 20 ist einerseits elektrisch mit der Sternmasse 16 und andererseits elektrisch mit der Batteriemasse 18 verbunden. Dabei erstrecken sich die Masseleitungen 19 und 20 abschnittsweise außerhalb des Gehäuses 4. Die Masseleitungen 19 und 20 sind parallel zueinander mit der Sternmasse 16 und parallel zueinander mit der Batteriemasse 18 verbunden, sodass die Masseleitungen 19 und 20 insgesamt parallel zueinander geschaltet sind. Durch die Masseleitungen 19 und 20 sind die Recheneinheiten 5 und 6 des Steuergerätes 3 demnach redundant mit dem Masseanschluss 13 verbunden.
-
Die Anordnung 2 weist außerdem eine Sensoreinrichtung 21 auf, die in dem Gehäuse 4 angeordnet und insofern in das Steuergerät 3 integriert ist. Die Sensoreinrichtung 21 ist dazu ausgebildet, einen durch die erste Masseleitung 19 fließenden ersten Massestrom und einen durch die zweite Masseleitung 20 fließenden zweiten Massestrom zu überwachen. Es wird dabei davon ausgegangen, dass die Masseströme im Normalbetrieb des Steuergerätes 3 von der Sternmasse 16 zu dem Masseanschluss 13 fließen. Zum Überwachen der Masseströme weist die Sensoreinrichtung 21 einen XMR-Sensor 22 auf. Vorliegend handelt es sich bei dem XMR-Sensor 22 um einen GMR-Sensor 22. Alternativ dazu handelt es sich bei dem XMR-Sensor 22 vorzugsweise um einen TMR-Sensor, einen CMR-Sensor, einen EMR-Sensor oder einen AMR-Sensor.
-
Der XMR-Sensor 22 ist durch eine Versorgungsleitung 23 elektrisch mit dem Versorgungsanschluss 10 und somit mit dem Pluspol 8 des Energiespeichers 7 verbunden. Außerdem ist der XMR-Sensor 22 durch eine Leitung 24 elektrisch mit einem weiteren Masseknoten 25 des Steuergerätes 3 verbunden. Auch der weitere Masseknoten 25 ist elektrisch mit der Sternmasse 16 verbunden. Außerdem ist der XMR-Sensor 22 durch eine erste Signalleitung 26 mit einem ersten Analog-Digital-Umsetzer 27 der Recheneinheit 6 und durch eine zweite Signalleitung 28 mit einem zweiten Analog-Digital-Umsetzer 29 der Recheneinheit 6 verbunden.
-
Im Folgenden wird mit Bezug auf 2 die Ausgestaltung der Sensoreinrichtung 21 näher erläutert. Wie aus 2 erkenntlich ist, weist der XMR-Sensor 22 eine Messbrücke 30 auf. Die Messbrücke 30 weist einen Eingang 31 und einen Ausgang 32 auf. Der Eingang 31 ist mittels der Versorgungsleitung 23 elektrisch mit dem Versorgungsanschluss 10 verbunden. Der Ausgang 32 ist mittels der Leitung 24 elektrisch mit dem weiteren Masseknoten 25 verbunden. Eine Potenzialdifferenz zwischen dem Eingang 31 und dem Ausgang 32 wird als Versorgungsspannung bezeichnet.
-
Die Messbrücke 30 weist außerdem einen ersten Leiter 33 und einen zweiten Leiter 34 auf. Der erste Leiter 33 und der zweite Leiter 34 sind parallel zueinander mit dem Eingang 31 elektrisch verbunden. Außerdem sind der erste Leiter 33 und der zweite Leiter 34 parallel zueinander mit dem Ausgang 32 elektrisch verbunden.
-
Der erste Leiter 33 weist benachbart zu dem Eingang 31 ein erstes magnetoresistives Widerstandselement 35 auf. Der zweite Leiter 34 weist benachbart zu dem Eingang 31 ein zweites magnetoresistives Widerstandselement 36 auf. Der erste Leiter 33 weist benachbart zu dem Ausgang 32 ein drittes magnetoresistives Widerstandselement 37 auf. Der zweite Leiter 34 weist benachbart zu dem Ausgang 32 ein viertes magnetoresistives Widerstandselement 38 auf. Bedingt durch die Ausbildung des XMR-Sensors 22 als GMR-Sensor 22 sind die Widerstandselemente 35, 36, 37 und 38 als GMR-Elemente 35, 36, 37 und 38 ausgebildet.
-
Vorliegend sind die Widerstandselemente 35, 36, 37 und 38 jeweils als Widerstandselement beziehungsweise GMR-Element vom Spin-Valve-Typ ausgebildet. Insofern weisen die Widerstandselemente 35, 36, 37 und 38 jeweils zumindest eine weichmagnetische Lage und zumindest eine hartmagnetische Lage auf.
-
Ist der XMR-Sensor 22 als TMR-Sensor, AMR-Sensor, CMR-Sensor oder EMR-Sensor ausgebildet, so sind die Widerstandselemente 35, 36, 37 und 38 vorzugsweise jeweils als TMR-Element, AMR-Element, CMR-Element oder EMR-Element vom Spin-Valve-Typ ausgebildet.
-
Der erste Leiter 33 weist einen zwischen dem ersten Widerstandselement 35 und dem dritten Widerstandselement 37 gelegenen ersten Abschnitt 39 auf. Der zweite Leiter 34 weist einen zwischen dem zweiten Widerstandselement 36 und dem vierten Widerstandselement 38 gelegenen zweiten Abschnitt 40 auf. Eine Potenzialdifferenz zwischen dem ersten Abschnitt 39 und dem zweiten Abschnitt 40 wird als Brückenspannung bezeichnet. Der erste Abschnitt 39 weist einen ersten Anschluss 41 auf, an den die erste Signalleitung 26 angeschlossen ist. Der zweite Abschnitt 40 weist einen zweiten Anschluss 42 auf, an den die zweite Signalleitung 28 angeschlossen ist. Der Recheneinheit 6 werden demnach durch die Signalleitungen 26 und 28 ein elektrisches Potenzial des ersten Abschnitts 39 und ein elektrisches Potenzial des zweiten Abschnitts 40 und somit die Brückenspannung bereitgestellt.
-
Eine Änderung des durch die erste Masseleitung 19 fließenden ersten Massestroms bewirkt eine Änderung eines die erste Masseleitung umgebenden ersten Magnetfeldes. Entsprechend bewirkt eine Änderung des durch die zweite Masseleitung fließenden zweiten Massestroms eine Änderung eines die zweite Masseleitung umgebenden zweiten Magnetfeldes.
-
Das erste Widerstandselement 35 und das vierte Widerstandselement 38 sind derart benachbart zu der ersten Masseleitung 19 angeordnet, dass eine Änderung des ersten Magnetfeldes eine Änderung eines elektrischen Widerstandes des ersten Widerstandselementes 35 und eine Änderung eines elektrischen Widerstandes des vierten Widerstandselementes 38 bewirkt. Das erste Widerstandselement 35 und das vierte Widerstandselement 38 sind also der ersten Masseleitung 19 zugeordnet. Vorliegend sind die Widerstandselemente 35 und 38 derart ausgebildet, dass eine Erhöhung des ersten Massestroms eine Verringerung der Widerstände der Widerstandselemente 35 und 38 bewirkt.
-
Das zweite Widerstandselement 36 und das dritte Widerstandselement 37 sind derart benachbart zu der zweiten Masseleitung 20 angeordnet, dass eine Änderung des zweiten Magnetfeldes eine Änderung eines elektrischen Widerstandes des zweiten Widerstandselementes 36 und eine Änderung eines elektrischen Widerstandes des dritten Widerstandselementes 37 bewirkt. Das zweite Widerstandselement 36 und das dritte Widerstandselement 37 sind also der zweiten Masseleitung 20 zugeordnet. Vorliegend sind die Widerstandselemente 36 und 37 derart ausgebildet, dass eine Erhöhung des zweiten Massestroms eine Verringerung der Widerstände der Widerstandselemente 36 und 37 bewirkt.
-
Die Recheneinheit 6 ist als Auswerteeinheit 6 dazu ausgebildet, in Abhängigkeit von der Brückenspannung festzustellen, ob eine der Masseleitungen 19 oder 20 einen Masseabriss aufweist. Weist eine der Masseleitungen 19 oder 20 einen Masseabriss auf, so ist die Sternmasse 16 durch die betroffene Masseleitung 19 oder 20 nicht mehr mit dem Masseanschluss 13 elektrisch verbunden, sodass kein Massestrom durch diese Masseleitung 19 oder 20 fließen kann.
-
Liegt kein Masseabriss vor, so entspricht ein Spannungswert der Brückenspannung zumindest im Wesentlichen einem erwarteten Normalspannungswert. Der Normalspannungswert entspricht üblicherweise 0 V. Entsprechend stellt die Recheneinheit 6 fest, dass kein Masseabriss vorliegt, wenn der Spannungswert der Brückenspannung zumindest im Wesentlichen dem Normalspannungswert entspricht.
-
Liegt ein Masseabriss der ersten Masseleitung 19 vor, so sind die Widerstände der Widerstandselemente 36 und 37 geringer als die Widerstände der Widerstandselemente 35 und 38. Infolgedessen ist der Spannungswert der Brückenspannung verglichen mit dem Normalspannungswert verringert. Entsprechend ist die Recheneinheit 6 dazu ausgebildet, festzustellen, dass ein Masseabriss der ersten Masseleitung 19 vorliegt, wenn der Spannungswert der Brückenspannung verglichen mit dem Normalspannungswert verringert ist.
-
Liegt ein Masseabriss der zweiten Masseleitung 20 vor, so sind die Widerstände der Widerstandselemente 35 und 38 geringer als die Widerstände der Widerstandselemente 36 und 37. Infolgedessen ist der Spannungswert der Brückenspannung verglichen mit dem Normalspannungswert erhöht. Entsprechend ist die Recheneinheit 6 dazu ausgebildet, festzustellen, dass ein Masseabriss der zweiten Masseleitung 20 vorliegt, wenn der Spannungswert der Brückenspannung verglichen mit dem Normalspannungswert erhöht ist.
-
Vorzugsweise ist die Recheneinheit 6 dazu ausgebildet, bei Vorliegen eines Masseabrisses einer der Masseleitungen 19 oder 20 die Funktion der Recheneinheit 5, also die Durchführung von Einparkvorgängen, zu sperren.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- WO 2017008057 A1 [0004, 0005]