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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kameramodul für Kraftfahrzeuge. Ein solches Kameramodul umfasst dabei ein Objektiv mit einer Linse, einen Objektivhalter, über welchen das Objektiv gehalten ist, wobei zwischen dem Objektiv und dem Objektivhalter eine Ausrichtklebestelle angeordnet ist, über welche das Objektiv in der ausgerichteten Position an dem Objektivhalter befestigt ist, eine Leiterplatte, auf welcher ein Bildsensor angeordnet ist, und ein Kontaktierelement, welches mit einem ersten Ende mit der Leiterplatte und einem zweiten Ende mit dem Objektiv elektrisch verbunden ist.
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In Fahrzeugen werden zunehmend Kameras vor allem für Fahrerassistenzsysteme eingebaut. Solche Kameras werden beispielsweise zur Umfelderfassung eines Fahrzeugs eingesetzt, um Fahrerassistenzfunktionen wie eine Fahrspurerkennung, Objektdetektion, Abstandsermittlung und dergleichen Kamera-basierte Funktionen zu realisieren. Kameras, insbesondere solche für den Einsatz in Fahrerassistenzsystemen bestehen typischerweise aus einem Objektivhalter, an welchem ein Objektiv gehalten ist, dass wenigstens eine Linse aufweist. Zusätzlich weist eine solche Kamera eine Leiterplatte mit einem Bildsensor auf, welche dem Objektiv gegenüberliegt. In der Regel muss das Objektiv bei dem Zusammenbau zu dem Bildsensor fokussiert werden, um ein optimales Bild zu erhalten. In der ausgerichteten Stellung wird das Objektiv an dem Objektivhalter befestigt.
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Vielfach weisen die Kameras im Bereich des Objektives zusätzliche Funktionen auf, wie beispielsweise eine Linsen- oder Objektivheizung, eine Autofokusfunktion, aktive Bildstabilisierung oder variable Blenden. Solche Funktionen benötigen in Regel Strom und werden meist mittels einer elektrischen Verbindung zwischen Leiterplatte und Objektiv elektrisch verbunden. Diese elektrisch Verbindung muss dabei eine beim Zusammenbau zwischen Objektiv und Objektivhalterung notwendige Fokussierung zulassen.
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Stand der Technik
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Die
WO 2018/031677 A1 offenbart ein Kameramodul mit einer Linse, welche in einem Linsengehäuse aufgenommen ist. Das Linsengehäuse ist von einem Linsengehäuse-Halter gehalten. Innenseitig in dem Linsengehäuse-Halter sind Leiterbahnen angeordnet, welche sich von einer Leiterplatte zu einem Rand des Halters erstrecken. Zwischen dem Halter und dem Linsengehäuse ist ein leitfähiges Material angeordnet, über welches eine elektrische Verbindung zu dem Linsenbereich bereitgestellt wird.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Kameramodul anzugeben, die fertigungstechnisch einfach herzustellen und eine zuverlässig Kontaktierung des Objektives ermöglicht und mit welcher ein kraftfreie Kontaktierung zwischen Objektiv und Leiterplatte während der Montage erzielbar ist. Darüber hinaus ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein entsprechendes Verfahren dafür bereitzustellen.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Aufgabe wird ausgehend von einem Kameramodul gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 in Verbindung mit dessen kennzeichnenden Merkmalen, sowie einen Verfahren nach den Ansprüchen 9 und 10, gelöst. Die nachfolgenden abhängigen Ansprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung wieder.
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Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass das Kontaktierelement in einem Haltebereich zwischen den beiden Enden durch den Objektivhalter gehalten ist, und das zweite Ende im Bereich des Objektivs von einem in einer Kontaktierausnehmung angeordneten elektrisch leitfähigen Material umschlossen ist, über welches das Kontaktierelement mit dem Objektiv elektrisch verbunden ist.
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Gemäß der Erfindung ist das Kontaktierelement in einer Kontaktierausnehmung angeordnet und kontaktiert das Objektiv elektrisch über ein elektrisch leitfähiges Material. Dies bedeutet, dass das Kontaktierelement frei in der Kontaktierausnehmung angeordnet ist. Das Kontaktierelement ist dementsprechend nicht in einem physischen Kontakt mit der Linsenheizung oder dem Objektiv. Das Kontaktierelement wird vielmehr im Haltebereich über den Objektivhalter gehalten. Während des Ausrichtens des Objektives zum Bildsensor kann das Kontaktierelement somit selber keine Kraft auf das Objektiv ausüben. Dadurch kann eine Position des Objektives eingestellt werden. Diese Position kann zudem ohne Krafteinwirkung des Kontaktierelementes an sich, fixiert werden.
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Eine Kraft kann somit lediglich über das elektrisch leitfähige Material, welches sowohl elektrisch mit dem zweiten Ende des Kontaktierelementes als auch mit dem Objektiv verbunden ist, übertragen werden. Gemäß den Verfahren zum Herstellen des Kameramoduls wird das elektrisch leitfähige Material entweder nach dem Verfestigen der Ausrichtklebestelle eingebracht, oder es wird ein Material eingebracht, welches beispielsweise durch die Konsistenz während des Ausrichtens keine Kräfte überträgt. Vorzugsweise weist das leitfähige Material eine viskose Konsistenz auf, welche nach dem Ausrichten verfestigbar ist. Da das Kontaktierelement in einem solchem Material während der Ausrichtung noch bewegbar ist, werden auch darüber keine Kräfte auf das Objektiv übertragen.
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Das Objektiv kann somit ausgerichtet und in der eingestellten Position verfestigt werden, ohne dass es zu einer Verstellung der Position kommt. Dadurch wird eine hohe Genauigkeit erzielt. Zusätzlich lasten auch nach einer möglichen Verfestigung des leitfähigen Materials keine Spannungen durch das Kontaktierelement auf das Objektiv, so dass es auch später nicht zu einer Verstellung der ausgerichteten Position kommt. Somit wird die Bildqualität auch über die Lebensdauer verbessert.
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In einer vorteilhaften Ausbildung ist das leitfähige Material als ein elektrisch leitfähiger Klebstoff ausgebildet. Der elektrisch leitfähige Klebstoff enthält dabei anorganische, elektrisch leitfähige Füllstoffe, vorzugsweise metallisierte Partikel, über welche die Leitfähigkeit verbessert ist. Der leitfähige Klebstoff liegt als Ausgangsmaterial in einer viskosen Form vor, so dass dieser auf die gewünschten Stelle aufbringbar ist. Dies hat den Vorteil, dass der Klebstoff sehr variabel und zielgerichtet aufbringbar ist. Über Wärmeeinwirkung, vorzugsweise im selben Aushärteprozess der Ausrichtklebestelle, kann der Klebstoff verfestigt werden, so dass der Kontaktstift in der Kontaktierausnehmung befestigbar ist.
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In einer alternativen Ausführung ist das leitfähige Material als ein elektrisch leitfähiger Schaumstoff ausgebildet. Vorteilhafterweise weist dieser Schaumstoff eine sehr geringe Steifigkeit auf, so dass dieser unter Krafteinwirkung direkt nachgibt und keine Kräfte auf das Objektiv überträgt. Dieser Schaumstoff wird vorzugsweise in einem Mehrkomponentenspritzguss in die Kontaktierausnehmung des Objektivs eingespritzt. Alternativ kann dieser Schaumstoff auch in die Kontaktierausnehmungen eingesetzt werden. Der Schaumstoff hat dabei den Vorteil, dass im Gegensatz zu viskosen Materialien, nicht die Gefahr besteht, dass dieser aus der Kontaktierausnehmung heraustritt.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung ist das Kontaktierelement als Kontaktstift ausgebildet. Zweckmäßigerweise ist der Kontaktstift derart gebogen, so dass eine Achse des ersten Endes radial versetzt zu einer Achse des zweiten Endes angeordnet ist. Die Achsen sind dementsprechend nicht koaxial angeordnet. Vielmehr ist noch ein Bereich ausgebildet, welche den radialen Abstand überwindet. Vorzugsweise ist dieser radiale Abstand wenigstens größer als eine halbe Kantenlänge des Bildsensor.
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Durch diesen radialen Abstand wird die Kraft zwischen dem ersten Ende und dem zweiten Ende nicht direkt übertragen. Ein Teil der Kraft wird vielmehr in dem als Federelement wirkenden Kontaktstift gespeichert. Dadurch wird das erste Ende federnd gegen die Leiterplatte gedrückt, so dass ein Kontakt zur Leiterplatte sichergestellt wird. Entsprechend ist auf der Leiterplatte lediglich notwendig ein Kontaktpad vorzusehen, gegen welches der Kontaktstift drückt. Eine separate Steckverbindung zur Leiterplatte ist somit nicht notwendig.
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In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist eine zum Bildsensor weisende Öffnung der Kontaktierausnehmung durch eine Folie verschlossen. Vorzugsweise ist die Folie selbstklebend, so dass diese einfach aufbringbar ist.
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Alternativ kann die Folie auch angeklebt werden. Die Folie ist dabei derart ausgebildet, dass diese durch die Kontaktelemente durchstochen werden kann. Der durchstochene Bereich der Folie liegt anschließend an dem Kontaktelement dichtend an. Die Folie ist dabei insbesondere vorteilhaft bei einer Verwendung eines viskosen leitfähigen Materials. Dadurch kann verhindert werden, dass dieses aus der Kontaktierausnehmung heraustritt oder in Kontakt mit der Ausrichtklebestelle kommt. Eine chemische Materialreaktion zwischen der Ausrichtklebestelle und dem leitfähigen Material wird dadurch vorgebeugt, so dass die notwendige Qualität der Ausrichtklebestelle sichergestellt wird.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführung weist das Kontaktierelement wenigstens im Haltebereich zwischen den Enden eine Lackierung oder Beschichtung auf, über die das Kontaktierelement elektrisch gegen den Objektivhalter isoliert ist. In diesem Haltebereich ist das Kontaktierelement mit dem Objektivhalter in Kontakt. Durch die Beschichtung oder Lackierung ist die Anwendung nicht nur auf einen Objektivhalter aus Kunststoff beschränkt, sondern es können zudem auch Metallgehäuse verwendet werden. Eine Lackierung oder Beschichtung hat den Vorteil, dass diese lediglich dünnschichtig auf dem Kontaktierelement aufgebracht ist. Dadurch wird für die Kontaktierelemente wenig Platz benötigt, so dass auch eine kleinere Bohrung in dem Objektivhalter vorgesehen werden kann. Zudem ist eine solche Lackierung oder Beschichtung einfach und wirtschaftlich auf die Kontaktierelemente aufbringbar.
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Gemäß einer zweckmäßigen Ausführung ist das Kontaktierelement wenigstens im Haltebereich zwischen den Enden von einem Kunststoffelement umgeben, über das das Kontaktierelement elektrisch gegen den Objektivhalter isoliert ist. Dieses Kunststoffelement ist dabei vorzugsweise als Hohlzylinder ausgebildet, in dessen Mitte das Kontaktierelement gehalten ist. Die Wandstärke des Hohlzylinders ist dabei bevorzugt größer als der Radius des Kontaktierelementes.
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In einer vorteilhaften Ausführung ist das Kontaktierelement mit dem Kunststoffelement umgossen. Dadurch wird ein fester Kontakt zwischen beiden hergestellt. Die Ausbildung mit einem Kunststoffelement hat zusätzlich den Vorteil, dass durch die große Außenfläche eine große Kontaktfläche mit der Bohrung hergestellt wird. Dadurch wird die aufnehmbare Haltekraft in der Bohrung vergrößert, so dass sich das Kontaktierelement nicht in der Bohrung axial verschiebt.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird zusätzlich durch ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Kameramoduls gelöst. Das Verfahren umfasst dabei die Schritte des Aufbringens einer Ausrichtklebestelle zwischen Objektiv und Objektivhalter, des Einbringens des wenigstens einen Kontaktierelementes in eine Kontaktierausnehmung der Objektivhalterung, des Ausrichtens des Objektives zum Bildsensor, und des Verfestigens der Ausrichtklebestelle. Erfindungsgemäß wird vor dem Ausrichten des Objektives ein elektrisch leitfähiges Material in eine Kontaktierausnehmung zum Kontaktieren des Objektives eingebracht, in welches das Kontaktierelement wenigstens während des Ausrichtens kraftfrei einführbar und bewegbar ist. Durch dieses Verfahren werden im Wesentlichen die Vorteile erzielt, dass während der Ausrichtung keine Kräfte auf das Objektiv wirken.
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Ein alternatives Verfahren zum Herstellen des Kameramoduls schließt die technische Lehre ein, dass nach dem Verfestigen der Ausrichtklebestelle des Objektives ein elektrisch leitfähiges Material in eine Kontaktierausnehmung zum Kontaktieren des Objektives eingebracht wird. Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass ein möglicher Einfluss durch das leitfähige Material auf die Ausrichtung eliminiert wird. Die Gefahr eines Heraustretens kann zusätzlich minimiert werden, indem das leitfähige Material kurz vor der Wärmebehandlung eingebracht wird.
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Gemäß einem bevorzugten Ausführung der Erfindung wird vor dem Ausrichten die Kontaktierausnehmung an dem Objektiv an einem zum Bildsensor weisenden Öffnung durch eine Folie verschlossen. Durch das Aufbringen der Folie vor dem Ausrichten wird verhindert, dass ein viskoses leitfähiges Material aus der Öffnung während dem Ausrichten heraustritt. Nach dem Ausrichten kann das leitfähige Material über beispielsweise Wärme verfestigt werden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
- 1 Teilschnitt eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kameramoduls,
- 2 Ausführungsbeispiel des Kontaktierelementes,
- 3 Detailschnittansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kameramoduls,
- 4 Darstellung einer die Kontaktierausnehmung verschließenden Folie vor und nach einem Einbringen der Kontaktierelemente,
- 5 Erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Herstellen des Kameramoduls, und
- 6 Zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Herstellen des Kameramoduls.
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In 1 ist ein Teilschnitt eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kameramoduls 10 gezeigt. Das Kameramodul 10 weist ein Objektiv 14 auf, in welchem mehrere Linse 18 aufgenommen sind. Das Objektiv 14 ist über einen Objektivhalter 22 gehalten. An einer zum Objektiv 14 entgegengesetzten Seite des Objektivhalters 22 ist eine Leiterplatte 26 angeordnet. Auf dieser Leiterplatte 26 ist mittig ein Bildsensor 30 positioniert, der die über das Objektiv 14 fokussierten Bildinformationen detektiert.
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In diesem Ausführungsbeispiel ist zwischen einem Objektivbarrel 34 des Objektivs 14 und der äußeren Linse 18 eine ringförmige Linsenheizung 38 angeordnet, welche randseitig zu der Linse 18 positioniert ist. Über diese Linsenheizung 38 ist die Linse 18 erwärmbar, so dass Beschlag oder Eis auf der Linse 18 entfernt werden kann. Um die Linsenheizung 38 zu bestromen sind Kontaktierelemente 42 vorgesehen, welche in diesem Ausführungsbeispiel als Kontaktstifte ausgebildet sind. Ein erstes Ende 46 dieser Kontaktstifte 42 liegt an einem Kontaktierpad 50 an, welches auf der Leiterplatte 26 aufgelötet ist. Das erste Ende 46 des Kontaktstiftes 42 ist dabei selber nicht fest mit dem Kontaktierpad 50 verbunden, sondern liegt an diesem an, so dass der Kontaktstift 42 elektrisch mit der Leiterplatte 26 verbunden ist.
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In diesem Ausführungsbeispiel weisen die Kontaktierpads 50 eine kreisförmige Fläche auf, welche zum übrigen Kontaktierpad 50 abgesenkt ist. Dadurch ist um die kreisförmige Fläche ein erhabener Randbereich 54 gebildet. Dieser erhabene Randbereich 54 begrenzt somit die Fläche für das erste Ende 46, so dass dieses den Kontaktbereich nicht verlassen kann. Ein zweites Ende 58 der Kontaktstifte 42 ist in einer Kontaktierausnehmung 62 im Bereich des Objektives 14 angeordnet.
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In einem Haltebereich 66 zwischen dem ersten und dem zweiten Ende 46, 58 wird der Kontaktstift 42 über den Objektivhalter 22 mechanisch gehalten. Dazu ist in dem Objektivhalter 22 eine entsprechende Bohrung 70 vorgesehen, in welche der Kontaktstift 42 eingepresst ist. Dadurch kann eine Kraft aufgebracht werden, um das erste Ende 46 des Kontaktstifts 42 gegen das Kontaktierpad 50 zu halten. In diesem Ausführungsbeispiel ist der Objektivhalter 22 aus Metall ausgebildet. Dementsprechend muss der Kontaktstift 42 gegen das Metallgehäuse isoliert werden. Dazu ist der Kontaktstift 42 im Bereich der Bohrung 70 von einem Kunststoffelement 74 umgeben. Bei einem Objektivhalter 22 aus Kunststoff könnte ein solches Kunststoffelement 74 jedoch entfallen, so dass der Kontaktstift 42 direkt in die Bohrung 70 eingepresst ist.
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An dem zweiten Ende 58 ist der Kontaktstift 42 jedoch kontaktlos in der Kontaktierausnehmung 62 angeordnet. Dies bedeutet, dass das zweite Ende 58 selber weder die Linsenheizung 38 noch das Objektiv 14 physisch berührt. Damit das zweite Ende 58 elektrisch mit der Linsenheizung 38 kontaktiert ist, ist in der Kontaktierausnehmung 62 ein elektrisch leitfähiges Material 78 angeordnet, welches wenigstens während eines Ausrichtens des Objektives 14 keine Kräfte des Kontaktstiftes 42 an das Objektiv 14 überträgt. Beispielsweise kann ein elektrisch leitfähiger Klebstoff in der Kontaktierausnehmung 62 angeordnet sein. Dieser umschließt das zweite Ende 58 des Kontaktstiftes 42 und kann den elektrischen Strom an die Linsenheizung 38 weiterleiten. In einem anderen Ausführungsbeispiel kann anstelle des leitfähigen Klebstoff, leitfähiger Schaumstoff in der Kontaktierausnehmung 62 angeordnet sein.
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Während der Ausrichtung ist der leitfähige Klebstoff noch viskos, so dass die Kräfte nicht an das Objektiv 14 übertragen werden. Dadurch kann das Objektiv 14 ohne externe Kräfte zu dem Bildsensor 30 ausgerichtet werden. Um die korrekte Ausrichtung zwischen Objektiv 14 zu fixieren ist zwischen dem Objektiv 14 und dem Objektivhalter 22 eine Ausrichtklebestelle 82 angeordnet.
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Eine Ausführung des als Kontaktstift 42 ausgebildeten Kontaktierelementes ist in 2 gezeigt. Hier ist gezeigt, dass das Kunststoffelement 74, Teil des Kontaktstiftes 42 sein kann. Zusätzlich zeigt diese Figur, dass eine Achse 86 des ersten Endes 46 radial versetzt zu einer Achse 90 des zweiten Endes 58 ist. Die Enden 46, 58 haben somit keine gemeinsame Achse. Obwohl die Achsen 86, 90 parallel verlaufen, sind diese versetzt zueinander. Dementsprechend ist zwischen dem ersten Ende 46 und dem Haltebereich 66, in welchem der Kontaktstift 42 durch den Objektivhalter 22 gehalten ist, ein abgewinkelter Bereich 94 angeordnet. Eine axiale Kraft zwischen dem ersten Ende 46 und dem Haltebereich 66 wird somit über den abgewinkelten Bereich 94 übertragen. Dieser wirkt durch die Steifigkeit des Kontaktstifts 42 wie eine Feder, so dass die Kraft nicht vollständig von dem Haltebereich 66 zum Kontaktierpad 50 übertragen wird.
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3 zeigt eine Detailschnittansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kameramoduls 10. Dieses unterscheidet sich im Wesentlichen zu dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel dadurch, dass der Kontaktstift 42 im Bereich des Objektivhalters 22 kein Kunststoffelement 74 aufweist. Stattdessen weist der Kontaktstift eine Lackierung oder Beschichtung 98 auf. Diese ist ebenfalls isolierend. Dadurch kann auf ein Kunststoffelement 74 verzichtet werden. Ebenso kann die Bohrung 70 in dem Objektivhalter 22 kleiner ausgebildet werden.
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Zusätzlich ist in diesem Ausführungsbeispiel an dem Objektiv 14 eine radiale Befüllbohrung 102 ausgebildet. Über die Befüllbohrung 102 kann die Kontaktierausnehmung 62 von außen mit leitfähigem Klebstoff befüllt werden.
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Dadurch ist auch ein nachträgliches Befüllen mit Klebstoff möglich. Unterhalb der Kontaktierausnehmung 62 ist zusätzlich eine Folie 106 angebracht, über welche die Öffnung der Kontaktierausnehmung 62 verschlossen ist. Dadurch kann vermieden werden, dass der leitfähige Klebstoff aus der Kontaktierausnehmung 62 herausläuft bevor dieser verfestigt ist. Die Folie 106 selber kann über den Kontaktstift 42 beim Einführen in die Kontaktierausnehmung 62 durchstochen werden. Dazu ist das zweite Ende 58 des Kontaktstifts 42 angespitzt.
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Eine Darstellung der Folie 106 ist in 4 gezeigt. Diese Figuren zeigen eine Ansicht des Objektives 14 von unten. Durch diese Ansicht ist ebenso die Folie 106 zu sehen, welche die Öffnung 110 der Kontaktierausnehmung 62 verschließt. Die linke Teilfigur zeigt dabei den Zustand bevor die Folie 106 durch die Kontaktstifte 42 durchstochen ist, währenddessen die rechte Teilfigur den Zustand nach einem Durchstechen der Folie 106 zeigt.
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In 5 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Herstellen des Kameramoduls 10 gezeigt. In diesem Verfahren wird in einem ersten Schritt A leitfähiges Material 78 in die Kontaktierausnehmung 62 eingebracht. In einem zweiten Schritt B wird über die Folie 106 die Öffnung 110 der Kontaktierausnehmung 62 verschlossen. Anschließend daran wird in einem nächsten Schritt C eine Ausrichtklebestelle 82 zwischen Objektiv 14 und Objektivhalter 22 aufgebracht. Danach wird das Objektiv 14 in den Objektivhalter 22 eingeführt. Dazu wird in einem nächsten Schritt D das Objektiv 14 derart positioniert, dass die Kontaktstifte 42 in die Kontaktierausnehmungen 62 eingebracht werden. Die Kontaktstifte 42 durchstechen dabei die vorher befestigte Folie 106.
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In einem darauf folgenden Schritt E wird das Objektiv 14 zum Bildsensor 30 ausgerichtet, so dass ein scharfes Bild am Bildsensor 30 erzeugbar ist. In einem darauf folgenden Schritt F wird diese Ausrichtklebestelle 82 verfestigt. Dazu wird die Ausrichtklebestelle 82 beispielsweise mit UV-Licht bestrahlt. Über das UV-Licht wird die Ausrichtklebestelle 82 in der Regel jedoch lediglich vorverfestigt, so dass die Ausrichtklebestelle 82 in einem Ofen endverfestigt wird. Im Ofen wird gleichzeitig das leitfähige Material 78 verfestigt.
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6 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Herstellen des Kameramoduls 10. Dieses Verfahren unterscheidet sich im Wesentlichen von dem Verfahren in 5 dadurch, dass in einem ersten Schritt C eine Ausrichtklebestelle 82 zwischen Objektiv 14 und Objektivhalter 22 aufgebracht wird. In einem darauf folgenden Schritt D werden die Kontaktstifte 42 in die Kontaktierausnehmungen 62 des Objektives 14 eingebracht. Ebenso wird anschließend das Objektiv 14 ausgerichtet und eine Ausrichtklebestelle 82 zwischen Objektiv 14 und Objektivhalter 22 aufgebracht. Erst nachdem die Ausrichtklebestelle 82 verfestigt wurde, wird das elektrisch leitfähige Material 78 in die Kontaktierausnehmungen 62 eingebracht. Dazu wird die in 3 dargestellte Befüllbohrung 102 verwendet. Dadurch das die Ausrichtung zwischen dem Objektiv 14 und dem Objektivhalter 22 bereits verfestigt ist, führt auch die Befüllung nicht zu einer Verschiebung dieser Position. Anschließend kann das Kameramodul 10 noch im Ofen endverfestigt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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